30.11.2012 Aufrufe

Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

126<br />

tem beziehen. Innerhalb <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Stufen werden wie<strong>der</strong>um verschiedene mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

zusammenhängende Teilprozesse unterschieden, d.h. die e<strong>in</strong>zelnen Stufen entsprechen<br />

also jeweils e<strong>in</strong>er Kategorie von Denkprozessen. Die hierarchische Struktur<br />

<strong>der</strong> 6 Stufen von Denkprozessen begründet Marzano (2001, S. 54−56) e<strong>in</strong>erseits mit<br />

dem bereits e<strong>in</strong>gangs erwähnten Prozess <strong>der</strong> Informationsverarbeitung, <strong>der</strong> zuerst beim<br />

Selbst-System beg<strong>in</strong>nt, dann durch das Metakognitive System kanalisiert <strong>und</strong> schliesslich<br />

im Kognitiven System vollzogen wird, an<strong>der</strong>erseits rechtfertigt sich die hierarchische<br />

Struktur aus Sicht von Marzano (2001, S. 55) auch deshalb, weil die verschiedenen<br />

Stufen bzw. Systeme des Denkens e<strong>in</strong>en unterschiedlich hohen Grad an Bewusstheit<br />

im S<strong>in</strong>n von bewusster Kontrolle verlangten, d.h. für die Denkprozesse im<br />

Selbst-System ist mehr bewusste <strong>und</strong> kontrollierte Denkarbeit notwendig als für jene<br />

im Metakognitiven System <strong>und</strong> jenes wie<strong>der</strong>um verlangt mehr bewusste Denkarbeit<br />

<strong>und</strong> -kontrolle als für das Kognitive System notwendig ist. Nachfolgend werden die<br />

verschiedenen Stufen bzw. Kategorien <strong>der</strong> Denkprozesse hierarchisch aufsteigend kurz<br />

charakterisiert:<br />

Stufe 1 Wie<strong>der</strong>aufrufen (Retrieval): Auf <strong>der</strong> ersten, untersten Stufe bef<strong>in</strong>det sich<br />

<strong>der</strong> Prozess Wie<strong>der</strong>aufrufen (Retrieval). Unter dem Prozess Wie<strong>der</strong>aufrufen<br />

(Retrieval) ist die Aktivierung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Transfer von Wissen aus dem Langzeitspeicher<br />

<strong>in</strong> den Arbeitsspeicher zu verstehen, so dass es dort bei Bedarf bewusst<br />

verarbeitet werden kann (Marzano, 2001, S. 30). Innerhalb <strong>der</strong> Prozessstufe<br />

Wie<strong>der</strong>aufrufen (Retrieval) ist nach Marzano (2001, S. 32) zu beachten, dass<br />

nicht nur das aus dem Wissensbereich Information stammende Wissen aktiviert<br />

<strong>und</strong> transferiert, d.h. er<strong>in</strong>nert werden kann, son<strong>der</strong>n dass für die Wissensbereiche<br />

Mentale Verfahren <strong>und</strong> Psychomotorische Verfahren Wissen nicht nur er<strong>in</strong>nert,<br />

son<strong>der</strong>n auch gleich vollzogen bzw. durchgeführt werden kann. Wie<strong>der</strong>aufrufen<br />

(Retrieval) hat deshalb nach Marzano (2001, S. 32) sowohl den Charakter e<strong>in</strong>es<br />

passiven Er<strong>in</strong>nerns von Wissen als auch denjenigen e<strong>in</strong>es aktiven Vollziehens<br />

von Wissen, wobei letzteres nur für die beiden Wissensbereiche Mentale Verfahren<br />

<strong>und</strong> Psychomotorische Verfahren gilt.<br />

Stufe 2 Verstehen (Comprehension): <strong>Der</strong> Denkprozess Verstehen (Comprehension)<br />

als zweite Stufe ist dafür verantwortlich, dass Wissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Form gebracht<br />

wird, welche im Langzeitgedächtnis gespeichert werden kann (Marzano, 2001,<br />

S. 33). Daran s<strong>in</strong>d aus <strong>der</strong> Sicht von Marzano (2001, S. 34−38) zwei mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verb<strong>und</strong>ene Prozesse beteiligt: die Synthese <strong>und</strong> die Repräsentation. Unter Synthese<br />

versteht er den Prozess, bei dem aus dem Wissen die Schlüsselmerkmale<br />

heraus destilliert <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e komprimierte allgeme<strong>in</strong>e Form organisiert werden.<br />

<strong>Der</strong> Prozess <strong>der</strong> Repräsentation produziert aus im Prozess <strong>der</strong> Synthese komprimierte<br />

allgeme<strong>in</strong>e Wissen e<strong>in</strong>e symbolische Entsprechung, d.h. er überträgt das<br />

komprimierte allgeme<strong>in</strong>e Wissen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e nicht sprachliche, bildhafte Darstellung,<br />

z.B. wenn er e<strong>in</strong>en Text mittels M<strong>in</strong>d Map <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e grafische Wissensstruktur<br />

überführt (Marzano, 2001, S. 35−37).<br />

Stufe 3 Analyse (Analysis): Auf <strong>der</strong> Stufe <strong>der</strong> Analyse erfolgt e<strong>in</strong>e denkerische<br />

Erweiterung des bereits vorhandenen Wissens, d.h. das Wissen wird elaboriert<br />

(Marzano, 2001, S. 38). Fünf Typen von Analyseprozessen unterscheidet Marzano<br />

(2001, S. 39-45) dabei: (1) Identifizieren von Ähnlichkeiten o<strong>der</strong> Unter-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!