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Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

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193<br />

festgestellt wurde (siehe Koretz, Stecher, Kle<strong>in</strong>, McCaffery & Deibert, 1993; siehe<br />

auch Stecher & Mitchell, 1995). Die RAND Studien zeigten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e, dass <strong>der</strong><br />

Grad an Autonomie <strong>der</strong> Lernenden je nach Klassenzimmer stark variierte, d.h. die<br />

Lehrpersonen unterstützten die Entstehung des <strong>Portfolio</strong>s <strong>und</strong> <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Auswahl<br />

<strong>der</strong> <strong>Portfolio</strong>-Inhalte trotz e<strong>in</strong>er vorangegangenen Schulung ganz unterschiedlich.<br />

Konkrete Gestaltung des <strong>Portfolio</strong>s:<br />

Im <strong>Ansatz</strong> von Vermont wurden die <strong>Portfolio</strong>s von zwei Gremien entwickelt, welche<br />

sich jeweils aus Lehrpersonen <strong>der</strong> betroffenen Fachgebiete Schreiben (writ<strong>in</strong>g) <strong>und</strong><br />

Mathematik zusammensetzten <strong>und</strong> die unabhängig vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> arbeiteten (Koretz,<br />

Stecher, Kle<strong>in</strong>, McCaffery & Deibert, 1993, S. 3). Dementsprechend entstanden sowohl<br />

für das Fachgebiet Schreiben wie für das Fachgebiet Mathematik zwei unterschiedliche<br />

<strong>Portfolio</strong>-Ansätze, die hier beide vorgestellt werden, d.h. immer dort, wo<br />

sich die beiden Ansätze gr<strong>und</strong>sätzlich unterscheiden, wird <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> vier Gestaltungsparameter<br />

e<strong>in</strong>e differenzierte Beschreibung vorgenommen. Die Ausführungen<br />

zur konkreten Gestaltung des <strong>Portfolio</strong>s beruhen primär auf den Erklärungen <strong>und</strong> Erläuterungen<br />

des von Koretz, Stecher, Kle<strong>in</strong>, McCaffery <strong>und</strong> Deibert (1993) verfassten<br />

Schlussberichtes, <strong>der</strong> sich auf die erste Version des <strong>Portfolio</strong>-<strong>Ansatz</strong>es <strong>in</strong> Vermont bezieht.<br />

Seither hat <strong>der</strong> <strong>Portfolio</strong>-<strong>Ansatz</strong> <strong>in</strong> Vermont vor allem im Bereich <strong>der</strong> Beurteilung<br />

<strong>und</strong> Bewertung e<strong>in</strong>e Neuausrichtung erfahren (für e<strong>in</strong>e Übersicht über die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> den aktuellen Stand siehe z.B. Murphy & Un<strong>der</strong>wood, 2000, S. 213−<br />

245).<br />

Inhalte des <strong>Portfolio</strong>s: Das Mathematik-<strong>Portfolio</strong> setzte sich aus den fünf bis sieben<br />

besten Arbeiten aus dem Schuljahr zusammen. Diese fünf bis sieben besten Arbeiten<br />

mussten <strong>in</strong>sgesamt drei Typen von Aufgabenstellungen repräsentieren: Rätsel (Puzzles),<br />

Untersuchungen (<strong>in</strong>vestigations) <strong>und</strong> Anwendungsaufgaben. Als Rätsel wurden<br />

Aufgaben bezeichnet, bei denen die Lernenden dazu aufgefor<strong>der</strong>t wurden, Lösungsansätze<br />

für nicht alltägliche Probleme zu suchen <strong>und</strong> auszuprobieren. Untersuchungen<br />

verlangten von den Lernenden, dass sie etwas selbst erforschten, die dazugehörigen<br />

Daten sammelten <strong>und</strong> analysierten bzw. Schlussfolgerungen daraus zogen, mit an<strong>der</strong>en<br />

Worten im kle<strong>in</strong>en Stil e<strong>in</strong>en mathematischen Forschungsprozess zum<strong>in</strong>dest ansatzweise<br />

durchliefen. Bei den Anwendungsaufgaben schliesslich mussten die Lernenden<br />

beweisen, dass sie bereits vorhandenes Wissen auch tatsächlich anwenden konnten.<br />

Die Lehrpersonen erhielten im übrigen e<strong>in</strong> Handbuch, das von den Lehrern des Entwicklungsteams<br />

zusammengestellt worden war <strong>und</strong> <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong>e ganze Reihe von Beispielen<br />

für jeden Aufgabentyp enthalten waren.<br />

E<strong>in</strong> Schreib-<strong>Portfolio</strong> bestand für das Schuljahr 1990−1991 aus folgenden Komponenten<br />

(Koretz, Stecher, Kle<strong>in</strong>, McCaffery & Deibert, 1993, S. 6; Tierney, Carter &<br />

Desai, 1991, S. 160−161): (1) E<strong>in</strong>em Inhaltsverzeichnis; (2) e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen, vom jeweiligen<br />

Lerner selbst ausgewählten besten schriftlichen Arbeit, die aus irgende<strong>in</strong>em<br />

Fach stammen konnte <strong>und</strong> nicht e<strong>in</strong> schulisches Thema be<strong>in</strong>halten musste, (3) e<strong>in</strong>em<br />

Brief, <strong>der</strong> die Entstehung <strong>und</strong> die Auswahl <strong>der</strong> besten schriftlichen Arbeit erklärt,<br />

(4) e<strong>in</strong>em Gedicht, e<strong>in</strong>er Kurzgeschichte o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er persönlichen Erzählung (<strong>in</strong>klusive<br />

aller dazugehörigen datierten Entwürfe), (5) e<strong>in</strong>er persönlichen Antwort auf e<strong>in</strong> Buch,<br />

e<strong>in</strong>em Ereignis, e<strong>in</strong>er Aktualität, e<strong>in</strong>em mathematischen Problem o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em wissen-

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