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Blutentnahme - h.e.p. verlag ag, Bern

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1 Einführung in das ThemaBlutuntersuchungen geben wichtige Hinweise auf den gesundheitlichenZustand der Patientinnen und Patienten.Das diplomierte Pflegefachpersonal muss die venöse und kapillare<strong>Blutentnahme</strong> fachgerecht durchführen können. Nicht zu vernachlässigenist dabei die Gefühlssituation der Patientin und des Patienten.Deshalb ist es wichtig, dass das Pflegefachpersonal mit den unterschiedlichenÄngsten und Fr<strong>ag</strong>en der Patientinnen und Patientenumzugehen lernt.


8 | training & transfer Pflege | <strong>Blutentnahme</strong>Die <strong>Blutentnahme</strong> ist eine alltägliche Pflegeintervention. Sie dient der Di<strong>ag</strong>nostikund der Therapiekontrolle. Die Ergebnisse der Blutuntersuchungengeben Hinweise für das weitere Vorgehen.Die venöse und kapillare <strong>Blutentnahme</strong> sind Bestandteile des Aufgabenbereichsder diplomierten Pflegefachfrau/des diplomierten Pflegefachmanns.Von ihr/ihm wird erwartet, dass die Ausführung dieser Pflegeinterventionfachgerecht durchführt wird. Dies ist möglich, wenn sowohl theoretische alsauch praktische Grundl<strong>ag</strong>en vorhanden und trainiert sind.Die Rolle der Patientin/des Patienten ist ein weiteres Thema dieses Arbeitsheftes,da die für die Pflegefachfrau/den Pflegefachmann zur Routine gewordeneHandlung nicht dem Gefühlsleben derer entspricht, an denen die Handlungausgeführt wird.Die Studierenden setzen sich mit der Venenpunktion zur venösen <strong>Blutentnahme</strong>auseinander. Sie repetieren dabei die anatomischen und physiologischenGrundl<strong>ag</strong>en. Im Fähigkeitstraining üben sie die Techniken der venösen<strong>Blutentnahme</strong> ein und dokumentieren diese Pflegeverrichtung. In derErkundungswerkstatt erarbeiten sie die Vorgehensweise bei einer venösenund einer kapillaren <strong>Blutentnahme</strong>.Die Themen, die in diesem Arbeitsheft bearbeitet werden, sind:• nonverbale Kommunikation (z. B. Mimik, Gestik der Patientin/des Patienten),• Anatomie und Physiologie des Gefässsystems,• Hygiene,• Recht (Körperverletzung),• Laboruntersuchungen,• Durchführung der venösen <strong>Blutentnahme</strong>,• Durchführung der kapillaren <strong>Blutentnahme</strong>,• Dokumentation der Durchführung und der gemachten Beobachtungen.Durch die Arbeit mit diesem Heft erwerben Sie folgende Handlungskompetenzen:• Sie erkennen Ängste und Sorgen einer Patientin/eines Patienten im Zusammenhangmit einer <strong>Blutentnahme</strong> und können adäquat darauf eingehen.• Sie führen die venöse <strong>Blutentnahme</strong> korrekt durch.• Sie führen die kapillare <strong>Blutentnahme</strong> korrekt durch.10


Einführung in das Thema | <strong>Blutentnahme</strong> | 81.1 LernzieleKenntnisseVenöse <strong>Blutentnahme</strong>Die Studierende/Der Studierende …… definiert den Begriff Venenpunktion.… erklärt anatomische und physiologische Grundl<strong>ag</strong>en des Gefässsystems.… definiert Fachtermini im Zusammenhang mit dem Thema <strong>Blutentnahme</strong>.… beschreibt Einflussfaktoren auf die Durchführung der venösen <strong>Blutentnahme</strong>.… zählt Indikationen der <strong>Blutentnahme</strong> auf.… leitet mögliche Fehlerquellen bei der <strong>Blutentnahme</strong> ab.… beschreibt das Vorgehen bei der Nachbereitung der venösen <strong>Blutentnahme</strong>.Kenntnis/Haltung/FertigkeitDie Studierende/Der Studierende …… beschreibt das Vorgehen bei der Vorbereitung der venösen <strong>Blutentnahme</strong>und führt die <strong>Blutentnahme</strong> korrekt und sicher aus.… erkennt belastende Situationen für die Patientin/den Patienten, zeigt Verständnisund ist aufmerksam in der Begleitung von Betroffenen.… dokumentiert die erbrachte Pflegeleistung korrekt.KenntnisseKapillare <strong>Blutentnahme</strong>Die Studierende/Der Studierende …… definiert den Begriff kapillare <strong>Blutentnahme</strong>.… erklärt anatomische und physiologische Grundl<strong>ag</strong>en des Gefässsystems.… definiert Fachtermini im Zusammenhang mit dem Thema <strong>Blutentnahme</strong>.… beschreibt Einflussfaktoren auf die Durchführung der kapillaren <strong>Blutentnahme</strong>.… zählt Indikationen der <strong>Blutentnahme</strong> auf.… leitet mögliche Fehlerquellen bei der <strong>Blutentnahme</strong> ab.… beschreibt das Vorgehen bei der Nachbereitung der kapillaren <strong>Blutentnahme</strong>.Kenntnis/Haltung/FertigkeitDie Studierende/Der Studierende …… beschreibt das Vorgehen bei der Vorbereitung der kapillaren <strong>Blutentnahme</strong>und führt die <strong>Blutentnahme</strong> korrekt und sicher aus.… erkennt belastende Situationen für die Patientin/den Patienten, zeigt Verständnisund ist aufmerksam in der Begleitung von Betroffenen.… dokumentiert die erbrachte Pflegeleistung korrekt.11


8 | training & transfer Pflege | <strong>Blutentnahme</strong>1.2 MethodenVorgabenDas vorliegende päd<strong>ag</strong>ogische Konzept zeigt die notwendigen Grundl<strong>ag</strong>enauf, um den neuen Entwicklungen in der beruflichen Bildung gerecht zu werdenund um diese neuen Anforderungen der beruflichen Bildung umsetzenzu können.Neben den Vorgaben des Rahmenlehrplans sind für die Bildungsanbietendenfolgende Vorgaben von Bedeutung:Die höhere Berufsbildung dient auf der Tertiärstufe der Vermittlung unddem Erwerb von Qualifikationen, die für die Ausübung von anspruchs- undverantwortungsvollen Berufstätigkeiten erforderlich sind.Im Bundesgesetz über die Berufsbildung, Art. 15, werden bereits folgendeAnforderungen an die berufliche Grundbildung formuliert, welche auch fürdie Tertiärstufe richtungsweisend sind:1Die berufliche Grundbildung dient der Vermittlung und dem Erwerbder Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten (nachfolgend Qualifikationen),die zur Ausübung einer Tätigkeit in einem Beruf oder in einem Berufs- oderTätigkeitsfeld (nachfolgend Berufstätigkeit) erforderlich sind.2Sie umfasst insbesondere die Vermittlung und den Erwerb:a. der berufsspezifischen Qualifikationen, welche die Lernenden dazu befähigen,eine Berufstätigkeit kompetent und sicher auszuüben;b. der Fähigkeit und der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen sowie zumselbstständigen Urteilen und Entscheiden.KompetenzenorientierungKompetenzen erlauben den Menschen, Lebenssituationen angemessen undsachgerecht zu bewältigen. Kompetenz bedeutet die Fähigkeit, Handlungenzu vollziehen, um damit Situationen zu bewältigen.Laut Rahmenlehrplan lassen sich folgende Komponenten innerhalb einerKompetenz erkennen:• Kognitive Kompetenz, die den Gebrauch von Theorien/Konzepten einschliesst,aber auch implizites Wissen (tacit knowledge), das durch Erfahrunggewonnen wird.• Funktionale Kompetenz (Fertigkeiten, Know-how), die zur Ausübung einerkonkreten Tätigkeit erforderlich ist.• Personale Kompetenz, die das Verhalten/den Umgang in/mit einer gegebenenSituation betrifft.• Ethische Kompetenz, die bestimmte persönliche/soziale Werte umfasst.Kompetenzenorientierte Bildungsprogramme sind charakterisiert durchAnforderungen im Kontext der beruflichen Arbeit und betonen einen praxisorientiertenUnterricht. Darüber hinaus vollzieht sich die berufliche Kompetenzenentwicklungin einem Prozess reflektierter Praxiserfahrung.12


Einführung in das Thema | <strong>Blutentnahme</strong> | 8Die Hauptlernaufgabe bei einer Berufsausbildung besteht neben dem Erwerbvon einzelnen Wissensstücken (Ressourcen) auch im Erlernen, wie dieseWissensstücke bei der Bewältigung konkreter Situationen genutzt werdenkönnen.Für die Methoden des Lernbereichs Schule und des Lernbereichs Training& Transfer (LTT) im Lehrplan ABZ 2010 gilt daher die Forderung, die Erreichungder Kompetenzen für die berufliche Praxis zu fördern und zu unterstützen.Die Auswahl der Unterrichtsmethoden des Lernbereichs Schule undLTT Schule orientiert sich an der oder den zu entwickelnden Kompetenzkomponenteninnerhalb einer Kompetenz.Die Studierenden werden mit den unterrichteten Theorie- und LTT-Inhaltendazu befähigt, im anschliessenden Praxismodul die beruflichen Kompetenzendes jeweiligen Bildungsjahres zu erreichen.Es ist also unumgänglich, dass die Inhalte im Lernbereich Schule und LTTeinen hohen Praxisbezug aufweisen bzw. während des Unterrichts sinnvollin die berufliche Praxis transferiert werden. Ebenso ist es notwendig, dassdie päd<strong>ag</strong>ogische Begleitung der Studierenden im Lernbereich beruflichePraxis und LTT-Praxis auf die Erreichung der Kompetenzen des jeweiligenBildungsjahres abzielt.Entwicklungder Kompetenzenüber die dreiBildungsjahre© ABZ-Verbund(Auszug aus dem Dokument B1 Päd<strong>ag</strong>ogisches Konzept. Finale Version Juni2010 des neuen Lehrplans ABZ HF Pflege 2010)13


8 | training & transfer Pflege | <strong>Blutentnahme</strong>1.3 FallbeispielFrau Graf aus Blumendorf, 51 Jahre alt, verheiratet, wurde aufgrund krampfartigerOberbauchschmerzen über den Notfall auf die Abteilung eingewiesen.Es handelt sich um Frau Grafs ersten Spitalaufenthalt, da sie ihre drei Kinderzu Hause zur Welt gebracht hat.Nach der problemlos verlaufenen Operation wird Frau Graf direkt auf die Stationzurückverlegt. Eine der postoperativen Verordnungen der Anästhesieärztinlautet: Kontrolle des Hämatokrits und des Hämoglobins um 12.00 h;Kontrolle des Blutzuckers um 16.00 h.Als Sie Frau Graf darüber in Kenntnis setzen, äussert sie grosse Angst vorNadeln aller Art – besonders, wenn sie damit gestochen werden soll. Sieerzählt Ihnen eindrücklich ihre letzte Erfahrung einer Impfung durch denHausarzt und ihr Kollabieren bei dieser Gelegenheit.1.4 VorkenntnistestVenöse <strong>Blutentnahme</strong>Fr<strong>ag</strong>e 1Frau Graf möchte von Ihnen wissen, worüber die Untersuchung des BlutesAuskunft gibt und warum bei ihr Blut entnommen wird. Was antworten Sieihr?14


lernbereich training & transfer schule | <strong>Blutentnahme</strong> | 8Fr<strong>ag</strong>e 2Beschreiben Sie den Weg, den das Blut im Kreislauf nimmt. Beginnen Sie imlinken Ventrikel.Fr<strong>ag</strong>e 3Wovon ist der Erfolg einer <strong>Blutentnahme</strong> abhängig? Welche Einflussfaktorenkennen Sie?15


8 | training & transfer Pflege | <strong>Blutentnahme</strong>Fr<strong>ag</strong>e 4Bei Frau Graf ist es nicht immer gleich einfach, eine Vene zu punktieren. Wieerklären Sie diese Tatsache?Fr<strong>ag</strong>e 5In der Fachsprache s<strong>ag</strong>en wir, dass Frau Grafhaben könnte.Das Gegenteil sindKapillare <strong>Blutentnahme</strong>Fr<strong>ag</strong>e 1Frau Graf möchte gerne wissen, was eine kapillare <strong>Blutentnahme</strong> ist und warumSie diese an ihr durchführen. Welche Antwort geben Sie ihr?Fr<strong>ag</strong>e 2Frau Graf hat auch schon erlebt, dass die kapillare <strong>Blutentnahme</strong> am Ohrläppchenund an der Ferse durchgeführt wurde. Wie unterscheiden sich diebeiden Messorte, und wann wird wo die <strong>Blutentnahme</strong> durchgeführt?16


Einführung in das Thema | <strong>Blutentnahme</strong> | 8Fr<strong>ag</strong>e 3Welche Werte können mittels kapillarer <strong>Blutentnahme</strong> bestimmt werden?a) bei Seniorinnen/Senioren:b) bei Erwachsenen:c) bei Jugendlichen:d) bei Kindergartenkindern:e) bei Neugeborenen:Fr<strong>ag</strong>e 4Stammt der Namen der kapillaren <strong>Blutentnahme</strong> von den früher und zum Teilauch noch heute von Laborantinnen/Laboranten verwendeten Glaskapillarenoder gibt es eine andere Erklärung? Bitte begründen Sie Ihre Antwort.17

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