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Exposee bis zum Ende des ersten Kapitels - Des Pudels Kern

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Georg ZipfeleBook-pdf<strong>Exposee</strong> <strong>des</strong> Buches „<strong>Des</strong> <strong>Pudels</strong> <strong>Kern</strong>“ . !Weitere Informationen finden Sie auf: georgzipfel.deDES PUDELS KERNAUFZEICHNUNGENEINES OPTIMISTENDie Soziale Marktwirtschaft ist eine ideologische Schimäre,die schon längst mehr Wohlstand frisst, als sie erzeugt!1


Wohlstand Adieu?Diese Aufzeichnungen sollen unter anderem der Sanierung der deutschenDemokratie und der Therapierung der virulenten Schwindsucht<strong>des</strong> Wohlstands dienen, von der Deutschland und Europa seiteinigen Jahren mit zunehmender Intensität heimgesucht werden.<strong>Des</strong> <strong>Pudels</strong> <strong>Kern</strong>Auf dem Gebiet der VolkswirtschaftIrrte Goethes Geisteskraft!Sein Faust führt auf subtile WeiseDie Vernunft in Teufelskreise!Ich warne drum vor MaskeradenDeutscher Wohlfahrts-Demokraten!Denn deren Ethos ist vergälltMit Gift aus Goethes Zauberwelt!Der Genius dieser GauklerzunftBetört die menschliche Vernunft!Damit sein Zauber funktionierte,Man Lug und Trug perfektionierte!Um den schönen Schein zu wahren,Missbrauchen sie den Staat seit Jahren!Weil solcher Frevel sich stets rächt,Geht es Deutschland wieder schlecht!Ergänzende Informationen, Empfehlungen und Stellungnahmenfinden Sie demnächst auf meiner Homepage unter:http://www.georgzipfel.de2


<strong>Des</strong> <strong>Pudels</strong> <strong>Kern</strong>Aufzeichnungen eines OptimistenMein Optimismus fundiert einerseits auf einschlägigen persönlichenErfahrungen im Wirtschafts- und Familienleben und andererseits aufder Annahme, dass dem deutschen Volk noch immer genügend Vitalität,Kreativität, Tatkraft und Vernunft innewohnen, um schon in naherZukunft wieder prosperieren zu können.Damit dieses Potenzial zur Entfaltung kommen kann, halte ich es jedochfür unbedingt erforderlich, dass Verstöße gegen jene zeitlos gültigenWerte, Regeln, Gebote und Tabus, die ein humanes, freiheitlichesund nachhaltig gedeihliches Zusammenwirken von Menschenmit den unterschiedlichsten Wurzeln, Talenten und Ambitionen überhaupterst ermöglichen, künftig angemessen sanktioniert werden.Georg Zipfel3


2. Auflage April 2013Copyright © Georg Zipfel EigenverlagMönchengladbachAlle Rechte vorbehaltenLektorat: Thomas Hanke (lektorathanke.de)Druck und Bindung: Lindemann Verlag OffenbachPrinted in GermanyTaschenbuch 19,90 €, eBook 9,90 € (als PDF-Datei)Zu beziehen über eBay oder http://www.georgzipfel.de4


Kapitelverzeichnis1. Wohlstand Adieu?...................................................................... 72. Herkunft, Kindheit und Ausbildung.........................................193. Die <strong>ersten</strong> Berufs- und Ehejahre...............................................574. Auf gut Glück nach Afrika....................................................... 765. Für Mannesmann in Saudi-Arabien und Kolumbien................896. Der Einstieg in den PC-Markt und Aufstieg <strong>zum</strong> Millionär...1687. Auf der Suche nach <strong>des</strong> <strong>Pudels</strong> <strong>Kern</strong>......................................2278. Resümee................................................................................. 276Anhänge1. Originaltext der Schutzgeldforderung der kolumbianischenELN-Guerilla..........................................................................2842. Originaltext <strong>des</strong> Briefes <strong>des</strong> entführten Werner Schött...........2865


Zum GeleitEs ist nicht leicht zu wissen, wovon die Rede ist,wenn wir vom Recht, von der Gerechtigkeit und vom Staat reden.Auch werden diese Themen von einer unmäßigen Rhetorik mit derEloquenz pragmatischer oder sentimentaler Leidenschaftlichkeitvorgebracht, aufgewühlt und umlärmt.Aus dem Buch Texte und andere Aufsätzevon Nicolás Gómez Dávila(2003 Karolinger Verlag Wien)6


V O L . 3 7PA G E 7Tips of the Month from Our TeachersReading Recommendationby Alison MacAdamsCommon Mistakeby Luciana SarraIdeas that Changed the World, by Felipe Fernandez-ArmestoHere’s an interesting way to begin a conversation:What invention or idea, in your opinion, is the mostimportant? Ask your friends that question and you’llhear the most diverse answers. Author Fernandez-Armesto’s ambitious book lists, in chronological order,the philosophical concerns scientific ideas andinventions , and religious and artistic movement thathave made an impact on our world. Visually engaging,the book explores each topic in a simple andconcise way along with lists for additional readingand cross references.Two/Too/To: People seldom mix “two” up with "too" and"to." “Two” obviously belongs with words that also beginwith TW, like “twice” and “twenty” that involve the number2. But "too" and "to" are confused all the time. Just rememberthat the only meanings of “too” are “also” ("Iwant some ice cream too.") and “in excess” ("Your walkmanis playing too loudly.") Note that extra O. It shouldremind you that this word has to do with adding more onto something. “To” is the proper spelling for all the otheruses.Extracted from: http://www.wsu.edu/~brians/errors/to.htmlLearning Tipsby Carl PhillipsMovie Recommendationby Brian SmithThink In English! This is a somewhat subtle,underrated, yet powerful way to accelerate Englishlanguage learning.A number of times in my classes a new, beginning studentwill come in. One of my other students will try tohelp the new student, by giving the new student theirnative language equivalent for a “new” English word.While this is an effective short-term solution, it discouragesdeveloping the new student’s learning to becomeconfident in his or her English.For instance, a new student is trying to understand theword “ecstatic.” Rather than just giving the native languageequivalent, it is better to find an English synonym(word that means the same). If the new studentunderstands “feeling wonderful” “very happy” or “in avery good mood,” the student not only develops confidencein his or her English comprehension, she or hefeels less of a need to constantly rely on his or her nativelanguage as a crutch, and gets to use, practically,verbal flexibility, which is critical in writing.It is also more effective to “smile” to get someone tounderstand the word smile and to have a picture of amoose than to struggle to find a native word equivalentSo if you really want to help a fellow student, try explaininga new word in English terms, using a nativelanguage word only as a last resort!Dirty Work (1998)Starring: Norm MacDonald, Arte Lange, Jack WardenSmart-alecky Mitch Weaver (MacDonald)and his lifelong chum Sam McKenna(Lange) live by the motto "Never take crapfrom anybody." In the opening scene, wesee a young Mitch being bullied by a big,elementary school classmate. Bully: “Handover the milk money, Weaver.” Mitch: “I’mafraid I can’t do that , Derek. I’m just notsure you’ll spend it on milk.” Consequently, Mitch getsthrown into a dumpster. I won’t give away how Mitch exactshis revenge on the little thug, but shortly thereafter,the bully is seen in handcuffs being escorted out of theschool by the police. - Jump ahead about 20 years. –When Sam's father needs $50,000 to pay for a hearttransplant (actually, a pay-off to his crooked doctor so hecan go to the front of the line), our heroes do what theyknow best and open a “revenge-for hire” business. Thestory-line in this movie isn’t strong, but who cares? Theantics of MacDonald and Lange (plus cameos by DonRickles, Adam Sandler, John Goodman, RebeccaRomijn, and Gary Coleman) make this a must-see forthose of us who love farcical comedies.


teriker Baruch de Spinoza – eine Gottheit, die im Gegensatz <strong>zum</strong>Gott der Juden, Christen und Muslims mit dem Teufel respektiveMephistopheles sympathisiert, und somit nebenbei auch einen Leviathan,der viele strebsam veranlagte Menschen dazu animiert, dieRealisierung ihrer Wünsche, Pläne, Ideen oder Vorstellungen von einemguten Leben zu Lasten ihrer Mitmenschen, anderer Völker,künftiger Generationen oder der Natur anzustreben.Zwar kann aufgrund der ungeheuerlichen Verbrechen, die der vonGoethe einst wohl unabsichtlich propagierte Leviathan insbesondereim Rahmen <strong>des</strong> Bemühens <strong>des</strong> NS-Regimes zur UmgestaltungDeutschlands in ein faustisches Imperium ermöglichte, sicherlichausgeschlossen werden, dass es infolge <strong>des</strong> nunmehr demokratisiertenstatt diktatorischen Missbrauches der Ressourcen und Institutionenunseres Staates erneut zu einer fatalen Überhitzung <strong>des</strong> sozialenKlimas auf höllische Temperaturen und zu einem abermaligen totalenBlack-out unserer Kultur kommen wird. Allerdings ist in Anbetracht<strong>des</strong> schon seit vielen Jahren sehr unheilträchtigen Gangs derDinge in der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland und in einigen anderenLändern der Europäischen Union fraglos ernsthaft die schleichendeEntstehung eines monströsen Staatswesens zu befürchten. In ihmwerden etwa Verhältnisse herrschen, wie sie beispielsweise einst vonden Engländern Aldous Huxley und George Orwell in den dystopischenRomanen Schöne Neue Welt und 1984 beschrieben wurden,falls Deutschland weiterhin nach Maßgabe der politischen Ideologieregiert werden sollte, die Goethe der deutschen Kultur mit seinerweltberühmten Faust-Dichtung einst eingeimpft hat.Was die deutsche Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur noch immeranfällig dafür macht, abermals zu pervertieren, war also vor allemGoethes Erfindung einer Gottheit, die mit dem Teufel respektive Mephistophelessympathisiert, und seine Überzeugung, dass dieser eigentlichkein Feind sondern ein Diener Gottes und der Menschheitsei. Wie sich diese Hinterlassenschaft Goethes auf den Gang der Dingein unserer heutigen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik auswirkt,habe ich versucht, in folgenden Versen auf den Punkt zu bringen:9


Welch ein Erbe!Natur allein schenkt Lebensfülle,Der Staat ist nur soziale Hülle!Drum achte jegliche KulturAuf Harmonie mit der Natur!Seit man Goethes Credo ehrt,Verliert die Achtsamkeit an Wert!Wo dieses Credo dominiert,Wird mephistophelisch regiert!Auf dem Gebiet der VolkswirtschaftIrrte Goethes Geisteskraft!Sein Faust führt auf subtile WeiseDie Vernunft in Teufelskreise!Ich warne drum vor MaskeradenDeutscher Wohlfahrts-Demokraten!Denn deren Ethos ist vergälltMit Gift aus Goethes Zauberwelt!Der Genius dieser GauklerzunftBetört die menschliche Vernunft!Damit sein Zauber funktionierte,Man Lug und Trug perfektionierte!Weil ihr Gezücht mit Früchten geizt,Wird zwar längst Substanz verheizt!Doch um den Wohlstand zu vermehren,Kam diese Kunst zu hohen Ehren!Verkehrte Welt! – Sag ich als Richter,Das sind doch dreiste Wertvernichter!Ein wahrer Hohn! – So will ich hämen,Solche Künstler muss man zähmen!Ihr Heilsgebräu und MachtgefügeIst Giftgesöff und ehrt die Lüge!Maskiert wird die VerwerflichkeitMit heuchlerischer Menschlichkeit!Die Hybris dieser klugen LeuteIst die schlimmste Crux von heute!Sie wirken als VerwirrungsstifterUnd zynische Kulturvergifter!Um den schönen Schein zu wahren,Missbrauchen sie den Staat seit Jahren!Weil solcher Frevel sich stets rächt,Geht es Deutschland wieder schlecht!Auf dem Humus deutscher MythenTrieb dieser Zauber reiche Blüten!Doch schwarze ÖkonomenkunstHat nur die Marktwirtschaft verhunzt!Helfe Gott drum der NationGegen diese Formation!Denn wo solche Gaukler walten,Wird neuer Wahnsinn sich entfalten!10


In Anbetracht <strong>des</strong> ungeheuerlichen Verwirrungs- und Vergiftungspotenzials,das der Klugheit dieser Gauklerzunft innewohnt, und der virulentenSchwindsucht <strong>des</strong> Wohlstands, von der Deutschland undviele andere Länder Europas schon seit Jahren heimgesucht werden,halte ich es folglich für dringend geboten, die von Goethe vor allemmit seiner Faust-Dichtung einst in die Welt gesetzte politische Ideologiein die Rumpelkammer der abendländischen Geistesgeschichtezu verbannen. Denn zweifelsfrei handelt es sich hierbei um ein hochgradigtoxisches Kulturerbe, das zur Entstehung von faktisch mafiosenSeilschaften und Netzwerken geführt hat, denen gegenüber sogardie berühmt-berüchtigte sizilianische Cosa Nostra eher als ein Bündnisaus kleinkriminellen Ehrenmännern einzustufen ist.Statt weiterhin diesem toxischen Erbe zu frönen und den demokratisiertenStaatsmissbrauch nach Maßgabe <strong>des</strong> Gutdünkens faustischerProtagonisten unseres Regierungs-, Wirtschafts- und Medientheaterssystematisch zu perfektionieren, sollte die deutsche und europäischePolitik meines Erachtens künftig an jenem zeitlos gültigen Kanonaus Werten, Regeln, Geboten und Tabus ausgerichtet werden, den vorallem der große schottische Aufklärer Adam Smith in seinen beidenrichtungsweisenden Werken Theorie der ethischen Gefühle undWohlstand der Nationen einst vorgestellt und erörtert hat.Wie bereits Aristoteles, die Autoren der Bibel und deren vernünftigeInterpreten <strong>bis</strong> hin zu Thomas von Aquin und Thomas Hobbes, soging auch Adam Smith davon aus, dass dem Wohlergehen von Menschen,Familien, Stämmen, Völkern und Nationen dann am bestengedient wird, wenn der Wettbewerb zwischen Individuen und Kollektivennach Maßgabe eines Kanons aus Werten, Geboten undSanktionen geregelt wird. Genauer soll dieser Kanon die Menschendazu animieren, ihre Talente zu ihrem eigenen Nutzen einzusetzenund durch ihr Streben nach einem guten Leben zugleich dem Gemeinwohldienlich zu sein. Und wie beispielsweise aus der massivenKritik hervorgeht, die Adam Smith an der zu Beginn <strong>des</strong> 18. Jahrhundertssehr kontrovers diskutierten Bienenfabel von Bernard deMandeville geübt hat, wäre ihm sicherlich auch Goethes Erfindung11


einer humanen Gottheit, die das Bemühen von Individuen und Kollektivenzur Förderung <strong>des</strong> Gemeinwohls mit faustischen beziehungsweiseschurkischen Mitteln und Methoden goutiert und honoriert,zutiefst zuwider gewesen.*Glücklicherweise war mir in meiner Kindheit und frühen Jugend eineim positiven Sinn der Worte gut katholische Erziehung beschieden,die sich außerdem in etwa an den Lehren von Adam Smith orientierte.Somit wurde mir schon früh das persönliche Rüstzeug vermittelt,um auf meinem <strong>bis</strong>weilen ziemlich abenteuerlichen Weg durchs Leben– der mich von meiner süddeutschen Heimat aus, der KleinstadtKenzingen bei Freiburg, über Nigeria, Saudi-Arabien und Kolumbien<strong>bis</strong> ins christlich-sozial regierte Pandämonium <strong>des</strong> Freistaats Bayernführte – die erforderlichen Lebenserfahrungen sammeln zu können,um einige jener ebenso eleganten wie skrupellosen Maskeradenvermeintlich tugendhafter Protagonisten <strong>des</strong> deutschen Regierungs-,Wirtschafts- und Medientheaters erkennen, durchschauen und beurteilenzu können, die im Verlauf der vergangenen 50 Jahre aus derdeutschen Demokratie eine überaus trügerische Theaterveranstaltunggemacht haben.Am Anfang dieses Weges stand mein im Sommer 1962 gefassterEntschluss, Bauingenieur zu werden. Damals war ich 16 Jahre alt,und um diesen Entschluss realisieren zu können, genügte noch dieMittlere Reife, ein zweijähriges Praktikum bei einer Baufirma undein dreijähriges Studium auf einer Ingenieurschule – das ich im schönenKonstanz am herrlichen Bodensee absolvierte. Dass ich mich imreifen Alter von 50 Jahren auf eine intensive Suche nach dem wundenPunkt der deutschen Kultur begeben würde und dass die Ergebnissedieser Suche mich eines Tages veranlassen könnten, mich mitder Frage zu befassen, wie die allmähliche Pervertierung der deutschenWirtschaft, Gesellschaft und Politik verhindert werden kann,war damals natürlich alles andere als vorhersehbar.Als ich meine Berufswahl traf, war das deutsche Wirtschaftswunderschon vollbracht und die Soziale Marktwirtschaft blühte noch in vol-12


ler Pracht. So war es für mich denn auch die normalste Sache derWelt, den kürzesten Weg in einen chancenträchtigen Brotberuf zuwählen, um den erbärmlichen Verhältnissen so schnell wie möglichzu entkommen, in die meine Mutter aufgrund <strong>des</strong> Krieges, einer Erbschaftsintrigeund ihres unverbildeten Wesens mit mir und meinenbeiden Schwestern geraten war. Dank der Tüchtigkeit unserer Mutterwar mir aber dennoch eine vorwiegend schöne und vor allem lehrreicheKindheit und frühe Jugend beschieden.Den eigentlichen Anstoß, mich auf eine intensive Suche nach demwunden Punkt der deutschen Kultur zu begeben, erhielt ich durch einSchriftstück der Bayerischen Vereinsbank vom 15. September 1994,in dem ich als Lügner, Hasardeur und als ein Unternehmer verhöhntwurde, der den Anforderungen <strong>des</strong> marktwirtschaftlichen Wettbewerbsangeblich nicht gewachsen war und den Untergang seiner Firmaselbst verschuldet habe – was ich natürlich nicht auf mir sitzenlassen wollte. Zweck dieser dreisten Verhöhnung war die Verteidigungder Reputation der Bank als ein vermeintlich vertrauenswürdigesKreditinstitut und die Bestreitung der Rechtmäßigkeit meinerwohl fundierten Forderung auf min<strong>des</strong>tens 10 Millionen Mark Schadensersatz.Diesem Schriftstück zufolge spekulierten meine Kontrahenten offenkundigdarauf, die Bank durch eine taktische Instrumentalisierungunseres Justizwesens und die Diffamierung meiner Person schadloshalten zu können. Und da es sich bei meinen Kontrahenten um ziemlichkluge Leute mit sehr viel Prozesserfahrung handelte, konnte ihrVerhalten aus meiner Sicht der Dinge nur bedeuten, dass im StaateDeutschlands sehr viel mehr faul sein musste, als ich <strong>bis</strong> dahin angenommenhatte. Denn schließlich hatte ich es ja nicht mit irgendeinemdrittklassigen Kreditinstitut zu tun, sondern mit einer systemrelevantenGroßbank, die sich damals anschickte, sich hinter der DeutschenBank als die eindeutige Nummer Zwei am Finanzplatz Deutschlandzu etablieren, und an der obendrein der Freistaat Bayern indirekt mitüber 20 Prozent beteiligt war.13


Nachdem mir im Herbst 1994 zu meiner bösen Überraschung bewusstwurde, dass ich mich bezüglich der Vertrauenswürdigkeit derBayerischen Vereinsbank gewaltig geirrt hatte und mir wegen meinerpersönlichen Bürgschaft für den Kredit meiner Firma ein fatalerWohlstandsverlust und obendrein sogar Obdachlosigkeit drohte, beschlossich, vorsichtshalber vor der übermächtigen Prozesskraft derBank zu kapitulieren, mein schönes Haus am Starnberger See fluchtartigzu räumen und bei meiner Freundin Sigrid in Mönchengladbacheinzuziehen – wobei wir beide die fraglos berechtigte Hoffnung hegten,meinen Anspruch auf Schadensersatz am <strong>Ende</strong> doch noch durchsetzenzu können.Zu dieser erklärungsbedürftigen Vorgehensweise sah ich mich zwaraus vielerlei Gründen veranlasst. Vor allem war es jedoch eine Stern-Reportage mit dem Titel Die mörderische Pipeline aus dem Jahr1986, die mich zu diesem fluchtartigen Umzug bewogen hat. Da ichbeim Bau dieser Pipeline durch die Mannesmann Anlagenbau AGfristlos entlassen worden war, hatte ich es in Anbetracht der dreistenSkrupellosigkeit meiner vermeintlich biederen Kontrahenten in derBayerischen Vereinsbank als geboten erachtet, zunächst einmal dieGefahr der drohenden Obdachlosigkeit abzuwenden. Danach wollteich die rufmörderische Wirkung dieser Entlassung zu entkräften, umim Streit mit diesen ebenso skrupellosen wie prozesserfahrenen Biedermännernum einen angemessenen Schadensersatz vor Gerichtnicht als ein beruflicher Versager und zwielichtiger Unternehmer diffamiertwerden zu können.Den Lesern dieser als informative Titelstory aufgemachten Propaganda-Reportagewurde – aus welchen Motiven auch immer – dervöllig falsche Eindruck vermittelt, der Vorstand <strong>des</strong> einst <strong>zum</strong> Deutsche-Bank-Imperiumgehörenden Mannesmann-Konzerns hätte sichbeim Bau einer Ölpipeline in Kolumbien in rühmenswerter Weise umdie Sicherheit seines Personals, das Wohl der einheimischen Bevölkerungund die Befriedung von linken Rebellen bemüht, um die termingerechteFertigstellung dieser Pipeline zu ermöglichen. Wie ausmeinen stringenten Aufzeichnungen in den Kapiteln 6, 8 und 9 und14


insbesondere aus der mir persönlich übergebenen Schutzgeldforderungdieser Rebellen hervorgeht, hatte man der deutschen Öffentlichkeitjedoch einen wahrlich gewaltigen Bären aufgebunden. Denn inWirklichkeit wurde zunächst sogar das Leben von eigenem Personalaus taktischen Gründen leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Und als danninfolge der überheblichen Missachtung der örtlichen Gegebenheiten,<strong>des</strong> Bauvertrages und meiner Warnungen schließlich die Erschießungvon Geiseln, der Entzug <strong>des</strong> Auftrags und der Einzug einer Erfüllungsbürgschaftder Deutschen Bank in Höhe von über 500 MillionenMark zu befürchten waren, nahm die laut Stern-Reportage angeblichso vorbildlich agierende Konzernleitung zur Abwendung einesselbst verschuldeten unternehmerischen Fiaskos offenkundig sogardie Entfachung eines Bürgerkrieges billigend in Kauf – damitdieser Auftrag trotz einer mehrwöchigen Unterbrechung der Arbeitenund einer extrem kurzen Bauzeit doch noch termingerecht fertiggestelltwerden konnte.Am Anfang <strong>des</strong> mephistophelischen Solidaritäts-, VerantwortungsundCharity-Tamtams, das unter Mitwirkung <strong>des</strong> berühmt-berüchtigtenUndercover-Agenten Werner Mauss und in Kooperation mit demBun<strong>des</strong>kanzleramt veranstaltet wurde, um ein selbst verschuldetesunternehmerisches Fiasko abzuwenden, stand meine fristlose Entlassungam 26. Oktober 1984. Hierzu war es gekommen, weil ich michin meiner Funktion als generalbevollmächtigter und somit hauptverantwortlicherChef dieser Baustelle für eine achtsame und vernunftskonformeAnnahme <strong>des</strong> mit einer Schutzgeldforderung in Höhe vonzwei Millionen US-Dollar verknüpften Friedensangebots der ELN-Guerilla eingesetzt hatte. Während<strong>des</strong>sen beabsichtigte die Konzernleitungund das Bun<strong>des</strong>kanzleramt – wohl im Vertrauen in die Genialitätdieses zwielichtigen Konzern-Fuzzis und in die korrumptiveKraft von Geld – zunächst deren Bekämpfung in subversiver Konspirationmit dem katholischen Bischof von Arauca und einem Generalder kolumbianischen Armee, von dem man angenommen hatte, bestechlichzu sein.15


Bezeichnenderweise wurde sowohl in dieser Stern-Reportage alsauch in den über ein Jahr später im Spiegel und in der WochenzeitschriftDie Zeit publizierten Reportagen und Artikeln über Mannesmannsperfi<strong>des</strong> Gastspiel in Kolumbien eine höchst bedeutsame Begebenheitverschwiegen: Am 26. 12. 1984 wurde in Bogotá einOberst <strong>des</strong> spanischen Militärs, den Mannesmann als Verbindungsoffizierangeheuert hatte, in flagranti verhaftet, als er diesen General imAuftrag der Krisenmanager mit etwas Schmiergeld zur Entsendungvon zusätzlichen Truppen in die Pipeline-Region motivieren wollte –und das, obwohl dieser misslungene Bestechungsversuch in Spanienund Kolumbien für große Aufregung und unübersehbare Schlagzeilengesorgt hatte. Hätte es damals bereits das Internet gegeben, wärees fraglos unmöglich gewesen, diese und andere Begebenheiten, aufdie ich noch zu sprechen komme, in Deutschland geheim zu halten.<strong>Ende</strong> November 1996 wurde infolge der aufsehenerregenden Verhaftungvon Werner Mauss und <strong>des</strong>sen Ehefrau durch die kolumbianischePolizei publik, dass sich das Bun<strong>des</strong>kanzleramt ausgerechnet inKooperation mit diesem berühmt-berüchtigten Konzern-Fuzzi undder ELN-Guerilla aus angeblich humanitären Motiven um die Stiftungvon Frieden in Kolumbien bemüht haben soll. Aufgrund meinerKenntnis dieser und anderer Begebenheiten vermutete ich zwar spontan,dass diese abwegige Initiative vor allem auf die ungesühnte Entsorgungder schweren Schuld Mannesmanns an jener terroristischenSintflut abzielte, von der Kolumbien nach der Fertigstellung dieserPipeline jahrelang heimgesucht wurde. Allerdings reichten die damalspublik gewordenen Fakten noch nicht aus, um diese Vermutungöffentlich äußern zu können, ohne Gefahr zu laufen, für verrückt erklärtzu werden.Aufgrund der ebenso lückenhaften wie glorifizierenden Berichterstattungder deutschen Medien über Mannesmanns perfi<strong>des</strong> Kolumbien-Gastspielwar es durchaus möglich, dass diese abwegige Kooperationnur <strong>des</strong>halb zustande kam, weil dem Bun<strong>des</strong>kanzleramt einigesehr relevante Fakten, Begebenheiten und Zusammenhängenicht bekannt waren. <strong>Des</strong>wegen erachtete ich es als geboten, Bun<strong>des</strong>-16


kanzler Dr. Helmut Kohl brieflich auf die Schwere dieser Schuld undauf die Schädlichkeit <strong>des</strong> institutionalisierten Missbrauchs der Machtund der Ressourcen <strong>des</strong> Staates zugunsten einer maroden BankenundKonzernelite hinzuweisen. Dabei ging ich davon aus, dass unserheutiger Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble in seiner damaligenFunktion als Staatsminister für besondere Aufgaben im Bun<strong>des</strong>kanzleramtund Koordinator der deutschen Geheimdienste der Konzernleitungder Mannesmann AG ab November 1984 tabubrüchige Amtshilfegeleistet hatte, um die Reputation der Sozialen Marktwirtschaftrespektive <strong>des</strong> Humanen Kapitalismus – Made in Germany als einweltweit vorbildliches Wirtschafts- und Ordnungssystem zu schützen.Zwar bedankte sich das Bun<strong>des</strong>kanzleramt prompt für mein diesbezüglichesSchreiben vom 10. Dezember 1996. Allerdings wurde ichin diesem Dankschreiben auch ausdrücklich belehrt, dass die Bun<strong>des</strong>regierungsich nicht von einer maroden Banken- und Konzernelitemissbrauchen lasse und dass ihre Politik der Stärkung <strong>des</strong> WirtschaftsstandortsDeutschland und der Verbesserung der InvestitionsundWettbewerbsbedingungen dienen würde.Wenn also nach Meinung <strong>des</strong> Kanzleramts kein Missbrauch vorlag,so konnte dieses Dankschreiben aus meiner Sicht der Dinge nur bedeuten,dass unser Staat nach Maßgabe einer ruinösen Ideologie regiertwird. Dass dem perfiden Kolumbien-Gastspiel der MannesmannAG und dieser abwegigen Friedensinitiative wohl jene verwerflicheMentalität zugrunde lag, die unser größter Dichter, Querdenkerund Verwirrungsstifter mit seiner berühmt-berüchtigtenFaust-Dichtung einst glorifiziert hat, erkannte ich jedoch erst, nachdemich mich gründlich mit dem im Herbst 2003 unter dem TitelScheitert der Westen? veröffentlichten Traktat von Dr. WolfgangSchäuble und seiner propagandistischen Laudatio auf den HumanenKapitalismus – Made in Germany befasst hatte.Selbstverständlich ist mir bewusst, dass mit der von mir eingangsempfohlenen Abwahl Angela Merkels noch nicht viel erreicht wäre.Und so hoffe ich denn auch, dass meine Aufzeichnungen unserer De-17


mokratie dabei helfen werden, einen gangbaren Ausweg aus dem ruinösenTeufelskreis der allmählichen Pervertierung unserer Wirtschaft,Gesellschaft und Politik zu finden, in den sie im Verlauf dervergangenen Jahrzehnte manövriert wurde, bevor es zu spät ist. Dennwie aus der grassierenden Schwindsucht <strong>des</strong> Wohlstands hervorgeht,von der Deutschland und zahlreiche andere Staaten der EuropäischenUnion seit einigen Jahren mit zunehmender Intensität heimgesuchtwerden, wohnt dem Humanen Kapitalismus – Made in Germany wegen<strong>des</strong> faustischen Charakters <strong>des</strong> deutschen Leviathans ein enormesPotenzial zu einer nachhaltigen Vergiftung <strong>des</strong> wirtschaftlichen,sozialen und mentalen Klimas in ganz Europa inne.Weil es mir vor allem dank meines persönlichen Werdeganges gelungenist, jener Gauklerzunft auf die Schliche zu kommen, die aus dereinst so ertragreichen Sozialen Marktwirtschaft ein mephistophelischesWirtschaftssystem gemacht hat, das schon längst mehr Wohlstandvernichtet als es erzeugt. Folglich halte ich die aufmerksameLektüre der vorwiegend biographischen Kapitel 2 <strong>bis</strong> 6 für unerlässlich,um meine Sicht der Dinge nachvollziehen zu können. Damitsollen die ebenso eleganten wie skrupellosen Maskeraden vermeintlichtugendhafter Protagonisten unseres Regierungs-, WirtschaftsundPropagandatheaters durchschaut und zugleich mein Optimismusgeteilt werden: Dem deutschen Volk wohnt – trotz <strong>des</strong> ideologischenTohuwabohus, das im Verlauf der Jahre in ihm angerichtet wurde –noch immer genügend Vitalität, Kreativität und Vernunft inne, umschon in naher Zukunft wieder prosperieren zu können.Damit dieses schöpferische Potenzial wieder zur Entfaltung kommenkann, bevor sich der Wohlstand dauerhaft aus Deutschland und Europaverabschiedet, halte ich es jedoch für unbedingt erforderlich, dassdie Missachtung der zeitlos gültigen Werte, Regeln, Gebote und Tabus,die ein humanes, freiheitliches und nachhaltig gedeihliches Zusammenwirkenvon Menschen mit den unterschiedlichsten Wurzeln,Talenten und Ambitionen überhaupt erst ermöglichen, künftig umgehendund konsequent sanktioniert wird.18Georg Zipfel, im März 2013

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