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Hoblschoatn 2004 - MGV Brixen

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28<br />

Typ A, B, C<br />

oder D?<br />

KULTUR<br />

Im letzten Jahr wurde im Eisacktaler Bezirksausschuss<br />

beschlossen, <strong>Brixen</strong>s Theaterszene<br />

einer Qualitätskontrolle zu unterziehen.<br />

Stadtlerlåchn: Bevorzugt vom Zuschauer des Typs D<br />

Als erster Schritt der<br />

Qualitätskontrolle sollten<br />

die Interessen der Zuschauer<br />

evaluiert werden,<br />

damit in Zukunft die Aufführungen<br />

den Bedürfnissen<br />

des Publikums angepasst<br />

werden können. Dazu wurde<br />

den Theaterbesuchern gemeinsam<br />

mit der Eintrittskarte<br />

ein kleiner Fragebogen<br />

überreicht. Die <strong>Hoblschoatn</strong><br />

veröffentlichen exklusiv das<br />

fragwürdige Ergebnis dieser<br />

Initiative.<br />

VIER ZUSCHAUERTYPEN<br />

Bei der Auswertung haben<br />

sich vier Zuschauertypen<br />

herauskristallisiert. „Typ<br />

A“ ist der klassische Theaterbesucher,<br />

der gerne und<br />

laut lacht. Psychisch unbelastet,<br />

begibt er sich ins Theater<br />

und hofft auf anspruchslose<br />

Unterhaltung. Er<br />

besucht vor allem die Auf-<br />

Drei-Mäderl-Haus<br />

So viel Latein, das weiß man noch:<br />

„forum“ heißt zuweilen „Loch“!<br />

Nach allen Auslastungsversuchen<br />

steht eines fest: Nicht viele buchen<br />

zum vollen Preis die vielen Hallen.<br />

Das Kassen-Loch erregt Missfallen.<br />

Der neuste Dreh kommt nun heraus:<br />

man macht draus ein Dreimäderlhaus.<br />

führungen der Komödie <strong>Brixen</strong>.<br />

„Typ B“ sieht im Theaterbesuch<br />

eine Herausforderung.<br />

Er will sich in den<br />

Wochen nach dem Theaterbesuch<br />

damit beschäftigen,<br />

worum es in dem Stück eigentlich<br />

gegangen ist. Er besucht<br />

vor allem die Eigenproduktionen<br />

der Gruppe<br />

Dekadenz. „Typ C“ ist am<br />

spärlichsten vorhanden und<br />

geht ins Theater, um sich den<br />

Besuch der Sonntagsmesse<br />

oder ähnlichen Veranstaltungen<br />

zu ersparen. Er wurde<br />

im letzten Jahr ausschließlich<br />

bei der Heimatbühne<br />

<strong>Brixen</strong>-Milland gesehen.<br />

„Typ D“ hingegen ist der anspruchsvollste<br />

Zuschauer. Er<br />

will nicht nur sehen, sondern<br />

er will auch gesehen werden.<br />

Dafür greift er in der<br />

Regel auch etwas tiefer in<br />

den Geldbeutel. Er besucht<br />

WEIBISCHES<br />

vor allem das „Stadtlerlåchn“.<br />

ANALYSE NOTWENDIG<br />

Der Eisacktaler Bezirksausschuss<br />

wird sich nun in<br />

einer Klausur beim „Vinus“<br />

überlegen, was er mit diesem<br />

Ergebnis anfangen soll.<br />

Aus Ausschusskreisen war<br />

zu vernehmen, dass es möglicherweise<br />

viele Sitzungen<br />

brauchen wird, um eine<br />

brauchbare Analyse dieses<br />

Ergebnisses zu erarbeiten.<br />

Gemeinderat Gregor Beikircher<br />

hat unserer Redaktion<br />

inzwischen eine Stellungnahme<br />

zukommen lassen,<br />

in der er betont, dass es<br />

gerade die Grüne Bürgerliste<br />

war, die die regierende<br />

kulturpolitische Kraft in<br />

langwieriger und kritischer<br />

Überzeugungsarbeit auf das<br />

Problem überhaupt erst aufmerksam<br />

gemacht hat.<br />

Und so schafft die ganze Woch’<br />

mal s’ eine, mal das andre (forum – siehe oben).<br />

Mal sehn, dass in dem ganzen Brei<br />

nicht zuviel Köche sind dabei.<br />

Walter, låss decht deine Finger<br />

von de gånzn Weiberdinger<br />

und nimm, willsch Ruah die gånze Woch<br />

statt a Pfott an richtign Zoch!<br />

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<strong>Hoblschoatn</strong> <strong>2004</strong><br />

BESTSELLER–SACHBUCH<br />

*(Rang Vorwoche/Anzahl der Wochen)<br />

Konni Fissneider: (2/20)*<br />

Ich ging durch die Hölle<br />

(Beim Lesen bleibt der Leser dort)<br />

Helene Flöss: Dürre Jahre (5/12)<br />

(Kånn speibm schian sein)<br />

Hans Heiss et al: (1/128)<br />

Stadtbuch <strong>Brixen</strong><br />

(Bereits vor Erscheinen vergriffen)<br />

Markus Mühlögger: Klein- (8/14)<br />

kriminalität in <strong>Brixen</strong> vor 1914<br />

(Glückwunsch zu diesen Problemen)<br />

Verschiedene Autoren: (6/104.161)<br />

Gotteslob<br />

(Für Falschsänger und Schusterbässe)<br />

Ingo Dejaco: <strong>Brixen</strong> entdecken (3/22)<br />

(vom Vater geerbter Text,<br />

Titel vom Großvater, behutsam<br />

den Zeitläufen angepasst)<br />

Lutz Chicken: Durchs Jahrhundert (-/-)<br />

(9 Jahre Tibet, 56 Jahre <strong>Brixen</strong>.<br />

Was ein Mensch nicht alles aushält...)<br />

H. Staffler: Festschrift (10/18)<br />

Neueröffnung Sanatorium<br />

(Wissenschaftlich verbrämte<br />

Wahlwerbung für amtsmüden Landesrat)<br />

Walter Mitterrutzner: (9/14)<br />

35 Jahre BG Eisacktal<br />

(Literarisches Grab für Kultursubventionen)<br />

MÖGLICHE BESTSELLER<br />

(Bücher, die Bestseller wären,<br />

wenn sie geschrieben würden)<br />

Wolfi Plank:<br />

Festschrift 100 Jahre Stadtwerke<br />

(Imprimatur vom Oberluis schon eingeholt)<br />

Walter Mitterrutzner:<br />

35 Jahre BG Eisacktal<br />

(2. ergänzte und erweiterte Auflage)<br />

Peppi Thaler: Michelin-Führer <strong>Brixen</strong><br />

(Anstatt der Sterne Nudeltriebel)<br />

Harald Kastlunger: Fette Jahre<br />

(Fressen kånn a schian sein)<br />

Hans Fischnaller:<br />

Chronik des Domchores<br />

(Wohlwollende Rezension durch<br />

karrierebegünstigte Neugrüne und<br />

allfällige Ehrung durch betroffenen<br />

Ausschuss inklusive)<br />

Herbert CD Brenner: Musikerziehung<br />

(Kompendium, entstanden durch<br />

konsequente Aufzeichnung der<br />

Probenkommentare)<br />

Martha Stocker: Stupid black men<br />

(Abrechnung mit Parteifreunden<br />

und anderen Feinden)

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