Der Portfolio-Ansatz in der Schülerbeurteilung der USA und seine ...
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persönlichen Lernentwicklung rückt <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Bei e<strong>in</strong>er Leistungszielorientierung<br />
besagt e<strong>in</strong>e optimistische Umsetzungsstrategie, dass Lernen <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie als Möglichkeit zur sozialen Profilierung verstanden wird, d.h. man ist bestrebt,<br />
besser zu se<strong>in</strong> als alle an<strong>der</strong>en. Die pessimistische Variante <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzungsstrategie<br />
<strong>der</strong> Leistungszielorientierung legt beim Lernen das Hauptgewicht<br />
darauf, ja nicht als dumm bzw. schlechtester e<strong>in</strong>er Lerngruppe zu ersche<strong>in</strong>en. Hier<br />
zeigen sich Ähnlichkeiten zur Selbstwerttheorie (vgl. unten).<br />
• Werttheorie<br />
Die Werttheorie erklärt die Ursachen für motiviertes Verhalten mit den Werten, die<br />
Lernende e<strong>in</strong>er Lernaktivität zusprechen. Nach Eccles et al. (1983, S. 75–146)<br />
prägen drei Werttypen die Wertung e<strong>in</strong>er Lernaktivität: (1) Aufgabenerfüllungswert,<br />
d.h. die subjektive Bedeutsamkeit <strong>der</strong> Aufgabenerfüllung angesichts <strong>der</strong> eigenen<br />
Bedürfnisse; (2) <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischer Wert, d.h. die persönliche Befriedigung, die sich<br />
aus <strong>der</strong> Lernaktivität selbst ergibt; (3) Nützlichkeitswert, d.h. Nützlichkeit <strong>der</strong> Lernaktivität,<br />
um an<strong>der</strong>e Ziele zu erreichen. Von diesen drei Werttypen hat die Motivationsforschung<br />
<strong>und</strong> auch die Schule die För<strong>der</strong>ung des <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen Wertes bzw.<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen Motivation stets beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressiert. Das beson<strong>der</strong>e Interesse an<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen Motivation beruht auf <strong>der</strong> Feststellung, dass <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch motivierte<br />
Personen gegenüber Personen, die hauptsächlich durch äussere Anreize (Belohnungen),<br />
d.h. extr<strong>in</strong>sisch motiviert s<strong>in</strong>d, sowohl h<strong>in</strong>sichtlich Leistungsfähigkeit<br />
als auch körperlichem Wohlbef<strong>in</strong>den bessere Ergebnisse erzielen (siehe Ryan &<br />
Deci, 2000a, S. 69; Ryan & Deci, 2000b, S. 13–54). Die von Ryan <strong>und</strong> Deci (1985,<br />
für e<strong>in</strong>e kurze Übersicht mit den neuesten Erkenntnissen siehe z.B. Ryan & Deci,<br />
2000b, S. 68–78) erarbeitete Selbstbestimmungstheorie ist heute <strong>der</strong> wohl bedeutsamste<br />
<strong>und</strong> anerkannteste Erklärungsansatz für die <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation. Sie besagt,<br />
dass <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation dann entsteht <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t wird, wenn Lernende<br />
erstens e<strong>in</strong> Gefühl von Kompetenz entwickeln können, was z.B. <strong>in</strong> ihrer sozialen<br />
Lernumgebung durch angemessen herausfor<strong>der</strong>nde Aufgaben <strong>und</strong> konstruktive<br />
Rückmeldungen h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Lernfortschritte erreicht werden kann, wenn Lernende<br />
zweitens sich als autonom erleben können, d.h. erfahren, dass sie selbst Ursprung<br />
<strong>und</strong> Ursache für ihr Lernen s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> wenn Lernende drittens sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
sozialen Lernumfeld bewegen können, <strong>in</strong> dem sie sich aufgehoben <strong>und</strong> wohl fühlen.<br />
Elemente dieser drei Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Selbstwerttheorie für die <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>siche Motivation<br />
f<strong>in</strong>den sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Theorie zur Selbstwirksamkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Attributionstheorie<br />
(vgl. unten).<br />
• Selbstwirksamkeit (self-efficacy)<br />
<strong>Der</strong> Begriff Selbstwirksamkeit (self-efficacy) <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Bedeutung für das motivierte<br />
Verhalten basieren auf <strong>der</strong> sozial-kognitiven Theorie von Bandura (1986a).<br />
Unter Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung zu verstehen, mit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Person von<br />
sich selbst annimmt, dass ihre eigenen Fähigkeiten ausreichen, um e<strong>in</strong>e gestellte<br />
Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Nach Bandura (1986b, S. 1176) hängt das<br />
motivierte Verhalten e<strong>in</strong>er Person vom Grad <strong>der</strong> Selbstwirksamkeit ab, d.h. je<br />
stärker sich e<strong>in</strong>e Person als selbstwirksam wahrnimmt, desto <strong>in</strong>tensiver <strong>und</strong> ausdauern<strong>der</strong><br />
wird sie sich mit e<strong>in</strong>er Aufgabe beschäftigen.<br />
• Attributionstheorie<br />
Die Attributionstheorie geht davon aus, dass Lernende e<strong>in</strong>e Ursachenerklärung für<br />
ihren Lernerfolg o<strong>der</strong> -misserfolg suchen. Nach We<strong>in</strong>er (1986) existieren drei Di-