Hoblschoatn 2004 - MGV Brixen
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<strong>Hoblschoatn</strong> <strong>2004</strong> WIRTSCHAFT<br />
23<br />
Büffelhorde in<br />
den Brixner<br />
Lauben<br />
Geneigten Hauptes und<br />
geknickten Gemütes müssen<br />
wir, die Hobler, eingestehen,<br />
unsere Meister gefunden zu<br />
haben: Peter Brille und Roman<br />
Traube. Wir normale<br />
Südtiroler kennen und können<br />
zwei Sprachen schlecht,<br />
gehört einer zu den Dolomitenaborigenes,<br />
sogar drei.<br />
Diese beiden schrauben die<br />
Anzahl der von ihnen nicht<br />
beherrschten Sprachen auf<br />
fünf! Wer’s nicht glaubt, lese<br />
nach in „Buf(f)alo cantina’s<br />
news“. Der salsa mix aus<br />
Fantasie-mexikanisch und alpinem<br />
Pidgin-English ist<br />
schlicht und ergreifend zum<br />
Magenumdrehen. Bei der allseits<br />
bekannten Vorliebe der<br />
Mexikaner für die „gringos“<br />
dürfte bei einem von ihnen<br />
das Ganze grimmige Erheiterung<br />
hervorrufen. Vollends<br />
neben die Hausschuhe geraten<br />
die Herren bei ihrem Versuch,<br />
angelsächsisches Zeitgefühl<br />
vermitteln zu wollen:<br />
Wir möchten dabei sein,<br />
wenn ein Amerikaner oder<br />
Engländer um 17:00 pm Texas<br />
Spare Ribs bestellen<br />
möchte. 12+17=29–24=5 –<br />
es wäre also fünf Uhr früh.<br />
Unsereins geht da zum Alberti<br />
auf „a Buttergipfele und<br />
an Kaputschino“.<br />
Werbeoffensive<br />
für Fernwärme<br />
Wie die <strong>Hoblschoatn</strong> exklusiv in Erfahrung bringen konnte,<br />
basteln die Stadtwerke an einer neuen Werbekampagne für<br />
die Fernwärme.<br />
Aus Kreisen der Stadtwerke<br />
ist durchgesickert,<br />
dass eine renommierte<br />
Brixner Werbeagentur gerade<br />
an einer neuen Kampagne<br />
für die Fernwärme<br />
arbeiten soll. Dabei soll man<br />
– nach den guten Erfahrungen<br />
der nur vermeintlich<br />
frauenfeindlichen Werbekampagne<br />
der Stadtwerke<br />
vor einigen Jahren – diesmal<br />
wieder auf Erotik als<br />
verbindenden Kommunikationsfaktor<br />
setzen.<br />
CLAUDIA SCHIFFER ALS<br />
MODEL?<br />
Als Begründung für diese<br />
neue Werbeoffensive gilt<br />
die Tatsache, dass mit der<br />
jetzigen Kampagne „Lieber<br />
kuscheln als heizen“ bei der<br />
Zielgruppe Fragen offen geblieben<br />
sind, auf die die Brixner<br />
Bevölkerung eine Antwort<br />
haben möchte. „Eigentlich<br />
dachten wir, dass es<br />
den Leuten bei der Fernwärme<br />
nur darum geht, ob<br />
sie günstiger sein wird als<br />
die konventionelle Ölheizung“,<br />
sagt Polfi Wankt, der<br />
Direktor der Stadtwerke, „dabei<br />
mussten wir auf unserer<br />
Grünen Nummer durchwegs<br />
nur eine Frage beantworten:<br />
Mit wem wird denn nun gekuschelt?“<br />
Fernwärme: Werbekampagne<br />
mit einem Schuss Erotik und<br />
viel Charakter<br />
Die Marketingleiterin<br />
Enni Arlacher setzte nach<br />
dem 332. Anruf endlich eine<br />
eigene Kommission ein.<br />
„Wir wollen diese Zweifel<br />
ein für alle Mal vom Tisch<br />
haben“, sagt Arlacher. Wie<br />
dieses Kommunikationsziel<br />
erreicht werden soll, verrät<br />
sie indes noch nicht: „Es sind<br />
noch nicht alle Details geklärt“,<br />
gibt sich Arlacher ungewohnt<br />
zugeknöpft.<br />
Anscheinend soll es bei<br />
der Wahl des Models, das in<br />
den neuen Werbeinseraten zu<br />
sehen sein soll, innerhalb der<br />
Kommission zu einigen Diskussionen<br />
gekommen sein.<br />
Man munkelt, dass Direktor<br />
Wankt auf Claudia Schiffer<br />
bestanden habe. Enni Arlacher<br />
soll jedoch entgegnet<br />
haben, dass Schiffers Gage<br />
wohl nur über ein Darlehen<br />
bei der Depositenbank zu finanzieren<br />
sei.<br />
Auf der Suche nach einer<br />
Alternative konzentrierten<br />
sich plötzlich alle Blicke<br />
der männlichen Kommissionsmitglieder<br />
auf die Marketingleiterin,<br />
die sich zunächst<br />
zwar wehrte, dann<br />
aber doch geschmeichelt und<br />
schließlich auch „aus Kostengründen“<br />
zusagte, selbst<br />
als Model einzuspringen.<br />
LIEBER FOTOMONTAGE...<br />
Der engagierte Werbefotograf<br />
sei nach den ersten<br />
Probeaufnahmen allerdings<br />
zur Überzeugung gelangt,<br />
dass es besser sei, auf eine<br />
Fotomontage zurück zu greifen.<br />
„Es ist eine Frage des<br />
Charakters“, sagte der Fotograf,<br />
und machte dabei eine<br />
Handbewegung, als wolle er<br />
gleichzeitig zwei Speckknödel<br />
formen.