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Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

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22<br />

2.2.2 Kontext-Modell <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

Um e<strong>in</strong>e <strong>Schülerbeurteilung</strong> zu gestalten, aber auch um e<strong>in</strong>e bereits gestaltete <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

richtig e<strong>in</strong>schätzen zu können, ist es sehr wichtig, sich den Kontext zu<br />

vergegenwärtigen, <strong>in</strong>nerhalb dessen sich die <strong>Schülerbeurteilung</strong> entwickelt bzw. entwickelte.<br />

Denn jede <strong>Schülerbeurteilung</strong> ist letztlich das Ergebnis des Zusammenspiels<br />

verschiedener E<strong>in</strong>flussfaktoren, die je nach Konstellation mehr o<strong>der</strong> weniger stark die<br />

Gestalt <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> prägen. In <strong>der</strong> Vergangenheit haben verschiedene Autoren<br />

(siehe z.B. Metzger, 1986; Metzger, Dörig & Waibel, 1998; Mislevy, 1996;<br />

Shepard, 2001) dieser Tatsache Rechnung getragen, <strong>in</strong>dem sie die <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

aus e<strong>in</strong>er ganzheitlichen systemischen Perspektive betrachtet haben. Analysiert man<br />

diese verschiedenen Modell-Ansätze etwas genauer, so lässt sich feststellen, dass sich<br />

die verschiedenen erwähnten E<strong>in</strong>flussfaktoren im Wesentlichen auf drei Bezugsfel<strong>der</strong>n<br />

konzentrieren, die geme<strong>in</strong>sam den Kontext bzw. den Rahmen <strong>der</strong> Gestaltungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> def<strong>in</strong>ieren:<br />

(1) Bezugsfeld „Schulischer Ausbildungsprozess“<br />

(2) Bezugsfeld „Lerntheorie <strong>und</strong> erkenntnisphilosophische Gr<strong>und</strong>lage“<br />

(3) Bezugsfeld „Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong>“<br />

Diese drei Bezugsfel<strong>der</strong> bilden auch den Kern des für die vorliegene Arbeit konzipierten<br />

Kontext-Modelles (vgl. Abb. 3). Dieses Kontext-Modell basiert <strong>in</strong> Anlehnung<br />

an die Literatur (siehe NRC, 2001, S. 51−53; ähnlich Sacher, 1996, S. 66) auf <strong>der</strong> Auffassung,<br />

dass die <strong>Schülerbeurteilung</strong> letztlich nur als Teilprozess des umfassen<strong>der</strong>en<br />

schulischen Ausbildungsprozesses richtig verstanden werden kann, d.h. <strong>der</strong> Charakter<br />

des Curriculums (Lernziele) <strong>und</strong> des Lehr-Lernprozesses s<strong>in</strong>d notwendige <strong>und</strong> wichtige<br />

Bezugspunkte für die Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong>, während die <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

als B<strong>in</strong>deglied zwischen Curriculum (Lernziele) <strong>und</strong> Lehr-Lernprozess steht.<br />

<strong>Der</strong> schulische Ausbildungsprozess selbst ist wie<strong>der</strong>um von <strong>der</strong> vorherrschenden Lerntheorie<br />

<strong>und</strong> ihrer erkenntnisphilosophischen Gr<strong>und</strong>lagen geprägt (Käppeli, 2001;<br />

Shepard, 2001; Gipps, 1994). Weshalb als zweites Bezugsfeld die vorherrschende<br />

Lerntheorie <strong>und</strong> ihre erkenntnisphilosophische Gr<strong>und</strong>lage <strong>in</strong>s Kontext-Modell <strong>in</strong>tegriert<br />

worden ist. Wie schliesslich die Ausführungen <strong>in</strong> Abschnitt 2.1 verdeutlicht haben,<br />

kann die <strong>Schülerbeurteilung</strong> sehr unterschiedlichen Funktionen bzw. Informationsbedürfnissen<br />

dienen. Dementsprechend s<strong>in</strong>d die Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

hier als eigenes Bezugsfeld im Kontext-Modell enthalten. Die Bezugsfel<strong>der</strong> stehen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er dynamischen Beziehung zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, was durch die Pfeile im Modell ausgedrückt<br />

wird. Die folgenden Abschnitte charakterisieren die verschiedenen Bezugsfel<strong>der</strong><br />

sowie <strong>der</strong>en Beziehungen zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.

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