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Erfahrungen mit der Zwischennutzung von ... - Stadt Wuppertal

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Ausgangssituation in <strong>Wuppertal</strong>Mit dem Projekt „<strong>Zwischennutzung</strong>sagentur <strong>Wuppertal</strong>“ (ZNA) ist ein solcher Wegbeschritten worden, <strong>der</strong> auch eine Neuausrichtung des planerischen und politischenDenkens erfor<strong>der</strong>t. Im Rahmen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>programme „<strong>Stadt</strong>umbau West“und „Soziale <strong>Stadt</strong> NRW“ hat die <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> im Frühjahr 2007 für die <strong>Stadt</strong>teileArrenberg, Elberfel<strong>der</strong> Nordstadt, Ostersbaum, Unterbarmen und Oberbarmen/Wi–chlinghausen eine Anlaufstelle für Immobilieneigentümer und Nutzungsinteressierteeingerichtet, die ihre Beratungs- und Unterstützungsleistungen für die Beteiligtenkostenlos anbietet.Die ZNA verfolgt das Ziel, leerstehende Ladenlokale wie<strong>der</strong> zu beleben und einenweiteren Qualitäts- und Imageverlust in diesen Quartieren zu verhin<strong>der</strong>n. Gemein–sam <strong>mit</strong> den aktiven Menschen im <strong>Stadt</strong>teil sollen Konzepte zur Neunutzung dieserLadenlokale und zur Revitalisierung <strong>der</strong> Standorte erarbeitet und umgesetzt werden.Strategischer Ansatzpunkt ist dabei die systematische Initiierung und Koordinierung<strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en in leerstehenden und teilweise bereits aufgegebenen La–denlokalen, um diese wie<strong>der</strong> zu aktivieren und nach Möglichkeit auch einer längerfristigen,sinnvollen Nutzung zuzuführen.Viele Einzelinteressen -<strong>der</strong> Eigentümer im grün<strong>der</strong>zeitlichen QuartierDie ZNA ist in <strong>Stadt</strong>vierteln tätig, die einen stark ausgeprägten grün<strong>der</strong>zeitlichenCharakter aufweisen. Die Wohnhäuser stammen überwiegend aus dem Ende des19. Jahrhun<strong>der</strong>ts und gehören einer Vielzahl <strong>von</strong> privaten Einzel- o<strong>der</strong> Teileigen–tümern. Zum Beispiel umfasst <strong>der</strong> westliche Teil <strong>der</strong> Elberfel<strong>der</strong> Nordstadt rund2.000 Gebäude <strong>mit</strong> über 2.800 Eigentümern. Aus diesem Grund war es zunächstnicht möglich, alle Hauseigentümer einzeln anzusprechen. Daher wurden alsErstes nur diejenigen Eigentümer kontaktiert, für <strong>der</strong>en Ladenlokal ein konkretesNutzungsinteresse bestand.In einem zweiten Schritt setzte sich die ZNA das Ziel, <strong>mit</strong> einer telefonischenBefragung so viele Eigentümer wie möglich mindestens einmal persönlich zu erreichen.Vor allem die Gründe des Leerstandes sollten dabei in Erfahrung gebrachtwerden. Von großem Interesse war auch, ob noch ein Vermietungsinteressebesteht und wie die Perspektiven des Objekts vom Eigentümer eingeschätzt werden.Da auf Eigentümeradressen aus dem Liegenschaftskataster zurückgegriffenwerden musste, die nicht immer aktuell sind, konnte ein Teil <strong>der</strong> Eigentümer nichterreicht werden.Erschwerte KontaktaufnahmeDie Kontaktaufnahme gestaltete sich auch bei Immobilien schwierig, die unterZwangsverwaltung stehen. Bei Immobilien <strong>von</strong> Eigentümern <strong>mit</strong> Migrationshinter–grund wird die Kontaktaufnahme teilweise durch Sprachbarrieren erschwert.Eigentümer, die nicht vor Ort wohnen, haben häufig ein geringeres Interesse anihrer Immobilie und standen daher für Auskünfte seltener zur Verfügung.Die EigentümerbefragungTrotz aller bestehenden Erschwernisse <strong>der</strong> Kontaktaufnahme, konnte die ZNA etwadie Hälfte aller Eigentümer nach den Umständen des Leerstands <strong>der</strong> Ladenlokalein ihren Häusern befragen.Allgemein kann festgestellt werden, dass die ZNA vielen Eigentümern durch diebreite Berichterstattung in den Medien bereits bekannt war und positiv wahrgenommenwurde.4 5


Ausgangssituation in <strong>Wuppertal</strong>Für die Telefonate <strong>mit</strong> den Eigentümern wurde ein Gesprächsleitfaden erarbeitet,Selbst die Vermietung <strong>der</strong> Ladenlokale macht aus ihrer Sicht zu viel Arbeit.<strong>der</strong> folgende Fragen und Aspekte enthält:Schlechte <strong>Erfahrungen</strong> <strong>mit</strong> Mietern verstärken in vielen Fällen diese Tendenz.1. Klärung <strong>der</strong> EigentümerverhältnisseAn<strong>der</strong>e Eigentümer sind dagegen finanziell überfor<strong>der</strong>t. Sie verfügen nicht über2. Erfassung <strong>der</strong> relevanten Daten bezüglichdie erfor<strong>der</strong>lichen Ressourcen, ihr Gebäude instand zu halten. Dies gilt auch für- <strong>der</strong> Dauer des Leerstandesdie Ladenlokale. Hinzu kommt, dass einige Hauseigentümer bereits Schwierig-- <strong>der</strong> Raumgrößekeiten <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Bank haben und keine weitere Finanzierung erhalten.- des VermietungsinteressesBei <strong>der</strong> Eigentümerbefragung konnte ebenfalls festgestellt werden, dass eine- des Wunsches nach <strong>der</strong> Art und Branche <strong>der</strong> VermietungReihe <strong>von</strong> Ladenlokalen irrtümlich als leerstehend identifiziert wurden. Ladenlokale- <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> erwarteten Mieteinnahmen<strong>mit</strong> unansehnlichem Erscheinungsbild, notdürftig zugeklebten Schaufenstern o<strong>der</strong>3. Aus welchen Gründen ist das Ladenlokal aus Sicht des Eigentümersherunter gelassenen Rollläden werden teilweise als Lagerräume o<strong>der</strong> für an<strong>der</strong>enicht vermietet?private Zwecke genutzt.4. Welche Hilfe kann die ZNA dem Eigentümer leisten?5. Besteht beim Eigentümer ein Interesse an <strong>Zwischennutzung</strong>?Die Auswertung <strong>der</strong> Gespräche <strong>mit</strong> den Eigentümern ergab, dass dieMietpreisgestaltung eine wesentliche Barriere für eine Wie<strong>der</strong>vermietung darstellt.UnrealistischeMietpreisvorstellungenBauordnungsrechtlicheProblemeEine weitere Hürde für eine Neuvermietung o<strong>der</strong> <strong>Zwischennutzung</strong> stellen diebauordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen dar, die im Kapitel „Der rechtlicheRahmen – Probleme und Lösungsansätze“ (S. 18) ausführlich beschrieben werden.Zusammengefasst sehen diese Bestimmungen vor, dass <strong>der</strong> Eigentümer beiBei den meisten Hausbesitzern – beson<strong>der</strong>s bei den älteren unter ihnen - bestehteiner Neunutzung seines Ladenlokals grundsätzlich einen Bauantrag stellen muss.eine unrealistisch hohe Mietpreisvorstellung. Wenige unter den angesprochenenAuch <strong>der</strong> Bestandsschutz für eine genehmigte Nutzung erlischt, wenn dasEigentümern verfolgen die Entwicklung des Immobilienmarktes. Die steigendeLadenlokal über einen längeren Zeitraum leer gestanden hat. Eine solche Antrag-Konzentration <strong>von</strong> Leerständen in den <strong>Stadt</strong>vierteln und die daraus folgende nega-stellung ist <strong>mit</strong> einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden. Im Hinblick auftive Entwicklung im Wohnumfeld werden zwar zur Kenntnis genommen, aber nichtdie oben beschriebenen Gründe für eine geringe Investitionsbereitschaft in Bezugals Gründe betrachtet, die Mieten entsprechend anzupassen. Vielmehr besteht beiauf bauliche Maßnahmen liegt es auf <strong>der</strong> Hand, dass viele Eigentümer nicht bereit<strong>der</strong> überwiegenden Zahl <strong>der</strong> Eigentümer immer noch die Annahme, die Mieter eineso<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage sind, diese Auflagen zu erfüllen.Ladenlokals könnten eine Rendite erwirtschaften, die einen hohen Mietpreis rechtfertigenwürde. Unberücksichtigt bei <strong>der</strong> Preisgestaltung bleibt auch, dass zumBeispiel große Schaufenster in <strong>der</strong> Regel nicht isolierverglast sind und auf einenMieter neben <strong>der</strong> Miete sehr hohe Energiekosten zukommen.Ein an<strong>der</strong>es Vermietungshemmnis ist vielfach <strong>der</strong> schlechte Zustand <strong>der</strong>Ladenlokale. Es besteht jedoch bei den Immobilieneigentümern keine o<strong>der</strong> nur eineFehlendeInvestitionsbereitschaftgeringe Bereitschaft, Investitionen zu tätigen, um diesen Zustand zu verbessern. DieGründe dafür sind unterschiedlich. Bei <strong>der</strong> aktuell vorhandenen Marktlage kann esnicht verwun<strong>der</strong>n, dass die Eigentümer bezüglich <strong>der</strong> zukünftigen Wertentwicklungsehr verunsichert sind und im Zweifel vor Investitionen in ihre Immobilien zurückschrecken.Bei den älteren Eigentümern kommt häufig erschwerend hinzu, dass siesich tendenziell <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Bewirtschaftung ihrer Immobilie überfor<strong>der</strong>t fühlen und ausdiesem Grund nicht mehr investieren.6 7


Ausgangssituation in <strong>Wuppertal</strong>Kulturschaffende und Dienstleister –die typischen ZwischennutzerRund 275 Nutzungsinteressierte haben sich seit Beginn des Projektes bei <strong>der</strong> ZNAgemeldet. In einem <strong>von</strong> <strong>der</strong> ZNA entwickelten Fragebogen werden die Anfor<strong>der</strong>ungenfür den gesuchten Raum abgefragt: In welchem <strong>Stadt</strong>teil soll <strong>der</strong> Raum liegen?Wie groß sollte er sein? Werden Schaufenster gebraucht? Muss <strong>der</strong> Raumebenerdig o<strong>der</strong> barrierefrei sein? Kann er renovierungs- o<strong>der</strong> sanierungsbedürftigsein? Welche Preisvorstellungen sind vorhanden?Die Antworten darauf bilden die Basis für die Nachforschung nach einem geeignetenObjekt in <strong>der</strong> ZNA-Datenbank <strong>der</strong> leerstehenden Ladenlokale.Der deutlich überwiegende Teil <strong>der</strong> Anfragen kommt aus dem kulturellen Bereich.Die Nachfrage nach dauerhaften Vermietungen hält sich <strong>mit</strong> den Nachfragen nachtemporären Nutzungen für zeitlich befristete Kunst- und Kulturprojekte die Waage.Dauerhafte Räume werden meistens für Ateliers, Galerien, Fotostudios,Probenräume, Werkstätten, Kunst- und Musikunterricht o<strong>der</strong> Kleinkunsttheatergesucht. Auch wurden Räume für Discos o<strong>der</strong> Party-Events nachgefragt, die jedochnicht bedient werden konnten. Die grün<strong>der</strong>zeitlichen Quartiere des Projektbereichessind überwiegend für diese Zwecke nicht geeignet. Schwierig sind auch dieAnfragen nach Proben- o<strong>der</strong> Unterrichtsräumen für den Musikbereich zu handhaben:<strong>der</strong> zu erwartende Lärmpegel verträgt sich selten <strong>mit</strong> den Bedürfnissen <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Hausbewohner.Die Anfragen nach temporären Nutzungen aus dem Kulturbereich sind sehr vielfältig.Für die regelmäßig stattfindende Aktion „<strong>Wuppertal</strong>er Offene Galerien undAteliers“ (WOGA) wurde die ZNA gerne in Anspruch genommen. Künstler zumBeispiel, <strong>der</strong>en eigene Ateliers nicht öffentlich zugänglich sind, nutzten Ladenlokalezur Ausstellung für ein Wochenende. Für an<strong>der</strong>e Aktionen wurden Schaufensterüber mehrere Wochen bespielt. So beispielsweise bei den Projekten „Gerüch(t)eküche“(S. 28) o<strong>der</strong> „altGOLD und jungBLUT“ (S. 30), die gleichzeitig in verschiedenenSchaufenstern Arbeiten präsentierten.Das Völkerkundemuseum suchte Schaufenster, um einige Exponate und museumspädagogischeAngebote stärker in den Blick zu rücken.Auch Locations für Filmproduktionen und Fotoprojekte wurden nachgefragt.Kunst- und KulturschaffendeDienstleister und VereineEine weitere große Gruppe machten die gewerblichen Interessenten aus, die überwiegendBüro- und Besprechungsräume suchten. Unter diesen waren Inhaber<strong>von</strong> Callcentern, <strong>von</strong> einer Postverteilstelle, Architekten, Grafiker, Designer,Kostümbildner, Berater und Sachverständige. Es gab auch Interessenten, dieeinen Einzelhandel planten - überwiegend Second-Hand-Shops. Weinhändler undHandwerker suchten Show- und Verkaufsräume für ihre Produkte. Räumlichkeitenfür Cafés, Restaurants o<strong>der</strong> einen Imbiss wurden nachgefragt und einBestattungsunternehmer wandte sich an die ZNA.Einige <strong>der</strong> Interessenten aus diesem Bereich waren Existenzgrün<strong>der</strong>, die sich zumGeschäftsstart eine überschaubare Miete und flexible Kündigungsbedingungenerhofften.Auch aus dem sozialen Bereich gab es viele Anfragen: <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätten,Eltern-Kind-Vereinen, Schulen, Einrichtungen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche imBereich <strong>der</strong> Erziehungshilfe und <strong>von</strong> den <strong>Stadt</strong>teilservices. Akteure aus denQuartieren suchten Schaufenster als eine Art Litfaßsäule, um Informationen ausdem <strong>Stadt</strong>teil zu veröffentlichen. Die Polizei informierte zum Beispiel darüber, wieman sich gegen Einbruch schützen kann. Die Betreiber <strong>der</strong> <strong>Wuppertal</strong>er Tiertafelbrauchten ein Lager und eine Ausgabestelle für kostenloses Tierfutter. MehrereReligionsgemeinschaften fragten Räume an. Auch Parteien und Vereine unterschiedlichsterpolitischer Ausrichtung sind auf <strong>der</strong> Suche nach Treffpunkten,ebenso verschiedene Sportclubs – wie ein Tischfußball- o<strong>der</strong> ein Dart-Verein.89


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein Praxisbericht<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong>einPraxisberichtMarketing und Netzwerkarbeit-<strong>Zwischennutzung</strong> als öffentliches ThemaVon Beginn an hat die ZNA ihre Arbeit konsequent in die Öffentlichkeit kommuniziert.Es wurde ein Corporate Design <strong>mit</strong> dem charakteristischen „Z“ als Logo <strong>der</strong>ZNA, Gestaltungsvorlagen für Präsentationen und Flyer sowie die Homepagewww.zwischennutzungsagentur-wuppertal.de entwickelt. Ein eigens hergestellter,übergroßer Aufkleber <strong>mit</strong> dem Logo und einem kurzen Informationstext weist in denSchaufenstern leerstehen<strong>der</strong> Ladenlokale auf die ZNA hin.Dank einer intensiven Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurde in den lokalenPrintmedien, in Radiobeiträgen und auch in <strong>der</strong> WDR-Lokalzeit Bergisches Landüber die ZNA berichtet.Es folgte eine „Tournee“ durch jeden <strong>Stadt</strong>teil des Projektes. Die Zielsetzungen unddie Arbeitsweise <strong>der</strong> ZNA wurden in den Bezirksvertretungen, den <strong>Stadt</strong>teilkonferenzenund Bürgervereinen erläutert. Auch die Projektmanager für <strong>Stadt</strong>teilarbeitund die Existenzgründungsberater <strong>der</strong> ARGE wurden über das neue Projekt informiert.Kontakt zur freien Kulturszene <strong>Wuppertal</strong>s entstand durch ein Jahrestreffen desKulturbüros, bei dem sich die Agentur vorstellte. Darauf folgten viele Anfragen <strong>von</strong>Kulturschaffenden und es konnten zahlreiche <strong>Zwischennutzung</strong>en realisiert werden.Corporate DesignPresse- undÖffentlichkeitsarbeitTourneedurch die <strong>Stadt</strong>teileKontakte zur KulturszeneEvents, Aktionen und ProjekteNetzwerkpflegeZum Bekanntheitsgrad <strong>der</strong> ZNA haben zahlreiche Events, Aktionen und Projektein leerstehenden Ladenlokalen beigetragen, die <strong>von</strong> <strong>der</strong> ZNA in den vergangenenJahren organisiert wurden. Beson<strong>der</strong>s die lang andauernde Theatertournee„Bohm & Böhmer“ (S. 31) durch die <strong>Stadt</strong>teile erzeugte große Aufmerksamkeitund löste eine Reihe <strong>von</strong> Berichten in den Medien aus. Eine ähnlich starkeResonanz hatte das Generationenprojekt „altGOLD & jungBLUT“ (S. 30), dessenAkteure eine Vielzahl <strong>von</strong> Ladenlokalen gleichzeitig bespielten. Bei allenVeranstaltungen wurden Flyer verteilt und Plakate geklebt, die auch auf die ZNAhinwiesen..Aus den vielfältigen Kontakten zu Kulturschaffenden, Multiplikatoren,Immobilieneigentümern, Mitarbeitern <strong>von</strong> Einrichtungen und Institutionen entstandein großes Netzwerk. Zu dessen Pflege wurde nach dem ersten Jahr ein journalistischaufgearbeiteter Jahresbericht herausgegeben und seit Mitte 2008 informiertein Newsletter rund 250 Interessierte über Neuigkeiten und Aktionen <strong>der</strong> ZNA.10 11


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtDie Erfassung <strong>der</strong> Leerstände -Datenbank und LeerstandskatasterUm den Leerstand systematisch zu erfassen und die Ver<strong>mit</strong>tlung <strong>von</strong> leerstehendenLadenlokalen zu unterstützen, wurde eine Leerstandserhebung durchgeführt undeine Datenbank als Beratungs- und Ver<strong>mit</strong>tlungsplattform aufgebaut.Intelligente Suchfilter helfen, durch die umfangreichen Datenbestände zu navigieren.Verän<strong>der</strong>ungen im Bestand werden durch regelmäßige Begehungen erfasst.Mit <strong>der</strong> Zeit entwickeln die Mitarbeiter <strong>der</strong> ZNA dadurch gute Kenntnisse über dieSituation des Immobilienmarktes in den <strong>Stadt</strong>teilen.Mit einem einfachen Markierungssystem wird in <strong>der</strong> Datenbank <strong>der</strong> Status <strong>der</strong>Läden angezeigt:Grün - Laden zwischengenutztOrange - Laden vermietetBlau - <strong>Zwischennutzung</strong>: Verhandlung begonnenPink - Eigentümer unbekanntSchwarz - kein Kontakt zu Eigentümer hergestelltGrau - Laden nicht nutzbar, weil baufälligLeerstandsdatenbankMikrostandorteZu jedem Objekt sind Daten wie Größe, Zustand, ehemalige Nutzungen und gefor<strong>der</strong>tesNutzungsentgelt sowie Betriebskosten erfasst, weiterhin die Kontaktdaten<strong>der</strong> Eigentümer und des Verwalters. In <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Ver<strong>mit</strong>tlungsarbeit hat sichdas Objektlogbuch als sehr hilfreich erwiesen. Im Logbuch notieren die Mitarbeiterdie letzten Bearbeitungsschritte zu einem Vorgang. So können Sachstände weitergebenwerden und Konflikte, wie die Ver<strong>mit</strong>tlung eines Objekts gleichzeitig an zweiInteressenten, ausgeschlossen werden.Um einen Überblick über die Leerstandssituation in <strong>Wuppertal</strong> zu erhalten, wurdendie Daten auch kartografisch dargestellt:Zum Stichtag 31.12.2009 sind insgesamt 342 leerstehende Ladenlokale bekannt,die sich auf die einzelnen <strong>Stadt</strong>teile wie folgt verteilen:Leerstände am 31.12.2009Ostersbaum;49 = 14,3%Arrenberg;57 = 16,7%Nordstadt;75 = 21,9%Oberbarmen /Wichlinghausen;122 = 35,7%Unterbarmen;39 = 11,4%12 13


NORDSTADT ARRENBERG UNTERBARMENOSTERSBAUM<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtDie Aktivierung – ein wirkungsvollesInstrument <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungZu den Aufgaben <strong>der</strong> ZNA zählt neben <strong>der</strong> Ver<strong>mit</strong>tlung auch die EntwicklungAuf Grundlage dieser Leerstandskarten entwickelte die ZNA ihre Ver<strong>mit</strong>tlungs- undneuer Konzepte für leerstehende Ladenlokale. Aus diesem Grund hat die ZNA ver-Entwicklungsstrategien. Es wurden in den <strong>Stadt</strong>teilen verschiedene Mikrostandorteschiedene Projekte <strong>mit</strong> dem Ziel durchgeführt, eine Kommunikation <strong>mit</strong> den jewei-festgelegt, die Bearbeitungsschwerpunkte darstellen:ligen <strong>Stadt</strong>teilakteuren in Gang zu setzen und <strong>mit</strong> ihnen zusammen neueNutzungskonzepte zu entwickeln.NordstadtArrenbergUnterbarmenMarienstraße, Friedrichstraße, WiesenstraßeErnststraße und SimonsstraßeFriedrich-Engels-Allee (Höhe Oberbergische Straße undStärkung <strong>der</strong> Handlungsmacht<strong>der</strong> IndividuenEnde <strong>der</strong> 1990er Jahre begann die Aktivierung <strong>der</strong> Bürgerschaft im städtebaulichenDiskurs eine Rolle zu spielen, als Teil eines neuen Steuerungsmodells imFarbmühle) und HünefeldstraßeRahmen des Programms „Soziale <strong>Stadt</strong>“. Mit diesem Konzept rückte man <strong>von</strong>OberbarmenSchwarzbachbevormundenden Modellen ab und setzte auf kommunikative Planungen, die aufWichlinghausenWichlinghauser Straße (Höhe Sonntagstraße und Handelsstraße)<strong>der</strong> lokalen Ebene Potenziale aufspüren und verstärken sollten 1 . Ursprünglichund Görlitzer Straßegründet sich die Idee <strong>der</strong> „Aktivierung“ auf einen Ansatz aus den 1970er Jahren,<strong>mit</strong> dem man bestrebt war, mehr demokratische Prozesse in die Planung einzu-Die Auswahl <strong>der</strong> Mikrostandorte erfolgte aufgrund <strong>der</strong> Leerstandskonzentration undführen. Heute hat sich die politische und ökonomische Situation <strong>der</strong> öffentlichen<strong>der</strong> jeweiligen Entwicklungspotenziale. Der Fokus richtete sich dabei auf die grün-Hand so verän<strong>der</strong>t, dass häufiger auf lokale Akteure gesetzt wird, <strong>mit</strong> <strong>der</strong>en Hilfe<strong>der</strong>zeitlichen Entwicklungsachsen in den Quartieren.strukturelle Einschränkungen kompensiert werden sollen 2 .Da die Katasterkarten nicht dynamisch <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Datenbank verknüpft sind, kann dieDer Begriff „Aktivierung“ ist eng <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Idee des „aktivierenden Staates“ undräumliche Verteilung des Leerstands bislang nicht tagesaktuell angezeigt werden.eines „unternehmerischen Selbst“ verbunden. In diesem Zusammenhang soll esSinnvoll wäre es deshalb, die Datenbank um die Funktion '<strong>Stadt</strong>karte' zu erweitern.die Handlungsmacht <strong>der</strong> Individuen stärken, um so „Kreativität“ und „Innovation“Genauso wie die Objekte sind auch Interessenten in <strong>der</strong> Datenbank aufgeführt undInteressentenlistezu ermöglichen. Sie sollen sich dazu in einer möglichst offenen Organisationsform<strong>von</strong> „Projekten“ und „Netzwerken“ selbst organisieren und durch eine Artwerden dort verwaltet. Die Informationen aus den Anmeldebögen werden hierhin„Qualitätsmanagementsystem“ kontrolliert werden 3 . Diese Kooperationsform imübertragen. Kontaktdaten und die beabsichtigte Nutzung <strong>der</strong> Interessenten sind inSinne eines „aktivierenden Staates“ verän<strong>der</strong>t die Bezüge in <strong>der</strong> kommunalpoliti-<strong>der</strong> Datenbank erfasst. Ihr Status wird ebenso über Markierungen angezeigtschen Arbeit und bedeutet ein Umdenken.GrünOrange- in <strong>Zwischennutzung</strong> ver<strong>mit</strong>telt- dauerhaft ver<strong>mit</strong>teltSchaffung <strong>von</strong>BeziehungsnetzwerkenEs än<strong>der</strong>t sich das Verhältnis zwischen Kommune, Politik und aktiverBürgerschaft. Man muss sich nun auf eine spezifische Kundschaft - diePink- GesuchCommunity - konzentrieren, statt auf eine allgemeine Bürgerschaft. Das KonzeptGelb- in Verhandlungen„Aktivierung“ richtet sich zwar an den Einzelnen, doch steht dabei nicht dasSchwarz- Interessent gesperrtIndividuum im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n es wird in seinem Beziehungsnetz auf lokalerGrau- Interessent nicht mehr interessiertEbene gesehen. Diese Netze kann man bürgerschaftliches Engagement,Zivilgesellschaft, Ehrenamt o<strong>der</strong> Sozialkapital nennen. Robert Putnam beschäftigteDas graue Fähnchen zeigt, dass in <strong>der</strong> Aufstellung auch ehemalige Interessentensich in seinen Arbeiten über „Community“ und „Sozialkapital“ <strong>mit</strong> dem aktivenverzeichnet sind. Die Interessentenliste ist gleichzeitig das Ver<strong>mit</strong>tlungsarchiv. HierIndividuum, das sich um Familie und Nachbarschaft sorgt und durch seinsind alle Raumanfragen und Ver<strong>mit</strong>tlungen archiviert, die seit Aufbau <strong>der</strong>Handeln ein reiches und erfülltes Sozialleben herstellt 4 .Datenbank bei <strong>der</strong> ZNA eingegangen sind.1415


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtAus diesem Zusammenhang heraus charakterisiert Putnam Qualitäten <strong>von</strong>Netzwerk NordstadtDie Elberfel<strong>der</strong> Nordstadt zeichnet sich durch eine starke Community aus, die inNetzwerken <strong>mit</strong> Begriffen wie Vertrauen, Verlässlichkeit und sozialer Einbindung.einem Beziehungsnetzwerk genau die <strong>von</strong> Rose und Putnam beschriebenenDiese Werte können sich nur in kleinräumigen Gemeinschaften entwickeln, da esQualitäten und Produkte erzeugt. In den letzten Jahren hat sich dort ein Netzwerkdabei um die Einbindung verschiedener Akteure in eine soziale Organisation geht:gebildet, dem es gelingt, Nutzerinteressen <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> zu arbeitsfähigendem Beziehungsnetzwerk. Auf <strong>der</strong> lokalen Ebene, in sozialen Nahräumen einerNutzungsclustern zu verknüpfen. Verschiedene Akteure setzen sich aktiv in <strong>der</strong>Nachbarschaft (Community), können diese Werte auch nach Ansicht <strong>von</strong> Nicolas<strong>Stadt</strong>teilentwicklung ein. Mit <strong>der</strong> Vernetzung untereinan<strong>der</strong> wurde im <strong>Stadt</strong>teil eineRose entstehen und produktiv eingesetzt werden 5 . Nach Rose spiegelt sich in <strong>der</strong>kritische Masse erzeugt, die eine starke Ausstrahlungskraft entfacht und eine hör-zunehmenden Fokussierung auf die lokale Ebene auch das neue Ordnungsmodellbare Stimme in <strong>der</strong> städtischen Öffentlichkeit besitzt. Wichtiges Handlungsmodellfür den sich auflösenden Wohlfahrtsstaat 6 .in dieser Strategie, schreibt Klaus Overmeyer, ist die Kommunikation zwischenDemnach bilden sich in <strong>der</strong> Community Beziehungsnetzwerke, <strong>der</strong>en Werte undallen Akteuren und <strong>der</strong> Öffentlichkeit beziehungsweise den Bewohnern 7 . Da<strong>mit</strong>Qualitäten produktiv für <strong>Stadt</strong>entwicklung eingesetzt werden können. „Kreativität“verweist auch Overmeyer auf die Bedeutung <strong>der</strong> Beziehungen in den Netzwerken.und daraus entstehende „Innovationen“ bilden ihr Kapital. Am Beispiel des erstenHier wird deutlich, dass die ZNA auf aktivierende Programme in <strong>der</strong> NordstadtProjekts „Der Arrenberg is(s)t!“, das die ZNA durchführte, soll das verdeutlicht wer-verzichten konnte. Die Vielzahl <strong>der</strong> realisierten Projekte und erfolgreichenden.Ver<strong>mit</strong>tlungen <strong>von</strong> Ladenlokalen im <strong>Stadt</strong>teil Nordstadt unterstützen die ThesenIm Jahr 2008 wurden Akteure des <strong>Stadt</strong>teils Arrenberg zu sechs Abendessen injeweils ein leerstehendes Ladenlokal eingeladen. Zu jedem Dinner lud die ZNA zwölfGäste aus <strong>der</strong> Nachbarschaft und Personen aus den Bereichen Kultur, Politik,Gelungene Aktivierung –Das Beispiel „Der Arrenbergis(s)t“Lokale Akteure för<strong>der</strong>nüber das Potenzial <strong>der</strong> Aktivierung.Resümierend lässt sich sagen, dass <strong>mit</strong> dem Konzept <strong>der</strong> „Aktivierung“ einHandlungsansatz vorhanden ist, <strong>der</strong> eine stärkere eigenständige Entwicklung inVerwaltung sowie dem Kreis <strong>der</strong> sozialen Träger ein. Mit dem Projekt „Der Arrenberg<strong>Stadt</strong>quartieren unterstützt. Kompetenzen <strong>der</strong> lokalen Akteure können bei <strong>der</strong>is(s)t“ sollte eine Aktivierung und Vernetzung <strong>der</strong> einzelnen Akteure beför<strong>der</strong>t undEntwicklung <strong>von</strong> Problemlösungen eingesetzt werden, um soziale Qualitäten aufzu-das Thema <strong>Zwischennutzung</strong> ver<strong>mit</strong>telt werden.zeigen und vor Ort vorhandene positive Dimensionen bewusst zu machen.Die Idee <strong>der</strong> Vernetzung fand eine konkrete Umsetzung, als sich 2009 die InitiativeDeshalb ist es gerade in schrumpfenden Städten ratsam, <strong>der</strong> „Aktivierung“ beson-„Aufbruch am Arrenberg e.V.“ organisierte. Der Verein setzt sich aus Unternehmern,<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit zu widmen. Allerdings erfor<strong>der</strong>t dies eine Verstärkung <strong>der</strong>Immobilienbesitzern und weiteren Multiplikatoren zusammen. Entsprechend <strong>der</strong>Autonomie in den Handlungsentscheidungen <strong>der</strong> Akteure wie auch eine finanzielleIdee des Dinners lädt <strong>der</strong> Verein monatlich <strong>Stadt</strong>teilakteure zum Austausch ein. AusAusstattung. Es ist aber vorstellbar, dass die Kommunen solche Aktivitäten trotzdem Kreis <strong>der</strong> Dinner-Gäste entwickelte sich auch die Idee für ein Kunstprojekt aufprekärer finanzieller Situation verstärkt för<strong>der</strong>n und zum Beispiel die Vereinsarbeitdem Gutenbergplatz, bei dem gemeinsam <strong>mit</strong> Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen Modellevermehrt unterstützen.für bespielbare Skulpturen auf dem zentralen Platz des Quartiers entworfen wurden.„Arrenberg is(s)t“ hat also ein kreatives Moment freigesetzt, dass die Entwicklungangestoßen o<strong>der</strong> beschleunigt hat - ganz im Sinne <strong>der</strong> oben beschriebenen Theorie<strong>der</strong> Aktivierung.Nicht in allen <strong>Stadt</strong>teilen war die Aktivierungsstrategie so erfolgreich wie amAusbleibende AktivierungArrenberg. In Oberbarmen/Wichlinghausen ist es trotz intensiver Bemühungen nichtgelungen, eine dauerhafte Aktivierung und Vernetzung <strong>der</strong> Akteure zu erreichen.Aufgaben wurden nicht übernommen, Verbindlichkeit und Vertrauen konnten nichtaufgebaut, Werte und Qualitäten nicht entwickelt werden, weil wahrscheinlich dieGröße des Gebietes den Aufbau <strong>von</strong> Beziehungsnetzwerken erheblich erschwerthat.1617


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtDer rechtliche Rahmen – Probleme undLösungsansätzeWelche Konsequenzen hatdas?Die Erstellung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Unterlagen ist <strong>mit</strong> einem hohen Zeit- undKostenaufwand verbunden, <strong>der</strong> sich <strong>mit</strong> dem Anspruch <strong>der</strong> ZNA, schnell, preisgünstigund unbürokratisch eine Verbesserung in leerstehenden Ladenlokalen zu<strong>Zwischennutzung</strong> ist ein relativ neues Instrument in <strong>der</strong> städtebaulichen Diskussion.erreichen, kaum vereinbaren lässt.In <strong>der</strong> Praxis geht es bisher überwiegend um min<strong>der</strong>genutzte Flächen, deutlich sel-Die <strong>von</strong> <strong>der</strong> ZNA durchgeführten und begleiteten Bauantragsverfahren haben intener dagegen um leerstehende Gebäude 1 . Rechtliche Probleme <strong>von</strong> Zwischennut-<strong>der</strong> Regel einen Zeitraum <strong>von</strong> vier bis sechs Monaten in Anspruch genommen,zungen werden daher zumeist im Zusammenhang <strong>mit</strong> Brachflächen o<strong>der</strong> Bau-bevor die geplante Nutzung realisiert werden konnte. Dies lag v.a. daran, dass dielücken erörtert, die Situation <strong>von</strong> leerstehenden Ladenlokalen wird häufig nur amerfor<strong>der</strong>lichen Unterlagen nicht vorlagen und erst zeitaufwändig erstellt werdenRande beleuchtet. Die Vorschriften <strong>der</strong> Bauordnung schränken <strong>Zwischennutzung</strong>enmussten. Viele Nutzungsvorhaben scheiden bei einem solchen zeitlichen Vorlaufin Ladenlokalen in <strong>der</strong> Praxis jedoch erheblich ein.aus, weil die anfragenden Nutzer (zum Beispiel Existenzgrün<strong>der</strong>) eine kurz-Die Bauordnungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> befassen sich <strong>mit</strong> den baulich-technischen Anfor<strong>der</strong>-Warum ist das so?fristigere Realisierung erwarten.Im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Bauantragsverfahren sind Kosten <strong>von</strong> 1.500 bisungen an Bauvorhaben und regeln in erster Linie die Abwehr <strong>von</strong> Gefahren, die <strong>von</strong>2.000 Euro nicht unüblich. Häufig müssen Bauzeichnungen neu angefertigt wer-<strong>der</strong> Errichtung, dem Bestand und <strong>der</strong> Nutzung baulicher Anlagen ausgehen. In denden, da viele Gebäudepläne im grün<strong>der</strong>zeitlichen Baubestand <strong>von</strong> <strong>Wuppertal</strong> imLandesbauordnungen ist auch festgelegt, für welche Vorhaben eine Baugenehmi-Zweiten Weltkrieg vernichtet worden sind. Sofern für eine Nutzung Stellplätzegung erfor<strong>der</strong>lich ist. Grundsätzlich sind demnach auch Nutzungsän<strong>der</strong>ungenerfor<strong>der</strong>lich sind und diese nicht nachgewiesen werden können, fällt nach <strong>der</strong>genehmigungsbedürftig. Da das Bauordnungsrecht keine beson<strong>der</strong>en RegelungenStellplatzablösesatzung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> zusätzlich ein Betrag in Höhe <strong>von</strong> 2.300 Euro jefür temporäre Nutzungsän<strong>der</strong>ungen kennt, sind diese Bestimmungen auch aufStellplatz an. Eigentümer <strong>von</strong> leerstehenden Ladenlokalen und potenzielle Nutzer<strong>Zwischennutzung</strong>en anzuwenden. Dies gilt selbst dann, wenn eine bereits geneh-sind in <strong>der</strong> Regel we<strong>der</strong> bereit noch in <strong>der</strong> Lage, Kosten in dieser Größenordnungmigte Nutzung, die für einen längeren Zeitraum unterbrochen wurde, wie<strong>der</strong> aufge-für eine <strong>Zwischennutzung</strong> aufzuwenden.nommen werden soll (Untergang des Bestandsschutzes).Eine genehmigungspflichtige Nutzungsän<strong>der</strong>ung im bauordnungsrechtlichen Sinneliegt immer dann vor, wenn sich die neue Nutzung <strong>von</strong> <strong>der</strong> bisherigen (legalen)Wie kann diese Situationverbessert werden?In einigen Ausnahmefällen wurde <strong>von</strong> <strong>der</strong> Unteren Bauaufsicht für zeitlich sehrbegrenzte, künstlerische Veranstaltungsnutzungen eine so genannteNutzung <strong>der</strong>gestalt unterscheidet, dass sie an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> weitergehendenEinzelfallgenehmigung erteilt. Auf einen Stellplatznachweis wurde dabei verzichtet.Anfor<strong>der</strong>ungen bauordnungsrechtlicher, bauplanungsrechtlicher o<strong>der</strong> sonstigerDer Brandschutz für diese Veranstaltungen konnte temporär sichergestellt werden.öffentlich-rechtlicher Art unterworfen ist. Eine Nutzungsän<strong>der</strong>ung bedarf genau wieDieses Verfahren kommt allerdings nur unter den genannten Rahmenbedingungendie Errichtung eines Gebäudes grundsätzlich einer Baugenehmigung. Im(einmalige o<strong>der</strong> zeitlich sehr befristete Nutzung) in Betracht. Einen generellenBauantragsverfahren zur Genehmigung einer Nutzungsän<strong>der</strong>ung werden FragenLösungsansatz bietet es daher nicht.des Brand-, Lärm- und Denkmalschutzes sowie <strong>der</strong> Stellplatznachweis geprüft.Um die Etablierung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en zu erleichtern, wird in <strong>der</strong> fach-Für die Prüfung ist insbeson<strong>der</strong>e folgendes Plan- und Schriftgut vorzulegen:wissenschaftlichen Diskussion auch eine stärkere Anwendung desRechtsinstruments <strong>der</strong> Befreiung erörtert. Der ehemalige Direktor des Instituts für<strong>Stadt</strong>- und Regionalplanung <strong>der</strong> Technischen Universität (TU) Berlin plädiert- Lageplan - Katasterauszug und amtliche FlurkartePLANGUTdafür, die bauordnungsrechtliche Befreiung gerade bei <strong>Zwischennutzung</strong>en kon-- Bauzeichnungen - Positionsplan zur statischen Berechnungstruktiv anzuwenden. Das Bauordnungsrecht sei im allgemeinen auf die- Antrag zur Baugenehmigung - statistischer ErhebungsbogenHerstellung sehr langfristiger Sicherheit angelegt. Angesichts <strong>der</strong> eher kurzfristigenund überschaubaren Nutzungsdauer <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en könne „die öffentli-- Berechnungen zu Art und - Baubeschreibung <strong>der</strong> konstruktivenSCHRIFTGUTche Sicherheit und Ordnung [...] möglicherweise auch <strong>mit</strong> behelfsmäßigenMaß <strong>der</strong> baulichen NutzungBeschaffenheitLösungen ausreichend garantiert werden.“ 1Die Befreiung sei daher <strong>der</strong>- Betriebsbeschreibung bei - StellplatznachweisKönigsweg für die Zulassung <strong>von</strong> beseitigungsfähigen <strong>Zwischennutzung</strong>en.gewerblicher Nutzung- bautechnische Nachweise1819


Die Untere Bauaufsichtsbehörde teilt diese Einschätzung nicht und wendet dagegenein, dass eine Befreiung <strong>mit</strong> einem vergleichbaren Prüfaufwand verbunden sei wiedie Baugenehmigung selbst.Eine an<strong>der</strong>e Richtung schlagen verschiedene Landesbauordnungen ein, indem sieNutzungsän<strong>der</strong>ungen unter bestimmten Voraussetzungen als genehmigungsfreieVorhaben definieren. Das Bürokratieabbaugesetz I des Landes Nordrhein-Westfalensieht beispielsweise vor, dass die Nutzungsän<strong>der</strong>ung baulicher Anlagen „in <strong>der</strong>Regel keiner Baugenehmigung [bedarf]“ 1 . Nach den <strong>Erfahrungen</strong> <strong>der</strong> ZNA wird <strong>von</strong><strong>der</strong> Unteren Bauaufsichtsbehörde allerdings häufig trotzdem erwartet, dass für einUmnutzungsvorhaben ein Bauantrag gestellt wird. Und selbst wenn hierauf verzichtetwerden kann, sind für die Prüfung des Vorhabens die gleichen Unterlagen vorzulegen,die auch im Bauantragsverfahren beigebracht werden müssen.In <strong>Wuppertal</strong> wird <strong>der</strong>zeit <strong>von</strong> <strong>der</strong> Unteren Bauaufsichtsbehörde und <strong>der</strong> ZNA einweiterer Weg erprobt. Für mehrere Objekte in einem Quartier soll bereits vor einerkonkreten Nutzungsabsicht ein sogenannter „Sammelbauantrag“ gestellt werden,<strong>der</strong> ein möglichst großes Nutzungsspektrum abdeckt. Mögliche unterschiedlicheNutzungskategorien könnten hierbei sein:- Ausstellung, Galerie, Theater, Atelier- Fortbildung, Seminarraum, Büro- Verkaufsraum (für Lebens<strong>mit</strong>tel), EinzelhandelEin solches Vorgehen hätte für den Eigentümer den Vorteil, dass er seinemLadenlokal ein klares Profil gibt und ohne langwieriges Genehmigungsverfahren entsprechendeNutzungsanfragen bedienen kann. Bei Anfragen, die nicht durch eine<strong>der</strong> gewählten Kategorien abgedeckt werden, müsste ein neuer Nutzungsän<strong>der</strong>ungsantraggestellt werden.Festzuhalten bleibt, dass bauordnungsrechtliche Vorschriften bei <strong>der</strong> Realisierung<strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>svorhaben eine zentrale Bedeutung besitzen. Solange dasBauordnungsrecht keine Son<strong>der</strong>regelungen für temporäre Nutzungen vorsieht,müssen im Dialog <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Unteren Bauaufsichtsbehörde pragmatische Lösungenentwickelt werden, die die Sicherheit und Ordnung gewährleisten und <strong>Zwischennutzung</strong>entrotzdem ermöglichen. Der Gesetzgeber könnte <strong>Zwischennutzung</strong>en alsInstrument einer mo<strong>der</strong>nen <strong>Stadt</strong>entwicklung am wirkungsvollsten dadurch unterstützen,dass er sie als eigenständige Nutzungsform in das Bauordnungsrecht aufnimmt.Angesichts ihrer begrenzten Dauer könnten die Anfor<strong>der</strong>ungen an solcheNutzungen reduziert und das Genehmigungsverfahren hierfür verkürzt und vereinfachtwerden. Bei allen Bemühungen um flexiblere Lösungen ist darauf zu achten,dass Sicherheitsaspekte ausreichend berücksichtigt bleiben.<strong>Zwischennutzung</strong> gesetzlichverankernDie Eigentümer-BeratungRahmenbedingungenrealistisch einschätzenDie Beratung – Kerngeschäft <strong>der</strong><strong>Zwischennutzung</strong>sagenturEigentümer <strong>von</strong> Immobilien <strong>mit</strong> leerstehenden Ladenlokalen zu beraten, stellt eine<strong>der</strong> zentralen Aufgaben <strong>der</strong> ZNA dar.Die grün<strong>der</strong>zeitlichen Viertel <strong>Wuppertal</strong>s sind durch einen hohen Anteil <strong>von</strong>Einzeleigentümern geprägt. Diese privaten Eigentümer haben häufig nur geringeimmobilienwirtschaftliche Kenntnisse und daher oftmals auch unrealistischeMietpreisvorstellungen. Zum an<strong>der</strong>en verfügen diese Hauseigentümer teilweisenicht über das erfor<strong>der</strong>liche Eigenkapital, um notwendige Sanierungen ihrerImmobilie o<strong>der</strong> des Ladenlokals vorzunehmen. Eine Fremdfinanzierung stellt oftkeine Option dar, da die Kreditinstitute gerade Immobilieneignern aus denProjektstadtteilen die Mittel dafür nicht zur Verfügung stellen wollen o<strong>der</strong> können.Erläutert wird bei den Gesprächen insbeson<strong>der</strong>e die Bedeutung <strong>von</strong><strong>Zwischennutzung</strong>en für den jeweiligen Standort und dessen Image. Eine Nutzung<strong>der</strong> Ladenlokale kann eine positive Wirkung auf das Umfeld und da<strong>mit</strong> auf denganzen <strong>Stadt</strong>teil haben. Dagegen erzeugen ungenutzte und ungepflegteSchaufenster ein Negativimage und beschleunigen den Abwärtstrend eines<strong>Stadt</strong>teils o<strong>der</strong> einer Straße.Ebenfalls thematisiert werden die gesamtwirtschaftliche Situation <strong>von</strong> <strong>Wuppertal</strong>und die städtebauliche Entwicklung allgemein. Es wird verdeutlicht, dass klassischeEinzelhandelsnutzungen für viele Ladenlokale keine Zukunftsperspektive bietenwerden.Kern einer immobilienwirtschaftlichen Beratung ist die Er<strong>mit</strong>tlung eines realistischzu erzielenden Mietpreises für das Ladenlokal. Der Höchstpreis für den Quadratmeterliegt in diesen Vierteln bei circa fünf Euro. Dennoch werden oftmals qm-Preise zwischen sieben und zehn Euro formuliert. In diesen Fällen versucht dieZNA zu beraten.In <strong>der</strong> Nutzungsberatung wird natürlich dem Bedarf <strong>der</strong> Eigentümer Rechnunggetragen. Es werden aber auch Vorschläge unterbreitet, wie dem Leerstand begegnetwerden kann. Hier sind mehrere Strategien zu nennen.Dazu gehört zum einen die Umnutzung <strong>von</strong> Gewerbe in Wohnraum o<strong>der</strong> auch dieUmnutzung des Ladenlokals in einen Raum für die Mieter des Hauses, zumBeispiel als Abstellraum für Fahrrä<strong>der</strong>.In den Beratungsgesprächen werden auch Hinweise und Anregungen bezüglich<strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Schaufenster gegeben. Dies erhöht die Attraktivität desLadenlokals und des öffentlichen Raums.2021


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtDie ZNA hat bei vielen Beratungen eine Lotsenfunktion übernommen. Nicht nur imZusammenhang <strong>mit</strong> Umnutzungen o<strong>der</strong> Nutzungsän<strong>der</strong>ungen können wichtige<strong>Zwischennutzung</strong>sagenturals „Lotse“Projekte entwickelnBei Nutzungen, die Projektcharakter haben und durch Projekt<strong>mit</strong>tel <strong>der</strong> ZNAunterstützt werden, sind die Beratungseinheiten intensiver. Hier wird <strong>mit</strong> denHinweise gegeben werden. Auch bei Fragen des Denkmalschutzes o<strong>der</strong> <strong>der</strong>Nutzern gemeinsam die Projektentwicklung, -planung und -durchführungZuschuss- und Finanzierungsmöglichkeiten über die Kreditanstalt für Wie<strong>der</strong>aufbaubesprochen. Beispiele hierfür sind das Theaterstück „Bohm und Böhmer“werden die entsprechenden Kontaktstellen genannt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kontakt direkt herge-(S. 31) und das Ausstellungsprojekt „Gerüch(t)eküche“ (S. 28).stellt. Im Rahmen einer Standortberatung versucht die ZNA auch Einfluss auf die Art<strong>der</strong> Nutzung zu nehmen. So wird beispielsweise versucht, eine Häufung <strong>von</strong>Rechtliche AbsicherungMit <strong>der</strong> Vorlage eines <strong>Zwischennutzung</strong>svertrages, <strong>der</strong> zwischen EigentümernImbissbuden o<strong>der</strong> Kiosken zu vermeiden.und Nutzern abgeschlossen werden kann, sind die Vertragsparteien hinsichtlich<strong>Zwischennutzung</strong> ist eine Methode, um den Leerstand positiv sichtbar zu machen.des Nutzungsverhältnisses abgesichert.An<strong>der</strong>erseits soll sie aber auch an<strong>der</strong>e Perspektiven <strong>der</strong> Nutzung eröffnen. Dies istGrundlage für eine finanzielle Vereinbarung sind die Betriebskosten einerfür die ZNA ein zentraler Baustein <strong>der</strong> Beratung. Den Eigentümern wird nahege-Immobilie, umgerechnet auf die Quadratmeter des Ladenlokals. Mit einer solchenbracht, den Nutzungswert jenseits <strong>der</strong> herkömmlichen Vermietungen zu sehen. ZuVereinbarung erzielt <strong>der</strong> Eigentümer eine Kostendeckung für seine Räumlich-nennen sind hier vor allem kulturell kreative Nutzungen, die - obwohl oft nur tem-keiten 1 . So können sich Eigentümer und Nutzer in einem <strong>Zwischennutzung</strong>s-porär angelegt -, eine langfristige Nutzungsart aufscheinen lassen. Die Eigentümerverhältnis <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> „ausprobieren“, um vielleicht zu einem späteren Zeitpunktwerden auf Nutzungsmöglichkeiten als Ausstellungsraum, Atelier o<strong>der</strong> Grafik-ein Dauermietverhältnis einzugehen.designbüro hingewiesen.Bei <strong>der</strong> Unterstützung <strong>von</strong> Nutzungsinteressierten geht es hauptsächlich um dieDie Nutzer-BeratungSuche nach einem geeigneten Ladenlokal. Die Beratung bezieht sich zunächst aufdie Klärung <strong>der</strong> entsprechenden Bedürfnisse, um diese dann <strong>mit</strong> den in Frage kommendenLadenlokalen abzugleichen.Räumliche Lage, die Größe und <strong>der</strong> Zustand des Objektes sind die zentralenFragestellungen eines Beratungsgesprächs. Ebenso wie bei den Eigentümern stehendie Kosten <strong>der</strong> Zwischen- o<strong>der</strong> Dauernutzung des Objektes im Zentrum <strong>der</strong>Beratung. Manchen Nutzungsinteressierten muss auch deutlich gemacht werden,dass eine kostenfreie Nutzung nicht möglich ist.Existenzgrün<strong>der</strong> sind stärker an <strong>der</strong> Standortfrage und den betriebswirtschaftlichenKosten bei <strong>der</strong> Anmietung eines Ladenlokals interessiert. In diesen Fällen hat dieZNA auch häufig auf die Institutionen <strong>der</strong> Gründungsberatung verwiesen.Schließlich werden Nutzungsinteressenten auf eine ansprechende Gestaltung desSchaufensters hingewiesen, da dies wesentlich für eine Attraktivierung des Umfeldsist.In mehreren Fällen gelang es, verschiedene Interessierte zu vernetzen, die gleichgearteteNutzungen beispielsweise im künstlerisch-kreativen Bereich suchten.2223


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtQuantitative Auswertung <strong>der</strong> BeratungenQuantitative Auswertung <strong>der</strong> ver<strong>mit</strong>teltenNutzungenDie Beratungen <strong>von</strong> Eigentümern und Nutzungsinteressierten unterscheiden sichgrundsätzlich in drei Formen:Während <strong>der</strong> - meist telefonischen - Kontaktaufnahme wird zunächst <strong>der</strong> grundsätzlicheBedarf des Eigentümers o<strong>der</strong> Nutzungsinteressierten geklärt. In <strong>der</strong> Regel wirddann zusätzlich ein Erhebungsbogen versandt, um sowohl die Beratungs- als auchKontaktaufnahmeVer<strong>mit</strong>tlungennach <strong>Stadt</strong>teilenDie ZNA konnte im Zeitraum <strong>von</strong> Mai 2007 bis Dezember 2009 insgesamt 76Nutzungen ver<strong>mit</strong>teln, die sich auf die einzelnen <strong>Stadt</strong>teile wie folgt verteilen:Unterbarmen5 = 7%Arrenberg15 = 20%die Ver<strong>mit</strong>tlungsbedarfe dezidierter zu er<strong>mit</strong>teln. Der zukünftige Mieter beschreibtdarin den Charakter <strong>der</strong> angestrebten Nutzung. Bei den Eigentümern werden dieMöglichkeiten <strong>der</strong> Vermietung abgefragt, die die Gegebenheiten des LadenlokalsOberbarmen13 = 17%Ostersbaum2 = 3%bieten. In diesem Erhebungsbogen werden auch die Grundlagen <strong>der</strong> Arbeit und dieZiele <strong>der</strong> ZNA erläutert.Mit dem Nutzungsinteressierten findet dann ein persönliches BeratungsgesprächErstberatungNordstadt41 = 53%statt, um <strong>mit</strong>hilfe <strong>der</strong> Datenbank adäquate Objekte vorzusortieren.Die Vielzahl <strong>von</strong> Ver<strong>mit</strong>tlungen in <strong>der</strong> Elberfel<strong>der</strong> Nordstadt liegt darin begründet,Mit den Eigentümern wird im Objekt ein erster Ortstermin vereinbart, um die Rah-dass die Bewohner in diesem Viertel überdurchschnittlich aktiv sind. Potenziellemenbedingungen zu erfassen und zu kategorisieren.Nutzungsinteressenten und Multiplikatoren arbeiten in vielen Bereichen zusam-Die Intensivberatung erfolgt in <strong>der</strong> Regel als Ortstermin im Ladenlokal. Dies könnenIntensivberatungmen o<strong>der</strong> sind durch Aktivitäten <strong>mit</strong>einan<strong>der</strong> vernetzt. Dieses Engagement findetsich in Oberbarmen dagegen nicht so ausgeprägt, so dass trotz vergleichbarergeson<strong>der</strong>te Termine <strong>mit</strong> Hauseigentümern sein o<strong>der</strong> auch solche, bei denenLeerstandszahlen nicht so viele <strong>Zwischennutzung</strong>en zustande gekommen sind.Nutzungsinteressierte bestimmte Ladenlokale besichtigen. Die Beratungsinhalte,Das gilt ebenso für die Quartiere Ostersbaum und Unterbarmen, gleichzeitig spie-auch die bei <strong>der</strong> Erstberatung, sind in dem Artikel „Beratungen <strong>von</strong> Eigentümerngelt jedoch dort die geringe Anzahl <strong>von</strong> ver<strong>mit</strong>telten Nutzungen auch die geringereund Nutzungsinteressierten“ erläutert.Anzahl <strong>von</strong> Leerständen wi<strong>der</strong>.Bei Nutzungsvorhaben <strong>mit</strong> Projektcharakter werden Projektentwicklung, -planungund –durchführung als Intensivberatung definiert.Ver<strong>mit</strong>tlungen nachNutzungsartenIm Hinblick auf die Nutzungsarten können wir folgende Kategorien unterscheiden:In diesem Sinne wurde die folgende Anzahl <strong>von</strong> Beratungen durchgeführt:Umnutzung1 = 1%Dauernutzung22 = 29%Temp. Nutzung37 = 49%Event-Nutzung16 = 21%Fast 50 Prozent <strong>der</strong> Nutzungen hatten temporären Charakter. Zählt man dieebenfalls kurzfristig angelegten Event-Nutzungen hinzu, kommt man sogar aufrund 70 Prozent. Der Anteil <strong>der</strong> Dauernutzungen beträgt demnach etwa 30Prozent.2425


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtOrdnet man die ver<strong>mit</strong>telten Nutzungen bestimmten Kategorien zu, so ergibt sichfolgendes Bild:Ver<strong>mit</strong>tlungen nachNutzungskategorienVer<strong>mit</strong>tlungen nachNutzungsdauerDie Laufzeit <strong>der</strong> jeweiligen Nutzungen hat folgende Verteilung:Veranstaltungräume18 = 24%Wohnungen1 = 1%Ausstellungen33 = 44%< 12 Monate7 = 9%> 12 Monate13 = 17%< 1 Monat23 = 31%soziale Dienstleistungen11 = 14%< 6 Monate16 = 21%< 3 Monate17 = 22%gewerbliche Dienstleistungen9 = 12%Ateliernutzung4 = 5%Die künstlerisch-kreativen Nutzungen stellen eindeutig einen Schwerpunkt bei denVer<strong>mit</strong>tlungen dar. Dazu sind die Ausstellungen, Ateliers wie auch die Veranstaltungsräumezu zählen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden soziale und gewerblicheDienstleistungen <strong>mit</strong> insgesamt 20 Ver<strong>mit</strong>tlungen.Diese Aufstellung lässt den überwiegend temporären Charakter <strong>der</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>enerkennen. Rund drei Viertel <strong>der</strong> ver<strong>mit</strong>telten Nutzungen hatte eineLaufzeit <strong>von</strong> wenigen Tagen bis zu max. 6 Monaten.Der Nutzungsumfang bezieht sich darauf, ob nur das Schaufenster o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong>ganze Raum verwendet wurde. Hier gab es folgende Verteilung:Ver<strong>mit</strong>tlungen nachNutzungsumfangSchaufenster21 = 28%Raum55 = 72%Die weitaus größere Anzahl ver<strong>mit</strong>telter Nutzungen beanspruchten den ganzenRaum eines Ladenlokals. Gut ein Viertel <strong>der</strong> Nutzer gestalteten ausschließlich dieSchaufenster für ihre Zwecke.2627


<strong>Zwischennutzung</strong> - konkretDie in den Ladenlokalen realisierten Nutzungenlassen sich in vier Gruppen unterteilen:Die Gerüch(t)eküche- Temporäre Nutzungen- Event-NutzungenDie „Gerüch(t)eküche“ www.geruechtekueche-Öffentliche Einrichtungen waren ebenso aktiv:- Dauernutzungenoelberg.de, <strong>von</strong> Juni bis September 2007 in <strong>der</strong>Gemeinden, Kin<strong>der</strong>gärten, Schulen o<strong>der</strong> die RAA- UmnutzungenNordstadt durchgeführt, präsentierte in leerste-<strong>Wuppertal</strong> (Regionale Arbeitsstelle zurhenden Ladenlokalen eingedeckte Küchen-För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen ausBei einer temporären Nutzung wird dasLadenlokal so lange für eine <strong>Zwischennutzung</strong>TemporäreNutzungentische <strong>der</strong> vielfältigen im Quartier zusammenlebendenKulturen, die sich je nach Herkunftsgebietund Lebensumfeld hinsichtlich desZuwan<strong>der</strong>erfamilien). Signifikant war <strong>der</strong> Anteilälterer Menschen, die in künstlerischenProjekten selten <strong>der</strong>art aktiv im Mittelpunkt ste-zur Verfügung gestellt, wie es nicht dauerhaftEssens, <strong>der</strong> jeweiligen Rituale, <strong>der</strong> Art <strong>der</strong>hen. Auch in <strong>der</strong> Nordstadt ansässige Künstlervermietet werden kann. Der Zwischennutzer istTische, <strong>der</strong> Sitzordnung und <strong>der</strong> Dekorationenbeteiligten sich <strong>mit</strong> eigenen Installationen.flexibel und je<strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Lage, die Räumlich-unterscheiden. Der Küchentisch als Zentrum kul-Die Eröffnung <strong>der</strong> Ausstellung <strong>mit</strong> einemkeiten kurzfristig zu verlassen. Üblicherweisetureller Regeln und Abbild für das jeweilige„geführten Spaziergang“ war außerordentlichwird aber eine Nutzungsdauer vereinbart. DieVerständnis <strong>von</strong> Gastfreundschaft fungierte alsgut besucht und versammelte <strong>Stadt</strong>teilbewoh-bislang durchgeführten temporären NutzungenTräger einer sinnlichen Ver<strong>mit</strong>tlung <strong>von</strong>ner/innen aller Kulturen und Generationen. Derdauerten zwischen einem Tag und einem Jahr.Kommunikation und Kultur, Verstehen und<strong>Stadt</strong>teil hatte durch die Dauerausstellung nichtErstaunen, Probieren und Genießen.nur ästhetisch deutlich gewonnen. Im Alltag warVereinbart wurde meist die Übernahme <strong>der</strong>Begleitet wurde das Ausstellungsprojekt <strong>von</strong>stets zu beobachten, dass die beeindruckendejeweiligen Betriebskosten. In einigen wenigenVeranstaltungen in einem Ladenlokal auf <strong>der</strong>Vielfalt <strong>der</strong> Tisch-Installationen Menschen ver-Fällen wurde auch ein Nutzungsentgelt entrich-Marienstraße. Quer durch das Quartier stelltenanlasste, innezuhalten und sich <strong>mit</strong> an<strong>der</strong>entet. Manche Eigentümer verzichteten sogar aufEigentümer und Geschäftsleute vor allem leer-Fußgängern über das Ausgestellte auszutau-Kostenersatz. Die große Mehrzahl <strong>der</strong> temporä-stehende Ladenlokale zur Verfügung. Von <strong>der</strong>schen. Und nicht zuletzt rückten die unvermiete-ren Nutzungen waren Ausstellungsprojekte <strong>von</strong>Diakonissen-Schwesternschaft bis zur DITIB-ten Geschäfte durch diese ungewöhnlicheKunstschaffenden o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>n und Jugendli-Moscheengemeinde, <strong>von</strong> eritreischen Müttern„<strong>Zwischennutzung</strong>“ neu und attraktiv in denchen aus schulischen und sozialen Einrichtun-bis zur ecuadorianischen Tänzerin, <strong>von</strong> bergi-Blickpunkt potenzieller Mieter. Die atmosphä-gen.schen Mundartmusikern bis zur Landsmann-risch ausgeleuchteten Exponate machtenHervorzuheben sind hier Kulturprojekte, die vorschaft <strong>der</strong> Deutschen aus Russland reichte dieanschaulich, welche Chancen für den <strong>Stadt</strong>teilallem soziale Gegebenheiten in den <strong>Stadt</strong>teilenBandbreite <strong>der</strong> Mitwirkenden.in den leerstehenden Läden schlummern.aufgegriffen haben.2829


altGOLD & jungBLUT„altGOLD & jungBLUT“ www.altgold-jungblut.debrachte Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Städtischen GemeinschaftsgrundschuleGermanenstraße <strong>mit</strong> Senioren <strong>der</strong>Evangelischen Altenhilfe Wichlinghausen imHerbst 2008 zusammen. In diesem Projekt entstandendurch eine gemeinsame „Arbeit“ <strong>der</strong> Kin-Bei dem Projekt wechselten sich Begegnungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>mit</strong> SeniorInnen inBohm & Böhmer<strong>der</strong> und Senioren Werke und Fotos, die in größ-<strong>der</strong> Begegnungsstätte <strong>der</strong> Evangelischen Altenhilfe ab <strong>mit</strong> Werkstatt-Tagen <strong>der</strong>tenteils leerstehenden Ladenlokalen im <strong>Stadt</strong>teilKin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Schule. Die großformatigen Bil<strong>der</strong> und Fotos <strong>der</strong> ungewöhnlichAuszüge aus den Pressekritiken:Um ein „Theater vor <strong>der</strong> Haustür“ zu schaffen, wurde <strong>von</strong> zwei <strong>Wuppertal</strong>erausgestellt wurden. Die Evangelische Altenhilfeintensiven Ausstellung zeigen die lebendigen Begegnungen zwischen denKünstlern das Theaterstück „Bohm & Böhmer“ www.bohm-boehmer.de einstudiert.Wichlinghausen wollte über den Tellerrand ihrerGenerationen."'Bohm und Böhmer' sind zwei jenseits allerEs erzählt <strong>von</strong> zwei Wohnungslosen, denen nicht viel geblieben ist außer ihrerBranche hinauszublicken und positiv in dasBei einem "mo<strong>der</strong>ierten Spaziergang" wurde einer Vielzahl <strong>von</strong> InteressiertenGeregeltheit Ausgesetzte, traurige Clowns undFreundschaft und einer glühenden Leidenschaft für Geschichten <strong>von</strong> Riesen,Leben in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> hineinwirken.die in zehn Schaufenstern ausgestellten Werke präsentiert. Den Besuchernlustige Harlekine gleichermaßen, die <strong>mit</strong> Witz undZwergen, dummen Königen und Jungen, die ewig leben wollen. Aufgeführt wurde diewurde deutlich, welches Potenzial LadenlokaleWeisheit das Hohelied <strong>der</strong> Menschlichkeit in einerProduktion zwischen August 2008 und Juni 2009 in insgesamt sieben leerstehendenbesitzen können. Eine Bewohnerin äußerte ihreirgendwie unmenschlichen Welt singen...Das istLadenlokalen, darunter ein ehemaliger Blumenladen, ein Kiosk, eine Bäckerei, einBegeisterung vor Publikum so: „Toll! Ich wohne inganz großes Theater im kleinen Stil."Imbiss und ein Drogeriemarkt. Mehr als 800 Menschen zwischen 10 und 80 JahrenEvent-Nutzungen zeichnen sich durch ihre zeitlicheBegrenztheit aus. Der Mieter hat <strong>von</strong> vorneEvent-Nutzungeneinem völlig neuen Haus! Wenn die Ausstellungdoch dauerhaft hier bleiben könnte …“.Bis dahin machte dieser ehemalige Kiosk einen(Katrin Ann Kunze im 'engels' 10/08)"Unter <strong>der</strong> Regie <strong>der</strong> Kölner Schauspielerin undhaben die 42 Vorstellungen in dieser Zeit gesehen. Das Publikum setzte sich aus<strong>Stadt</strong>teilbewohnern und dem „Kultur-Publikum“ <strong>Wuppertal</strong>s zusammen. Erfreulichwar, dass viele Kin<strong>der</strong> und Jugendliche zu den Vorstellungen kamen. Zahlreicheherein eine Befristung geplant und gibt dieverwahrlosten Eindruck, <strong>der</strong> auf das ganzeRegisseurin Birgit Pacht schwingen sich SuchnerAufführungen fanden so vor einem wirklichen Mehrgenerationen-Publikum statt.Räume un<strong>mit</strong>telbar nach dem Gebrauch wie<strong>der</strong>Umfeld negativ ausstrahlte.und Walgenbach dabei <strong>mit</strong>reißend vielseitig inAuch das Medieninteresse war beachtlich und überaus positiv. Neben <strong>der</strong> Tages-frei. Bei dieser Nutzungsart werden ein klarerÄhnlich war das Erleben einer ehemaligen Metz-spielerische Höhen auf, um im nächsten Momentpresse und den Monatsmagazinen berichtete die WDR Lokalzeit in einem ausführli-Anfang und ein klares Ende definiert. Ähnlichgerei an <strong>der</strong> Westkotter Straße. Die Besuchertreffsicher wun<strong>der</strong>bare Pointen zu landen."chen Beitrag.wie bei den temporären Nutzungen werdengaben ihrer Begeisterung darüber Ausdruck, dass(Jörg Degenkolb in <strong>der</strong> WZ vom 03.09.08)Darüber hinaus wurde „Bohm & Böhmer“ als eine <strong>von</strong> zehn Produktionen für dasBetriebskosten übernommen. Seltener wurdendas Quartier stark verschönert wirke.Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheaterfestival „Spielarten NRW“ 2009 ausgewählt. In jedem Fallein Nutzungsentgelt o<strong>der</strong> auch KostenfreiheitDieses Projekt brachte das Generationen-Themawar <strong>der</strong> Projektverlauf eine große Ermutigung, das „Theater vor <strong>der</strong> Haustür“ fortzu-vereinbart.in den <strong>Stadt</strong>teil und regte an zu weiteren Koope-führen.Die Event-Nutzung zeichnet sich durch einenrationen.hohen Grad an Öffentlichkeitswirksamkeit aus,da die Veranstaltungen <strong>mit</strong> großem Aufwandbeworben werden und fast immer <strong>mit</strong> Publikumsverkehrverbunden sind. Dies eröffnet guteMöglichkeiten, auf den Ladenleerstand beson<strong>der</strong>saufmerksam zu machen.Als Event-Nutzungen sind vor allem die Netzwerkveranstaltungen„Der Arrenberg is(s)t“ (S.16) und das Theaterstück „Bohm & Böhmer“hervorzuheben.3031


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> - ein PraxisberichtDauernutzungenLunikidsExkurs: Von <strong>der</strong> temporären zur dauerhaften NutzungBei den Dauernutzungen handelt es sich um ein„normales“ Mietverhältnis. Die ZNA ist hier als„Makler“ angesprochen und versucht Anfragen,die ein dauerhaftes Mietverhältnis zur Folgehaben können, entsprechend zu ver<strong>mit</strong>teln.In einigen Fällen konnte ein Mietvertrag <strong>mit</strong>einem geringen Mietzins für die Anfangszeit vereinbartwerden. Teilweise zeigten die Eigentümerauch Entgegenkommen und vereinbartenfür die ersten Monate ein Entgelt aufBetriebskostenbasis. In zwei Fällen erwarbenNutzungsinteressenten das Objekt und investiertenin eine Sanierung und einen Umbau.Zu den Nutzern zählten vor allem soziale undgewerbliche Dienstleistungsunternehmen.Den 2007 eingerichteten <strong>Stadt</strong>teilservices <strong>von</strong>Oberbarmen und <strong>der</strong> Nordstadt konnten leerstehendeLadenlokale ver<strong>mit</strong>telt werden. Unter dengewerblichen Dienstleistungsunternehmenbefinden sich Grafikbüros und diverse an<strong>der</strong>efreiberuflich Tätige. Ein Postdienstleister gründeteseinen zentralen Standort für <strong>Wuppertal</strong> amOstersbaum. In <strong>der</strong> Nordstadt fanden das<strong>Wuppertal</strong>er Palliativ-Netzwerk und <strong>der</strong> Verein„autismus Rhein-Wupper“ seine Büros undAnlaufstellen. Am Arrenberg eröffnete das Unternehmen„Lunikids“ Verkaufs-, PräsentationsundBüroräume.Seit Januar 2009 befindet sich dieKin<strong>der</strong>eventagentur Lunikids www.lunikids.de inden ehemaligen Verkaufsräumen eines Supermarktesan <strong>der</strong> Neviandtstraße.Lunikids bietet alle Arten <strong>von</strong> Events für Kin<strong>der</strong>an: <strong>von</strong> Walk-Acts über Zauberei, Bodystamps,Kin<strong>der</strong>schminken, Malen, Basteln, Gestalten bishin zu Ballondekorationen. Darüber hinaus werdendurch Lunikids Dekorationen für Hochzeitenund an<strong>der</strong>e Festlichkeiten organisiert.Dass aus einer temporären Nutzung eine dauerhafte Nutzung werden kann, zeigtdas Beispiel „OLGA – Raum für Kunst“. www.o-l-g-a.deIm Sommer 2008 taten sich für dieses Vorhaben drei Kulturschaffende zusammen:ein Fotograf, eine Tänzerin und ein Künstler, <strong>der</strong> Choreograph, Tänzer undMaler ist. Die ZNA konnte <strong>der</strong> Gruppe Räumlichkeiten in <strong>der</strong> Ludwigstraße ver<strong>mit</strong>teln,die nach einem Jahr „Probezeit“ noch heute vor allem als Ausstellungsraumund Atelier genutzt werden. Mit <strong>der</strong> Ver<strong>mit</strong>tlung konnten in diesem Bereich <strong>der</strong>Nordstadt neue Akzente im soziokulturellen Bereich gesetzt werden. Zusammen<strong>mit</strong> an<strong>der</strong>en Einrichtungen im Quartier kann <strong>von</strong> einem Mikrostandort für Kultur,Tanz und Bewegung gesprochen werden.UmnutzungenDie Kategorie „Umnutzungen“ hat sich in <strong>der</strong> Praxis als nicht relevant erwiesen.Da<strong>mit</strong> sollte vor allem die Umwandlung <strong>von</strong> gewerblichen Räumen in Wohnraumbeschrieben werden. Obwohl diese Möglichkeit in <strong>der</strong> Beratungspraxis <strong>mit</strong>Eigentümern angesprochen wurde, muss man da<strong>von</strong> ausgehen, dass denEinzeleigentümern das finanzielle Risiko zu hoch ist, da Wohnungsleerstand schonheute ein Problem in den grün<strong>der</strong>zeitlich geprägten <strong>Stadt</strong>teilen <strong>der</strong> Projektgebietedarstellt.3233


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>der</strong> Diskussion<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>der</strong> DiskussionStrategisches Leerstandsmanagement –viel Raum für innovative LösungenIm Good Practice Rea<strong>der</strong> No. 04 <strong>der</strong> Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW 1 werdenan Hand einer Fülle <strong>von</strong> Beispielen aus Deutschland erfolgreiche Strategienund Projekte zur Reaktivierung <strong>von</strong> gewerblichen Leerständen und zur nachhaltigenStandortentwicklung aufgezeigt: <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kaschierung <strong>von</strong> Ladenleerständen imRahmen <strong>von</strong> Schaufensterwettbewerben über die temporäre Nutzung durchGastronomie o<strong>der</strong> kulturelle und soziale Einrichtungen bis hin zu einer komplettenUmnutzung eines einzelnen Gebäudes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Neuausrichtung und Profilierungeiner gesamten Geschäftsstraße.Trotz des individuellen Charakters und des Bezugs zum jeweiligen Standort lassensich durch den Vergleich <strong>der</strong> verschiedenen vorgestellten Projekte zahlreicheGemeinsamkeiten erkennen und allgemeine Aussagen und kurze Handlungsempfehlungenableiten.So wird in den Beispielen deutlich, dass Projekte auf <strong>der</strong> Ebene einzelnerImmobilien vielfach ein Umdenken und ein großes Engagement <strong>der</strong>Immobilieneigentümer erfor<strong>der</strong>n. Mit <strong>der</strong> dauerhaften Reaktivierung einesLeerstands gehen oft erhebliche Kosten für Umbau und Gestaltung <strong>der</strong> Flächen fürdie neue Nutzung einher. Vielfach scheitern solche Ansätze in <strong>der</strong> Praxis daran,dass die Besitzer solcher Immobilien Renditeerwartungen haben, die nicht mehrden aktuellen o<strong>der</strong> zukünftig erreichbaren Gegebenheiten entsprechen. Zu hoheEinstiegspreise verhin<strong>der</strong>n dann nachhaltig sinnvolle und auch vermarktbareLösungen.An<strong>der</strong>e erfolgreiche Entwicklungen auf <strong>der</strong> Ebene einzelner Immobilien gehen aufdie Kreativität und Innovationsfähigkeit <strong>der</strong> Nutzer zurück, die neue Konzepte erprobenund da<strong>mit</strong> einen Leerstand beleben. Hier zeigt sich, dass es eine Fülle <strong>von</strong>neuen Ladenkonzepten gibt, die einen Standort <strong>mit</strong> attraktiven und zukunftsweisendenneuen Attraktivitäten versehen könnten, zu <strong>der</strong>en Realisierung vor Ort aber einefachliche Beratung und Begleitung <strong>der</strong> Einzelhändler und <strong>der</strong> Immobilienbesitzernotwendig ist.Für öffentliche Akteure, beispielsweise in Quartiersmanagements, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungund <strong>Stadt</strong>entwicklung, stellt daher die Motivierung und Unterstützung <strong>der</strong>Eigentümer sowie <strong>der</strong> ansässigen und ansiedlungsinteressierten Nutzer eine wichtigeAufgabe dar.Bei Entwicklungen auf <strong>der</strong> Standort- o<strong>der</strong> Quartiersebene kommt hingegenden Organisationsstrukturen eine bedeutende Rolle zu. Obwohl sich vielerortsGewerbevereine, Händlerinitiativen und an<strong>der</strong>e Interessensgruppen um die Aufwer<strong>von</strong>Dipl.-Ing. David R. Froessler(Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW)tung und Wie<strong>der</strong>belebung <strong>von</strong> Geschäftsstraßen und Standorten bemühen, fehlt esdiesen Organisationen zumeist an finanziellen und personellen Ressourcen sowieoft auch am notwendigen fachlichen und strategischen Know-How.Daher übernimmt in den meisten Projekten zur Entwicklung ganzer Standorte dieöffentliche Hand eine bedeutende Rolle. Und gerade in gebietsbezogenenErneuerungsprozessen, wie etwa den <strong>Stadt</strong>umbau West Projekten, sollten hier einequalifizierte Beratung und ein strategisches Coaching über einen längeren Prozesserfolgen, das zugleich auch immer aktives Engagement und eigene Beiträge <strong>der</strong>privaten Akteure als Gegenleistung für die eingesetzten öffentlichen Ressourceneinfor<strong>der</strong>t und zur verbindlichen Voraussetzung macht.In <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Verantwortung <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung liegt daher zunächst<strong>der</strong> Aufbau notwendiger Organisationsstrukturen <strong>mit</strong> zentralen Ansprechpartnernvor Ort, die zugleich einen wichtigen Erfolgsfaktor für solche Projekte darstellen.Ein Problem beim Aufbau solcher Strukturen stellt, nicht nur vor dem Hintergrund<strong>der</strong> momentanen Finanzlage in vielen Kommunen, die ausreichende Finanzierungdar. Hierfür werden, wenn die För<strong>der</strong>voraussetzungen erfüllt sind, zumeistFör<strong>der</strong><strong>mit</strong>tel aus den Städtebauför<strong>der</strong>ungsprogrammen des Bundes und <strong>der</strong>Län<strong>der</strong>, wie <strong>Stadt</strong>umbau und Aktive <strong>Stadt</strong>- und Ortsteilzentren, ggf. in Kombination<strong>mit</strong> Mitteln <strong>der</strong> Strukturfonds <strong>der</strong> Europäischen Union eingesetzt. Es empfiehlt sichaber in jedem Fall, auch die Verfügbarkeit <strong>von</strong> Mitteln regionaler und lokalerWirtschaftsför<strong>der</strong>ung zu prüfen und solche Mittel – ebenso wie die BeiträgePrivater – aktiv in eine <strong>mit</strong>telfristige Finanzierungsstrategie zu integrieren.Die <strong>mit</strong> dieser Finanzierungsform <strong>der</strong> gebietsbezogenen Städtebauför<strong>der</strong>ung einhergehendeBefristung <strong>der</strong> Projekte eines Strategischen Leerstandsmanagementskann allerdings Probleme bei <strong>der</strong> langfristigen und nachhaltigen Entwicklung undProfilierung <strong>von</strong> Standorten aufwerfen.In <strong>der</strong> jüngsten Vergangenheit wird daher vielfach versucht, durch die formelleGründung einer ISG auf Basis des entsprechend novellierten Gesetzes verpflichtendeBeiträge aller privaten Akteure eines Gebiets zu erschließen. Die bisherigen<strong>Erfahrungen</strong> in <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW legen allerdingsden Schluss nahe, dass die Erwartungen an den kurzfristigen Nutzen dieserneuen gesetzlichen Möglichkeiten in den aktuellen Projekten des <strong>Stadt</strong>umbausaus zwei Gründen nicht zu hoch gesteckt werden sollten:• Zum einen zeigt eine Diskussion <strong>der</strong> rechtlichen Möglichkeiten und Grenzen bei<strong>der</strong> Anwendung dieses neuen Instruments, dass es noch zahlreicher praktischer<strong>Erfahrungen</strong> und Klärungen bedarf, bevor Kommunen dieses Instrument ohneallzu große Unwägbarkeiten und Risiken einsetzen können 1 .3435


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>der</strong> Diskussion• Zum an<strong>der</strong>en zeigen die <strong>Erfahrungen</strong> in den laufenden Modellprojekten zumThema Leerstandsmanagement <strong>der</strong> Innovationsagentur, dass in allen Fällen lokalbereits ein hohes Maß an Mitwirkungsbereitschaft und Engagement aufgebautwurde und dass die lokalen Akteure fürchten, durch eine formale ISG-Gründungund da<strong>mit</strong> einhergehende Zwangsinstrumente große Teile dieses Engagements zuzerstören.Abschließend lässt sich festhalten, dass die Reduzierung <strong>von</strong> Leerständen an einemStandort sich nicht in <strong>der</strong> reinen Übertragung <strong>von</strong> an<strong>der</strong>norts erfolgreich durchgeführtenProjekten erschöpfen kann. Vielmehr ist in jedem Einzelfall eine Anpassung<strong>von</strong> Projektaufbau und -durchführung sowie <strong>von</strong> Strategie und strategischenEinzelelementen an die individuellen Gegebenheiten und Anfor<strong>der</strong>ungen des jeweiligenStandorts notwendig. Nur wenn die endogenen Potenziale des Standorts identifiziertund genutzt werden, kann <strong>mit</strong>telfristig eine erfolgreiche Neuausrichtungeiner Immobilie, einer innerstädtischen Nebenlage o<strong>der</strong> eines <strong>Stadt</strong>teilzentrums imRahmen eines Strategischen Leerstandsmanagements erreicht werden.Kernpunkte des Umdenkens in <strong>der</strong> lokalen Praxis, die eine Voraussetzung für mehrHandlungsfähigkeit darstellen, sind vor allem• die Bereitschaft, einen Standort nicht einfach wie<strong>der</strong> <strong>mit</strong> alten Nutzungen füllenzu wollen, son<strong>der</strong>n ihn für die Zukunft gänzlich neu zu denken und <strong>mit</strong> tragfähigenneuen Rollen und Funktionen im <strong>Stadt</strong>gefüge zu versehen und• anzuerkennen, dass Strategisches Leerstandsmanagement ein umfassen<strong>der</strong> undmehrjähriger Prozess <strong>mit</strong> elementar wichtigen Elementen <strong>von</strong> breit angelegterKooperation, kreativer Kommunikation und intelligentem Prozessmanagement ist.Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass viele innovative und erfolgversprechendeAnsätze zur Leerstandsaktivierung bisher kaum erprobt wurden. Die Bildung <strong>von</strong>Leerstandspools <strong>mit</strong> nutzungsabhängigen Mieten zur Entwicklung eines attraktivenBranchenmixes sowie die Zusammenlegung <strong>von</strong> leerstehenden Ladenlokalen inhistorischen Innenstädten zur Schaffung größerer Ladenflächen sind beispielsweisezwei Ansätze des Leerstandsmanagements, die im Rahmen zukünftiger Projekteintensiver erprobt und langfristig weiterentwickelt werden könnten.<strong>Zwischennutzung</strong> und Nischenim Städtebau: das ProjektProjektergebnissePotenziale für die <strong>Stadt</strong>entwicklungZwischennutzen – leichter gesagt als getan 1<strong>von</strong> Frank Schlegelmilch (BPW baumgart+partner, Bremen)Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat in den Jahren 2006 bis2008 im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) dasForschungsprojekt „<strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischen im Städtebau als Beitrag füreine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung“ durchgeführt 2 . Aus über 100 recherchiertenBeispielen für bauliche und nichtbauliche Zwischen- und Nischennutzungen ausdem gesamten Bundesgebiet wurden nach den Kriterien Projektreife, Städtebaurelevanz,Praxistauglichkeit, Innovationsgehalt und Vorbildeignung 41 Fallstudieninnovativer Zwischen- und Nischennutzungen ausgewählt und vertiefend untersucht.Das Forschungsinteresse bezog sich auf die Herausarbeitung allgemeinerRahmenbedingungen und übertragbarer Strategien, die in Handlungsempfehlungenfür die Praxis überführt wurden.Die Untersuchung hat gezeigt, dass <strong>Zwischennutzung</strong>en im Kontext <strong>von</strong>Schrumpfungsprozessen eine beson<strong>der</strong>e Rolle spielen, aber auch an stabilen o<strong>der</strong>dynamischen Standorten genutzt werden. Entwicklungsgesellschaften setzen siegezielt zur Standortvorbereitung ein, beispielsweise in <strong>der</strong> Hamburger HafenCity,<strong>der</strong> Bremer Überseestadt o<strong>der</strong> dem Düsseldorfer Le Quartier Central. Sie könnenauch in Hochpreislagen wie <strong>der</strong> Residenzpost in <strong>der</strong> Münchener Innenstadt zeitlicheLücken im Umnutzungsprozess überbrücken.In <strong>der</strong> praktischen Umsetzung treten bei vielen Vorhaben allerdings Probleme auf,die eine <strong>Zwischennutzung</strong> erschweren o<strong>der</strong> sogar verhin<strong>der</strong>n – etwa genehmigungsrechtlicheHürden, hohe Renditeerwartungen <strong>der</strong> Eigentümer o<strong>der</strong> dieFurcht vor Verstetigung. Die untersuchten Projekte zeigen durchaus Mittel undWege auf, solche Probleme zu lösen. Zu spezifischen Fragestellungen <strong>der</strong> planungs-und bauordnungsrechtlichen Genehmigung, den vertragsrechtlichenRegelungsbedarfen und dem Einfluss <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en auf die Wirtschaftlichkeit<strong>von</strong> Immobilien wurden im Rahmen des Forschungsprojekts ergänzendeGutachten erstellt.Städtische Brachflächen und leerstehende Gebäude <strong>mit</strong> den bekanntenBegleiterscheinungen wie Verwahrlosung, Vandalismus und Vermüllung erschwerendie Umbauprozesse in benachteiligten <strong>Stadt</strong>quartieren und Entwicklungsgebieten.<strong>Zwischennutzung</strong>en können auf verschiedene Weise den <strong>Stadt</strong>umbauprozesspositiv beeinflussen und bieten Möglichkeiten, leerstehende Gebäudeo<strong>der</strong> Flächen ohne Verwertungsinteressen als Chance für die <strong>Stadt</strong>entwicklung zubegreifen. Dies gilt in vielerlei Hinsichten:3637


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>der</strong> Diskussion• Brachflächen und leerstehende Gebäude sind in den Köpfen <strong>der</strong> Bürger fest <strong>mit</strong><strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> ehemaligen Nutzungen verbunden. <strong>Zwischennutzung</strong>en könnendazu beitragen, die „Köpfe frei zu machen“ für neue Perspektiven und den Ortenzu einem neuen Image verhelfen. Ein ehemaliger Güterbahnhof wird beispielsweisedurch Gastronomiebetriebe in und vor den Abfertigungshallen nach und nach zueiner festen Adresse im gesellschaftlichen Leben. Durch die Imageverbesserungund Standortaufwertung können planerisch gewünschte Nachnutzungen inEinzelfällen schneller realisiert werden.• <strong>Zwischennutzung</strong>en ziehen häufig ein öffentliches Interesse auf sich. Vergesseneund aufgegebene Orte können durch temporäre Aktivitäten und über dieBerichterstattung in den Medien wie<strong>der</strong> ins öffentliche Bewusstsein gelangen. Sokönnen die Nutzungen einen Diskurs über die <strong>Stadt</strong>entwicklung anregen und dieserneue Impulse geben. Die Erhöhung <strong>der</strong> Aufmerksamkeit regt auch das Interesseund die Phantasie potenzieller Investoren an.• Viele <strong>Zwischennutzung</strong>sprojekte entstehen in aktiver Beteiligung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teilbevölkerung.Durch den temporären Charakter und die in <strong>der</strong> Regel geringenInvestitionskosten <strong>der</strong> Projekte können auch unkonventionelle Wünsche <strong>der</strong> Bürgerschneller und unbürokratischer umgesetzt werden. Gerade bei <strong>der</strong> Beteiligung <strong>von</strong>Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen können kurzfristige Umsetzungserfolge Lust auf Mitarbeitan <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung machen.• Zwischennutzer bewirken eine Belebung und soziale Kontrolle; Vandalismusschäden,Müllablagerungen und „Angsträume“ werden reduziert. Auch eine temporäreGestaltung kann zur Beseitigung <strong>von</strong> „Nicht-Orten“ im <strong>Stadt</strong>bild beitragen.• Gebäude sind bei Leerstand schneller dem Verfall ausgesetzt, so dass <strong>der</strong> Erhaltdes Baukörpers bzw. dessen Instandsetzung im Laufe <strong>der</strong> Jahre immer kostspieligerwird. Beson<strong>der</strong>s betroffen <strong>von</strong> Leerstand sind Eckgebäude in Blockstrukturen.Gleichzeitig verlieren gerade Grün<strong>der</strong>zeitviertel <strong>mit</strong> dem Abriss <strong>der</strong> Eckgebäude ihrhistorisches Erscheinungsbild. Zwischennutzer können durch minimaleReparaturen an den Gebäuden und Lüftung <strong>der</strong> Räume zum Erhalt stadtbildprägen<strong>der</strong>Bausubstanz beitragen.• Durch das Aufgeben <strong>von</strong> Nutzungen können im Laufe <strong>der</strong> Zeit nicht nur Schädenan Gebäuden entstehen. Insbeson<strong>der</strong>e Wasserver- und -entsorgungsleitungen sindin <strong>der</strong> Regel schon nach wenigen Jahren Stillstand nicht mehr nutzbar. Durch temporäreWeiternutzung kann diese Infrastruktur gesichert und für eine Nachnutzungerhalten werden.Standorte und Nutzungsarten• <strong>Zwischennutzung</strong>en können urbane Qualität schaffen o<strong>der</strong> erhalten. Sie könnenökologische, soziale, kulturelle o<strong>der</strong> ökonomische Ergänzungen zu den bestehendenAngeboten <strong>der</strong> Städte bieten. Temporäre Nutzungen können zu einer vorübergehendenBehebung <strong>von</strong> Mängeln in <strong>der</strong> öffentlichen Infrastruktur beitragen.• <strong>Zwischennutzung</strong>en sind aufgrund günstiger Mieten und kurzer Vertragsbindungenbeson<strong>der</strong>s attraktiv für junge und innovative Nutzungsformen. So könnenstädtebauliche Experimentierräume z. B. für Jungunternehmen, Start-ups o<strong>der</strong> dieKreativwirtschaft <strong>mit</strong> geringem Eigenkapitel entstehen. Häufig ziehen gerade ungewöhnlicheOrte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Charme des Temporären“ bestimmte Nutzergruppen an.Das Zusammenspiel vieler Nutzer kann zu kreativen Milieus und Agglomerationsvorteilenführen. In einigen Fällen können sich <strong>Zwischennutzung</strong>en auch unerwartetals optimale Dauernutzung herausstellen und im Einklang <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Planung verstetigen.• Wegen des geringen Verwertungsdrucks können Brachflächen und leerstehendeGebäude beson<strong>der</strong>e Gestaltungsperspektiven für benachteiligte Gruppen in <strong>der</strong><strong>Stadt</strong> bieten, <strong>der</strong>en Nutzungsinteressen – interkulturelle Gärten, Werkstätten,Treffpunkte etc. – über den normalen Immobilienmarkt nicht zu finanzieren wären.Zeitweilig ungenutzte Immobilien gibt es in allen deutschen Städten. VerschiedeneStandorte bringen allerdings an<strong>der</strong>e Rahmenbedingungen <strong>mit</strong> und eignen sich fürunterschiedliche <strong>Zwischennutzung</strong>en. Bei den Standorten ist etwa zu unterscheiden,ob es sich um Flächen o<strong>der</strong> Gebäude handelt, wie groß diese sind, wie sie indie Siedlungsstruktur eingebettet sind o<strong>der</strong> in welchen Milieus sie sich befinden.Das entscheidende Kriterium zur Beurteilung <strong>von</strong> Immobilien gilt gleichermaßenfür <strong>Zwischennutzung</strong>en: Periphere Standorte schränken die Auswahl <strong>der</strong> geeigneten<strong>Zwischennutzung</strong>en merklich ein. Eine stadt- und sozialräumliche Einbindungerhöht die Nachfrage durch potenzielle Nutzer. Je besser <strong>der</strong> bauliche Zustandeines Objekts, desto einfacher eine <strong>Zwischennutzung</strong>. Insbeson<strong>der</strong>e bei Gebäuden<strong>mit</strong> baulichen Mängeln erschweren hohe Investitionen zur Herstellung eines nutzbarenZustands die Zwischennutzbarkeit <strong>der</strong> Immobilie. Attraktive Orte o<strong>der</strong> ungewöhnlicheObjekte üben eine beson<strong>der</strong>e Anziehungskraft auf viele Zwischennutzeraus und können auch Standortnachteile kompensieren.Die Palette realisierter <strong>Zwischennutzung</strong>en ist vielfältig. Sie reicht <strong>von</strong> saisonalenEventnutzungen bis zu über mehrere Jahre etablierten Standortgemeinschaften,<strong>von</strong> geduldeten Aneignungen bis zu hochpreisigen Szenelocations in Top-Lagen.3839


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>der</strong> DiskussionBei <strong>der</strong> Etablierung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en stoßen häufig sehr unterschiedlicheAkteure <strong>mit</strong> nur zu Teilen überlagernden Interessen aufeinan<strong>der</strong>. Auf <strong>der</strong> einen Seitestehen die Zwischennutzer: Einzelpersonen, Vereine, Kleinunternehmen,Nachbarschaften. Sie suchen günstige und kurzfristig zur Verfügung stehendeFlächen o<strong>der</strong> Gebäude, wo sie <strong>mit</strong> wenig bürokratischem Aufwand ihre Ideenumsetzen können. Für geringe Kosten o<strong>der</strong> ungewöhnliche Orte werden eine unsichereNutzungsperspektive o<strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Eigenleistungen in Kauf genommen.Demgegenüber stehen die Eigentümer <strong>der</strong> Gebäude und Freiflächen: städtischeLiegenschaften, Entwicklungsgesellschaften, Privatpersonen, Erbengemeinschaftensowie Banken o<strong>der</strong> Immobiliengesellschaften. Die Eigentümer möchten möglichstwenig Aufwand <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Immobilienverwaltung haben, aber auch Vandalismus undVerwahrlosung verhin<strong>der</strong>n sowie Pacht- o<strong>der</strong> Mieteinnahmen erzielen. Dabei sollenBetriebs- und Gebäudesicherungskosten eingespart bzw. an den Zwischennutzerübertragen werden. Gleichzeitig dürfen aber die <strong>Zwischennutzung</strong>en die gewünschtenNachnutzungen nicht behin<strong>der</strong>n. Für Entwicklungsträger sind <strong>Zwischennutzung</strong>endann strategisch beson<strong>der</strong>s interessant, wenn sie den zu entwickelndenStandort bekannt machen und zu dessen Aufwertung beitragen.<strong>Zwischennutzung</strong>en stehen im Zusammenhang <strong>mit</strong> aktuellen Tendenzen <strong>der</strong><strong>Stadt</strong>entwicklung wie <strong>der</strong> Verkürzung <strong>von</strong> Nutzungszyklen, einer größeren Dynamik<strong>von</strong> Entwicklungsprozessen und einer zunehmenden Bedeutung informellerPlanverfahren. Allen Entwicklungen ist gemeinsam, dass sie sich nur schwer in demauf Dauerhaftigkeit angelegten Planungsinstrumentarium abbilden lassen. Immerwie<strong>der</strong> werden Probleme bei <strong>der</strong> Genehmigung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en beschrieben.Das Planungs- wie auch das Bauordnungsrecht weisen jedoch genugFlexibilität auf, um den meisten Anwendungsfällen gerecht zu werden. Da in <strong>der</strong>Regel auf Befreiungs- bzw. Ausnahmetatbestände zurückgegriffen werden muss, isteine Unterstützung durch die kommunalen Behörden erfor<strong>der</strong>lich.Bei privaten Immobilien sind die Kontaktaufnahme zu den Eigentümern und dieÜberzeugung zu einer <strong>Zwischennutzung</strong> beson<strong>der</strong>s zeitaufwendig. Durch eine aktuellzu beobachtende Internationalisierung <strong>von</strong> Eigentümerstrukturen und häufigeEigentümerwechsel gerade bei problematischen Immobilien wird die potenzielleErreichbarkeit <strong>der</strong> Eigentümer noch erschwert. Die <strong>Erfahrungen</strong> in vielen Städtenhaben dabei gezeigt, dass schriftliche Anfragen an Eigentümer selten erfolgreichsind. Meist bedarf es zusätzlich <strong>der</strong> persönlichen Ansprache und Kontaktpflege. Da<strong>Zwischennutzung</strong>en in den allermeisten Fällen außerhalb des sich selbst regulierendenMietmarkts stattfinden und nur geringe Mietzinsen anfallen, ist <strong>der</strong>enVer<strong>mit</strong>tlung über Provisionszahlungen an Makler o<strong>der</strong> Immobilienverwaltungennahezu ausgeschlossen.Ziele, Interessen, Vorteileaus AkteurssichtHemmnisse in <strong>der</strong> PraxisFör<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>enFür viele <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Beratungs- und Ver<strong>mit</strong>tlungstätigkeiten bestehen in <strong>der</strong>öffentlichen Verwaltung meist wenige Kapazitäten.Die Renditeerwartungen <strong>der</strong> Eigentümer an die <strong>Zwischennutzung</strong> sind häufig zuhoch, die nichtmonetären Vorteile werden nicht ausreichend wahrgenommen o<strong>der</strong>aber es fehlt schlicht an Interesse. Bei öffentlicher För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>ensind eine zeitliche Flexibilität bezüglich <strong>der</strong> Bindungszeiträume sowie eineFör<strong>der</strong>fähigkeit <strong>von</strong> nichtinvestiven Maßnahmen wie Ver<strong>mit</strong>tlungstätigkeiten erfor<strong>der</strong>lich.Bei Kommunen und Eigentümern besteht nicht selten Sorge vor einer möglicherweisezu großen Beliebtheit <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en, <strong>der</strong>en Beendigung aufWi<strong>der</strong>stand aus <strong>der</strong> Bevölkerung stoßen könnte, so dass diese gar nicht erst zugelassenwerden. Dazu gehört auch, dass die Kommunikation einer Nutzungsbefristung– insbeson<strong>der</strong>e gegenüber <strong>der</strong> Öffentlichkeit – häufig vernachlässigtwird und eine Beendigung für Nutzer und Bürger überraschend kommt.Vertragsrechtliche Regelungsmöglichkeiten sind vielfach we<strong>der</strong> dem Zwischennutzernoch dem Eigentümer ausreichend bekannt. So können nebenKündigungsfristen auch Schiedsgerichtsvereinbarungen, notarielle Räumungserklärungeno<strong>der</strong> Regelungen zu Ersatzflächen bzw. Schadenersatz bei frühzeitigerKündigung vereinbart werden. Zwischennutzer haben häufig kaum <strong>Erfahrungen</strong><strong>mit</strong> <strong>der</strong> Entwicklung <strong>von</strong> Projekten und daher Unterstützungsbedarf hinsichtlich<strong>der</strong> Finanzierung o<strong>der</strong> Organisationsform.Ein erster Schritt zur Integration <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en in die allgemeine städtebaulicheEntwicklung einer Kommune kann eine Bestandsaufnahme <strong>von</strong> Brachenund Leerständen sein. Auf Grundlage eines solchen Flächen- und Gebäudekatasterslassen sich nicht nur Anfragen potenzieller Zwischennutzer effizienterbeantworten, son<strong>der</strong>n vor allem Handlungsbedarfe identifizieren und Orte definieren,an denen <strong>Zwischennutzung</strong>en explizit für die <strong>Stadt</strong>entwicklung gewünschtwerden. Machbarkeitsstudien zu <strong>Zwischennutzung</strong>spotenzialen erleichtern einestrategische Vorgehensweise.Wegen <strong>der</strong> häufig kurzen Realisierungszeiten <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en und einerdazu erfor<strong>der</strong>lichen kurzen Verfahrenszeit für Planung und Genehmigung kann einfachämterübergreifen<strong>der</strong> Arbeitskreis, beispielsweise bestehend aus Planungsbehörde,Genehmigungsstelle, Umwelt- bzw. Grünflächenamt, Liegenschaftsverwaltung,Entwicklungsgesellschaft und Kulturbehörde, zur Beschleunigung <strong>der</strong>Planungs- und Genehmigungsverfahren beitragen.Es gilt dabei frühzeitig abzuwägen, welche Probleme und Risiken im Zusammenhang<strong>mit</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en vor dem Hintergrund des temporären Charakters<strong>der</strong> Nutzung hingenommen werden können bzw. ob sich <strong>mit</strong> vertretbaremAufwand die Probleme lösen und die Risiken min<strong>der</strong>n lassen.4041


<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>der</strong> DiskussionDie <strong>Erfahrungen</strong> aus den praktizierten <strong>Zwischennutzung</strong>en haben gezeigt, dass vorallem eine intensive Kommunikation und Kooperation in Verbindung <strong>mit</strong> einerBereitschaft für flexible Lösungen zur erfolgreichen Projektrealisierung führt.Bei <strong>der</strong> finanziellen Einbindung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en in die allgemeine städtebaulicheEntwicklung muss unterschieden werden zwischen den Kosten für dieInstallation und den Betrieb <strong>der</strong> Projekte einerseits und den Kosten für dieVer<strong>mit</strong>tlung und vorbereitende Organisation an<strong>der</strong>erseits. Bei vielen Projekten sindInstandsetzungsarbeiten zur Betriebsfähigkeit und Maßnahmen zur Gewährleistung<strong>der</strong> Sicherheit vorab erfor<strong>der</strong>lich.In <strong>der</strong> Praxis zeigt sich, dass vor allem im Kontext <strong>von</strong> <strong>Stadt</strong>umbau eine Vielzahl <strong>von</strong>För<strong>der</strong><strong>mit</strong>teln für <strong>Zwischennutzung</strong>en zum Einsatz kommt. Teilweise werdenSon<strong>der</strong>regelungen vereinbart.Durch die Einrichtung eines eigenen Haushaltspostens zur Anschubfinanzierung<strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en, wie z. B. in Erfurt o<strong>der</strong> Ingelheim, können Verwaltungs<strong>mit</strong>arbeiterfreier und effektiver agieren.Die Praxiserfahrungen haben gezeigt, dass es <strong>der</strong> Projektinitiierung, -begleitung undggf. –för<strong>der</strong>ung bedarf. Den <strong>Stadt</strong>verwaltungen fällt es <strong>mit</strong>unter nicht leicht, dieVer<strong>mit</strong>tlungsarbeit zu leisten, weil diese meist zusätzlich zu den üblichen Tätigkeitenanfallen. Daher müssen entwe<strong>der</strong> neue Stellen in <strong>der</strong> Verwaltung geschaffen o<strong>der</strong>städtische bzw. private Dienstleister beauftragt werden.Auf dieser Erkenntnis basiert eine <strong>der</strong>zeit zu beobachtende Professionalisierung imUmgang <strong>mit</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en. Die Funktion eines „Kümmerers“, <strong>der</strong> sich <strong>der</strong>Projekte annimmt und zwischen Eigentümern, Nutzern und Fachbehörden berätund ver<strong>mit</strong>telt, wird zunehmend institutionalisiert. Dabei hat sich vor allem dieEinrichtung <strong>von</strong> zentralen Anlaufstellen bewährt, die in <strong>der</strong> Regel <strong>von</strong> kommunalerSeite geför<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> geführt werden. Sie sind in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>verwaltung meist beimPlanungsamt verortet. Alternativen o<strong>der</strong> Ergänzungen stellen lokaleKoordinationsstellen, z. B. beim Quartiersmanagement, externe Dienstleister (z. B.<strong>Zwischennutzung</strong>sagenturen) sowie ehrenamtliche Initiativen dar.Beispiele für die Etablierung privater Ver<strong>mit</strong>tlungsagenturen bzw. behördlicherAnlaufstellen finden sich <strong>der</strong>zeit in unterschiedlichen Ausprägungen etwa in Berlin,<strong>Wuppertal</strong>, Bremen o<strong>der</strong> Leipzig.Die <strong>Zwischennutzung</strong>sagenturen haben gezeigt, dass eine professionelleVer<strong>mit</strong>tlung <strong>von</strong> leerstehenden Gebäuden auch in Quartieren <strong>mit</strong> Schrumpfungstendenzeneine Nachfrage erzeugen kann. In Leipzig übersteigt sogar die Nachfragedas ver<strong>mit</strong>telbare Angebot an Räumlichkeiten.Tendenz zurInstitutionalisierungFazitKleine Einheiten <strong>von</strong> 15 bis 30 qm sind bei Existenzgrün<strong>der</strong>n, Kleinstunternehmen,Vereinen und Künstlern beson<strong>der</strong>s gefragt. Dabei spielen sowohl eingünstiger Mietpreis wie auch ein inspirierendes Ambiente, eine beson<strong>der</strong>eGemeinschaft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schutz vor langfristiger Mietbindung eine Rolle.Die Praxis hat gezeigt, dass temporäre Nutzungen <strong>von</strong> Freiflächen und Gebäudenpositive Wirkungen auf die <strong>Stadt</strong>quartiere entwickeln können, eine finanzielleEntlastung für Eigentümer bieten und beson<strong>der</strong>e Gestaltungsperspektiven für dieNutzer eröffnen. Deutlich wird, dass ein strategischer Einsatz <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>enin <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung immer verbunden ist <strong>mit</strong> einem hohenEngagement einzelner Akteure, die sich für die Realisierung <strong>von</strong> Projekten einsetzen.Diese können als „Kümmerer“ bezeichnet werden. Sie ver<strong>mit</strong>teln zwischenEigentümern, Verwaltung und Nutzern, entwickeln eigene Projektideen, initiierenNutzungen, beraten bei <strong>der</strong> Finanzierung und Genehmigung o<strong>der</strong> betreiben dieerfor<strong>der</strong>liche Öffentlichkeitsarbeit. Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung stellt dabei diegezielte För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en an wenig integrierten Standorten dar.Die Untersuchung <strong>der</strong> Projekte hat aber auch gezeigt, dass diese Tätigkeiten <strong>von</strong>den Akteuren <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung in den Planungsämtern, den Quartiersmanagementso<strong>der</strong> auch den privaten Projektentwicklern nur eingeschränktneben <strong>der</strong> üblichen Tätigkeit geleistet werden können, da ein aktiver Einsatz für<strong>Zwischennutzung</strong>en einen hohen Zeitaufwand erfor<strong>der</strong>t. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>eauch für ehrenamtlich getragene Initiativen <strong>mit</strong> ihren begrenzten Arbeitskapazitäten.Hier ist stets im Einzelfall zu klären, welche Akteure für die erfor<strong>der</strong>lichenVer<strong>mit</strong>tlungstätigkeiten qualifiziert sind, wie diese Strukturen in die allgemeinestädtebauliche Entwicklung integriert und wie diese Tätigkeiten finanziert werden.Verschiedene Modelle in einigen deutschen Städten haben erste Erfolge vorzuweisen.Die Aufgaben werden <strong>von</strong> beauftragten privaten Ver<strong>mit</strong>tlungsagenturen, spezielleingerichteten behördlichen o<strong>der</strong> unternehmerischen Anlaufstellen o<strong>der</strong> finanziellund organisatorisch unterstützten ehrenamtlichen Initiativen übernommen.Eine vergleichende Untersuchung dieser neuen Formen zur För<strong>der</strong>ung <strong>von</strong><strong>Zwischennutzung</strong>en und <strong>der</strong>en Integration in die allgemeine städtebaulicheEntwicklung steht noch aus.42 43


Schlussfolgerungen und EmpfehlungenSchlussfolgerungen und Empfehlungenbekommen: Mitarbeiter sozialer Einrichtungen, Unternehmer, Immobilieneigen-<strong>Zwischennutzung</strong> in <strong>Wuppertal</strong> – eineZwischenbilanztümer und Multiplikatoren <strong>von</strong> Interessengruppen eines Quartiers.Die Aktion „Der Arrenberg is(s)t“ hat dies deutlich gezeigt. In Unterbarmen, amOstersbaum, in Wichlinghausen und in Oberbarmen wäre das die kommendeAufgabenstellung.Die ZNA <strong>Wuppertal</strong> ist – an <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> räumlichen Gebietskulisse gemessen -Ziel muss es sein - auch vor dem Hintergrund <strong>der</strong> jetzt schon bis auf das Äußerstedas umfassendste <strong>Zwischennutzung</strong>sprojekt in Deutschland. Keine Projektierung inangespannten kommunalen Haushaltssituation – Selbsthilfeeinrichtungen und -<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklungslandschaft hat bislang eine vergleichbare Größenordnungmaßnahmen zu för<strong>der</strong>n, ohne die kommunalen Einrichtungen aus <strong>der</strong> materiellenerreicht. Die ZNA hat in insgesamt sechs <strong>Stadt</strong>teilen gearbeitet: (Arrenberg,Verpflichtung zu entlassen. Auch auf lange Sicht müssen BeteiligungsinstrumenteNordstadt, Ostersbaum, Unterbarmen, Wichlinghausen-Süd und Oberbarmen) undwie offene Foren o<strong>der</strong> mo<strong>der</strong>ierte Workshops in den <strong>Stadt</strong>teilen angeboten werden,hat dort rund 350 leerstehende Ladenlokale erfasst. Vergleichbare Projektansätzeum das Engagement zu för<strong>der</strong>n.beschränken sich häufig auf ein Quartier, einen <strong>Stadt</strong>teil o<strong>der</strong> einen eng definiertenInnenstadtbezirk.Quartiersrendite kommunizieren<strong>Zwischennutzung</strong>sagenten müssen „aufsuchende Eigentümerarbeit“ machen.Seit April 2007 konnten mehr als 20 Dauernutzungen und über 50 temporäreEigentümer <strong>von</strong> Immobilien sind oftmals verwaltungskritisch. Hier gilt es FrontenNutzungen ver<strong>mit</strong>telt werden.aufzubrechen und neue konstruktive Kommunikationssituationen herzustellen.Eine <strong>der</strong> Ausgangsideen <strong>der</strong> ZNA war es, möglichst nachhaltige dauerhafte<strong>Zwischennutzung</strong>sagenten müssen Lotsen sein durch das „Dickicht“ <strong>von</strong>Vermietungen und Nutzungen <strong>der</strong> Ladenlokale zu erreichen. Dies bleibt zwar nachVerwaltung, öffentlichen För<strong>der</strong>gebern, Banken und vielen an<strong>der</strong>en Institutionen.wie vor ein wichtiger Ansatz, ist aber häufig erst nach langwierigen Bemühungen zuSie sollten Mediatoren sein, um beispielsweise zwischen Eigentümern un<strong>der</strong>reichen.Denkmalbehörde o<strong>der</strong> Bauaufsicht zu ver<strong>mit</strong>teln. Sie sollten QuartiersarchitektenÜber die Realisierung <strong>von</strong> Dauernutzungen hinaus, gibt es weitere wichtigeund Mo<strong>der</strong>nisierungsberater <strong>mit</strong> immobilienwirtschaftlicher Kompetenz sein, umAufgaben für eine <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur. So ist es dringend erfor<strong>der</strong>lich, durchden Eigentümern berechnen und ver<strong>mit</strong>teln zu können, dass ihre Mo<strong>der</strong>nisie-die Reinigung, Reparatur und Gestaltung <strong>von</strong> Schaufenstern eine optischerungsanstrengungen eine lohnende Investition sind. Trotz aller NegativerwartungenAufwertung zu betreiben und da<strong>mit</strong> dem öffentlich sichtbaren Bild <strong>der</strong>schafft eine Mo<strong>der</strong>nisierung die Voraussetzung sowohl für eine kommende per-Vernachlässigung entgegenzuwirken. Dem „broken-windows“-Effekt, wonach einesönliche Rendite, als auch für eine stadtteilbezogene Quartiersrendite, in Formzerstörte Scheibe weitere nach sich zieht, kann so entgegengewirkt werden.eines aufgewerteten und stabilisierten Umfeldes.Temporäre Nutzungen durch künstlerische und an<strong>der</strong>e Aktivitäten, wieAusstellungen <strong>von</strong> Kin<strong>der</strong>gruppen o<strong>der</strong> Erzählrunden, sind häufig ein Anlass, um<strong>Zwischennutzung</strong> – einMittel das Image zu steigernBanken ins Boot holenVor dem Hintergrund <strong>der</strong> vielfach vorhandenen „Kreditklemme“ einzelnerEigentümer, erscheint es notwendig, die Kreditinstitute für die Aufwertungsbemü-das optische Erscheinungsbild zu verbessern. Gleichzeitig tragen sie auch dazu bei,hungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>teile ins Boot zu holen. Eigentümer berichten immer wie<strong>der</strong> dar-dass sichtbar wird, welche Potenziale im <strong>Stadt</strong>teil vorhanden sind – bezogen sowohlüber, dass sie für notwendige Sanierungsmaßnahmen keine Finanzierung durchauf die Räume als auch auf die Fähigkeiten <strong>der</strong> Menschen.die Banken erhalten. Man muss fast da<strong>von</strong> ausgehen, dass die meisten Quartiere,Temporäre Nutzungen sind insofern auch ein Baustein zur Stärkung <strong>der</strong> Identitätin denen die ZNA arbeitet, <strong>von</strong> den Banken mehr als kritisch „beäugt“ werden.des <strong>Stadt</strong>teils und zur Verbesserung des <strong>Stadt</strong>teil-Images.Vielleicht muss man auch über eine gesetzliche Verpflichtung nachdenken, dieIm Kapitel „Aktivierung“ (S. 15) ist beschrieben, dass das Engagement aller<strong>Stadt</strong>teilakteure ein wichtiger Baustein für die Realisierung <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>enEngagement und Selbsthilfeför<strong>der</strong>nüber das bestehende Mo<strong>der</strong>nisierungsgebot (§ 177 BauGB) hinausgeht und nochdeutlicher dem Grundsatz "Eigentum verpflichtet" folgt, da<strong>mit</strong> die Eigentümer stärkeraufgefor<strong>der</strong>t werden, Verantwortung für ihre Immobilien zu übernehmen.ist. Die Arbeit <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>sagenten entspricht <strong>der</strong> <strong>von</strong> Quartiersmanagern.Die entsprechende För<strong>der</strong>landschaft ist dafür durch die Kreditanstalt fürUm erfolgreich zu sein, müssen sie als „Spinne im Netz“ wirken o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s aus-Wie<strong>der</strong>aufbau (KfW) o<strong>der</strong> entsprechende Programme im <strong>Stadt</strong>umbau West, wiegedrückt, im Sinne einer „Virusstrategie“ die relevanten Akteure an einen Tischdas Hof- und Fassadenprogramm, bereits aufgestellt.4445


Schlussfolgerungen und EmpfehlungenUm <strong>Zwischennutzung</strong>en organisieren zu können und da<strong>mit</strong> neue Perspektiven fürBauordnungsrecht än<strong>der</strong>nNeue Akteure unterstützenIm Hinblick auf die Nutzungsinteressenten ist festzustellen, dass die Idee <strong>der</strong>einen nicht genutzten Raum wie auch für die grün<strong>der</strong>zeitlichen <strong>Stadt</strong>viertel anbie-<strong>Zwischennutzung</strong> und die Suche nach neuen Nutzungskonzepten nicht ohneten zu können, muss das Bauordnungsrecht geän<strong>der</strong>t werden. Eine Zwischen-Einbeziehung neuer Branchen erfolgreich sein können. Die ZNA hat dies bislangnutzungsarbeit benötigt flexible Lösungen, um ihre gesteckten Ziele verwirklichen zuerfolgreich praktizieren können, weil sie Ansprechpartner in den kreativen undkönnen. Langandauernde bürokratische Bauantragsverfahren kosten Zeit, Geld undsozialen Berufen gesucht und gefunden hat. Künstler, Grafiker und LehrendeGeduld. Dies können und wollen Eigentümer und Nutzungsinteressenten in <strong>der</strong>erschaffen heute den neuen <strong>Stadt</strong>teil: Sie gestalten Neues, in dem sie die altenRegel nicht aufbringen. An eine temporäre Nutzung die gleichen Maßstäbe anzule-Räume „zweckentfremden“. Mögliche Verdrängungsprozesse zu Lasten <strong>der</strong> bishe-gen wie an eine Dauernutzung, blockiert im Verfahren die innovative Kraft, die inrigen Bewohner durch eine neue „kreative Klasse“ sollten im Blick behalten wer-neuen Nutzungskonzepten liegt.den, sind in <strong>Wuppertal</strong> aber bislang nicht zu erkennen.<strong>Zwischennutzung</strong>en müssten als eigenständige Nutzungsform <strong>mit</strong> reduziertenDie Kreativwirtschaft, wie auch die <strong>von</strong> Migranten geführten Unternehmen benöti-Anfor<strong>der</strong>ungen im Bauordnungsrecht verankert werden. Mindestens aber ist dasgen jedoch nicht nur Räume, son<strong>der</strong>n auch Beratung in Fragen <strong>der</strong> Existenz-Bürokratieabbaugesetz I des Landes NRW anzuwenden, in dem vorgesehen ist,gründung, <strong>der</strong> Betriebswirtschaft o<strong>der</strong> auch des Marketings. Da<strong>mit</strong> wird ein weite-dass Nutzungsän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Regel keiner Baugenehmigung bedürfen.res Arbeitsfeld, die Stärkung <strong>der</strong> Lokalen Ökonomie, für ein QuartiersmanagementTemporäre Nutzungen benötigen angesichts <strong>der</strong> Kurzfristigkeit und <strong>der</strong> zeitlicheno<strong>der</strong> ein Strategisches Leerstandsmanagement beschrieben. Aus Sicht <strong>der</strong>Begrenztheit eine möglichst weitgehende Genehmigungsfreiheit.Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW ist Strategisches LeerstandsmanagementEventuell muss man auch den Mut besitzen, ganz unkonventionelle Wege zuQuer denkendenn auch „ein umfassen<strong>der</strong> und mehrjähriger Prozess <strong>mit</strong> elementar wichtigenElementen <strong>von</strong> breit angelegter Kooperation, kreativer Kommunikation und intelli-beschreiten. Dazu gehört zum einen, marode Immobilien, die nicht mehr saniertgentem Prozessmanagement“. 1Hierzu gehören Organisationsstrukturen <strong>mit</strong> zen-werden können, abzureißen und die sehr enge Bebauung in den grün<strong>der</strong>zeitlichentralen Ansprechpartnern vor Ort.<strong>Stadt</strong>vierteln „aufzulockern“. Zum an<strong>der</strong>en müssen Eigentümer darüber nachdenken,Ladenlokale für ganz an<strong>der</strong>e Zwecke zu öffnen.AusblickFür die weitere Arbeit einer <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur wird es zum einen wichtigDa<strong>mit</strong> sind nicht nur <strong>Zwischennutzung</strong>en o<strong>der</strong> langfristige Kreativnutzungensein, relevante Akteure wie die Immobilieneigentümer o<strong>der</strong> die Kreditinstitute ingemeint. Mittlerweile wird auch in Fachkreisen <strong>der</strong> Immobilienwirtschaft darüberdie Diskussion einzubinden.diskutiert, leerstehende Ladenlokale zu Gemeinschaftseinrichtungen für MieterZum an<strong>der</strong>en wird eine <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur o<strong>der</strong> auch ein Leerstands-umzufunktionieren - zu Fahrrad- und Kin<strong>der</strong>wagenabstellräumen o<strong>der</strong> zu einermanagement nur erfolgreich sein, wenn die beschriebenen Aktivierungsstrategien„Gartenküche“. Für Vermieter wird es in Zukunft darauf ankommen, Wohnraum <strong>mit</strong>angewandt werden. Nur eine funktionierende soziale Netzwerkarbeit im Quartiereinem attraktiven Standard anbieten zu können. Nur so hat <strong>der</strong> einzelne Eigentümerkann das Thema „Leerstehende Ladenlokale und <strong>der</strong>en Potenziale“ kommunizie-eine Chance auf dem Mietwohnungsmarkt.ren. Das wird langfristig nicht ohne öffentliche und private Finanzierung gelingen.Leerstehende Ladenlokale könnten auch durch städtische Tochterunternehmen wiez.B. Verkehrs- und Versorgungsunternehmen genutzt werden, um bestimmteProdukte o<strong>der</strong> Dienstleistungen in den <strong>Stadt</strong>teilen zu vermarkten.Ein an<strong>der</strong>es Thema ist die temporäre Fassadengestaltung. Diese bietet sich an,wenn das Erscheinungsbild einer Immobilie o<strong>der</strong> eines Ladenlokals eine negativeAußenwirkung für das gesamte Umfeld bedeutet. Gelungene Beispiele dafür findensich in einem weiteren Rea<strong>der</strong> <strong>der</strong> Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW 1 .46 47


LiteraturlisteAnmerkungenSEITE 15 1 vgl. Kamleithner, Christa: „Regieren durch Community“ - Neoliberale Formen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung, S. 292 vgl. Hannemann, Christine: Rettet soziales Kapital schrumpfende Städte?, S. 4843 vgl. Kamleithner, Christa: „Regieren durch Community“ - Neoliberale Formen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung, S. 324 vgl. Hannemann, Christine: Rettet soziales Kapital schrumpfende Städte?, S. 486 und Michel, Boris: <strong>Stadt</strong>und Gouvernementalität, S.105 ff. und S.111ff.SEITE 16 5 vgl. Kamleithner, Christa: „Regieren durch Community“ - Neoliberale Formen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>planung, S. 376 vgl. ebda., S. 34SEITE 17 7 vgl. Hess. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (Hrsg.): Suboptimale Nutzungen liebenlernen - Eine Schlüsselstrategie <strong>der</strong> integrierten <strong>Stadt</strong>entwicklung, S. 48 ffSEITE 18 1 vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung (BMVBS), <strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischenim Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklungSEITE 19 1 Schmidt-Eichstaedt, Gerd: Die Genehmigungsfähigkeit <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en nach Bauplanungsrecht und nach Bauordnungsrecht.Ergänzende Studie im Rahmen des ExWoSt-Forschungsvorhabens „<strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischen im Städtebau als Beitrag füreine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung“, S. 17.SEITE 20 1 Erstes Gesetz zum Bürokratieabbau in Nordrhein-Westfalen vom 13.3.2007SEITE 23 1 zum positiven Einfluss <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en auf die Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong> Immobilien siehe auch: Dransfeld, Egbert /Lehmann, Daniel, Institut für Bodenmanagement, Dortmund, Der Einfluss <strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en auf den Verkehrswertund die Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong> ImmobilienSEITE 34 1 aus: Good Practice Rea<strong>der</strong> <strong>der</strong> Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW 04, Strategisches Leerstandsmanagement,S. 101 ff.; <strong>der</strong> vorliegende Beitrag wurde leicht verän<strong>der</strong>t dem Rea<strong>der</strong> entnommenSEITE 35 1 vgl. Dokumentation des Workshops “Immobilien- und Standortgemeinschaften in NRW”, Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRWSEITE 37 1 aus: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 7/2009, S. 493 ff.; <strong>der</strong> Text wurde leicht gekürzt freundlicherweise<strong>von</strong> Frank Schlegelmilch (BPW baumgart+partner, Bremen) zur Verfügung gestellt2 vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung; Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.):<strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung. Werkstatt: Praxis, H. 57SEITE 46 1 vgl. Fassadeninstallationen; Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRWSEITE 47 1 aus: Good Practice Rea<strong>der</strong> <strong>der</strong> Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW 04, Strategisches Leerstandsmanagement, S. 102/104Fotonachweis<strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> Seite 2<strong>Zwischennutzung</strong>sagentur Seiten 4, 6, 7, 9, 20, 21, 22, 23, 32, 33/1+3, 35, 36, 38, 39, 41, 42, 43Patricia Eichert Seiten 8, 17, 46Bettina Oswald Seiten 10, 11, 28, 29, 30, 33/2, 44Dennis Scharlau Seiten 18, 19Birgit Pardun Seite 31, 47BBSR im BBR (Hrsg.): Informationen zur Raumentwicklung (IzR), Heft 7, S. 493 ff..Bonn 2009Bundesministerium für Verkehr, Bau und <strong>Stadt</strong>entwicklung (Hrsg.):<strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige<strong>Stadt</strong>entwicklung. Werkstatt: Praxis, Heft 57. Bonn 2008.Dransfeld, Egbert / Lehmann, Daniel / Institut für Bodenmanagement: Der Einfluss<strong>von</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>en auf den Verkehrswert und die Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong>Immobilien.Ergänzende Studie im Rahmen des ExWoSt-Forschungsvorhabens„<strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige<strong>Stadt</strong>entwicklung“. Dortmund 2008.Hannemann, Christine: Rettet soziales Kapital schrumpfende Städte?In: Oswalt, Philipp: Schrumpfende Städte. Band 2 Handlungskonzepte. Ostfil<strong>der</strong>n2005.Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (Hrsg.):Suboptimale Nutzungen lieben lernen - Eine Schlüsselstrategie <strong>der</strong> integrierten<strong>Stadt</strong>entwicklung. Wiesbaden 2008.Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW: Dokumentation des Workshops “ImmobilienundStandortgemeinschaften in NRW”. Düsseldorf Juni 2009.Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW: Fassadeninstallationen – zur temporären<strong>Stadt</strong>gestaltung. Düsseldorf Juni 2009.Innovationsagentur <strong>Stadt</strong>umbau NRW: Good Practice Rea<strong>der</strong> 04, StrategischesLeerstandsmanagement. Düsseldorf November 2009.Kamleithner, Christa: „Regieren durch Community“ - Neoliberale Formen <strong>der</strong><strong>Stadt</strong>planung.In: Drilling, Matthias / Schnur, Olaf (Hrsg.): Governance <strong>der</strong> Quartiersentwicklung,Theoretische und praktische Zusammenhänge zu neuen Steuerungsformen.Wiesbaden 2009.Land NRW: Erstes Gesetz zum Bürokratieabbau (Bürokratieabbaugesetz I) inNordrhein-Westfalen vom 13.03.2007.Michel, Boris: <strong>Stadt</strong> und Gouvernementalität. Münster 2005.Schlegelmilch, Frank (BPW baumgart+partner, Bremen): Zwischennutzen – leichtergesagt als getan. In: Bundesinstitut für Bau-, <strong>Stadt</strong>- und Raumforschung imBundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.): Informationen zurRaumentwicklung. Heft 7/2009.Schmidt-Eichstaedt, Prof. Dr. jur. Gerd: Die Genehmigungsfähigkeit <strong>von</strong><strong>Zwischennutzung</strong>en nach Bauplanungsrecht und nach Bauordnungsrecht.Ergänzende Studie im Rahmen des ExWoSt-Forschungsvorhabens„<strong>Zwischennutzung</strong>en und Nischen im Städtebau als Beitrag für eine nachhaltige<strong>Stadt</strong>entwicklung“. Berlin 2008.Fotografien Titel Eva Cukoic, Patricia Eichert, Bettina Oswald, Birgit Pardun, Dennis Scharlau, <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur4849


Die <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur <strong>Wuppertal</strong> wird durcheine Projektleitung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> gesteuert und<strong>von</strong> einem Projektbeirat begleitet.Städtische Projektleitung:Ressort <strong>Stadt</strong>entwicklung und StädtebauRainer Knecht, Tel.: 0202-563 5943E-Mail: rainer.knecht@stadt.wuppertal.deRessort Kin<strong>der</strong>, Jugend und FamilieKoordination <strong>Stadt</strong>teilentwicklungJutta Schultes, Tel.: 0202-563 2879E-Mail: jutta.schultes@stadt.wuppertal.deDer Projektbeirat setzt sich aus Vertretern folgen<strong>der</strong>Organisationen zusammen:MaklerNetzwerk <strong>Wuppertal</strong>Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung <strong>Wuppertal</strong> AöR<strong>Wuppertal</strong>er Quartierentwicklungsgesellschaft mbHDas Team <strong>der</strong> <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur <strong>Wuppertal</strong>:ORG.BERATUNG Schulten & WeylandThomas Weyland, ProjektteamleitungGaby Schulten, Ko-ProjektteamleitungZimmerstr. 40, 42105 <strong>Wuppertal</strong>Tel.: 0202-495 7018, Fax: 0202-495 7017E-Mail: info@zwischennutzungsagentur-wuppertal.deInternet: www.zwischennutzungsagentur-wuppertal.debaubau8 / Dipl.-Ing. Rolf MartinLandschaftsarchitekt (AKNW)Marienstr. 39, 42105 <strong>Wuppertal</strong>Tel.: 0202-265 6151Peter NimtzHausverwaltungHumboldtstr. 21, 42283 <strong>Wuppertal</strong>Tel.: 0202-815 68, Fax: 0202-815 76geför<strong>der</strong>t vom Land NRW im Rahmen <strong>der</strong> Programme<strong>Stadt</strong>umbau West und Soziale <strong>Stadt</strong> NRWImpressum:ORG.BERATUNG Schulten & WeylandZimmerstr. 40, 42105 <strong>Wuppertal</strong>Tel.: 0202-495 7018Fax: 0202-495 7017E-Mail: info@zwischennutzungsagentur-wuppertal.deTextbearbeitung: Gaby Groth, RemscheidGestaltung: picnic-design.de© Februar 2010 <strong>Zwischennutzung</strong>sagentur <strong>Wuppertal</strong>Ein Dankeschön geht an Rüdiger Bleck und insbeson<strong>der</strong>e Rainer Knechtvom Ressort <strong>Stadt</strong>entwicklung und Städtebau <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wuppertal</strong> fürTexterstellung und die begleitende Redaktion.Aus Gründen <strong>der</strong> besseren Lesbarkeit wurde im Text bei Personenüberwiegend die männliche Schreibart gewählt. Mieterinnen,Vermieterinnen sowie alle an<strong>der</strong>en beteiligten Frauen sindselbstverständlich immer <strong>mit</strong> eingeschlossen.

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