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Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

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Gesellschaftliche<br />

Funktionen<br />

(summativ)<br />

10<br />

Abbildung 1<br />

Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

Pädagogische<br />

Funktionen<br />

(formativ)<br />

• Selektion • Rückmeldung für Lernende<br />

• Zertifizierung/Qualifizierung • Motivation<br />

• Lernerziehung/Diszipl<strong>in</strong>ierung<br />

• Accountability; Monitor<strong>in</strong>g<br />

• Qualitätssicherung <strong>und</strong> -kontrolle • Rückmeldung für Lehrende<br />

• Herrschaft/Sozialisation • Rückmeldung für Eltern/<br />

Ausbildungsverantwortliche<br />

2.1.1.1 Gesellschaftliche Funktionen<br />

Zur Kategorie <strong>der</strong> gesellschaftlichen Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> gehören nach<br />

<strong>der</strong> hier vertretenen Auffassung alle Funktionen, bei denen die <strong>Schülerbeurteilung</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lagen für Entscheide bereitstellt, die entwe<strong>der</strong> die Gesellschaft als Ganzes o<strong>der</strong><br />

aber wichtige Teile <strong>der</strong> Gesellschaft (z.B. Beschäftigungssystem) betreffen. In diesen<br />

gesellschaftlichen Funktionen hat die <strong>Schülerbeurteilung</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich die Aufgabe,<br />

Informationen über den Lehr-/Lernprozess <strong>und</strong> die direkt daran beteiligten Personen<br />

für die breite Öffentlichkeit zu externalisieren (Broadfoot, 1996, S. 5). E<strong>in</strong>e <strong>Schülerbeurteilung</strong>,<br />

<strong>der</strong>en Ergebnisse man primär für gesellschaftliche Zwecke verwendet, bezeichnet<br />

die Literatur auch als summative <strong>Schülerbeurteilung</strong> (siehe z.B. Shepard,<br />

2000, S. 32).<br />

Innerhalb <strong>der</strong> gesellschaftlichen Funktionen <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> besteht e<strong>in</strong>e erste<br />

wichtige Aufgabe dar<strong>in</strong>, Lernende für verschiedene Bildungs- <strong>und</strong> Berufslaufbahnen<br />

zu selektieren <strong>und</strong> den entsprechenden Ausbildungsträgern zuzuweisen. In diesem Zusammenhang<br />

wirken die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> i.d.R. zusätzlich als formale<br />

Bestätigung für das Erreichen e<strong>in</strong>es bestimmten Leistungsniveaus, die zu e<strong>in</strong>er<br />

bestimmten Bildungs- <strong>und</strong> Berufslaufbahn berechtigt bzw. die <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

gegen bestimmte Aufgaben o<strong>der</strong> Positionen e<strong>in</strong>getauscht werden können. Die<br />

<strong>Schülerbeurteilung</strong> schafft Zertifikate bzw. Qualifikationsnachweise (Metzger, 1997,<br />

S. 524). Die Literatur fasst diese beiden Funktionen je nach Autor unter den Oberbegriffen<br />

Rekrutierungsfunktionen (siehe z.B. Metzger, 1986, S. 63), Steuerungs- <strong>und</strong><br />

Allokationsfunktionen (z.B. Walter, 1996, S. 29–30) o<strong>der</strong> Berechtigungsfunktionen<br />

(z.B. Ingenkamp, 1985, S. 99; Rie<strong>der</strong>, 1990, S. 65; Weiss, 1989, S. 22–30) zusammen.<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen spricht man von <strong>der</strong> Selektionsfunktion <strong>und</strong> <strong>der</strong> Qualifikationsfunktion<br />

(z.B. Dubs, 1993, S. 46–47; L<strong>in</strong>n, 1992, S. 801) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zertifizierungsfunktion (z.B.<br />

Broadfoot, 1996, S. 10; Resnick & Resnick, 1996, S. 33).<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Schülerbeurteilung</strong> versteht man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit im Weiteren<br />

auch als Indikatoren für die Qualität <strong>der</strong> Ausbildungsleistung (Heid, 1995, S. 92). Im

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