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Hoblschoatn 2004 - MGV Brixen

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14<br />

HEISSES:<br />

Oan mol die Woch<br />

Frau K. fragt Frau Flöss: „Und, wia geaht’s<br />

in Håns?“ Frau Flöss erwidert: „I woaß net, i siech<br />

ihn jå nia, ober i hån keart, dass er a Sprechstunde<br />

einrichtet. Sem wer’ i mi glei unmelden, nor siech<br />

i ihn wenigstens oan mol di Woch!“<br />

Konsequenter<br />

VOLKSverTRETER<br />

Unmittelbar nach den<br />

Landtagswahlen hat Walter<br />

Baumgartner seine Funktion<br />

als SVP-Fraktionssprecher<br />

im Landtag zurück gelegt.<br />

Er gab an, dass er sich „dann<br />

im Landtag besser für die<br />

Interessen des Eisacktals einsetzen“<br />

könne. Als dann nach<br />

der Postenvergabe kein Amtel<br />

mehr für ihn übrig blieb<br />

als jenes des Fraktionssprechers,<br />

bewarb er sich wieder<br />

dafür. Er gab an, dass er<br />

sich „dann im Landtag besser<br />

für die Interessen des<br />

Eisacktals einsetzen“ könne.<br />

LANDESPOLITIK<br />

Die Mär vom<br />

Fürsten<br />

<strong>Hoblschoatn</strong> <strong>2004</strong><br />

Es war einmal ein großer weiser Fürst, der<br />

ein kleines Land regierte, in dem ein kleines<br />

rebellisches diebisches Bergvolk lebte.<br />

Alle fünf Jahre ließ der<br />

große Fürst sich in seiner<br />

unermesslichen Gnade<br />

als Fürst bestätigen. Nur sein<br />

Tross änderte sich immer<br />

wieder. So geschah es auch<br />

im letzten Jahr, aber arg hat<br />

es ihn gebeutelt wie noch<br />

nie, den armen Fürst. Die<br />

keifenden Weiber waren<br />

nicht mehr mit Küche und<br />

Kemenate zufrieden. Sie<br />

wollten mit in den Krieg,<br />

aufs Pferd, ins Schlachtgetümmel.<br />

Selbst seine sonst<br />

so treuen Grafen wurden<br />

grün vor Wut<br />

und schwarz vor<br />

Angst, die Bauern<br />

wollten den Wahlzehnt<br />

nicht mehr<br />

abführen, sie wollten<br />

selbst denken.<br />

ALLE WOLLTEN ALLES<br />

In den großen Städten<br />

des Landes herrschte Aufruhr<br />

und Unmut. Keiner<br />

kannte sich aus, alle wollten<br />

alles, und niemand war bereit,<br />

auf etwas zu verzichten.<br />

Der Fürst wurde immer<br />

trauriger und fraß die Wut<br />

in sich hinein. Lange überlegte<br />

er hin und her, wem er<br />

was geben und wem er was<br />

nehmen sollte. Alle haben<br />

gebettelt und gezetert.<br />

Auf Weihnachten hielt<br />

der Fürst Bescherung. Als<br />

seine Grafen, Ritter, Knap-<br />

Fürst Luis: „So groß stelle ich mir<br />

den neuen Parteiobmann vor“<br />

pen und Edeldamen in die<br />

Beutel schauten, schrieen die<br />

einen „halbleer“, die anderen<br />

„halbvoll“. Der Fürst aber<br />

war sich nun zu sicher:<br />

„Wenn alle jammern, kann<br />

ich nicht viel falsch gemacht<br />

haben“. Vielleicht hat er doch<br />

den einen oder anderen Fehler<br />

gemacht, denn sein<br />

Mundschenk Siegi, der elf<br />

Jahre unter ihm dienen durfte,<br />

hat ihn unlängst verlassen.<br />

Ob er in fünf Jahren<br />

wieder so hausen kann, wissen<br />

wir nicht, aber wenn er<br />

nicht selber geht, werden wir’s<br />

wohl ertragen müssen,<br />

denn jedes Volk hat den Fürsten,<br />

den es sich verdient.

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