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PDF-Paket - Paulinus

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Sonderausgabe · 13. März 2011 VORBEREITUNGSJAHR PAULINUS 25Nach langen dunklen Jahrenim Drogenrausch hat BeateS. – auch mit Hilfeder Caritas – einenWeg aus der Abhängigkeitgefunden.CaritasDem Drogensumpf entkommenwww.arnoldi-design.comVon Jörg PanterDie Arbeit beim Neunkircher „Bücherberg“ gibt Perspektiven.Beate S. (Name geändert) war erstacht Jahre alt, als sie ihre erste Zigaretterauchte, mit 13 hatte sie ersteErfahrungen mit Alkohol, noch früher– seit wann genau weiß sie garnicht – litt sie an einer Essstörung.„Ich hatte immer gespürt, dass übermir eine dunkle Wolke schwebt,heute weiß ich, dass ich den Missbrauchdurch meinen Vater verdrängthabe.“Wie so oft verlief auch die Biografievon Beate S. nach außen völlignormal: Nach einer Ausbildung zurFriseurin ging sie nochmal zur Schuleund wollte ihre Mittlere Reife nachholen.Diese brach sie wegen einer Beziehungab. „Diese Beziehung gab mireinerseits Wärme und Geborgenheit,andererseits war ich aber sehr fremdbestimmt,unterwürfig und abhängig.“Nach der Hochzeit folgte sie ihremMann in dessen Heimat nach Sizilien,von wo sie nach kurzer Zeit gemeinsamzurückkehrten, um in ihrersaarländischen Heimat ein Lokal zueröffnen. Zwei Kinder wurden geboren.„Das war eine schöne Zeit. Wirhatten zwar unglaublich viel Arbeitund Stress mit dem Lokal. MeinMann war auch sehr jähzornig undaufbrausend, anfangs war er sogar gewalttätig,aber ich fühlte mich beiihm auch immer geborgen und beschützt.Ich wusste, auf ihn könnendie Kinder und ich uns verlassen.“Doch genau dann geschah das,was ihr Leben auf den Kopf stellensollte. Beate S. war 37, als ihr Ehemannbei einem Unfall ums Lebenkam, an seinem Geburtstag. „Danachhabe ich den Boden unter den Füßenverloren. Der Schmerz war unerträglich.Zeit zum Trauern war allerdingsnicht da. Ich hatte das Lokal,die Kinder, alle Verantwortung lasteteauf mir. Ich habe damals nur nochfunktioniert.“Um sich abzulenken fing sie anauszugehen, in Discos und auf Partys.Und sie trank. Dann wurden ihrDrogen angeboten, Heroin. Sie nahmes und fühlte sich wohlig. „Ich konnteendlich von allem abschalten. DerTod meines Mannes hatte alles ausder Vergangenheit wieder aufgewühlt:den Missbrauch, die Enttäuschungüber die Mutter, die das zugelassenhatte, all den Schmerz, die tiefenWunden. Das war damals genaudas, was ich gesucht hatte.“ Fünf Jahrelang lief ihr Leben im Drogenrausch.Mit ihrem Dealer hatte sie eineBeziehung. Anfangs schaffte sie essogar, den Verpflichtungen nachzukommen,doch dann musste sie dasLokal schließen und die Kinder gingenzur Großmutter.Beim Schmuggelan der Grenze erwischtEtliche Therapieversuche scheiterten,Beate S. wurde an der GrenzeHollands dabei erwischt, als sie Drogenschmuggelte. „Heute glaube ich,dass das meine Rettung war. Ich kamin den Knast, bekam dort Methadon,und ich hatte meinen ersten Kontaktzur Caritas. Eine Mitarbeiterin besuchtemich dort regelmäßig. Siehalf mir, wieder klar zu denken, undich fasste den Entschluss, von denDrogen ganz wegzukommen. Ichwollte keine Ersatzdrogen, ich wollteclean sein.“Deshalb machte Beate S. erneut eineEntgiftung. „In dieser Zeit fandich auch meinen Glauben wieder.Den Glauben, den ich durch all dasSchreckliche in meinen Leben verlorenhatte. Ich betete zu Gott, er mögemir die Kraft geben, das alles durchzuhalten.“Und sie schaffte es, ist bisheute clean. Mittlerweile fünf Jahre.„Anfangs waren so viele Baustellenzu bewältigen, das war alleine unmöglich.Deshalb habe ich im Anschlussan die Entgiftung eine Suchttherapiebeim Caritasverband gemacht.Heute bin ich der Therapeutinunendlich dankbar. Sie half mirdabei, mein Verhältnis zu meinenKindern, denen ich unsagbares Leidzugefügt habe, wieder zu normalisierenund wieder in ein normales Lebenzurückzufinden.Und Beate S. hat wieder Perspektiven.Sie arbeitet in einem Second-Hand-Laden für Bücher, Schallplattenund Spiele, dem „Neunkircher Bücherberg“,einem Projekt des CaritasverbandesSchaumberg-Blies. „Büchersind für mich schon immer eine Leidenschaft.Insofern habe ich diesesAngebot gerne genutzt. Das Projektwird professionell betreut, man hatVerständnis für meine Situation undich habe jederzeit die Möglichkeit,Hilfe zu bekommen. Das Beratungsangebotnutze ich immer noch, abernur noch in sehr großen Abständen.“InfoFoto: CaritasDer Neunkircher Bücherberg ist einProjekt des CaritasverbandesSchaumberg-Blies, der in den beidenLandkreisen St. Wendel und Neunkirchentätig ist. Dort hält man, in dermittlerweile größten ambulantenSuchtberatungsstelle der DiözeseTrier, ein breites Angebot bereit, dasvon Prävention in Schulen, über Angebotefür Kinder aus suchtbelastetenFamilien, ambulanter Rehabilitationbis hin zur Suchtberatung in derJVA reicht. Weitere Infos unter Telefon(0 68 21) 92 09-0.Sparen SieEnergiekosten!Sparen Sie Energiekosten durcheine frühzeitige Modernisierungder Heizungs- und Abgasanlage.Ein neues System macht sich abder ersten Minutebezahlt! Wir beratenSie gerne!Damit man Sie versteht!Rufen Sie jetzt an:Allit Firma Abgastechnik Mustermann GmbHLeopoldtagesstrecke Musterstraße 4 1-1066126 12345 SaarbrückenMusterstadtTelefon: 06898/981600261/123456Telefax 06898/9816500261/123457LAUTSPRECHERANLAGENKOMPLETTSERVICEÜberprüfung und Ergänzungbestehender AnlagenNeuinstallationenMobile + tragbare Anlagenunverb. Angebot anfordern!DAS GROSSE MUSIKHAUSFon 0 26 71 - 30 18 · Fax 54 58www.musik-hermes.deInh. Werner Hermes · Lilienthalstr. 856812 Cochem-Brauheck

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