30.11.2012 Aufrufe

Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

48<br />

nis) darf daher nur dann herangezogen werden, wenn zwischen verschiedenen gleichwertigen<br />

Methoden <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> zu entscheiden ist.<br />

Während die Konzeption des Gütekriteriums Ökonomie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur, wenn auch <strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>gem Umfang, noch beschrieben ist, so fehlen konkrete Angaben dazu, wie sich<br />

die Ökonomie e<strong>in</strong>er <strong>Schülerbeurteilung</strong> bestimmen lässt. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es wohl<br />

denkbar, zum<strong>in</strong>dest die verschiedenen Aufwände <strong>in</strong> Geldwerten zu quantifizieren, die<br />

mit <strong>der</strong> Konstruktion, Durchführung <strong>und</strong> Auswertung e<strong>in</strong>er <strong>Schülerbeurteilung</strong> verknüpft<br />

s<strong>in</strong>d. Neben den Personalkosten handelt es sich im Wesentlichen um die Kosten<br />

<strong>der</strong> notwendigen Unterlagen <strong>und</strong> Hilfsmittel für die Konstruktion, Durchführung <strong>und</strong><br />

Auswertung <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong>, die Raumkosten sowie um die Kosten, die mit <strong>der</strong><br />

Verbreitung <strong>der</strong> Prüfungsergebnisse anfallen. Wesentlich schwieriger erweist sich die<br />

Aufgabe, den erwarteten Nutzen e<strong>in</strong>er <strong>Schülerbeurteilung</strong> e<strong>in</strong>zuschätzen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Geldwerten<br />

auszudrücken. Letztendlich s<strong>in</strong>d es wohl die mit <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

verb<strong>und</strong>enen Konsequenzen für die Lernenden, welche den erwarteten Nutzen näherungsweise<br />

beschreiben <strong>und</strong> den Kosten gegenübergestellt werden können. Aber selbst<br />

dann verbleibt e<strong>in</strong> verhältnismässig grosser Ermessensspielraum, um e<strong>in</strong>e <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

als ökonomisch o<strong>der</strong> als nicht ökonomisch zu taxieren. Um diesen<br />

Ermessensspielraum weiter e<strong>in</strong>zuschränken, ist es deshalb, wie bereits oben erwähnt,<br />

wohl notwendig, auch die übrigen Gütekriterien <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong>, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die Validität <strong>und</strong> die Reliabilität, mit zu berücksichtigen. E<strong>in</strong>e <strong>Schülerbeurteilung</strong> ersche<strong>in</strong>t<br />

angesichts dieser Überlegungen dann als ökonomisch, wenn hohe Kosten<br />

korrespondieren mit e<strong>in</strong>em hohen Mass an Validität <strong>und</strong> Reliabilität <strong>der</strong> Messergebnisse,<br />

so dass die für die Lernenden weitreichenden Entscheide auf e<strong>in</strong>er sehr soliden,<br />

d.h. gültigen <strong>und</strong> zuverlässigen Gr<strong>und</strong>lage beruhen.<br />

2.3.2.3.5 Wechselwirkungen zwischen den Gütekriterien<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen psychometrisch konzipierten Anfor<strong>der</strong>ungen (Gütekriterien) an e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Schülerbeurteilung</strong> stehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Die nachfolgenden Ausführungen beschreiben <strong>in</strong> freier Anlehnung an Metzger,<br />

Dörig <strong>und</strong> Waibel (1998, S. 57–67) diese Wechselwirkungen:<br />

(1) Gültigkeit (Validität) <strong>und</strong> Zuverlässigkeit (Reliabilität)<br />

Die Zuverlässigkeit (Reliabilität) gilt nach psychometrischer Auffassung (siehe<br />

z.B. auch Hanna, 1993, S. 422; L<strong>in</strong>n & Gronl<strong>und</strong>, 1995, S. 82) als e<strong>in</strong>e notwendige,<br />

aber nicht h<strong>in</strong>reichende Bed<strong>in</strong>gung für die Gültigkeit (Validität) von Messergebnissen.<br />

E<strong>in</strong> hohes Mass an Gültigkeit (Validität) erreichen Messergebnisse also<br />

nur dann, wenn sie gleichzeitig auch e<strong>in</strong> hohes Mass an Zuverlässigkeit (Reliabilität)<br />

aufweisen. E<strong>in</strong> hohes Mass an Zuverlässigkeit (Reliabilität) garantiert aber<br />

noch ke<strong>in</strong> hohes Mass an Gültigkeit (Validität), weil man auch das Falsche sehr<br />

genau messen kann.<br />

Die Wechselwirkung zwischen Gültigkeit (Validität) <strong>und</strong> Zuverlässigkeit (Reliabilität)<br />

erweist sich beson<strong>der</strong>s dann als problematisch, wenn für das zu messende<br />

Konstrukt aus Gründen <strong>der</strong> Gültigkeit (Validität) nur wenig objektive Messmethoden<br />

bzw. Methoden <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werden können. In solchen<br />

Fällen reduziert nach psychometrischem Verständnis die relativ ger<strong>in</strong>ge Zuverlässigkeit<br />

(Reliabilität) zugleich die Gültigkeit (Validität) <strong>der</strong> Messergebnisse

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!