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Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

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auf verschiedene Weise realisiert worden. Für die schulische Ausbildungsseite ergeben<br />

sich mit den Ausbildungse<strong>in</strong>heiten Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e neue Form <strong>der</strong><br />

<strong>Schülerbeurteilung</strong>, die im Gr<strong>und</strong>satz e<strong>in</strong>e zeitraumbezogene Perspektive e<strong>in</strong>nehmen<br />

können. Das E-Profil <strong>und</strong> die kaufmännische Berufsmaturität verfügen mit <strong>der</strong> selbständigen<br />

Arbeit über e<strong>in</strong> spezifisches zeitraumbezogenes Element. Auf <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Ausbildungsseite nehmen die Lern- <strong>und</strong> Arbeitssituationen sowie die Prozesse<strong>in</strong>heiten<br />

e<strong>in</strong>e zeitraumbezogene Perspektive e<strong>in</strong>. Zudem s<strong>in</strong>d diese beiden zeitraumbezogenen<br />

Formen auch über die ganze Ausbildungszeit verteilt, d.h. die <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

erfährt auf <strong>der</strong> betrieblichen Seite e<strong>in</strong>e zeitliche Kont<strong>in</strong>uität, so dass es<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich möglich wird, die Leistungsentwicklung über die ganze Ausbildungszeit<br />

besser zu erfassen. Da die bisherigen Formen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> mit den berufspraktischen<br />

Situationen <strong>und</strong> Fällen (vormals schriftliche Prüfung <strong>der</strong> Branchenkenntnisse)<br />

sowie <strong>der</strong> Überprüfung beruflicher Situationen, die gute Kommunikation<br />

verlangen (vormals mündliche Prüfung <strong>der</strong> Praktischen Kenntnisse aus dem Lehrbetrieb<br />

[PAK]), auf <strong>der</strong> betrieblichen Seite erhalten geblieben s<strong>in</strong>d, ist zweitens die<br />

Beurteilung <strong>und</strong> Bewertung <strong>der</strong> berufspraktischen Ausbildung deutlich aufgewertet<br />

worden. Dies ist sehr zu begrüssen, weil schliesslich die angehenden Berufsleute auch<br />

mehr als die Hälfte ihrer Ausbildungszeit im Betrieb verbr<strong>in</strong>gen. <strong>Der</strong> duale Charakter<br />

<strong>der</strong> kaufmännischen Gr<strong>und</strong>bildung ist so nun auch im System <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

angemessen repräsentiert. Als dritte positive Entwicklung fällt schliesslich auf, dass<br />

das im neuen Berufsbildungsgesetz gefor<strong>der</strong>te erweiterte Qualifikationsverständnis <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> kaufmännischen Berufsbildung tatsächlich angestrebt wird <strong>und</strong> sich auch <strong>in</strong> den<br />

Formen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> nie<strong>der</strong>schlägt. Die neuen zeitraumbezogenen Elemente<br />

im System <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> bieten nämlich gr<strong>und</strong>sätzlich die Möglichkeit, nicht<br />

nur Kenntnisse, son<strong>der</strong>n verstärkt prozessorientierte Fertigkeiten <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

im S<strong>in</strong>n von Lernen lernen <strong>in</strong> die <strong>Schülerbeurteilung</strong> zu <strong>in</strong>tegrieren. Inwieweit dies<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis tatsächlich realisiert wird, wird sich aber erst noch weisen müssen (vgl.<br />

auch Abschnitt 5.4.2).<br />

Positiv ist schliesslich auch die Entwicklung zu werten, dass <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satz „Wer lehrt,<br />

<strong>der</strong> prüft“ nun auch im B- <strong>und</strong> E-Profil e<strong>in</strong> etwas grösseres Gewicht erhalten hat. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf <strong>der</strong> schulischen Ausbildungsseite kann nun mit Hilfe von schulspezifischen<br />

Prüfungen <strong>in</strong> den Lernbereichen, aber auch mit den Ausbildungse<strong>in</strong>heiten, den<br />

jeweiligen Beson<strong>der</strong>heiten des Lehr-Lernprozesses besser Rechnung getragen werden.<br />

5.4.1.2 Offene Fragen <strong>und</strong> Probleme<br />

Den zuvor ausgeführten Fortschritten im System <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> stehen gleichzeitig<br />

jedoch verschiedene Fragen <strong>und</strong> Probleme gegenüber. E<strong>in</strong> erstes gr<strong>und</strong>sätzliches<br />

Problem für die <strong>Schülerbeurteilung</strong> <strong>der</strong> NKG ist die im Rahmenlehrplan unterschiedlich<br />

differenzierte <strong>und</strong> präzise Def<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> drei Kompetenzkategorien Methoden-,<br />

Sozial- <strong>und</strong> Fachkompetenzen im Rahmenlehrplan. Während die fachlichen<br />

Kompetenzen für die verschiedenen Lernbereiche auf drei verschiedenen Ebenen<br />

immer detaillierter herausgearbeitet worden s<strong>in</strong>d, bleiben im Gegenzug die Vorgaben<br />

für die Methoden- <strong>und</strong> Sozialkompetenzen allgeme<strong>in</strong> <strong>und</strong> vage. Dörig (2001, S. 224−<br />

227) illustriert an verschiedenen konkreten Beispielen aus dem Rahmenlehrplan, wie

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