PDF-Paket - Paulinus

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10 PAULINUS VORBEREITUNGSJAHRSonderausgabe · 13. März 2011Weg der Erlösung„In uns ist mehr Kraft, als wir meinen“Mareike Feser ist gemeinsammit ihrem bestenFreund ein Stück auf demJakobsweg in Spanien gepilgert.Dabei hat sie einigeexistentielle Erfahrungengemacht und ist bestärktnach Hause zurückgekehrt.Von Eva-Maria WernerDer VorbereitungswegDem Weg Jesu durch den Tod hindurchzur Auferstehung entsprechen folgendeexistentiellen menschlichen Erfahrungen: Dasein als Fundament – unddarauf: Ohnmacht wahrnehmen, Zusprucherfahren, Lebendigkeit spüren,Hoffnung wagen. Diese Schritte spiegelndie elementare theologischeStruktur der Erlösung durch JesusChristus wider. Wie Erlösung konkretin unserem Leben aussehen kann, hateine Studentin beschrieben, die mit einemFreund zusammen nach Santiagode Compostela gepilgert war – Daseinals Fundament:3 „Der anstrengende Weg und dasMareike Feser auf dem Jakobsweg: Harte Etappen, aber glückliche Ankunft.schlechte Wetter haben mich streckenweiseso fertig gemacht, dass icham liebsten sofort aufgegeben hätte,weil ich an meine körperlichen undseelischen Grenzen gestoßen bin.“ –Ohnmacht wahrnehmen.3 „Mein bester Freund hat mich aufden schlimmsten Strecken einfach beider Hand genommen und nicht mehrlosgelassen, so dass ich weiter gehenmusste. Er hat mir Mut gemacht:Komm, du schaffst das. Wir schaffendas gemeinsam.“ – Zuspruch erfahren3 „Er hat mir so viel Kraft gegeben,dass mir meine Tagesleistung manchmalfast unmenschlich vorkam.Die junge Frau erzählt, als sei sie erstgestern von ihrer Pilgerreise zurückgekommen.Die Erlebnisse scheinennoch so frisch, die Bilder, mit denensie das Erlebte verdeutlicht, sind klarund einprägsam. Dabei liegt ihr Pilgerwegschon fast zwei Jahre zurück.Vom 8. bis zum 17. April 2009 warMareike Feser (23) gemeinsam miteinem Freund aus der KatholischenJungen Gemeinde, Jonas Lorentz(21), auf dem Jakobsweg in Spanienunterwegs, von Astorga bis nachSantiago de Compostela. Insgesamt250 Kilometer. „Wir sind im Schnitt25 bis 30 Kilometer täglich gelaufen,mit einem 12 Kilo schweren Rucksack.Zwar haben wir vorher mal einenTag mit kompletter Ausrüstungtrainiert, doch das war nichts im Vergleichzu dem, was wir in Spanien erlebthaben“, sagt sie.Schmerzende Schultern, dazu Kälteund Regen, der Weg verlangte denjungen Leuten einiges ab. „Als wirauf dem O Cebreiro unterwegs waren,lag sogar Schnee. Wir haben unsSocken über die Hände gestülpt, soeisig war es.“ Abends in der Pilgerherbergewartete keine warme Dusche,nur kaltes Wasser. Die Unterkünfteseien schlicht, trotzdem sei esfür sie nicht in Frage gekommen, unterwegsin einem Hotel zu übernachten.„Wir sind Pilger, also übernachtenwir in den Pilgerherbergen.“Die Herausforderungen des Wegeshaben Mareike Feser an ihre psychischenund körperlichen Grenzengeführt. „Ohne Jonas hätte ich esnicht geschafft“, sagt sie. „Es ist gut,mit jemandem unterwegs zu sein,der einen mag und zu einem hält,auch wenn man einen Durchhängerhat. Jonas hat mich bei der Hand genommen,mir Mut zugesprochenund dann bin ich weitergelaufen.“Die beiden haben sich gegenseitigauf dem Weg gestützt. „Das hat unsererFreundschaft gut getan, wir habeneiniges zusammen durchgestandenund wissen jetzt auch viel mehrvoneinander.“ Jeden Abend hat FeserGott dafür gedankt, dass sie die Tagesetappegeschafft hat und er ihr Jonasan die Seite gestellt hat.Die junge Frau, die in Koblenz katholischeTheologie und Mathematikfür das Grundschullehramt studiert,hat den Wunsch, einmal nachSantiago zu pilgern, schon länger insich getragen. Nach den Erzählungenihres Cousins, der selbst denWeg gelaufen ist, und einer packendenFernsehreportage stand für siefest: Ich möchte auch auf dem Caminopilgern. „Ich wollte Gott näherkommen und Grenzerfahrungenmachen. Ich wollte herausfinden:Kann ich das? Schaff ich das?“Als Pilger gehörenalle zusammenMareike Feser und Jonas Lorentzsind mal nebeneinander gelaufen,mal hintereinander, mal in einerGruppe. Es gab Zeiten des Schweigensund Zeiten des Austausches.„Egal, wo man herkommt, welcheNationalität man hat: Alle gehörenzusammen, weil sie Pilger sind“, sagtFeser.Abends hatte ich alles erlebt: Ich hattemindestens einmal geweint, gelacht,gestaunt, gezweifelt, vertraut ... Undobwohl ich fix und fertig war, war ichglücklich, dass ich durchgehalten habe.“– Lebendigkeit spüren3 „Ich hatte so viel Zeit zum Nachdenkenüber mein Leben. Ich habe viel geweintüber das, was einfach schwierigist. Als ich in Santiago angekommenwar, war ich ganz bei mir selbst undhatte das Gefühl, ich kann es schaffen.Ich hatte plötzlich eine große Gelassenheit.Es wird schon werden.“ –Hoffnung wagen.Anja Werner, Ulrich StinnerFoto: privatIhr Fazit nach zehn Pilgertagen:Der Körper hat noch Reserven. Essind noch Kräfte da, auch wenn mansie nicht spürt. Man kann vielesschaffen, auch wenn es vorher unmöglicherscheint. Immer wieder anGrenzen zu kommen, das ist normal,aber sie lassen sich überwinden,dank eigener Reserven, dank der Unterstützungvon Weggenossen undmit der Hilfe Gottes.„Aus dieser Erfahrung ziehe ichEnergie bis heute“, sagt Feser. DieFreude und Lebendigkeit, die ich beider Ankunft in Santiago gespürt habe,die versuche ich auch heute nochaufleuchten zu lassen, wenn ich siebrauche. Das sind Reserven, auf dieich immer noch zurückgreifenkann.“Bei der Ankunft vor der Kathedralein Santiago de Compostela seisie schier überwältigt gewesen.Beim Anblick des Ortsschildes liefenschon die Tränen, die Gedankenan die Schmerzen und Strapazendes Weges seien wie weggeblasengewesen. „Ich war nur froh und hättenie gedacht, dass ich mich so gutund glücklich fühlen würde amZielort. Santiago begrüßte uns mitSonnenschein nach Tagen voller Regenund Kälte. Am Pilgergottesdienstteilzunehmen, zu sehen, wieder Botafumeiro, das große Weihrauchfassin der Kathedrale geschwenktwurde und den HeiligenJakobus zu berühren, das war ein erlösendesGefühl.“Bestärkt, beflügelt und mit größeremSelbstbewusstsein sind die jungenPilger nach Deutschland zurückgekehrt.„Ich möchte den Weg späternoch mal laufen, gerne auch ein größeresStück“, sagt Mareike Feser.

Sonderausgabe · 13. März 2011 VORBEREITUNGSJAHR PAULINUS 11Kunst-Projekt 500+Glaube phantasievoll erfahrenIm Jahr der Vorbereitung auf die Heilig-Rock-Wallfahrthaben Menschen im ganzen Bistum Gelegenheit, sichkünstlerisch mit dem Thema der Wallfahrt auseinanderzusetzen.Im Interview mit „Paulinus“-RedakteurinEva-Maria Werner erklärt Micha Flesch, welche Chancenin dem Projekt „500+ Lust auf Kunst?“ stecken.Warum initiieren Sie im Vorbereitungsjahrauf die Heilig-Rock-Wallfahrtein großes Kunstprojekt?Kunst und Kirche sind sehr eng miteinanderverknüpft, haben eine hohegemeinsame Interessenslage.Über die Künste haben wir die Chance,das Evangelium, unsere froheBotschaft sinnlich und freudig phantasievollerfahrbar werden zu lassen.Für die kirchlich-kulturelle Bildungist es wichtig, eine Kreativität zu fördern,die dem Humanen dient.Die Kunst ist also nicht nur schmückendesBeiwerk?Ganz genau. Kunst und Kultur in unsererLiturgie und in unseren Sakralräumensind integraler Bestandteilkirchlichen Handelns. Die Kunstbietet die Möglichkeit, Menschen zubewegen, über Gott und die Weltnachzudenken. Über die Kunst werdenauch Menschen erreicht, dienicht regelmäßig in die Kirche gehen.Was genau ist das Projekt „500+Lust auf Kunst“?Grundgedanke des Projektes ist es,möglichst viele Menschen einzuladenund zu motivieren, künstlerischeinen thematischen Zusammenhangzu Wallfahrt und Vorbereitungsjahrzu suchen und umzusetzen.Solche Überlegungen könnenzu neuen Projekten führen, aberauch bereits geplante Konzerte oderAusstellungen in Bezug zur Wallfahrtstellen. Ich bin optimistisch –bei der großen Anzahl von Gemeindenund Einrichtungen in unseremBistum –, dass die symbolische Zahlder 500 erreicht wird.Wofür steht denn die 500?enorme kulturelle Schätze aus vergangenenZeiten. Es ist wichtig, dassdie Menschen heute diese Traditionweiterverfolgen, das kulturelle Erbevor musealer Erstarrung bewahren.Gleichzeitig möchten wir mit dengeplanten 500 Projekten plus X, daherder Name „500+“ einen Weg indie Zukunft bauen. Mit unserenkünstlerischen Impulsen wollen wirdie Tradition weiterführen und sounseren Glauben auch durch dieKünste in die Zukunft tragen.Wer kann mitmachen und was istalles erlaubt?Micha Flesch, der Kulturbeauftragte desBistums Trier. Foto: Eva-Maria WernerDie Einladung geht ausdrücklich analle, auch in den außerkirchlichenBereich hinein. Künstlergruppen,Einzelpersonen, Gemeinden, Gruppensind eingeladen, sich kreativund auch kritisch mit dem Themader Wallfahrt und des Vorbereitungsjahresauseinanderzusetzen.Das ist die einzige Vorgabe: DasWerk muss eine thematische Anbindungan das Wallfahrtsgeschehenund/oder den Erlösungsweg erkennenlassen.Beschreibung von Grenz- undTrennungssituationen sowie Versuchezu deren Überwindung könnenmögliche Inhalte sein. Auch in denfünf beschriebenen Schritten des Erlösungsweges,beginnend bei einerbewussten Wahrnehmung der eigenenExistenz, findet sich ein weitesFeld für gedankliche und künstlerischeAuseinandersetzung. Das Projektist dezentral angelegt, auf dieganze Fläche des Bistums und gibtkeine Altersvorgaben.Darüberhinaus sind alle Kunstgattungenund -sparten erlaubt und erwünscht:Musik, Malerei, Literatur,Videokunst, Fotografie … Generellgilt: Es gibt keine Beschränkung, keineBewertung und Klassifizierung.Wir wollen in der Summe zeigen,was Menschen im Bistum in SachenKunst bewegen können und sindüberzeugt, dass jeder sein Bestes gebenwird. Wir vom Vorbereitungsteammeinen, dass beide, Hoch- undBreitenkultur, wichtig sind. Beidesmuss sein und soll sich ergänzen.Wie ist der aktuelle Stand der Projekte?Zwischen 50 und 100 künstlerischeImpulse sind schon in Arbeit. Aufder Internetplattform der Wallfahrtkann man sich jederzeit über denaktuellesten Stand informieren. Übrigens:Eine Dokumentation inForm eines Bildbandes soll gewährleisten,dass die Kunstprojekte auchüber die Zeit der Wallfahrt hinauswirken.Und während der Wallfahrtselbst wird eine Ausstellung exemplarischdas Kunstprojekt zusammenfassen.Haben Sie Beispiele für bereits angemeldete,konkrete Projekte?Die Nummer 501 trägt der von derKünstlergruppe robotlab aus Karlsruheentwickelte Bibelroboter „bios[bible]“. Dieser schreibt mit kalligraphischerFeder und in menschlichhandschriftlichem Tempo die Bibelvon vorne bis hinten ab, Tag undNacht, beginnend am 6. Mai. Er wirdzehn Monate lang auf dem Domfreihofstehen und so das Vorbereitungsjahrbegleiten. Er macht unter anderemdeutlich: Alle Geräte mögen unsso technisch vorkommen, dochletztlich ist alles vom menschlichenGeist durchdrungen.Ein weiters Beispiel sind die 50kirchenmusikalischen Impulse, fürdie die Regional- und Dekanatskantorenzuständig sind. Initiiert wurdedieses Projekt vom Koblenzer RegionalkantorManfred Faig.Sicher sehr interessant wird auchdas in Kooperation mit dem Moselmusikfestivalund der evangelischenKirchengemeinde organisierte Konzert„Officium Novum“ mit Jan Garbarekund dem Hilliard Ensembleam 15. Juli in der Konstantinbasilika.Auch hier geht es um Grenzüberwindung,wenn es heißt: Gabarekspielt, um alle Grenzen zwischenJazz und Klassik, dem Heiligen unddem Profanen, dem Altertum undder Neuzeit hinwegzufegen.Was wünschen Sie dem Projekt„500+“?Dass sich möglichst viele Menschenaufgefordert und eingeladen fühlen,künstlerisch aktiv zu werden, undsich durch künstlerische Aktivitätein Stück auf den Weg machen.Mit dieser Zahl wird an das Jahr 1512erinnert, das Jahr der ersten öffentlichenHeilig-Rock-Wallfahrt, und anall die künstlerischen Werke in Musik,Bildender Kunst oder Literatur,die in dem Zeitraum der letzten 500Jahre entstanden sind. Wir habenDer Bibelroboter schreibt mit kalligraphischer Feder und in menschlich handschriftlichemTempo die gesamte Bibel in zehn Monaten ab.Foto: robotlabInfoWeitere Informationen undProjekt-Anmeldung unter Telefon(06 51) 71 05-80 12 oderkultur@heiligrockwallfahrt2012.de

Sonderausgabe · 13. März 2011 VORBEREITUNGSJAHR PAULINUS 11Kunst-Projekt 500+Glaube phantasievoll erfahrenIm Jahr der Vorbereitung auf die Heilig-Rock-Wallfahrthaben Menschen im ganzen Bistum Gelegenheit, sichkünstlerisch mit dem Thema der Wallfahrt auseinanderzusetzen.Im Interview mit „<strong>Paulinus</strong>“-RedakteurinEva-Maria Werner erklärt Micha Flesch, welche Chancenin dem Projekt „500+ Lust auf Kunst?“ stecken.Warum initiieren Sie im Vorbereitungsjahrauf die Heilig-Rock-Wallfahrtein großes Kunstprojekt?Kunst und Kirche sind sehr eng miteinanderverknüpft, haben eine hohegemeinsame Interessenslage.Über die Künste haben wir die Chance,das Evangelium, unsere froheBotschaft sinnlich und freudig phantasievollerfahrbar werden zu lassen.Für die kirchlich-kulturelle Bildungist es wichtig, eine Kreativität zu fördern,die dem Humanen dient.Die Kunst ist also nicht nur schmückendesBeiwerk?Ganz genau. Kunst und Kultur in unsererLiturgie und in unseren Sakralräumensind integraler Bestandteilkirchlichen Handelns. Die Kunstbietet die Möglichkeit, Menschen zubewegen, über Gott und die Weltnachzudenken. Über die Kunst werdenauch Menschen erreicht, dienicht regelmäßig in die Kirche gehen.Was genau ist das Projekt „500+Lust auf Kunst“?Grundgedanke des Projektes ist es,möglichst viele Menschen einzuladenund zu motivieren, künstlerischeinen thematischen Zusammenhangzu Wallfahrt und Vorbereitungsjahrzu suchen und umzusetzen.Solche Überlegungen könnenzu neuen Projekten führen, aberauch bereits geplante Konzerte oderAusstellungen in Bezug zur Wallfahrtstellen. Ich bin optimistisch –bei der großen Anzahl von Gemeindenund Einrichtungen in unseremBistum –, dass die symbolische Zahlder 500 erreicht wird.Wofür steht denn die 500?enorme kulturelle Schätze aus vergangenenZeiten. Es ist wichtig, dassdie Menschen heute diese Traditionweiterverfolgen, das kulturelle Erbevor musealer Erstarrung bewahren.Gleichzeitig möchten wir mit dengeplanten 500 Projekten plus X, daherder Name „500+“ einen Weg indie Zukunft bauen. Mit unserenkünstlerischen Impulsen wollen wirdie Tradition weiterführen und sounseren Glauben auch durch dieKünste in die Zukunft tragen.Wer kann mitmachen und was istalles erlaubt?Micha Flesch, der Kulturbeauftragte desBistums Trier. Foto: Eva-Maria WernerDie Einladung geht ausdrücklich analle, auch in den außerkirchlichenBereich hinein. Künstlergruppen,Einzelpersonen, Gemeinden, Gruppensind eingeladen, sich kreativund auch kritisch mit dem Themader Wallfahrt und des Vorbereitungsjahresauseinanderzusetzen.Das ist die einzige Vorgabe: DasWerk muss eine thematische Anbindungan das Wallfahrtsgeschehenund/oder den Erlösungsweg erkennenlassen.Beschreibung von Grenz- undTrennungssituationen sowie Versuchezu deren Überwindung könnenmögliche Inhalte sein. Auch in denfünf beschriebenen Schritten des Erlösungsweges,beginnend bei einerbewussten Wahrnehmung der eigenenExistenz, findet sich ein weitesFeld für gedankliche und künstlerischeAuseinandersetzung. Das Projektist dezentral angelegt, auf dieganze Fläche des Bistums und gibtkeine Altersvorgaben.Darüberhinaus sind alle Kunstgattungenund -sparten erlaubt und erwünscht:Musik, Malerei, Literatur,Videokunst, Fotografie … Generellgilt: Es gibt keine Beschränkung, keineBewertung und Klassifizierung.Wir wollen in der Summe zeigen,was Menschen im Bistum in SachenKunst bewegen können und sindüberzeugt, dass jeder sein Bestes gebenwird. Wir vom Vorbereitungsteammeinen, dass beide, Hoch- undBreitenkultur, wichtig sind. Beidesmuss sein und soll sich ergänzen.Wie ist der aktuelle Stand der Projekte?Zwischen 50 und 100 künstlerischeImpulse sind schon in Arbeit. Aufder Internetplattform der Wallfahrtkann man sich jederzeit über denaktuellesten Stand informieren. Übrigens:Eine Dokumentation inForm eines Bildbandes soll gewährleisten,dass die Kunstprojekte auchüber die Zeit der Wallfahrt hinauswirken.Und während der Wallfahrtselbst wird eine Ausstellung exemplarischdas Kunstprojekt zusammenfassen.Haben Sie Beispiele für bereits angemeldete,konkrete Projekte?Die Nummer 501 trägt der von derKünstlergruppe robotlab aus Karlsruheentwickelte Bibelroboter „bios[bible]“. Dieser schreibt mit kalligraphischerFeder und in menschlichhandschriftlichem Tempo die Bibelvon vorne bis hinten ab, Tag undNacht, beginnend am 6. Mai. Er wirdzehn Monate lang auf dem Domfreihofstehen und so das Vorbereitungsjahrbegleiten. Er macht unter anderemdeutlich: Alle Geräte mögen unsso technisch vorkommen, dochletztlich ist alles vom menschlichenGeist durchdrungen.Ein weiters Beispiel sind die 50kirchenmusikalischen Impulse, fürdie die Regional- und Dekanatskantorenzuständig sind. Initiiert wurdedieses Projekt vom Koblenzer RegionalkantorManfred Faig.Sicher sehr interessant wird auchdas in Kooperation mit dem Moselmusikfestivalund der evangelischenKirchengemeinde organisierte Konzert„Officium Novum“ mit Jan Garbarekund dem Hilliard Ensembleam 15. Juli in der Konstantinbasilika.Auch hier geht es um Grenzüberwindung,wenn es heißt: Gabarekspielt, um alle Grenzen zwischenJazz und Klassik, dem Heiligen unddem Profanen, dem Altertum undder Neuzeit hinwegzufegen.Was wünschen Sie dem Projekt„500+“?Dass sich möglichst viele Menschenaufgefordert und eingeladen fühlen,künstlerisch aktiv zu werden, undsich durch künstlerische Aktivitätein Stück auf den Weg machen.Mit dieser Zahl wird an das Jahr 1512erinnert, das Jahr der ersten öffentlichenHeilig-Rock-Wallfahrt, und anall die künstlerischen Werke in Musik,Bildender Kunst oder Literatur,die in dem Zeitraum der letzten 500Jahre entstanden sind. Wir habenDer Bibelroboter schreibt mit kalligraphischer Feder und in menschlich handschriftlichemTempo die gesamte Bibel in zehn Monaten ab.Foto: robotlabInfoWeitere Informationen undProjekt-Anmeldung unter Telefon(06 51) 71 05-80 12 oderkultur@heiligrockwallfahrt2012.de

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