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Herbst 07 - Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt e.V.

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Titel<br />

nicht erfüllt haben. Da habe ich mich plötzlich ausgenutzt<br />

gefühlt, schäbig behandelt und irgendwie ruhig gestellt.“<br />

Georg Kaiser ist beileibe kein Einzelfall. Wer im Internet<br />

zu diesem Thema recherchiert, dem muss zwangsläufig die<br />

Vielzahl der Kampagnen und Informationsforen auffallen,<br />

die über negative Erfahrungen berichten, Unsäglichkeiten<br />

des ALG II beschreiben, juristische Tipps liefern, wie man<br />

sich gegen Ein-Euro-Jobs wehren kann oder gar zu deren<br />

Boykottierung aufrufen. Moralische Unterstützung erhalten<br />

diese Initiativen und Interessengemeinschaften von Arbeitslosenverbänden<br />

und Gewerkschaften. „Ein-Euro-Jobs sind<br />

nur in wenigen Ausnahmefällen sinnvoll“, sagt beispielsweise<br />

Ingo Kolf, Arbeitsmarktexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes.<br />

„Sie werden vielmehr als vermeintliches<br />

Billiginstrument massenhaft eingesetzt und verdrängen die<br />

regulär Beschäftigten, die dann auch in der Arbeitslosigkeit<br />

landen.“<br />

Solchen Worten steht man andernorts kritisch gegenüber.<br />

Die Rhein-Main Jobcenter GmbH ist Träger der Grundsicherung<br />

für Arbeitssuchende nach dem Sozialgesetzbuch<br />

II (SGB II) im Stadtgebiet <strong>Frankfurt</strong> am Main. Es unterstützt<br />

seine „Kunden“ – so der Sprachgebrauch –, die keinen<br />

Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben oder länger als ein<br />

Foto: Bundesagentur für Arbeit / www.arbeitsagentur.de<br />

Jahr arbeitslos sind, bei der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit<br />

und erbringt die Leistungen des SGB II wie die materielle<br />

Grundsicherung der Langzeitarbeitslosen. Darüber<br />

hinaus ist das Jobcenter Ansprechpartner für Arbeitgeber<br />

bei der Personalsuche und Stellenbesetzung. Zwar befinden<br />

sich die jeweiligen Jobcenter unter einem Dach mit je einer<br />

Außenstelle der Bundesagentur für Arbeit, aber organisatorisch<br />

haben sie kaum Schnittpunkte. „Die Bundesagentur<br />

ist zuständig für den SGB-III-Bereich, also das Arbeitslosengeld<br />

I, wir ausschließlich für SGB II“, erläutert Robert<br />

Standhaft, Geschäftsführer des Rhein-Main Jobcenters.<br />

„Niemand arbeitet in Wahrheit<br />

für einen Euro in der<br />

Stunde“<br />

Der Gesetzgeber verlangt, dass die Arbeitsgelegenheiten,<br />

die dem ALG-II-Empfänger angeboten werden, im öffentlichen<br />

Interesse liegen müssen und die Chancen des Einzelnen<br />

auf eine dauerhafte Eingliederung in den Arbeitsmarkt<br />

erhöhen sollen. Im Stadtgebiet von <strong>Frankfurt</strong> am Main<br />

kommen in erster Linie Stiftungen und Vereine mit gemein-

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