Gesundheitslehre, Sozialwissenschaft, Sozialmanagement ... - Thillm
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THÜRINGER KULTUSMINISTERIUM<br />
Thüringer Lehrplan<br />
für berufsbildende Schulen<br />
Schulform: Fachoberschule<br />
Fachrichtung: Gesundheit und Soziales<br />
Fächer: <strong>Gesundheitslehre</strong><br />
<strong>Sozialwissenschaft</strong><br />
<strong>Sozialmanagement</strong><br />
Sozial- und Rechtskunde<br />
Erfurt, den 1. September 2007
Herausgeber:<br />
Thüringer Kultusministerium<br />
Werner-Seelenbinder-Straße 7, 99096 Erfurt
Vorwort des Ministers<br />
Thüringens Schulen werden sich noch stärker zu eigenverantwortlichen, selbstständigen und<br />
selbstbewussten Einrichtungen entwickeln, die die Schülerinnen und Schüler mit den Kompetenzen für<br />
lebenslanges Lernen und erfolgreiche berufliche Tätigkeit ausstatten. Damit werden sich ihre Lehrerinnen<br />
und Lehrer, ihre Schulleitungen sowie Eltern- und Schülervertretungen in den kommenden Jahren vielen<br />
neuen Anforderungen allgemeiner und beruflicher Bildung stellen.<br />
Der vorliegende Thüringer Lehrplan, die landesweit durchgeführten Fort- und Weiterbildungen und ein<br />
solides Unterstützungssystem, das ständig weiterentwickelt wird, bilden gute Voraussetzungen für<br />
erfolgreiche pädagogische Arbeit. Dabei spielen die neuen Medien im Unterricht eine wichtige Rolle.<br />
Eine Vielzahl von Veränderungen in der beruflichen Ausbildung hat bereits Einzug gehalten: Die schrittweise<br />
Umstellung der dualen Ausbildung durch Anwendung lernfeldstrukturierter Lehrpläne stellt in diesem Bereich<br />
hohe Anforderungen an Pädagogen und Schulleitungen. In den berufsbildenden Schulen wird<br />
fächerübergreifendes Arbeiten bei starker Handlungsorientierung immer bewusster didaktisches Prinzip der<br />
Unterrichtsgestaltung. Doppelt qualifizierende Ausbildungen und rasche technologische Entwicklungen<br />
werden zur permanenten Herausforderung für die persönliche Fortbildung aller Beteiligten.<br />
Wir wollen und wir brauchen berufsbildende Schulen, die Mobilität, Kommunikationsfähigkeit und vielfältige<br />
berufliche Chancen auf dem deutschen und europäischen Arbeitsmarkt sichern. Im Mittelpunkt aller<br />
pädagogischen Bemühungen der beruflichen Ausbildung steht der Jugendliche, der auf die komplexen<br />
Anforderungen des beruflichen Lebens optimal vorbereitet werden soll. Die konzeptionelle Basis zur<br />
Gestaltung der Thüringer Lehrpläne allgemein bildender Schulen und die Intentionen zur<br />
Kompetenzentwicklung der KMK-Rahmenlehrpläne berufsbildender Schulen liegen folgerichtig eng<br />
beieinander.<br />
Der vorliegende Lehrplan ist zusammen mit der Stundentafel die verbindliche Grundlage für den Unterricht,<br />
er orientiert auf die Verbindung von Wissensvermittlung und Erziehung, er zielt auf die Entwicklung der<br />
beruflichen Handlungskompetenz mit all ihren Bestandteilen. Der Lehrplan beinhaltet bewusst auch<br />
pädagogische Freiräume, die der Lehrende eigenverantwortlich ausfüllen kann.<br />
Allen Lehrerinnen und Lehrern wünsche ich viel Erfolg bei der ideenreichen Umsetzung des Lehrplanes und<br />
danke allen, die bei der Erarbeitung beteiligt waren und bei der künftigen Evaluierung mitwirken werden.<br />
Prof. Dr. Jens Goebel<br />
Thüringer Kultusminister
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
1 Vorbemerkung 1<br />
2 Mitarbeiter der Lehrplankommission 2<br />
3 Didaktische Konzeption 3<br />
4 Stundenaufteilung 5<br />
5 Fächer Klassenstufe 11 6<br />
5.1 <strong>Gesundheitslehre</strong> 6<br />
5.2 <strong>Sozialwissenschaft</strong> 9<br />
5.3 <strong>Sozialmanagement</strong> 12<br />
5.4 Sozial- und Rechtskunde 14<br />
5.5 Praktikum (schulisch) 16<br />
6 Fächer Klassenstufe 12 18<br />
6.1 <strong>Gesundheitslehre</strong> 18<br />
6.2 <strong>Sozialwissenschaft</strong> 21<br />
6.3 <strong>Sozialmanagement</strong> 29<br />
6.4 Sozial- und Rechtskunde 32
1 Vorbemerkungen<br />
Die Grundlage für den vorliegenden Thüringer Lehrplan bilden:<br />
– das Thüringer Schulgesetz (ThürSchulG) vom 6. August 1993 (GVBl. S. 445) in der jeweils<br />
geltenden Fassung<br />
– die Thüringer Schulordnung für die Fachoberschule (ThürSoFOS) vom 24. April 1997 in der jeweils<br />
geltenden Fassung.<br />
1<br />
Der vorliegende Lehrplan gilt für die Fächer <strong>Gesundheitslehre</strong>, <strong>Sozialwissenschaft</strong>, <strong>Sozialmanagement</strong><br />
sowie Sozial- und Rechtskunde in den Klassenstufen 11 und 12 in der Fachrichtung Gesundheit<br />
und Soziales an Fachoberschulen des Freistaats Thüringen.<br />
Bei der Zeitplanung ist in der Klassenstufe 11 von 40 Wochen und in der Klassenstufe 12 von 34<br />
Wochen im Schuljahr auszugehen. Die angegebenen Zeiten sind Zeitrichtwerte, in denen Zeiten für<br />
den pädagogischen Freiraum (10%) und für Leistungskontrollen (10 %) enthalten sind.<br />
Im pädagogischen Freiraum sollen z. B. Schülerinteressen aufgegriffen, Themen in zeitintensiven<br />
Unterrichtsverfahren behandelt oder besondere Fähigkeiten des Lehrers in eigener pädagogischer<br />
Verantwortung eingebracht werden; ebenso können Lerngebiete/Lernziele ausführlicher oder<br />
intensiver im Unterricht umgesetzt werden, als dies im Lehrplan vorgesehen ist.
2 Mitarbeiter der Lehrplankommission<br />
Vorsitzende<br />
Dörge, Birgit Staatliche Berufsbildende Schule<br />
für Gesundheit und Soziales Mühlhausen<br />
Brückenstraße 32<br />
99974 Mühlhausen<br />
Mitglieder<br />
Kamieth-Selinger, Katrin Staatliche Berufsbildende Schule<br />
für Gesundheit und Soziales Mühlhausen<br />
Brückenstraße 32<br />
99974 Mühlhausen<br />
Hoffmann, Silke Staatliche Berufsbildende Schule<br />
Wirtschaft / Verwaltung und Ernährung<br />
Röhrstraße 19<br />
99423 Weimar<br />
Müller-Pfenzig, Jeanette Staatliche Berufsbildende Schule<br />
Saalfeld / Unterwellenborn<br />
Am Gewände 9<br />
07333 Unterwellenborn<br />
Rohleder, Franziska Staatliche Berufsbildende Schule II<br />
Greiz<br />
Plauensche Straße 2a<br />
07973 Greiz<br />
Sarbach, Silvia Staatliche Berufsbildende Schule<br />
für Gesundheit und Soziales Jena<br />
Rudolf-Breitscheid-Straße 56-58<br />
07747 Jena<br />
Dr. Schneeberg, Angela Staatliche Berufsbildende Schule 2<br />
Nordhausen<br />
Straße der Genossenschaften<br />
99734 Nordhausen<br />
Senf, Margitta Staatliche Berufsbildende Schule<br />
Eisenach<br />
Schmelzerstraße 19<br />
99817 Eisenach<br />
2
3 Didaktische Konzeption<br />
3<br />
Mit der Implementation der neuen Thüringer Lehrpläne in den allgemein bildenden Schulen in<br />
Thüringen wird die Schwerpunktsetzung auf die Entwicklung von Kompetenzen Veränderungen im<br />
Unterricht in Grundschule, Regelschule und Gymnasium bewirken.<br />
Es kann daraufhin insbesondere eine verbesserte Lernkompetenz bei den Abgängern dieser<br />
Schularten erwartet werden. In der Schulart berufsbildende Schule soll nun eine konzeptionale Basis<br />
verwendet werden, welche das Modell der genannten Schularten fortschreibt und gleichzeitig die<br />
Besonderheiten der berufsbildenden Schule einbezieht. Dabei wird die berufliche<br />
Handlungskompetenz als Weiterentwicklung der Lernkompetenz in ihrer integrativen Form angestrebt.<br />
Der Unterricht an berufsbildenden Schulen bereitet auf berufliches Handeln und auf die Mitgestaltung<br />
der Arbeitswelt in sozialer und ökologischer Verantwortung vor. Ziel eines solchen Unterrichts muss<br />
die Vermittlung einer Handlungskompetenz sein, die Sach-, Selbst-, und Sozialkompetenz als<br />
integrative Bestandteile enthält. In diesem Kontext steht auch die Entwicklung von Studierfähigkeit an<br />
der Fachoberschule.<br />
Berufliche Handlungskompetenz entfaltet sich integrativ in den Dimensionen Sach-, Selbst-, Sozial-<br />
und Methodenkompetenz und umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit des einzelnen Menschen, in<br />
beruflichen Anforderungssituationen sachgerecht, durchdacht, individuell und sozial verantwortlich zu<br />
handeln sowie seine Handlungsmöglichkeiten weiter zu entwickeln.<br />
Sachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, Aufgaben- und Problemstellungen<br />
sachlich richtig, selbstständig, zielorientiert und methodengeleitet zu lösen bzw. zu bearbeiten und das<br />
Ergebnis zu beurteilen.<br />
Selbstkompetenz bezeichnet die individuelle Bereitschaft und Fähigkeit, die eigenen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, -grenzen und -erfordernisse in Beruf, Familie und Gesellschaft zu<br />
beurteilen und davon ausgehend die eigene Entwicklung zu gestalten. Selbstkompetenz schließt die<br />
reflektierte Entwicklung von Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte ein.<br />
Sozialkompetenz bezeichnet die individuelle Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu<br />
leben und zu gestalten, sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen<br />
und zu verständigen, Verantwortung wahrzunehmen und solidarisch zu handeln.<br />
Methodenkompetenz umfasst die Fähigkeit und die Bereitschaft, Lernstrategien zu entwickeln,<br />
unterschiedliche Techniken und Verfahren sachbezogen und situationsgerecht anzuwenden. Sie<br />
ermöglicht den Schülern mehr Selbstständigkeit und Selbstvertrauen, größere Sicherheit und<br />
Versiertheit sowie erhöhte Effizienz beim Lernen.<br />
Kompetenzen werden in der tätigen Auseinandersetzung mit fachlichen und fächerübergreifenden<br />
Inhalten des Unterrichts erworben, sie schließen die Ebenen des Wissens, Wollens und Könnens ein.<br />
Die Kompetenzen haben Zielstatus und beschreiben den Charakter des Lernens.<br />
Zur Gestaltung eines solchen Unterrichts mit fächerübergreifenden Ansätzen, Projektarbeit und<br />
innerer Differenzierung werden von den neuen Lehrplänen Freiräume geboten.<br />
Dazu sollen die Lehrpläne die schulinterne Kommunikation und Kooperation zwischen den Lehrern<br />
anregen und fördern.<br />
Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das sach- und handlungssystematische<br />
Strukturen miteinander verknüpft. Dies lässt sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden<br />
verwirklichen.<br />
Methoden, welche die Handlungskompetenz unmittelbar fördern, sind an folgenden Prinzipien<br />
orientiert:<br />
- Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die berufliche Weiterentwicklung bedeutsam sind.<br />
- Den Ausgangspunkt des Lernens bilden Handlungen, die vom Lernenden möglichst selbstständig.<br />
geplant, ausgeführt und bewertet oder gedanklich nachvollzogen werden<br />
- Diese Handlungen sollen ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern, z. B.<br />
medizinische, ethische, ökonomische, ökologische, rechtliche und soziale Aspekte einbeziehen.<br />
- Bei den sozialen Aspekten sollen z. B. Interessenerklärungen und Konfliktbewältigung einbezogen<br />
werden.<br />
Die Umsetzung des Kompetenzmodells erfordert gleichzeitig ein erweitertes Leistungsverständnis,<br />
welches mit der didaktisch-methodischen Kultur des Lernens verbunden ist und dadurch den Schülern<br />
handlungsorientiertes, entdeckendes Lernen ermöglicht.
4<br />
Diese neue Herangehensweise bedingt eine neue Schwerpunktsetzung in Leistungsförderung und<br />
Leistungsbeurteilung, wobei die Gesamtpersönlichkeit des Schülers* in einem mehrdimensionalen<br />
sozialen Lernprozess in den Blick genommen werden soll.<br />
Die vom Lehrplan abgeleiteten und an den Schüler gestellten Anforderungen bilden dann die Basis<br />
der Leistungsbeurteilung, sie umfassen in verschiedenen Niveaustufen:<br />
- Reproduktion in unveränderter Form<br />
- Reorganisation als Wiedergabe von Bekanntem in verändertem Zusammenhang<br />
- Transfer von Gelerntem auf vergleichbare Anwendungssituationen<br />
- Problembearbeitung<br />
Der Komplexitätsgrad und die Niveaustufen der vom Schüler zu bearbeitenden Aufgaben und die<br />
daraus abgeleiteten Beobachtungskriterien des Lehrers bestimmen die Schwerpunkte und<br />
Gewichtungen in der Bewertung.<br />
Der Unterricht im Fach <strong>Sozialwissenschaft</strong> am beruflichen Gymnasium zielt auf die grundlegende<br />
(allgemeine) Studierfähigkeit an Hochschulen und Universitäten. Dabei erfolgt eine besondere<br />
Orientierung an den fachrichtungsbezogenen Anforderungen im Studium und im späteren<br />
Berufsbereich.<br />
Es gilt daher:<br />
- fachliche Fähigkeiten, Erwartungen und Bedürfnisse der Schüler anzusprechen und sie in ihrer<br />
Persönlichkeitsentwicklung zu fördern<br />
- eine zeitgemäße Studienvorbereitung zu leisten und wissenschaftspropädeutisch zu arbeiten<br />
Das Unterrichtsfach <strong>Sozialwissenschaft</strong> orientiert sich an den Fachwissenschaften Pädagogik,<br />
Psychologie und Soziologie. Der Unterricht hat die Aufgabe, durch themen- und fachübergreifende<br />
Erarbeitung und Betrachtung von sozialwissenschaftlichen Inhalten die allgemeine Bildung zu<br />
erweitern.<br />
Die inhaltlichen Aspekte werden unter Einbeziehung der drei Fachdisziplinen ganzheitlich betrachtet<br />
und sollen ein selbstständiges Lernen ermöglichen. Die Schüler erwerben elementare<br />
Grundkenntnisse und arbeiten in exemplarischer Form mit ausgewählten wissenschaftlichen<br />
Methoden.<br />
Dabei soll nicht ein späteres Fachstudium vorweggenommen werden, vielmehr sollen die Schüler<br />
durch das Fach <strong>Sozialwissenschaft</strong> befähigt werden, ihr eigenes Erleben und Verhalten zu verstehen<br />
und sachbezogen an Diskussionen über sozialwissenschaftliche Probleme teilzunehmen.<br />
Lerngebiete und Lernziele sind verbindlich, die Reihenfolge der Umsetzung innerhalb des Schuljahres<br />
ist jedoch dem Fachlehrer freigestellt.<br />
* Personenbezeichnungen im Lehrplan gelten für beide Geschlechter.
4 Stundenaufteilung<br />
Klassenstufe 11 Zeitrichtwerte in Stunden<br />
1 <strong>Gesundheitslehre</strong> 80<br />
2 <strong>Sozialwissenschaft</strong> 80<br />
3 <strong>Sozialmanagement</strong> 40<br />
4 Sozial- und Rechtskunde 40<br />
5 Praktikum 45<br />
Klassenstufe 12<br />
1 <strong>Gesundheitslehre</strong> 100<br />
2 <strong>Sozialwissenschaft</strong> 240<br />
3 <strong>Sozialmanagement</strong> 70<br />
4 Sozial- und Rechtskunde 70<br />
5
5 Fächer Klassenstufe 11<br />
6<br />
5.1 <strong>Gesundheitslehre</strong> ca. 80 h<br />
Inhalt des Lehrplanes sind vor allem alltagsrelevante medizinische Kenntnisse als Grundlage für ein<br />
gesundheitsorientiertes Denken der Schüler. Die Aufmerksamkeit liegt weniger auf medizinischem<br />
Detailwissen, sondern auf anwendungsbereitem, lebensnahem Wissen, das die Schüler befähigt, in<br />
verschiedenen Lebenssituationen eigenständig und kompetent zu handeln.<br />
5.1.1 Erste Hilfe ca. 20 h<br />
Die Schüler besitzen Kenntnisse zum Erhalt von Leben und Gesundheit. Dadurch erkennen sie die<br />
Notwendigkeit und Bedeutung von Erste Hilfe Maßnahmen.<br />
Sie sind befähigt, Notfallsituationen zu erkennen, zu beurteilen und folgerichtiges Handeln einzuleiten<br />
und dies zu reflektieren.<br />
Durch die Anwendung der Kenntnisse bei praktischen Übungen besitzen sie Fähigkeiten, Erste Hilfe<br />
Maßnahmen fachlich korrekt auszuführen.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen Einblick<br />
in allgemeine und rechtliche<br />
Bestimmungen der Ersten Hilfe.<br />
Sie kennen Grundsätze des<br />
Vorgehens am Unfallort.<br />
Sie haben Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten der Ersten Hilfe im<br />
Umgang mit lebensbedrohlichen<br />
Situationen.<br />
Ziele und Aufgaben der Ersten Hilfe<br />
gesetzliche Grundlagen der<br />
Ersten Hilfe (§323 StGB)<br />
Eigensicherung<br />
Absicherung der Unfallstelle<br />
Notruf<br />
Kontrolle der Vitalfunktionen<br />
Bewusstlosigkeit:<br />
Erkennen, Gefahren, Erste Hilfe<br />
Atemstillstand:<br />
Erkennen, Durchführung der Atemspende<br />
Herzstillstand:<br />
Erkennen, Durchführen der<br />
Herz-Lungen-Wiederbelebung<br />
Schock:<br />
Schockarten und ihre Ursachen,<br />
Schocksymptome, Schockprophylaxe,<br />
Erste Hilfe<br />
starke arterielle Blutungen:<br />
Erkennen, Erste Hilfe<br />
praktische Übungen<br />
5.1.2 Ernährungslehre ca. 35 h<br />
Die Schüler sind sich der Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit des Menschen bewusst. Sie<br />
können mit Hilfe der Kenntnisse über die Zusammensetzung der Nahrung Rückschlüsse auf eine<br />
gesunde menschliche Ernährung in verschiedenen Lebenssituationen ziehen.<br />
Sie sind in der Lage, Ernährungsgewohnheiten nach ihrem ernährungsphysiologischen Wert<br />
einzuschätzen und daraus Schlussfolgerungen für die eigene Ernährung und die Prävention von<br />
ernährungsbedingten Krankheiten zu ziehen.<br />
Das Wissen über alternative Ernährungskonzepte befähigt sie zu gesundheitsbewusstem<br />
Ernährungsverhalten.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen<br />
Überblick über die<br />
Zusammensetzung der Nahrung.<br />
Kohlenhydratgruppen, Vorkommen und<br />
Funktion der Kohlenhydrate für den<br />
Organismus<br />
Vorträge/Forschungsaufträge:<br />
kritische<br />
Auseinandersetzung,
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie erkennen die Abhängigkeit<br />
des Energiebedarfs von der<br />
individuellen Lebenssituation.<br />
Sie sind in der Lage, die Regeln<br />
gesunder Ernährung abzuleiten.<br />
Sie setzen sich kritisch und<br />
fachlich fundiert mit Methoden<br />
der Gewichtsreduktion<br />
auseinander.<br />
7<br />
Einteilung der Fette, Aufgaben im<br />
Organismus<br />
Funktion der Proteine für den<br />
Organismus, biologische Wertigkeit<br />
Einteilung der Vitamine, Bedeutung,<br />
Vorkommen<br />
Einteilung der Mineralstoffe,<br />
physiologische Bedeutung<br />
physiologische Bedeutung des Wassers<br />
Möglichkeiten und<br />
Gefahren des Einsatzes<br />
von Nahrungsergänzungsstoffen<br />
Grund- und Leistungsumsatz Berechnungsbeispiele<br />
DGE-Empfehlungen für die tägliche<br />
Nährstoffzufuhr<br />
Pro und Kontra alternativer<br />
Ernährungsformen<br />
Eignung verschiedener Konzepte für<br />
eine nachhaltige Gewichtsreduktion<br />
Gruppenerlebnis einer<br />
gesunden Mahlzeit<br />
aktuelle Bezüge<br />
Schülervortrag<br />
Problemdiskussion<br />
5.1.3 Grundlagen der Mikro- und Immunbiologie ca. 25 h<br />
Die Schüler verfügen über grundlegende Kenntnisse zu Mikroorganismen, die beim Menschen<br />
Krankheiten verursachen können. Sie kennen die Bedeutung der unspezifischen und spezifischen<br />
Abwehrmechanismen bei der Bekämpfung von Infektionen durch den Organismus. Die Schüler haben<br />
Grundkenntnisse über Allergien als Beispiel pathologischer Immunreaktionen.<br />
Auf Grund dieser Kenntnisse sind sie in der Lage, geeignete Präventionsmaßnahmen abzuleiten.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen<br />
Überblick über pathogene<br />
Mikroorganismen.<br />
Sie besitzen Kenntnisse über den<br />
Bau und die Lebensweise von<br />
Bakterien.<br />
Sie sind über Bau und<br />
Vermehrung von Viren informiert.<br />
Sie besitzen einen Überblick über<br />
Mechanismen der unspezifischen<br />
Abwehr.<br />
Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen<br />
Bau der Protocyte,<br />
Ernährung und Vermehrung, Bedeutung<br />
für den Menschen (physiologische<br />
Flora, Krankheitserreger)<br />
allgemeiner Bau eines Virus,<br />
Vermehrungszyklus in der Wirtszelle<br />
Bedeutung von Haut, Schleimhäuten,<br />
Magensäure, Lysozym<br />
Funktion der Phagozyten
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie besitzen einen Einblick in die<br />
Abläufe der spezifischen Abwehr.<br />
Sie können ihre Kenntnisse auf<br />
die Abwehrreaktion bei<br />
Infektionen anwenden.<br />
Sie können Maßnahmen zum<br />
Schutz vor Infektionen ableiten.<br />
Sie kennen Ursachen und Verlauf<br />
von Allergien.<br />
8<br />
zelluläre spezifische Abwehr<br />
(Differenzierung der T-Zellen,<br />
T-Helferzellen, zytotoxische T-Zellen,<br />
T-Gedächtniszellen, T-Unterdrückerzellen)<br />
humorale spezifische Abwehr<br />
(Bildung von Plasmazellen,<br />
Antikörperbildung)<br />
Ablauf einer Infektionskrankheit,<br />
primäre und sekundäre Immunantwort,<br />
ausgewählte Infektionskrankheiten<br />
(z. B. Influenza, Aids, Tetanus)<br />
Ablauf der aktiven und passiven<br />
Immunisierung,<br />
Impfempfehlungen der STIKO<br />
Prävention von Infektionskrankheiten<br />
(Hygienemaßnahmen,<br />
witterungsgerechte Kleidung)<br />
mögliche Allergene,<br />
Ablauf einer Allergie (Typ I)<br />
Möglichkeiten der Prävention und<br />
Therapie<br />
aktuelle Bezüge<br />
statistische Erhebungen<br />
Problemdiskussion:<br />
Impfmüdigkeit<br />
Infektionsgefahr in verschiedenenLebenssituationen<br />
(Kinder,<br />
Schwangere, Alte)<br />
aktuelle Entwicklungen
9<br />
5.2 <strong>Sozialwissenschaft</strong> ca. 80 h<br />
5.2.1 Wesen der <strong>Sozialwissenschaft</strong>en ca. 65 h<br />
5.2.1.1 Gegenstand, Anwendungsgebiete und Methoden der <strong>Sozialwissenschaft</strong>en ca. 15 h<br />
Die Schüler verstehen die <strong>Sozialwissenschaft</strong>en als die Gesamtheit der wissenschaftlichen Disziplinen,<br />
die das Verhalten und die Beziehungen der Menschen untereinander zum Gegenstand haben.<br />
Sie haben einen Überblick über die Entstehung, Anwendungsgebiete und Richtungen der Pädagogik,<br />
Psychologie sowie Soziologie und begreifen die Einzeldisziplinen aus ihrer jeweiligen fachspezifischen<br />
Perspektive heraus.<br />
Dabei besitzen die Schüler Kenntnisse über ausgewählte Methoden der <strong>Sozialwissenschaft</strong>en und<br />
kennen deren Bedeutung für das zielgerichtete praktische Handeln und die Gewinnung allgemein<br />
gültiger sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen<br />
Überblick über die<br />
<strong>Sozialwissenschaft</strong>en.<br />
Sie sind in der Lage,<br />
wissenschaftliche von<br />
alltagstheoretischen Aussagen<br />
abzugrenzen.<br />
Sie kennen empirische Methoden<br />
der <strong>Sozialwissenschaft</strong>en und<br />
besitzen einen Überblick über die<br />
Methoden<br />
geisteswissenschaftlicher Arbeit.<br />
Entstehung, Gegenstand,<br />
Anwendungsgebiete, Richtungen der<br />
Pädagogik, Psychologie und Soziologie<br />
Merkmale und Funktionen der<br />
Alltagstheorie im Vergleich zum<br />
wissenschaftlichen Vorgehen<br />
empirische Methoden: Befragung,<br />
Beobachtung, Experiment, Test,<br />
soziometrischer Test<br />
geisteswissenschaftliche Methoden:<br />
Hermeneutik, Phänomenologie,<br />
Dialektik<br />
Kriterien wissenschaftlicher Methoden:<br />
Objektivität, Validität, Reliabilität<br />
exemplarischer Nachweis<br />
anhand von Problemsituationen<br />
z. B. Kriterien der<br />
Schulfähigkeit,<br />
Fehlernährung,<br />
Alkoholismus<br />
(Gruppenarbeit)<br />
Anwendung von erfahrungswissenschaftlichen<br />
Methoden im<br />
Rahmen der fachpraktischen<br />
Ausbildung an<br />
ausgewählten Beispielen:<br />
z. B. Methodik der<br />
PISA-Studie<br />
5.2.1.2 Möglichkeit und Notwendigkeit von Erziehung ca. 30 h<br />
Die Schüler untersuchen mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse die Erziehungsbedürftigkeit sowie<br />
die Potenziale, die sich aus der Erziehungsfähigkeit des Menschen ergeben. Sie sind in der Lage die<br />
Sonderstellung des Menschen als Chance und besondere Verantwortung für den Erziehungsprozess<br />
zu begreifen. Daher haben sie erkannt, dass die angestrebte Mündigkeit des Menschen eine gezielte<br />
Erziehung benötigt und lebenslanges Lernen einen grundlegenden Beitrag zur Bildung leistet. Sie<br />
besitzen ein kritisches Verständnis bezüglich der besonderen Rolle der Autorität des Erziehers im<br />
Bildungsprozess.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen Kenntnisse<br />
zur Erziehbarkeit des Menschen<br />
aus der Sicht verschiedener<br />
Wissenschaften und verstehen<br />
das menschliche Bedürfnis nach<br />
Erziehung.<br />
naturwissenschaftliche,<br />
geisteswissenschaftliche und<br />
sozialwissenschaftliche Erkenntnisse<br />
zur Entwicklung des Menschen<br />
Interpretieren anthropologischer<br />
Befunde<br />
Vergleich Mensch und<br />
Tier
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie verstehen den Erziehungsprozess<br />
als soziale Interaktion<br />
und Kommunikation und erfassen<br />
die Besonderheit des pädagogischen<br />
Verhältnisses.<br />
Sie kennen die grundlegenden<br />
Aufgaben der <strong>Sozialwissenschaft</strong>en<br />
und verstehen diese als<br />
Notwendigkeit in der<br />
menschlichen Entwicklung.<br />
10<br />
Erziehungsbegriff<br />
pädagogisches Verhältnis nach H. Nohl<br />
Rolle der Autorität im<br />
Erziehungsprozess: Begriff und Arten<br />
von Autorität, Bindung, Wertschätzung,<br />
Vertrauen<br />
Gefahren des Autoritätsmissbrauchs,<br />
autoritäre Mittel<br />
Sozialisation, Entkulturation,<br />
Personalisation als Inhalte des<br />
Erziehungsprozesses<br />
Erziehung als Auslöser von Lernprozessen<br />
Bildungsbegriff<br />
Folgen fehlender und unzulänglicher<br />
Erziehung<br />
Einbeziehung historischer<br />
Zeitzeugnisse: z. B.<br />
Milgram-Experiment,<br />
Berichte über 68er-<br />
Generation<br />
Nutzung des Kompetenzmodells<br />
nach H. Roth<br />
Wolfskinder,<br />
Kaspar Hauser,<br />
Untersuchungen zum<br />
Hospitalismus<br />
5.2.1.3 Soziale Kommunikation ca. 20 h<br />
Die Schüler verstehen die Kommunikation als wesentliches Merkmal des menschlichen Zusammenlebens<br />
in einer Gemeinschaft. Sie haben Kenntnisse über Möglichkeiten erfolgreicher Kommunikation,<br />
einen Überblick über Kommunikationstheorien und über mögliche Ursachen von Kommunikationsstörungen,<br />
was ihre Sachkompetenz erweitert.<br />
Durch das Kennen lernen und Üben verschiedener Gesprächstechniken erhöht sich ihre Sozialkompetenz.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie begreifen die Bedeutung der<br />
sozialen Wahrnehmung und der<br />
sozialen Beziehungen als<br />
Grundlage für erfolgreiche<br />
Kommunikation.<br />
Sie kennen verschiedene<br />
Gesprächsarten und sind in der<br />
Lage, bewusst<br />
Gesprächsstrategien<br />
anzuwenden.<br />
mögliche Ursachen für Störungen der<br />
Kommunikation/Missverständnisse<br />
allgemeine Kommunikationsregeln<br />
Gesprächsarten<br />
Beispiele für Gesprächsstrategien<br />
(aktives Zuhören, Paraphrasieren,<br />
Verbalisieren usw.)<br />
Konfliktlösungsstrategien<br />
Übungen zur Selbsterfahrung<br />
subjektiver<br />
Interpretation von<br />
Kommunikationsinhalten<br />
Beobachtung und<br />
Analyse von<br />
Gesprächsverhalten als<br />
Partnerübungen und in<br />
Kleingruppen,<br />
Aufzeichnung mit<br />
Videokamera und<br />
Reflexion<br />
5.2.2 Aufgaben und Organisation von sozialen Einrichtungen aus pädagogischer Sicht<br />
ca. 15 h<br />
Die Schüler wissen, dass Erziehung und Bildung in der modernen Gesellschaft in hohem Maße in<br />
Institutionen stattfindet. Sie sind in der Lage, exemplarisch die Aufgaben und die Organisation von<br />
sozialen Einrichtungen darzulegen und mit eigenen Erfahrungen aus dem Praktikum zu vergleichen.
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen Überblick<br />
über die Aufgaben und die<br />
Organisation ausgewählter Einrichtungen.<br />
Sie sind in der Lage,<br />
die Besonderheiten der Einrichtungen<br />
anhand der eigenen<br />
praktischen Erfahrungen kritisch<br />
und anschaulich zu präsentieren.<br />
11<br />
Aufgaben und Organisation:<br />
- familienergänzender und<br />
-unterstützender Einrichtungen:<br />
z. B. - Kindertagesstätten,<br />
Kindergarten, Hort,<br />
Freizeiteinrichtungen<br />
- familienersetzender Einrichtungen:<br />
z. B. Heim, betreute Wohnformen<br />
Vorträge<br />
Bezug zu <strong>Sozialmanagement</strong>
12<br />
5.3 <strong>Sozialmanagement</strong> ca. 40 h<br />
Die Schüler sind befähigt, soziale Arbeit als Dienstleistung am Menschen zu begreifen. Sie besitzen<br />
wesentliche Kenntnisse über die Grundlagen des sozialen Sektors, seine Besonderheiten, seine<br />
charakteristischen Merkmale und über seine Abgrenzung von erwerbswirtschaftlichen Unternehmen.<br />
5.3.1 Sozialer Sektor ca. 5 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen<br />
Überblick über die Sektoren<br />
sozialer Arbeit.<br />
Sie verstehen die soziale Arbeit<br />
als Dienstleistung und kennen die<br />
Besonderheiten dieser.<br />
Sie erkennen, dass aufgrund der<br />
Subsidiarität des Sozialstaates<br />
den NPOs eine besondere Rolle<br />
zukommt.<br />
öffentlicher Träger<br />
freie Wohlfahrtspflege<br />
private Anbieter<br />
soziale Arbeit als Dienstleistung mit<br />
besonderen Merkmalen:<br />
- Hilfsangebot (Professionellen-Laien-<br />
Verhältnis)<br />
- Angebot in Notsituationen<br />
- Selbstbefähigung zur Problemlösung<br />
- Komplexität der Dienstleistung<br />
- mögliche fehlende Freiwilligkeit<br />
historische Entwicklung der NPOs<br />
Leitbildorientierung (philantrophisches<br />
Element, diakonischer Gedanke, usw.)<br />
Gemeinnützigkeit (Orientierung am<br />
Hilfebedarf)<br />
Bezug zu Sozial- und<br />
Rechtskunde:<br />
hoheitliche Aufgaben<br />
des Jugendamtes,<br />
Betreuungsrecht<br />
5.3.2 Klassifikation von Non-Profit-Organisationen (NPO) ca.30 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie besitzen Kenntnisse über die<br />
Klassifikation der NPOs und ihre<br />
besonderen Merkmale.<br />
Übersicht über NPOs nach folgenden<br />
Schwerpunkten:<br />
1. Kulturelles, Sport, Freizeit<br />
2. Bildung und Forschung<br />
3. Gesundheit<br />
4. Soziale Dienste<br />
5. Umwelt<br />
6. Lokale Entwicklung und<br />
Wohnungswesen<br />
7. Rechtswesen,<br />
Interessenvertretung, Politik<br />
8. Stiftungs- und Spendenwesen,<br />
Freiwilligenarbeit<br />
9. Internationale Aktivitäten<br />
10. Religion<br />
11. Wirtschafts- und Berufsverbände,<br />
Gewerkschaften<br />
12. Sonstiges<br />
Bezug zum<br />
Einzugsgebiet der<br />
Schule
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie sind in der Lage, auf der<br />
Grundlage vorheriger Kenntnisse<br />
über NPOs<br />
einrichtungsspezifische<br />
Besonderheiten einer NPO zu<br />
recherchieren.<br />
Sie sind in der Lage, die<br />
Arbeitsergebnisse anschaulich<br />
darzustellen.<br />
13<br />
Vorbereitung und Durchführung der<br />
Recherchen in den verschiedenen<br />
Einrichtungen<br />
Erfassen, Vergleichen und Bewerten<br />
der Struktur und des Aufbaus einer<br />
konkreten NPO (Leitidee, Konzept,<br />
Rechtsform, Finanzierung, Klienten<br />
bzw. Patienten, Öffentlichkeitsarbeit) mit<br />
dem Übersichtswissen<br />
Erstellen und Auswerten von<br />
Beobachtungsprotokollen<br />
Vorbereitung und Durchführung der<br />
Präsentation der Ergebnisse der<br />
Erkundungen<br />
Reflexion der Ergebnisse<br />
Vergleich der unterschiedlichen Formen<br />
der Dienstleistungen<br />
Auswahl geeigneter<br />
Einrichtungen<br />
Formulierung von<br />
Erkundungsaufgaben<br />
für die Arbeitsgruppen<br />
Erarbeitung von Fragebögen,<br />
Interviews und<br />
Briefkontakt mit der<br />
NPO, Rollenspiel zum<br />
Interview<br />
Exkursionstag: siehe<br />
Praktikum 5.5.2<br />
Nutzung verschiedener<br />
Medien<br />
Bezug zum Praktikum<br />
und Fach<br />
Kommunikationstechnik<br />
5.3.3 Abgrenzung von erwerbswirtschaftlichen Unternehmen ca. 5 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie wissen, dass erwerbswirtschaftliche<br />
Unternehmen durch<br />
sinnvolle Kombination der betriebswirtschaftlichenProduktionsfaktoren<br />
primär auf Gewinne<br />
zielen. Sie haben einen Überblick<br />
über die wesentlichen Unternehmensformen<br />
und deren<br />
bestimmende Merkmale.<br />
Sie wissen, dass der Organisationszweck<br />
von NPOs auf die<br />
Realisierung ideeller Sachziele<br />
ausgerichtet ist und können diese<br />
beispielhaft belegen.<br />
Sie sind in der Lage, NPOs mit<br />
Hilfe der allgemeinen Merkmale<br />
von erwerbswirtschaftlichen<br />
Unternehmen zu trennen.<br />
Unternehmensziele<br />
Unternehmensformen:<br />
– Einzelunternehmen<br />
– Gesellschaftsunternehmen<br />
– Personengesellschaften<br />
– Kapitalgesellschaften<br />
– Genossenschaften<br />
Bedürfnisorientierung und Effizienz in<br />
der sozialen Arbeit<br />
Arten von NPOs:<br />
– staatliche,<br />
– halbstaatliche,<br />
– private<br />
Merkmale von NPOs:<br />
– formale Organisation,<br />
– unterschiedliche Rechtsformen<br />
– spezifische Regelung zur Erwirt-<br />
schaftung und Verwendung<br />
von Gewinnen,<br />
– Minimum an Selbstverwaltung<br />
bzw. Entscheidungsautonomie<br />
– Mindestmaß an Freiwilligkeit<br />
Lehrervortrag<br />
Bezug zum Praktikum,<br />
Exkursion,<br />
Dokumentation
14<br />
5.4 Sozial- und Rechtskunde ca. 40 h<br />
5.4.1 Internationale Politik ca. 20 h<br />
Die Schüler sind in der Lage, sich mit Menschenrechten im Konfliktfeld internationaler Politik auseinander<br />
zu setzen. Sie haben Einblick in die Arbeit ausgewählter Menschenrechtsorganisationen und<br />
überdenken in diesem Zusammenhang ihr persönliches Engagement. Der Widerspruch zwischen Anspruch<br />
und Wirklichkeit in der Umsetzung der Menschenrechte ist ihnen bewusst.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen Überblick<br />
über die Menschenrechte<br />
und setzen sich mit ihrer Bedeutung<br />
als Gleichheitsrechte für alle<br />
Menschen weltweit auseinander.<br />
Sie haben differenziert Einsicht in<br />
die Menschenrechtssituation<br />
gewonnen und können daraus<br />
Perspektiven und mögliches<br />
Engagement für sich persönlich<br />
ableiten.<br />
Menschenrechte – inhaltliche<br />
Dimension<br />
Von der Menschenrechtsidee zur<br />
allgemeinen Erklärung der<br />
Menschenrechte (UNO 1948)<br />
Verankerung in Dokumenten –<br />
Nachhaltigkeit in der Umsetzung<br />
Widerspruch zwischen Anspruch und<br />
Wirklichkeit<br />
Globalisierung<br />
Menschenrechtsverletzungen (u. a.<br />
Rechte von Frauen, Kindern, Minderheiten,<br />
Flüchtlinge; Repressalien, Folter)<br />
Menschenrechtsorganisationen<br />
z. B. amnesty international, Terre des<br />
hommes<br />
Vorkenntnisse zum<br />
Grundgesetz und seiner<br />
Umsetzung nutzen<br />
Heranziehen aktueller<br />
Beispiele, Referate,<br />
Wandzeitungen zur<br />
Dokumentation<br />
Pro- und Contra-<br />
Diskussion<br />
z. B. zur Wirkung von<br />
persönlichem Engagement<br />
5.4.2 Grundbegriffe des Rechts ca. 10 h<br />
Die Schüler sind überzeugt, dass ein friedliches Zusammenleben der Menschen in der Gemeinschaft<br />
allgemein anerkannte Regeln erfordert. Sie wissen, dass neben den natürlichen auch juristische<br />
Personen Rechtsfähigkeit besitzen können. Dabei haben sie erkannt, dass Geschäfts- und Deliktsfähigkeit<br />
Formen der Handlungsfähigkeit sind, die in Abhängigkeit vom Alter und der kognitiven<br />
Entwicklung des Menschen stehen.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben die<br />
Notwendigkeit des Rechts<br />
erkannt. Sie haben einen<br />
Überblick über die Rechtsquellen<br />
und die Einteilung des Rechts.<br />
Sie begreifen die Rechtsfähigkeit<br />
von natürlichen und juristischen<br />
Personen und sind in der Lage,<br />
Fallbeispiele hinsichtlich der<br />
Geschäfts- und Deliktsfähigkeit<br />
anhand des BGB zu lösen.<br />
Funktionen des Rechts<br />
Rechtsquellen<br />
Unterscheidung: öffentliches und<br />
privates Recht<br />
Rechtsfähigkeit<br />
natürliche und juristische Personen<br />
Geschäftsfähigkeit und Stufen<br />
Deliktsfähigkeit und Stufen<br />
Rechtswirkung von<br />
BVerfGE und BGH-<br />
Urteilen an Beispielen<br />
diskutieren<br />
Übung mit dem BGB
15<br />
5.4.3 Aufsichtspflicht ca. 10 h<br />
Den Schülern ist bewusst, dass es bei der Aufsichtsführung nicht nur um die Vermeidung gegenwärtiger<br />
Schäden geht. Sie haben erkannt, dass mit Hilfe solider Rechtskenntnisse der pädagogische<br />
Spielraum bei der Aufsicht verantwortungsbewusst genutzt und Unsicherheiten abgebaut werden<br />
können.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler verstehen, dass<br />
bestimmte Personengruppen der<br />
Aufsicht bedürfen.<br />
Sie sind sich der Folgen einer<br />
Aufsichtspflichtverletzung<br />
bewusst und können ausgehend<br />
von der Deliktsfähigkeit haftungsrechtliche<br />
Probleme lösen.<br />
Sie haben Kenntnisse darüber,<br />
dass eine Delegation der Aufsichtspflicht<br />
möglich ist und<br />
kennen die rechtlichen Konsequenzen.<br />
Wesen der Aufsichtspflicht -<br />
aufsichtsbedürftige Personen<br />
Entstehung der Aufsichtspflicht<br />
(§§ 1631 I, 832 BGB)<br />
Inhalt und Umfang der Aufsichtsführung<br />
zivilrechtliche Folgen (§ 823 BGB) und<br />
Unfallschutz<br />
strafrechtliche Folgen<br />
arbeitsrechtliche Folgen unabhängig<br />
vom Schaden<br />
Voraussetzungen für die Delegation der<br />
Aufsichtspflicht<br />
Folgen für den Erfüllungsgehilfen<br />
Bezüge zum Praktikum<br />
herstellen<br />
in Gruppenarbeit z. B.<br />
sportliche Aktivitäten<br />
unter Beachtung der<br />
Aufsichtsführung planen<br />
anhand des § 823 BGB<br />
die Voraussetzungen<br />
für die Haftung<br />
beispielhaft ableiten<br />
Fälle aus strafrechtlicher<br />
Sicht in Gruppen<br />
diskutieren<br />
angemessene<br />
Reaktionen des<br />
Arbeitgebers<br />
herausarbeiten<br />
Erfahrungen aus dem<br />
Praktikum einbeziehen
16<br />
5.5 Praktikum (schulisch) ca. 45 h<br />
In der Klassenstufe 11 findet ein Praktikum im Umfang von ca. 100 Tagen statt. Es wird vorgeschlagen,<br />
die Lehrplanabschnitte 5.5.1 und 5.5.2 dem Einsatz im Praktikum voran zu stellen und den<br />
Lehrplanabschnitt 5.5.3 für die Auswertung des Praktikums am Schuljahresende zu nutzen.<br />
5.5.1 Erlebnispädagogische Einführungstage ca. 2-3 Tage/21 h<br />
Die Schüler haben einen Überblick über die Spezifik der Tätigkeiten Spiel, Lernen und Arbeit und<br />
deren Beitrag für die Persönlichkeitsentwicklung. Sie zeigen Interesse und Freude bei spielerischen,<br />
musikalischen, künstlerischen und sportlichen Aktivitäten in der Lerngruppe. Sie erweitern ihre<br />
Sozialkompetenz dahingehend, dass sie motiviert sind, in Absprache mit dem Mentor Aktivitäten in<br />
sozialen Einrichtungen zu begleiten und zu unterstützen, die der Entwicklung von Kindern und<br />
Jugendlichen sowie der Pflege von Menschen mit Beeinträchtigungen dienlich sind.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen<br />
Überblick über die Spezifik der<br />
Haupttätigkeiten.<br />
Sie haben weitere Kompetenzen<br />
anhand erlebnispädagogischer<br />
Tätigkeiten erworben.<br />
Sie besitzen die Motivation zur<br />
aktiven Betätigung im Praktikum.<br />
Spiel, Lernen, Arbeit<br />
Merkmale<br />
Bedeutung für die Entwicklung<br />
Spiel- und Beschäftigungsangebote<br />
z. B.:<br />
Interaktionsspiele:<br />
Kennlernspiele,<br />
Fingerspiele<br />
Regelspiele:<br />
Würfel- und Brettspiele<br />
Kreisspiele<br />
Funktionsspiele<br />
Gedächtnisspiele<br />
Gestaltungsspiele<br />
darstellende Spiele<br />
musisch-künstlerische Angebote<br />
z. B. Gesang, Rhythmusinstrumente,<br />
Tanz<br />
Bewegungsangebote<br />
Entspannungsübungen<br />
Lehrervortrag<br />
Die Einführungstage können<br />
auch in außerschulischen<br />
Einrichtungen<br />
organisiert werden<br />
(z. B.: Schullandheim,<br />
Jugendherberge,<br />
Museum, Kunsthof,<br />
Schwimmbad).<br />
Empfohlen wird die<br />
Kooperation mit verschiedenen<br />
Fachlehrern.<br />
Anlegen einer Kartei<br />
über Spiele, musischkünstlerische-<br />
und<br />
Bewegungsangebote<br />
unter Berücksichtigung<br />
der Altersgruppen.<br />
5.5.2 Exkursionstag ca. 6 h<br />
Die Schüler vertiefen ihre Sozialkompetenz hinsichtlich der Kontaktaufnahme, Gesprächsführung und<br />
des angemessenen Auftretens gegenüber Mitarbeitern und Mitgliedern der Unternehmensleitung.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler sind in der Lage, den<br />
Besuch im Unternehmen entsprechend<br />
den Erkundungsaufgaben<br />
selbstständig vorzubereiten<br />
und zu gestalten.<br />
Gespräch/Interview mit Mitarbeitern und<br />
Leitern einer ausgewählten NPO<br />
Besichtigung der Einrichtung<br />
Vorbereitung und Erstellung<br />
von<br />
Beobachtungs- und<br />
Gesprächsprotokollen<br />
Bezug zu Sozial-<br />
management
17<br />
5.5.3 Reflexion zum Praktikum ca. 3 Tage/18 h<br />
Die Schüler haben die Möglichkeit, Eindrücke und Probleme aus dem Praktikum gemeinsam zu reflektieren.<br />
Sie sind in der Lage, positive Erfahrungen weiter zu geben und gemeinsame Problembewältigungsstrategien<br />
zu entwickeln.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler können ihre Lerner- spezifische Bedingungen der einzelnen<br />
fahrungen aus fachlicher und Einrichtungen<br />
persönlicher Hinsicht reflektieren Fallbeispiele<br />
und gemeinsame Lösungsansätze<br />
ableiten.<br />
Bezug zu <strong>Sozialwissenschaft</strong>en<br />
und<br />
<strong>Sozialmanagement</strong><br />
Brainstorming<br />
Mindmap<br />
Moderation
6 Fächer Klassenstufe 12<br />
18<br />
6.1 <strong>Gesundheitslehre</strong> ca. 100 h<br />
Das Anliegen des Faches <strong>Gesundheitslehre</strong> ist es, den Schülern grundlegende Kenntnisse zum<br />
Verständnis zivilisationsbedingter Erkrankungen zu vermitteln. Dabei werden die anatomischphysiologischen<br />
Fakten vermittelt, die es den Schülern ermöglichen, ein pathophysiologisches<br />
Verständnis zu entwickeln, Risikofaktoren zu erkennen und eigenständig prophylaktische Maßnahmen<br />
abzuleiten. Das Ziel ist es, die Schüler zu befähigen, diese Kenntnisse in der eigenen Lebensweise zu<br />
berücksichtigen.<br />
6.1.1 Nervensystem ca. 27 h<br />
Die Schüler haben einen Überblick über Bau und Funktion des Nervensystems. Auf dieser Grundlage<br />
verstehen sie die Mechanismen der Stressentstehung und deren physiologische und pathophysiologische<br />
Folgen. Sie erkennen die Zusammenhänge stressbedingter Erkrankungen und können<br />
präventive Maßnahmen ableiten.<br />
Sie sind befähigt, anhand ausgewählter Krankheitsbilder, den Einfluss von Anlage, Umwelt und<br />
Selbststeuerung bei der Entstehung, Behandlung und Vorbeugung von Nervenerkrankungen zu<br />
erklären.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen<br />
Überblick über die Teile des<br />
menschlichen Nervensystems.<br />
Sie sind informiert über Bau und<br />
Funktion der Nervenzelle.<br />
Sie sind informiert über Bau und<br />
Funktion des Gehirns.<br />
Sie haben einen Einblick in<br />
die Funktion des vegetativen<br />
Nervensystems.<br />
Sie erkennen Zusammenhänge<br />
der Stressentstehung und<br />
Stressbewältigung.<br />
Sie haben einen Überblick über<br />
Abhängigkeitserkrankungen.<br />
Sie sind informiert über<br />
stoffgebundene<br />
Abhängigkeitserkrankungen.<br />
Sie besitzen einen Überblick über<br />
zivilisationsbeeinflusste<br />
Nervenerkrankungen und<br />
psychische Störungen.<br />
funktionelle und morphologische<br />
Einteilung<br />
Bau der Nervenzelle, Ruhepotential,<br />
Erregungsleitung an markhaltigen<br />
Neuronen,<br />
Erregungsübertragung an Synapsen<br />
makroskopischer Aufbau und allgemeine<br />
Funktionen der Hirnteile<br />
Funktion von Sympathikus und<br />
Parasympathikus, antagonistische<br />
Wirkung<br />
physiologische Abläufe bei Stress,<br />
Entwicklung von Eustress und Disstress<br />
Methoden der Stressbewältigung<br />
stoffgebundene und nicht<br />
stoffgebundene<br />
Abhängigkeitserkrankungen<br />
Wirkung und Folgen von Alkohol- und<br />
Medikamentenmissbrauch und der<br />
Einnahme illegaler Drogen,<br />
Möglichkeiten der Prävention<br />
Ursachen, Symptome und Behandlung<br />
ausgewählter Erkrankungen/Syndrome<br />
(z. B. Demenzen, Depressionen,<br />
Migräne, Suizidalität, Essstörungen)<br />
Bezug zu Bio Kl. 8 (RS)<br />
Bezug zum Hormonsystem<br />
In Abstimmung mit<br />
<strong>Sozialwissenschaft</strong>en<br />
Übung von Entspannungstechniken<br />
Nutzung der Angebote<br />
von Beratungsstellen<br />
exemplarische Bearbeitung<br />
über Formen des<br />
handlungsorientierten<br />
Unterrichts
19<br />
6.1.2 Blut und Herz-Kreislauf-System ca. 23 h<br />
Die Schüler kennen die Bestandteile des Blutes und die Teile des Herz-Kreislauf-Systems und verstehen<br />
deren Funktion. Sie erkennen den Zusammenhang von individueller Lebensweise und dem Risiko<br />
für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auf dieser Grundlage leiten sie Präventionsmaßnahmen<br />
ab.<br />
Dabei finden die Kenntnisse der Ernährungslehre aus Klasse 11 besondere Berücksichtigung.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen Überblick<br />
über die Bestandteile des<br />
Blutes.<br />
Sie haben einen Einblick in Bau<br />
und Funktion des Herz-Kreislauf-<br />
Systems.<br />
Sie kennen Risikofaktoren für<br />
Erkrankungen des Herz-<br />
Kreislauf-System.<br />
Sie können den Zusammenhang<br />
von Risikofaktoren und der<br />
Entstehung von Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen darlegen.<br />
Sie haben die Fähigkeit,<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
vorzubeugen.<br />
Blutbestandteile und ihre Funktionen Bezug zu Bio Kl. 8 (RS)<br />
makroskopischer Bau des Herzens,<br />
Erregungsbildung und Erregungsleitung<br />
und Pumpfunktion des Herzens<br />
Bau und Funktion von Arterien, Venen<br />
und Kapillaren<br />
Körper- und Lungenkreislauf<br />
Genussmittelmissbrauch (v. a. Rauchen)<br />
Ernährungsfehler,<br />
Disstress,<br />
Bewegungsmangel<br />
Entstehung von Arteriosklerose und<br />
deren Folgen<br />
z. B. Angina pectoris, Myokardinfarkt,<br />
pAVK, Apoplex, Hypertonie<br />
primäre und sekundäre Prävention<br />
Auswertung aktueller<br />
Statistiken<br />
exemplarische Behandlung<br />
unter Einbeziehung<br />
der Schülererfahrungen<br />
(Praktikum Kl. 11)<br />
6.1.3 Verdauungssystem ca. 22 h<br />
Die Schüler besitzen einen Überblick über die Anatomie und Physiologie des menschlichen Verdauungstraktes.<br />
Sie können den Zusammenhang von Störungen der Blutzuckerregulation bei Diabetes mellitus und<br />
den Symptomen herstellen und erkennen die Bedeutung der Prävention und Therapie zur Verhinderung<br />
lebensbedrohlicher Folgeerkrankungen.<br />
Die Schüler setzen sich kritisch mit dem Problem der Zunahme von Essstörungen v. a. auch bei<br />
Jugendlichen auseinander.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen<br />
Überblick über die Teile des<br />
Verdauungssystems.<br />
Sie besitzen Kenntnisse über<br />
Ursachen und Folgen von<br />
Diabetes mellitus.<br />
Weg der Nahrung,<br />
Funktion der Abschnitte des<br />
Verdauungssystems<br />
Funktion der Bauchspeicheldrüse und<br />
Leber<br />
Regulation des Blutzuckerspiegels,<br />
Ursachen des Diabetes bei Typ I und II,<br />
Symptome und Folgeerkrankungen,<br />
Möglichkeiten der Prävention<br />
Bezug zu Bio Kl. 8 (RS)
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie haben einen Einblick in Ursachen<br />
und Auswirkungen von<br />
Essstörungen.<br />
20<br />
Ursachen von Essstörungen,<br />
gesundheitliche Folgen von Adipositas,<br />
Bulimia und Anorexia nervosa<br />
Therapieansätze<br />
Möglichkeiten der Prävention<br />
Bezüge zu Ernährungslehre,<br />
Klasse 11<br />
Problemdiskussion:<br />
gesellschaftliche und<br />
familiäre Ursachen für<br />
die Zunahme von Essstörungen<br />
6.1.4 Geschlechtssystem ca. 18 h<br />
Die Kenntnisse von Bau und Funktion der Geschlechtsorgane des Menschen sind die Grundlage für<br />
das Verständnis des Schwangerschaftsverlaufs und der Sexualität.<br />
Die Schüler kennen Risikofaktoren für die Gesundheit von Mutter und Kind und können Verhaltensregeln<br />
ableiten.<br />
Sie verstehen Sexualität als ein Grundbedürfnis des Menschen und erkennen den Anteil eigener<br />
Verantwortung für sich und den Partner.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen Überblick<br />
über die männlichen und<br />
weiblichen Geschlechtsorgane.<br />
Sie kennen den Verlauf der<br />
Schwangerschaft und mögliche<br />
Risiken für das Ungeborene.<br />
Sie können Regeln für den<br />
verantwortungsvollen Umgang<br />
mit Sexualität ableiten.<br />
Bau und Funktion der männlichen und<br />
weiblichen Geschlechtsorgane<br />
Menstruationszyklus<br />
Entwicklung von Embryo und Fötus,<br />
Ernährung während der<br />
Schwangerschaft,<br />
Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen<br />
Umgang mit Sexualität<br />
Methoden der Kontrazeption und ihre<br />
Vor- und Nachteile<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Bezug zu Bio Kl. 8 (RS)<br />
6.1.5 Bewegungsapparat ca. 10 h<br />
Auf der Grundlage ausgewählter anatomisch-physiologischer Kenntnisse des Bewegungsapparates<br />
erkennen die Schüler den Einfluss und die Folgen zivilisationsbedingter Lebensweise.<br />
Damit sind sie in der Lage, das Entstehen von Krankheiten zu erklären und vorbeugende Maßnahmen<br />
abzuleiten.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen<br />
Überblick über die Teile des<br />
Bewegungsapparates.<br />
Sie haben Kenntnisse über die<br />
chemische Zusammensetzung<br />
der Knochen.<br />
Sie haben einen Einblick in ausgewählte<br />
Erkrankungen des<br />
Bewegungsapparates.<br />
Sie können pathophysiologische<br />
Zusammenhänge darlegen und<br />
daraus präventive Maßnahmen<br />
ableiten.<br />
Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen,<br />
Bänder<br />
anorganische und organische<br />
Bestandteile und deren Bedeutung für<br />
die Knocheneigenschaften<br />
Osteoporose und Arthrose<br />
(Ursachen, Symptome)<br />
Prophylaxe (Rückenschule)<br />
Bezug zu Bio Kl. 8 (RS)<br />
praktische Übungen
21<br />
6.2 <strong>Sozialwissenschaft</strong> ca. 240 h<br />
6.2.1 Grundlagen der menschlichen Entwicklung ca. 30 h<br />
Die Schüler begreifen den menschlichen Entwicklungsprozess als ein wechselseitiges Zusammenspiel<br />
von genetischer Veranlagung, Umweltprägung und Selbstbestimmung. Dabei können sie einzelne<br />
Entwicklungsfaktoren und deren Einfluss darstellen sowie Wechselwirkungsprozesse verdeutlichen.<br />
Sie sind außerdem in der Lage, wesentliche Merkmale der Entwicklung sowie den typischen<br />
Entwicklungsverlauf zu beschreiben. Dabei erkennen sie, dass endogene, exogene und/oder autogene<br />
Faktoren die Entwicklung begünstigen oder einschränken können. Um Störungen in der Entwicklung<br />
zu vermeiden, leiten sie pädagogische Konsequenzen ab.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler kennen die Ursachen<br />
sowie die Bedingungen des Entwicklungsprozesses.<br />
Sie verstehen<br />
das Zusammenwirken von<br />
Anlage, Umwelt und Selbststeuerung<br />
und können die Gefahren<br />
einseitiger Betrachtungsweisen<br />
formulieren.<br />
Sie sind in der Lage, wesentliche<br />
Merkmale im Entwicklungsverlauf<br />
zu beschreiben und mögliche<br />
Störquellen zu benennen.<br />
Sie verfügen über die Fähigkeit,<br />
optimale Entwicklungsbedingungen<br />
zu beschreiben sowie<br />
Fördermöglichkeiten bei<br />
Störungen der Entwicklung<br />
abzuleiten.<br />
endogene, exogene und autogene<br />
Faktoren<br />
kritische, sensible Phasen<br />
Wechselwirkung von Reifung und<br />
Lernen<br />
Erbtheorie<br />
Milieutheorie<br />
Interaktionstheorie<br />
allgemeine Merkmale der Entwicklung,<br />
Entwicklung auf verschiedenen<br />
Altersstufen<br />
Motorikentwicklung<br />
kognitive Fähigkeiten/Funktionen<br />
Gefühle, Bedürfnisse<br />
Entwicklung des Sozialverhaltens<br />
Bedingungen, die die Erziehbarkeit<br />
einschränken oder begünstigen<br />
Film: „Napola – Elite für<br />
den Führer“<br />
Zwillingsforschung<br />
Modelle der<br />
Entwicklung<br />
(z. B.:<br />
kogn. Entw. – Piaget,<br />
Bedürfnisse – Maslow,<br />
Sozialverhalten –<br />
Erikson)<br />
6.2.2 Der Mensch als soziales Wesen ca. 40 h<br />
Die Schüler verstehen Gesellschaft als das umfassendste System des menschlichen Zusammenlebens<br />
sowie den Aufbau einer Gesellschaft in ihren Strukturen als komplexes Netzwerk von Beziehungen.<br />
Sie erfahren einen Überblick über die soziale Differenzierung der Gesellschaft und<br />
erkennen, dass die Zuordnung zu einer sozialen Schicht keine konstante Größe darstellt.<br />
Die Schüler erfahren, dass der Mensch als soziales Wesen von der Gesellschaft geprägt wird, diese<br />
aber auch als „aktives Wesen“ verändern kann.<br />
Durch die sichere Beherrschung theoretischer Kenntnisse wird die Sach- und Fachkompetenz<br />
erreicht. Die Schüler sind in der Lage, eigene Entwicklungsmöglichkeiten in der Gesellschaft zu<br />
beurteilen sowie Wertvorstellungen zu reflektieren.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen Einblick<br />
in gesellschaftliche Strukturen.<br />
Sie verfügen über Kenntnisse zur<br />
Sozialisation.<br />
Sie verstehen soziale Normen als<br />
Grundlage des Sozialverhaltens.<br />
Begriff Gesellschaft und Gesellschaftsstruktur<br />
(Mikro-, Meso-, Makrostruktur)<br />
Grundformen der Gesellschaft<br />
Begriff, Instanzen, Phasen, Wirkungen,<br />
Theorien<br />
soziale Werte und Normen sowie deren<br />
Bedeutung, Sanktionen<br />
„Risikogesellschaft“<br />
(Ulrich Beck)<br />
symbolischer Interaktionismus,strukturellfunktionale<br />
Theorie
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie besitzen Kenntnisse über die<br />
Prozesse der sozialen Integration<br />
(Gruppensoziologie).<br />
Sie sind in der Lage, Grundbegriffe<br />
der Gruppensoziologie<br />
anzuwenden<br />
Sie haben Kenntnisse über die<br />
Familie als Sozialisationsinstanz.<br />
Sie verstehen die soziale Differenzierung<br />
der Gesellschaft.<br />
Sie kennen den Begriff<br />
„soziale Mobilität“.<br />
22<br />
Begriff „Gruppe“, Klassifikation,<br />
Merkmale der Kleingruppe,<br />
Gruppenbildungsprozesse,<br />
Einflüsse der Gruppe auf die<br />
Persönlichkeitsentwicklung<br />
Differenzierung von Status und Rolle<br />
Rollenkonflikte<br />
soziales Netzwerk<br />
Begriff „Familie“<br />
Familienformen im Wandel der Kultur<br />
und Gesellschaft<br />
Familienstrukturen<br />
Funktionen der Familie<br />
Phasen in der Entstehung und<br />
Entwicklung der Familie<br />
Sozialisationseffekte der Familie<br />
(schichtspezifische Einstellungen und<br />
Verhaltensweisen, Folgen sozialer<br />
Ungleichheit für die<br />
Persönlichkeitsentwicklung,<br />
unvollständige/neue Familienstrukturen)<br />
soziale Ungleichheit,<br />
soziale Schicht,<br />
offene Gesellschaft Bundesrepublik<br />
vertikale Mobilität,<br />
horizontale Mobilität und ihre Folgen<br />
z. B. nach Hartley<br />
Bedeutung des Spiels<br />
(Rollen werden antizipatorisch<br />
geübt)<br />
Sozialkompetenz<br />
(→ päd. Mündigkeit)<br />
Alternativen zur Kernfamilie<br />
(z. B. Wohngemeinschaften,<br />
Kibbuzim),<br />
Pluralisierung von<br />
Lebensformen, soziale<br />
Folgen der heutigen<br />
Familienstrukturen (z. B.<br />
Alterseinsamkeit)<br />
Erziehungsverhalten<br />
Verhalten bezüglich<br />
Gesundheit und<br />
Krankheit<br />
Chancenungleichheit<br />
(→ soziale Schichten)<br />
Abgrenzung von und<br />
Zusammenhang mit<br />
individueller Ungleichheit<br />
6.2.3 Psychische Funktionen, Fähigkeiten und Kräfte ca. 40 h<br />
6.2.3.1 Wahrnehmung und Verhalten<br />
Die Schüler wissen, dass psychische Funktionen, Fähigkeiten und Kräfte zusammenwirken und dadurch<br />
menschliches Erleben und Verhalten bedingen. Sie verstehen die Wahrnehmung als erste Stufe<br />
der Kognition und als Voraussetzung für die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen aus der<br />
Umwelt. Sie begreifen die Subjektivität dieses Prozesses trotz allgemein gültiger Gesetzmäßigkeiten.<br />
Sie haben einen Überblick über mögliche Fehler und Störungen der Wahrnehmung und deren Ursachen.<br />
Sie besitzen die Fähigkeit eigene Wahrnehmungen kritisch zu reflektieren und mehr Verständnis<br />
für Wahrnehmungen und Verhalten der Mitmenschen zu zeigen.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler kennen die grundlegenden<br />
physiologischen Zusammenhänge<br />
beim Prozess der<br />
Wahrnehmung.<br />
Sie haben einen Überblick über<br />
verschiedene Wahrnehmungsarten.<br />
physiologischen Grundlagen der<br />
Wahrnehmung<br />
Sinneswahrnehmungen<br />
Gefühlswahrnehmungen<br />
soziale Wahrnehmung<br />
Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />
Bezug zu <strong>Gesundheitslehre</strong><br />
– Anatomie und<br />
Physiologie der Sinnesorgane<br />
und des ZNS<br />
Bezug zur<br />
Beobachtungsmethode<br />
und häufigen Fehlern
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie besitzen einen Einblick in die<br />
vielfältigen Ursachen der<br />
Subjektivität der Wahrnehmung.<br />
Sie können ihre Kenntnisse auf<br />
Beispiele zu individuellem Verhalten<br />
und Erleben anwenden.<br />
Sie können Wahrnehmungsfehler<br />
und Wahrnehmungsstörungen<br />
benennen und leiten Schlussfolgerungen<br />
hinsichtlich möglicher<br />
Ursachen ab.<br />
Sie kennen Gesetzmäßigkeiten<br />
der Wahrnehmung.<br />
6.2.3.2 Kognitive Prozesse<br />
23<br />
Subjektivität der Wahrnehmung auf<br />
Grund verschiedener Einflussfaktoren<br />
Zusammenhang zwischen subjektiver<br />
Wahrnehmung und individuellem<br />
Erleben und Verhalten<br />
Fehler und Störungen der<br />
Wahrnehmung und ihre Ursachen<br />
Ähnlichkeit, Räumlichkeit; Strukturiertheit,<br />
Ganzheitlichkeit, Sinnerfüllung,<br />
Konstanzphänomene, Adaption, u. a.<br />
Veranschaulichung<br />
durch Demonstration<br />
optischer Täuschungen<br />
und ähnlicher Phänomene<br />
Die Schüler kennen die kognitiven Prozesse Gedächtnis, Denken, Sprache und Intelligenz. Sie begreifen<br />
die wechselseitigen Zusammenhänge der verschiedenen kognitiven Prozesse sowie ihre Bedeutung<br />
für das menschliche Verhalten. Sie sind in der Lage, die erworbenen Kenntnisse für ihr eigenes<br />
Lernverhalten nutzbar zu machen.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie haben Kenntnisse über die<br />
Funktion und die Bedeutung kognitiver<br />
Prozesse für das menschliche<br />
Verhalten und können wesentliche<br />
Störungen beschreiben.<br />
Sie begreifen die Wechselbeziehungen<br />
zwischen den genannten<br />
kognitiven Prozessen.<br />
Sie besitzen die Fähigkeit,<br />
Schlussfolgerungen für ihr<br />
eigenes Lernverhalten abzuleiten.<br />
6.2.3.3 Psychische Kräfte<br />
Gedächtnis<br />
Denken<br />
Intelligenz<br />
Sprache<br />
Vorstellen von Lern- und<br />
Studiertechniken<br />
Gedächtnis- und<br />
Intelligenztests<br />
Einstellungstests<br />
praktische Übungen<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Die Schüler haben einen Überblick über Bedürfnisse, Emotionen und Motivationen, die als psychische<br />
Kräfte wirken. Sie erfassen die Komplexität der menschlichen Antriebsregulation ausgehend von den<br />
Begriffsbestimmungen und den Erklärungsansätzen zur Entstehung und Wirkung der genannten<br />
psychischen Kräfte. Sie verfügen über die Fähigkeit, ihre theoretischen Kenntnisse auf pädagogische<br />
Handlungsfälle und Alltagssituationen anzuwenden.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler kennen die Inhalte<br />
der Begriffe Bedürfnis, Motiv,<br />
Motivation und Emotion.<br />
Begriffsbestimmung Motivation und<br />
Emotion<br />
Zusammenhang von Bedürfnis und<br />
Motivation<br />
Bedürfnispyramide (nach Maslow)
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie haben die Erklärungsansätze<br />
zur Entstehung von Emotionen<br />
und Motivationen verstanden.<br />
Sie können allgemeine Prinzipien<br />
der Motivation auf pädagogische<br />
Handlungsfälle übertragen.<br />
Sie verfügen über die Fähigkeit<br />
zur Anwendung der Kenntnisse<br />
über Emotionen und Motivationen<br />
auf die Phänomene Angst, Stress<br />
und Aggression.<br />
Sie kennen Theorien zur<br />
Entstehung von Aggressionen<br />
und sind in der Lage sie kritisch<br />
zu reflektieren.<br />
24<br />
Entstehung von Emotionen und<br />
Motivationen<br />
Prinzipien der Motivation<br />
Angst – Formen, Anzeichen, Funktionen<br />
und Folgen<br />
Strategien zur Angstbewältigung<br />
Stress als emotional belastender<br />
Zustand – Formen von Stress<br />
Bewältigungsstrategien<br />
Aggressionen – Äußerungsformen und<br />
Funktionen<br />
Theorien zur Entstehung von Aggressionen<br />
(psychoanalytische Theorie,<br />
Verhaltenstheorie, Instinkttheorie,<br />
Frustrations- Aggressionstheorie)<br />
Sie können Strategien zum Um- Strategien zum Umgang mit<br />
gang mit Aggressionen auf Alltags- Aggressionen und zur Gewaltprävention<br />
situationen und pädagogische<br />
Handlungsfälle anwenden.<br />
Sie haben Verständnis für die<br />
menschliche Antriebsregulation.<br />
Wechselwirkung von emotionalen,<br />
kognitiven und motivationalen<br />
Antriebsgeschehen<br />
Bezug zur Wechselbeziehung<br />
von Anlage,<br />
Umwelt und Selbststeuerung<br />
bei der Persönlichkeitsentwicklung<br />
Bezug zu „Angewandte<br />
Naturwissenschaft“ und<br />
„<strong>Gesundheitslehre</strong>“ –<br />
Nervensystem, Hormonsystem,<br />
Psychosomatik<br />
Erfahrungsberichte der<br />
Schüler<br />
Übungen zur Selbsterfahrung<br />
mit Aggressionen<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Polizei, Sozialarbeitern<br />
oder ähnlichen –<br />
Projekte, Exkursionen<br />
Analyse der Lern- und<br />
Leistungsmotivation der<br />
Schüler<br />
6.2.4 Persönlichkeitstheorien ca. 25 h<br />
Die Schüler sind fähig, menschliches Erleben und Verhalten mit Hilfe von Modellvorstellungen zur<br />
Persönlichkeit zu begreifen. Anhand ausgewählter Persönlichkeitstheorien sind die Schüler in der<br />
Lage, die Struktur, die Dynamik und die Entwicklung der Persönlichkeit zu beschreiben. Sie können<br />
die Persönlichkeitsvorstellungen in Wechselwirkung mit der sozialen Umwelt bewerten. In der kritischen<br />
Auseinandersetzung mit den kennen gelernten Theorien erfassen die Schüler das Spannungsfeld<br />
innerer und äußerer Bedingungen der psychischen Entwicklung. Sie kennen unterschiedliche<br />
Erklärungsansätze für psychische Störungen und leiten daraus Konsequenzen für pädagogisches<br />
Handeln ab.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen<br />
Überblick über die verschiedenen<br />
Persönlichkeitstheorien.<br />
Begriff: Persönlichkeit<br />
Ziele der Persönlichkeitstheorie<br />
psychoanalytische Ansätze<br />
(Freud, Erikson u. a.)<br />
kognitivistische Ansätze<br />
(Bandura, Kanter, u. a.)<br />
humanistische Ansätze<br />
(Rogers, Maslow u. a.)<br />
behavioristische Ansätze<br />
(Skinner, Watson u. a.)<br />
Schulen der Psychologie<br />
Bezug zu: Lerntheorien
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie kennen ausgewählte Persönlichkeitsmodelle<br />
mit ihrer<br />
Struktur, ihrer Dynamik und dem<br />
spezifischen Entwicklungsverlauf<br />
und können diese beschreiben.<br />
Sie verstehen Angst und Abwehrverhalten<br />
als Anpassungsversuch<br />
der individuellen Persönlichkeit<br />
an die Umwelt.<br />
Sie verfügen über Kenntnisse zur<br />
Persönlichkeit und leiten pädagogische<br />
Konsequenzen ab.<br />
25<br />
Freud’s psychoanalytisches Persönlichkeitsmodell<br />
Adlers Individualpsychologie<br />
Rogers humanistisches Modell<br />
Abwehrmechanismen<br />
Sicherungsverhalten<br />
Neurosen<br />
Ersatzbefriedigungen<br />
Anpassungsmechanismen<br />
Personenwahrnehmung<br />
Personenbeurteilung<br />
soziale Einstellungen und die<br />
Möglichkeit der Einstellungsänderung<br />
Selbst- und Sozialkompetenz<br />
Bezug zu: Folgen fehlender<br />
und unzulänglicher<br />
Erziehung;<br />
<strong>Gesundheitslehre</strong> (Sucht)<br />
Bezug zu:<br />
Bedeutung emotionaler<br />
Beziehung in der Erziehung<br />
pädagogisches Verhältnis<br />
6.2.5 Der Lernprozess ca. 70 h<br />
6.2.5.1 Lerntheorien ca. 25 h<br />
Die Schüler verstehen Lernen als allgegenwärtigen, komplexen Prozess der dauerhaften Verhaltensänderung<br />
und als Wissenserwerb. Sie wissen, dass mit unterschiedlichen theoretischen Modellen<br />
versucht wird, Lernprozesse zu erklären.<br />
Sie kennen ausgewählte Lerntheorien und sind in der Lage, anhand der spezifischen Gesetzmäßigkeiten<br />
die Herausbildung von Verhaltensweisen sowie den Wissenserwerb zu beschreiben. Sie<br />
besitzen die Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit den Theorien und kennen deren<br />
Bedeutung für die Erziehung.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben einen Überblick<br />
über verschiedene Lerntheorien<br />
zur Verhaltensänderung<br />
und zum Wissenserwerb.<br />
Sie kennen ausgewählte und für<br />
die Erziehung bedeutsame Lerntheorien<br />
und können mit Hilfe<br />
grundlegender Gesetzmäßigkeiten<br />
den Prozess der Verhaltensänderung<br />
bzw. des<br />
Wissenserwerbs beschreiben.<br />
Begriff: Lernen<br />
Bedeutung des Lernens<br />
klassisches und operantes Konditionieren<br />
Lernen am Modell nach Bandura<br />
Lernen durch Einsicht<br />
Anwendung der Lerntheorien in der<br />
Erziehung<br />
Bezug zu:<br />
Erziehbarkeit/Erziehungsbedürftigkeit,<br />
Bildungsbegriff<br />
Bezug zu:<br />
Bedeutung der Motivation<br />
Entstehung aggressiven<br />
Verhaltens<br />
Analyse von Praxisbeispielen<br />
6.2.5.2 Erziehungsziele, Erziehungsstile und Lernhilfen durch Erziehungsmaßnahmen ca. 30 h<br />
Die Schüler kennen Erziehungsziele als bewusst gesetzte Wert- und Normvorstellungen und können<br />
deren Funktion im Erziehungsprozess bestimmen. Sie erfassen das Bedingungsgefüge, in dem Ziele<br />
entstehen und sich verändern. Sie können zu Problemen der Zielsetzung kritisch Stellung nehmen.<br />
Pädagogische Mündigkeit, Emanzipation und Bildung werden als aktuelle Leitvorstellungen verstanden.<br />
Die Schüler haben einen Einblick in die Methoden und Probleme der Erziehungsstilforschung. Sie<br />
wissen um die eingeschränkte Verwendbarkeit der verschiedenen Konzepte der Erziehungsstilforschung<br />
für die Praxis. Die Aufnahme positiver emotionaler Beziehungen wird als Grundlage für die<br />
Erziehung verstanden. Sie sind in der Lage, anhand der Lerntheorien die Wirkungsweise von<br />
Erziehungsmaßnahmen darzulegen. Sie verfügen über Fähigkeiten, sich sachlich mit dem Einsatz von<br />
Strafen in der Erziehung auseinander zu setzen und geeignete Alternativen vorzuschlagen.
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler kennen<br />
Erziehungsziele, deren Inhalte<br />
und Funktionen.<br />
Sie besitzen Kenntnisse über die<br />
historische Bedingtheit von<br />
Erziehungszielen. Sie können zu<br />
den Problemen und Gefahren bei<br />
der Zielsetzung kritisch Stellung<br />
nehmen.<br />
Sie besitzen einen Einblick in die<br />
Probleme der Erziehungsstilforschung<br />
und sind in der Lage,<br />
die Verwendbarkeit für die Praxis<br />
einzuschätzen. Sie begreifen<br />
Wertschätzung, Verständnis und<br />
Echtheit als wesentliche Grundlagen<br />
beim Aufbau einer positiven<br />
emotionalen Beziehung.<br />
Sie können die Wirkungsweise<br />
von Erziehungsmaßnahmen<br />
lerntheoretisch begründen. Sie<br />
sind in der Lage, sich ausgehend<br />
vom Erziehungsziel kritisch mit<br />
dem Einsatz von Strafen in der<br />
Erziehung auseinander zu<br />
setzen.<br />
26<br />
Erziehungsziele und ihre Bedeutung im<br />
Erziehungsprozess<br />
Faktoren und Wandel von<br />
Erziehungszielen<br />
Gefahren bei der Zielsetzung<br />
aktuelle Leitvorstellungen in der<br />
Erziehung:<br />
pädagogische Mündigkeit,<br />
Emanzipation, Bildung<br />
Abgrenzung der Begriffe:<br />
Erziehungsstil und Erzieherverhalten<br />
typologisches Konzept nach Kurt Lewin<br />
dimensionsorientiertes Konzept nach<br />
Tausch/Tausch<br />
Bedeutung der positiven emotionalen<br />
Beziehung<br />
kritische Reflexion der<br />
Erziehungsstilforschung<br />
Begriff: Erziehungsmaßnahme<br />
unterstützende Erziehungsmaßnahmen<br />
gegenwirkende Erziehungsmaßnahmen<br />
Strafe in der Erziehung<br />
besondere Bedeutung des Spiels für die<br />
Erziehung<br />
Analyse<br />
unterschiedlicher Ziele,<br />
Verschleierung von Zielen<br />
am Beispiel diktatorischer<br />
Erziehung,<br />
(Film „Napola“)<br />
Rollenspiele<br />
Gruppenarbeit<br />
Bezug zu:<br />
Erziehungsbedürftigkeit,<br />
Folgen fehlender und<br />
unzulänglicher<br />
Erziehung,<br />
C. Rogers humanistischesPersönlichkeitsmodell<br />
Gruppenarbeit<br />
Bezug zu Sozial- und<br />
Rechtskunde:<br />
Recht auf gewaltfreie<br />
Erziehung des Kindes<br />
(§1631 II BGB)<br />
praktische Übungen<br />
Rollenspiele<br />
6.2.5.3 Alternative Erziehungskonzepte ca. 15 h<br />
Die Schüler besitzen einen Überblick über die bekanntesten alternativen Erziehungs- bzw. Lernkonzepte.<br />
Exemplarisch kennen sie die Merkmale und Methoden ausgewählter Konzepte. So haben die<br />
Schüler ein Grundverständnis bezüglich der verschiedenen Reformansätze. Sie wissen, dass jedem<br />
alternativen Konzept konkrete Wert- und Normenvorstellungen sowie Erziehungsziele zugrunde liegen.<br />
In der Reflexion einiger Reformideen hinsichtlich der eigenen Schullaufbahnerfahrungen sind sie<br />
in der Lage, Vor- und Nachteile dieser Lernkonzepte abzuleiten. Dabei können sie deren Einfluss bzw.<br />
deren Berechtigung im erzieherischen Alltag überprüfen.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen einen Überblick<br />
über die verschiedenen<br />
Strömungen der Reformpädagogik.<br />
Sie verfügen über Kenntnisse zu<br />
den Grundlagen, den Methoden<br />
sowie den Vor- und Nachteilen<br />
einiger pädagogischer Konzepte.<br />
Sie sind zu kritischer Reflexion<br />
und Anwendung reformpädagogischer<br />
Ansätze in der Erziehung<br />
fähig.<br />
Begriff „Reformpädagogik“<br />
historische Entwicklung<br />
reformpädagogischer Ansätze<br />
reformpädagogische Konzepte:<br />
Fröbel, Montessori, Steiner, Petersen<br />
Vergleich der Zielsetzungen reformpädagogischer<br />
Ansätze mit den aktuellen<br />
Leitvorstellungen in der Erziehung<br />
Überprüfung nach anthropologischer,<br />
normativer und pragmatischer Begründung<br />
Schülervorträge<br />
fiktives<br />
Interview/Moderation<br />
Exkursionen<br />
Bezug zu:<br />
Bildungsbegriff<br />
PISA-Testdiskussion<br />
Erziehungsstile
27<br />
6.2.6 Soziale Arbeit ca. 20 h<br />
Die Schüler sind in der Lage, ausgehend von den Ursprüngen der sozialen Arbeit die gegenwärtigen<br />
Ziele und Funktionen abzuleiten. Sie verstehen soziale Arbeit als berufsmäßige, wissenschaftlich fundierte<br />
Sozial-, Gesundheits- und Jugendhilfe, die Menschen aller Altersgruppen bei der Bewältigung<br />
sozialer und psychischer Probleme unterstützt. Sie haben einen Einblick in unterschiedliche Handlungskonzepte,<br />
die zugleich der Stärkung der Anpassungsfähigkeit des Einzelnen und der Verbesserung<br />
der Umweltbedingungen dienen. Sie können die klassischen Methoden der sozialen Arbeit charakterisieren<br />
und die Anwendungsprinzipien an praktischen Erfahrungen oder Fallbeispielen nachweisen.<br />
Sie haben die handlungsleitende Funktion der sozialen Gemeinwesenarbeit für die Lösung<br />
zukünftiger Probleme erkannt.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler verstehen die Ziele<br />
und Funktionen der sozialen<br />
Arbeit.<br />
Sie haben einen Einblick in soziale<br />
Handlungskonzepte.<br />
Sie kennen die Spezifik der klassischen<br />
Methoden der sozialen Arbeit<br />
und sind in der Lage, deren<br />
Grundsätze an konkreten Beispielen<br />
nachzuweisen.<br />
historische Entwicklung der sozialen<br />
Arbeit<br />
Ziele und Aufgaben der Sozial-,<br />
Gesundheits- und Jugendhilfe<br />
Grundprinzipien der Jugendhilfe (KJHG)<br />
Anknüpfen an Erfahrungen<br />
aus dem Praktikum<br />
Bezug zu Sozial- und<br />
Rechtskunde:<br />
Kindschaftsrecht<br />
Handlungskonzepte der sozialen Arbeit: Bezug zu:<br />
z. B. ökologisch orientierte soziale Arbeit, aktuelle Leit-<br />
„Life-Modell“ oder<br />
vorstellungen,<br />
Unterstützungsmanagement<br />
Lerntheorien,<br />
Persönlichkeitstheorien<br />
Einzelhilfe<br />
soziale Gruppenarbeit<br />
soziale Gemeinwesenarbeit<br />
regionale Beispiele<br />
sozialer Arbeit:<br />
Kennen lernen einer<br />
Beratungsstelle, eines<br />
Stadtteilprojekts u. a.<br />
Bezug zu SRK:<br />
Jugendgerichtshilfe<br />
6.2.7 Erziehung unter erschwerten Bedingungen ca. 15 h<br />
Die Schüler wissen, dass die Persönlichkeit eines Menschen emanzipiert, psychisch stabil, konstant<br />
oder labil ist. Ihnen sind Folgen unzureichender Erziehung bekannt. Ebenso besitzen sie einen Überblick<br />
über Persönlichkeitsstörungen, deren Ursachen und Äußerungsformen. Daraus haben sie das<br />
Verständnis für die unterschiedliche Anwendung therapeutischer Interventionen entwickelt. Die Sachkompetenz<br />
erstreckt sich auf korrekte fachliche Kenntnisse beim Erfassen der Thematik und deren<br />
kritischer Auseinandersetzung. Es bildete sich die individuelle Bereitschaft, soziale Beziehungen zu<br />
leben, Verantwortung wahrzunehmen und sozial zu handeln. Sie reflektieren eigene Entwicklungsmöglichkeiten,<br />
-grenzen und -erfordernisse in Familie und Gesellschaft.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler besitzen Kenntnisse<br />
über Behinderungsarten und Verhaltensstörungen<br />
als Abweichung<br />
von der Norm.<br />
Abgrenzung der Begriffe:<br />
Beeinträchtigung, Behinderung,<br />
Störung, Gefährdung<br />
Behinderungsarten an ausgewählten<br />
Beispielen<br />
Verhaltensstörungen im körperlichen,<br />
psychischen und sozialen Bereich
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie wenden unterschiedliche<br />
Theorien zur Erklärung,<br />
Fähigkeiten zur Erkennung von<br />
Ursachen und Verhaltensstörungen<br />
sowie therapeutischer<br />
Methoden an.<br />
28<br />
Erklärung der Entstehung von<br />
Verhaltensstörungen aus<br />
unterschiedlicher Sichtweise:<br />
psychoanalytisch, sozial-kognitiv,<br />
behavioristisch und soziologisch<br />
therapeutische Herangehensweisen<br />
Wiederholung der Persönlichkeitstheorien<br />
Gruppenarbeit<br />
Fallbeispiele bearbeiten<br />
lassen
29<br />
6.3 <strong>Sozialmanagement</strong> ca. 70 h<br />
Das Verständnis der wirtschaftlichen Besonderheiten sozialer Unternehmen befähigt die Schüler, die<br />
Notwendigkeit des Managements sozialer Unternehmen zu begreifen. Sie sind in der Lage, spezifische<br />
Probleme des Managements des sozialen Sektors zu erfassen und allgemeine Managementfunktionen<br />
auf das <strong>Sozialmanagement</strong> zu übertragen. Sie besitzen Grundwissen über Organisation<br />
und Personalwesen in sozialen Einrichtungen und haben einen Überblick über die Marketingpraxis<br />
dieser. Sie verstehen, dass die Wirtschaftlichkeit in sozialen Unternehmen ein wesentliches Element<br />
für deren Existenzsicherung ist und erkennen, dass Fundraising und Sponsoring grundlegende Finanzierungsmöglichkeiten<br />
darstellen.<br />
6.3.1 Rechtsformen sozialer Unternehmen ca. 10 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben erkannt, dass<br />
die spezifischen Zielstellungen<br />
der sozialen Unternehmen auch<br />
Besonderheiten in der Unternehmensform<br />
erfordern.<br />
Sie können ausgewählte<br />
Rechtsformen von NPOs<br />
charakterisieren.<br />
Rechtsformen im Überblick:<br />
Verein<br />
Verband<br />
Genossenschaft<br />
gGmbH<br />
gAG<br />
Stiftung<br />
z. B. Verein:<br />
– gesetzliche Grundlagen<br />
(Art. 8, 9 des Grundgesetzes)<br />
– Gründung<br />
– Mitglieder<br />
– Vorstand<br />
– Rechtsstellung<br />
Stiftung:<br />
– Grundlagen des Stiftungsrechtes<br />
Erfahrungen und Ergebnisse<br />
der Recherchen<br />
der Klasse 11 nutzen<br />
6.3.2 Notwendigkeit des Managements sozialer Unternehmen ca. 8 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler haben erkannt, dass<br />
NPOs aufgrund ihrer typischen<br />
Merkmale und der wachsenden<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen<br />
ohne Management<br />
nicht denkbar sind.<br />
Sie sind in der Lage, spezifische<br />
Problemstellungen des Managements<br />
in sozialen Unternehmen<br />
zu erkennen.<br />
Begriffsbestimmung Management<br />
Notwendigkeit des Managements<br />
Grundlagen, Ziele und Probleme des<br />
Managements in sozialen Unternehmen<br />
6.3.3 Personalmanagement ca. 20 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler verstehen das<br />
Personal als den wichtigsten<br />
Einsatzfaktor eines sozialen<br />
Dienstleistungsunternehmens.<br />
Personal als<br />
− zentraler Leistungsträger<br />
− Marketinggestalter<br />
− Verantwortlicher für Steuerung<br />
und Controlling<br />
− Qualitätsbeauftragter<br />
− leitender Mitarbeiter
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie sind in der Lage, im Personalmanagement<br />
die entscheidende<br />
Aufgabe zu sehen, Mitarbeiter in<br />
ausreichender Menge, zum<br />
richtigen Zeitpunkt, am richtigen<br />
Ort und mit ausreichender Qualifizierung<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Sie verstehen, dass dem Ehrenamt<br />
eine besondere Bedeutung<br />
im Rahmen der Arbeit der NPOs<br />
zukommt.<br />
Sie besitzen einen Überblick über<br />
die vielfältigen Formen ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit.<br />
Sie erkennen, dass das Ehrenamt<br />
der Förderung durch staatliche<br />
und privatwirtschaftliche<br />
Organe bedarf.<br />
30<br />
Personalbedarfsermittlung<br />
Personalbeschaffung<br />
Personalauswahl<br />
Personaleinsatz<br />
Begriff und Merkmale des Ehrenamtes<br />
ausgewählte Formen des Ehrenamtes Nutzung von Informationen<br />
und Materialien<br />
der Thüringer Ehrenamtstiftung<br />
Möglichkeiten staatlicher Förderung<br />
ehrenamtlicher Tätigkeit<br />
Förderung durch privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen (Sponsoring, Spenden,<br />
Corporate Citizenship)<br />
Vgl. 6.3.5<br />
6.3.4 Marketing ca. 20 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler verstehen das<br />
Marketing als konsequente<br />
Orientierung des<br />
unternehmerischen Handelns am<br />
Markt, an Austauschprozessen<br />
und an Nutzenkategorien.<br />
Marketingziele sozialer Unternehmen:<br />
− Absatzmarketing (Orientierung<br />
auf Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit<br />
des eigenen<br />
Unternehmens mit Konkurrenz-,<br />
Markt- und Kundenanalysen)<br />
− Sozialmarketing (dient allgemeiner<br />
sozialer Ideen, nicht der<br />
eigenen Organisation)<br />
− Image- und Akzeptanzpolitik<br />
(Gewinnung von Unterstützung<br />
für die eigene Organisation)<br />
− Lobbyismus (Werbung im<br />
politischen Bereich für Ziele)<br />
− Fundraising (systematische<br />
Beschaffung von Finanzmitteln<br />
und Ressourcen der Einrichtung<br />
allgemein, eingeschlossen<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter)
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie besitzen einen Überblick über<br />
die Instrumente des Dienstleistungsmarketings.<br />
Sie erkennen, dass die Öffentlichkeitsarbeit<br />
einen besonderen<br />
Stellenwert in Rahmen der<br />
Kommunikationspolitik einnimmt.<br />
31<br />
Produkt- und Leistungspolitik<br />
Distributionspolitik<br />
Preispolitik<br />
Kommunikationspolitik<br />
− Ziele und Zielgruppen der<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
− Erscheinungsformen der<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
(Pressearbeit, persönlicher<br />
Dialog, Aktivitäten für<br />
ausgewählte Zielgruppen,<br />
Mediawerbung usw.)<br />
Erfahrungen und<br />
Recherchen der Klasse<br />
11 nutzen<br />
6.3.5 Finanzierung sozialer Unternehmen ca. 12 h<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler verstehen den allgemeinen<br />
Finanzierungsbedarf und<br />
sind in der Lage, zwischen betriebswirtschaftlicher<br />
und sozialwirtschaftlicher<br />
Finanzierung zu<br />
unterscheiden.<br />
Sie erkennen, dass das Finanzmanagementbetriebswirtschaftliche<br />
und sozialwirtschaftliche<br />
Erfordernisse vereinbaren<br />
muss und besitzen einen Überblick<br />
über die Instrumente des<br />
Finanzmanagements.<br />
Sie haben einen Überblick über<br />
die verschiedenen betriebswirtschaftlichenFinanzierungsformen.<br />
Sie kennen die typischen Grundformen<br />
der Leistung von Sozialunternehmen.<br />
Wesen der betriebswirtschaftlichen<br />
Finanzierung (Kapitalbeschaffung und<br />
Kapitalinvestition)<br />
Wesen der sozialwirtschaftlichen<br />
Finanzierung (Problem der Deckung der<br />
Ausgaben und Einnahmen)<br />
Finanzplan als klassisches Instrument<br />
− Investitionsplanung<br />
− Finanz- und Wirtschaftsplan<br />
− Liquiditätsplan<br />
Haushaltsplan<br />
Wirtschaftsplan öffentlicher<br />
Unternehmen<br />
Außenfinanzierung<br />
− Eigenfinanzierung<br />
− Beteiligungsfinanzierung<br />
− Fremdfinanzierung<br />
Innenfinanzierung<br />
Finanzierung durch einen öffentlichen<br />
Kostenträger<br />
Finanzierung durch den Leistungsempfänger<br />
Spenden<br />
Sponsoring<br />
staatliche Förderung
32<br />
6.4 Sozial- und Rechtskunde ca. 70 h<br />
6.4.1 Internationale Politik ca. 35 h<br />
Die Schüler begreifen sich als Mensch im Zeitalter der Globalisierung. Sie erkennen die Notwendigkeit,<br />
sich mit den Ursachen von Konflikten in der heutigen Zeit auseinander zu setzen. Dabei sind sie<br />
in der Lage, Anforderungen an die gegenwärtige Sicherheitspolitik abzuleiten. Sie diskutieren positive<br />
Ansätze internationaler und nationaler Entwicklungspolitik und haben deren Bedeutung im globalen<br />
Kontext erkannt.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler können Ursachen für<br />
weltweite Konflikte analysieren,<br />
eigene Positionen entwickeln und<br />
vertreten.<br />
Sie können Terrorismus als neue<br />
globale Bedrohung einordnen<br />
und Maßnahmen der Bundesregierung<br />
sowie internationaler<br />
Sicherheitsorgane darstellen und<br />
werten.<br />
Sie haben die Anforderungen an<br />
die Friedens- und Sicherheitspolitik<br />
erkannt, können den<br />
Wandel in Staaten und übergreifenden<br />
Institutionen und in der<br />
nationalen Sicherheitspolitik<br />
aufzeigen und mögliche<br />
Perspektiven entwickeln.<br />
Sie können die Probleme der<br />
Entwicklungsländer tiefgründiger<br />
erfassen.<br />
„Frieden ist mehr als Abwesenheit von<br />
Krieg“<br />
verschiedene Definitionsansätze des<br />
Begriffs: Frieden<br />
Analyse von Konflikten,<br />
direkte/friedensbedrohende<br />
Phänomene:<br />
- Nationalismus<br />
- Fundamentalismus<br />
- ethnische Konflikte<br />
- Kampf um Naturressourcen<br />
indirekte/nichtoffensichtliche Ursachen:<br />
- Ausbeutung<br />
- Durchdringung<br />
- Marginalisierung<br />
- Fragmentierung<br />
internationaler Terrorismus gestern und<br />
heute<br />
- Begriff<br />
- Kennzeichen<br />
- Ziele<br />
- Strategie<br />
- Ursachen<br />
- Maßnahmen der Bundesregierung<br />
kollektive Verteidigungsbündnisse in<br />
ihrer historischen Entwicklung/Veränderung<br />
Ziele, Aufgaben und Grenzen der UNO<br />
Bedeutung der Weltsicherheit<br />
UNO-Friedensstiftung<br />
Bundeswehr und ihre veränderten<br />
Aufgaben<br />
Tranformationsprozess<br />
Situationen in den Entwicklungsländern:<br />
Bevölkerungsexplosion und Geburtenkontrolle,<br />
Verfügungsgewalt über<br />
Ressourcen,<br />
Folgen der Globalisierung,<br />
Verstädterung,<br />
Einkommenskluft innerhalb eines<br />
Entwicklungslandes<br />
Diskussion und<br />
Auswertung aktueller<br />
Ansätze<br />
historische sowie<br />
aktuelle Schwerpunkte<br />
von Konflikten<br />
einbeziehen und durch<br />
Beispiele untersetzen<br />
z. B. Ursachen für Nah-<br />
Ost-Konflikt<br />
z. B. Kinderarbeit in der<br />
Dritten Welt,<br />
DDR-Schulsystem<br />
Beispiele gegenüberstellen<br />
und Merkmale<br />
nachweisen<br />
Probleme und Möglichkeiten<br />
der UNO herausarbeiten<br />
Auslandseinsätze<br />
beleuchten<br />
Pro- und Contra-<br />
Diskussion: Wehrpflicht/Berufsarmee
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie haben den Zusammenhang<br />
zwischen Armut und ökologischer<br />
Krise erkannt.<br />
Sie können die Notwendigkeit<br />
effektiver Verantwortung der hoch<br />
entwickelten Industrieländer<br />
erörtern und Entwicklungsprojekte<br />
vorstellen.<br />
33<br />
armutsbedingte Umweltzerstörung<br />
globale und nationale Lösungen der<br />
Umweltproblematik<br />
Entwicklungshilfe und ihre<br />
Zielsetzungen<br />
Rolle von Entwicklungshilfe der EU<br />
Praxis deutscher Entwicklungspolitik<br />
Entwicklungshilfe und ihr Zusammenhang<br />
zu internationaler Sicherheitspolitik<br />
(insbesondere Bekämpfung von<br />
Terrorismus)<br />
internationale Umweltkonferenzen<br />
UN-Umweltprogramm<br />
Entwicklungshilfe in der<br />
Vergangenheit kritisch<br />
beleuchten<br />
positive Ansätze heutiger<br />
Entwicklungspolitik<br />
6.4.2 Zum Wohl des Kindes – elterliche Sorge und Jugendhilferecht ca. 35 h<br />
Die Schüler haben erkannt, dass die elterliche Sorge ein Schutzverhältnis darstellt, das „ ...die<br />
wachsende Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbstständigem, verantwortungsbewusstem<br />
Handeln„ (§ 1626 II BGB) berücksichtigen soll. Die Schüler sind in der Lage, ausgehend<br />
vom Verfassungsrecht, die familien- und jugendhilferechtlichen Regelungen im Zusammenhang zu<br />
sehen. Sie verstehen das KJHG als ein Instrument zur Vorbeugung, zur Hilfestellung und zum Schutz<br />
von Kindern und Jugendlichen, welches die primäre Erziehungsverantwortung der Eltern stützt. Sie<br />
haben einen Überblick über den breit gefächerten Leistungskatalog des KJHG und dessen rechtliche<br />
Gestaltungsprinzipien.<br />
Sie begreifen, dass die sichere Anwendung der Rechtskenntnisse wesentliche Grundlage der sozialen<br />
Arbeit ist.<br />
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Die Schüler sehen in der<br />
Elternverantwortung ein<br />
wesentliches, grundgesetzlich<br />
geschütztes Recht und in erster<br />
Linie die den Eltern obliegende<br />
Pflicht gegenüber dem Kind.<br />
Sie können Vormundschaft,<br />
Pflegschaft, Adoption und die<br />
gesetzliche Betreuung von<br />
Volljährigen bezüglich der<br />
jeweiligen Ziele und Besonderheiten<br />
voneinander abgrenzen.<br />
wesentliche verfassungsrechtliche<br />
Aussagen zur Eltern-Kind-Beziehung<br />
(Artikel 6 GG)<br />
Grundsätze des elterlichen Sorgerechts<br />
Teilaufgaben<br />
Abstammung des Kindes<br />
Wahrnehmung der elterlichen Sorge<br />
unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />
familiärer Bedingungen<br />
Voraussetzungen und Rechtsfolgen<br />
von:<br />
− Vormundschaft<br />
− Pflegschaft<br />
− Annahme als Kind<br />
− rechtliche Betreuung<br />
Diskussion zur Einführung<br />
von einklagbaren<br />
Kindergrundrechten<br />
Auseinandersetzung mit<br />
aktuellen Beispielen:<br />
Bedeutung des<br />
Umgangsrechts,<br />
anonyme Geburt,<br />
Ausgestaltung der gemeinsamen<br />
Sorge nach<br />
Trennung und Scheidung,<br />
Scheidungsberatung<br />
Vergleich zur anonymen<br />
Geburt (Vor- und<br />
Nachteile), eventuell in<br />
diesem Zusammenhang<br />
die Bedingungen des<br />
Schwangerschaftsabbruchs<br />
diskutieren
Lernziele Lerninhalte Did.-meth. Hinweise<br />
Sie sind in der Lage, beispielhaft<br />
mit Hilfe von §§ 1666, 1666a<br />
BGB nachzuweisen, wann das<br />
staatliche Wächteramt eingreift.<br />
In diesem Zusammenhang haben<br />
sie erkannt, dass Hilfen zur<br />
Erziehung vor dem Entzug des<br />
Sorgerechts stehen.<br />
Sie verstehen das Anliegen der<br />
Jugendhilfe und haben einen<br />
Überblick über die Leistungen<br />
und anderen Aufgaben, erkennen<br />
die unterschiedliche Zielrichtung<br />
und Intensität der Hilfen zur<br />
Erziehung und verstehen deren<br />
Wirkungsweise.<br />
34<br />
Eingriff in das elterliche Sorgerecht<br />
Tatbestandsmerkmale des § 1666 BGB<br />
Hilfen zur Erziehung §§ 27-35 KJHG<br />
Ziele des KJHG<br />
Gestaltungsprinzipien der Arbeit der<br />
Jugendhilfe<br />
Überblick über die Leistungen und<br />
anderen Aufgaben der Jugendhilfe<br />
Einordnung der verschiedenen<br />
Leistungen entsprechend ihrer Funktion<br />
aktuelle Beispiele und<br />
Urteile diskutieren<br />
geeignete<br />
Hilfsmöglichkeiten in<br />
Gruppenarbeit ableiten<br />
Bezug zu <strong>Sozialwissenschaft</strong>en:<br />
Ziele und Funktionen<br />
sozialpädagogischer<br />
Einrichtungen<br />
beispielhaft könnte auch<br />
der Rechtsschutz<br />
verdeutlicht werden<br />
(formlose, förmliche<br />
Rechtsbehelfe)