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Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

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nellen Paradigma <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em alternativen Paradigma unterschieden. Mit den Attributen<br />

„traditionell“ <strong>und</strong> „alternativ“ 2 soll frei von e<strong>in</strong>er Wertung angezeigt werden, dass e<strong>in</strong>erseits<br />

e<strong>in</strong> historisch gewachsenes <strong>und</strong> etabliertes Paradigma sich mit e<strong>in</strong>em neuen<br />

Paradigma konfrontiert sieht, das alternative Antworten für die Fragen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

vorschlägt (ähnlich Shepard, 2001, S. 1066–1067). Es handelt sich nach <strong>der</strong><br />

hier vertretenen Auffassung bei den beiden Paradigmen um zwei gleichberechtigte<br />

Rahmenmodelle, welche quasi als Archetypen <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

begriffen werden können. Basierend auf den Ausführungen zur Konzeption <strong>der</strong><br />

<strong>Schülerbeurteilung</strong> (vgl. Abschnitt 2.2) wird jedes Paradigma anhand folgen<strong>der</strong> Punkte<br />

charakterisiert:<br />

(1) Primäre Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

Die Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> bewegen sich zwischen den zwei Polen<br />

gesellschaftliche, summative Funktionen <strong>und</strong> pädagogische, formative Funktionen.<br />

Da die Funktionen E<strong>in</strong>fluss nehmen auf die Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong>,<br />

<strong>in</strong>teressiert es natürlich, welche Funktionen <strong>in</strong> welchem Paradigma <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

vorherrschend s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> welche möglichen Gründe dafür angeführt<br />

werden können.<br />

(2) Erkenntnisphilosophische Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Wissenschaftsverständnis<br />

Unter <strong>der</strong> Bezeichnung erkenntnisphilosophische Gr<strong>und</strong>lagen werden die Vorstellungen<br />

über das Wissen, über das Verhältnis von Mensch <strong>und</strong> Wirklichkeit sowie<br />

<strong>der</strong> Erkenntnisprozess <strong>in</strong> den Gr<strong>und</strong>zügen beschrieben. Zugleich wird hier das<br />

Wissenschaftsverständnis charakterisiert, das aus diesen erkenntnisphilosophischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen erwachsen ist.<br />

(3) Konzeption <strong>und</strong> Stellenwert <strong>der</strong> Gütekriterien <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

Die Gütekriterien <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> repräsentieren die Evaluationskriterien,<br />

anhand <strong>der</strong>er die Aussagekraft <strong>und</strong> die Vertrauenswürdigkeit <strong>der</strong> Aussagen <strong>und</strong><br />

Interpretationen beurteilt werden, die aus den Ergebnissen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

abgeleitet werden. Anhand <strong>der</strong> Konzeption <strong>und</strong> des Stellenwertes <strong>der</strong> vier gr<strong>und</strong>legenden<br />

Gütekriterien (1) Gültigkeit (Validität), (2) Zuverlässigkeit (Reliabilität),<br />

(3) Chancengerechtigkeit (Fairness) <strong>und</strong> (4) Ökonomie (Aufwand-Nutzen-Verhältnis)<br />

sollen für jedes Paradigma diese Güte- bzw. Evaluationskriterien analysiert<br />

werden.<br />

(4) Vorherrschende Lerntheorie<br />

In Anlehnung an Driscoll (1994, S. 9) charakterisiert dieser Abschnitt, wie die im<br />

jeweiligen Paradigma vorherrschende Lerntheorie den Lernprozess, die Lernbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>und</strong> die Lernergebnisse erklärt.<br />

(5) Charakter des Curriculums<br />

Die Ausführungen zum Charakter des Curriculums beschränken sich darauf, die<br />

wichtigsten Merkmale für die Strukturierung <strong>und</strong> die Formulierung <strong>der</strong> Lernziele<br />

sowie die dar<strong>in</strong> festgehaltenen allgeme<strong>in</strong>en Zielvorstellungen darzustellen.<br />

2 In <strong>der</strong> amerikanischen Literatur wird immer von „alternative assessments“ gesprochen. Hier wird dieser<br />

Ausdruck übernommen. Er bezeichnet <strong>in</strong> dieser Arbeit gr<strong>und</strong>sätzlich die H<strong>in</strong>wendung zu umfassen<strong>der</strong>en Formen<br />

<strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong>.

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