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BertelsmannStiftung - Synergy Consult

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Die Fallstudie | Kulturelle Integration<br />

50 |<br />

D) Partnerinterviews zu Gelungenem und Förderlichem<br />

der jeweils anderen Kultur nach der<br />

Methode des appreciative inquiry (wertschätzende<br />

Untersuchung): „Was funktioniert gut bei<br />

euch?“ 59 ; Durchführung in Zweier-Gruppen mit<br />

50 Minuten Zeit für die Interviews; anschließende<br />

Vorstellung des interviewten Partners und seiner<br />

Erfolgsgeschichte in einer Achter-Gruppe.<br />

Abbildung 15: Der Leitfaden für das<br />

appreciative-inquiry-Interview 60<br />

Beschreiben Sie mir eine Begebenheit<br />

oder Situation aus Ihrem Arbeitsumfeld,<br />

die Sie als besonders positiv empfunden<br />

haben. Hierbei geht es um selbst Erlebtes<br />

oder Beobachtetes. Sei es, dass Sie im<br />

Team etwas Außergewöhnliches erreicht<br />

haben, sei es eine nette Geste aus dem<br />

Arbeitsalltag oder bereits aus dem Integrationsprozess,<br />

sei es etwas anderes –<br />

berichten Sie von einer Situation, die Sie<br />

inspiriert hat, die überaus positiv war, sodass<br />

Sie Ihnen aufgefallen ist.<br />

Beschreiben Sie die Begebenheit oder<br />

Situation:<br />

• Wer war beteiligt? Was war Ihre Rolle?<br />

Wie fühlten Sie sich? Nennen Sie die<br />

Ursachen, die zum Erfolg führten<br />

(Erfolgsfaktoren).<br />

Mit Blick auf die Zukunft:<br />

• Nennen Sie drei wichtige Entscheidungen<br />

oder Maßnahmen, die getroffen werden<br />

müssen, um in Ihrem Unternehmen noch<br />

mehr Erfolgsgeschichten und Höhepunkte<br />

zu erleben als bisher.<br />

E) Abschluss der Veranstaltung mit einem von<br />

allen Teilnehmern gemeinsam bereiteten<br />

Abendessen (open space catering61 ); Aufgabe<br />

für die über 100 Teilnehmer war es, das gemeinsame<br />

Abendessen selbst vorzubereiten. Durch<br />

diese Organisationsform wurde den Teilnehmern<br />

Eigeninitiative und Mitverantwortung abverlangt,<br />

was dem Integrationsprozess einen entscheidenden<br />

Schub geben sollte.<br />

Erste Dialogkonferenz –<br />

Ablauf des zweiten Tages<br />

A) Begrüßung durch den externen Moderator<br />

und Rückspiegelung des Verhaltens der Teilnehmer<br />

am ersten Tag aus seiner Perspektive:<br />

Wo gab es Unterschiede und wo gab es Gemeinsamkeiten<br />

zwischen den Teilnehmern und ihren<br />

Unternehmenskulturen?<br />

B) open space: Die Teilnehmer der Dialogkonfe-<br />

renz selbst organisierten ihren zweiten Arbeitstag<br />

und die Themen, an denen sie arbeiten wollten.<br />

Die 150 Teilnehmer nahmen sich zehn Themen<br />

zur Bearbeitung vor, an denen jeweils zwei<br />

Stunden intensiv gearbeitet wurde. Abschließend<br />

leiten die Präsentationen der Ergebnisse der<br />

Arbeitsgruppen in eine Diskussion über.<br />

59 Vgl. die Darstellung in Holman, Peggy & Devane, Tom<br />

(Hrsg.) (2002) – Change Handbook. Heidelberg: Carl-Auer-<br />

Systeme Verlag. Der Ansatz des appreciative inquiry soll<br />

zu einer wertschätzenden Atmosphäre führen, indem im<br />

ersten Anlauf bewusst nicht nach den existierenden Problemen<br />

gefragt wird, sondern nach dem, was gut gelaufen<br />

ist oder was positiv an anderen Kollegen/Abteilungen/<br />

Bereichen empfunden wird. Diese Gemeinsamkeiten werden<br />

dann zur Veränderung der Organisation benutzt.<br />

60 Scholz, Holger, Studt, Jürgen F. & Zech, Rainer (2004) –<br />

Unternehmensreport Aral: strong2gether – die Fusion<br />

von BP und Aral, In Knauth, Peter & Wollert, Artur (Hrsg.) –<br />

Human Resource Management, 53. Ergänzungslieferung,<br />

Oktober 2004. Köln: Deutscher Wirtschaftsdienst. 9.57, S. 37<br />

61 In Anlehnung an die open space technology (OST) so<br />

benannt. Bei der OST gibt es keine festen Abläufe, die<br />

Teilnehmergruppe soll sich selbst steuern und die für<br />

sie wichtigen Themen bearbeiten. Die vier Grundprinzipien<br />

der OST sind nach Holman, Peggy & Devane,<br />

Tom (Hrsg.) (2002) – Change Handbook. Heidelberg,<br />

Anhang: „Jeder Teilnehmer ist immer die richtige<br />

Person. Das, was geschieht, ist das Einzige, was geschehen<br />

kann. Der Event startet immer zur richtigen Zeit.<br />

Wenn der Event vorbei ist, ist es vorbei.“ Vgl. Owen,<br />

Harrison (1992) – Erweiterung des Möglichen – Die<br />

Entdeckung von Open Space. Stuttgart: Klett-Cotta

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