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Ist der Bock die halbe Herde? - Thüringer Tierseuchenkasse

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<strong>Ist</strong> <strong>der</strong> <strong>Bock</strong> <strong>die</strong> <strong>halbe</strong> <strong>Herde</strong>?Schwachstellen in <strong>der</strong> Haltung und Vorbereitung <strong>der</strong>Böcke entdecken und behebenTLL, Bad Salzungen und Erfurt/ September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh


140.000Mutterschafe100 MS/<strong>Bock</strong>1.400 Böcke2,5 JahreNutzungsdauer560 Böcke/JahrBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh160gekörteBöcke/Jahr überdenLandesverband<strong>Thüringer</strong>Schafzüchtere.V.Ca. 50gekörteBöcke/Jahrüberan<strong>der</strong>eLandesverbändeCa. 50gekörteBöcke/Jahr über<strong>Thüringer</strong>HB –ZüchterohneEinschaltung<strong>der</strong>VerbändeCa. 40gekörteBöcke/Jahr überan<strong>der</strong>eSchafhalterca. 260 Böcke/Jahr?


ca. 260 Böcke/Jahr?-Keine verlässliche Information zur LeistungKeine Sicherheit vor Einschleppung von KrankheitenFehlende Vergleichsmöglichkeiten und ErfahrungsaustauschKein Versicherungsschutz+Niedrige KostenHaltungsform z.T. leichter nachvollziehbarBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhEvt. bereits ‚Erfahrungen im Umgang mit weiblichen Tieren‘


Warum solltengekörte Böckeeingesetztwerden?Es lohnt sich:AbstammungsnachweisLeistungsnachweis‣ genaueste Leistungserfassung durch Fachpersonal‣ Ausrichtung <strong>der</strong> Zuchtarbeit nach marktwirtschaftlichenAnfor<strong>der</strong>ungen‣ sehr genaue Zuchtwerte‣ Kontrolle von Erbdefekten sowie Anomalien undInzuchtvermeidungOptimale Gesundheitsüberwachung durchStationstierarzt und TGDfachlicher Austausch und guteVergleichsmöglichkeiten beim KaufBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhFinanzielle Sicherheit beim Tod des Tieres


Auktion!Was steckt im vorgestellten<strong>Bock</strong>???Informationsquelle Auftriebslisten:MerinolandschafWertklasse IVersteigerung <strong>der</strong> ZuchtböckeBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhKat-Nr. HB-Nr.GenotypZüchterGeb-Datum W E BIndexMLP Gewicht18 FS DE 0116 10030057 G2 Werthwein 02.01.09 8 8 8 108 1335 DE 0116 00356657 G1 Otto 26.10.08 7 7 7 96 120WertklasseKatalog-Nummer/ PrämierungHerdbuchnummerScrapie-GenotypZüchterGeburtsdatumEigenleistung:Zuchtwert/ IndexBonitur: WQ/ÄE /BemGewicht zur Körung


Auktion!Was steckt im vorgestellten<strong>Bock</strong>???EigenleistungFeld:AlterGewicht105-d-ZunahmeRel. LeistungBoniturzurKörungInformationsquelle Katalog:HerdbuchnummerKatalognummerScrapie-GenotypEinling/Zwilling/Drilling...GeburtsdatumZuchtwerte:ZunahmeFutterverwertungBemuskelungVerfettungTeilindex MastundSchlachtleistungBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhFruchtbarkeitAlterAnzahl AblammungenAnzahl geborener LämmerAnzahl aufgezogener Lämmer


Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh<strong>Bock</strong>-Nr.Prüfprotokoll <strong>der</strong> Mast- und Schlachtleistungsprüfung 2010DE0116100 27747Auktion!geb.: 14.01.2008 Rasse: MLWAL/PTZ g: - / 414 Was V steckt DE0116 im 00094604 vorgestelltenZüchter: KieserWQ/BEM/ÄE: 9 / 8 / 8 M 205477-0 Besitzer: Kieser<strong>Bock</strong>???Genotyp:G1Nachkommenleistung Informationsquelle Leistungen 2010 Prüfbericht Zuchtwert/ (1):gelieferte Nachkommen 2010: Tierzahl abs. min max s IndexZunahme Aufzucht g 18 337 274 440 44Einstallalter d 18 52,0 42 62 5,0Einstallgewicht kg 18 22,4 18,7 24,8 1,7MastleistungPTZ g 18 441 324 564 59,0Futterverwertung MJ ME/kg Zunahme 18 34,2 26,5 41,2 4,2 112Index Mastleistung 18 137Lebendbonitur (bei 40 kg)WQ Punkte 18 6,1 4 8 1,2BEM Punkte 18 6,7 6 8 0,6ÄE Punkte 18 6,6 4 8 1,0Wolllänge mm 18 39,5 30,2 48,2 4,7SchlachtleistungSchlachtkörperwarmmasse kg 8 20,8 19,8 23,5 1,1Blatt Punkte 8 6,6 5,0 7,0 0,7Rücken Punkte 8 6,6 5,9 7,9 0,7Keule Punkte 8 6,7 5,9 7,4 0,5US-Kotlett mm 18 28,4 23,4 30,6 2,0Index Bemuskelung 8/18 127Oberflächenfett Punkte 8 6,0 5,1 7,1 0,6Nierenfett g 8 171 109 262 55,0US-Fett mm 18 1,8 1,2 2,4 0,4Index Verfettung 8/18 120INDEX MAST- UND SCHLACHTLEISTUNG 152Rückenlänge cm 8 40,6 38,4 42,9 1,5Keulenumfang cm 8 66,0 65,0 68,0 1,0


Auktion!Was steckt im vorgestellten<strong>Bock</strong>???Informationsquelle Prüfbericht (2):Leistungen <strong>der</strong> in <strong>die</strong> Eigenleistungsprüfung Station übernommenen SöhneFuvMJ ME/kgPTZUSKotelett/US-FettPTZ / ZunLammbon:Zuchtwerte Index M+S/HB-Nr. MLP/Zü 105WQ/BEM/AE Zun./Futter Bem/Fett Scrapie-GTDE0116 003 72355 1085 468 / - 33 30 / 1,5 7 / 6 / 7 134 / 109 136 / 116 151DE0116 003 72363 1094 392 / - 34 29 / 2,0 7 / 7 / 8 98 / 103 120 / 103 117 / G1DE 0116 003 72372 1061 412 / - 40 27 / 1,1 8 / 7 / 7 114 / 95 108 / 115 120DE0116 004 06147 Zü. - / 375 113 / 106 118 / 108 123 / G1DE0116 004 06172 Zü. - / 344 111 /106 117 / 108 122 / G1Bemerkungen:Die Schlachtleistungsmerkmale sind auf eine Schlachtkörpermasse von 20 kg, <strong>die</strong> US-Werte auf eine Lebendmasse von 40 kgkorrigiert.Der <strong>Bock</strong> sollte aufgrund seiner in allen Merkmalen hervorragenden Leistungen weiterhin in <strong>der</strong> Herdbuchzuchteingesetzt werden.Wollfeinheit:2 x b, 11 x bc, 5 x cBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh


Die höchsten Einzelleistungen innerhalb <strong>der</strong> Rassen 2009:MLW: 10036328 Vater: 10015601 (EI) eingesetzt bei Kieser 600 g/dSKF: 10005002 Vater: HR177 eingesetzt bei Knoll 566 g/dML: 10032841 Vater: 10019376 (E) eingesetzt bei Geßner 554 g/dSU: 00080020 Vater: NE000610 eingesetzt bei Schulze 520 g/dDie besten Nachkommengruppen 2009:SU: NE610 Züchter Neumüller, eingesetzt bei Schulze 488 g/d (7 Nachkommen)SKF: HR177 Züchter Michels, eingesetzt bei Knoll 503 g/d (8 Nachkommen)ML: FR1901 Züchter Füller, eingesetzt bei Bogk 433 g/d (12 Nachkommen)MLW: 10000187 Züchter Wechmar, eingesetzt bei Kieser 476 g/d (16 Nachkommen)Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh


Zuchtwerte Bemuskelung nach Jahrgängen115110Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh199219931994199519961997199819992000200120022003200420052006200720082009105100MLWML959085


Gekauft!Und nun???Transport!EU-Tiertransport-Verordnung (EG) Nr. 1/2005 über den Schutz von Tieren beimTransport‣Beför<strong>der</strong>ungsdauer ist so kurz wie möglich zu halten!‣Tiere müssen transportfähig sein!‣Es darf keine Verletzungsgefahr durch Transportmittel, Ver- undEntladevorrichtungen bestehen!‣Personen, <strong>die</strong> mit Tieren umgehen, müssen ausreichend qualifiziert sein.‣Es darf keine Gewalt ausgeübt werden!‣Das Wohlbefinden <strong>der</strong> Tiere muss regelmäßig kontrolliert werden!‣Tiere müssen über ausreichend Platz verfügen!Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh‣Versorgung mit Wasser und Futter in angemessenen Zeitabständen istabzusichern!


Gekauft!Und nun???Haltung im Käuferstall!Planungskennzahlen für den Stallbau (KTBL – Richtlinien)- Tropfwasserbildung vermeiden: Traufen- / Firstentlüftung- Lage in Ost-West-Richtung, freie Breitseite nach Süden;wenn möglich: AuslaufEinstreubedarf:- ca. 0,4 - 1,0 kg/Tier und Tag, 0,5 - 1,0 dt/Tier und 120 TageFensterfläche:- 5-7 % <strong>der</strong> StallgrundflächeStallklima:- durchschnittlich mindestens 6-10 °C bei 75 % rel.LuftfeuchteBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh


Verkauf Zuchtböcke über Auktionen des VerbandesBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhJahr Rasse Anzahl Anzahl gekört AnzahlDurchschnittsgekörtje 100 HB- MS verkauft verendet % verendet preis Euro)2010 MLW 51 1,30 48 1 2,08 657* MLS 64 2,69 52 3 5,77 717SKF 18 5,42 18 0 0,00 486SUF 12 6,12 7 1 14,29 760145 125 5 4,00* incl. Elite u.a. Verkäufe2009 MLW 81 1,69 33 3 9,09 452* MLS 72 2,70 61 3 4,92 579* SKF 55 7,50 23 2 8,70 554* SUF 20 4,93 15 0 0,00 727228 132 8 6,06* incl. Eliteveranstaltungen2008 MLW 104 2,34 40 2 5,00 784* MLS 142 5,83 82 3 3,66 551* SKF 32 4,17 26 0 0,00 637* SUF 35 8,10 23 0 0,00 559313 171 5 2,92* incl. Eliteveranstaltungen u. Kölsa2007 MLW 61 1,37 43 1 2,33 576* MLS 96 4,30 79 0 0,00 625* SKF 38 4,77 24 1 4,17 481* SUF 33 9,54 15 1 6,67 493228 161 3 1,86* incl. Eliteveranstaltungen2006 MLW 87 1,80 38 4 10,53 519MLS 104 5,00 76 3 3,95 642SKF 59 7,20 31 1 3,23 574SUF 45 12,60 18 0 0,00 675295 163 8 4,91


Beim LVT bekannte Verlustursachen gekörterBöckesonstige8%unbekannt8%Lunge21%Clostri<strong>die</strong>n8%Harnsteine/Harngries14%Skelett8%Herz/ Kreislauf22%Hoden/Unfruchtbar11%Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh


Umstellungsprobleme beim <strong>Bock</strong>zukaufProblemkreis Einglie<strong>der</strong>ung in <strong>die</strong> <strong>Herde</strong>Böcke werden vom Züchter, über Auktionen o<strong>der</strong> abStall, in <strong>der</strong> Regel aus einer <strong>Bock</strong>gruppe erworben,d.h. sie sind in eine feste Hierarchie integriert.Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh‣Mit dem Eigentümerwechsel erfolgt eine kompletteUmstellung. Die auftretenden Stressfaktorensollten dem Käufer bewusst sein.‣Integration von einzelnen, jungen Tieren in eineexistierende Gruppe Altböcke. (Rangkämpfe)‣Transport, neue Umgebung, Witterung‣Haltungsbedingungen (Wechsel Stallhaltung -Weide)‣Häufig zeitnaher Deckeinsatz


Umstellungsprobleme beim <strong>Bock</strong>zukaufBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhProblemkreis Futterumstellung:In <strong>der</strong> Aufzucht in Thüringen werden <strong>die</strong> Böcke in allerRegel mit einer ausbalancierten Totalmischration versorgt.Eine Kraftfutteraufnahme in Kombination mitGrobfuttermitteln wird selten praktiziert.‣Im Praxisbetrieb ist <strong>die</strong>s aber das übliche Verfahren.‣Die in sehr guter Kondition erworbenen Böckewerden unter Konzentratfutterentzug „schlank“gemacht.‣Hohe Konzentratfuttergaben: Gefahr <strong>der</strong> Pansenazidose‣Getreidebasierte Hofmischungen mit ungünstigemCa: P - Verhältnis: Gefahr von Harngries/HarnsteinenGrobfutterqualitäten in den Praxisbetrieben‣Umstellung von Anwelksilagen auf Heu‣Futtermittel von Extensivweiden, Spätschnitte‣Futterlagerung häufig mangelhaft; GefahrSchimmelbildung


Umstellungsprobleme beim <strong>Bock</strong>zukaufProblemkreis Futterumstellung:Futterration wachsen<strong>der</strong> Jungböcke - BeispielRation Inhaltsstoffe in <strong>der</strong> Rationkg TS g MJ ME RP g Rfa gSchrot 1,40 1218 16 178 52Gerstenstroh 0,50 430 3 16 185Trockenschnitzel 0,50 400 6 44 100Luzernesilage 4,00 1708 16 225 427Glycerin 0,05 0 1 0 0Gesamt 6,45 3756 40,8 463 763Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard Schuh


Umstellungsprobleme beim <strong>Bock</strong>zukaufBad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhProblemkreis Vorbereitung auf <strong>die</strong>Zulassungszeit‣Vorbereitungsfütterung/Futterumstellungo Die Hauptzulassungszeit in Thüringen ist <strong>der</strong>Sommer/Herbst. Sie wird im Weidebetrieb,auf <strong>der</strong> Koppel o<strong>der</strong> gehütet, durchgeführt.o <strong>Bock</strong>haltung in sehr vielen Betrieben ganzjährigim Stall•Grünfutter nicht eingesetzt.•Keine gezielte Vobereitungsfütterung,eiweißreich, Vitamin- und Mineralstoffversorgung‣Sehr lange Zulassungszeiten in den <strong>Herde</strong>n,<strong>Bock</strong>wechsel wird nur in den wenigsten Betriebendurchgeführt.‣„untrainierte“ Böcke im Einsatz, lange Gewöhnungszeitenan das Verfahren‣Viele junge Böcke, unsicherer Befruchtungserfolg‣„normale“ Altersstruktur im <strong>Bock</strong>bestand häufignicht gegeben.


Bad Salzungen und Erfurt/September 2010Dr. Heike LenzGerhard SchuhHerzlichen Dankfür IhreAufmerksamkeitund beste Erfolgeim Betrieb!

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