Ahlen im Trialog - Landesgartenschau 2017 in Ahlen
Ahlen im Trialog - Landesgartenschau 2017 in Ahlen
Ahlen im Trialog - Landesgartenschau 2017 in Ahlen
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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Machbarkeitsstudie<br />
Stadt <strong>Ahlen</strong> - Davids | Terfrüchte + Partner
Impressum<br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Machbarkeitsstudie<br />
Herausgeber:<br />
Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
Der Bürgermeister<br />
Auftraggeber:<br />
Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen<br />
www.ahlen.de<br />
Koord<strong>in</strong>ation:<br />
Mattias Bartmann<br />
Christian Kruthoff<br />
Verfasser:<br />
Davids | Terfrüchte + Partner<br />
www.dtp-essen.de<br />
Olaf Kasper<br />
Mart<strong>in</strong> Richardt<br />
Friedhelm Terfrüchte<br />
Essen, 31.01.2011<br />
Titelbild:<br />
<strong>Ahlen</strong>er Bürger machen sich geme<strong>in</strong>sam auf<br />
den Weg. Bei e<strong>in</strong>er w<strong>in</strong>terlichen Wanderung<br />
führt Horst Schulte am 19.12.2010 zahlreiche<br />
<strong>in</strong>teressierte Bürger auf die Osthalde.<br />
Auf dem Haldengipfel erläutert Friedhelm<br />
Terfrüchte die Idee ‚<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>‘.<br />
Titelbild:<br />
Davids | Terfrüchte + Partner<br />
Weitere Bilder:<br />
<strong>Ahlen</strong>er Zeitung / <strong>Ahlen</strong>er Tageblatt<br />
Davids | Terfrüchte + Partner<br />
Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
Wirtschaftsförderung <strong>Ahlen</strong>
Inhalt<br />
Vorwort Bürgermeister Benedikt Ruhmöller 8<br />
Grußwort Landrat Dr. Olaf Gericke 10<br />
E<strong>in</strong>leitung: <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> – Rückgew<strong>in</strong>nung von Stadt und Landschaft 14<br />
A - Ausgangssituation 19<br />
A1 Stadt und Region 20<br />
A2 Stärken – Schwächen – Chancen – Risiken 26<br />
A3 Ziele 31<br />
B - Idee 35<br />
B1 <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> 36<br />
B2 Initiativen für Innovation 39<br />
Wasser macht Stadt 40<br />
<strong>Ahlen</strong> sattelt um 42<br />
<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft 44<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept 49<br />
C1 Wegedreieck 50<br />
C2 Lupenräume 56<br />
Bahnhofsumfeld 56<br />
Innenstadt 60<br />
Sportpark 64<br />
Gesundheitspark 68<br />
Auenpark Tramswiese 72<br />
Olfecampus 76<br />
Langst 80<br />
Arbeiten <strong>im</strong> Park 82<br />
Westfalen 84<br />
Osthalde 92<br />
C3 Weitere Entwicklungspotenziale 96
D - Gartenschaukonzept 99<br />
D1 Überblick 100<br />
D2 Kernbereich 102<br />
Bestandssituation 102<br />
Ausstellungskonzept 104<br />
Dauerkonzept 118<br />
D3 Erlebnisbereich Osthalde 120<br />
D4 Stadtformate 122<br />
Stadtprojekte 122<br />
Spielorte 123<br />
Inszenierungen 123<br />
Informationsorte 123<br />
D5 Mobilitätskonzept 124<br />
Erreichbarkeit und E<strong>in</strong>zugsgebiet der Stadt <strong>Ahlen</strong> 124<br />
PKW- und Reisebusverkehr 124<br />
Stellplatzkonzept 124<br />
ÖPNV 126<br />
Radverkehr 126<br />
E-Mobilität (Sonderverkehr) 128<br />
D6 Eckpunkte für e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gkonzept 128<br />
Ziele 128<br />
Zielgruppen 129<br />
Markenbildung 131<br />
Kommunikation – Ticket<strong>in</strong>g – Sponsor<strong>in</strong>g 131<br />
D7 Veranstaltungskonzept 132<br />
D8 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Bevölkerung 133<br />
D9 E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenbetrachtung 136<br />
D10 Ausblick 150<br />
E - Anhang 153<br />
Wir unterstützen die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>! 154<br />
Ideenbox 156
Vorwort
Vorwort<br />
Vorwort<br />
Als „Industriestadt <strong>im</strong> Grünen“<br />
bezeichnet sich <strong>Ahlen</strong> gerne. Der<br />
Masch<strong>in</strong>enbau und die Metallverarbeitung,<br />
die e<strong>in</strong>st marktbeherrschende<br />
Emaille<strong>in</strong>dustrie und vor allem der<br />
<strong>in</strong>zwischen aufgegebene Ste<strong>in</strong>kohlen-Bergbau<br />
haben diese Stadt zur<br />
größten Kommune <strong>im</strong> Kreis Warendorf<br />
und zugleich zu e<strong>in</strong>em starken<br />
Wirtschaftsstandort <strong>in</strong> der Region<br />
werden lassen. Bis heute prägen die<br />
<strong>in</strong>dustriellen Strukturen, aber auch<br />
Relikte vergangener wirtschaftlicher<br />
Aktivitäten das Stadtbild. Die dynamische<br />
Entwicklung ist maßgeblich der<br />
mitten durch <strong>Ahlen</strong> führenden Bahnstrecke<br />
zu verdanken, von der die<br />
Stadt leider auch zerschnitten und<br />
geteilt wird.<br />
Gleichermaßen wird <strong>Ahlen</strong> von se<strong>in</strong>er<br />
ursprünglichen münsterländischländlichen<br />
Herkunft und Umgebung<br />
geprägt. Wasserläufe wie die Wer-<br />
se und die Olfe, e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
Seen und Biotopen best<strong>im</strong>men die<br />
Lebensqualität und den Freizeitwert<br />
ebenso wie das dichte Netz an<br />
Spazier- und Radwegen, Parks und<br />
Gärten. Die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />
von <strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d stolz auf ihre „Industriestadt<br />
<strong>im</strong> Grünen“, e<strong>in</strong>em Synonym<br />
für wirtschaftliches Streben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
naturverbundenen Geme<strong>in</strong>wesen.<br />
Die Schließung des Bergwerks<br />
„Westfalen“ <strong>im</strong> Jahre 2000 hat den<br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
seit langem bestehenden Strukturwandel<br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> erheblich verschärft.<br />
Mit e<strong>in</strong>er wahren Kraftanstrengung<br />
wurde die Folgenutzung des früheren<br />
Zechenareals erfolgreich <strong>in</strong><br />
die Wege geleitet. Die vorhandene<br />
starke mittelständische Unternehmenslandschaft<br />
– beispielhaft sei die<br />
Firma „Kaldewei“ erwähnt – prosperiert;<br />
neuen Unternehmen bereitet<br />
die Stadt mit attraktiven Ansiedlungsangeboten<br />
<strong>in</strong>frastrukturell den Weg.<br />
Doch der umfassende und tiefgrei-<br />
8 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
fende wirtschaftliche Strukturwandel<br />
<strong>Ahlen</strong>s bedarf weiterer nachhaltiger<br />
Impulse. Dieser Strukturwandel muss<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en umfassenden Stadtumbau<br />
münden.<br />
Hierfür bietet die Konzeption für die<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />
e<strong>in</strong>e hervorragende Perspektive. Diese<br />
Konzeption nutzt die vorhandenen<br />
Potenziale der Stadt und bewältigt<br />
zugleich die vorhandenen städtebaulichen<br />
Restriktionen. Das frühere Ze-<br />
Davids | Terfrüchte + Partner<br />
chenareal bildet den Ausgangspunkt<br />
der geplanten umfassenden Stadterneuerung.<br />
Auf dieser lange bergbaulich<br />
schwer belasteten Fläche entsteht<br />
der eigentliche Schauraum der<br />
grünen Messe. Zugleich bildet die<br />
Bergbaubrache e<strong>in</strong>en Eckpunkt für<br />
jenen „<strong>Trialog</strong>“, durch den die ganze<br />
Stadt neu erfahrbar – und auch<br />
begehbar – wird.<br />
Der „<strong>Trialog</strong>“ erschließt <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er ganz neuen Weise, nutzt dabei<br />
vorhandene (Wasser-)Wege sowie<br />
die aufgegebene Zechenbahn. Die<br />
Teilung der Stadt durch die Bahn<br />
wird überwunden. Die vorhandenen<br />
Potenziale des grünen Netzes werden<br />
aktiviert. Die Profile der Bildungs-<br />
und Sportstadt <strong>Ahlen</strong> werden<br />
erheblich geschärft.<br />
Diese anspruchsvolle Konzeption<br />
e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> wird von den Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
Bürgern ebenso e<strong>in</strong>mütig unterstützt<br />
wie von Rat und Verwaltung. Denn<br />
wir wissen: Die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong> wird die Stadt <strong>Ahlen</strong> wesentlich<br />
neu def<strong>in</strong>ieren und <strong>in</strong> ihrer zukünftigen<br />
Entwicklung entscheidend<br />
voran br<strong>in</strong>gen. Deshalb hoffe ich<br />
geme<strong>in</strong>sam mit den Mitbürger<strong>in</strong>nen<br />
und Mitbürgern auf den Zuspruch <strong>im</strong><br />
Wettbewerb um die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>.<br />
Benedikt Ruhmöller<br />
Bürgermeister<br />
Vorwort<br />
9
Grußwort<br />
Grußwort<br />
Als größte Stadt spielt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e<br />
besondere Rolle <strong>im</strong> Kreis Warendorf.<br />
Hier leben die meisten Menschen,<br />
hier gibt es e<strong>in</strong>e große kulturelle Vielfalt<br />
und die Wirtschaft wird getragen<br />
von <strong>in</strong>novativen Unternehmen. Die<br />
frühere Zechenstadt hat es geschafft,<br />
den schwierigen Strukturwandel<br />
nach dem Niedergang des Kohlebergbaus<br />
zu bewältigen. Damit ist<br />
<strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e Brücke zwischen dem<br />
Münsterland und dem westfälischen<br />
Ruhrgebiet.<br />
Das ist e<strong>in</strong> spannender Ausgangspunkt<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong>.<br />
Viele <strong>Ahlen</strong>er empf<strong>in</strong>den die durch<br />
die Stadt führende Eisenbahnl<strong>in</strong>ie als<br />
trennende Grenze. Unter der Überschrift<br />
„<strong>Trialog</strong>“ soll deshalb zusammenwachsen,<br />
was zusammengehört.<br />
Im Dreieck zwischen den Flüssen<br />
Werse und Olfe sowie der ehemaligen<br />
Zechenbahn können neue Ver-<br />
b<strong>in</strong>dungen zwischen dem West- und<br />
dem Ostteil der Stadt entstehen.<br />
Mit den neuen Radwegen an der<br />
Werse und auf der alten Zechenbahntrasse<br />
ist der Brückenschlag<br />
zwischen der münsterländischen<br />
Parklandschaft und dem Ruhrgebiet<br />
bereits erfolgt. Doch nicht nur für den<br />
Radtourismus, sondern vor allem<br />
für die Stadtentwicklung erwarte ich<br />
kräftigen Rückenw<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Landesgartenschau</strong>.<br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
16 Jahre nach der erfolgreichen<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> Oelde 2001,<br />
deren positive Auswirkungen die<br />
Stadt noch bis heute deutlich spürt,<br />
ist es an der Zeit, dass wieder e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>in</strong> den Kreis Warendorf<br />
kommt. E<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />
bietet große Chancen auch für<br />
den Kreis Warendorf und das Münsterland.<br />
Unsere „sanften“ Tourismusangebote<br />
mit Qualitätsradwegen an<br />
den Flüssen Ems und Werse sowie<br />
die Münsterland-Reit-Route lassen<br />
10 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
sich hervorragend mit e<strong>in</strong>em Besuch<br />
e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong> verb<strong>in</strong>den.<br />
Der Stadt <strong>Ahlen</strong> drücke ich die<br />
Daumen für ihre Bewerbung. Ich<br />
b<strong>in</strong> überzeugt, dass es gel<strong>in</strong>gt, das<br />
e<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mig vom Rat beschlossene<br />
Konzept mit e<strong>in</strong>er breiten bürgerschaftlichen<br />
Beteiligung <strong>in</strong> die Tat<br />
umzusetzen und die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong> <strong>in</strong> den Kreis Warendorf<br />
zu holen.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner<br />
Jetzt heiße ich zunächst die Jury und<br />
später hoffentlich viele Gartenschau-<br />
Besucher bei uns <strong>im</strong> Kreis Warendorf<br />
willkommen.<br />
Dr. Olaf Gericke<br />
Landrat<br />
Grußwort<br />
11
E<strong>in</strong>leitung
E<strong>in</strong>leitung <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> – Rückgew<strong>in</strong>nung<br />
von Stadt und Landschaft<br />
Seit über 100 Jahren bildet die Köln-<br />
M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Trennl<strong>in</strong>ie, welche die Stadt <strong>in</strong> den<br />
münsterländischen Westen und den<br />
durch den Bergbau geprägten Osten<br />
teilt. Neben der baulichen Trennung<br />
spiegelt sich diese Teilung auch <strong>im</strong><br />
Alltag der Stadt und <strong>in</strong> den Köpfen<br />
ihrer Bewohner wieder. Diese „zwei<br />
Persönlichkeiten“ <strong>Ahlen</strong>s – von Au-<br />
Die Teilung der Stadt <strong>in</strong> den münsterländischen<br />
Westen und den durch den<br />
Bergbau geprägten Osten spiegelt sich<br />
auch <strong>in</strong> den Köpfen ihrer Bewohner<br />
wieder.<br />
ßenstehenden vielfach als reizvoller<br />
Kontrast wahrgenommen – und erst<br />
recht das mit der Zechenschließung<br />
<strong>im</strong> Jahr 2000 entstandene Vakuum<br />
haben <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Identitätskrise<br />
gestürzt, <strong>in</strong> welcher der positive Bezug<br />
der Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />
zu ihrer eigenen Stadt verloren<br />
zu gehen droht.<br />
In dieser Situation braucht es e<strong>in</strong>e<br />
verb<strong>in</strong>dende Idee von der Zukunft<br />
<strong>Ahlen</strong>s, e<strong>in</strong>e Idee, welche auch zur<br />
„physischen und mentalen Überw<strong>in</strong>dung<br />
des Bahndammes“ beiträgt.<br />
Bei der Suche nach dieser verb<strong>in</strong>denden<br />
Idee fiel der Blick auf die<br />
Werse, die Olfe und die ehemalige<br />
Zechenbahn, die sich als durchgängige<br />
Bänder durch die von der Bahn<br />
geteilte Stadt ziehen und den <strong>Ahlen</strong>er<br />
Westen und Osten <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />
Dreiecks verb<strong>in</strong>den.<br />
Mit der Entwicklung dieser Korrido-<br />
re zu e<strong>in</strong>em Wegedreieck können<br />
Altstadt und Kolonie, Langst und<br />
Zeche mit Osthalde, Berl<strong>in</strong>er Park<br />
und Stadtpark sowie – nicht zuletzt<br />
– e<strong>in</strong> Großteil der <strong>Ahlen</strong>er Schulen,<br />
K<strong>in</strong>der-, Jugend- und sonstigen<br />
öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen, kurz: das<br />
„öffentliche Leben“ <strong>Ahlen</strong>s erschlossen<br />
werden. Was den Münsteranern<br />
ihre Promenade, könnte so den <strong>Ahlen</strong>ern<br />
ihr neues Wegedreieck werden:<br />
die attraktive, sichere und schnelle<br />
Alltagsverb<strong>in</strong>dung durch die Stadt –<br />
14 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Der „<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>“ ist als Plattform gedacht,<br />
auf der nun die öffentliche Hand<br />
und die Bürgerschaft geme<strong>in</strong>sam „Initiative<br />
ergreifen“.<br />
als Schulweg, als Weg zur Arbeit und<br />
zum E<strong>in</strong>kauf sowie <strong>in</strong> der Freizeit.<br />
Aber nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gut elf Kilometer<br />
lange Wege<strong>in</strong>frastruktur steckt<br />
als Chance <strong>in</strong> diesem Dreieck. Der<br />
„<strong>Trialog</strong>“ – so die Bezeichnung für<br />
diese Idee – steht <strong>in</strong> der Sprache<br />
der Planer vor allem auch für neue<br />
Formen des Austausches und des<br />
alltäglichen Zusammenlebens <strong>in</strong> der<br />
Stadt. Tatsächlich ist der <strong>Trialog</strong> als<br />
"Plattform" gedacht, auf der nun die<br />
öffentliche Hand und die Bürgerschaft<br />
geme<strong>in</strong>sam "Initiative ergreifen",<br />
neue Kooperationen e<strong>in</strong>gehen<br />
und Netzwerke bilden, um die Idee<br />
mit Leben zu füllen.<br />
Hierbei können schon erste Erfolge<br />
verbucht werden, hat doch die<br />
Vorstellung und Diskussion der Idee<br />
des <strong>Trialog</strong>s <strong>in</strong> der Kürze der Erarbeitungsphase<br />
dieser Studie offensichtlich<br />
viele Menschen <strong>in</strong>spiriert.<br />
Drei Initiativen wurden dabei bereits<br />
konzeptionell „vorgedacht“, da<br />
sich hier <strong>in</strong> besonderer Weise die<br />
Schlüsselkompetenzen <strong>Ahlen</strong>s und<br />
die Potenziale des Wegedreiecks mit<br />
laufenden bzw. geplanten Vorhaben<br />
verb<strong>in</strong>den: die Initiative „Wasser<br />
macht Stadt“ (Wasserkompetenz),<br />
die Initiative „<strong>Ahlen</strong> sattelt um“ (Mobilitätskompetenz)<br />
sowie die Initiative<br />
„<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft“ (Bildungskompetenz).<br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Auch die an das Wegedreieck<br />
angrenzenden Areale, wie die <strong>im</strong><br />
Dornröschenschlaf liegenden Parkanlagen,<br />
sollen von dieser neuen<br />
Aufmerksamkeit <strong>im</strong> Stadtbild profitieren.<br />
Schließlich die „größte Baustelle“ der<br />
Stadt: Westfalen 1/2. Mit dem jüngst<br />
„aufgefrischten“ Zechenpark, der<br />
„Industriefuge“ genannten Parkanlage<br />
entlang der historischen Zechengebäude<br />
und den Starterprojekten<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 15
E<strong>in</strong>leitung <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>in</strong> der Lohnhalle s<strong>in</strong>d bereits wesentliche<br />
Fortschritte auf dem Weg zur<br />
Nachnutzung dieses über 40 Hektar<br />
großen Geländes gelungen. Der<br />
durch e<strong>in</strong>e bessere Anb<strong>in</strong>dung zu<br />
erwartende zunehmende Publikumsverkehr<br />
würde auch die Ausgangssituation<br />
für die Ansiedlung weiterer<br />
Unternehmen und sonstiger E<strong>in</strong>richtungen<br />
verbessern, die hier Freiräume<br />
für ihre Ideen und Innovationen<br />
– etwa auf dem Feld neuer Energien<br />
oder der Bildung – vorf<strong>in</strong>den.<br />
Aufgrund se<strong>in</strong>er Größe rückte das<br />
Zechengelände mit der angrenzenden<br />
Osthalde auch als Veranstaltungsort<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>in</strong> den Fokus. Die Blumen- und<br />
Veranstaltungshallen fänden <strong>in</strong> den<br />
leerstehenden Zechengebäuden e<strong>in</strong><br />
außergewöhnliches Ambiente. Die<br />
Schau- und Themengärten, die zum<br />
üblichen Programm e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />
zählen, könnten bestens auf<br />
den derzeit noch brachliegenden<br />
Flächen angelegt werden. Über das<br />
„Rückgew<strong>in</strong>nung von Stadt und Landschaft“:<br />
Perspektivwechsel und Aufbruch<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Zukunft.<br />
neue Wegedreieck kann die gesamte<br />
Stadt <strong>in</strong> das Veranstaltungsprogramm<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Von der Aufmerksamkeit e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />
können so entscheidende<br />
Impulse zur Nachnutzung des Zechengeländes<br />
und für e<strong>in</strong>e Entwicklung<br />
<strong>Ahlen</strong>s ausgehen, die weit über<br />
das Jahr <strong>2017</strong> h<strong>in</strong>aus ausstrahlen.<br />
Die „Rückgew<strong>in</strong>nung von Landschaft“<br />
– so e<strong>in</strong> Motto der Internatio-<br />
nalen Bauausstellung Emscher Park<br />
– kann auch auf Westfalen gel<strong>in</strong>gen.<br />
Die „Rückgew<strong>in</strong>nung von Stadt“ –<br />
ihrer Stadt – für die dort lebenden<br />
Menschen ist das vornehmste Ziel<br />
des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s. Der „Blick über<br />
den Bahndamm“ wird <strong>in</strong> jedem Fall<br />
e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für die <strong>Ahlen</strong>er se<strong>in</strong>, als<br />
Perspektivwechsel und als Aufbruch<br />
zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Weg <strong>in</strong> die<br />
Zukunft ihrer Stadt.<br />
16 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E<strong>in</strong>leitung<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 17
A - Ausgangssituation
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
A1 Stadt und Region<br />
Im Jahre 1909 erreichte die Nordwanderung<br />
des Ste<strong>in</strong>kohlebergbaus<br />
<strong>im</strong> Ruhrgebiet die landschaftlich,<br />
kulturell und adm<strong>in</strong>istrativ dem<br />
Münsterland zugehörige Stadt <strong>Ahlen</strong>.<br />
Die nur etwa 90 Jahre andauernde<br />
Periode des Ste<strong>in</strong>kohlenbergbaus <strong>in</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> bis zur Schließung der Zeche<br />
Westfalen <strong>im</strong> Jahr 2000 haben Stadt<br />
und Landschaft, Bevölkerungs- und<br />
Wirtschaftsstruktur und nicht zuletzt<br />
<strong>Ahlen</strong> erlebte vor 100 Jahren mit der Abteufung<br />
der Schächte 1 und 2 der Zeche<br />
Westfalen gleichermaßen e<strong>in</strong>e zweite<br />
Stadtgründung.<br />
das Image und die Identität der Stadt<br />
und ihrer Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />
entscheidend geprägt.<br />
So erlebte <strong>Ahlen</strong> vor 100 Jahren, mit<br />
der Abteufung der Schächte 1 und 2<br />
der Zeche Westfalen zwischen 1909<br />
und 1911, gleichermaßen e<strong>in</strong>e zweite<br />
Stadtgründung: Mit dem Bau der<br />
Bergarbeiterkolonie verdoppelte sich<br />
fast 700 Jahre nach der erstmaligen<br />
urkundlichen Erwähnung des münsterländischenAckerbürgerstädt-<br />
chens <strong>Ahlen</strong> dessen Bevölkerung<br />
b<strong>in</strong>nen weniger Jahre.<br />
Die stark wachsende Montan<strong>in</strong>dustrie<br />
stellte auch höhere Anforderungen<br />
an die Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur.<br />
Nach dem Bau der Zechenbahntrasse<br />
wurde <strong>im</strong> Jahr 1916 der Bahnkörper<br />
der Köln-M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn,<br />
an welche <strong>Ahlen</strong> seit 1847 angeschlossen<br />
ist, höhergelegt, um den<br />
Güterverkehr <strong>in</strong> Dammlage kreuzungsfrei<br />
über die querenden Straßenzüge<br />
führen zu können.<br />
So bildet der Damm der Köln-M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn<br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> seit über<br />
100 Jahren e<strong>in</strong>e Trennl<strong>in</strong>ie, welche<br />
die Stadt <strong>in</strong> den münsterländischen<br />
Westen und den durch den Bergbau<br />
geprägten Osten teilt. Dieser „Doppelcharakter“<br />
f<strong>in</strong>det sich hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Ausprägung und Klarheit, wie sie <strong>in</strong><br />
den weiteren „Nahtzonen“ zwischen<br />
Ruhrgebiet und Münsterland – etwa<br />
<strong>im</strong> Kreis Reckl<strong>in</strong>ghausen – nicht annähernd<br />
erreicht werden.<br />
20 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Aufgrund des prägenden E<strong>in</strong>flusses<br />
der (montan-)<strong>in</strong>dustriellen Entwicklung<br />
auf das Stadt- und Landschaftsbild<br />
wird das „Ruhrgebiet“<br />
als eigenständige Kulturlandschaft<br />
angesehen:<br />
„Die räumlich-wirtschaftliche Entwicklung,<br />
die besonders starke Impulse<br />
durch die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
e<strong>in</strong>setzende Groß<strong>in</strong>dustrie erhielt, hat<br />
e<strong>in</strong>e eigenständige Kulturlandschaft<br />
geformt, die Kennzeichen älterer<br />
Entwicklungsstufen bzw. vormals<br />
unterschiedlicher Landschaften des<br />
Niederrhe<strong>in</strong>s, des Münsterlands<br />
und der Hellwegzone zwar nicht<br />
verschw<strong>in</strong>den, aber doch <strong>in</strong> den<br />
H<strong>in</strong>tergrund treten lassen. (...) Der<br />
Übergang <strong>in</strong> das Münsterland (...) ist<br />
unschärfer: Die Zuordnung erfolgt<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Bergbautätigkeit und<br />
der eisenschaffenden Pr<strong>im</strong>är<strong>in</strong>dustrie<br />
sowohl durch Schachtanlagen und<br />
Hüttenwerke als auch durch zugeordnete<br />
Arbeitersiedlungen und Arbeiterwohnquartiere.<br />
Weitere Gründe für e<strong>in</strong>zelne Zu-<br />
ordnungsentscheidungen s<strong>in</strong>d die<br />
landschaftsbildwirksamen Folgen<br />
der montan<strong>in</strong>dustriellen Entwicklung.<br />
Ganze Gewässerabschnitte gelangen<br />
<strong>in</strong> Folge von Bergsenkungen und<br />
durch anschließende wasserbauliche<br />
Maßnahmen von der Tieflage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
durch Dämme gesicherte exponierte<br />
Position.“<br />
[Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landschaftsverband<br />
Rhe<strong>in</strong>land (Hg.): Kulturlandschaftlicher<br />
Fachbeitrag zur Landesplanung<br />
<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Münster, Köln September<br />
2009 (Korrekturfassung), S. 207]<br />
Die Kulturlandschaft Münsterland –<br />
hier das so genannte „Kernmünsterland“<br />
–, deren Merkmale durch diese<br />
Entwicklung <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund<br />
treten, wird dagegen wie folgt charakterisiert:<br />
„Seit Mitte des letzten Jahrhunderts<br />
ist zur Beschreibung des Kernmünsterlandes<br />
der Begriff der ‚Münsterländer<br />
Parklandschaft’ stark verbreitet.<br />
(...) Die Komb<strong>in</strong>ation der e<strong>in</strong>zelnen<br />
Elemente und ihre Anordnung <strong>in</strong> der<br />
Landschaft lassen diesen parkartigen<br />
A - Ausgangssituation<br />
Dieser „Doppelcharakter“ f<strong>in</strong>det sich hier<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausprägung und Klarheit, wie sie<br />
<strong>in</strong> den weiteren „Nahtzonen“ zwischen<br />
Ruhrgebiet und Münsterland nicht annähernd<br />
erreicht werden.<br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> der Nahtzone zwischen Ruhrgebiet und Münsterland<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 21
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E<strong>in</strong>druck entstehen, der besonders<br />
typisch für diesen Landschaftsraum<br />
ist. Heute wird das Landschaftsbild<br />
geprägt durch die landwirtschaftliche<br />
Nutzung, e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Waldanteil<br />
und e<strong>in</strong>e, <strong>im</strong> Vergleich zu den beiden<br />
benachbarten Kulturlandschaften des<br />
Münsterlandes, deutlich reduzierte<br />
Heckendichte. Die relativ kle<strong>in</strong>en<br />
Waldflächen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Landschaft<br />
e<strong>in</strong>gestreut. Zusammen mit den Hecken<br />
bilden sie die Kulisse für <strong>im</strong>mer<br />
wieder neue, relativ weite Blickbezie-<br />
Vielfältige Bildungslandschaft: Unter<br />
E<strong>in</strong>rechnung der Berufskollegs besuchen<br />
fast 10.000 Schüler die verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>.<br />
hungen auf große, e<strong>in</strong>zeln stehende<br />
Hofstellen mit Hofbäumen, hofnahem<br />
Grünland oder Obstweiden,<br />
auf Fluss- und Bachniederungen mit<br />
Ufergehölzen, Wiesen und Weiden.“<br />
[Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landschaftsverband<br />
Rhe<strong>in</strong>land (Hg.): Kulturlandschaftlicher<br />
Fachbeitrag zur Landesplanung<br />
<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Münster, Köln September<br />
2009 (Korrekturfassung), S. 159]<br />
Innerhalb des 123 Quadratkilometer<br />
großen Stadtgebietes konzentriert<br />
sich die Bevölkerung auf den Sied-<br />
lungsschwerpunkt <strong>Ahlen</strong>, lediglich<br />
die beiden Ortsteile Dolberg und<br />
Vorhelm bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> peripherer<br />
Lage. Die Stadt verfügt <strong>in</strong>sgesamt<br />
über mehr als 80 % land- und forstwirtschaftliche<br />
Flächen, wobei <strong>Ahlen</strong><br />
– charakteristisch für das Münsterland<br />
– mit e<strong>in</strong>em Anteil an Waldfläche<br />
von unter 10 % als ausgesprochen<br />
waldarm bezeichnet werden muss.<br />
Mit etwa 54.000 E<strong>in</strong>wohnern ist <strong>Ahlen</strong><br />
das größte Mittelzentrum <strong>im</strong> Kreis<br />
Warendorf (ca. 280.000 E<strong>in</strong>wohner).<br />
Bemerkenswert ist, dass <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />
die Altersgruppen bis unter 25 Jahre<br />
gegenüber dem Land Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen und vergleichbaren Mittelstädten<br />
leicht überdurchschnittlich<br />
vertreten s<strong>in</strong>d, was vielleicht auch<br />
auf die vielfältige Bildungslandschaft<br />
der Stadt zurückzurühren ist. Unter<br />
E<strong>in</strong>rechnung der Berufskollegs besuchen<br />
fast 10.000 Schüler die verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>richtungen der Stadt.<br />
22 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Aber auch <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d die Zeichen<br />
des demografischen Wandels –<br />
„weniger – älter – bunter“ – deutlich<br />
abzulesen.<br />
Die Stadt <strong>Ahlen</strong> verfügt sowohl<br />
<strong>im</strong> Straßen- wie auch <strong>im</strong> Bahnverkehr<br />
über günstige Anschlüsse an<br />
das überörtliche Verkehrsnetz. Die<br />
Bundesstraße B 58 führt <strong>in</strong> Ost-West-<br />
Richtung durch das Stadtgebiet. Im<br />
Osten ist die Autobahn A2 (Richtung<br />
Hannover) <strong>in</strong> 10 km erreichbar, <strong>im</strong><br />
Westen nach 20 km die Autobahn A<br />
1 (Richtung Bremen). Im südlichen<br />
Stadtgebiet bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> weiterer<br />
Anschluss an die Autobahn A<br />
2 (Richtung Ruhrgebiet) <strong>in</strong> 10 km<br />
Entfernung. Daneben besteht mit<br />
umstiegsfreien Regionalverb<strong>in</strong>dungen<br />
nach Düsseldorf, Münster und<br />
Bielefeld/M<strong>in</strong>den sowie ca. 10 M<strong>in</strong>uten<br />
Fahrtzeit bis zum Fernbahnhof<br />
Hamm Hbf auch e<strong>in</strong>e sehr gute Anb<strong>in</strong>dung<br />
<strong>Ahlen</strong>s an das Schienennetz<br />
der Deutschen Bahn.<br />
Innerhalb e<strong>in</strong>er Fahrtzeit von 45 – 60<br />
M<strong>in</strong>uten s<strong>in</strong>d die Regionalflughäfen<br />
Dortmund-Wickede, Münster/Osnabrück<br />
und Paderborn/Lippstadt zu<br />
erreichen.<br />
Das Stadtgebiet wird von sechs<br />
Stadtbusl<strong>in</strong>ien erschlossen. Daneben<br />
stehen zahlreiche regionale Busverb<strong>in</strong>dungen<br />
zu den unmittelbaren<br />
Nachbarstädten zur Verfügung. Ferner<br />
wurde e<strong>in</strong>e Nachtbusl<strong>in</strong>ie zwischen<br />
der Stadt <strong>Ahlen</strong> und Münster<br />
e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Die <strong>Ahlen</strong>er Wirtschaftsstruktur war<br />
ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>seitig auf den Bergbau<br />
ausgerichtet. Das verarbeitende<br />
Gewerbe übersteigt mit fast 5.000<br />
Beschäftigten erheblich die frühere<br />
Belegschaft der Schachtanlage. E<strong>in</strong>deutiger<br />
Schwerpunkt ist die eisen-,<br />
blech-, und metallverarbeitende<br />
Industrie. Die Emailverarbeitung, als<br />
erster Industriezweig <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>, ist mit<br />
der Firma Kaldewei auch heute noch<br />
an führender Stelle vertreten. So<br />
stellt sich <strong>Ahlen</strong> auch nach der montan<strong>in</strong>dustriellen<br />
Ära als <strong>in</strong>dustrieller<br />
Schwerpunkt <strong>im</strong> südöstlichen Müns-<br />
A - Ausgangssituation<br />
Mit e<strong>in</strong>em hohen Beschäftigtenanteil <strong>im</strong><br />
metallverarbeitenden Gewerbe stellt sich<br />
<strong>Ahlen</strong> auch nach der montan<strong>in</strong>dustriellen<br />
Ära als <strong>in</strong>dustrieller Schwerpunkt <strong>im</strong><br />
südöstlichen Münsterland dar.<br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> Fernstraßen- und Schienennetz NRW<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 23
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Der E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Innenstadt weist<br />
e<strong>in</strong>e erhebliche Anziehungskraft auf benachbarte<br />
Orte auf.<br />
terland mit e<strong>in</strong>em hohen Beschäftigtenanteil<br />
<strong>im</strong> metallverarbeitenden<br />
Gewerbe dar.<br />
Die wirtschaftliche Struktur der Stadt<br />
<strong>Ahlen</strong> hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />
dennoch weitgehend verändert. Im<br />
Verlaufe des Strukturwandels <strong>in</strong> den<br />
Jahren 2000 bis 2008 s<strong>in</strong>d zwar etwa<br />
600 Arbeitsplätze <strong>im</strong> verarbeitenden<br />
Gewerbe abgebaut worden, aber<br />
zahlreiche neue Dienstleistungsarbeitsplätze<br />
entstanden. Unter Berücksichtigung<br />
der Zechenschließung ist<br />
die Stadt <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> den<br />
wichtigen Förderprogrammen von<br />
Bund, Land und Europäischer Union<br />
vertreten.<br />
Im Rahmen e<strong>in</strong>er aktiven Wirtschaftsförderung<br />
untern<strong>im</strong>mt die Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
seit Jahren erhebliche Anstrengungen,<br />
um ansiedlungswilligen und<br />
expandierenden Betrieben geeignete<br />
Flächen anbieten zu können. Das<br />
über 90 ha große Industriegebiet Ost<br />
ist zu e<strong>in</strong>em attraktiven Standort ausgebaut<br />
worden. Mit e<strong>in</strong>er umfangrei-<br />
chen Förderung durch die „Zukunfts<strong>in</strong>itiative<br />
Montanregionen“ wurde der<br />
neue Natur- und Gewerbepark Olfetal<br />
mit e<strong>in</strong>er Gesamtfläche von über<br />
73 ha erschlossen. Die Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
erhielt damit e<strong>in</strong>en nach der Landeszielsetzung<br />
„Arbeiten <strong>im</strong> Park“ konzipierten<br />
Gewerbepark und stellt sich<br />
überregional als <strong>in</strong>teressanter und<br />
bevorzugter Standort für Betriebsansiedlungen<br />
dar. Inzwischen s<strong>in</strong>d hier<br />
fast alle städtischen Reserveflächen<br />
an derzeit 15 Betriebe veräußert worden,<br />
die mehr als 100 Mio. € <strong>in</strong> neue<br />
Betriebsanlagen <strong>in</strong>vestiert haben.<br />
Basierend auf e<strong>in</strong>em kommunalen<br />
Gewerbeflächenkonzept wurden mit<br />
Hilfe des Landes und der Europäischen<br />
Union weitere Gewerbegebiete<br />
entwickelt. Der Ausbau der Gewerbegebiete<br />
Vatheuershof und Kleiwellenfeld<br />
eröffnet Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
vor allem für kle<strong>in</strong>e und mittlere<br />
Betriebe.<br />
Mit dem 1995 eröffneten Gründer-<br />
und Dienstleistungszentrum <strong>Ahlen</strong><br />
(GDZ) konnte <strong>in</strong>nenstadtnah e<strong>in</strong>e<br />
besondere Adresse für Gründer<br />
und junge Unternehmen geschaffen<br />
werden. Die Anfang 2001 gegründete<br />
WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Ahlen</strong> mbH mit Sitz <strong>im</strong> GDZ<br />
entwickelt neue dynamische Impulse<br />
<strong>in</strong> den Aufgabenbereichen Wirtschaftsförderung<br />
und Stadtmarket<strong>in</strong>g.<br />
Neben der Stadt <strong>Ahlen</strong> ist auch<br />
die Stadtmarket<strong>in</strong>gvere<strong>in</strong>igung Pro<br />
<strong>Ahlen</strong> Gesellschafter der WFG.<br />
Der E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Innenstadt<br />
weist e<strong>in</strong>e erhebliche Anziehungskraft<br />
auf benachbarte Orte auf (Zentralitätskennziffer<br />
nach GfK 2008: 102,8).<br />
Nach e<strong>in</strong>er umfassenden Stadtsanierung<br />
wurde die neue Fußgängerzone<br />
<strong>im</strong> April 1989 fertiggestellt. Im<br />
Zusammenhang mit umfangreichen<br />
Investitionen der ansässigen E<strong>in</strong>zelhandels-<br />
und Dienstleistungsbetriebe<br />
konnte seither e<strong>in</strong>e weitere Attraktivitätssteigerung<br />
der Innenstadt festgestellt<br />
werden. Das <strong>im</strong> Frühjahr 2000<br />
fertiggestellte Marktkauf-Kaufhaus am<br />
Ostrand der Innenstadt erweist sich<br />
24 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
als besonderer Kundenmagnet.<br />
Zusätzliche städtebauliche Investitionen<br />
wurden <strong>im</strong> Kultur- und Freizeitbereich<br />
vorgenommen. So wurde<br />
e<strong>in</strong> ehemaliges Fabrikgebäude<br />
<strong>im</strong> Stadtkern zum soziokulturellen<br />
Bürgerzentrum „Schuhfabrik“ umgebaut.<br />
Der Umbau e<strong>in</strong>er ehemaligen<br />
Fabrikantenvilla zum Kunstmuseum<br />
ermöglicht die Durchführung von viel<br />
beachteten Ausstellungen mit überregionaler<br />
Ausstrahlung. Das <strong>im</strong> Jahr<br />
2010 bereits zum 25. Mal durchgeführte<br />
Stadtfest auf dem historischen<br />
Marktplatz führt alljährlich <strong>im</strong> Sommer<br />
die <strong>Ahlen</strong>er Bürger und zahlreiche<br />
Gäste aus benachbarten Städten <strong>in</strong><br />
die Innenstadt.<br />
E<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die Vermarktungsstrukturen<br />
des Münsterland e.V., der<br />
Touristischen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
„Parklandschaft Kreis Warendorf“<br />
und über die Mitgliedschaft <strong>im</strong> Westfälischen<br />
Hansebund e.V. und den<br />
Vere<strong>in</strong> Westfalen-Initiative ist <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren auch e<strong>in</strong>e verstärkte<br />
touristische Entwicklung, <strong>in</strong>sbesondere<br />
<strong>in</strong> der Sparte Radtourismus,<br />
zu verbuchen. Wichtige Funktionen<br />
erfüllen hier der 2007 fertiggestellte<br />
Werseradweg (zugleich Bestandteil<br />
der LandesGartenschau-Route)<br />
sowie der 2008 fertiggestellte Radweg<br />
auf der alten Zechenbahntrasse<br />
südlich der Zeche Westfalen <strong>in</strong><br />
Richtung Hamm. Hier besteht Anschluss<br />
an den Rundkurs Ruhrgebiet,<br />
den Emscher Park Radweg und die<br />
Römer-Lippe-Route. In <strong>Ahlen</strong> besteht<br />
Anschluss an die 100-Schlösser-Route<br />
durch das Münsterland. In Gesprächen<br />
mit dem Regionalverband Ruhr<br />
wird derzeit die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />
Aufnahme der ehemaligen Zeche<br />
Westfalen <strong>in</strong> die Route der Industriekultur<br />
erörtert.<br />
A - Ausgangssituation<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 25
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Verkehrsmittelwahl (Modal Split) <strong>im</strong> Vergleich<br />
Die Kompaktheit der Stadt bietet e<strong>in</strong>e<br />
ideale Voraussetzung für die Nahmobilität,<br />
was sich auch <strong>in</strong> dem mit ca. 40 %<br />
bereits jetzt überdurchschnittlich hohen<br />
Anteil des Rad- und Fußverkehrs an allen<br />
Wegen (Modal Split) niederschlägt.<br />
A2 Stärken – Schwächen – Chancen<br />
– Risiken<br />
In Anlehnung an das der Betriebswirtschaft<br />
entlehnte Instrument der<br />
SWOT-Analyse können Stärken und<br />
Schwächen (als <strong>in</strong>terne Faktoren)<br />
sowie Chancen und Risiken (als<br />
externe Faktoren) analysiert werden,<br />
um hieraus strategische Ziele und<br />
Handlungsfelder abzuleiten.<br />
Potenziale – als noch nicht realisierte<br />
Möglichkeiten – werden häufig<br />
alle<strong>in</strong>e mit den Chancen und Stärken<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht. Aber auch<br />
<strong>im</strong> Abbau von Schwächen und dem<br />
Wappnen für Risiken liegen Potenziale<br />
für die Zukunft.<br />
Im Folgenden sollen – ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit – wesentliche<br />
Stärken, Schwächen, Chancen<br />
und Risiken <strong>Ahlen</strong>s, die als Grundlage<br />
für die strategische Konzeptentwicklung<br />
dienen, beschrieben<br />
werden.<br />
Stärken<br />
Als e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> vielfältiger H<strong>in</strong>sicht große<br />
Stärke <strong>Ahlen</strong>s ist se<strong>in</strong>e Lage <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit e<strong>in</strong>er guten Erreichbarkeit<br />
über verschiedene Verkehrsmittel<br />
anzusehen. Diese Lagegunst verschafft<br />
<strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>en bevölkerungsreichen<br />
E<strong>in</strong>zugsbereich und <strong>in</strong> diesem<br />
e<strong>in</strong>e Angebotsvielfalt h<strong>in</strong>sichtlich<br />
Ausbildungs- und Arbeitsplätzen,<br />
Versorgungsmöglichkeiten und Absatzmärkten,<br />
Freizeit- und Kulture<strong>in</strong>richtungen.<br />
Die Lage am Rand des<br />
Ballungsraums Rhe<strong>in</strong>-Ruhr versetzt<br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> Nachbarschaft von zugleich<br />
hoher Urbanität und landschaftlicher<br />
Attraktivität.<br />
Auch bezogen auf das Stadtgebiet<br />
zeigt sich diese Dualität als Stärke:<br />
Durch die Kompaktheit des Siedlungskörpers<br />
verb<strong>in</strong>det <strong>Ahlen</strong> die<br />
Rolle e<strong>in</strong>es funktionierenden Mittelzentrums<br />
mit e<strong>in</strong>em weitgehend<br />
unzersiedelten und überwiegend<br />
landwirtschaftlich geprägten Landschaftsraum<br />
<strong>im</strong> Stadtumland.<br />
Diese Stadtstruktur br<strong>in</strong>gt weitere<br />
Vorteile mit sich. So bietet die<br />
Kompaktheit der Stadt e<strong>in</strong>e ideale<br />
Voraussetzung für die Nahmobilität,<br />
was sich auch <strong>in</strong> dem mit ca. 40 %<br />
bereits jetzt überdurchschnittlich<br />
hohen Anteil des Rad- und Fußverkehrs<br />
an allen Wegen (Modal Split)<br />
niederschlägt (zum Vergleich: NRW<br />
30 %, Münster 48 %). Kompaktheit<br />
der Siedlungsstruktur bedeutet auch,<br />
dass die Wege <strong>in</strong> die freie Landschaft<br />
relativ kurz s<strong>in</strong>d, bei e<strong>in</strong>em Durchmesser<br />
des Siedlungsschwerpunkts<br />
<strong>Ahlen</strong> von etwa fünf Kilometern <strong>im</strong><br />
ungünstigsten Fall 2,5 Kilometer.<br />
Die Kompaktheit des Siedlungskörpers<br />
geht jedoch nicht zulasten<br />
der <strong>in</strong>nerstädtischen Freiraumversorgung.<br />
Neben der überwiegend<br />
kle<strong>in</strong>teiligen Bebauungsstruktur mit<br />
privaten Grünflächen, e<strong>in</strong>er ausgeprägten<br />
Kle<strong>in</strong>gartenkultur und den<br />
öffentlichen Parkanlagen (<strong>in</strong>sbesondere<br />
Berl<strong>in</strong>er Park und Stadtpark) ist<br />
dies auf die beiden Gewässer Werse<br />
und Olfe zurückzuführen, welche das<br />
26 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Stadtgebiet als Freiraumkorridore<br />
durchmessen. Auch die ehemalige<br />
Zechenbahntrasse ist als l<strong>in</strong>eare<br />
Freiraumstruktur <strong>im</strong> Stadtgebiet zu<br />
erkennen, wenngleich sich deren<br />
„Grünsubstanz“ vielmehr aus den benachbarten<br />
Kle<strong>in</strong>gärten und weiteren<br />
Grünflächen rekrutiert und sie noch<br />
nicht für die Nutzung erschlossen ist.<br />
Mit der Langst besteht <strong>im</strong> Übergang<br />
von Stadt zur Landschaft e<strong>in</strong> etabliertes<br />
Naherholungsgebiet (Erholungswald,<br />
Tiergehege, Rodelhang,<br />
Gastronomie). Alle Überlegungen<br />
zur Osthalde gehen <strong>in</strong> die Richtung,<br />
auch diese nach ihrer Entlassung<br />
aus der Bergaufsicht für die ruhige<br />
Erholung zu erschließen.<br />
Mit dem 2007 fertiggestellten Werseradweg<br />
und dem 2008 fertiggestellten<br />
Radweg auf der alten<br />
Zechenbahntrasse südlich der<br />
Zeche Westfalen <strong>in</strong> Richtung Hamm<br />
bestehen auch gute Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die freizeittouristische<br />
Entwicklung.<br />
Insgesamt kann also von e<strong>in</strong>er<br />
quantitativ guten Freiraumausstattung<br />
<strong>Ahlen</strong>s gesprochen werden, die<br />
potenziell die Bedürfnisse der wohnungsnahen<br />
Freiraumaktivitäten über<br />
die Naherholung bis h<strong>in</strong> zum Freizeittourismus<br />
mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den<br />
vermag.<br />
Die etwa 40 Hektar große Brachfläche<br />
der ehemaligen Zeche Westfalen<br />
1/2 kann als Stärke oder als „Last“<br />
betrachtet werden. Dass sie hier unter<br />
den Stärken geführt wird, begründet<br />
sich neben dem Allgeme<strong>in</strong>platz,<br />
dass e<strong>in</strong>e Brache <strong>im</strong>mer auch e<strong>in</strong> positives<br />
Entwicklungspotenzial <strong>in</strong> sich<br />
birgt, vor allem <strong>in</strong> den bereits erreichten<br />
Erfolgen bei der Transformation<br />
dieses Standortes. So zeigen die Sicherung<br />
ausgewählter, identitätsstiftender<br />
Gebäude, das Starterprojekt<br />
<strong>in</strong> der Lohnhalle und die begonnene<br />
Qualifizierung des Freiraums <strong>in</strong> deren<br />
Umfeld („Industriefuge“, Morsbachplatz,<br />
Zechenpark) den Weg<br />
<strong>in</strong> die Zukunft. Weiterh<strong>in</strong> wurden <strong>im</strong><br />
Zuge dieser Transformationsschritte<br />
<strong>im</strong> Kontext der Förderprogrammatik<br />
„Soziale Stadt NRW“ Investitionen<br />
getätigt, Strukturen und Netzwerke<br />
aufgebaut (Stadtteilforum Süd-Ost<br />
e.V. / Stadtteilbüro), Erfahrungen gesammelt<br />
und Prozesse e<strong>in</strong>geübt, auf<br />
denen bei der weiteren Entwicklung<br />
aufgebaut werden kann.<br />
Im Zuge der Stadtteilarbeit Süd-Ost<br />
wurden ebenso wie be<strong>im</strong> „masterplan<br />
ahlener <strong>in</strong>nenstadt“ (mai) der<br />
Dialog und die Zusammenarbeit mit<br />
der Bewohnerschaft und mit Schlüsselakteuren<br />
gesucht. Hieraus entwickelte<br />
sich e<strong>in</strong>e Prozesskultur, die<br />
sich auch <strong>im</strong> Zuge der kompakten<br />
Bearbeitung der Gartenschaubewerbung<br />
als e<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzende<br />
Stärke zeigte. Auch die jüngst<br />
gegründete Bürgerstiftung <strong>Ahlen</strong> ist<br />
Ausdruck e<strong>in</strong>es großen bürgerschaftlichen<br />
Engagements <strong>in</strong> der Stadt.<br />
Als e<strong>in</strong>e weitere Stärke ist die mittelständisch<br />
geprägte Wirtschaftsstruktur<br />
<strong>Ahlen</strong>s anzusehen, von welcher<br />
wesentliche Impulse für die Stadtent-<br />
A - Ausgangssituation<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 27
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Nicht zuletzt stellt die reichhaltige Bildungslandschaft<br />
<strong>Ahlen</strong>s e<strong>in</strong>e der zentralen<br />
Stärken der Stadt dar und lässt den<br />
Bildungssektor zu e<strong>in</strong>em entscheidenden<br />
Stadtortfaktor für Familien und Unternehmen<br />
werden.<br />
wicklung ausgehen. Über Organisationen<br />
wie den <strong>Ahlen</strong>er Industrie- und<br />
Wirtschaftsclub e.V. und die MIT<br />
Mittelstands- und Wirtschaftsvere<strong>in</strong>igung<br />
<strong>Ahlen</strong> liegt hier e<strong>in</strong>e weitere<br />
Quelle bürgerschaftlichen Engagements.<br />
Nicht zuletzt stellt die reichhaltige<br />
Bildungslandschaft <strong>Ahlen</strong>s e<strong>in</strong>e der<br />
zentralen Stärken der Stadt dar.<br />
Das Angebot aller Schulformen,<br />
die Berufskollegs, Bildungsträger<br />
<strong>im</strong> Bereich der beruflichen Bildung,<br />
die betriebliche Ausbildung <strong>in</strong> den<br />
ansässigen Unternehmen bis h<strong>in</strong><br />
zum Kaldewei-Kompetenzzentrum<br />
und E<strong>in</strong>richtungen der Erwachsenenbildung<br />
lassen den Bildungssektor<br />
zu e<strong>in</strong>em entscheidenden Standortfaktor<br />
für Familien und Unternehmen<br />
werden.<br />
Schwächen<br />
Wie so oft liegen Stärken und<br />
Schwächen nahe beie<strong>in</strong>ander und<br />
s<strong>in</strong>d vielfach lediglich e<strong>in</strong>e Frage<br />
der Bewertung e<strong>in</strong>es und desselben<br />
Umstandes.<br />
Auf e<strong>in</strong>e ebensolche Frage der Bewertung<br />
ist sicherlich die als Schwäche<br />
anzusehende ger<strong>in</strong>ge Identifikation<br />
der Bewohner <strong>Ahlen</strong>s mit ihrer<br />
Stadt bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em „mangelnden<br />
städtischen Selbstbewusstse<strong>in</strong>“ zurückzuführen,<br />
die <strong>in</strong> der Kommunikation<br />
mit Außenstehenden <strong>im</strong>mer wieder<br />
festzustellen ist und die sich bis<br />
zum Image <strong>Ahlen</strong>s durchschlägt. Erst<br />
recht nach Schließung der Zeche<br />
Westfalen f<strong>in</strong>det sich <strong>Ahlen</strong>, als Stadt<br />
mit den zwei Persönlichkeiten – die<br />
münsterländische Ackerbürgerstadt<br />
und das montan<strong>in</strong>dustrielle Zentrum<br />
–, offensichtlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gleichsam<br />
doppelten Identitätskrise wieder, die<br />
e<strong>in</strong>en nicht unwesentlichen Teil der<br />
Herausforderungen des Strukturwandels<br />
auszumachen sche<strong>in</strong>t. Was sich<br />
den e<strong>in</strong>en – <strong>in</strong>sbesondere Außenstehenden<br />
und den nach e<strong>in</strong>iger<br />
Abwesenheit nach <strong>Ahlen</strong> Zurückkehrenden<br />
– als <strong>in</strong>teressanter Kontrast<br />
darstellt, wird gerade aus der B<strong>in</strong>-<br />
nensicht oftmals als problematisch<br />
und Hemmnis angesehen.<br />
Natürlich gibt es über diese „mentalen<br />
Hemmnisse“ h<strong>in</strong>aus auch<br />
greifbare strukturelle Probleme. So<br />
steht die Stadt zehn Jahre nach der<br />
Zechenschließung selbstverständlich<br />
noch vor großen Herausforderungen<br />
bei der Bewältigung der Folgen des<br />
Strukturwandels – der als solcher ja<br />
zu den externen Faktoren zu zählen<br />
ist – und der Transformation der<br />
ehemaligen Bergbauflächen. Auf die<br />
erfolgreichen Schritte, die auf diesem<br />
Weg schon gemacht wurden, wurde<br />
bereits e<strong>in</strong>gegangen. Insofern lässt<br />
sich die „Schwäche“ <strong>in</strong> diesem Kontext<br />
vielleicht am ehesten an e<strong>in</strong>em<br />
mangelnden neuen Entwicklungs<strong>im</strong>puls<br />
festmachen.<br />
Auch bezüglich der „starken“ Freiraumsituation<br />
<strong>Ahlen</strong>s lassen sich<br />
strukturelle, funktionale und gestalterische<br />
Schwächen feststellen. So<br />
liegen die öffentlichen Grünanlagen<br />
und Freiflächen oftmals isoliert <strong>im</strong><br />
28 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Stadtgefüge, was durch deren häufige<br />
Introvertiertheit durch gezielte<br />
Abpflanzungen oder schlicht Pflegestau<br />
noch verstärkt wird. Durch<br />
die demzufolge mangelnde Präsenz<br />
vieler dieser Anlagen <strong>im</strong> Stadtbild<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit fehlenden oder<br />
nicht mehr zeitgemäßen Freiraumangeboten<br />
<strong>im</strong> Inneren dieser Flächen<br />
s<strong>in</strong>d viele der substanziell wertvollen<br />
Parks <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en „Dornröschenschlaf“<br />
verfallen.<br />
Schließlich lässt sich auch auf konzeptioneller<br />
Ebene eher e<strong>in</strong> additives<br />
Nebene<strong>in</strong>ander von Entwicklungsoptionen<br />
<strong>in</strong> der Freiraum- und Stadtentwicklung<br />
denn e<strong>in</strong> übergeordnetes<br />
Leitbild für die Zukunft <strong>Ahlen</strong>s<br />
erkennen, das dem planerischen<br />
Handeln als Orientierung dienen und<br />
bestenfalls städtische Identität stiften<br />
könnte.<br />
Chancen<br />
Als Chancen s<strong>in</strong>d – <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne der<br />
SWOT-Analyse – externe E<strong>in</strong>fluss-<br />
faktoren zu verstehen, die sich vor<br />
Ort als positive Entwicklungs<strong>im</strong>pulse<br />
zunutze gemacht werden können.<br />
Hierzu zählen etwa die allgeme<strong>in</strong>e<br />
Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung,<br />
Nachfragetrends, Innovationen<br />
ebenso wie gesetzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
oder Planungen<br />
auf e<strong>in</strong>er übergeordneten adm<strong>in</strong>istrativen<br />
Ebene. Aufgrund der denkbaren<br />
Vielfalt und Komplexität dieser<br />
Variablen soll <strong>im</strong> Folgenden lediglich<br />
auf e<strong>in</strong>ige ausgewählte Entwicklungen<br />
e<strong>in</strong>gegangen werden, die <strong>im</strong><br />
Kontext der Stadtentwicklung von<br />
besonderer Relevanz sche<strong>in</strong>en.<br />
Als e<strong>in</strong>e große Chance für <strong>Ahlen</strong> ist<br />
etwa der geplante – und <strong>in</strong> Teilen<br />
bereits <strong>in</strong> Realisierung bef<strong>in</strong>dliche<br />
– ökologische Umbau von Fließgewässern<br />
<strong>im</strong> Zuge der Umsetzung<br />
der Europäischen Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
anzusehen. So besteht<br />
hierüber die Möglichkeit, entlang der<br />
Fließgewässerkorridore begleitende<br />
Maßnahmen der Freiraumvernetzung<br />
und –qualifizierung e<strong>in</strong>schließlich des<br />
Wegebaus umzusetzen.<br />
Auch weitere Maßnahmen- und Förderprogramme,<br />
wie etwa zum kommunalen<br />
Radwegebau, s<strong>in</strong>d als e<strong>in</strong>e<br />
Chance zu begreifen.<br />
E<strong>in</strong>e Entwicklungschance anderer Art<br />
besteht auf dem freizeittouristischen<br />
Sektor. Insgesamt ist e<strong>in</strong> Trend zum<br />
Deutschland- und Kurzzeittourismus,<br />
und hier wiederum zu kultur- und<br />
aktivitätsbezogenen Urlaubsformen<br />
festzustellen, von denen schon viele<br />
deutsche Tourismusregionen profitieren<br />
konnten. Während das Münsterland<br />
schon fast zu den traditionellen<br />
freizeittouristischen Dest<strong>in</strong>ationen<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens zu zählen ist,<br />
hat sich <strong>in</strong> der vergangenen Dekade<br />
auch das Ruhrgebiet als Tourismusregion<br />
etablieren können. <strong>Ahlen</strong>s<br />
Lage <strong>im</strong> Übergang beider Regionen<br />
bietet daher die Chance, auch aus<br />
den vorgenannten Trends stärkeren<br />
Nutzen zu ziehen. Mit Blick auf die<br />
gute radtouristische Vernetzung <strong>Ahlen</strong>s<br />
ist gerade auf dem Gebiet des<br />
A - Ausgangssituation<br />
Als e<strong>in</strong>e große Chance für <strong>Ahlen</strong> ist der<br />
ökologische Umbau von Fließgewässern<br />
anzusehen.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 29
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Auch über die Entwicklung, Erprobung<br />
und Anwendung <strong>in</strong>novativer Techniken<br />
zur Energiegew<strong>in</strong>nung kann sich <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong><br />
Tradition e<strong>in</strong>es vormals „fossilen Energiestandortes“<br />
e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte<br />
Option erschließen.<br />
Radwanderns, e<strong>in</strong>e von beiden genannten<br />
Tourismusregionen bediente<br />
Angebotsform, Potenzial zu sehen.<br />
Weitere Chancen ergeben sich aus<br />
den sich auf vielen Ebenen formenden<br />
Strategien zur Bewältigung des<br />
Kl<strong>im</strong>awandels, die <strong>in</strong> rechtlichen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen über neue Förderprogrammatiken<br />
bis h<strong>in</strong> zu technischen<br />
Innovationen mannigfaltigen<br />
Niederschlag f<strong>in</strong>den. Hier bestehen<br />
für <strong>Ahlen</strong> etwa auf dem Gebiet der<br />
Nahmobilität (Förderung von Fuß-<br />
und Radverkehr) und Elektromobilität,<br />
die Bestandteil der Nationalen<br />
Stadtentwicklungspolitik ist, chancenreiche<br />
Handlungsfelder, zumal<br />
<strong>Ahlen</strong> auf diesem Gebiet von e<strong>in</strong>er<br />
starken Ausgangssituation startet.<br />
Auch über die Entwicklung, Erprobung<br />
und Anwendung <strong>in</strong>novativer<br />
Techniken zur Energiegew<strong>in</strong>nung<br />
kann sich <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> Tradition e<strong>in</strong>es<br />
vormals „fossilen Energiestandorts“<br />
e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte Option erschließen.<br />
Hierzu passen <strong>Ahlen</strong>s Bewerbungen<br />
um den european energy award und<br />
um Aufnahme <strong>in</strong> die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
Fahrradfreundlicher Städte<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen.<br />
Auch die bildungspolitischen Diskussionen<br />
und Entwicklungen bieten<br />
neue Chancen für die „Bildungsstadt<br />
<strong>Ahlen</strong>“, wenngleich die Richtung hier<br />
wesentlich weniger e<strong>in</strong>deutig zu beschreiben<br />
ist. In den gesellschaftlich<br />
wie parteipolitisch unterschiedlich<br />
bewerteten Strategien und Ansätzen<br />
gilt es für <strong>Ahlen</strong>, se<strong>in</strong>en Weg zu<br />
f<strong>in</strong>den. Die Ausweitung von Ganztagsangeboten<br />
und die damit oftmals<br />
verbundene zunehmende Bedeutung<br />
der Schulen <strong>im</strong> Alltagsleben<br />
der Quartiere und Städte bieten hier<br />
sicherlich e<strong>in</strong>en Ansatzpunkt.<br />
Risiken<br />
Ab wann negative externe Faktoren<br />
als Risiken zu bewerten s<strong>in</strong>d, ist e<strong>in</strong>e<br />
der strittigsten Fragen e<strong>in</strong>er SWOT-<br />
Analyse.<br />
So wird „der Strukturwandel“ aufgrund<br />
se<strong>in</strong>er negativen Folgeersche<strong>in</strong>ungen<br />
häufig als Risiko bewertet,<br />
obwohl der Wandel <strong>in</strong> aller Regel ja<br />
auf e<strong>in</strong>e den neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
angemessene Struktur h<strong>in</strong>ausläuft.<br />
Hieran wird deutlich, dass<br />
neben der schon <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit Stärken und Schwächen<br />
angesprochenen Bewertungsfrage<br />
auch die zeitliche Perspektive e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>fluss auf die Frage n<strong>im</strong>mt, ob e<strong>in</strong>e<br />
Entwicklung positiv oder negativ zu<br />
bewerten ist.<br />
Ebenso verhält es sich mit dem demografischen<br />
Wandel, der geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />
als e<strong>in</strong>e Bedrohung angesehen<br />
wird. Dass <strong>in</strong> der Entwicklung h<strong>in</strong><br />
zu „weniger – älter – bunter“ auch<br />
Chancen stecken, braucht an dieser<br />
Stelle nicht weiter ausgeführt zu werden.<br />
Der Bevölkerungsrückgang, der<br />
auch <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> zu verzeichnen ist, ist<br />
wohl dann als e<strong>in</strong> Risiko e<strong>in</strong>zustufen,<br />
wenn etwa die zum Erhalt best<strong>im</strong>mter<br />
öffentlicher Infrastrukturangebote<br />
erforderliche „kritische Bevölke-<br />
rungsmasse“ unterschritten wird.<br />
Für <strong>Ahlen</strong> kann vielleicht die aus dem<br />
Zusammenspiel beider vorgenannten<br />
Entwicklungen mit bee<strong>in</strong>flussten<br />
prekäre kommunale Haushaltslage<br />
(ger<strong>in</strong>gere Steuere<strong>in</strong>nahmen, höhere<br />
Ausgabenlasten) als e<strong>in</strong>e greifbare,<br />
risikobehaftete Auswirkung benannt<br />
werden. Hierdurch s<strong>in</strong>d die kommunalen<br />
Handlungsmöglichkeiten<br />
bezüglich Investitionen und Unterhaltung<br />
deutlich e<strong>in</strong>geschränkt.<br />
Auch werden sich zukünftig durch<br />
den mit der demografischen Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>hergehenden Rückgang der<br />
Schülerzahlen Fragen der Schließung<br />
und Zusammenlegung von<br />
Bildungse<strong>in</strong>richtungen stellen. Dies<br />
dürfte <strong>im</strong> Falle <strong>Ahlen</strong>s aber voraussichtlich<br />
bei e<strong>in</strong>em quantitativen<br />
Problem bleiben und nicht die Bandbreite<br />
und Qualität des schulischen<br />
Angebotes berühren.<br />
30 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
A3 Ziele<br />
Die Potenziale e<strong>in</strong>er Stadt s<strong>in</strong>d also<br />
nicht nur <strong>in</strong> ihren Chancen und<br />
Stärken zu f<strong>in</strong>den. Wenn diese ungenutzt<br />
bleiben, geht ke<strong>in</strong>e positive<br />
Wirkung von ihnen aus. Arbeitet man<br />
h<strong>in</strong>gegen an se<strong>in</strong>en Schwächen und<br />
wappnet sich für Risiken, können<br />
sich auch hieraus günstige Entwicklungen<br />
ergeben.<br />
Zweierlei ist offensichtlich: Es reicht<br />
oftmals nicht, sich alle<strong>in</strong> entweder<br />
se<strong>in</strong>en Stärken oder se<strong>in</strong>en Schwächen<br />
zu widmen, wie es sich auch<br />
<strong>in</strong> der gern zitierten Formel „Stärken<br />
stärken, Schwächen schwächen!“<br />
niederschlägt. Und aus der bloßen<br />
Existenz von Stärken, Schwächen,<br />
Chancen oder Risiken geht noch<br />
ke<strong>in</strong>e Entwicklung hervor, vielmehr<br />
geht es um die strategische Realisierung<br />
der dar<strong>in</strong> wohnenden Potenziale,<br />
kurz: um die Formulierung und<br />
Verfolgung von Zielen.<br />
Gartenschau als Impuls für die<br />
Stadtentwicklung<br />
Am Anfang ist an dieser Stelle e<strong>in</strong><br />
übergeordnetes Prozessziel festzuhalten,<br />
mit dem die Gutachter dieser<br />
Studie angetreten s<strong>in</strong>d und das <strong>in</strong><br />
den politischen und bürgerschaftlichen<br />
Diskussionen <strong>im</strong> Zuge des<br />
Erarbeitungsprozesses durchweg<br />
Bestätigung gefunden hat: <strong>Ahlen</strong><br />
gibt sich zuallererst e<strong>in</strong> langfristig<br />
angelegtes, gesamtstädtisches Entwicklungsleitbild.<br />
In e<strong>in</strong>em zweiten<br />
Schritt werden Möglichkeiten und die<br />
Machbarkeit untersucht, über e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />
Schritt auf dem Weg h<strong>in</strong> zu<br />
diesem Leitbild zu gehen.<br />
Freiräume vernetzen und qualifizieren<br />
E<strong>in</strong> Schwerpunkt strategischen<br />
Handelns wird <strong>im</strong> Bereich der Freiraumvernetzung<br />
und –qualifizierung<br />
gesehen: Die sich aus der Siedlungsstruktur<br />
und der quantitativen Frei-<br />
A - Ausgangssituation<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 31
A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
raumversorgung ableitenden Stärken<br />
<strong>Ahlen</strong>s sollen mit den Chancen, die<br />
sich u.a. aus den Gewässerumbauprojekten<br />
und Förderprogrammen<br />
zum Radwegebau ergeben, verbunden<br />
werden, um diesbezügliche<br />
strukturelle, funktionale und gestalterische<br />
Schwächen abzubauen.<br />
Durch diese Maßnahmen verkürzt<br />
sich der Zugang zu entweder zusammenhängenden<br />
<strong>in</strong>nerstädtischen<br />
Freiraumstrukturen oder aber zur freien<br />
Landschaft aus dem Stadtgebiet<br />
auf max<strong>im</strong>al etwa 850 Meter (zu Fuß<br />
also etwa auf 10 – 15 M<strong>in</strong>uten, mit<br />
dem Fahrrad auf ca. 5 M<strong>in</strong>uten).<br />
Der Beitrag e<strong>in</strong>er Gartenschau hierbei<br />
wäre <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Revitalisierung<br />
der Zechenbrache und der<br />
Qualifizierung weiterer städtischer<br />
Grünanlagen zu sehen.<br />
Nahmobilität fördern<br />
Auf e<strong>in</strong>em zweiten Handlungsfeld<br />
soll die nachhaltige Mobilität <strong>in</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> durch entsprechende Maßnahmen<br />
für den Fußgänger- und Radverkehr<br />
gefördert werden. Hier startet<br />
<strong>Ahlen</strong> auf hohem Niveau, unter Ausnutzung<br />
der Stärken und Chancen<br />
erschließen sich hier allerd<strong>in</strong>gs weitere<br />
Potenziale. So lassen sich auch<br />
die radtouristischen Potenziale über<br />
Infrastruktur- und Market<strong>in</strong>gmaßnahmen<br />
stärker entwickeln. Die hierzu<br />
erforderlichen Maßnahmen können<br />
<strong>in</strong> das Mobilitätskonzept e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />
Schulen Freiräume geben<br />
E<strong>in</strong> drittes Handlungsfeld stellt die<br />
<strong>Ahlen</strong>er Bildungslandschaft dar. Hier<br />
s<strong>in</strong>d die strukturellen und lokalen<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen derzeit noch<br />
unscharf. Maßnahmen der Freiraumentwicklung<br />
e<strong>in</strong>schließlich der<br />
Schaffung von Spiel- und Sportmöglichkeiten<br />
sollen den Schulen neue<br />
Angebote für Unterricht und Pause<br />
eröffnen und zugleich den Ausbau<br />
von attraktiven Ganztags- und Betreuungsangeboten<br />
unterstützen.<br />
Weitergehende Zielaussagen können<br />
voraussichtlich erst mit Vorliegen<br />
e<strong>in</strong>es Gutachtens zur „Integrierten<br />
Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung“,<br />
welches für die zweite<br />
Jahreshälfte 2011 erwartet wird,<br />
formuliert werden.<br />
Wie sich <strong>in</strong> früheren Gartenschaustädten<br />
gezeigt hat, zählten die<br />
Schulen durchweg zu den großen<br />
Nutznießern e<strong>in</strong>er solchen Veranstaltung,<br />
da sich über das Programm<br />
und konkrete Projekte vielfältige<br />
Ansatzpunkte zur E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong><br />
den Unterricht ergaben. Dieses Ziel<br />
sollte bei e<strong>in</strong>er Gartenschau <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />
verstärkt verfolgt werden.<br />
Synergieeffekte nutzen<br />
Es ist davon auszugehen, dass auf<br />
diesen drei Handlungsfeldern Synergieeffekte<br />
erzielt werden können, die<br />
sich auch bezüglich weiterer Potenziale<br />
positiv auswirken. So sollte durch<br />
die Inangriffnahme der beschriebenen<br />
Ziele und die <strong>in</strong>tegrierte Maßnahmenentwicklung<br />
der Wohn- und<br />
Wirtschaftsstandort <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Gesamtheit gestärkt werden, um<br />
damit für die Herausforderungen<br />
der nahen und weiteren Zukunft gut<br />
gerüstet zu se<strong>in</strong>.<br />
Identität stiften<br />
Am Ende dieses Abschnitts – aber<br />
am Anfang des zu beschreitenden<br />
Weges – steht noch e<strong>in</strong> übergeordnetes<br />
Ziel: Durch die zu entwickelnden<br />
Maßnahmen und Projekte<br />
soll die Identifikation der Bewohner<br />
<strong>Ahlen</strong>s mit ihrer Stadt bestärkt und<br />
damit bestenfalls auch das Image<br />
<strong>Ahlen</strong>s positiv entwickelt werden. Die<br />
„mentale Überw<strong>in</strong>dung des Bahndamms“,<br />
der sich hierbei derzeit als<br />
Entwicklungshemmnis darstellt, ist<br />
sicherlich als e<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe<br />
anzusehen. Der Zuschlag für e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> könnte für diesen<br />
Weg e<strong>in</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Wirkung nicht<br />
zu unterschätzendes Erfolgserlebnis<br />
bieten sowie e<strong>in</strong>e Plattform zur Präsentation<br />
der Stärken und Potenziale<br />
der Stadt nach außen.<br />
32 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
A - Ausgangssituation<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 33
B - Idee
B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Durch die Entwicklung des Dreiecks als<br />
attraktive Wege- und Freiraumsverb<strong>in</strong>dung<br />
entsteht e<strong>in</strong>e Lagegunst, welche<br />
den entscheidenden Impuls zu geben<br />
vermag.<br />
B1 <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />
<strong>Trialog</strong> als Plattform für Initiativen<br />
Die „mentale Überw<strong>in</strong>dung des Bahndamms“<br />
wurde als e<strong>in</strong>e Kernaufgabe<br />
bei der Bewältigung des Strukturwandels<br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> beschrieben. Diese wird<br />
<strong>in</strong> den Köpfen der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />
und Bewohner stattf<strong>in</strong>den. Die Voraussetzung<br />
hierzu muss aber <strong>im</strong> Alltagserleben<br />
der Stadt geschaffen werden.<br />
Hierbei spielt der öffentliche Raum<br />
– als verb<strong>in</strong>dender Weg oder als<br />
geme<strong>in</strong>samer Aufenthalts- und Kommunikationsort<br />
– e<strong>in</strong>e tragende Rolle.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus prägt der öffentliche<br />
Raum das Bild der Bürger von ihrer<br />
eigenen Stadt und ist die Visitenkarte<br />
für jeden Besucher <strong>Ahlen</strong>s.<br />
Bei der Suche nach e<strong>in</strong>er verb<strong>in</strong>denden<br />
<strong>in</strong>haltlichen wie räumlichen<br />
Idee von der Zukunft <strong>Ahlen</strong>s fiel der<br />
Blick auf die Werse, die Olfe und die<br />
ehemalige Zechenbahn: Sie ziehen<br />
sich als durchgängige Bänder durch<br />
die von der Bahn geteilte Stadt und<br />
verb<strong>in</strong>den den <strong>Ahlen</strong>er Westen und<br />
Osten <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Dreiecks. Während<br />
man entlang der Werse bereits<br />
heute Fahrrad fahren oder spazieren<br />
kann, ist dies an der Olfe bislang nur<br />
auf kurzen Abschnitten möglich. Und<br />
die ehemalige Bahntrasse zwischen<br />
der Zeche Westfalen und dem Naherholungsgebiet<br />
Langst wartet noch<br />
gänzlich auf die Herrichtung als Fuß-<br />
und Radweg.<br />
Der „<strong>Trialog</strong>“ – so die Bezeichnung für<br />
diese Idee – steht daher nicht alle<strong>in</strong><br />
für e<strong>in</strong>e dreieckige Wege<strong>in</strong>frastruktur,<br />
sondern vor allem auch für neue<br />
Formen des Austausches und des<br />
alltäglichen Zusammenlebens <strong>in</strong> der<br />
Stadt. Tatsächlich ist der <strong>Trialog</strong> als<br />
„Plattform“ gedacht, auf der nun die<br />
öffentliche Hand gleichermaßen wie<br />
die Bürgerschaft „Initiative ergreifen“,<br />
neue Kooperationen e<strong>in</strong>gehen und<br />
Netzwerke bilden, um die Idee mit<br />
Leben zu füllen.<br />
Wegedreieck: Lage und Orientierung<br />
Dabei schafft dieses Wegedreieck –<br />
abgesehen vom Weg selbst – materiell<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal gar nichts Neues.<br />
Durch die Entwicklung des Dreiecks<br />
als attraktive Wege- und Freiraumverb<strong>in</strong>dung<br />
entsteht allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Lagegunst,<br />
welche den entscheidenden<br />
Impuls zu geben vermag, der oftmals<br />
zur Realisierung von Chancen und<br />
Potenzialen erforderlich ist.<br />
So gesehen ist der <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong><br />
auch ke<strong>in</strong> Konzept, welches den<br />
Flächennutzungsplan, das städtische<br />
Freiflächenkonzept, den „masterplan<br />
ahlener <strong>in</strong>nenstadt“ oder e<strong>in</strong>zelne Vorhaben<br />
ablöst oder <strong>in</strong> Konkurrenz zu<br />
diesen tritt. Vielmehr bieten das Wegedreick<br />
und die übergeordnete Idee<br />
des <strong>Trialog</strong>s <strong>in</strong> der Vielzahl der Pläne,<br />
Konzepte und E<strong>in</strong>zelvorhaben e<strong>in</strong>e<br />
hilfreiche Orientierung, die deren po<strong>in</strong>tierte<br />
Umsetzung befördern sollen. So<br />
werden diese – wie etwa die Ausweisung<br />
e<strong>in</strong>es Gewerbegebietes auf<br />
36 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Davids | Terfrüchte + Partner 37<br />
B - Idee
B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Durch das Fokussieren auf Schlüsselräume<br />
und Kernkompetenzen erreicht<br />
der <strong>Trialog</strong> e<strong>in</strong>e Plakativität, über welche<br />
dieser se<strong>in</strong>e Orientierungswirkung und<br />
Stärke entfaltet.<br />
dem ehemaligen Güterbahnhof oder<br />
be<strong>im</strong> Neubau des Hallenbades <strong>im</strong><br />
Berl<strong>in</strong>er Park – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen räumlichen<br />
Kontext gestellt, von welchem<br />
deren weitere Entwicklung profitiert,<br />
durch den zugleich aber auch Anforderungen<br />
an diese abgeleitet werden<br />
können.<br />
Im Gegenzug wird der <strong>Trialog</strong> dadurch<br />
befördert, dass über die vorliegenden<br />
Handlungskonzepte Bezüge<br />
zur Förderprogrammatik (Soziale<br />
Stadt, Lebendige Innenstädte, Radverkehrsförderung,<br />
Lebendige Gewässer<br />
etc.) und damit F<strong>in</strong>anzierungszugänge<br />
hergestellt werden.<br />
Stärke durch Fokussierung<br />
Diese Orientierungswirkung entfalten<br />
der <strong>Trialog</strong> und se<strong>in</strong> räumlicher Niederschlag<br />
<strong>im</strong> Wegedreieck vor allem<br />
durch ihre Plakativität, welche durch<br />
das Fokussieren auf Schlüsselräume<br />
und Kernkompetenzen erreicht wird.<br />
E<strong>in</strong>er Akupunktur gleich löst der <strong>Trialog</strong><br />
Energien aus, die sich über das<br />
Wegedreieck h<strong>in</strong>aus gesamtstädtisch<br />
und bezüglich weiterer Kompetenzfelder<br />
positiv auswirken.<br />
So bestehen selbstverständlich auch<br />
räumliche und <strong>in</strong>haltliche Entwicklungsbereiche<br />
abseits des Wegedreiecks<br />
und <strong>in</strong> den Stadtteilen Dolberg<br />
und Vorhelm, die <strong>im</strong> Zuge der weiteren<br />
Stadtentwicklung nicht vernachlässigt<br />
werden dürfen, ohne dass sie<br />
<strong>im</strong> Rahmen dieses Gutachtens vertieft<br />
werden könnten. Auf e<strong>in</strong>ige dieser<br />
baulichen und freiräumlichen Entwicklungsflächen<br />
wird <strong>im</strong> langfristigen<br />
Entwicklungskonzept (Abschnitt C3)<br />
kurz e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Dennoch kann festgehalten werden,<br />
dass mit Altstadt und Kolonie, Langst<br />
und Zeche mit Osthalde, Berl<strong>in</strong>er Park<br />
und Stadtpark sowie – nicht zuletzt –<br />
e<strong>in</strong>em Großteil der <strong>Ahlen</strong>er Schulen,<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugend- und sonstigen<br />
öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen das Wegedreieck<br />
das „öffentliche Leben“<br />
<strong>Ahlen</strong>s erschließt und damit den Pulsschlag<br />
der Stadt fühlt.<br />
Das Wegedreieck erschließt das „öffentliche<br />
Leben“ <strong>Ahlen</strong>s und fühlt damit den<br />
Pulsschlag der Stadt.<br />
Die räumliche wie <strong>in</strong>haltliche Fokussierung<br />
ist demnach gerechtfertigt.<br />
Die <strong>in</strong>haltliche Fokussierung (Kernkompetenzen)<br />
drückt sich <strong>in</strong> den<br />
nachfolgend vorgestellten drei „Initiativen<br />
für Innovation“ aus. Die räumliche<br />
Fokussierung (Schlüsselräume)<br />
erfolgt <strong>im</strong> langfristigen Entwicklungskonzept<br />
neben dem Wegedreieck<br />
<strong>in</strong> so genannten „Lupenräumen“<br />
über e<strong>in</strong>e beispielhafte Formulierung<br />
funktionaler und räumlich-struktureller<br />
Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
38 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
B2 Initiativen für Innovation<br />
Die Idee des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s wurde<br />
als „Plattform“ beschrieben, auf der<br />
nun öffentliche wie private, organisierte<br />
wie nicht organisierte Akteure<br />
„Initiative ergreifen“.<br />
Drei dieser Initiativen wurden dabei<br />
bereits konzeptionell „vorgedacht“,<br />
da sich hier <strong>in</strong> besonderer Weise die<br />
Potenziale des <strong>Trialog</strong>s mit laufenden<br />
bzw. geplanten Vorhaben verb<strong>in</strong>den:<br />
die Initiative „Wasser macht Stadt“<br />
(Wasserkompetenz), die Initiative<br />
„<strong>Ahlen</strong> sattelt um“ (Mobilitätskompetenz)<br />
und die Initiative „<strong>Ahlen</strong> bildet<br />
Zukunft“ (Bildungskompetenz).<br />
In allen drei Initiativen kommt die Innovationskraft<br />
zum Ausdruck, welche <strong>in</strong><br />
den Kernkompetenzen <strong>Ahlen</strong>s steckt.<br />
Die Initiativen s<strong>in</strong>d thematisch querschnittsorientiert<br />
angelegt (z.B. f<strong>in</strong>det<br />
sich das Thema Energie <strong>in</strong> allen drei<br />
Initiativen wieder), verb<strong>in</strong>den Inhalte<br />
und Ziele mit dem Aufruf zum Engagement<br />
auch der Bevölkerung und<br />
vermitteln so e<strong>in</strong>e Aufbruchst<strong>im</strong>mung.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 39<br />
B - Idee<br />
Die drei „Initiativen für Innovation“ verb<strong>in</strong>den<br />
Inhalte und Ziele mit dem Aufruf<br />
zum Engagement und vermitteln so e<strong>in</strong>e<br />
Aufbruchst<strong>im</strong>mung.
B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Wasser macht Stadt<br />
Die Initiative „Wasser macht Stadt“<br />
greift die besonderen städtebaulichen<br />
und ökologischen Qualitäten<br />
und Chancen <strong>in</strong>sbesondere der<br />
beiden Gewässerkorridore Werse<br />
und Olfe auf. Maßnahmen zur ökologischen<br />
Entwicklung der Gewässer<br />
<strong>im</strong> Zuge der Umsetzung der Europäischen<br />
Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
ermöglichen <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne „Lebendiger<br />
Gewässer“ auch die Qualifizierung<br />
von begleitenden Wegekorridoren<br />
und Stadträumen. Auch die Nutzung<br />
der Wasserkraft als Energiequelle<br />
kann <strong>in</strong> diesem Kontext thematisiert<br />
werden.<br />
Entlang der gesamten Werse genießen<br />
der ökologische Umbau des Gewässers<br />
und der Hochwasserschutz<br />
e<strong>in</strong>e hohe Priorität. Die Er<strong>in</strong>nerungen<br />
an das verheerende Wersehochwasser<br />
<strong>im</strong> Jahr 2001, <strong>in</strong> denen weite<br />
Teile des Stadtgebietes überflutet waren,<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> noch sehr präsent.<br />
Maßnahmen zur ökologischen Entwicklung<br />
der Gewässer ermöglichen auch die<br />
Qualifizierung von begleitenden Wegekorridoren<br />
und Stadträumen.<br />
Der naturnahe Umbau der Werse <strong>im</strong><br />
Oberlauf hat den Bereich der Osthalde<br />
erreicht, wo derzeit die Anlage<br />
e<strong>in</strong>es größeren Retentionsbereiches<br />
erfolgt. Aber auch <strong>im</strong> weiteren Werseverlauf<br />
durch das Stadtgebiet<br />
f<strong>in</strong>den sich mehrere Retentionsteiche<br />
und Regenrückhaltebecken bzw.<br />
s<strong>in</strong>d diese projektiert. Wie unterschiedlich<br />
die Gestaltung und stadträumliche<br />
Integration solcher Anlagen<br />
ausfallen kann, lässt sich hier<br />
ebenfalls ablesen.<br />
Dass die naturnahe Umgestaltung<br />
e<strong>in</strong>es Gewässers auch e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n<br />
für den Lebensraum Stadt se<strong>in</strong> kann,<br />
zeigt sich etwa <strong>in</strong> der Nachbarstadt<br />
Beckum, wo der Werseumbau geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />
als beispielhaft gelungen<br />
angesehen wird. Wesentlich sche<strong>in</strong>t<br />
hierbei, den Gewässerumbau <strong>in</strong> den<br />
räumlichen Kontext se<strong>in</strong>er Umgebung<br />
zu stellen. Der Werseumbau<br />
<strong>im</strong> landwirtschaftlichen Umfeld wird<br />
daher anders ausfallen als bei der<br />
Gewässerentwicklung <strong>im</strong> Stadtpark<br />
oder <strong>im</strong> Berl<strong>in</strong>er Park, wo sich mit<br />
dem Werseteich und e<strong>in</strong>em Altarm<br />
noch Reste der vor<strong>in</strong>dustriellen<br />
Werse f<strong>in</strong>den, oder <strong>in</strong> der „urbanen“<br />
Passage von Altstadt und Rathaus.<br />
Am Stadtausgang <strong>im</strong> Bereich der<br />
„Tramswiese“ zeigen sich neben<br />
den ökologischen auch die Erlebnispotenziale<br />
des Wassers bezüglich<br />
Natur und Umwelt. Die hier am östlichen<br />
Werseufer gelegene Kläranlage<br />
ist mit der Verwertung der aus dem<br />
Klärgas gewonnenen Energie über<br />
e<strong>in</strong>e Brennstoffzelle, welche ab 2011<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pilotprojekt mit Fördermitteln<br />
des Bundes errichtet wird, e<strong>in</strong><br />
Anschauungsobjekt für <strong>in</strong>novative<br />
Umwelttechnologie. Ergänzt werden<br />
kann diese Kompetenz ggf. mit e<strong>in</strong>em<br />
Projekt zur <strong>in</strong>novativen Nutzung<br />
von Wasserkraft <strong>in</strong> Fließgewässern<br />
(Oberflächen-Wasserkraftanlage oder<br />
Unterwasser-Turb<strong>in</strong>e).<br />
Auch die Olfe zeigt sich als kle<strong>in</strong>eres<br />
und stärker vom Übergang zwischen<br />
Stadt und Landschaft geprägtes Gewässer<br />
noch e<strong>in</strong>mal mit ganz ande-<br />
ren Facetten, die bei dem geplanten<br />
Gewässerumbau zu berücksichtigen<br />
s<strong>in</strong>d. Hier lässt sich etwa die Frage<br />
nach der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es Baches<br />
<strong>in</strong> das Wohnumfeld beispielhaft thematisieren.<br />
Während sich grundsätzlich die<br />
Gesamtheit der an Werse und Olfe<br />
gelegenen Schulen für e<strong>in</strong>e räumliche<br />
wie pädagogische Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit den Gewässern<br />
anbietet (vgl. auch Initiative „<strong>Ahlen</strong><br />
bildet Zukunft“), ist das Angrenzen<br />
von Schulgeländen auf beiden Ufern<br />
der Olfe <strong>im</strong> Bereich des St.-Michael-<br />
Gymnasiums e<strong>in</strong>e besondere Konstellation,<br />
die e<strong>in</strong>e diesbezügliche<br />
Initiative geradezu herausfordert.<br />
40 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Davids | Terfrüchte + Partner 41<br />
B - Idee
B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Was den Münsteranern ihre Promenade,<br />
könnte den <strong>Ahlen</strong>ern ihr neues<br />
Wegedreieck werden: die attraktive,<br />
sichere und schnelle Alltagsverb<strong>in</strong>dung<br />
durch die Stadt.<br />
<strong>Ahlen</strong> sattelt um<br />
„<strong>Ahlen</strong> sattelt um“ startet die Initiative<br />
für e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Mobilität <strong>in</strong><br />
<strong>Ahlen</strong>. Die mit dem Wegedreieck und<br />
se<strong>in</strong>en Anb<strong>in</strong>dungen zu schaffende<br />
neue Infrastruktur für Fußgänger und<br />
Radfahrer bildet dabei lediglich e<strong>in</strong>en<br />
Bauste<strong>in</strong>. Was den Münsteranern<br />
ihre Promenade, könnte so den <strong>Ahlen</strong>ern<br />
ihr neues Wegedreieck werden:<br />
die attraktive, sichere und schnelle<br />
Alltagsverb<strong>in</strong>dung durch die Stadt –<br />
Verb<strong>in</strong>dung touristischer Radrouten<br />
als Schulweg, als Weg zur Arbeit und<br />
zum E<strong>in</strong>kauf sowie <strong>in</strong> der Freizeit.<br />
Die Entwicklung des Bahnhofs und<br />
se<strong>in</strong>es Umfelds zum Knotenpunkt<br />
für umweltfreundliche Mobilität stellt<br />
e<strong>in</strong>en weiteren Beitrag dar. Pendler<br />
und Besucher sollen am Bahnhof<br />
empfangen und zielsicher zu diesem<br />
Wegesystem geleitet werden. Auf der<br />
Südseite des Bahnhofs und auf dem<br />
Nahrath-Gelände besteht zudem die<br />
Möglichkeit, mit e<strong>in</strong>er Radstation und<br />
e<strong>in</strong>em Fahrradparkhaus den Umstieg<br />
zu vere<strong>in</strong>fachen. Hierzu gilt es <strong>in</strong>nerhalb<br />
des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s auch, e<strong>in</strong>e<br />
geeignete Trägerstruktur zu entwickeln.<br />
Auch die Initiative der dem Bahnhof<br />
benachbarten Stadtwerke auf dem<br />
Gebiet der Elektromobilität (Verleih<br />
von E-Bikes und Elektrorollern, Elektrotankstelle)<br />
ergänzt opt<strong>im</strong>al diese<br />
Vorhaben.<br />
Fahrradtouristisch leistet der Ausbau<br />
der ehemaligen Zechenbahntrasse<br />
zu e<strong>in</strong>em Radweg e<strong>in</strong>en Brückenschlag<br />
zwischen den Routensystemen<br />
des Ruhrgebiets (Rundkurs<br />
Ruhrgebiet, Emscher Park Radweg)<br />
und Münsterland (100-Schlösser-<br />
Route) und bietet damit e<strong>in</strong> Grundgerüst<br />
für die Anlagerung freizeittouristischer<br />
Angebote und deren<br />
geme<strong>in</strong>same Vermarktung.<br />
42 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Davids | Terfrüchte + Partner 43<br />
B - Idee
B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Sich an solch prom<strong>in</strong>enter Stelle wie<br />
entlang des Wegedreiecks vor allem als<br />
Bildungsstadt zu präsentieren, zeugt von<br />
der Wertschätzung gegenüber diesem<br />
Handlungsfeld.<br />
<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft<br />
Nicht zuletzt baut die Initiative „<strong>Ahlen</strong><br />
bildet Zukunft“ auf die quantitativ und<br />
qualitativ bemerkenswerte Bildungslandschaft<br />
<strong>Ahlen</strong>s auf. Der Großteil<br />
der <strong>Ahlen</strong>er Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
f<strong>in</strong>det sich entlang des Wegedreiecks.<br />
Sich an solch prom<strong>in</strong>enter<br />
Stelle vor allem als Bildungsstadt zu<br />
präsentieren, zeugt von der Wertschätzung<br />
gegenüber diesem Handlungsfeld<br />
und wird e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />
Beitrag zur Imagebildung und<br />
Identitätsstiftung <strong>Ahlen</strong>s leisten.<br />
Die Stadt <strong>Ahlen</strong> hat zu Beg<strong>in</strong>n des<br />
Schuljahres 2010/2011 den Auftrag<br />
zur Erstellung e<strong>in</strong>er „Integrierten<br />
Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung“<br />
an e<strong>in</strong> Fachbüro erteilt. Die<br />
Ergebnisse dieses Planungsprozesses<br />
werden voraussichtlich <strong>in</strong> der<br />
zweiten Jahreshälfte 2011 vorliegen.<br />
Schon jetzt lässt sich absehen, dass<br />
generell rückläufige Schülerzahlen<br />
und das bildungspolitische Ziel zum<br />
Ausbau von Ganztagsangeboten<br />
strukturelle Maßnahmen erforderlich<br />
machen, die auch für e<strong>in</strong>e Initiative<br />
„<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft“ mannigfaltige<br />
Ansatzpunkte zur Integration begleitender<br />
Maßnahmen bieten.<br />
Hierfür s<strong>in</strong>d mehrere „Intensitätsstufen“<br />
vorstellbar, die sich e<strong>in</strong>erseits<br />
aus dem Handlungsrahmen, andererseits<br />
aber auch von der Initiative<br />
der Schlüsselakteure <strong>in</strong>nerhalb<br />
dieses Rahmens ergeben. Die Basis<br />
bildet hierbei wieder e<strong>in</strong>mal das<br />
Wegedreieck. Die Vielzahl der an<br />
diesem gelegenen Schulen rückt<br />
dieses unmittelbar als attraktiven und<br />
straßenunabhängigen Schulweg <strong>in</strong><br />
den Fokus.<br />
Die Öffnung (z.B. Abbau der Zäune)<br />
und Orientierung (z.B. Zugänge) der<br />
Schulgelände zu den Wegekorridoren<br />
h<strong>in</strong> – <strong>in</strong>sbesondere entlang der<br />
Werse und Olfe – bieten darüber h<strong>in</strong>aus<br />
Freiräume und Erfahrungsfelder<br />
für Pausen und Unterricht. Auch die<br />
Öffnung und Integration von Parks <strong>in</strong><br />
das Alltagsleben der Stadt über die<br />
Aufnahme von Sport- und Freizeitanlagen,<br />
die <strong>in</strong> den Sportunterricht<br />
oder die Ganztagsbetreuung und<br />
Jugendarbeit e<strong>in</strong>bezogen werden<br />
können, stellen e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierenden<br />
Beitrag <strong>in</strong>nerhalb der Initiative „<strong>Ahlen</strong><br />
bildet Zukunft“ dar.<br />
Über diese eher räumlich orientierten<br />
Ansätze h<strong>in</strong>aus gehen die<br />
verstärkt pädagogischen Ansätze,<br />
den <strong>Trialog</strong> auch als e<strong>in</strong>e Lernlandschaft<br />
zu begreifen: Über „grüne“<br />
oder „blaue“ Klassenz<strong>im</strong>mer, die als<br />
außerschulische Lernorte Natur- und<br />
Umwelterziehung <strong>in</strong> der Stadt- und<br />
Wasserlandschaft <strong>Ahlen</strong>s ermöglichen,<br />
und Projektpatenschaften bis<br />
h<strong>in</strong> zu ambitionierten Konzepten von<br />
Stadtteilschulen oder e<strong>in</strong>em „Haus<br />
des Lernens“, welche den Schulen<br />
und der Bildung e<strong>in</strong>e neue Rolle<br />
<strong>in</strong>nerhalb des Alltags der Stadtquartiere<br />
e<strong>in</strong>räumen.<br />
Bereits jetzt schon kann das <strong>Ahlen</strong>er<br />
„Phänomexx“ <strong>in</strong> der Lohnhalle<br />
der ehemaligen Zeche Westfalen<br />
44 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Davids | Terfrüchte + Partner 45<br />
B - Idee
B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
als Vorzeigeprojekt auf diesem Feld<br />
angesehen werden. H<strong>in</strong>ter diesem<br />
verbirgt sich e<strong>in</strong>e Initiative von<br />
<strong>Ahlen</strong>er Hauptschulen, die e<strong>in</strong>en<br />
betriebsnahen, außerschulischen<br />
Lernort <strong>in</strong> den naturwissenschaftlichen<br />
Fächern entwickeln und hier<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche fit für die<br />
technischen Herausforderungen der<br />
Zukunft machen.<br />
Der Hochschulbereich gehört bekanntlich<br />
nicht zum kommunalen<br />
Aufgabenkreis. Für die Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
ist das Angebot von wohnortnahen<br />
Studienplätzen und differenzierten<br />
Studienangeboten aus bildungs- und<br />
auch wirtschaftspolitischen Gründen<br />
allerd<strong>in</strong>gs von hoher Bedeutung.<br />
Mit den Hochschulen <strong>in</strong> Münster,<br />
Dortmund und Bielefeld sowie dem<br />
Standort Soest der Fachhochschule<br />
Südwestfalen besteht <strong>im</strong> Umkreis<br />
<strong>Ahlen</strong>s <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Entfernung und<br />
gut erreichbar bereits jetzt e<strong>in</strong> vielfältiges<br />
Angebot.<br />
Aus dem Ausbauwettbewerb des<br />
Perspektivisch hat <strong>Ahlen</strong> aufgrund se<strong>in</strong>er<br />
wichtigen Funktion als regionaler Schulstandort<br />
sowie aufgrund der Nachfrage<br />
der mittelständischen Wirtschaft durchaus<br />
die Möglichkeit, sich auch als Studienort<br />
zu positionieren.<br />
Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen <strong>im</strong><br />
Bereich der so genannten „MINT-<br />
Fächer“ (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik) g<strong>in</strong>g<br />
2008 auch die E<strong>in</strong>beziehung des<br />
Berufskollegs <strong>in</strong> Beckum für den<br />
Studienort „<strong>Ahlen</strong> / Beckum / Oelde“<br />
<strong>in</strong> den neuen dualen Studiengang<br />
Masch<strong>in</strong>enbau der Fachhochschule<br />
Münster hervor. In diesem Rahmen<br />
wurde auch der Aufbau der „Hochschule<br />
Hamm-Lippstadt“ beschlossen.<br />
Parallel zu den bereits vorhandenen<br />
Studiengängen der privaten<br />
SRH Hochschule für Logistik und<br />
Wirtschaft eröffnen sich damit <strong>in</strong> der<br />
Nachbarstadt auch für den Wirtschafts-<br />
und Bildungsstandort <strong>Ahlen</strong><br />
weitere Chancen.<br />
Perspektivisch hat <strong>Ahlen</strong> aufgrund<br />
se<strong>in</strong>er wichtigen Funktion als regionaler<br />
Schulstandort, dem Potenzial<br />
der wirtschaftsorientierten weiterführenden<br />
Schulen und den Berufskollegs<br />
sowie aufgrund der Nachfrage<br />
der mittelständischen Wirtschaft<br />
durchaus die Möglichkeit, sich bei<br />
e<strong>in</strong>em ökonomisch ausgerichteten<br />
neuen Studienangebot auch als Studienort<br />
zu positionieren. So besteht<br />
schon jetzt am Berufskolleg <strong>Ahlen</strong><br />
die Möglichkeit der Teilnahme am<br />
„Juniorstudium“ des Fachbereichs<br />
Wirtschaft der Fachhochschule<br />
Münster. Mit weiteren Angeboten<br />
zur beruflichen Weiterbildung s<strong>in</strong>d<br />
hier sehr gute Grundlagen und auch<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für zukünftige<br />
Entwicklungen vorhanden.<br />
Im <strong>Ahlen</strong>er Gründer- und Dienstleistungszentrum<br />
s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus<br />
mit dem Institut für Abfall, Abwasser<br />
und Infrastruktur-Management<br />
und dem Institut für Site und Facility<br />
Management zwei <strong>in</strong>ternational<br />
renommierte An-Institute der Fachhochschule<br />
Münster angesiedelt.<br />
Über „INFA-ISFM e.V.“ werden<br />
grundlagen- und anwendungsorientierte<br />
Forschung und Entwicklung,<br />
Erprobung neuer Technologien,<br />
Beteiligung an <strong>in</strong>ternationaler, <strong>in</strong>sbesondere<br />
europäischer Zusammenarbeit,<br />
Fort- und Weiterbildungsveran-<br />
staltungen, Veröffentlichungen und<br />
Vorträge realisiert. Außerhalb der<br />
Strukturen der Hochschule und ihrer<br />
spezifischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
können so best<strong>im</strong>mte Forschungs-<br />
und Entwicklungsthemen stärker vorangebracht<br />
werden. Die An-Institute<br />
s<strong>in</strong>d über Kooperationsverträge und<br />
<strong>in</strong>tensive Kommunikation fest <strong>in</strong> die<br />
Forschungsstrategie der Hochschule<br />
e<strong>in</strong>gebunden.<br />
46 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Davids | Terfrüchte + Partner 47<br />
B - Idee
C - Langfristiges Entwicklungskonzept
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C1 Wegedreieck<br />
Kern und Basis des langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />
bildet das gut elf<br />
Kilometer lange Wegedreieck entlang<br />
von Werse, Olfe und auf der ehemaligen<br />
Zechenbahntrasse und damit<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Wege-<br />
und Freiraumstruktur. Der funktionale<br />
und qualitative Ausbau dieser Infrastruktur,<br />
welche quasi das „öffentliche<br />
Leben“ <strong>Ahlen</strong>s erschließt und damit<br />
die autounabhängige „Hauptschlag-<br />
Kern und Basis des langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />
bildet das gut elf<br />
Kilometer lange Wegedreieck entlang<br />
von Werse, Olfe und auf der ehemaligen<br />
Zechenbahntrasse.<br />
ader“ der Stadt bildet, schafft darüber<br />
h<strong>in</strong>aus allerd<strong>in</strong>gs vor allem e<strong>in</strong>es:<br />
neue Lagequalitäten, von denen die<br />
wesentlichen Entwicklungs<strong>im</strong>pulse<br />
ausgehen.<br />
Die Qualifizierung des Wegedreiecks<br />
orientiert sich an den Grundsätzen<br />
von Durchgängigkeit, Erschließungsqualität<br />
(Anb<strong>in</strong>dungen), Sicherheit,<br />
Komfort, Service und Freiraumqualität.<br />
Die Durchgängigkeit des Weges<br />
entlang der gut vier Kilometer langen<br />
Werse-Sequenz besteht bereits. Im<br />
Abschnitt zwischen der Uhlandstraße<br />
und der Friedrich-Ebert-Straße, wo<br />
der Radverkehr aufgrund des begrenzten<br />
Querschnitts bislang über<br />
die parallel verlaufende Hans-Sachs-<br />
Straße geführt wird, ist perspektivisch<br />
e<strong>in</strong>e Trassenverlegung <strong>in</strong> den Gewässerkorridor<br />
und damit e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität<br />
des wasserbegleitenden Weges auch<br />
für die Radfahrer vorgesehen.<br />
Die Olfe-Sequenz (3,3 Kilometer)<br />
weist derzeit noch größere Wegelücken<br />
<strong>in</strong> Bereichen landwirtschaftlicher<br />
Nutzung und e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gartenanlage<br />
auf. E<strong>in</strong>e Planung zur<br />
ökologischen Verbesserung der<br />
Olfe aus dem Jahr 1996 sah bereits<br />
e<strong>in</strong>en weitgehend durchgängigen<br />
Wege <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Extensivierung<br />
der landwirtschaftlichen<br />
Nutzung entlang des Gewässerkorridors<br />
vor. Über das 2010 vom Land<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen beschlossene<br />
50 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Maßnahmenprogramm „Lebendige<br />
Gewässer“ zur Umsetzung der Europäischen<br />
Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />
besteht nun e<strong>in</strong> Handlungsrahmen<br />
zur <strong>in</strong>tegrierten Umsetzung auch e<strong>in</strong>es<br />
gewässerbegleitenden Fuß- und<br />
Radweges.<br />
Die ehemalige Zechenbahntrasse<br />
wurde südlich der Werse bereits als<br />
durchgängige Wegeverb<strong>in</strong>dung bis<br />
nach Hamm ausgebaut und stellt<br />
dort u.a. e<strong>in</strong>en Anschluss an wich-<br />
tige Radroutensysteme (Rundkurs<br />
Ruhrgebiet, Emscher Park Radweg,<br />
Römer-Lippe-Route) her. Im Süden<br />
des Zechengeländes soll e<strong>in</strong>e<br />
neue Wersebrücke für Fußgänger<br />
und Radfahrer – die während e<strong>in</strong>er<br />
Gartenschau den Hauptzugang zum<br />
Kerngelände darstellen würde – den<br />
direkten Anschluss an den die „Industriefuge“<br />
begleitenden, teilweise<br />
schon realisierten Weg herstellen. Im<br />
Abschnitt nördlich des Zechenparks<br />
bis zum straßenbegleitenden Fuß-/<br />
Gesamtlänge: 11,1 km<br />
Werse-Sequenz: 4,2 km<br />
Olfe-Sequenz: 3,3 km<br />
Zechenbahn-Sequenz: 3,6 km<br />
ca. 60 % aller Schulen und ca. 90 %<br />
aller weiterführenden Schulen <strong>Ahlen</strong>s<br />
liegen am Wegedreieck<br />
Altstadt und Kolonie, Langst und<br />
Osthalde, Berl<strong>in</strong>er Park und Stadtpark<br />
sowie e<strong>in</strong> Großteil der öffentlichen<br />
E<strong>in</strong>richtungen liegen am Wegedreieck<br />
Radweg entlang der Da<strong>im</strong>lerstraße<br />
zeigt sich die Zechenbahntrasse<br />
noch als brachliegende Schotterspur.<br />
Für den Ausbau des Abschnitts zwischen<br />
der Schachtstraße <strong>im</strong> Süden<br />
und der Bergstraße <strong>im</strong> Norden zu<br />
e<strong>in</strong>em Fuß-/Radweg wurde <strong>im</strong> Herbst<br />
2010 bei der Bezirksregierung Münster<br />
e<strong>in</strong> Antrag auf Gewährung e<strong>in</strong>er<br />
Zuwendung aus Mitteln der Infrastrukturförderung<br />
des kommunalen<br />
Radwegebaus e<strong>in</strong>gereicht. Die Umsetzung<br />
ist bereits für 2011 vorgese-<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Aufgrund zahlreicher zuführender und<br />
kreuzender Wege besteht entlang von<br />
Werse und Olfe bereits heute e<strong>in</strong>e hohe<br />
Erschließungsqualität.<br />
hen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Bereich<br />
der Bergstraße und der Bahnunterführung<br />
der Neubau und die Qualifizierung<br />
kürzerer Wegeabschnitte<br />
erforderlich, um den Anschluss der<br />
Zechenbahn-Sequenz (<strong>in</strong>sgesamt<br />
3,6 Kilometer) an die Olfe-Sequenz<br />
zu verbessern.<br />
Aufgrund zahlreicher zuführender<br />
und kreuzender Wege und Straßen<br />
besteht entlang von Werse und Olfe<br />
bereits heute e<strong>in</strong>e hohe Erschlie-<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 51
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Entlang der ehemaligen Zechenbahntrasse<br />
bieten vor allem die „<strong>in</strong> zweiter<br />
Reihe“ liegenden Schulen und K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>e Orientierung, wo<br />
qualitätsvolle Anb<strong>in</strong>dungen ausgebildet<br />
werden sollen.<br />
ßungsqualität. In der Natur der<br />
Sache begründet verfügt die ehemalige<br />
Zechenbahn bislang über ke<strong>in</strong>e<br />
Wegeanschlüsse. Da die Trasse aber<br />
mit Ausnahme e<strong>in</strong>er Straßenunterführung<br />
unter der Beckumer Straße (B<br />
58) <strong>in</strong> vergleichsweise dichter Folge<br />
plangleich gekreuzt wird, bestehen<br />
auch hier gute Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />
für e<strong>in</strong>e Integration des neuen<br />
Weges <strong>in</strong> das vorhandene Netz.<br />
Hier bieten vor allem die „<strong>in</strong> zweiter<br />
Reihe“ liegenden Schulen und K<strong>in</strong>-<br />
Schaffung e<strong>in</strong>er gut elf Kilometer langen,<br />
durchgängigen und qualitätsvollen Freiraum-<br />
und Wegeverb<strong>in</strong>dung; Qualifizierung von<br />
Anb<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> angrenzende Stadtquartiere<br />
Investitionskosten: 3.335.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Durchgängiger Weg<br />
• Funktions- und Sicherheitslicht<br />
• Neue Wersebrücke<br />
• Querungen<br />
• Gestaltung Knotenpunkte<br />
• Info- und Leitsystem<br />
dertagese<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e Orientierung,<br />
wo qualitätsvolle Anb<strong>in</strong>dungen<br />
ausgebildet werden sollen.<br />
Mit den Straßenkreuzungen ist zugleich<br />
e<strong>in</strong> zentraler Sicherheitsaspekt<br />
auf dem Wegedreieck angesprochen,<br />
das ansonsten als straßenunabhängige<br />
Infrastruktur über e<strong>in</strong>e<br />
hohe Verkehrssicherheit für Fußgänger<br />
und Radfahrer verfügt. Aufgrund<br />
der steigenden Bedeutung des<br />
Wegedreiecks als Alltagsverb<strong>in</strong>dung,<br />
nicht zuletzt <strong>im</strong> Schülerverkehr, wird<br />
die Qualifizierung der Querungsstellen<br />
als e<strong>in</strong>e wichtige Maßnahme <strong>in</strong><br />
das Programm aufgenommen. E<strong>in</strong>en<br />
weiteren Beitrag leistet e<strong>in</strong>e Funktionsbeleuchtung,<br />
die durchgängig für<br />
das Wegedreieck vorgesehen wird<br />
und <strong>in</strong> den frühen Morgenstunden<br />
(Schüler- und Berufsverkehr) sowie<br />
<strong>in</strong> den Abendstunden (Freizeitverkehr)<br />
die objektive und subjektive<br />
Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer<br />
erhöht. Als Beleuchtung ist<br />
e<strong>in</strong>e moderne LED-Technik vorgesehen,<br />
um die Unterhaltungskosten zu<br />
senken.<br />
An der Schnittstelle von Verkehrssicherheit<br />
und Komfort bewegt sich<br />
der für das Wegedreieck vorgesehene<br />
Ausbaustandard, der sich an<br />
e<strong>in</strong>er grundsätzlichen Breite von drei<br />
Metern und e<strong>in</strong>er Asphaltdecke als<br />
Belag festmachen lässt. Hierdurch<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> zügiges Fortkommen sowie<br />
e<strong>in</strong> konfliktfreies Nebene<strong>in</strong>ander<br />
52 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 53
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
In der Freiraumgestaltung kommen auch<br />
die charakteristischen Unterschiede<br />
der Sequenzen des Wegedreiecks zur<br />
Geltung.<br />
von Rad- und Fußgängerverkehr <strong>in</strong><br />
beiden Richtungen möglich. Da die<br />
bereits vorhandenen Wegeabschnitte<br />
ganz überwiegend mit e<strong>in</strong>er wassergebundenen<br />
Decke oder Pflaster<br />
versehen s<strong>in</strong>d oder es sich eher um<br />
„Landschaftswege“ handelt, ist nahezu<br />
für das gesamte Wegedreieck<br />
e<strong>in</strong>e neue Asphaltdecke erforderlich.<br />
Im Bereich der Parkanlagen, dort wo<br />
es der Platz hergibt, ist auch die Ausführung<br />
als „Doppelweg“ denkbar,<br />
bei dem die schnellen und langsa-<br />
men Verkehre über unterschiedliche<br />
Wegebeläge vone<strong>in</strong>ander separiert<br />
werden.<br />
Unter dem Stichwort „Service“ ist<br />
vor allem auf den Ankunftsraum am<br />
Bahnhof <strong>Ahlen</strong> zu verweisen, wo e<strong>in</strong>e<br />
Radstation mit Verleih-, Reparatur-<br />
und weiteren Angeboten vorgesehen<br />
wird. Weiteres privatwirtschaftliches<br />
Engagement wird sicherlich folgen,<br />
wie e<strong>in</strong>e erste Anfrage für e<strong>in</strong>e<br />
E-Bike-Station <strong>im</strong> ehemaligen Lok-<br />
schuppen auf dem Westfalen-Gelände<br />
erwarten lässt. Aber auch kle<strong>in</strong>ere<br />
Serviceangebote entlang der Strecke,<br />
wie stationäre Fahrradpumpen<br />
oder Fahrradschlauch- und Flickzeugautomaten,<br />
s<strong>in</strong>d an zentralen<br />
Orten vorstellbar. Zudem ist e<strong>in</strong> Info-<br />
und Leitsystem für das Wegedreieck<br />
und se<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dungen vorgesehen.<br />
Die Freiraumqualitäten des Wegedreiecks,<br />
die sich u.a. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
durchgängigen Grüngestaltung und<br />
–pflege (Frei- und Pflegeschnitte, Anpflanzungen)<br />
ausdrücken, entstehen<br />
nicht zuletzt auch aus den Qualitäten<br />
der den Wegesequenzen angrenzenden<br />
Flächen (Randgestaltung,<br />
Blickbeziehungen). Hierauf wird<br />
daher noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />
Lupenräumen näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />
In der Freiraumgestaltung kommen<br />
auch die charakteristischen Unterschiede<br />
der Sequenzen des Wegedreiecks<br />
zur Geltung: Während sich<br />
54 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
das Flüsschen Werse überwiegend<br />
als Stadtpassage mit angrenzenden<br />
Sport- und Parkanlagen sowie<br />
öffentlichen Gebäudekomplexen präsentiert,<br />
zeigt sich die Olfe als Bach<br />
am Stadtrand mit lockeren Abfolgen<br />
landwirtschaftlicher Flächen und<br />
überwiegend aufgelockerter Siedlungsbereiche<br />
und Kle<strong>in</strong>gärten. Die<br />
Zechenbahntrasse h<strong>in</strong>gegen ist aus<br />
ihrer Vornutzung heraus begründet<br />
e<strong>in</strong> überwiegend schmaler Korridor<br />
durch den Siedlungsbereich, der<br />
überwiegend von Grundstücksrückseiten<br />
tangiert wird.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird für das Wegedreieck<br />
e<strong>in</strong>e ihm eigene Gestaltung<br />
und Ausstattung entwickelt. Hierzu<br />
zählen begleitende Spiel- und Aufenthaltsorte,<br />
das bereits benannte<br />
Info- und Leitsystem sowie die<br />
besondere Ausgestaltung von vier<br />
Knotenpunkten, nämlich die drei<br />
Eckknoten des Wegedreiecks sowie<br />
der Anschluss der Fußgängerachse<br />
aus der Innenstadt <strong>im</strong> Bereich der<br />
Wersebrücke am Kunstmuseum. An<br />
den Knotenpunkten des Wegedreiecks<br />
werden u.a. Licht<strong>in</strong>stallationen<br />
vorgesehen, welche die dort liegenden<br />
bedeutsamen Stadte<strong>in</strong>gänge<br />
markieren.<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird für das Wegedreieck<br />
e<strong>in</strong>e ihm eigene Gestaltung und Ausstattung<br />
entwickelt.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 55
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C2 Lupenräume<br />
Bahnhofsumfeld<br />
Hauptsächliches Entwicklungsziel<br />
für den Lupenraum um den Bahnhof<br />
<strong>Ahlen</strong> ist der Ausbau und die Anb<strong>in</strong>dung<br />
dieser „Mobilitätszentrale“<br />
<strong>Ahlen</strong>s an das Wegedreieck und die<br />
Fußgängerzone (auf die Anb<strong>in</strong>dung<br />
an letztere wird <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit dem Lupenraum Innenstadt noch<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gegangen).<br />
Verbesserung der funktionalen und gestalterischen<br />
Qualitäten <strong>im</strong> Bahnhofsumfeld; Anb<strong>in</strong>dung<br />
an Wegedreieck und Fußgängerzone<br />
Investitionskosten: 640.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Umgestaltung Bahnhofsplatz<br />
• Aufwertung Zentraler Omnibusbahnhof<br />
• „Stadtläufer“ <strong>in</strong> die Innenstadt<br />
• Qualifizierung Stadt- und Touristen<strong>in</strong>fo<br />
• Auffrischung Sydney-H<strong>in</strong>ds-Park<br />
Am Bahnhof zeigt <strong>Ahlen</strong> se<strong>in</strong>e Visitenkarte.<br />
Der erste E<strong>in</strong>druck von der<br />
Stadt für Gäste sollte von stadtgestalterischer<br />
Qualität, Gepflegtheit und<br />
Funktionalität geprägt se<strong>in</strong>, Pendler<br />
und die übrigen Bewohner werden<br />
dies ebenfalls zu schätzen wissen.<br />
Während <strong>im</strong> Rahmen der Internationalen<br />
Bauausstellung Emscher<br />
Park und anlässlich des 150-jährigen<br />
Jubiläums der Köln-M<strong>in</strong>dener-<br />
Eisenbahn mehrere Bahnhöfe <strong>im</strong><br />
Ruhrgebiet von e<strong>in</strong>er teilweise sehr<br />
umfassenden und hochwertigen<br />
Sanierung und Neugestaltung<br />
profitieren konnten (<strong>in</strong>sbesondere<br />
Hamm, Herne und Oberhausen),<br />
zeigen sich die <strong>im</strong> Kern qualitätsvolle<br />
Bahnhofsarchitektur, die Tunnel- und<br />
Bahnsteiganlagen sowie Teile des<br />
Bahnhofsumfelds <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> weiterh<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wenig ansprechenden und<br />
nicht mehr zeitgemäßen Zustand.<br />
Auch aktuell bef<strong>in</strong>det sich <strong>Ahlen</strong><br />
nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bahnhofsprogramm<br />
Am Bahnhof zeigt <strong>Ahlen</strong> se<strong>in</strong>e Visitenkarte.<br />
Der erste E<strong>in</strong>druck von der Stadt<br />
sollte von stadtgestalterischer Qualität,<br />
Gepflegtheit und Funktionalität geprägt<br />
se<strong>in</strong>. Pendler und die übrigen Bewohner<br />
werden dies ebenfalls zu schätzen<br />
wissen.<br />
des Bundes oder des Landes wieder.<br />
Hier wird großer Handlungsbedarf<br />
gesehen, mit den zuständigen Stellen<br />
über e<strong>in</strong>e barrierefreie, zeitgemäße<br />
und gestalterisch ansprechende<br />
Umgestaltung <strong>in</strong>s Gespräch zu<br />
kommen.<br />
Der Bahnhofsvorplatz mit dem Zentralen<br />
Omnibusbahnhof (ZOB) auf der<br />
Nordwestseite der Bahn ist gestalterisch<br />
„<strong>in</strong> die Jahre gekommen“ und<br />
bedarf e<strong>in</strong>er Aufwertung durch die<br />
56 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 57
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
58 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Schaffung von Orientierungs- und<br />
Aufenthaltsqualitäten.<br />
Über den Bau e<strong>in</strong>er Fahrradstation<br />
bzw. e<strong>in</strong>es Fahrradparkhauses auf<br />
der Südostseite <strong>im</strong> Bereich des Parkand-ride-Parkplatzes<br />
können die<br />
Fahrradabstellanlage am ZOB entlastet<br />
und weitere Serviceangebote<br />
ergänzt werden (Verleih, Reparatur,<br />
Gepäckaufbewahrung, Information).<br />
Hier bietet sich auch Raum für den<br />
Ausbau des Verleihangebotes an E-<br />
Bikes durch die auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite ansässigen<br />
Stadtwerke <strong>Ahlen</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e durch Leitsysteme und überwiegend<br />
kle<strong>in</strong>ere Maßnahmen zu qualifizierende<br />
Anb<strong>in</strong>dung des Bahnhofs<br />
an das Wegedreieck erfolgt auf der<br />
Südostseite der Bahn über die Straße<br />
„Am Schürhof“ und entlang der<br />
Zeppel<strong>in</strong>straße bis zur Wersebrücke<br />
<strong>im</strong> Bereich des Berl<strong>in</strong>er Parks sowie<br />
auf der Nordostseite über die Südbrede,<br />
die Südstraße und die Uhlandstraße<br />
bis zur Wersebrücke an<br />
der Overbergschule.<br />
E<strong>in</strong>e dritte Anb<strong>in</strong>dung ist mit umfangreicheren<br />
Maßnahmen verbunden:<br />
E<strong>in</strong>e großzügiger gestaltete<br />
Straßenquerung der Südbrede am<br />
Bahnhofsvorplatz („Stadtläufer“) ermöglicht<br />
e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung durch den<br />
Sydney-H<strong>in</strong>ds-Park (vgl. auch Lupenraum<br />
Innenstadt) zum autofreien<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Es wird großer Handlungsbedarf gesehen,<br />
mit den zuständigen Stellen über<br />
e<strong>in</strong>e barrierefreie, zeitgemäße und gestalterisch<br />
ansprechende Umgestaltung<br />
des Bahnhofs <strong>in</strong> Gespräch zu kommen.<br />
Weg über den Ost- und Südwall vorbei<br />
an der Albert-Schweitzer-Schule<br />
bis zur Werse, die über die Brücke<br />
der Friedrich-Ebert-Straße gequert<br />
werden kann.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 59
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Innenstadt<br />
Der „masterplan ahlener <strong>in</strong>nenstadt“<br />
(mai) bildet als <strong>in</strong>tegriertes Handlungskonzept<br />
e<strong>in</strong>en Rahmen, <strong>in</strong> dem<br />
e<strong>in</strong>erseits Ziele, Handlungsfelder<br />
und konkrete Projektplanungen für<br />
die Innenstadt <strong>Ahlen</strong>s formuliert<br />
s<strong>in</strong>d und der andererseits Bezug zu<br />
e<strong>in</strong>em der Investitionsschwerpunkte<br />
der Städtebauförderung des Landes<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen herstellt. Mit<br />
dem Entwicklungskonzept „<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong><br />
<strong>Trialog</strong>“ werden diese Aussagen <strong>in</strong><br />
den Kontext e<strong>in</strong>es übergeordneten<br />
Entwicklungsziels gestellt, von dem<br />
zusätzliche Impulse zu deren Umsetzung<br />
ausgehen. Insofern ist der<br />
Lupenraum Innenstadt prototypisch<br />
für die bereits erläuterte Entwicklungsstrategie<br />
des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s,<br />
die sich nicht <strong>in</strong> Konkurrenz zu vorliegenden<br />
Planungen und Konzepten<br />
setzt, sondern für diese Orientierung,<br />
Bündelung von Ressourcen und Promotion<br />
der Initiativen bietet.<br />
Der „masterplan ahlener <strong>in</strong>nenstadt“ stellt<br />
auch Bezug zu e<strong>in</strong>em der Investitionsschwerpunkte<br />
der Städtebauförderung<br />
des Landes her.<br />
„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ stellt dieses Konzept<br />
<strong>in</strong> den Kontext e<strong>in</strong>es übergeordneten Entwicklungsziels.<br />
Das mai hat e<strong>in</strong>e Attraktivierung und<br />
Belebung der Innenstadt auf verschiedenen<br />
Handlungsfeldern zum<br />
Ziel, die auch zu e<strong>in</strong>er Stärkung des<br />
Handels und Dienstleistungsstandortes<br />
<strong>Ahlen</strong>er Innenstadt beitragen<br />
sollen. Hierzu sollen <strong>im</strong> Kontext des<br />
<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s ergänzende und<br />
verstärkende Akzente gesetzt werden.<br />
Kern dieser Entwicklungsperspektive<br />
ist e<strong>in</strong>e Achse, welche den zentra-<br />
len E<strong>in</strong>kaufsbereich über die Fußgängerzone<br />
h<strong>in</strong>aus nach Osten bis<br />
zum Gebrüder-Kerkmann-Platz und<br />
nach Westen bis zum Knotenpunkt<br />
an der Werse qualifiziert. Dies geschieht<br />
e<strong>in</strong>erseits über gestalterische<br />
Maßnahmen und die Verbesserung<br />
von Orientierungs- und Führungsqualitäten.<br />
Andererseits bieten die<br />
beiden Brachflächen Hundhausen<br />
und Mühle Münstermann Potenziale<br />
zur Ergänzung des Marktkaufs als<br />
Magnetnutzungen <strong>im</strong> Bereich E<strong>in</strong>zel-<br />
60 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 61
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Attraktivierung und Belebung der Innenstadt;<br />
Verbesserung der Aufenthalts- und Orientierungsqualitäten<br />
Investitionskosten: 645.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Umgestaltung Gebrüder-Kerkmann-Platz<br />
• Licht<strong>in</strong>szenierung Marktplatz<br />
• Leitsystem Innenstadt<br />
• Spielpunkte Innenstadt<br />
• K.<strong>Ahlen</strong> (skulpturale Markierung von Kulturorten)<br />
handel und Dienstleistung am östlichen<br />
Ankerpunkt der Entwicklungsachse.<br />
Für die Erschließung dieser<br />
Potenziale stellt die E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> die<br />
übergeordnete Entwicklungsstrategie<br />
wiederum e<strong>in</strong>en Lagevorteil her, der<br />
auf e<strong>in</strong>er höheren Besucherfrequenz<br />
basiert.<br />
Zu e<strong>in</strong>er höheren Frequentierung<br />
trägt auch e<strong>in</strong>e weitere zentrale Maßnahme<br />
bei, nämlich die funktional<br />
und gestalterisch verbesserte Ver-<br />
Für die Erschließung der Potenziale <strong>im</strong><br />
Bereich E<strong>in</strong>zelhandel stellt die E<strong>in</strong>bettung<br />
<strong>in</strong> die übergeordnete Entwicklungsstrategie<br />
e<strong>in</strong>en Lagevorteil her, der auf e<strong>in</strong>er<br />
höheren Besucherfrequenz basiert.<br />
knüpfung des Ankunftsortes Bahnhof<br />
mit der Fußgängerzone. Auf dem<br />
Bahnhofsvorplatz bietet sich bislang<br />
wenig Orientierung, wie man zum<br />
Stadtkern gelangt. Die Umgestaltung<br />
des Vorplatzes mit e<strong>in</strong>er großzügigen<br />
Querung der Südbrede („Stadtläufer“)<br />
und der gestalterischen H<strong>in</strong>führung<br />
zur „Stadt<strong>in</strong>fo“ (Ausbau der<br />
vorhandenen Stadtwacht zu e<strong>in</strong>er<br />
Stadt- und Touristen<strong>in</strong>formation) und<br />
Fußgängerzone sollen diese Hemmnisse<br />
abbauen und die „Visitenkarte“<br />
62 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
<strong>Ahlen</strong>s qualifizieren.<br />
E<strong>in</strong> Leitsystem für die Innenstadt<br />
(Fußgänger, Radfahrer, Parkleitsystem),<br />
Spielpunkte, die Lichtgestaltung<br />
sowie das Konzept K.<strong>Ahlen</strong> zur<br />
skulpturalen Markierung und räumlichen<br />
Vernetzung von Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>im</strong> Stadtraum runden das<br />
Maßnahmenpaket ab.<br />
Mit den beiden Spangen Werse<br />
– Gebrüder-Kerkmann-Platz und<br />
Bahnhof – Fußgängerzone wird ganz<br />
<strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne des <strong>Trialog</strong>s und räumlich<br />
konkret an zwei Schlüsselstellen e<strong>in</strong>e<br />
Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem West- und<br />
Ostteil der Stadt hergestellt. So wie<br />
die schon benannte Entwicklungsfläche<br />
Hundhausen bietet auch das<br />
brachliegende Nahrath-Gelände<br />
Potenzial, diese Verb<strong>in</strong>dung auf der<br />
Ostseite der Bahnl<strong>in</strong>ie zu stärken.<br />
Hier stellt sich die Frage, ob entgegen<br />
der Darstellung als Gewerbefläche<br />
<strong>im</strong> Flächennutzungsplan e<strong>in</strong>e<br />
Mischnutzung – wie schon auf der<br />
gegenüberliegenden Straßenseite –<br />
nicht das geeignetere Entwicklungsziel<br />
formuliert. Neben Dienstleistungen<br />
und Büronutzungen s<strong>in</strong>d hier an<br />
diesem zentralen Standort vielleicht<br />
sogar Wohn- und Arbeitsformen<br />
vorstellbar, die geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> der Kreativwirtschaft<br />
zugeschrieben werden.<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Neben Dienstleistungen und Büronutzungen<br />
s<strong>in</strong>d auf dem brachliegenden<br />
Nahrath-Gelände vielleicht sogar<br />
Wohn- und Arbeitsformen vorstellbar, die<br />
geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> der Kreativwirtschaft zugeschrieben<br />
werden.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 63
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Sportpark<br />
Zentrale Ziele <strong>in</strong>nerhalb des Lupenraums<br />
Sportpark s<strong>in</strong>d es, die flächenmäßig<br />
umfassenden, aber stark<br />
fragmentierten Freiräume beiderseits<br />
der Dolberger Straße mite<strong>in</strong>ander zu<br />
verb<strong>in</strong>den sowie <strong>in</strong>sbesondere dem<br />
Berl<strong>in</strong>er Park durch visuelle Öffnung<br />
sowie zusätzliche Angebote mit verbesserter<br />
Nutzungs- und Aufenthaltsqualität<br />
e<strong>in</strong>e größere Aufmerksamkeit<br />
<strong>im</strong> Stadtbild zu verschaffen.<br />
E<strong>in</strong> zentrales Ziel <strong>in</strong>nerhalb des Lupenraums<br />
Sportpark ist es, die stark fragmentierten<br />
Freiräume beiderseits der<br />
Dolberger Straße mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den.<br />
Entwicklungspotenziale für diesen<br />
Lupenraum ergeben sich aus der<br />
Lage an der Werse mit Altgewässern<br />
und Werseteich, den angrenzenden<br />
Schulen (Kaufmännische Schulen,<br />
Fritz-W<strong>in</strong>ter-Gesamtschule) mit ihren<br />
Außenbereichen und Sportanlagen<br />
sowie aktuellen Bauvorhaben wie<br />
dem Ersatz des Freizeitbades durch<br />
e<strong>in</strong> Hallenbad und die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>es Sportleistungszentrums. Diese<br />
Potenziale werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entwicklungsperspektive<br />
„Sportpark“<br />
zusammengeführt, um Synergien<br />
zu nutzen und die Maßnahmen auf<br />
die vorgenannten Entwicklungsziele<br />
auszurichten.<br />
Wichtige Maßnahmen für die<br />
räumlich-funktionale und visuelle<br />
Integration der Flächen s<strong>in</strong>d die<br />
Verzahnung der Schulgelände und<br />
des zukünftigen Hallenbades mit den<br />
umliegenden Freiräumen des Berl<strong>in</strong>er<br />
Parks und des Werseufers durch<br />
den Abbau von Barrieren (Zäune,<br />
Abpflanzungen) und ergänzende<br />
Wegeverb<strong>in</strong>dungen. Weiterh<strong>in</strong> zählen<br />
hierzu die visuelle Öffnung an den<br />
Rändern zu den wichtigen Stadtpassagen<br />
„Dolberger Straße“, „Im Plattenmeicheln“<br />
und „August-Kirchner-<br />
Straße“ und die Gestaltung zentraler<br />
Parke<strong>in</strong>gänge. Schon hierdurch<br />
entstehen Anreize, den Berl<strong>in</strong>er Park<br />
und die weiteren Freiräume aus<br />
den angrenzenden Wohnquartieren<br />
heraus <strong>im</strong> Alltag stärker zu frequentieren,<br />
wodurch sich auch die soziale<br />
64 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 65
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Die Anlage ergänzender Sportangebote<br />
bietet sich auch zur Erprobung neuer<br />
Kooperations- und Trägerschaftsmodelle<br />
zwischen Stadt, den Vere<strong>in</strong>en und der<br />
Freizeitwirtschaft an.<br />
Kontrolle dieser Räume erhöht und<br />
u.a. e<strong>in</strong>e Vorbeugung gegen Vandalismus<br />
erfolgt.<br />
E<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Bauste<strong>in</strong><br />
zur Qualifizierung und Belebung der<br />
Freiräume ist die Anlage ergänzender<br />
Sportangebote, die von den angrenzenden<br />
Schulen ebenso genutzt<br />
werden können wie von Freizeitsportlern.<br />
Hierzu zählen e<strong>in</strong>e nahezu zwei<br />
Kilometer lange, beleuchtete Laufstrecke<br />
(„F<strong>in</strong>nbahn“), welche zudem<br />
e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Freiräumen<br />
beiderseits der Dolberger<br />
Straße herstellt, e<strong>in</strong>e Trendsportanlage<br />
(z.B. Skaten, Streetball, Parkour)<br />
sowie e<strong>in</strong> beleuchteter Allwetterplatz<br />
(Kle<strong>in</strong>ballspielfeld). Diese Maßnahmen<br />
bieten sich auch zur Erprobung<br />
neuer Kooperations- und Trägerschaftsmodelle<br />
zwischen Stadt, den<br />
Vere<strong>in</strong>en und der Freizeitwirtschaft<br />
an.<br />
Südlich der August-Kirchner-Straße<br />
bestehen mit dem Wersestadion,<br />
dem Hundedressurplatz und dem<br />
<strong>Ahlen</strong>er Tennisclub 75 e.V. weitere<br />
Sporte<strong>in</strong>richtungen. Als vere<strong>in</strong>sgebundene<br />
bzw. e<strong>in</strong>trittspflichtige<br />
Anlagen geht mit diesen zwangsläufig<br />
e<strong>in</strong>e stärkere Abgrenzung e<strong>in</strong>her.<br />
Rud<strong>im</strong>entäre Grünflächen entlang<br />
e<strong>in</strong>es Grabensystems ermöglichen<br />
perspektivisch vielleicht e<strong>in</strong>en Wegekorridor<br />
zur Sachenstraße, an deren<br />
Ende e<strong>in</strong>e neue Wersebrücke zum<br />
Westfalengelände vorgesehen ist.<br />
Verbesserung der Nutzungs- und<br />
Gestaltqualitäten; Integration von<br />
Sportangeboten; Verknüpfung mit<br />
angrenzenden Potenzialflächen;<br />
geme<strong>in</strong>same Qualifizierungsoffensive<br />
Schulen, Sport und Stadt<br />
Investitionskosten: 730.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Signifikante Parke<strong>in</strong>gänge<br />
• beleuchtete Laufstrecke<br />
• Trendsportangebote<br />
• Allwettersportplatz<br />
66 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 67
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Gesundheitspark<br />
Unter dem Leitbild „Gesundheitspark“<br />
wird e<strong>in</strong>e Entwicklungsperspektive<br />
für die neben dem Berl<strong>in</strong>er<br />
Park zweite große Parkanlage <strong>Ahlen</strong>s<br />
an der Werse aufgezeigt. Wie schon<br />
be<strong>im</strong> Sportpark besteht die Zielsetzung<br />
dar<strong>in</strong>, fragmentierte Freiräume<br />
mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den und besser<br />
<strong>in</strong> den Stadtraum zu <strong>in</strong>tegrieren, um<br />
damit zu e<strong>in</strong>er Belebung dieser Freiräume<br />
beizutragen.<br />
Wie schon be<strong>im</strong> Sportpark besteht auch<br />
hier die Zielsetzung dar<strong>in</strong>, fragmentierte<br />
Freiräume mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den und<br />
besser <strong>in</strong> den Stadtraum zu <strong>in</strong>tegrieren,<br />
um damit zu e<strong>in</strong>er Belebung dieser Freiräume<br />
beizutragen.<br />
Anders als der Sportpark bezieht<br />
dieser Lupenraum se<strong>in</strong>e Potenziale<br />
neben der unmittelbaren Lage am<br />
Stadtzentrum aus e<strong>in</strong>er Häufung von<br />
E<strong>in</strong>richtungen mit Gesundheits- und<br />
Pflegekompetenz: dem St. Franziskus-Hospital<br />
mit der angegliederten<br />
K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik, der E<strong>in</strong>richtung St.<br />
V<strong>in</strong>zenz (betreutes Wohnen von Beh<strong>in</strong>derten<br />
und chronisch psychisch<br />
Kranken), dem Schulzentrum für<br />
Gesundheitsberufe und dem Hugo-<br />
Stoffers-Seniorenzentrum. Für diese<br />
E<strong>in</strong>richtungen kann e<strong>in</strong>e bessere<br />
funktionale und gestalterische Verzahnung<br />
mit den angrenzenden<br />
Freiräumen erreicht und damit e<strong>in</strong><br />
verb<strong>in</strong>dendes Element hergestellt<br />
werden.<br />
Vergleichbar zum Sportpark s<strong>in</strong>d die<br />
hierzu erforderlichen Maßnahmen für<br />
die räumlich-funktionale und visuelle<br />
Integration der Flächen, die <strong>im</strong><br />
Abbau von Barrieren (Zäune, Abpflanzungen),<br />
ergänzenden Wegen,<br />
68 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 69
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
der visuellen Öffnung (Rodungs- und<br />
Pflegemaßnahmen) sowie der Gestaltung<br />
zentraler Parke<strong>in</strong>gänge zu<br />
sehen s<strong>in</strong>d.<br />
Mit e<strong>in</strong>em Heilkräutergarten <strong>im</strong><br />
Stadtpark und e<strong>in</strong>em Bewegungsgarten<br />
am westlichen Werseufer <strong>in</strong><br />
Nachbarschaft zum Seniorenzentrum<br />
können gesundheitsaff<strong>in</strong>e neue<br />
Angebote geschaffen werden, die<br />
<strong>in</strong> ihrer Größe und Gestaltung auch<br />
e<strong>in</strong>e Strahlkraft ausüben sollten.<br />
(Der <strong>im</strong> Flächennutzungsplan dargestellte<br />
Retentionsbereich sche<strong>in</strong>t mit<br />
der Idee e<strong>in</strong>es Bewegungsgartens<br />
grundsätzlich vere<strong>in</strong>bar.) Durch e<strong>in</strong>e<br />
neue Wersebrücke <strong>im</strong> Bereich der<br />
K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik kann der Bewegungsgarten<br />
an den Stadtpark angebunden<br />
und das Rundwegesystem <strong>im</strong><br />
Gesundheitspark ausgebaut werden.<br />
Geme<strong>in</strong>same Qualifizierungsoffensive<br />
Krankenhausträger und Stadt; Verknüpfung<br />
mit benachbarten Potenzialflächen<br />
Investitionskosten: 698.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Signifikante Parke<strong>in</strong>gänge<br />
• Bewegungsgarten<br />
• Heilkräutergarten<br />
• Brückenschlag über die Werse<br />
70 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 71
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Neben der Langst und (zukünftig) der<br />
Osthalde soll auch am dritten Knotenpunkt<br />
des Wegedreiecks e<strong>in</strong> Naherholungsgebiet<br />
<strong>im</strong> Übergang vom Stadt- zum<br />
Landschaftsraum entstehen.<br />
Auenpark Tramswiese<br />
Die Entwicklungsperspektive für<br />
e<strong>in</strong>en neuen „Auenpark Tramswiese“<br />
entstand aus der übergeordneten<br />
Idee des Wegedreiecks: An zwei<br />
der Knotenpunkte des Wegedreiecks<br />
f<strong>in</strong>den sich <strong>im</strong> Übergang vom<br />
Stadt- zum Landschaftsraum größere<br />
Naherholungsgebiete, mit der Langst<br />
e<strong>in</strong> etablierter Erholungswald, mit der<br />
Osthalde e<strong>in</strong> zukünftiges „Bergerlebnis“.<br />
Hieraus entwickelte sich die Überlegung,<br />
ob an diesem dritten Knotenpunkt,<br />
der Mündung der Olfe<br />
<strong>in</strong> die Werse, die sich ebenfalls <strong>im</strong><br />
Übergangsbereich zwischen Stadt<br />
und Landschaft bef<strong>in</strong>det, nicht e<strong>in</strong><br />
weiterer Naherholungsraum eigener<br />
Prägung realisiert werden kann.<br />
Die Olfemündung, die Mündung des<br />
Kälberbachs, e<strong>in</strong> auch ökologisch<br />
wertvoller Retentionsbereich an der<br />
Tramswiese, für den bereits Erweite-<br />
rungsüberlegungen bestehen, und<br />
die benachbarte Kläranlage legen<br />
dabei nahe, hier <strong>im</strong> Überschwemmungsgebiet<br />
der Werse e<strong>in</strong>en „Kompetenzraum<br />
Wasser“ zu entwickeln.<br />
Bauste<strong>in</strong>e dieser Entwicklungsüberlegungen<br />
s<strong>in</strong>d neben der Erweiterung<br />
der naturnahen Retentionsbereiche<br />
das Ermöglichen des Naturerlebnisses<br />
durch Anlage von Stegen und<br />
e<strong>in</strong>er Naturbeobachtungsplattform.<br />
Unter dem Stichwort „Blaues Klas-<br />
72 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 73
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Naturnahe Retention und Auenentwicklung;<br />
Naherholung und Lernerlebnisse<br />
Investitionskosten: 220.000 ,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Modellierung Retentionsbereiche<br />
• Initialpflanzung Retentionsbereiche<br />
• gewässernahe Gehölzpflanzungen<br />
• Steg und Naturbeobachtungsplattform<br />
• „Blaues Klassenz<strong>im</strong>mer“<br />
• Lichtmarke Kläranlage|Faulturm<br />
Im Auenpark Tramswiese kann e<strong>in</strong> außerschulischer<br />
Lernort („Blaues Klassenz<strong>im</strong>mer“)<br />
entstehen, der K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen das Naturerleben gleichermaßen<br />
wie ökologische und technische<br />
Zusammenhänge erschließt.<br />
senz<strong>im</strong>mer“ wird weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> natur-<br />
und umweltpädagogischer Bauste<strong>in</strong><br />
verstanden, der das Naturerleben<br />
gleichermaßen wie ökologische und<br />
technische Zusammenhänge aufbereitet<br />
und für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />
als außerschulischen Lernort<br />
erschließt.<br />
Inwieweit die Kläranlage auch über<br />
Räumlichkeiten <strong>in</strong> diesen Bauste<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>bezogen werden kann, ist noch zu<br />
prüfen.<br />
Die Torfunktion zur Stadt am regional<br />
durchaus bedeutsamen Werseradweg<br />
und unweit der Stadte<strong>in</strong>fahrt<br />
der B 58 soll <strong>im</strong> Dunkeln auch durch<br />
e<strong>in</strong>e Licht<strong>in</strong>szenierung des Faulturms<br />
markiert werden.<br />
74 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 75
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Gerade auch mit Blick auf die Ausweitung<br />
von schulischen Ganztagsangeboten<br />
bietet sich an der Olfe Entwicklungspotenzial<br />
für e<strong>in</strong>en von allen Schulen<br />
genutzten Freiraum, der zugleich auch<br />
als Verkehrsfläche zwischen den verschiedenen<br />
E<strong>in</strong>richtungen dient.<br />
Olfecampus<br />
Die Idee zu e<strong>in</strong>em „Olfecampus“<br />
entstand aus der hohen Konzentration<br />
schulischer E<strong>in</strong>richtungen<br />
(Don-Bosco-Schule, Bodelschw<strong>in</strong>ghschule,<br />
Städtische Realschule,<br />
St.-Michael-Gymnasium und Berufskolleg)<br />
und für den Schulsport<br />
genutzter Sportanlagen (Sportplätze,<br />
Turnhallen, Schw<strong>im</strong>mbad).<br />
Anders als bei e<strong>in</strong>em „klassischen“<br />
Hochschulcampus s<strong>in</strong>d die schulische<br />
Infrastruktur und die Freiräume<br />
den jeweiligen Schulen zugeordnet.<br />
Zwar erfolgt durchaus e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />
Nutzung von Sporte<strong>in</strong>richtungen<br />
durch mehrere Schulen. E<strong>in</strong><br />
geme<strong>in</strong>samer, von allen Schulen genutzter<br />
Freiraum, der zugleich auch<br />
als Verkehrsfläche zwischen den<br />
verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen dient,<br />
existiert bislang aber nicht. Gerade<br />
mit Blick auf die Ausweitung von<br />
schulischen Ganztagsangeboten und<br />
betreuter Nachmittagsfreizeit (auf<br />
dem Gelände der Bodelschw<strong>in</strong>ghschule<br />
f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Jugendzentrum<br />
der evangelischen Kirche) ist dies als<br />
e<strong>in</strong> Defizit anzusehen.<br />
Hier bietet die Olfe mit e<strong>in</strong>igen angrenzenden<br />
Flächen durchaus Entwicklungspotenzial,<br />
e<strong>in</strong>en zentralen<br />
Freiraum- und Wegekorridor auszubilden.<br />
Hierzu sollte zunächst der die<br />
Olfe begleitende Weg <strong>im</strong> Bereich von<br />
St. Michael auf das Nordufer verlegt<br />
76 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 77
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
werden, um <strong>im</strong> Bereich der Warendorfer<br />
Straße e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige Fortsetzung<br />
zu f<strong>in</strong>den. Hierdurch wird<br />
e<strong>in</strong>e Neuorganisation der hier bef<strong>in</strong>dlichen<br />
Sportanlagen (Laufbahn,<br />
Sportfeld) erforderlich, die auch<br />
Anlass für deren Öffnung außerhalb<br />
des Schulbetriebes se<strong>in</strong> könnte.<br />
Weiterh<strong>in</strong> bietet das Gelände der<br />
Bodelschw<strong>in</strong>ghschule <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er nordwestlichen<br />
Ecke und am Kreuz von<br />
Olfeweg und dem Verb<strong>in</strong>dungsweg<br />
zur Realschule Flächenpotenzial zur<br />
Anlage e<strong>in</strong>er allen Jugendlichen der<br />
benachbarten Schulen offenstehenden<br />
Funsportanlage (z.B. Skaten,<br />
Parkour, Bouldern).<br />
Während die Obstwiese „Im Nonnengarten“<br />
dem Hospiz <strong>im</strong> ehemaligen<br />
Kloster St. Michael Schutz bietet und<br />
daher nicht weiter erschlossen werden<br />
sollte, kann die kle<strong>in</strong>e Parkanlage<br />
südlich der Turnhalle durchaus<br />
auch für die angrenzenden Quartiere<br />
Funktionale und gestalterische<br />
Opt<strong>im</strong>ierung und Verknüpfung der<br />
Freiflächen; neue alltagstaugliche<br />
Freizeitangebote<br />
Investitionskosten: 210.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Aufwertung Verb<strong>in</strong>dungskorridor<br />
• Trendsportangebote<br />
• Neuorganisation Sportanlage St.<br />
Michael<br />
• Qualifizierung Schulpark<br />
• Aufwertung Unterführung B 58<br />
und Passanten e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Grünoase<br />
an der Olfe darstellen. Hierzu bedarf<br />
es aber e<strong>in</strong>er grundlegenden „Auffrischung“<br />
der Freiraumgestaltung.<br />
Zur Stärkung der Wegekorridore<br />
entlang von Olfe sowie zwischen<br />
Realschule und Don-Bosco-Schule<br />
/ Schw<strong>im</strong>mbad s<strong>in</strong>d weitere qualifizierende<br />
Maßnahmen wie die Gestaltung<br />
der Randbereiche <strong>im</strong> Übergang<br />
zur Olfe und die gestalterische<br />
Aufwertung der Unterführung unter<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
der B 58 – beispielsweise entwickelt<br />
über e<strong>in</strong> Jugendkunstprojekt – erforderlich.<br />
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Langst<br />
Bei der Langst handelt es sich um<br />
den traditionellen Erholungswald<br />
<strong>Ahlen</strong>s mit Ausflugsgastronomie,<br />
Teich mit Wasserspiel, Tiergehege,<br />
Rodelhügel, Spielplätzen und e<strong>in</strong>em<br />
ausgedehnten Wegenetz. Im Gesamtkonzept<br />
stellt sie damit e<strong>in</strong>en<br />
der drei Naherholungsschwerpunkte<br />
an den Knotenpunkten des Wegedreiecks<br />
und <strong>im</strong> Übergang von der<br />
Stadt <strong>in</strong> die Landschaft dar, neben<br />
der Osthalde und dem neuen „Auenpark<br />
Tramswiese“.<br />
Als planmäßig angelegter und etablierter<br />
Naherholungswald s<strong>in</strong>d mit<br />
der punktuellen Herstellung von<br />
Sichtbezügen durch Rodungs- und<br />
Pflegemaßnahmen und kle<strong>in</strong>eren<br />
Gestaltungsmaßnahmen an den<br />
Parke<strong>in</strong>gängen nur e<strong>in</strong>fache Qualifizierungsmaßnahmen<br />
erforderlich.<br />
Es wird allerd<strong>in</strong>gs Potenzial zur<br />
Stabilisierung und Qualifizierung des<br />
Naherholungsgebietes<br />
Investitionskosten: 61.000, - Euro<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Signifikante Parke<strong>in</strong>gänge<br />
• Teilaufforstungen<br />
• Angebotsattraktivierung z.B. Hochseilklettergarten<br />
und Gastronomie<br />
(privates Investment)<br />
Schaffung e<strong>in</strong>es zeitgemäßen neuen<br />
Angebotes z.B. durch Anlage e<strong>in</strong>es<br />
Hochseilklettergartens mit Gastronomie<br />
gesehen (privates Invest), mit<br />
dem am nordöstlichen Endpunkt der<br />
zentralen Wegeachse e<strong>in</strong> weiterer<br />
Erlebnisakzent mit regionaler Strahlkraft<br />
gesetzt werden kann. Diesbezüglich<br />
sche<strong>in</strong>t die Langst derzeit<br />
noch „unvollendet“. Kle<strong>in</strong>ere Aufforstungsmaßnahmen<br />
und die Anlage<br />
e<strong>in</strong>es baumüberstandenen Besucherparkplatzes<br />
runden die Gestal-<br />
tung dieses östlichen Abschlusses<br />
der Langst ab.<br />
Auch an diesem Knotenpunkt wird<br />
e<strong>in</strong>e Markierung des Stadte<strong>in</strong>gangs<br />
durch e<strong>in</strong>e Licht<strong>in</strong>stallation vorgesehen,<br />
die zugleich zur Attraktivierung<br />
der Bahnunterführung beiträgt.<br />
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Arbeiten <strong>im</strong> Park<br />
Die Brachfläche des ehemaligen<br />
Güterbahnhofs n<strong>im</strong>mt <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e<br />
Sonderrolle e<strong>in</strong>, als es sich hierbei<br />
um e<strong>in</strong>e Entwicklungsperspektive<br />
handelt, die alle<strong>in</strong> aus privatem<br />
Invest zu realisieren wäre. Im S<strong>in</strong>ne<br />
der Beispielhaftigkeit der Lupenräume<br />
soll anhand dieser, nach dem<br />
ehemaligen Zechengelände größten<br />
Brachfläche am Wegedreieck aufgezeigt<br />
werden, wie durch das Konzept<br />
Dadurch dass die Bahnbrache nunmehr<br />
an die zentrale Freiraum- und Wege<strong>in</strong>frastruktur<br />
<strong>Ahlen</strong>s rückt, wird dieser<br />
Standort für andere Zielgruppen und e<strong>in</strong><br />
höherwertiges Nutzungs- und Branchenspektrum<br />
als bislang <strong>in</strong>teressant.<br />
„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ Lagen geschaffen<br />
und damit zusätzliche Entwicklungs<strong>im</strong>pulse<br />
gewonnen werden.<br />
Während die Bahnbrache zuvor als<br />
marg<strong>in</strong>al gelegene Fläche mit eher<br />
konventionellen gewerblichen Entwicklungschancen<br />
anzusehen war,<br />
rückt sie nunmehr an die zentrale<br />
Freiraum- und Wege<strong>in</strong>frastruktur<br />
<strong>Ahlen</strong>s. Sie wird hierüber mit dem<br />
benachbarten Erholungswald Langst<br />
und dem Innovationsstandort West-<br />
falen <strong>in</strong> Beziehung gesetzt, was<br />
offensiv <strong>in</strong> das Standortmarket<strong>in</strong>g<br />
e<strong>in</strong>gebracht werden kann. Damit<br />
wird dieser Standort für andere<br />
Zielgruppen und e<strong>in</strong> höherwertiges<br />
Nutzungs- / Branchenspektrum als<br />
bislang <strong>in</strong>teressant.<br />
Statt e<strong>in</strong>er konventionellen gewerblichen<br />
Nutzung wird die Entwicklungsperspektive<br />
dieses Standortes daher<br />
vielmehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em höherwertigen<br />
Büro- und Dienstleistungspark ge-<br />
sehen, der sich entlang e<strong>in</strong>es qualifizierten<br />
Freiraumkorridors erstreckt<br />
und zu diesem h<strong>in</strong> ausrichtet.<br />
Auf weitere bauliche und freiraumbezogene<br />
Entwicklungspotenziale, die<br />
ebenfalls von der Lagegunst am Wegedreiecks<br />
profitieren, wird <strong>in</strong> aller<br />
Kürze <strong>im</strong> Abschnitt C3 noch e<strong>in</strong>mal<br />
e<strong>in</strong>gegangen.<br />
Verbesserung der Lagequalitäten<br />
zur Akquisition privater Investitionen<br />
(Büro- und Dienstleistungspark)<br />
Investitionskosten: (privates Investment)<br />
Maßnahmen (Auswahl):<br />
• Qualifizierung des vorbeiführenden<br />
Freiraum- und Wegekorridors<br />
(siehe Abschnitt C1)<br />
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Westfalen<br />
Die größte – und sicherlich anspruchsvollste<br />
– Entwicklungsfläche<br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> ist das etwa 58 Hektar (ohne<br />
Osthalde) große Gelände der ehemaligen<br />
Zeche Westfalen 1/2. Hier<br />
wurden <strong>in</strong> der vergangenen Dekade<br />
entscheidende Fortschritte <strong>in</strong> Richtung<br />
e<strong>in</strong>er Nachnutzung des Areals<br />
gemacht: E<strong>in</strong> Ensemble denkmalwürdiger<br />
und identitätsstiftender Gebäude<br />
und Anlagen konnte erhalten<br />
und mit dem Starterprojekt Lohnhalle<br />
e<strong>in</strong>e erste erfolgreiche Nachnutzung<br />
e<strong>in</strong>es Gebäudes etabliert werden.<br />
Mit dem ersten Bauabschnitt der<br />
„Industriefuge“ entstand für das<br />
Gebäudeensemble e<strong>in</strong> repräsentativer,<br />
parkartiger Freiraum. Die „Auffrischung“<br />
des der Lohnhalle nördlich<br />
vorgelagerten Morsbachplatzes<br />
und des Zechenparkes haben der<br />
Gesamtanlage e<strong>in</strong> ansprechendes<br />
Entree verschafft und wesentlich zur<br />
Integration der ehemals „verbotenen<br />
Mit dem Starterprojekt <strong>in</strong> der Lohnhalle<br />
und ersten umgesetzten Maßnahmen der<br />
Freiraumqualifizierung <strong>in</strong> deren Umfeld<br />
bestehen mehrere Ansätze, die auf die<br />
weitere Entwicklungsperspektive für<br />
Westfalen verweisen.<br />
Stadt“ <strong>in</strong> die angrenzenden Quartiere<br />
beigetragen.<br />
Hiermit bestehen mehrere Ansätze,<br />
die bereits auf die weitere Entwicklungsperspektive<br />
für Westfalen verweisen:<br />
So ist e<strong>in</strong>e Fortführung der<br />
„Industriefuge“ nach Süden mit e<strong>in</strong>er<br />
Anb<strong>in</strong>dung der Osthalde und e<strong>in</strong>em<br />
neuen Brückenschlag über die Werse<br />
vorgesehen. Ergänzend zu dem<br />
bereits <strong>in</strong> Realisierung bef<strong>in</strong>dlichen<br />
E<strong>in</strong>gangsplatz Nord an der Schacht-<br />
straße entstehen hier die repräsentativen<br />
E<strong>in</strong>gangsplätze Ost und Süd.<br />
Neben dem damit verbundenen<br />
Lückenschluss auf dem Wegedreieck<br />
und dem Anschluss an regional und<br />
überregional bedeutsame Wegesysteme,<br />
die dem Standort e<strong>in</strong>e höhere<br />
Besucherfrequenz bescheren, erfolgt<br />
damit e<strong>in</strong>e freiräumliche und gestalterische<br />
Qualifizierung des Standortes.<br />
In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d auch<br />
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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
In der Summe der Maßnahmen entstehen<br />
damit <strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />
entscheidende „harte“ und „weiche“<br />
Standortfaktoren und Lagevorteile für die<br />
Nachnutzung des bestehenden Gebäudeensembles<br />
und die Entwicklung neuer<br />
Baufelder.<br />
die Gespräche mit dem Regionalverband<br />
Ruhr zu sehen, <strong>in</strong> denen aktuell<br />
die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Aufnahme der<br />
ehemaligen Zeche Westfalen <strong>in</strong> die<br />
Route der Industriekultur erörtert<br />
wird.<br />
Auch e<strong>in</strong> weiteres Entwicklungsvorhaben,<br />
der Bau der so genannten<br />
„Osttangente“ als qualifizierte Anb<strong>in</strong>dung<br />
an die Bundesautobahn 2,<br />
ist <strong>in</strong> diesen Kontext zu stellen. Mit<br />
dem Planfeststellungsbeschluss für<br />
die Osttangente durch die Bezirksregierung<br />
Münster ist Anfang 2011 zu<br />
rechnen, parallel wird e<strong>in</strong> Zuschussantrag<br />
für den ersten Bauabschnitt<br />
erarbeitet. Mit den Gründungsarbeiten<br />
für die Wersequerung soll<br />
noch <strong>in</strong> 2011 begonnen werden, der<br />
Baubeg<strong>in</strong>n für den Straßenbau ist für<br />
2013 vorgesehen.<br />
In der Summe der beschriebenen<br />
Maßnahmen entstehen damit <strong>in</strong> den<br />
kommenden Jahren entscheidende<br />
„harte“ und „weiche“ Standortfaktoren<br />
und Lagevorteile für die Nachnutzung<br />
des bestehenden Gebäudeensembles<br />
und die Entwicklung dreier<br />
Baufelder zwischen Industriefuge<br />
und Osttangente / Osthalde für höherwertige<br />
Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen.<br />
Anders zu beurteilen s<strong>in</strong>d die Ausgangslage<br />
und Entwicklungsperspektive<br />
für den westlichen, zwischen<br />
Industriefuge, Zechensiedlung<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
(„Kolonie“) und Werse gelegenen<br />
Geländeteil, welcher etwa zwei<br />
Drittel der Gesamtfläche ausmacht.<br />
Mit 35 bis 40 Hektar ist dieser e<strong>in</strong>erseits<br />
von e<strong>in</strong>er D<strong>im</strong>ension, welche<br />
etwa der gesamten <strong>Ahlen</strong>er Altstadt<br />
entspricht. Andererseits zoniert er<br />
sich durch die noch <strong>in</strong> Verwertung<br />
bef<strong>in</strong>dliche Westhalde, die ehemalige<br />
Kläranlage mit teilweise ökologisch<br />
hochwertigen Strukturen und das <strong>im</strong><br />
Zuge der Standortsanierung angelegte<br />
Landschaftsbauwerk <strong>in</strong> diffus<br />
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abgrenzbare Teilflächen. Diese s<strong>in</strong>d<br />
von ihren Sicherungserfordernissen<br />
über den Zuschnitt bis h<strong>in</strong> zur<br />
Oberflächenbeschaffenheit völlig<br />
unterschiedlich h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Folgenutzungsoption<br />
zu bewerten. Mit<br />
Blick auf das Landschaftsbauwerk ist<br />
davon auszugehen, dass mit e<strong>in</strong>er<br />
Bodenabdeckung der übrigen Flächen<br />
den Sicherungserfordernissen<br />
für e<strong>in</strong>e Entlassung aus der Bergaufsicht<br />
genüge getan wird.<br />
Die nur diffus abgrenzbaren Teilflächen<br />
zwischen Industriefuge und Werse s<strong>in</strong>d<br />
h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Folgenutzungsoptionen<br />
völlig unterschiedlich zu bewerten.<br />
Bedarf für e<strong>in</strong>e bauliche Nachnutzung<br />
oder e<strong>in</strong>en Park besteht derzeit nicht.<br />
Begibt man sich von der „Angebots-“<br />
auf die „Nachfrageseite“, so<br />
ist zu konstatieren, dass derzeit ke<strong>in</strong><br />
Bedarf für e<strong>in</strong>e bauliche Nachnutzung<br />
des Geländes besteht. Auch<br />
e<strong>in</strong>e Parknutzung, wie sie vielerorts<br />
verfolgt wird, stellt mit Blick auf vorhandene<br />
und auszubauende Parkanlagen<br />
(Berl<strong>in</strong>er Park, Stadtpark,<br />
Zechenpark / Industriefuge) und<br />
dem damit verbundenen Pflegeaufwand<br />
ke<strong>in</strong>e Nachnutzungsoption<br />
dar. Insofern ist es konsequent, dass<br />
die Stadt <strong>Ahlen</strong> dieses Gelände <strong>in</strong><br />
ihrer Flächennutzungsplanung als<br />
landschaftsorientierte Grünfläche<br />
darstellt. (Für die noch als Gewerbefläche<br />
dargestellte Bestandsnutzung<br />
der Westhalde ist e<strong>in</strong>e Nutzungsaufgabe<br />
vorstellbar.)<br />
Damit reiht sich der westliche Teilbereich<br />
des Westfalengeländes <strong>in</strong> die<br />
Vielzahl vergleichbarer Bergbaufolgestandorte<br />
e<strong>in</strong>, deren Entwicklungsperspektive<br />
bereits <strong>im</strong> Masterplan<br />
Emscher Landschaftspark 2010<br />
unter dem Schlagwort nachhaltige<br />
bzw. urbane Land- und Forstwirtschaft<br />
diskutiert wurde (Team lohrberg<br />
stadtlandschaftsarchitektur).<br />
Grundgedanke der hier angestellten<br />
Überlegungen ist die Tatsache, dass<br />
e<strong>in</strong> bloßes „Liegenlassen“ dieser<br />
Flächen nicht nur zu e<strong>in</strong>er sukzessiven<br />
„Verwilderung“ (<strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
„Verwaldung“) großer Teile des Ruhrgebiets<br />
führen würde, sondern dass<br />
dies darüber h<strong>in</strong>aus seitens der Be-<br />
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völkerung und von Außenstehenden<br />
als „Verwahrlosung“ wahrgenommen<br />
würde und damit e<strong>in</strong>en negativen<br />
E<strong>in</strong>fluss auf Identität und Image der<br />
Standorte, angrenzender Quartiere<br />
oder gar ganzer Städte hätte.<br />
Bereits <strong>im</strong> Kontext des Emscher<br />
Landschaftsparks wurden mehrere<br />
Modelle e<strong>in</strong>er land- und forstwirtschaftlichen<br />
Nutzung dieser Flächen<br />
entwickelt, denen vor allem zwei Zielsetzungen<br />
geme<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d, die auch für<br />
Über e<strong>in</strong>e planmäßig angelegte Vegetationsnutzung<br />
soll erstens e<strong>in</strong>e gestalterisch<br />
ansprechende Grundstruktur<br />
erreicht und zweitens zugleich e<strong>in</strong><br />
ökonomischer Beitrag zum Erhalt und zur<br />
Pflege dieser Struktur geleistet werden<br />
(„Produktiver Park“).<br />
den Standort Westfalen als zentrale<br />
Entwicklungsgrundsätze zugrunde<br />
gelegt werden: Über e<strong>in</strong>e planmäßig<br />
angelegte Vegetationsnutzung soll<br />
erstens e<strong>in</strong>e gestalterisch ansprechende<br />
Grundstruktur des Geländes<br />
erreicht und zweitens zugleich e<strong>in</strong><br />
ökonomischer Beitrag zum Erhalt<br />
und zur Pflege dieser Struktur geleistet<br />
werden („Produktiver Park“). Der<br />
Begriff der „Rekultivierung“ zeigt sich<br />
hier <strong>in</strong> der vollen Bandbreite se<strong>in</strong>es<br />
Bedeutungsspektrums, die „Rückge-<br />
w<strong>in</strong>nung von Landschaft“ wird zum<br />
Motto der Entwicklungsperspektive.<br />
Das Ergebnis ist e<strong>in</strong>e post<strong>in</strong>dustrielle<br />
Kulturlandschaft mit ihr eigenen<br />
Landschaftsbildern.<br />
Die herzustellende Grundstruktur –<br />
die Landschaftstextur – auf Westfalen<br />
bestünde demnach zum e<strong>in</strong>en aus<br />
e<strong>in</strong>em Wegenetz, welches die Anschlüsse<br />
an die nördlich angrenzenden<br />
Wohnquartiere sowie die östlich<br />
angrenzende Industriefuge herstellt<br />
Durchstreckung der Industriefuge<br />
über die Werse h<strong>in</strong>aus; Erschließung<br />
der Westhalde für e<strong>in</strong>e freizeitwirtschaftliche<br />
Nachnutzung; Erschließung<br />
und Gliederung des „Produktiven<br />
Parks“<br />
Investitionskosten: 4.446.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auszug):<br />
• qualifizierende Baureifmachung<br />
• 2. BA Industriefuge<br />
• Wersebrücke West<br />
• Landschaftstextur<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Die „Rückgew<strong>in</strong>nung von Landschaft“<br />
wird zum Motto der Entwicklungsperspektive.<br />
und vor allem e<strong>in</strong>e zentrale West-<br />
Ost-Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em neuen<br />
Brückenschlag über die Werse <strong>im</strong><br />
Bereich des Stadions schafft. Weiterh<strong>in</strong><br />
erschließt es die verschiedenen<br />
Teilbereiche des Areals (u.a. die<br />
Westhalde, das Landschaftsbauwerk<br />
und die als Wasserpark zu entwickelnde<br />
ehemalige Kläranlage). Über<br />
dieser Wegestruktur liegt zum anderen<br />
e<strong>in</strong>e signifikante Struktur aus<br />
Baumreihen, welche die e<strong>in</strong>zelnen<br />
Teilflächen mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den<br />
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Das so entstehende Landschaftsbild<br />
setzt sich aus Elementen der Industrielandschaft<br />
und der Münsterländer Parklandschaft<br />
zusammen und wird damit<br />
auch zu e<strong>in</strong>em S<strong>in</strong>nbild für die beiden<br />
„Kulturen“, aus denen sich <strong>Ahlen</strong>s Identität<br />
nährt.<br />
vermag und e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />
Beitrag zur Raumbildung und zur<br />
gestalterischen Qualifizierung des<br />
Areals herstellt. Formal wird bei<br />
Wege- und Vegetationsstruktur e<strong>in</strong>e<br />
freiere Gestalt gesehen, e<strong>in</strong>erseits<br />
um sich von der strengen L<strong>in</strong>earität<br />
der Industriefuge abzusetzen, andererseits<br />
weil hierüber e<strong>in</strong>e leichtere<br />
Integration der so unterschiedlichen<br />
Teilflächen möglich sche<strong>in</strong>t. Auch<br />
müssen die Wege- und die Vegetationsstruktur<br />
nicht kongruent se<strong>in</strong>,<br />
sodass sich <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />
spannungsvolle Raume<strong>in</strong>drücke und<br />
besondere Orte ergeben. Das so entstehende<br />
Landschaftsbild setzt sich<br />
aus Elementen der Industrielandschaft<br />
(Halde, Landschaftsbauwerk,<br />
Kläranlage, fraktale Räume) und<br />
der Münsterländer Parklandschaft<br />
(Baumreihen, Kammerung) zusammen<br />
und wird damit auch zu e<strong>in</strong>em<br />
S<strong>in</strong>nbild für die beiden „Kulturen“,<br />
aus denen sich <strong>Ahlen</strong>s Identität nährt<br />
und aus deren Integration die Stadt<br />
<strong>im</strong> <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong> ihre Energie für<br />
die zukünftige Entwicklung zieht.<br />
Innerhalb dieser robusten und<br />
qualitätsvollen Grundstruktur s<strong>in</strong>d<br />
nun – gleich e<strong>in</strong>em „Loft“ – mehrere<br />
Optionen vorstellbar, die sich bestenfalls<br />
aus e<strong>in</strong>em trägerschaftlichen<br />
bzw. ökonomischen H<strong>in</strong>tergrund<br />
heraus entwickeln. Diese reichen<br />
beispielsweise von e<strong>in</strong>er Wohnbauarrondierung<br />
(zwischen Kolonie und<br />
Zechenpark <strong>im</strong> nördlichen Bereich<br />
der ehemaligen Gleisharfe) über e<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugende<strong>in</strong>richtung (<strong>in</strong><br />
Form e<strong>in</strong>er „Jugendfarm“ bzw. e<strong>in</strong>es<br />
„K<strong>in</strong>derbauernhofes“, ggf. auch mit<br />
therapeutischem Ansatz) und diversen<br />
Freizeitangeboten (Sw<strong>in</strong>golf, auf<br />
der Westhalde auch Mounta<strong>in</strong>bike /<br />
Action-Sport) bis h<strong>in</strong> zu land- bzw.<br />
forstwirtschaftlichen Nutzungsformen<br />
(Grünland, Beweidung mit Schafen<br />
oder Straußen).<br />
Die Weiterentwicklung der oben<br />
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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
aufgeführten Idee e<strong>in</strong>er „urbanen<br />
Land- und Forstwirtschaft“ vor dem<br />
zusätzlichen H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er<br />
erforderlichen „Energiewende“ hat<br />
zum Modell e<strong>in</strong>es Biomasseparks<br />
geführt, der aus e<strong>in</strong>er mit Pappeln<br />
und Weiden bestückten Kurzumtriebsplantage<br />
für die (hauptsächlich)<br />
energetische Verwertung besteht. In<br />
e<strong>in</strong>em Pilotprojekt der RAG Montan<br />
Immobilien wird aktuell e<strong>in</strong> solcher<br />
Biomassepark auf e<strong>in</strong>em Gelände<br />
vergleichbarer Größe der ehemaligen<br />
Zeche Hugo <strong>in</strong> Gelsenkirchen aufgebaut<br />
und erprobt. E<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Gedanke bei der Nutzung <strong>in</strong>dustriell<br />
überformter Standorte für die Biomassenproduktion<br />
ist auch, etwaige<br />
Konkurrenzen auf landwirtschaftlichen<br />
Flächen, die der Nahrungsmittelproduktion<br />
vorbehalten bleiben<br />
sollten, auszuschalten.<br />
Auf Westfalen bestünde damit e<strong>in</strong>e<br />
nachhaltige Versorgungsmöglichkeit<br />
für die baulichen Entwicklungsfelder.<br />
Die Lohnhalle verfügt bereits heute<br />
über e<strong>in</strong>e Hackschnitzelheizung.<br />
Gerade die Option, das ehemalige<br />
Kohlebergwerk Westfalen damit als<br />
„Energielandschaft“ zukunftsfähig<br />
weiterzuführen, macht den besonderen<br />
Reiz dieser Entwicklungsperspektive<br />
aus.<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Gerade die Option, das ehemalige Kohlebergwerk<br />
Westfalen damit als „Energielandschaft“<br />
zukunftsfähig weiterzuführen,<br />
macht den besonderen Reiz dieser<br />
Entwicklungsperspektive aus.<br />
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C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Osthalde<br />
Die Osthalde ist die östlichste und<br />
e<strong>in</strong>e der höchsten Halden des<br />
Ruhrgebietes. Durch ihre Lage „<strong>im</strong><br />
Münsterland“ ist das hier erfahrbare<br />
Haldenerlebnis auch e<strong>in</strong> anderes als<br />
<strong>im</strong> Zentrum der Emscherzone mit<br />
der umgebenden Stadtlandschaft<br />
und e<strong>in</strong>er hohen Haldendichte. So<br />
stellt die Osthalde für sich ohne<br />
künstlerische Überhöhung bereits<br />
e<strong>in</strong>e weith<strong>in</strong> sichtbare Landmarke<br />
dar. Hieraus ergeben sich gewisse<br />
Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmale, welche positiv<br />
für die Entwicklung der Osthalde<br />
genutzt werden können.<br />
Neben dem Fernblick stellen Sport-<br />
und Freizeitmöglichkeiten die häufigsten<br />
Motive für e<strong>in</strong>en Haldenbesuch<br />
dar. Auch die Osthalde wird<br />
<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht bereits genutzt,<br />
obwohl sie noch nicht aus der Bergaufsicht<br />
entlassen ist.<br />
Aus diesen Bauste<strong>in</strong>en setzt sich<br />
auch die Entwicklungsperspektive<br />
für die Osthalde zusammen, die sich<br />
allerd<strong>in</strong>gs „arbeitsteilig“ mit der nur<br />
etwa 500 Meter Luftl<strong>in</strong>ie entfernt liegenden<br />
Westhalde zeigen sollte. So<br />
bietet die Ausrichtung der Westhalde<br />
auf „Action-Sport“-Angebote (Mounta<strong>in</strong>bike,<br />
BMX etc.), für welche diese<br />
aufgrund ihrer zerklüfteten Struktur<br />
prädest<strong>in</strong>iert ist („schnelle Halde“),<br />
die Möglichkeit, diesbezüglichen<br />
Nutzungsdruck von der Osthalde zu<br />
Anb<strong>in</strong>dung und Erschließung für<br />
e<strong>in</strong>e landschaftsbezogenere Freizeitnutzung;<br />
besondere Gestaltung der<br />
Gipfelkette<br />
Investitionskosten: 1.414.000,- Euro<br />
Maßnahmen (Auszug):<br />
• E<strong>in</strong>gangsplätze<br />
• Wersebrücke Ost<br />
• Jugendcamp<br />
• Passstraße<br />
• Gipfelkette mit Gipfelpfad<br />
In Arbeitsteilung mit der Westhalde<br />
(„schnelle Halde“ für „Action-Sport“-Angebote)<br />
soll die Osthalde als „langsame<br />
Halde“ auf ruhigere und landschaftsbezogenere<br />
Freizeitnutzungen h<strong>in</strong> entwickelt<br />
werden.<br />
nehmen und diese auf ruhigere und<br />
landschaftsbezogenere Freizeitnutzungen<br />
(„langsame Halde“) h<strong>in</strong> zu<br />
entwickeln und die Nordflanke der<br />
Waldentwicklung zu überlassen.<br />
Kern der Entwicklungsmaßnahmen<br />
ist e<strong>in</strong> Wegesystem, über das die<br />
Osthalde nach ihrer Entlassung aus<br />
der Bergaufsicht erschlossen und<br />
<strong>in</strong> die Umgebung <strong>in</strong>tegriert wird.<br />
Bauste<strong>in</strong>e dieses Systems s<strong>in</strong>d<br />
ergänzende Wege am Haldenfuß,<br />
92 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 93
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
94 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
welche unter E<strong>in</strong>beziehung vorhandener<br />
Wirtschaftswege und des<br />
Wersewegs e<strong>in</strong>e Umrundung der<br />
Osthalde ermöglichen. Hierzu zählen<br />
auch die Anb<strong>in</strong>dung nach Westen<br />
zur Industriefuge (mit Unterquerung<br />
der Osttangente), <strong>im</strong> Osten e<strong>in</strong>e neu<br />
zur errichtende Brücke zur Anb<strong>in</strong>dung<br />
des Wersewegs sowie die<br />
Gestaltung entsprechender E<strong>in</strong>gangsplätze.<br />
Weiterh<strong>in</strong> ist die <strong>in</strong>nere<br />
Erschließung der Halde über die<br />
Qualifizierung vorhandener Bermen-<br />
wege zu nennen, von denen e<strong>in</strong>er<br />
– die so genannte Passstraße – auch<br />
für die motorisierte Andienung e<strong>in</strong>es<br />
Hochplateaus als potenziellem Veranstaltungsort<br />
ausgelegt wird.<br />
Die fünf Hochpunkte der Halde, die<br />
zu „Gipfelorten“ mit jeweils eigenem<br />
Charakter entwickelt werden sollen,<br />
werden zudem über e<strong>in</strong>en Gipfelpfad<br />
mite<strong>in</strong>ander verbunden. E<strong>in</strong> weiterer<br />
Angebotsbauste<strong>in</strong> ist auf dem Plateau<br />
der ehemaligen Schlammbe-<br />
cken <strong>im</strong> Südwesten vorgesehen, wo<br />
sich auf der sonnenexponierten Seite<br />
und oberhalb der Werse gelegen e<strong>in</strong><br />
geeigneter Standort zur Anlage e<strong>in</strong>es<br />
Jugendcamps (Zeltplatz) bef<strong>in</strong>det.<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Die fünf Hochpunkte der Halde, die zu<br />
Gipfelorten mit jeweils eigenem Charakter<br />
entwickelt werden sollen, werden<br />
über e<strong>in</strong>en Gipfelpfad mite<strong>in</strong>ander<br />
verbunden.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 95
C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
C3 Weitere Entwicklungspotenziale<br />
Die vorgestellten „Lupenräume“ benennen<br />
zwar Schlüsselstellen für die<br />
Stadtentwicklung und beschreiben<br />
funktionale wie räumlich-strukturelle<br />
Qualifizierungsmaßnahmen für diese.<br />
Damit erfolgt allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e abschließende<br />
Aufstellung räumlicher<br />
Entwicklungspotenziale <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>.<br />
So haben selbstverständlich die Aussagen<br />
des Flächennutzungsplans zu<br />
weiteren gewerblichen und wohnbaulichen<br />
Arrondierungs- und Erweiterungsflächen<br />
weiterh<strong>in</strong> Bestand.<br />
Auch über die Zukunft von (Teil-)<br />
Flächen der Westfalenkaserne wird<br />
man sich ggf. beizeiten noch e<strong>in</strong>mal<br />
Gedanken machen müssen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus benennt das Freiraumentwicklungskonzept<br />
e<strong>in</strong>ige weitere<br />
Entwicklungsräume abseits des<br />
Wegedreiecks, hierunter <strong>in</strong>sbesondere<br />
l<strong>in</strong>eare Verknüpfungskorridore.<br />
Auch sollen die beiden Stadtteile<br />
Dolberg und Vorhelm nicht unerwähnt<br />
bleiben. Über die vorhandenen<br />
Wegekorridore <strong>in</strong> Verlängerung der<br />
Zechenbahntrasse s<strong>in</strong>d diese an das<br />
Wegedreieck angeschlossen. Die<br />
weitere Qualifizierung dieser Wegekorridore,<br />
die zugleich den freizeittouristischen<br />
Brückenschlag zwischen<br />
dem Ruhrgebiet und dem Münsterland<br />
herstellen, ist somit ebenfalls als<br />
e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe der zukünftigen<br />
Stadtentwicklung zu begreifen.<br />
Ebenfalls wurde nicht näher auf<br />
e<strong>in</strong>zelne Bebauungspläne <strong>in</strong>nerhalb<br />
der Lupenräume e<strong>in</strong>gegangen (z.B.<br />
die ausgewiesene Wohnbebauung<br />
<strong>in</strong> den B-Plänen 052 Innenstadt Süd<br />
und 008 Huntumerskamp). Die formulierten<br />
Zielsetzungen und Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d hier mit der Bauleitplanung<br />
vere<strong>in</strong>bar und die Entwicklung<br />
kann <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Lagevorteils<br />
davon profitieren. Gleiches gilt auch<br />
für die aktuellen Überlegungen zur<br />
Sanierung oder zum Neubau des<br />
Rathauses der Stadt.<br />
Mit den vorgestellten „Lupenräumen“<br />
erfolgt ke<strong>in</strong>e abschließende Aufstellung<br />
räumlicher Entwicklungspotenziale <strong>in</strong><br />
<strong>Ahlen</strong>.<br />
Auf e<strong>in</strong>en Teilraum soll an dieser<br />
Stelle allerd<strong>in</strong>gs noch e<strong>in</strong>mal der<br />
Blick gerichtet werden, auch wenn<br />
die Formulierung e<strong>in</strong>er konkreten<br />
Entwicklungsperspektive, wie für die<br />
anderen Lupenräume, den Rahmen<br />
dieser Studie sprengen würde: den<br />
Stadtbereich l<strong>in</strong>ks und rechts der<br />
ehemaligen Zechenbahntrasse.<br />
Wie schon mehrfach angesprochen,<br />
stellt sich die ehemalige Zechenbahntrasse<br />
– begründbar aus ihrer<br />
Vornutzung – anders als die Werse-<br />
und Olfe-Sequenz als schmale<br />
L<strong>in</strong>ienstruktur dar, entlang der sich<br />
zwischen dem ehemaligen Güterbahnhof<br />
<strong>im</strong> Norden und dem ehemaligen<br />
Zechengelände <strong>im</strong> Süden<br />
die angrenzenden Nutzungen eher<br />
abgewendet als angelagert haben.<br />
So f<strong>in</strong>den sich hier gegenwärtig<br />
mit überwiegend geschlossenen<br />
Grundstücksrückseiten, Parkplätzen,<br />
Kle<strong>in</strong>gewerbe, Kle<strong>in</strong>gärten sowie<br />
vere<strong>in</strong>zelten Brach- und Grünflächen<br />
typische Marg<strong>in</strong>alnutzungen.<br />
96 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Die sich hieraus unmittelbar ergebenden<br />
Flächenpotenziale s<strong>in</strong>d<br />
demnach ger<strong>in</strong>g, da sich die „Ausparzellierung“<br />
der Bahntrasse auch<br />
strukturell und funktional verfestigt<br />
hat. Aus diesem Grund beschränkten<br />
sich die Entwicklungsaussagen<br />
bislang auf die Herstellung der<br />
Freiraum- und Wegesequenz sowie<br />
deren qualifizierten Anb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die<br />
angrenzenden Quartiere.<br />
In e<strong>in</strong>er räumlich wie zeitlich geweiteten<br />
Perspektive ergeben sich<br />
aber auch hier neue Entwicklungschancen.<br />
So erfolgte <strong>im</strong> Zuge des<br />
Erarbeitungsprozesses dieser Studie<br />
aus der Bürgerschaft der H<strong>in</strong>weis<br />
auf Wohnbereiche <strong>im</strong> Umfeld der<br />
Zechenbahntrasse, welche <strong>in</strong> ihrer<br />
Substanz und Ausstattung als nicht<br />
mehr zeitgemäß e<strong>in</strong>zustufen und<br />
auf Dauer voraussichtlich nicht zu<br />
erhalten s<strong>in</strong>d. Auch wurde von dieser<br />
Seite e<strong>in</strong>e Wohnnutzung an dieser<br />
Stelle mit Blick auf die umgebenden<br />
Gewerbegebiete grundsätzlich <strong>in</strong><br />
Frage gestellt. Auf der anderen Seite<br />
Entlang der Zechenbahntrasse bestehen<br />
bedeutsame Entwicklungspotenziale<br />
durch perspektivischen Stadtumbau, der<br />
von der Lage am neuen Wegedreieck <strong>Ahlen</strong>s<br />
profitieren kann und hierdurch e<strong>in</strong>e<br />
räumliche wie <strong>in</strong>haltliche Orientierung<br />
erfährt.<br />
wurde mit e<strong>in</strong>em zwischen Beckumer<br />
Straße, Feldstraße und Emanuel-von-<br />
Ketteler-Straße gelegenen Areal e<strong>in</strong><br />
ebenfalls unmittelbar an der Zechenbahntrasse<br />
bef<strong>in</strong>dlicher Standort für<br />
e<strong>in</strong>e zeitgemäße (bezüglich Größe,<br />
Zuschnitt, Ausstattung und Energiestandard)<br />
Wohnbebauung aufgezeigt.<br />
Mit der Neustrukturierung<br />
und Nutzungsaufgabe von Flächen<br />
würden zudem Möglichkeiten gewonnen,<br />
dem Freiraumkorridor der<br />
Zechenbahntrasse und se<strong>in</strong>er Zuführungen<br />
Flächen „zuzustiften“.<br />
Es wird deutlich, dass diese Überlegungen<br />
<strong>im</strong> Zuge dieser Studie<br />
nicht abschließend geprüft und<br />
konkretisiert werden konnten. Dennoch<br />
bleibt es sicherlich richtig<br />
festzuhalten, dass auch entlang der<br />
Zechenbahntrasse bedeutsame<br />
Entwicklungspotenziale durch perspektivischen<br />
Stadtumbau bestehen,<br />
der von der Lage am neuen Wegedreieck<br />
<strong>Ahlen</strong>s profitieren kann und<br />
hierdurch e<strong>in</strong>e räumliche wie <strong>in</strong>haltliche<br />
Orientierung erfährt.<br />
C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />
Anb<strong>in</strong>dungs- und Flächenpotenziale abseits des Wegedreiecks<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 97
D - Gartenschaukonzept
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Das Konzept der <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong> versteht sich e<strong>in</strong>erseits als<br />
Zwischenschritt e<strong>in</strong>er längerfristigen<br />
Stadtentwicklungsstrategie und versucht<br />
andererseits gleichzeitig, die mit e<strong>in</strong>er<br />
Gartenschaubewerbung e<strong>in</strong>hergehende<br />
Bündelung von Kräften und Aufmerksamkeit<br />
als bedeutenden Impuls für eben<br />
diese Entwicklung zu nutzen.<br />
D1 Überblick<br />
Das Konzept der <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong> versteht sich e<strong>in</strong>erseits<br />
als Zwischenschritt e<strong>in</strong>er längerfristigen<br />
Stadtentwicklungsstrategie und<br />
versucht andererseits gleichzeitig,<br />
die mit e<strong>in</strong>er Gartenschau e<strong>in</strong>hergehende<br />
Bündelung von Kräften und<br />
Aufmerksamkeit als bedeutenden<br />
Impuls für eben diese Entwicklung<br />
zu nutzen.<br />
Dem Gelände der ehemaligen Zeche<br />
Westfalen kommt <strong>in</strong>nerhalb des<br />
gesamtstädtischen Entwicklungskonzeptes<br />
„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ e<strong>in</strong>e<br />
Schlüsselrolle zu.<br />
Bei der Bewältigung der bereits<br />
beschriebenen großen Herausforderungen,<br />
die sich bei der Entwicklung<br />
dieses Standortes stellen, würde sich<br />
der Start<strong>im</strong>puls durch e<strong>in</strong>e Gartenschau<br />
als äußerst förderlich erweisen.<br />
Dies sowie das dort vorhandene<br />
Flächenpotenzial begründen daher<br />
gleichermaßen die Standortentschei-<br />
dung für den Präsentationsbereich<br />
der <strong>Landesgartenschau</strong>.<br />
Das Entwicklungsvorhaben rund um<br />
die Gartenschaubewerbung sieht<br />
sich damit gleichermaßen <strong>in</strong> Tradition<br />
des Programms „Soziale Stadt<br />
NRW“, <strong>in</strong> dessen „Verstetigungsphase“<br />
sich der Stadtteil Süd-Ost<br />
nunmehr bef<strong>in</strong>det. Hierbei steht die<br />
Nachnutzung des Zechengeländes<br />
<strong>im</strong> Mittelpunkt der künftigen Aktivitäten.<br />
Auch die Stadtteilarbeit soll über<br />
e<strong>in</strong> Netz der sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />
verstetigt werden, wobei dem Stadtteilbüro,<br />
zukünftig voraussichtlich<br />
anteilig f<strong>in</strong>anziert von der Stadt <strong>Ahlen</strong>,<br />
der Wohnungsgesellschaft und<br />
weiteren Akteuren, auch weiterh<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e tragende Rolle zukommen wird.<br />
Thematisch orientiert sich das Gartenschaukonzept<br />
daher mit e<strong>in</strong>er<br />
langfristigen Perspektive an den<br />
Initiativen für Innovation (Wasser<br />
– Mobilität – Bildung) und an e<strong>in</strong>er<br />
zukunftsorientierten Neu<strong>in</strong>terpretation<br />
Westfalens als Energiestandort.<br />
Mit dem Veranstaltungskonzept wird<br />
e<strong>in</strong> bewusst generationenübergreifender<br />
Ansatz verfolgt, wobei der<br />
E<strong>in</strong>beziehung der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />
und Bewohner <strong>Ahlen</strong>s – nicht zuletzt<br />
jener mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund – besondere<br />
Aufmerksamkeit geschenkt<br />
werden soll.<br />
Der Präsentationsbereich der Gartenschau<br />
besteht aus drei Teilbereichen:<br />
dem Kernbereich auf den Flächen<br />
der ehemaligen Zeche Westfalen, der<br />
<strong>im</strong> Präsentationszeitraum e<strong>in</strong>trittspflichtig<br />
besucht werden kann, dem<br />
angrenzenden, frei zugänglichen<br />
Erlebnisbereich Osthalde sowie dem<br />
Wegedreieck, entlang dessen sich<br />
<strong>im</strong> Präsentationsjahr mehrere Stadtprojekte,<br />
Spiel- und Informationsorte<br />
f<strong>in</strong>den sollen, welche die Gartenschau<br />
<strong>in</strong> die Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tragen und<br />
zu e<strong>in</strong>em gesamtstädtischen Erlebnis<br />
machen. Für Großveranstaltungen<br />
(Open-Air-Konzerte etc.) kann darüber<br />
h<strong>in</strong>aus das ebenfalls dem Kernbereich<br />
benachbarte Wersestadion<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
100 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 101
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Es besteht die Möglichkeit, dass die<br />
Flächen nach vollständiger Entlassung<br />
aus der Bergaufsicht <strong>in</strong> das Eigentum der<br />
Stadt <strong>Ahlen</strong> übergehen und damit <strong>in</strong> ihrer<br />
Gesamtheit für die Realisierung e<strong>in</strong>er<br />
Gartenschau <strong>im</strong> Jahr <strong>2017</strong> zur Verfügung<br />
stehen.<br />
D2 Kernbereich<br />
Bestandssituation<br />
Das Gelände der ehemaligen Zeche<br />
Westfalen 1/2 wird nördlich von den<br />
Wohnquartieren der ehemaligen Zechensiedlung<br />
(„Kolonie“) begrenzt,<br />
östlich von der Osthalde sowie südlich<br />
und westlich von der Werse <strong>im</strong><br />
Übergang zu Gewerbegebieten („Am<br />
Vatheuershof“) und landwirtschaftlichen<br />
Flächen am Siedlungsrand.<br />
Das ca. 58 Hektar große Areal ist<br />
– mit Ausnahme der für denkmalwürdig<br />
befundenen Gebäude und der<br />
beiden Fördergerüste – geräumt und<br />
– mit Ausnahme der Westhalde und<br />
der ehemaligen Kläranlage – aus der<br />
Bergaufsicht entlassen.<br />
Die Sicherung des identitätsstiftenden<br />
Gebäudeensembles, die Nachnutzung<br />
der ehemaligen Lohnhalle<br />
über das so genannte Starterprojekt<br />
und die Neuanlage von Freiräumen<br />
(erster Bauabschnitt der „Industriefuge“)<br />
stellen erste erfolgreiche Schrit-<br />
te e<strong>in</strong>er Reaktivierung des Areals dar,<br />
welche <strong>im</strong> Rahmen des Programms<br />
„Soziale Stadt NRW“ und unterstützt<br />
durch bürgerschaftliches Engagement<br />
gemacht werden konnten.<br />
Eigentümer des Geländes s<strong>in</strong>d die<br />
RAG Montan Immobilien GmbH bzw.<br />
der Grundstücksfonds Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen unter Verwaltung von<br />
NRW.URBAN.<br />
Das Belastungs- und Gefährdungspotenzial<br />
der Flächen und Gebäude<br />
durch vornutzungsbed<strong>in</strong>gte Schadstoffe<br />
stellte sich <strong>in</strong>sgesamt als<br />
ger<strong>in</strong>g dar. Lokal begrenzt höhere<br />
Belastungen konnten zwischenzeitlich<br />
beseitigt und über e<strong>in</strong> Umlagerungsbauwerk<br />
südlich der Kolonie<br />
gesichert werden. Die Abdeckung<br />
des Gesamtgeländes mit e<strong>in</strong>er<br />
Bodenschicht ist – sofern noch nicht<br />
erfolgt – <strong>in</strong> Vorbereitung.<br />
Der Abbruch der ehemaligen Kläranlage<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Abschlussbetriebsplans<br />
ist nicht vorgesehen.<br />
Zwei als gefasste Erdbecken ausge-<br />
legte Klärteiche werden <strong>im</strong> Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Artenschutzbetrachtung als<br />
ökologisch wertvoll e<strong>in</strong>gestuft.<br />
Das Bergematerial der ca. 12 Hektar<br />
großen Westhalde wird derzeit noch<br />
von e<strong>in</strong>em Nutzungsberechtigten<br />
abgebaut, aufbereitet und das so gewonnene<br />
Recycl<strong>in</strong>gmaterial der Bauwirtschaft<br />
zur Verfügung gestellt. E<strong>in</strong><br />
Abschluss dieser „Abhaldung“ und<br />
die Entlassung aus der Bergaufsicht<br />
ist unter zeitlichen Gesichtspunkten<br />
wie auch <strong>im</strong> E<strong>in</strong>vernehmen mit dem<br />
Nutzungsberechtigten so rechtzeitig<br />
möglich, dass die Westhalde <strong>in</strong> die<br />
Überlegungen e<strong>in</strong>er Gartenschaukonzeption<br />
für <strong>2017</strong> e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden kann.<br />
Es besteht die Möglichkeit, dass die<br />
Flächen nach vollständiger Entlassung<br />
aus der Bergaufsicht <strong>in</strong> das<br />
Eigentum der Stadt <strong>Ahlen</strong> übergehen<br />
und damit <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit für die<br />
Realisierung e<strong>in</strong>er Gartenschau <strong>im</strong><br />
Jahr <strong>2017</strong> zur Verfügung stehen.<br />
Die Westhalde ist zur Sicherung<br />
102 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Das Ausstellungskonzept dient e<strong>in</strong>erseits<br />
dem Nachweis, dass die Kernbestandteile<br />
und -<strong>in</strong>halte e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong><br />
auf dem gewählten Ausstellungsgelände<br />
realisiert werden können.<br />
der Bestandsnutzung <strong>im</strong> Flächennutzungsplan<br />
ebenso wie die für<br />
e<strong>in</strong>e bauliche Nachnutzung vorgesehenen<br />
Flächen <strong>im</strong> Umfeld des<br />
historischen Gebäudeensembles<br />
als Gewerbegebiet dargestellt. Die<br />
Industriefuge verfügt über e<strong>in</strong>e Darstellung<br />
als Parkanlage, die übrigen<br />
Flächen über die e<strong>in</strong>er nicht näher<br />
spezifizierten Grünfläche. Weite Teile<br />
des Westfalengeländes zählen zum<br />
ehemaligen Überschwemmungsbereich<br />
der Werse, der durch die<br />
Hochwasserschutzmaßnahmen <strong>im</strong><br />
Oberlauf der Werse entfällt. E<strong>in</strong>e<br />
Anpassung der Plandarstellungen für<br />
die Durchführung e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />
oder die hier skizzierten dauerhaften<br />
Nachnutzungen ist daher voraussichtlich<br />
nicht erforderlich.<br />
Die konkrete Ausgestaltung des<br />
Gartenschaugeländes wird <strong>im</strong> Rahmen<br />
e<strong>in</strong>es Ideenwettbewerbs und<br />
den nachfolgenden Planungsprozessen<br />
best<strong>im</strong>mt. Das nachfolgend<br />
beschriebene Ausstellungsschaukonzept<br />
dient e<strong>in</strong>erseits dem Nachweis,<br />
dass die Kernbestandteile und<br />
-<strong>in</strong>halte e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong> auf<br />
dem gewählten Ausstellungsgelände<br />
realisiert werden können. Andererseits<br />
werden damit funktionale,<br />
strukturelle und <strong>in</strong>haltliche Vorgaben<br />
für e<strong>in</strong>en Wettbewerb formuliert, um<br />
die Integration <strong>in</strong> das übergeordnete<br />
Stadtentwicklungskonzept ebenso<br />
sicherzustellen wie die beabsichtigte<br />
Nachnutzung des Geländes.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Andererseits werden damit Vorgaben für<br />
e<strong>in</strong>en Wettbewerb formuliert, um die Integration<br />
<strong>in</strong> das übergeordnete Stadtentwicklungskonzept<br />
ebenso sicherzustellen<br />
wie die beabsichtigte Nachnutzung des<br />
Geländes.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 103
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Das Innere des Geländes zoniert sich <strong>in</strong><br />
verschiedene Erlebnise<strong>in</strong>heiten, die auf<br />
das Nachnutzungskonzept abgest<strong>im</strong>mt<br />
s<strong>in</strong>d und welche auch die zentralen Bauste<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>er Gartenschau aufnehmen.<br />
Ausstellungskonzept<br />
Der Kernbereich des e<strong>in</strong>trittspflichtigen<br />
<strong>Landesgartenschau</strong>geländes<br />
wird <strong>im</strong> Norden von der Kolonie und<br />
dem Zechenpark begrenzt, <strong>im</strong> Westen<br />
und Süden von der Werse und<br />
<strong>im</strong> Osten von der Bergamtsstraße,<br />
wobei die Lohnhalle und der nördlich<br />
vorgelagerte Morsbachplatz aus dem<br />
Zahlbereich ausgenommen s<strong>in</strong>d. Die<br />
vorgenannte Abgrenzung entspricht<br />
etwa dem Verlauf e<strong>in</strong>er erforderlichen<br />
E<strong>in</strong>friedung, wobei diese Funktion<br />
<strong>im</strong> Westen und Süden weitgehend<br />
von der Werse übernommen werden<br />
kann.<br />
Dem Knotenpunkt des Wegedreiecks<br />
an der Werse kommt die Rolle e<strong>in</strong>es<br />
Haupte<strong>in</strong>gangs (d.h. mit Kassensystem)<br />
zu, dem über den Bau e<strong>in</strong>er<br />
neuen, markenbildenden Wersebrücke<br />
Rechnung getragen wird. Südlich<br />
der Werse liegen wichtige Wegeanb<strong>in</strong>dungen,<br />
der Anschluss zum ersten<br />
Bauabschnitt der Osttangente und<br />
die zentrale Stellplatzanlage für die<br />
Gartenschau (siehe D5 Mobilitätskonzept),<br />
sodass sich diese Lage des<br />
Haupte<strong>in</strong>gangs <strong>in</strong> jeder Beziehung<br />
anbietet.<br />
Da die Zechenbahn-Sequenz des<br />
Wegedreiecks über das Gartenschaugelände<br />
führt (Industriefuge), ist<br />
während des Veranstaltungszeitraums<br />
e<strong>in</strong>e Umleitung über den begleitenden<br />
Radweg der Osttangente bzw.<br />
die Bergamtsstraße vorzusehen.<br />
E<strong>in</strong> weiterer kassenbestückter Haupte<strong>in</strong>gang<br />
f<strong>in</strong>det sich an der Bergamtsstraße,<br />
wo die Reisebusstellplätze<br />
sowie Stellplätze für Elektrofahrzeuge<br />
vorgesehen s<strong>in</strong>d (Andienung über<br />
die Osttangente). Auch die Gartenschau-Haltestelle<br />
mit Aufstell- und<br />
Wendemöglichkeit für den Busshuttle<br />
der Verkehrsbetriebe f<strong>in</strong>det hier am<br />
E<strong>in</strong>gang Ost ihren Platz.<br />
Drehkreuze<strong>in</strong>gänge für Dauerkartenbesitzer<br />
bef<strong>in</strong>den sich an den der<br />
Stadt zugewandten Seiten des Gartenschaugeländes<br />
<strong>im</strong> Bereich des<br />
Zechenparks, der Kolonie sowie an<br />
e<strong>in</strong>er – ebenfalls neuen – Wersebrücke<br />
<strong>in</strong> der Nähe des Wersestadions,<br />
welches bei Großveranstaltungen mit<br />
<strong>in</strong> das Gartenschauangebot e<strong>in</strong>bezogen<br />
werden kann.<br />
Das Innere des Geländes zoniert sich<br />
<strong>in</strong> verschiedene Erlebnise<strong>in</strong>heiten,<br />
die auf das Nachnutzungskonzept<br />
abgest<strong>im</strong>mt s<strong>in</strong>d und welche auch<br />
die zentralen Bauste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />
aufnehmen.<br />
Kernbereich Gartenschau: 40 ha<br />
(e<strong>in</strong>trittspflichtig)<br />
• Nutzung des Zechenensembles für<br />
Gastronomie, Events und Hallenschauen<br />
• Verlängerung der Industriefuge<br />
über die Werse mit Haupte<strong>in</strong>gang<br />
• Parklandschaft mit Themengärten<br />
und Sport- und Spielflächen<br />
• Westhalde mit Energiegärten<br />
Erlebnisbereich Osthalde: 75 ha<br />
(e<strong>in</strong>trittsfrei)<br />
104 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 105
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Zechengebäude und Industriefuge<br />
Die Bestandsgebäude <strong>im</strong> östlichen<br />
Teilbereich s<strong>in</strong>d für (temporäre)<br />
Gastronomie- und Eventnutzungen<br />
ebenso prädest<strong>in</strong>iert wie für die<br />
Hallenschauen. Auf den östlich und<br />
südlich angrenzenden Flächen der<br />
zukünftigen Baufelder stehen bei<br />
Bedarf weitere Flächenpotenziale<br />
temporär zur Verfügung.<br />
Die Industriefuge wird für die Gar-<br />
tenschau als zentrale Parkachse und<br />
<strong>im</strong> Duktus des ersten Bauabschnitts<br />
nach Süden bis über die Werse<br />
fortgeführt. Geprägt von Rasen- und<br />
Wiesenflächen mit Geophytenfeldern<br />
werden hier über die von Platanen<br />
begleitende Promenade kle<strong>in</strong>ere Aufenthaltsbereiche<br />
mit Außengastronomie<br />
ebenso erschlossen wie e<strong>in</strong> Bereich<br />
für Freiluftveranstaltungen mit<br />
e<strong>in</strong>er Showbühne. E<strong>in</strong> Schachtgerüst<br />
könnte als Aussichtsturm dauerhaft<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
106 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Die Bestandsgebäude s<strong>in</strong>d für Gastronomie-<br />
und Eventnutzungen ebenso prädest<strong>in</strong>iert<br />
wie für die Hallenschauen.<br />
Die Industriefuge wird die zentrale Parkachse<br />
der Gartenschau.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 107
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Westlich der Industriefuge f<strong>in</strong>den sich die<br />
Themengärten und Wechselpflanzungen.<br />
Blütenbänder und Themengärten<br />
Westlich der Industriefuge f<strong>in</strong>den<br />
sich e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> mehrere parallele,<br />
von langen Baumreihen vone<strong>in</strong>ander<br />
abgesetzten Blüten-, Gräser- und<br />
Wiesenbänder die Themengärten,<br />
Wechselpflanzungen und die Leistungsschau<br />
der Gartenbauverbände.<br />
108 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 109
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Drachenhügel<br />
Wiederum westlich anschließend<br />
werden von Nord nach Süd unter<br />
Rückgriff auf die Vornutzung drei<br />
Erlebnise<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong>szeniert:<br />
Das Landschaftsbauwerk <strong>im</strong> Norden,<br />
für das Restriktionen bezüglich Bepflanzung<br />
und Gründung bestehen,<br />
wird als vegetationsoffener „Drachenhügel“<br />
(zum Steigenlassen von<br />
Drachen) über Wege erschlossen.<br />
Auf dem Plateau des Landschaftsbauwerks<br />
kann – etwa über e<strong>in</strong>e<br />
Riesenschaukel – e<strong>in</strong> besonderes<br />
(Landschafts-)Erlebnis für Alt und<br />
Jung geschaffen werden.<br />
Westlich der Themengärten werden von<br />
Nord nach Süd drei Erlebnise<strong>in</strong>heiten<br />
<strong>in</strong>szeniert.<br />
Im Norden wird das Landschaftsbauwerk<br />
als vegetationsoffener „Drachenhügel“<br />
erschlossen.<br />
110 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 111
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Wasserpark<br />
Es folgt nach Süden der „Wasserpark“,<br />
<strong>in</strong> dem unter Nutzung der ehemaligen<br />
Klärbecken mit Wasserpflanzen<br />
e<strong>in</strong> besonderer Schau aspekt<br />
angeboten werden kann.<br />
Hier können über die Demonstration<br />
verschiedener E<strong>in</strong>satzbereiche (Nahrungsmittel-,<br />
Biomassenproduktion,<br />
Pflanzenklärung) auch pädagogische<br />
Aspekte vermittelt werden.<br />
Die Erschließung des Wasserparks<br />
trägt dabei der Schutzwürdigkeit von<br />
Teilbereichen der Anlage Rechnung.<br />
Die ehemalige Kläranlage bietet als<br />
„Wasserpark“ e<strong>in</strong>en besonderen<br />
Schauaspekt.<br />
112 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 113
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Energiegärten<br />
Die dritte Erlebnise<strong>in</strong>heit bildet die<br />
Westhalde unter dem Motto „Energiegärten“.<br />
Unter Bezug auf die Vornutzung als<br />
Kohlebergwerk sollen hier zukunftsorientiert<br />
Energiethemen <strong>in</strong> Bezug auf<br />
Pflanzen und Landschaft demonstriert<br />
und diskutiert werden (z.B. Vegetation<br />
und Kl<strong>im</strong>awandel, Biomassenproduktion,<br />
W<strong>in</strong>d- / Solarparks und<br />
Landschaftsbild).<br />
Neben e<strong>in</strong>em alternativen Mobilitätskonzept<br />
für die Gartenschau kommen<br />
<strong>im</strong> Wassergarten und <strong>in</strong> den Energiegärten<br />
die thematischen Bezüge des<br />
Schaukonzeptes zu den Initiativen für<br />
Innovation besonders zum Ausdruck.<br />
114 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
In den „Energiegärten“ der Westhalde<br />
werden zukunftsorientiert Energiethemen<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Pflanzen und Landschaft<br />
demonstriert.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 115
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Sport- und Spiel<br />
Im nordwestlichen Bereich des Ausstellungsgeländes,<br />
<strong>in</strong> Nachbarschaft<br />
zur ehemaligen Zechensiedlung und<br />
dem Wersestadion, liegt der Schwerpunkt<br />
der Sport- und Spielbereiche.<br />
Neben der zentralen Promenade,<br />
welcher der Industriefuge <strong>in</strong> nordsüdlichem<br />
Verlauf geradl<strong>in</strong>ig folgt,<br />
und e<strong>in</strong>em weiteren, eher frei geführten<br />
Hauptweg nach Westen wird e<strong>in</strong><br />
Netz an Nebenwegen vorgesehen,<br />
welches alle Teilbereiche der Gartenschau<br />
erschließt und verschiedene<br />
Rundgänge über das Gelände<br />
ermöglicht. E<strong>in</strong> Informations- und<br />
Leitsystem ergänzt dieses <strong>in</strong>terne<br />
Erschließungssystem.<br />
Sport- und Spielflächen sowie e<strong>in</strong><br />
Wegenetz, welches Rundwege durch alle<br />
Teilbereiche der Gartenschau ermöglicht,<br />
vervollständigen das Konzept.<br />
116 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 117
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Als Parkfläche bleibt die Industriefuge zurück,<br />
der Großteil des Geländes westlich<br />
davon als von Baumreihen und Wegen<br />
strukturierter Landschaftsraum.<br />
Dauerkonzept<br />
In der Folgezeit der Gartenschau<br />
werden neben den Zaunanlagen,<br />
Kassen- und Gastronomiebereichen<br />
auch die temporären Bauten (Hallen,<br />
Bühnen etc.) sowie die <strong>in</strong>tensiv zu<br />
pflegenden Schau- und Themengärten<br />
rückgebaut.<br />
Als „Parkfläche“ bleibt die Industriefuge<br />
zurück, die – wie schon der<br />
erste Bauabschnitt – e<strong>in</strong>en repräsen-<br />
tativen Freiraum mit von den östlich<br />
angrenzenden Gebäuden und Baufeldern<br />
nutzbaren Außenbereichen<br />
bietet. Auch der Förderturm kann <strong>in</strong><br />
Trägerschaft des „Fördervere<strong>in</strong>s Fördertürme“<br />
weiterh<strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>heit<br />
zugänglich gehalten werden.<br />
Der Großteil des Geländes westlich<br />
der Industriefuge bleibt als von den<br />
Baumreihen und Wegen strukturierter<br />
Landschaftsraum zurück. In den<br />
Bändern der Themengärten erfolgt<br />
e<strong>in</strong>e Initialansaat als Wiesen, welche<br />
sich – <strong>in</strong> Abhängigkeit von Pflegekapazitäten<br />
und e<strong>in</strong>tretenden Nachnutzungsoptionen<br />
(siehe Abschnitt<br />
C Langfristkonzept) – <strong>in</strong>nerhalb der<br />
qualitätsvollen Rahmenstruktur zu<br />
verschiedenen Sukzessionsstadien<br />
h<strong>in</strong> entwickeln kann.<br />
Die Westhalde, welche für (kommerzielle)<br />
„Action-Sport“-Angebote<br />
(Mounta<strong>in</strong>bike, BMX, Adventure-Golf<br />
etc.) zur Verfügung steht, bedarf<br />
118 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
nach dem Rückbau der Intensivpflanzungen<br />
und e<strong>in</strong>iger E<strong>in</strong>bauten<br />
ke<strong>in</strong>er weiteren Vorkehrungen für die<br />
Nachnutzung.<br />
Der dauerhafte Erhalt von Teilen der<br />
Sport- und Spielbereiche ist grundsätzlich<br />
möglich, weshalb hierfür<br />
e<strong>in</strong>e Lage <strong>in</strong> Nachbarschaft zu den<br />
Wohnquartieren und weiteren Sportbereichen<br />
vorgesehen wurde. Dies<br />
sollte jedoch von e<strong>in</strong>em – derzeit<br />
nicht erkennbaren – Bedarf und<br />
e<strong>in</strong>er gesicherten Unterhaltung bzw.<br />
Trägerschaft abhängig gemacht<br />
werden.<br />
Insbesondere das Hauptwegesystem<br />
mit den beiden neuen Brückenschlägen<br />
<strong>im</strong> Westen und Süden s<strong>in</strong>d als<br />
dauerhafter Zugew<strong>in</strong>n anzusehen.<br />
Nebenwege können zurückgebaut<br />
werden oder „erhalten sich durch<br />
Nutzung“ als Landschaftswege.<br />
Die an der Ostflanke gelegenen, dau-<br />
Insbesondere das Hauptwegesystem mit<br />
den beiden neuen Brückenschlägen <strong>im</strong><br />
Westen und Süden s<strong>in</strong>d als dauerhafter<br />
Zugew<strong>in</strong>n anzusehen.<br />
erhaft ausgebauten und unmittelbar<br />
von der Osttangente erschlossenen<br />
Parkplätze für Reisebusse und Elektrofahrzeuge<br />
dienen zukünftig den<br />
sich auf den Baufeldern entwickelnden<br />
Nutzungen als Stellplatzanlagen.<br />
Der zentrale Besucherstellplatz<br />
südlich der Werse kann weitgehend<br />
rückgebaut bzw. <strong>in</strong> die dort vorgesehene<br />
Gewerbeflächenentwicklung<br />
<strong>in</strong>tegriert werden oder aber <strong>in</strong> Teilen<br />
als Überlaufstellplatz für das Wersestadion<br />
erhalten bleiben.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 119
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Der Flächennutzungsplan stellt die Osthalde<br />
<strong>in</strong> ihrer Gesamtheit als Naherholungsgebiet<br />
dar.<br />
D3 Erlebnisbereich Osthalde<br />
Bestandssituation<br />
Für die ca. 75 Hektar große und<br />
am höchsten Punkt über 90 Meter<br />
über Gelände hohe Osthalde liegt<br />
e<strong>in</strong> Abschlussbetriebsplan aus dem<br />
Jahr 2008 vor, welcher die Grundlage<br />
für die Entlassung aus der Bergaufsicht<br />
darstellt. Es f<strong>in</strong>den noch letzte<br />
Schüttungen von der Westhalde und<br />
Sicherungsmaßnahmen statt.<br />
Die Nord- und etwa zwei Drittel der<br />
Westflanke s<strong>in</strong>d dicht bewaldet, während<br />
sich die übrigen Teile mit e<strong>in</strong>er<br />
Krautschicht und vere<strong>in</strong>zelt ger<strong>in</strong>gem<br />
Aufwuchs überwiegend offen zeigen.<br />
Der Flächennutzungsplan hat diese<br />
Zonierung <strong>in</strong> etwa übernommen und<br />
stellt die Osthalde e<strong>in</strong>erseits als Wald<br />
und andererseits als Grünfläche dar<br />
und kennzeichnet sie <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit<br />
als Naherholungsgebiet.<br />
Die Osthalde bef<strong>in</strong>det sich <strong>im</strong> Eigentum<br />
der Ruhrkohle AG (RAG). Für<br />
die Zukunft s<strong>in</strong>d mehrere Eigentums-<br />
und Trägerschaftsmodelle vorstellbar<br />
(RAG, Stadt <strong>Ahlen</strong>, Trägervere<strong>in</strong>).<br />
Ausstellungskonzept<br />
Grundidee des Erlebnisbereiches<br />
Osthalde wie auch der nachfolgend<br />
beschriebenen Stadtformate ist<br />
es, dem Besucher über die engere<br />
Gartenschau h<strong>in</strong>aus landschafts- und<br />
120 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
aktivitätsbezogene Erlebnisangebote<br />
zu unterbreiten.<br />
Im Erlebnisbereich Osthalde steht<br />
dabei das „passive“ Landschaftserleben<br />
<strong>im</strong> Vordergrund, welches <strong>im</strong><br />
Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Gipfelerlebnis<br />
mit Blick über das Gartenschaugelände,<br />
die Stadt <strong>Ahlen</strong> und dem<br />
Fernblick <strong>in</strong> die Münsterländer Parklandschaft<br />
besteht.<br />
Um den Gartenschaubesuchern<br />
dieses Erlebnis qualifiziert zu ermöglichen,<br />
ist die Umsetzung von Teilen<br />
der Erschließungs- und Gestaltungsmaßnahmen<br />
erforderlich, die sich<br />
aus dem langfristigen Entwicklungskonzept<br />
ableiten (Wegeerschließung,<br />
Gipfelpfad mit fünf Gipfelorten).<br />
Zusätzlich zum Landschaftserleben<br />
bieten die Gipfelorte der Osthalde<br />
als besondere – oder gar „spirituelle“<br />
– Orte das Potenzial, <strong>in</strong> das Veranstaltungskonzept<br />
des Gartenschau-<br />
Im Erlebnisbereich Osthalde steht das<br />
„passive“ Landschaftserleben <strong>im</strong> Vordergrund,<br />
welches den Gartenschaubesuchern<br />
<strong>in</strong>sbesondere über die Wegeerschließung<br />
und den Gipfelpfad mit<br />
se<strong>in</strong>en fünf Gipfelortern ermöglicht wird.<br />
jahres e<strong>in</strong>bezogen zu werden (siehe<br />
Abschnitt D7).<br />
Zur logistischen Abwicklung von Veranstaltungen<br />
auf dem Hochplateau<br />
dient die auch motorisiert befahrbare<br />
Passstraße.<br />
Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Wegesystem<br />
der Osthalde beg<strong>in</strong>nt gut 150 Meter<br />
östlich des Oste<strong>in</strong>gangs zum Kernbereich<br />
der Gartenschau und ist<br />
e<strong>in</strong>trittsfrei.<br />
Dauerkonzept<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Die skizzierten Maßnahmen <strong>im</strong><br />
Erlebnisbereich Osthalde s<strong>in</strong>d <strong>im</strong><br />
Wesentlichen erste Bauste<strong>in</strong>e des<br />
langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />
und bleiben daher auch nach e<strong>in</strong>er<br />
Gartenschau erhalten.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 121
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D4 Stadtformate<br />
Im S<strong>in</strong>ne der übergeordneten Entwicklungsstrategie<br />
„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“<br />
soll von e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong><br />
über die mit ihr e<strong>in</strong>her gehende Bündelung<br />
von Kräften und Aufmerksamkeit<br />
e<strong>in</strong> starker Impuls zur Umsetzung<br />
der langfristigen Konzeption für<br />
die Stadt <strong>Ahlen</strong> ausgehen. Deshalb,<br />
aber auch <strong>in</strong> Würdigung der <strong>in</strong>tensiven<br />
öffentlichen Diskussionen um<br />
e<strong>in</strong> adäquates Gartenschaukonzept,<br />
Die Stadtformate entstanden aus der<br />
Überlegung heraus, die Gartenschau<br />
<strong>in</strong>haltlich wie räumlich „<strong>in</strong> die Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zutragen“.<br />
wurde von Beg<strong>in</strong>n an der Ansatz<br />
verfolgt, die Gartenschau <strong>in</strong>haltlich<br />
wie räumlich „<strong>in</strong> die Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zutragen“.<br />
Aus diesen Überlegungen heraus<br />
entstanden mehrere „Stadtformate“,<br />
die <strong>im</strong> Rahmen dieser Studie<br />
nicht ausformuliert werden sollen,<br />
die sich <strong>im</strong> Wesentlichen aber aus<br />
freiraumbezogenen Projekten der<br />
Langfristkonzeption e<strong>in</strong>erseits und<br />
temporären Veranstaltungen und<br />
Inszenierungen andererseits zusammensetzen.<br />
Grundidee hierbei<br />
ist – wie auch be<strong>im</strong> Erlebnisbereich<br />
Osthalde –, dem Besucher über die<br />
engere Gartenschau h<strong>in</strong>aus Erlebnisangebote<br />
zu unterbreiten.<br />
Das verb<strong>in</strong>dende Element zwischen<br />
diesen Erlebnisangeboten bildet das<br />
Wegedreieck.<br />
Stadtprojekte<br />
Zu den Stadtprojekten können die<br />
Gestaltung des Bahnhofsumfelds<br />
als Ankunftsort, die Qualifizierung<br />
des Berl<strong>in</strong>er Parks und Stadtparks<br />
oder dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dlicher „gärtnerischer<br />
Elemente“ (z.B. Heilkräutergarten)<br />
ebenso zählen wie e<strong>in</strong> umgestalteter<br />
Schulpark auf dem Olfecampus.<br />
Diese Stadtprojekte s<strong>in</strong>d auf Dauerhaftigkeit<br />
ausgerichtet und nutzen<br />
122 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
das Gartenschaujahr zur Präsentation.<br />
Wie viele solcher Stadtprojekte<br />
aus dem Paket des langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />
sich <strong>Ahlen</strong> bis<br />
<strong>2017</strong> zutraut, wird sich noch zeigen<br />
müssen.<br />
Spielorte<br />
Als eher temporäre E<strong>in</strong>richtung verstehen<br />
sich die Spielorte, die neben<br />
den neu hergerichteten Stadtprojekten<br />
auch „traditionelle“ Schauplätze<br />
<strong>im</strong> Stadtgebiet (z.B. Marktplatz) als<br />
Kulisse für Veranstaltungen <strong>im</strong> Gartenschaujahr<br />
nutzen.<br />
Diese Spielorte können als „Korrespondenzorte“<br />
auch e<strong>in</strong>en direkten<br />
Bezug zu e<strong>in</strong>em Angebot <strong>im</strong> Kernbereich<br />
der Gartenschau aufnehmen.<br />
So kann der zukünftige Auenpark an<br />
der Tramswiese als Außenstelle des<br />
Wasserparks auf dem Gartenschaugelände<br />
zusätzliche Attraktionen und<br />
Informationen rund um das Thema<br />
Wasser und Wasserpflanzen bieten<br />
(z.B. naturnahe Retention, Kläranla-<br />
ge). Auch die „Gartenstadtsiedlung“<br />
der Kolonie kann zu e<strong>in</strong>em solchen<br />
Spielort werden, wenn die Bewohnerschaft<br />
dazu an<strong>im</strong>iert wird, ihre Gärten<br />
zu ausgewählten Zeiten e<strong>in</strong>em breiten<br />
Publikum zu öffnen, um ihre ganz<br />
eigene Vorstellung von Gartenkunst<br />
oder Landnutzung zu präsentieren<br />
(„Bürgergärten“).<br />
Inszenierungen<br />
Unter den Inszenierungen s<strong>in</strong>d temporäre<br />
künstlerische Interventionen<br />
entlang des Wegedreiecks zu verstehen,<br />
die sich demnach nicht aus dem<br />
langfristigen Entwicklungskonzept<br />
ableiten und auch über ke<strong>in</strong>en konkreten<br />
Veranstaltungsbezug verfügen.<br />
Ob diese Inszenierungen dem<br />
Bereich der Gartenkunst (z.B. wegebegleitende<br />
pflanzliche Inszenierungen)<br />
entspr<strong>in</strong>gen oder ob es sich um<br />
Objektkunst (z.B. Open-Air-Duschen)<br />
handelt, sei dah<strong>in</strong>gestellt und kann<br />
vielleicht unter dem Kuratorium des<br />
Kunstmuseums <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Ideenwettbewerb<br />
entschieden werden.<br />
Informationsorte<br />
Schließlich br<strong>in</strong>gen Informationsorte<br />
auch unter Market<strong>in</strong>ggesichtspunkten<br />
„die Gartenschau <strong>in</strong> die Stadt“:<br />
Neben e<strong>in</strong>er zentralen Vertriebsstelle<br />
und Auskunft am Bahnhof sollten an<br />
zentralen Standorten (u.a. an den<br />
Knotenpunkten des Wegedreiecks)<br />
orientierende Informationen über<br />
die Gartenschau und die realisierten<br />
Stadtprojekte verfügbar se<strong>in</strong>.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Die Stadtprojekte s<strong>in</strong>d auf Dauerhaftigkeit<br />
ausgerichtet und nutzen das Gartenschaujahr<br />
zur Präsentation.<br />
Bei den Spielorten, Inszenierungen und<br />
Informationsorten handelt es sich um<br />
temporäre Formate <strong>im</strong> Präsentationsjahr.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 123
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet PKW <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Fahrstunde<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet Bahn <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Fahrstunde<br />
D5 Mobilitätskonzept<br />
Erreichbarkeit und E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />
der Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
Die verkehrsgünstige Lage <strong>Ahlen</strong>s<br />
an den Bundesautobahnen (BAB) 1<br />
und 2 sowie an der Hauptstrecke der<br />
Deutschen Bahn verhilft der Stadt zu<br />
e<strong>in</strong>er wichtigen Voraussetzung für<br />
e<strong>in</strong>e erfolgreiche <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong>. Von den Bundesautobahnen<br />
s<strong>in</strong>d vier direkte Autobahnanschlussstellen<br />
für <strong>Ahlen</strong> vorhanden, von<br />
denen aus die Veranstaltungsflächen<br />
<strong>in</strong>nerhalb von 10 bis 15 M<strong>in</strong>uten<br />
erreichbar s<strong>in</strong>d. Leistungsfähige<br />
Zubr<strong>in</strong>gerstraßen bieten die Gewähr<br />
für die Abwicklung des Individualverkehrs.<br />
Die Stadt <strong>Ahlen</strong> kann <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
Autostunde von Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
Bürgern des Ruhrgebiets, des Münsterlandes,<br />
von Ostwestfalen und des<br />
Sauerlandes erreicht werden, womit<br />
ca. 8 Mio. Menschen <strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />
leben. Innerhalb e<strong>in</strong>er<br />
Die Stadt <strong>Ahlen</strong> kann <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Autostunde<br />
von Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />
des Ruhrgebietes, des Münsterlandes,<br />
von Ostwestfalen und des Sauerlandes<br />
erreicht werden, womit ca. 8 Mio. Menschen<br />
<strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet leben.<br />
Stunde kann man mit der Deutschen<br />
Bahn aus Essen und Duisburg<br />
anreisen. Die Großstädte Hannover,<br />
Osnabrück und Düsseldorf liegen mit<br />
90 M<strong>in</strong>uten und Köln sowie Bremen<br />
mit etwa zwei Stunden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
akzeptablen Anreisezeit. Über e<strong>in</strong><br />
auf dem Wegedreieck basierenden<br />
alternativen Radverkehrskonzept und<br />
e<strong>in</strong>en Bus-Shuttle-Dienst vom Bahnhof<br />
<strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d die weitere Anreise<br />
zum Gartenschaugelände gesichert.<br />
Im E<strong>in</strong>zugsgebiet der Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
liegen zudem die Regionalflughäfen<br />
Dortmund-Wickede, Münster/Osnabrück<br />
und Paderborn/Lippstadt. Die<br />
Erreichbarkeit liegt jeweils <strong>in</strong>nerhalb<br />
von 45 – 60 M<strong>in</strong>uten Fahrzeit.<br />
PKW- und Reisebusverkehr<br />
Die Präsentations- und Erlebnisbereiche<br />
des <strong>Landesgartenschau</strong>geländes<br />
<strong>im</strong> Süden der Stadt <strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d<br />
für PKW und Reisebusse über die<br />
B 58 <strong>im</strong> Norden und Osten sowie die<br />
B 61 <strong>im</strong> Süden ideal an die BAB 1<br />
und BAB 2 angebunden. Die direkte<br />
Anb<strong>in</strong>dung erfolgt über die Osttangente<br />
(aktuelle Umsetzungsplanung)<br />
und die Hammer Straße L 811.<br />
Der südliche E<strong>in</strong>gang zum Kernbereich<br />
wird für den <strong>in</strong>dividuell<br />
anreisenden Gast der zentrale<br />
Anlaufpunkt werden. Für den Reisebusverkehr<br />
wird dies der E<strong>in</strong>gang<br />
Ost se<strong>in</strong>.<br />
Stellplatzkonzept<br />
Zentrale Stellplatzanlagen können<br />
<strong>im</strong> direkten Umfeld des <strong>Landesgartenschau</strong>geländes<br />
geschaffen werden.<br />
Die Verfügbarkeit der Flächen<br />
hierfür ist gewährleistet.<br />
Für die Ermittlung des Stellplatzbedarfes<br />
wird e<strong>in</strong>e Besucherzahl von<br />
800.000 während ca. 180 Veranstaltungstagen<br />
angenommen. Zur<br />
Sicherstellung e<strong>in</strong>es ausreichenden<br />
Parkraumangebotes basiert die<br />
Ermittlung des Verkehrsaufkommens<br />
auf Erfahrungswerten vergangener<br />
124 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 125
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Dem Radverkehr wird auch <strong>im</strong> Rahmen<br />
des Mobilitätskonzeptes für die Gartenschau<br />
e<strong>in</strong> besonderer Stellenwert<br />
beigemessen – e<strong>in</strong> weiterer Beitrag zur<br />
nachhaltigen Ausgestaltung des Veranstaltungskonzeptes.<br />
Gartenschauen mit e<strong>in</strong>em PKW-Anteil<br />
von 60 % und e<strong>in</strong>er Besetzung von<br />
2,5 Personen pro Fahrzeug. Diese<br />
Berechnung ergibt 1.066 PKW als<br />
Wochentagmittel. An Sonn- und Feiertagen<br />
kann mehr als das Doppelte<br />
des Wertes, also max<strong>im</strong>al 2.500 PKW<br />
erreicht werden. Für jedes Fahrzeug<br />
ist e<strong>in</strong> Stellplatz vorzuhalten, da erfahrungsgemäß<br />
e<strong>in</strong> Gartenschaubesuch<br />
e<strong>in</strong>en ganzen Tag umfasst.<br />
Zur Unterbr<strong>in</strong>gung des ruhenden<br />
PKW-Verkehrs an der Präsentations-<br />
und Erlebnisfläche s<strong>in</strong>d Stellplatzanlagen<br />
an der Guissener Straße (K 27)<br />
vorgesehen. Es wird e<strong>in</strong>e Größe<br />
von ca. 5 Hektar kalkuliert, die <strong>in</strong><br />
unterschiedlichen Ausbauqualitäten<br />
angeboten werden kann: dauerhaft<br />
ausgebaute Stellplätze, die für die<br />
benachbarten Gewerbeentwicklungen,<br />
für zukünftige Veranstaltungen<br />
auf dem Gelände der Zeche Westfalen<br />
sowie als Überlaufparkplatz für<br />
Sportveranstaltungen <strong>im</strong> Wersestadion<br />
dienen, sowie temporäre Stellplätze,<br />
die nach der Gartenschau<br />
zurückgebaut werden.<br />
Das Reisebusaufkommen hat bei<br />
den bisherigen Gartenschauen<br />
starken Schwankungen unterlegen.<br />
Bei e<strong>in</strong>em angenommenen Wert von<br />
15 % des Gesamtverkehrsaufkommens<br />
würden bei e<strong>in</strong>er Besetzung<br />
mit 50 Personen je Bus 13 Busse pro<br />
Durchschnittstag und etwa 26 – 27<br />
Busse an Sonn- und Feiertagen zu<br />
erwarten se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Fläche von ausreichender<br />
Größe steht hierfür zwischen<br />
dem Gartenschaugelände und<br />
dem Erlebnisbereich Osthalde unmittelbar<br />
an der Osttangente bereit.<br />
ÖPNV<br />
Neben der sehr guten Anb<strong>in</strong>dung<br />
<strong>Ahlen</strong>s an das Schienennetz der<br />
Deutschen Bahn (umstiegsfreie Regionalverb<strong>in</strong>dungen<br />
nach Düsseldorf,<br />
Münster und Bielefeld/M<strong>in</strong>den; ca. 10<br />
m<strong>in</strong> Fahrtzeit bis zum Fernbahnhof<br />
Hamm Hbf) trägt auch der kommunale<br />
ÖPNV zur guten Erreichbarkeit<br />
des Standortes bei. Für die Zeit der<br />
Gartenschau soll e<strong>in</strong>e direkte Busverb<strong>in</strong>dung<br />
vom Hauptbahnhof zum<br />
Veranstaltungsgelände mit e<strong>in</strong>er<br />
Fahrtzeit von ca. 10 M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>gerichtet<br />
werden. Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />
Kombi-Tickets aus ÖPNV-Fahrkarte<br />
und E<strong>in</strong>trittskarte zur <strong>Landesgartenschau</strong><br />
wird verfolgt.<br />
Radverkehr<br />
Dem Radverkehr, der über das<br />
Wegedreieck e<strong>in</strong>e neue und qualitativ<br />
hochwertige Infrastruktur zur<br />
Verfügung erhält, wird auch <strong>im</strong><br />
Rahmen des Mobilitätskonzeptes<br />
für die Gartenschau e<strong>in</strong> besonderer<br />
Stellenwert beigemessen. So soll<br />
über entsprechendes Market<strong>in</strong>g die<br />
Anreise mit dem Fahrrad bzw. vor Ort<br />
der Umstieg auf das Fahrrad <strong>in</strong>tensiv<br />
beworben werden – e<strong>in</strong> weiterer Beitrag<br />
zur nachhaltigen Ausgestaltung<br />
des Veranstaltungskonzeptes.<br />
Es ist beabsichtigt, bis spätestens<br />
<strong>2017</strong> die Service- und Verleihmöglichkeiten<br />
am Bahnhof <strong>Ahlen</strong> durch<br />
126 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
den Bau e<strong>in</strong>er Radstation mit Fahrradparkhaus<br />
umfassend auszuweiten,<br />
um die Anreise mit der Bahn<br />
und den Umstieg auf das Fahrrad<br />
komfortabel zu gestalten. Von hier<br />
aus s<strong>in</strong>d es etwa 500 Meter bis zum<br />
Wegedreieck (Werse) und weitere<br />
2.000 Meter bis zum Haupte<strong>in</strong>gang<br />
des Gartenschaugeländes, wodurch<br />
dieses <strong>in</strong> etwa 10 M<strong>in</strong>uten vom Bahnhof<br />
aus erreicht werden kann.<br />
Auch radtouristisch ist das Gartenschaugelände<br />
opt<strong>im</strong>al angebunden:<br />
Über die ausgebaute Zechenbahntrasse<br />
und deren Verlängerung<br />
nach Norden besteht Anschluss an<br />
die wichtigen Radrouten Route der<br />
Industriekultur <strong>in</strong>klusive der Themenrouten<br />
Rundkurs Ruhrgebiet<br />
und Emscher Park Radweg, 100-<br />
Schlösser-Route und Römerroute<br />
(bis Ende 2011). Die neu konzipierte<br />
Römer-Lippe-Route führt ab 2012<br />
durch den <strong>Ahlen</strong>er Ortsteil Dolberg<br />
und verläuft teilweise auch auf der<br />
ehemaligen Zechenbahntrasse. Entlang<br />
der Werse f<strong>in</strong>det sich darüber<br />
h<strong>in</strong>aus der Werseradweg. Auch die<br />
LandesGartenSchau-Route, welche<br />
die Standorte vieler <strong>Landesgartenschau</strong>en<br />
zwischen Paderborn und<br />
Lünen untere<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det, führt<br />
bereits am Haupte<strong>in</strong>gang des Veranstaltungsgeländes<br />
vorbei, wo sie<br />
vom Werseradweg nach Süden <strong>in</strong><br />
die Zechenbahntrasse abbiegt.<br />
Schließlich ist der Standort Zeche<br />
über die Zechenbahntrasse seit<br />
Anfang 2011 End- bzw. Startpunkt<br />
der Themenroute „Westfälische<br />
Bergbauroute“. Durch den <strong>Ahlen</strong>er<br />
Norden und den Orteil Vorhelm bis<br />
h<strong>in</strong> zur Werse an der Stadtgrenze mit<br />
Beckum verläuft die weit über das<br />
Münsterland bekannte 100-Schlösser-Route.<br />
Das Veranstaltungsgelände<br />
und auch andere Punkte entlang<br />
der vorgesehenen Verlängerung der<br />
Zechebahntrasse s<strong>in</strong>d opt<strong>im</strong>al an<br />
diese Themenroute angebunden.<br />
Für Radwanderer bietet sich daher<br />
die besondere Attraktion, auf der<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>Ahlen</strong> Station zu<br />
machen und dies gegebenenfalls mit<br />
e<strong>in</strong>er Übernachtung zu verb<strong>in</strong>den.<br />
Entsprechende Angebote – vom<br />
Camp<strong>in</strong>g bis zum Hotel – s<strong>in</strong>d über<br />
das Wegedreieck gut erreichbar.<br />
Ob bereits die Anreise mit dem<br />
Fahrrad erfolgt oder dieses erst<br />
vor Ort ausgeliehen wird: Für den<br />
Gartenschaubesucher stellt dies<br />
das Verkehrsmittel dar, mit dem die<br />
verschiedenen Angebote auch <strong>im</strong><br />
Stadtzentrum und entlang des Wegedreiecks<br />
<strong>in</strong>dividuell oder unter Führung<br />
flexibel und komfortabel erreicht<br />
werden können. Hierzu werden für<br />
die Zeit der Gartenschau Verleih- und<br />
Serviceangebote (Abstellmöglichkeiten,<br />
Gepäckaufbewahrung und<br />
–transfer, Reparatur etc.) auch an<br />
zentralen Stellen des Wegedreiecks<br />
ausgebaut.<br />
Auf den Ausbau des Verleihangebotes<br />
an Elektrofahrrädern wird <strong>im</strong><br />
folgenden Abschnitt E-Mobilität noch<br />
e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gegangen.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Für den Gartenschaubesucher stellt das<br />
Fahrrad das Verkehrsmittel dar, mit dem<br />
die verschiedenen Angebote auch <strong>im</strong><br />
Stadtzentrum und entlang des Wegedreiecks<br />
komfortabel erreicht werden<br />
können.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 127
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>novativen<br />
und nachhaltigen Mobilitätskonzept<br />
stellt die E-Mobilität dar, bei welcher <strong>Ahlen</strong><br />
<strong>im</strong> Kreis Warendorf e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle<br />
e<strong>in</strong>genommen hat.<br />
E-Mobilität (Sonderverkehr)<br />
E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />
<strong>in</strong>novativen und nachhaltigen Mobilitätskonzept,<br />
welcher zudem als<br />
Sonderverkehr zur Andienung der<br />
Gartenschau herangezogen werden<br />
soll, stellt die E-Mobilität dar.<br />
Mit der Eröffnung e<strong>in</strong>er Stromtankstelle<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Verleihangeboten<br />
für Elektrofahrräder (E-Bikes)<br />
und so genannte Segway-Elektro-<br />
Stehroller <strong>im</strong> Herbst 2010 haben die<br />
Stadtwerke <strong>Ahlen</strong> den Grundste<strong>in</strong> für<br />
den Ausbau der E-Mobilität <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />
gelegt und damit e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle<br />
<strong>im</strong> Kreis Warendorf e<strong>in</strong>genommen.<br />
Ggf. kann das Verleihangebot auf<br />
weitere Elektrofahrzeuge ausgebaut<br />
und für den Shuttleverkehr zwischen<br />
dem Zentralen Busbahnhof und dem<br />
Gartenschaugelände auf Hybridbusse<br />
zurückgegriffen werden.<br />
Bereits während der Erstellungsphase<br />
dieser Studie hat e<strong>in</strong> Unternehmen<br />
der Privatwirtschaft Interesse<br />
am Aufbau e<strong>in</strong>er E-Bike-Verleihstation<br />
<strong>im</strong> ehemaligen Lokschuppen<br />
der Zeche Westfalen angemeldet –<br />
zugleich e<strong>in</strong> Beispiel dafür, wie über<br />
den <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong> Initiative für Innovation<br />
ausgelöst und ergriffen wird.<br />
D6 Eckpunkte für e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gkonzept<br />
Ziele<br />
Wie bei allen Bauste<strong>in</strong>en des Gartenschaukonzeptes<br />
so wird auch<br />
für den Bereich des Market<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />
enge Verzahnung mit den langfristigen<br />
Zielen der Stadtentwicklung<br />
gesucht. Schon während der Erstellung<br />
der Bewerbungsunterlagen und<br />
der öffentlichen Diskussionen des<br />
Konzeptes zeigte sich e<strong>in</strong>drucksvoll,<br />
wie <strong>in</strong> kurzer Zeit e<strong>in</strong>e Vielzahl an<br />
Menschen von der Idee des <strong>Trialog</strong>s<br />
„<strong>in</strong>fiziert“ wurde und sich dazu<br />
<strong>in</strong>spiriert fühlte, eigene Ideen beizusteuern<br />
sowie die Begeisterung weiterzutragen.<br />
Hier zeigte sich bereits,<br />
dass das mit dem <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong><br />
verbundene Projekt weit mehr als e<strong>in</strong><br />
„temporäres Aufblühen“ bedeutet.<br />
Die Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />
<strong>Ahlen</strong>s f<strong>in</strong>den <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> e<strong>in</strong>e positiv<br />
besetzte Identität, die auch für das<br />
Image und die Außendarstellung der<br />
Stadt e<strong>in</strong>e authentische und damit<br />
128 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Über die Themen Wasser – Mobilität –<br />
Bildung und den damit verbundenen<br />
Innovationspotenzialen „stellt sich <strong>Ahlen</strong><br />
neu auf“.<br />
tragfähige wie nachhaltige Basis<br />
darstellt.<br />
E<strong>in</strong>e Schlüsselrolle bei der Verzahnung<br />
der <strong>in</strong>haltlichen Projektkomponenten<br />
mit dem Market<strong>in</strong>g – bezogen<br />
auf die Gartenschau wie auch auf<br />
das Stadtmarket<strong>in</strong>g <strong>im</strong> Allgeme<strong>in</strong>en –<br />
kommt auch hier wieder den „Initiativen<br />
für Innovation“ zu. Über die<br />
Themen Wasser – Mobilität – Bildung<br />
und den damit verbundenen Innovationspotenzialen<br />
„stellt sich <strong>Ahlen</strong><br />
neu auf“, nicht ohne dabei zugleich<br />
auf e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er spezifischen Stärken,<br />
die Schlüsselkompetenzen,<br />
zurückzugreifen.<br />
Ebenso wie sich die Impulse des<br />
<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s positiv auf die<br />
Inhalte und die Außendarstellung<br />
des Gartenschaukonzeptes auswirken,<br />
wirken die Steigerung des<br />
Bekanntheitsgrades, die Profilierung<br />
und Imageverbesserung, die durch<br />
e<strong>in</strong>e Gartenschau und zufriedene<br />
Besucher erreicht werden können,<br />
auch auf die Stadt zurück und kön-<br />
nen über den Ausstellungszeitraum<br />
h<strong>in</strong>aus vom Tourismussektor über<br />
das allgeme<strong>in</strong>e Stadtmarket<strong>in</strong>g bis<br />
h<strong>in</strong> zur Wirtschaftsförderung genutzt<br />
werden.<br />
Damit s<strong>in</strong>d zugleich die wesentlichen<br />
Ziele und Aufgaben e<strong>in</strong>es Market<strong>in</strong>gkonzeptes<br />
beschrieben, welches<br />
parallel zu den weiteren Planungen<br />
detailliert auszuarbeiten ist. Hierbei<br />
kann auf die Kompetenzen und Ressourcen<br />
der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
<strong>Ahlen</strong> mbH sowie<br />
deren externe Partner zurückgegriffen<br />
werden. An dieser Stelle können<br />
aber bereits e<strong>in</strong>ige Eckpunkte benannt<br />
werden.<br />
Neben e<strong>in</strong>er am „Markt“ ausgerichteten<br />
begleitenden Analyse und<br />
Erfolgskontrolle (Markt- und Me<strong>in</strong>ungsforschung)<br />
s<strong>in</strong>d als zentrale<br />
Bauste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>es Market<strong>in</strong>gkonzeptes<br />
die Gestaltung des Produkt-/Leistungsangebotes,<br />
die Preisgestaltung<br />
und die Kommunikation (Werbung,<br />
Sponsor<strong>in</strong>g) anzusehen.<br />
Zielgruppen<br />
Durch die verkehrsgünstige Lage<br />
<strong>Ahlen</strong>s an den beiden Bundesautobahnen<br />
1 und 2 sowie an der<br />
Hauptstrecke Ruhrgebiet – Berl<strong>in</strong> der<br />
Deutschen Bahn können <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>er Stunde Fahrtzeit etwa 8 Mio.<br />
Menschen erreicht werden. Bei<br />
e<strong>in</strong>er für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />
realistisch anzusehende Anreisezeit<br />
von zwei Stunden können weite<br />
Teile Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens sowie<br />
die Grenzräume Hessens, Niedersachsens<br />
und der Niederlande als<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet erschlossen werden<br />
(vgl. D5 Mobilitätskonzept). Aufgabe<br />
e<strong>in</strong>es Market<strong>in</strong>gkonzeptes wird es<br />
u.a. se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> diesem E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />
Aufmerksamkeit für die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
zu wecken und potenzielle<br />
Besucher zu mobilisieren.<br />
Von den Zielgruppen der nordrhe<strong>in</strong>westfälischen<br />
Tourismusstrategie<br />
(Geschäftsreisende – Junge S<strong>in</strong>gles<br />
und Paare – Familien – Erwachsene<br />
Paare – Aktive Best Ager – Boden-<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 129
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Gerade über den Aktivitätsaspekt und<br />
die E<strong>in</strong>beziehung der Gesamtstadt <strong>in</strong><br />
das Gartenschau-Event können die<br />
Besucherpotenziale der „klassischen<br />
Gartenschaubesucher“ noch tiefer ausgeschöpft<br />
und darüber h<strong>in</strong>aus weitere<br />
Zielgruppen erschlossen werden.<br />
ständige Best Ager) können die<br />
Familien und die Best Ager wohl als<br />
die „klassischen Gartenschaubesucher“<br />
angesehen werden. Insbesondere<br />
über die gesundheits- und<br />
bewegungsorientierten Angebote<br />
(Gesundheitspark, Radtouren zu<br />
den Stadtprojekten) sowie die Kunst-<br />
Kompetenz <strong>Ahlen</strong>s können diese<br />
Besucherpotenziale noch tiefer ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus sche<strong>in</strong>t es realistisch,<br />
über e<strong>in</strong>e gezielte Ansprache auch<br />
weitere Zielgruppen zu erschließen.<br />
Gerade über den Aktivitätsaspekt<br />
und die E<strong>in</strong>beziehung der Gesamtstadt<br />
<strong>in</strong> das Gartenschau-Event<br />
können auch Paare und S<strong>in</strong>gles als<br />
Zielgruppe erschlossen werden.<br />
Die Verknüpfung von Kernbereich,<br />
Erlebnisbereich Osthalde und Stadtformaten<br />
bietet aufgrund der Angebotsvielfalt<br />
auch die große Chance,<br />
Mehrfachbesuche anzuregen.<br />
Insbesondere bezüglich jüngerer<br />
Zielgruppen kommt <strong>Ahlen</strong> durchaus<br />
auch se<strong>in</strong>e Randlage am Ballungsraum<br />
zugute, da von diesen gerade<br />
aus den angebotsärmeren ländlichen<br />
Regionen gerne jede Gelegenheit<br />
wahrgenommen wird, an e<strong>in</strong>em größeren<br />
Event teilzuhaben. Diese Zielgruppe<br />
ist demnach vor allem über<br />
entsprechende Angebote <strong>im</strong> Veranstaltungsprogramm<br />
zu erreichen.<br />
Über die pädagogischen Angebote<br />
und Möglichkeiten, welche die Initiative<br />
„<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft“ bietet,<br />
werden Schulklassen aus <strong>Ahlen</strong> und<br />
der Region als Aktive und Besucher<br />
e<strong>in</strong>er Gartenschau gleichermaßen<br />
angesprochen.<br />
Der Innovationsaspekt der drei Initiativen<br />
kann neben den Fachbesuchern<br />
aus dem Bereich Garten- und<br />
Landschaftsbau weitere Fachbesucher<br />
/ Geschäftsreisende zu e<strong>in</strong>em<br />
Besuch der Gartenschau bewegen<br />
und damit auch auf den Wirtschaftsstandort<br />
<strong>Ahlen</strong> und die damit verbundenen<br />
Flächen- und Raumpotenziale<br />
aufmerksam machen.<br />
Nicht zuletzt – und die vorgenannten<br />
Zielgruppengrenzen überschreitend<br />
– richtet sich das Gartenschaukonzept<br />
an die <strong>Ahlen</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen<br />
und Bürger, die über den <strong>Trialog</strong> ihre<br />
Stadt für sich gew<strong>in</strong>nen und dies <strong>in</strong><br />
<strong>2017</strong> auch nach außen präsentieren<br />
möchten. Gerade die E<strong>in</strong>beziehung<br />
von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
stellt hier e<strong>in</strong>e besondere<br />
Aufgabe dar, für die auch auf die<br />
Erfahrungen und Netzwerke des<br />
Stadtteilforums Süd-Ost e.V. sowie<br />
des Integrationsteams der Stadt<br />
<strong>Ahlen</strong> zurückgegriffen werden kann.<br />
Die dem Gartenschaugelände benachbarte<br />
Kolonie, welche nach dem<br />
Leitbild der Gartenstadt errichtet<br />
wurde und heutzutage e<strong>in</strong>en hohen<br />
Anteil an Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
behe<strong>im</strong>atet, vermag über<br />
das Thema „Migration und Gärten“<br />
zugleich e<strong>in</strong>en Beitrag zur Gartenschau<br />
wie auch zur Integration der<br />
Bewohner <strong>in</strong> das Gartenschaukonzept<br />
zu leisten.<br />
130 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Markenbildung<br />
Die vorgenannten Ziele und Zielgruppen<br />
müssen bei der Markenbildung<br />
für die <strong>Landesgartenschau</strong> berücksichtigt<br />
werden. Die Marke „<strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong>“ soll dabei<br />
dem potenziellen Besucher e<strong>in</strong>e klare<br />
Vorstellung davon vermitteln, was<br />
ihn bei e<strong>in</strong>em Besuch erwartet. Diese<br />
Vorstellung, die also <strong>im</strong> Kopf des<br />
Besuchers entsteht, umfasst Sach<strong>in</strong>formationen<br />
ebenso wie Emotionen.<br />
„Klarheit“ bedeutet dabei e<strong>in</strong>erseits,<br />
dass die Erwartungen vor Ort nicht<br />
enttäuscht werden (Authentizität), andererseits,<br />
dass e<strong>in</strong>e Hauptbotschaft<br />
und e<strong>in</strong> Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal herausgearbeitet<br />
werden (Markenkern).<br />
Wird hierüber e<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit<br />
erreicht, können die e<strong>in</strong>zelnen thematischen<br />
und räumlichen Facetten<br />
leichter kommuniziert werden.<br />
Für die Market<strong>in</strong>gstrategie ist es<br />
daher u.a. ratsam, das Kerngelände<br />
der Gartenschau <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
der Kommunikation zu stellen. Die<br />
Unverwechselbarkeit des Standortes<br />
Westfalen 1/2 ergibt sich dabei weniger<br />
aus der Konversion e<strong>in</strong>es ehemaligen<br />
Bergwerks <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gartenschaugelände<br />
(dies geschah auch bei den<br />
Gartenschauen <strong>in</strong> Hamm, Oberhausen<br />
und Gelsenkirchen) als aus dem<br />
Spannungsbogen, der sich aus dem<br />
reizvollen Kontrast zwischen der von<br />
der Montan<strong>in</strong>dustrie überformten<br />
Landschaft und der unmittelbar angrenzenden<br />
Münsterländer Parklandschaft<br />
ergibt.<br />
Auf emotionaler Ebene wird die<br />
Aufbruchst<strong>im</strong>mung als Kernbotschaft<br />
angesehen. Diese drückt sich bezogen<br />
auf <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> der Rückgew<strong>in</strong>nung<br />
von Stadt und Landschaft aus und<br />
über <strong>Ahlen</strong> h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> den Initiativen<br />
für Innovation, welche die Stadt <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion versetzen.<br />
Kommunikation – Ticket<strong>in</strong>g –<br />
Sponsor<strong>in</strong>g<br />
Die zuvor skizzierte Marke „<strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong>“ steht <strong>im</strong><br />
Die Unverwechselbarkeit des Standortes<br />
Westfalen 1/2 ergibt sich aus dem<br />
reizvollen Kontrast zwischen der von der<br />
Montan<strong>in</strong>dustrie überformten Landschaft<br />
und der unmittelbar angrenzenden Münsterländer<br />
Parklandschaft.<br />
Mittelpunkt e<strong>in</strong>er langfristig angelegten<br />
Kommunikationsstrategie. Hierzu<br />
zählen neben der Ausarbeitung<br />
vermarktbarer Leistungsangebote<br />
auch e<strong>in</strong>e Positionierungsstrategie,<br />
die Entwicklung e<strong>in</strong>es Corporate<br />
Designs (Logo, Maskottchen etc.),<br />
PR-Maßnahmen und klassischer<br />
Market<strong>in</strong>g-Mix. Die Kommunikation<br />
profitiert dabei vom Bekanntheitsgrad<br />
und der positiven Besetztheit<br />
der Gartenschauen. Über die langfristig<br />
angelegte und kont<strong>in</strong>uierliche<br />
Kommunikation h<strong>in</strong>aus verlangt e<strong>in</strong><br />
erfolgreiches Market<strong>in</strong>g allerd<strong>in</strong>gs<br />
auch <strong>im</strong>mer e<strong>in</strong>e gewisse Portion<br />
„Zeitgeist“. Es ist daher durchaus zu<br />
empfehlen, das Veranstaltungsmotto<br />
und Werbekampagnen ggf. zeitlich<br />
näher am Veranstaltungsjahr zu<br />
entwickeln.<br />
Die Preisgestaltung und der Vertrieb<br />
s<strong>in</strong>d auf den beschriebenen E<strong>in</strong>zugsbereich<br />
und die verschiedenen<br />
Zielgruppen auszurichten. Mit Blick<br />
auf das verfolgte Mobilitätskonzept<br />
s<strong>in</strong>d entsprechende Kombitickets mit<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
den Verkehrsbetrieben und der Deutschen<br />
Bahn zu entwickeln und Vergünstigungen<br />
für die Inanspruchnahme<br />
von Leihfahrzeugen vorzusehen.<br />
Auch s<strong>in</strong>d Vergünstigungen für die<br />
Nutzung von Angeboten außerhalb<br />
des Veranstaltungsgeländes (z.B.<br />
Kunstmuseum) zu verfolgen, die ggf.<br />
auch zu e<strong>in</strong>em Wiederholungsbesuch<br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> anregen. Die Preisgestaltung<br />
mit den bewährten Staffelungen<br />
und Komb<strong>in</strong>ationen sowie e<strong>in</strong><br />
Konzept für Angebots-Packages s<strong>in</strong>d<br />
noch weiter auszuarbeiten.<br />
E<strong>in</strong> Sponsor<strong>in</strong>g-Konzept, das nicht<br />
alle<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>werbung von Geld- oder<br />
Sachmittelspenden dient, sondern<br />
auch ideelle Träger des Projektes<br />
und Multiplikatoren gew<strong>in</strong>nt, sollte<br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> ansässige bzw. auf dem<br />
Feld der thematisierten Innovationen<br />
tätige Unternehmen und sonstige<br />
Organisation e<strong>in</strong>beziehen. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus werden sich über die weitere<br />
Themenentwicklung Zugänge zu<br />
potenziellen Partnern und Sponsoren<br />
eröffnen.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 131
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Etablierte, ohneh<strong>in</strong> jährlich <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> stattf<strong>in</strong>dende<br />
Feste und Großveranstaltungen<br />
sollten <strong>in</strong> das Veranstaltungsprogramm<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />
D7 Veranstaltungskonzept<br />
Ähnlich dem Market<strong>in</strong>gkonzept ist<br />
auch das Rahmenprogramm <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne<br />
e<strong>in</strong>es Veranstaltungskalenders <strong>im</strong><br />
Vorfeld der Gartenschau detaillierter<br />
auszuarbeiten. Auf e<strong>in</strong>ige räumliche<br />
und organisatorische Eckpunkte<br />
e<strong>in</strong>es Veranstaltungskonzeptes, welche<br />
<strong>in</strong> der Gartenschaukonzeption<br />
bereits veranlagt s<strong>in</strong>d, kann jedoch<br />
schon h<strong>in</strong>gewiesen werden.<br />
Als Träger des Rahmenprogramms<br />
kommen neben der zu gründenden<br />
Gartenschaugesellschaft auch die<br />
örtlichen Vere<strong>in</strong>e, Verbände und<br />
Institutionen sowie weitere Partner<br />
und Sponsoren <strong>in</strong> Frage. Etablierte,<br />
ohneh<strong>in</strong> jährlich <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> stattf<strong>in</strong>dende<br />
Feste und Großveranstaltungen<br />
sollten <strong>in</strong> das Veranstaltungsprogramm<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden. Zu<br />
solchen „festen Größen“ <strong>im</strong> Veranstaltungsjahr<br />
<strong>Ahlen</strong>s zählen neben<br />
dem (zeitlich vor der Gartenschau<br />
liegenden) Karneval <strong>in</strong>sbesondere<br />
„Rock am Schacht“ (Amateurband-<br />
Auftritte), die „Neue <strong>Ahlen</strong>er Messe“<br />
(Verbraucherausstellung), der<br />
„Kneipenmarathon“ (Band-Festival <strong>in</strong><br />
der <strong>Ahlen</strong>er Innenstadt), der „Stadtteil-<br />
und Haldenlauf“, der „Gourmetmarkt“,<br />
das „<strong>Ahlen</strong>er Stadtfest“, das<br />
We<strong>in</strong>fest sowie der „<strong>Ahlen</strong>er Pöttkes-<br />
und Töttkenmarkt“ (Handwerks- und<br />
Krammarkt), die <strong>im</strong> Jahr <strong>2017</strong> ganz<br />
<strong>im</strong> Zeichen der Gartenschau stehen<br />
könnten.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus sollten neue und<br />
spezifische Veranstaltungsformate<br />
entwickelt werden, welche die Gartenschau<br />
<strong>im</strong> Präsentationsjahr „<strong>in</strong> die<br />
Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> tragen“ und vorhandene<br />
Angebote <strong>in</strong> das Rahmenprogramm<br />
oder <strong>in</strong> Packages e<strong>in</strong>beziehen.<br />
Hierfür bietet sich das Wegedreieck<br />
als „grüner Faden“ an, welches<br />
spielerisch <strong>in</strong> Veranstaltungsformate<br />
e<strong>in</strong>gebunden werden kann (z.B.<br />
Geocach<strong>in</strong>g-Festival „Schatzsuche<br />
<strong>im</strong> Bermuda-Dreieck“, K<strong>in</strong>der- und<br />
Jugendchor-Festival „Drei-Klang“,<br />
Skate- und Parkour-Festival „<strong>Ahlen</strong><br />
spr<strong>in</strong>gt <strong>im</strong> Dreieck“).<br />
Für die traditionell zum Gartenschauprogramm<br />
zählenden konfessionellen<br />
Angebote bietet ergänzend<br />
auch die Osthalde e<strong>in</strong>en geeigneten<br />
„spirituellen Ort“. So kann die Fronleichnamsprozession<br />
<strong>2017</strong> zum<br />
Haldenkreuz führen, aber auch das<br />
Erlebnis des Sonnenuntergangs und<br />
das geme<strong>in</strong>same Fastenbrechen <strong>im</strong><br />
Ramadan fände auf dem Hochplateau<br />
e<strong>in</strong>en besonderen Ort.<br />
Die fünf unterschiedlich großen und<br />
<strong>in</strong>dividuell gestalteten Gipfelorte der<br />
Halde bieten ebenso wie das Plateau<br />
auf der Südflanke Raum für unterschiedliche<br />
Veranstaltungsformate.<br />
Für Großveranstaltungen (z.B. Open-<br />
Air-Konzerte) kann das ebenfalls dem<br />
Gartenschaugelände benachbarte<br />
Wersestadion dienen. Dieser ergänzende<br />
„externe“ Veranstaltungsort<br />
trägt auch der Erfahrung vergangener<br />
Gartenschauen Rechnung, dass<br />
die Besucher der Großveranstaltungen<br />
neben den eigentlichen Gartenschaubesuchern<br />
als eigenständige<br />
Gruppe anzusehen s<strong>in</strong>d.<br />
132 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D8 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Bevölkerung<br />
In der Kürze ihrer Entstehungszeit<br />
von etwa vier Monaten haben das<br />
Konzept „<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ und die<br />
Machbarkeitsstudie für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e beachtliche<br />
öffentliche Aufmerksamkeit<br />
und Mitwirkung erfahren.<br />
Der große Zuspruch, den die Bewerbung<br />
am Ende dieser Bearbeitungsphase<br />
<strong>in</strong> der Bevölkerung und über<br />
alle Parteigrenzen h<strong>in</strong>weg erfährt, ist<br />
vor allem deshalb bemerkenswert,<br />
weil aufgrund früherer Anläufe zu<br />
e<strong>in</strong>er Gartenschaubewerbung und<br />
zwischenzeitlicher Diskussionen zu<br />
Beg<strong>in</strong>n des Arbeitsprozesses e<strong>in</strong>e<br />
weit verbreitete Skepsis gegenüber<br />
e<strong>in</strong>er neuerlichen Bewerbung festzustellen<br />
war.<br />
Die Beauftragung und Erstellung e<strong>in</strong>er<br />
Gartenschaubewerbung war e<strong>in</strong>e<br />
Zeit des „R<strong>in</strong>gens <strong>Ahlen</strong>s mit sich<br />
selbst“, welche – unabhängig vom<br />
Ausgang e<strong>in</strong>er Bewerbung – bereits<br />
als e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für die öffentliche<br />
Diskussionskultur <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> verbucht<br />
werden kann.<br />
Der St<strong>im</strong>mungswandel und die breite<br />
Unterstützung s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Rückblick vor<br />
allem auf zwei Umstände zurückzuführen:<br />
Zum e<strong>in</strong>en überzeugte die<br />
konsequente Fokussierung auf das<br />
langfristig angelegte Konzept „<strong>Ahlen</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“, zu dessen Realisierung<br />
e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong> wichtige<br />
und konzentrierte Impulse geben<br />
soll, das aber auch ohne <strong>Landesgartenschau</strong><br />
e<strong>in</strong>e Entwicklungsperspektive<br />
für <strong>Ahlen</strong> aufzeigt und damit<br />
ke<strong>in</strong>esfalls vergeblich wäre. Zum anderen<br />
wurde der <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong> von<br />
Beg<strong>in</strong>n an als Kommunikations- und<br />
Aktivierungsprojekt angelegt, ohne<br />
Scheu vor dem Unfertigen aus dem<br />
laufenden Arbeitsprozess öffentlich<br />
berichtet und damit viele Menschen<br />
– organisiert oder nicht – <strong>in</strong>spiriert,<br />
sich <strong>in</strong> den Entstehungsprozess<br />
mit eigenen Me<strong>in</strong>ungen und Ideen<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und selbst Initiative zu<br />
ergreifen.<br />
Am 2. Dezember 2010 wurden <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er ersten öffentlichen Präsentation<br />
<strong>im</strong> Rathaus die Idee des <strong>Ahlen</strong>er<br />
<strong>Trialog</strong>s und die Initiativen für Innovation<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Am gleichen Tag wurde auf den<br />
Internetseiten der Stadt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong><br />
eigener Bereich freigeschaltet, der<br />
den Planungen um den <strong>Trialog</strong> und<br />
die Gartenschau gewidmet ist und<br />
<strong>in</strong> den die Zwischenergebnisse des<br />
Arbeitsprozesses laufend für jedermann<br />
zugänglich e<strong>in</strong>gestellt werden.<br />
Diese Offenheit <strong>in</strong> der Informationspolitik<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em regen<br />
Interesse der Lokalpresse führte <strong>in</strong><br />
Kürze zu e<strong>in</strong>em hohen Bekanntheitsgrad<br />
des „<strong>Trialog</strong>s“ <strong>in</strong> der Bevölkerung.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>spirierte<br />
sie <strong>in</strong> Folge viele Bürger<strong>in</strong>nen und<br />
Bürger, eigene Ideen für das Konzept<br />
e<strong>in</strong>zureichen. Diese Ideen bewegen<br />
sich zwar vielfach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Detaillierungsgrad,<br />
welcher den Rahmen<br />
e<strong>in</strong>er Konzept- und Machbarkeitsstudie<br />
übersteigt, und konnten deshalb<br />
nicht alle unmittelbar übernommen<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Der Prozess der Erarbeitung der Gartenschaubewerbung<br />
kann als solcher<br />
bereits als e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für die öffentliche<br />
Diskussionskultur <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> verbucht<br />
werden.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 133
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Über die größeren Veranstaltungen<br />
h<strong>in</strong>aus fanden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Runde noch<br />
viele Gespräche mit weiteren Schlüsselakteuren<br />
statt, die sowohl als Sprachrohr<br />
vielfältiger bürgerschaftlicher Interessen<br />
als auch als Multiplikatoren der Idee<br />
des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />
e<strong>in</strong>nahmen.<br />
werden. Da allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit mit dem<br />
Konzept gegeben ist, werden diese<br />
Ideen als Input für die nachfolgenden<br />
Prozessschritte <strong>im</strong> Anhang der Studie<br />
nachrichtlich dokumentiert.<br />
Bei e<strong>in</strong>em gut besuchten „Sonntagsspaziergang“<br />
auf die w<strong>in</strong>terliche<br />
Osthalde am 19. Dezember<br />
2010 konnten der Kernbereich e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> von oben <strong>in</strong> den<br />
Blick genommen, unbekannte Orte<br />
der eigenen Stadt entdeckt und über<br />
die besondere St<strong>im</strong>mung die Potenziale<br />
der sonst so „abstrakten Ideen“<br />
sehr unmittelbar und persönlich<br />
erfahren werden.<br />
Mittlerweile hatten sich bereits zahlreiche<br />
Unternehmen, Organisationen<br />
und Privatpersonen auf der Internetseite<br />
des Projektes öffentlich als<br />
Unterstützer der <strong>Landesgartenschau</strong>bewerbung<br />
registrieren lassen.<br />
Auch <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er zweiten<br />
öffentlichen Vorstellung des Kon-<br />
zeptes am 11. Januar 2011, die e<strong>in</strong>e<br />
große Resonanz erfuhr, erhielten der<br />
„<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>“ und die Gartenschaubewerbung<br />
une<strong>in</strong>geschränkten<br />
Zuspruch. Die <strong>in</strong> dem Konzept liegenden<br />
Chancen für die Stadt waren<br />
für alle Teilnehmer nachvollziehbar<br />
und ließen bereits e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Aufbruchst<strong>im</strong>mung verspüren.<br />
Über diese größeren Veranstaltungen<br />
h<strong>in</strong>aus fanden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Runde<br />
noch viele Gespräche mit Vere<strong>in</strong>svertretern,<br />
der Bürgerstiftung, Kulturvertretern<br />
und weiteren Schlüsselakteuren<br />
statt, die sowohl als Sprachrohr<br />
vielfältiger bürgerschaftlicher Interessen<br />
als auch als Multiplikatoren<br />
der Idee des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle e<strong>in</strong>nahmen.<br />
Die bereits mehrfach zitierte „Kürze<br />
der Zeit“ hat auch die Möglichkeiten<br />
begrenzt, weitere Beteiligungsformate<br />
über die bereits beschriebenen<br />
h<strong>in</strong>aus auf- und auszubauen. Die<br />
Erfahrungen aus der Erarbeitungsphase<br />
der Studie und entsprechende<br />
H<strong>in</strong>weise aus der Bevölkerung lassen<br />
die Stadt <strong>Ahlen</strong> folgende Bauste<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>es Beteiligungskonzeptes<br />
verfolgen:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Aufbau e<strong>in</strong>er eigenen Webseite<br />
für die <strong>Landesgartenschau</strong> mit<br />
<strong>in</strong>tegriertem Forum und Ideenbox<br />
(Social-Media-Kampagne)<br />
Erstellung e<strong>in</strong>er Informationsbroschüre<br />
(zweisprachig deutsch –<br />
türkisch) als Hauswurfsendung<br />
E<strong>in</strong>beziehung der Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />
Schlüsselakteursgespräche<br />
Angebot regelmäßiger Stadtspaziergänge<br />
und Fahrradexkursionen<br />
zu Schlüsselräumen des<br />
Projektes mit der Möglichkeit<br />
des Austausches über aktuelle<br />
Projektstände<br />
Öffentliche Bürgerveranstaltungen,<br />
ggf. auch als Werkstätten,<br />
134 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
•<br />
•<br />
zu den Meilenste<strong>in</strong>en des weiteren<br />
Projektverlaufs<br />
Baustellenführungen<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> das<br />
Veranstaltungsprogramm e<strong>in</strong>er<br />
<strong>Landesgartenschau</strong><br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird <strong>im</strong> Falle e<strong>in</strong>es<br />
Zuschlags für die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
verfolgt, m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> „Bürgerprojekt“<br />
für das Präsentationsjahr<br />
zu entwickeln. Erste Überlegungen<br />
hierzu fokussieren sich auf e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>beziehung der dem Gartenschaugelände<br />
benachbarten ehemaligen<br />
Zechensiedlung („Gartenstadt“).<br />
Daneben bedarf es e<strong>in</strong>er Struktur,<br />
die den Beteiligungsprozess organisatorisch<br />
und <strong>in</strong>haltlich koord<strong>in</strong>iert.<br />
Als e<strong>in</strong>e besondere Aufgabe hierbei<br />
ist die E<strong>in</strong>beziehung der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />
und Bewohner mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />
anzusehen. Prädest<strong>in</strong>iert<br />
für diese Aufgabe ist das <strong>im</strong><br />
Rahmen des Handlungsprogramms<br />
Soziale Stadt NRW e<strong>in</strong>gerichtete<br />
Stadtteilforum Süd-Ost e.V. mit dem<br />
Stadtteilbüro <strong>in</strong> der Kolonie (bzw. mit<br />
Auslaufen des Programms etwaiger<br />
Nachfolgestrukturen). Das Stadtteilbüro<br />
ist Treffpunkt und Anlaufstelle<br />
für zahlreiche Menschen aller Altersgruppen<br />
und Nationalitäten und kann<br />
auch als Ideensammelstelle für die<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> dienen.<br />
Erfahrungen andernorts zeigen<br />
weiterh<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> bürgerschaftlich<br />
getragenes Gremium (z.B. e<strong>in</strong> Beirat<br />
e<strong>in</strong>er zu gründenden Gartenschau<br />
GmbH) e<strong>in</strong> hilfreiches Forum zur<br />
Sammlung von und Beratschlagung<br />
über Ideen aus der Bevölkerung darstellt,<br />
e<strong>in</strong>e Mittler- und Multiplikatorrolle<br />
zwischen Verwaltung / Planung<br />
und Bürgerschaft e<strong>in</strong>nehmen und<br />
damit zugleich zur Entlastung formaler<br />
Strukturen wie auch zur Identifikation<br />
der Bevölkerung mit dem Projekt<br />
beitragen kann. Es ist daher vorgesehen,<br />
die Bürgerschaft <strong>in</strong> die weiteren<br />
Planungen auch <strong>in</strong>stitutionalisiert<br />
e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Es ist vorgesehen, die Bürgerschaft<br />
auch <strong>in</strong>stitutionalisiert (z.B. über e<strong>in</strong>en<br />
Beirat e<strong>in</strong>er zu gründenden Gartenschau<br />
GmbH) <strong>in</strong> die weiteren Planungen e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 135
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Für den Kernbereich der Gartenschau<br />
ergibt sich e<strong>in</strong> Gesamt<strong>in</strong>vestitionsvolumen<br />
<strong>in</strong> Höhe von rd. 6,3 Mio. Euro. Mit<br />
weiteren rd. 19,6 Mio. Euro werden die<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> der Gesamtstadt <strong>in</strong> den<br />
Entwicklungsbereichen entlang des<br />
Wegedreiecks und die Maßnahmen des<br />
Wegedreiecks selbst kalkuliert.<br />
D9 E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenbetrachtung<br />
Die <strong>in</strong> den Teilbereichen des vorgestellten<br />
Konzeptes erwarteten Investitionen<br />
und die mit der Durchführung<br />
der Gartenschau verknüpften Kosten<br />
wurden <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er Kostenschätzung<br />
ermittelt. Die Kostenaufstellung<br />
greift auf Erfahrungswerte<br />
vergleichbarer Maßnahmen zurück,<br />
basiert auf dem heutigen Wissensstand<br />
und erfolgt vorbehaltlich der<br />
weiteren planerischen Vertiefung.<br />
Enthalten s<strong>in</strong>d anteilige Kosten für<br />
folgende bereits vor der Gartenschaubewerbung<br />
projektierte Maßnahmen,<br />
jeweils zuzüglich der anteiligen<br />
Planungskosten (gerundet):<br />
Osttangente 1. BA 3.800.000,00 €<br />
Werse und Olfe 1.495.000,00 €<br />
<strong>Ahlen</strong>er Innenstadt 645.000,00 €<br />
Grundstückserwerb 336.000,00 €<br />
gesamt 6.276.000,00 €<br />
Die Kosten für die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
gliedern sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Investitionshaushalt<br />
für dauerhafte<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Kernbereich des<br />
Veranstaltungsgeländes Westfalen<br />
und des ergänzenden Erlebnisbereiches<br />
Osthalde, begleitende <strong>in</strong>vestive<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich Städtebau,<br />
Verkehr und der ökologischen<br />
Verbesserung von Fließgewässern<br />
sowie den Durchführungshaushalt<br />
für temporäre Maßnahmen. H<strong>in</strong>zu<br />
kommen noch die Investitionskosten<br />
für dauerhafte Maßnahmen <strong>in</strong><br />
den Entwicklungsbereichen, den so<br />
genannten Lupenräumen.<br />
Für den Kernbereich der <strong>Landesgartenschau</strong><br />
entstehen demnach Investitionskosten<br />
<strong>in</strong> Höhe von rd. 6,3<br />
Mio. Euro, für den Erlebnisbereich<br />
Osthalde weitere Investitionskosten<br />
<strong>in</strong> Höhe von rd. 1,7 Mio. Euro. Nicht<br />
enthalten hier<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die Kosten für<br />
notwendige Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />
zur Entlassung<br />
aus der Bergaufsicht. Dazu werden<br />
Investitionen <strong>im</strong> Sektor Städtebau /<br />
Verkehr (rd. 12,3 Mio. Euro) sowie für<br />
den ökologischen Umbau von Werse<br />
und Olfe (rd. 1,8 Mio. Euro) erwartet.<br />
Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> Gesamt<strong>in</strong>vestitionsvolumen<br />
für die Gartenschau<br />
<strong>in</strong> Höhe von rd. 22,2 Mio. Euro. Mit<br />
weiteren rd. 3,7 Mio. Euro werden die<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> den Entwicklungsbereichen<br />
längs des Wegedreiecks<br />
kalkuliert.<br />
Die mit der Gartenschau verknüpften<br />
grundlegenden strukturellen Veränderungen<br />
<strong>in</strong> der Stadt <strong>Ahlen</strong> und<br />
bezüglich des Standortes Westfalen<br />
eröffnen über die auf e<strong>in</strong>e Gartenschau<br />
zugeschnittenen Fördermöglichkeiten<br />
h<strong>in</strong>aus die Möglichkeit, die<br />
Zuwendungen <strong>in</strong> den Bereichen der<br />
Strukturförderung sowie der Bewältigung<br />
der Lasten an den Bergbaustandorten<br />
zu akquirieren. Unter<br />
Annahme e<strong>in</strong>er Förderquote von<br />
60 % werden daher auf der E<strong>in</strong>nahmenseite<br />
neben der Pauschalförderung<br />
für <strong>Landesgartenschau</strong>en <strong>in</strong><br />
Höhe von 5,0 Mio. Euro ergänzende<br />
Fördermittel <strong>in</strong> Höhe von rd. 10,3<br />
136 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Mio. Euro <strong>in</strong> Ansatz gebracht. Damit<br />
ergibt sich e<strong>in</strong> Eigenanteil der Stadt<br />
<strong>Ahlen</strong> bei den Investitionen für e<strong>in</strong>e<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>in</strong> Höhe von rd.<br />
6,9 Mio. Euro.<br />
H<strong>in</strong>zu kommen – unter den gleichen<br />
Annahmen – kommunale Eigenmittel<br />
von ca. 1,5 Mio. Euro für die Maßnahmen<br />
<strong>in</strong> den Entwicklungsbereichen<br />
.<br />
Für die Durchführung der Gartenschau<br />
werden Kosten <strong>in</strong> Höhe von<br />
rd. 6,8 Mio. Euro erwartet, denen unter<br />
Zugrundelegung e<strong>in</strong>er konservativen<br />
Schätzung von 600.000 Besuchern<br />
erwartete E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> Höhe<br />
von 6,0 Mio. Euro entgegenstehen.<br />
Der Eigenanteil der Stadt <strong>Ahlen</strong> für<br />
das Durchführungsbudget beläuft<br />
sich demnach auf rd. 830.000,00<br />
Euro.<br />
Somit ist für die Durchführung der<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> sowie die Realisierung<br />
der umfangreichen Struktur<strong>in</strong>vestitionen<br />
e<strong>in</strong> kommunaler Eigen-<br />
Die Ruhrkohle AG hat bereits ihr grundsätzliches<br />
Interesse an e<strong>in</strong>er Nachnutzung<br />
der anderweitig nicht vermarktbaren<br />
Freiflächen auf Westfalen bekundet und<br />
hierzu den Ansatz e<strong>in</strong>es „Produktiven<br />
Parks“ vorgeschlagen.<br />
anteil <strong>in</strong> Höhe von <strong>in</strong>sgesamt rd. 9,2<br />
Mio. Euro zu erwarten.<br />
Für den Pflege- und Unterhaltungsaufwand<br />
für jene Flächen und Wege<br />
<strong>in</strong>nerhalb und außerhalb des Gartenschaugeländes,<br />
die <strong>in</strong> die Pflege<br />
und Unterhaltung des Gesamtbestandes<br />
kommunaler Grünflächen<br />
der Stadt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>gehen, werden<br />
jährliche Kosten <strong>in</strong> Höhe von rd.<br />
150.000,00 Euro erwartet.<br />
Die Kosten für die Bewirtschaftung<br />
des „Produktiven Parks“ auf Westfalen<br />
wurden hierbei nicht <strong>in</strong> Ansatz<br />
gebracht, da derzeit von e<strong>in</strong>em<br />
eigenwirtschaftlichen Management<br />
dieser Flächen durch e<strong>in</strong>en Dritten<br />
ausgegangen wird.<br />
Die Ruhrkohle AG hat bereits ihr<br />
grundsätzliches Interesse an e<strong>in</strong>er<br />
solchen so genannten „m<strong>in</strong>derwertigen<br />
Nachnutzung“ der nicht anderweitig<br />
vermarktbaren Freiflächen auf<br />
Westfalen bekundet und hierzu den<br />
Nachnutzungsansatz e<strong>in</strong>es „Produk-<br />
tiven Parks“ vorgeschlagen.<br />
Für die Pflege und Unterhaltung der<br />
Osthalde werden jährliche Kosten <strong>in</strong><br />
Höhe von gut 26.000,00 Euro e<strong>in</strong>gestellt,<br />
wobei hier noch Kooperationsmöglichkeiten<br />
(unter anderem mit<br />
dem Regionalverband Ruhr RVR) zu<br />
prüfen s<strong>in</strong>d.<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 137
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenbetrachtung –<br />
Zusammenstellung<br />
alle Angaben <strong>in</strong> €<br />
brutto gerundet<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> (LAGA)<br />
Ausgaben 6.291.000,00<br />
Investitionshaushalt (€) Durchführungshaushalt (€)<br />
Kernbereich LAGA<br />
<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />
Ausgaben 1.728.000,00<br />
Erlebnisbereich Osthalde<br />
<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />
Ausgaben 12.319.000,00<br />
Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />
Städtebau, Verkehr, Mobilitätsoffensive<br />
<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />
Ausgaben 1.824.000,00<br />
Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />
ökolog. Verbesserung Fließgewässer<br />
<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />
6.780.000,00<br />
Kernbereich LAGA<br />
<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />
Gesamtausgaben LAGA 22.162.000,00 6.780.000,00<br />
E<strong>in</strong>nahmen 5.000.000,00<br />
Förderung LAGA<br />
E<strong>in</strong>nahmen 10.297.000,00<br />
Sonstige Fördermittel<br />
Annahme: Pauschalförderung<br />
60 % von 17.162.000,00<br />
5.950.000,00<br />
E<strong>in</strong>trittsgelder/Pacht/Merchandis<strong>in</strong>g<br />
Annahme: 600.000 Besucher<br />
Gesamte<strong>in</strong>nahmen LAGA 15.297.000,00 5.950.000,00<br />
Kommunale Unterdeckung<br />
konservatives Szenario<br />
- 6.865.00,00 - 830.000,00<br />
138 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
alle Angaben <strong>in</strong> €<br />
brutto gerundet<br />
Entwicklungsbereiche entlang<br />
Wegedreieck<br />
Ausgaben 3.749.000,00<br />
Investitionshaushalt (€) Durchführungshaushalt (€)<br />
Entwicklungsbereiche<br />
<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />
Gesamtausgaben<br />
Entwicklungsbereiche 3.749.000,00<br />
E<strong>in</strong>nahmen 2.249.000,00<br />
Sonstige Fördermittel<br />
Annahme: Pauschalförderung<br />
60 % von 3.749.000,00<br />
Gesamte<strong>in</strong>nahmen<br />
Entwicklungsbereiche 2.249.000,00<br />
Kommunale Unterdeckung<br />
konservatives Szenario<br />
- 1.500.000,00<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 139
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Investitionshaushalt Kernbereich <strong>Landesgartenschau</strong> –<br />
Dauerhafte Maßnahmen<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
E<strong>in</strong>gangsplatz Nord (Schachtstraße) 4.300 m²<br />
Fertigstellung 06/2011 0,00<br />
Beleuchtung<br />
Gestaltlicht<br />
1 psch 10.000,00<br />
Zwischensumme 10.000,00<br />
E<strong>in</strong>gangsplatz Ost 1.000 m²<br />
Repräsentative Platzflächen Parke<strong>in</strong>gang 600 m² 90.000,00<br />
Repräsentative Landschaftsgestaltung 400 m² 12.000,00<br />
Beleuchtung<br />
Funktion- und Gestaltlicht<br />
1 psch 15.000,00<br />
Zwischensumme 117.000,00<br />
E<strong>in</strong>gangsplatz Süd 3.900 m²<br />
Grunderwerb 3.900 m² 19.500,00<br />
Baureifmachung<br />
Rodung<br />
1 psch 20.000,00<br />
Repräsentative Platzflächen Parke<strong>in</strong>gang 2.000 m² 300.000,00<br />
Böschungsgestaltung Werse 1600 m² 40.000,00<br />
Wersezugang 300 m² 75.000,00<br />
Beleuchtung<br />
Gestaltlicht<br />
1 psch 10.000,00<br />
Zwischensumme 464.500,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Industriefuge BA 1 53.300 m²<br />
Fertigstellung 12/2008 0,00<br />
Sanierung | Sicherung Schachthalle<br />
und Mannschaftsgang<br />
Licht<strong>in</strong>szenierung denkmalgeschützte<br />
Zechengebäude<br />
Aufstieg /Aussichtspunkt Förderturm<br />
Schacht 2<br />
1 psch 350.000,00<br />
1 psch 50.000,00<br />
1 psch 250.000,00<br />
Zwischensumme 650.000,00<br />
Industriefuge BA 2<br />
Abschnitt: Lokschuppen – Werse<br />
26.100 m²<br />
Promenade 4.050 m² 324.000,00<br />
Campusflächen 2.000 m² 120.000,00<br />
Wiesenflächen 13.250 m² 66.250,00<br />
Anb<strong>in</strong>dung Osthalde 3.300 m² 72.600,00<br />
Ausstattung 1 psch 20.000,00<br />
Zwischensumme 602.850,00<br />
Landschaftsbauwerk 22.750 m²<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />
Treppen und Rampen 420 m 105.000,00<br />
Aufenthaltsflächen Plateau 750 m² 37.500,00<br />
Ausstattung 1 psch 20.000,00<br />
Pflanzung<br />
restriktionsangemesssen<br />
6.825 m² 54.600,00<br />
Zwischensumme 217.100,00<br />
140 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
„Produktiver Park“ 226.300 m²<br />
Grunderwerb 226.300 m² 56.575,00<br />
Baureifmachung durch Vornutzer<br />
Entlassung Bergaufsicht<br />
Qualifizierende Baureifmachung<br />
Nachnutzungsziel: nachhaltige<br />
Vegetationsentwicklung<br />
226.300 m² 0,00<br />
226.300 m² 678.900,00<br />
Ost-West-Weg 750m m 86.250,00<br />
Wersebrücke West<br />
Fußgänger + Radfahrer<br />
90 m² 225.000,00<br />
Anschlusswege Siedlung + Westhalde 1.000m m 85.000,00<br />
Landschaftstexturen aus Baumreihen 4.800m m 288.000,00<br />
Wiesenflächen/ Initialbegrünung 44.500 m² 13.350,00<br />
Optionsfelder ‚Holzumtriebsplantage’ 177.550 m² 35.510,00<br />
Zwischensumme 1.468.585,00<br />
Wasserpark<br />
ehemalige Kläranlage<br />
20.000 m²<br />
Grunderwerb 20.000 m² 5.000,00<br />
Baureifmachung durch Vornutzer<br />
Entlassung Bergaufsicht<br />
Qualifizierende Baureifmachung<br />
Nachnutzungsziel: nachhaltige<br />
Vegetationsentwicklung<br />
20.000 m² 0,00<br />
20.000 m² 60.000,00<br />
Wege 250 m 21.250,00<br />
Stege + Plattformen 1 psch 80.000,00<br />
Sicherungsmaßnahmen 1 psch 30.000,00<br />
Pflanzung 1 psch 15.000,00<br />
Zwischensumme 211.250,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Westhalde 97.000 m²<br />
Grunderwerb 97.000 m² 24.250,00<br />
Baureifmachung durch Vornutzer<br />
Entlassung Bergaufsicht<br />
Qualifizierende Baureifmachung<br />
Nachnutzungsziel: nachhaltige<br />
Vegetationsentwicklung<br />
97.000 m² 0,00<br />
97.000 m² 291.000,00<br />
Wege 1 psch 20.000,00<br />
Treppen und Rampen 500 m 125.000,00<br />
Sicherungsmaßnahmen 1 psch 50.000,00<br />
Bodenmodellierung 10.000 m³ 100.000,00<br />
Aussichtspunkt Werse 1 psch 75.000,00<br />
Pflanzung/Initiale<strong>in</strong>saaten 1 psch 20.000,00<br />
Zwischensumme 705.250,00<br />
Gesamtsumme Investitionskosten /<br />
Dauerhafte Maßnahmen 476.275 m² 4.446.535,00<br />
Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />
Wettbewerbsverfahren LAGA 300.000,00<br />
Projektsteuerung Planen und Bauen 500.000,00<br />
Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 822.600,00<br />
Sonstiges 222.300,00<br />
Gesamtsumme Planungskosten /<br />
Dauerhafte Maßnahmen 1.844.900,00<br />
Investitionshaushalt gesamt 6.291.435,00<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 141
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Investitionshaushalt Erlebnisbereich Osthalde –<br />
Dauerhafte Maßnahmen ohne vornutzungsbed<strong>in</strong>gte Geländeaufbereitung<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Osthalde 750.000 m²<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 1 psch 0,00<br />
Baureifmachung durch Vornutzer<br />
Abbruch, Rodung, sonstige<br />
vorbereitende Maßnahmen<br />
1 psch 0,00<br />
E<strong>in</strong>gangsplätze 4 Stk 200.000,00<br />
Wersebrücke Ost<br />
Fußgänger-/Radfahrer-Anb<strong>in</strong>dung<br />
Haldenrundweg an den Werseradweg<br />
Jugendcamp<br />
Modellierung, Strukturpflanzung,<br />
Wiesenansaaten<br />
80 m² 160.000,00<br />
1 psch 50.000,00<br />
Haldenwege 4.500 m 292.500,00<br />
Passstraße<br />
Andienung Haldengipfel<br />
800 m 84.000,00<br />
Gipfelpfad 850 m 127.500,00<br />
Gipfelorte 5 Stk 500.000,00<br />
Gesamtsumme Investitionskosten<br />
Erlebnisbereich Osthalde 1.414.000,00<br />
Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />
Projektsteuerung 75.000,00<br />
Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 168.680,00<br />
Sonstiges 70.700,00<br />
Gesamtsumme Planungskosten<br />
Erlebnisbereich Osthalde 314.380,00<br />
Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />
Erlebnisbereich Osthalde 1.728.380,00<br />
Durchführungshaushalt – Temporäre Maßnahmen<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Infrastruktur und Präsentationsphase<br />
E<strong>in</strong>friedung 3.500 m 175.000,00<br />
Haupte<strong>in</strong>gang mit Kassensystem 2 Stk 40.000,00<br />
Nebene<strong>in</strong>gang für Dauerkarten<strong>in</strong>haber/<br />
Drehkreuze Ausgang<br />
3 Stk 30.000,00<br />
LAGA-Leitsystem <strong>in</strong>tern 1 psch 100.000,00<br />
Veranstaltungsbühnen / Pavillons /<br />
Kle<strong>in</strong>architekturen<br />
1 psch 200.000,00<br />
Herrichtung historische Zechengebäude 1 psch 400.000,00<br />
Hallenschau <strong>in</strong> historischen<br />
Zechengebäuden<br />
2.000 m² 100.000,00<br />
Hallenschau Baufelder 1.000 m² 150.000,00<br />
Energiegärten mit baulichen Elementen 3.000 m² 150.000,00<br />
Wechselbepflanzung bzw. –saat<br />
Optionsfelder<br />
Themengärten und Leistungsschau<br />
GaLa-Bau<br />
20.000 m² 400.000,00<br />
2.500 m² 250.000,00<br />
Zwischensumme 1.995.000,00<br />
Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />
Stellplatzanlage Busse<br />
an der Bergamtsstraße<br />
Stellplatzanlage Elektrofahrzeuge<br />
an der Bergamtsstraße<br />
Stellplatzanlage PKW<br />
an der Straße Zum Schl<strong>in</strong>genfeld<br />
3.000 m² 60.000,00<br />
5.000 m² 100.000,00<br />
45.000 m² 900.000,00<br />
Leitsystem + Parkplatzdienste 1 psch 100.000,00<br />
Verleihstation: E-Bikes, Segways 1 psch 100.000,00<br />
Zwischensumme m² 1.260.000,00<br />
142 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Betrieb und Unterhaltung<br />
Veranstaltungsetat psch 500.000,00<br />
Sanitäre Anlagen/Abfallentsorgung psch 100.000,00<br />
Intensivpflegemaßnahmen LAGA psch 150.000,00<br />
Energie-/Wasser-/Ver- und -entsorgung psch 100.000,00<br />
Versicherungen psch 75.000,00<br />
Service-/ Bewachungsdienste psch 200.000,00<br />
Rückbaukosten psch 100.000,00<br />
Zwischensumme 1.225.000,00<br />
Gesamtsumme<br />
Investitionskosten Durchführungsetat 4.480.000,00<br />
Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />
LAGA-Projektgesellschaft<br />
Personal-/ Sach- und Betriebskosten<br />
psch 1.250.000,00<br />
Werbung / Market<strong>in</strong>g psch 750.000,00<br />
Fachgutachten / Honorare psch 100.000,00<br />
Planungshonorare Präsentation 200.000,00<br />
Gesamtsumme<br />
Planungskosten Durchführungsetat 2.300.000,00<br />
Durchführungsetat gesamt 6.780.000,00<br />
Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />
Städtebau / Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur / Mobilitätsoffensive<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Wegedreieck<br />
Grunderwerb 1 psch 100.000,00<br />
Baureifmachung<br />
Abbruch, Rodung, sonstige Maßnahmen<br />
Wegebau Werse-Sequenz<br />
überwiegend Wegeausbau <strong>im</strong> Bestand<br />
Wegebau Olfe-Sequenz<br />
überwiegend Neubau<br />
Wegebau Zechenbahn-Sequenz<br />
überwiegend Wegeausbau auf<br />
vorhandenem Gleisschotter<br />
1 psch 200.000,00<br />
4.100 m 451.000,00<br />
3.200 m 464.000,00<br />
2.400 m 180.000,00<br />
Funktionslicht | Sicherheitslicht 555 Stk 555.000,00<br />
Wersebrücke, Knotenpunkt Wegedreieck<br />
Fußgänger + Radfahrer<br />
150 m² 375.000,00<br />
Knotenpunkte 4 Stk 300.000,00<br />
Leit- und Infosystem 1 psch 250.000,00<br />
Ausstattung: begleitende Spiel- und<br />
Aufenthaltsanlässe<br />
1 psch 150.000,00<br />
Querungen Wegedreieck 1 psch 150.000,00<br />
Licht<strong>in</strong>szenierung Bahnunterführung 2 Stk 160.000,00<br />
Zwischensumme m² 3.335.000,00<br />
Osttangente 1. BA<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 1 psch 0,00<br />
Straßenbau <strong>in</strong>kl. Brückenbauwerk 1. BA<br />
Guissener Straße bis Zeche Westfalen<br />
Unterführung Osttangente<br />
Anb<strong>in</strong>dung Osthalde<br />
1 psch 3.800.000,00<br />
1 psch 500.000,00<br />
Zwischensumme 4.300.000,00<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 143
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Anschluss Langst / Zechenbahntrasse<br />
Grunderwerb 1 psch 20.000,00<br />
Baureifmachung<br />
Abriss, Rodung, sonstige vorbereitende<br />
Maßnahmen<br />
Wegeanschluss Langst<br />
(Neubau Radweg Westseite<br />
Da<strong>im</strong>lerstraße)<br />
Wegeanschluss Zechenbahntrasse<br />
(Neubau + Ausbau auf vorhandenem<br />
Gleisschotter, südlich Richtung Hamm)<br />
1 psch 15.000,00<br />
200 m 35.000,00<br />
500 m² 47.500,00<br />
Landschaftsgestaltung Anschlussflächen psch 100.000,00<br />
Zwischensumme 217.500,00<br />
Mobilitätsoffensive<br />
Fuß- und Radverkehr<br />
Fahrradparkhaus /-station 1 psch 1.500.000,00<br />
Dezentrale Fahrradstellplatzanlagen 1 psch 150.000,00<br />
ÖPNV-Haltepunkte 2 Stk 80.000,00<br />
Verkehrssicherung 1 psch 150.000,00<br />
Ertüchtigung/Sanierung Wege- und<br />
Parkanschlüsse<br />
1 psch 200.000,00<br />
Zwischensumme 2.080.000,00<br />
Gesamtsumme Investitionskosten<br />
Städtebau/Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur /<br />
Mobilitätsoffensive 9.932.500,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />
Projektsteuerung 400.000,00<br />
Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 1.489.875,00<br />
Sonstiges 496.625,00<br />
Gesamtsumme Planungskosten<br />
Städtebau/Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur 2.386.500,00<br />
Gesamt<strong>in</strong>vestition Städtebau /<br />
Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur /<br />
Mobilitätsoffensive<br />
12.319.000,00<br />
144 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />
Ökologische Verbesserung Werse / Olfe<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Werse<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />
Baureifmachung<br />
Rodung, sonstige vorbereitende<br />
Maßnahmen<br />
Revitalisierung Alte Werse<br />
Entschlammung, Ufersicherung,<br />
Uferbepflanzung<br />
Öffnung Werseteich<br />
Schaffung e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung<br />
Werse – Werseteich<br />
Herstellung Fließgewässerkont<strong>in</strong>uum<br />
Abschnitt Rathaus – Ruppertsmühle<br />
1 psch 50.000,00<br />
1 psch 400.000,00<br />
1 psch 100.000,00<br />
1 psch 200.000,00<br />
Zwischensumme 750.000,00<br />
Olfe<br />
Grunderwerb 1 psch 30.000,00<br />
Baureifmachung<br />
Rodung, sonstige vorbereitende<br />
Maßnahmen<br />
Naturnaher Gewässerumbau +<br />
Ufergestaltung<br />
Bau sowie ökologische und<br />
gestalterische Integration der RRB<br />
1 psch 15.000,00<br />
1 psch 200.000,00<br />
1 psch 500.000,00<br />
Zwischensumme 745.000,00<br />
Gesamtsumme Investitionskosten<br />
Ökologische Verbesserung<br />
Fließgewässer 1.495.000,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />
Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />
Projektsteuerung 75.000,00<br />
Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 179.400,00<br />
Sonstiges 74.750,00<br />
Gesamtsumme Planungskosten<br />
Ökologische Verbesserung<br />
Fließgewässer 329.150,00<br />
Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />
Ökologische Verbesserung<br />
Fließgewässer<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
1.824.150,00<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 145
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />
Entwicklungsbereiche entlang Wegedreieck<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Bahnhofsumfeld<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />
Baureifmachung<br />
Abriss, Rodung, sonstige vorbereitende<br />
Maßnahmen<br />
Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />
Raum- und Sichtbezüge<br />
Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />
Umgestaltung Bahnhofsvorplatz<br />
Verbesserung der Orientierungs- und<br />
Aufenthaltsqualitäten<br />
‚Stadtläufer’<br />
komfortable Straßenquerung am Hbf<br />
mit Orientierung zur Stadt<strong>in</strong>fo und<br />
Anb<strong>in</strong>dung an die Fugängerzone<br />
‚Stadt<strong>in</strong>fo’<br />
Ausbau der Stadtwacht zu e<strong>in</strong>em Stadt-<br />
und Touristen<strong>in</strong>fo-Punkt<br />
Auffrischung Sydney-H<strong>in</strong>ds-Park<br />
Wegesanierung, Ausstattung, Pflanzung<br />
Zentraler Omnibus-Bahnhof – ZOB<br />
Funktionale und gestalterische<br />
Verbesserung<br />
1 psch 20.000,00<br />
1 psch 5.000,00<br />
1 psch 120.000,00<br />
1 psch 35.000,00<br />
1 psch 50.000,00<br />
1 psch 60.000,00<br />
1 psch 350.000,00<br />
Zwischensumme 640.000,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Innenstadt<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />
Gestaltung Gebr.-Kerkmann-Platz 1 psch 80.000,00<br />
Verknüpfung Knotenpunkt Innenstadt –<br />
Fußgängerzone<br />
Verbesserung Orientierung- und<br />
Führungsqualität<br />
Verknüpfung Gebr.-Kerkmann-Platz –<br />
Fußgängerzone<br />
Verbesserung Orientierung- und<br />
Führungsqualität<br />
1 psch 50.000,00<br />
1 psch 50.000,00<br />
Lichtgestaltung Marktplatz 100.000,00<br />
Leitsystem Innenstadt<br />
Fußgänger, Radfahrer, Parkleitsystem<br />
120.000,00<br />
Spielpunkte Innenstadt 45.000,00<br />
K.Punkt 1 psch 200.000,00<br />
Zwischensumme 645.000,00<br />
146 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Sportpark – Berl<strong>in</strong>er Park<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />
Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />
Raum- und Sichtbezüge<br />
Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />
1 psch 30.000,00<br />
Parke<strong>in</strong>gänge 7 Stk 70.000,00<br />
Verzahnung Berufsschule -Park 1 psch 10.000,00<br />
Verzahnung Fritz-W<strong>in</strong>ter-Gesamtschule<br />
-Werse<br />
Gestalterische Aufwertung Passage Fritz-<br />
W<strong>in</strong>ter-Gesamtschule | Werseufer<br />
Laufstrecke<br />
F<strong>in</strong>nbahn<br />
1 psch 20.000,00<br />
1 psch 50.000,00<br />
1.750 m 175.000,00<br />
Beleuchtung Laufstrecke 50 stk 50.000,00<br />
Funsportanlage 1 psch 120.000,00<br />
Allwetterplatz 1 psch 200.000,00<br />
Zwischensumme 730.000,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Gesundheitspark – Stadtpark<br />
Grunderwerb 1 psch 50.000,00<br />
Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />
Raum- und Sichtbezüge<br />
Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />
Auffrischung Stadtpark<br />
Funktionale Ertüchtigung<br />
Wegesanierung, Ausstattung, Pflanzung<br />
1 psch 20.000,00<br />
1 psch 150.000,00<br />
Parke<strong>in</strong>gänge 6 Stk 90.000,00<br />
Heilkräutergarten 1 psch 75.000,00<br />
Spielen am Wasser 1 psch 50.000,00<br />
Werseterrasse 1 psch 20.000,00<br />
Bewegungsgarten 1 psch 100.000,00<br />
Westlicher Wegeabschnitt<br />
zwischen AWO und Robert-Koch-Straße<br />
Wersebrücke<br />
Fußgänger + Radfahrer zur Anb<strong>in</strong>dung<br />
Franziskushospital und K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik an<br />
Bewegungsgarten<br />
200 m 23.000,00<br />
60 120.000,00<br />
Zwischensumme 698.000,00<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 147
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Auenpark Tramswiese<br />
Grunderwerb 1 psch 20.000,00<br />
Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />
Raum- und Sichtbezüge<br />
Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />
1 psch 5.000,00<br />
Modellierung Retentionsbereiche 1 psch 60.000,00<br />
Initialpflanzung Retentionsbereiche 1 psch 40.000,00<br />
Gehölzpflanzung 1 psch 20.000,00<br />
Steg + Naturbeobachtungsplattform 1 psch 40.000,00<br />
Blaues Klassenz<strong>im</strong>mer 1 psch 20.000,00<br />
Licht<strong>in</strong>szenierung Kläranlage | Faulturm 1 psch 15.000,00<br />
Zwischensumme 220.000,00<br />
Olfecampus<br />
Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />
Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />
Raum- und Sichtbezüge<br />
Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />
Gestalterische Aufwertung Passage<br />
Bodelschw<strong>in</strong>gschule<br />
1 psch 5.000,00<br />
1 psch 15.000,00<br />
Trendsportangebote 1 psch 100.000,00<br />
Öffnung und Neuorganisation<br />
Sportanlage St. Michael<br />
1 psch 50.000,00<br />
Verzahnung St. Michael – Olfe 1 psch 10.000,00<br />
Auffrischung Schulpark<br />
Wegesanierung, Ausstattung, Pflanzung<br />
Aufwertung Unterführung B 58<br />
Jugendkunstprojekt<br />
1 psch 20.000,00<br />
1 psch 10.000,00<br />
Zwischensumme 210.000,00<br />
Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />
Langst<br />
Grunderwerb 1 psch 10.000,00<br />
Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />
Raum- und Sichtbezüge<br />
Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />
pauschal 5.000,00<br />
Parke<strong>in</strong>gänge 6 Stk 18.000,00<br />
Aufforstung <strong>in</strong> Teilflächen 1 psch 3.000,00<br />
Parken unter Bäumen 1 psch 25.000,00<br />
Hochseilgarten<br />
Privates Investment<br />
0,00<br />
Zwischensumme 61.000,00<br />
Arbeiten <strong>im</strong> Park<br />
Grunderwerb (Privates Invest) 0,00<br />
Abriss, Rodung, sonstige vorbereitende<br />
Maßnahmen (Privates Investment)<br />
0,00<br />
Zwischensumme 0,00<br />
Gesamtsumme Investitionskosten<br />
Entwicklungsbereiche 3.204.000,00<br />
Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />
Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 384.480,00<br />
Sonstiges 160.200,00<br />
Gesamtsumme Planungskosten<br />
Entwicklungsbereiche 544.680,00<br />
Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />
Entwicklungsbereiche 3.748.680,00<br />
148 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E<strong>in</strong>nahmen <strong>Landesgartenschau</strong><br />
Position Kosten € /brutto<br />
E<strong>in</strong>trittsgelder<br />
(Annahme: 600.000 Besucher)<br />
5.100.000,00<br />
Pacht und Gastronomie 250.000,00<br />
Merchandis<strong>in</strong>g 100.000,00<br />
Sponsoren + Spenden 500.000,00<br />
Gesamte<strong>in</strong>nahmen 5.950.000,00<br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 149
D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Die Bewertung der e<strong>in</strong>gegangenen<br />
Bewerbungen und die anschließende Entscheidung<br />
für die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>im</strong><br />
Jahr <strong>2017</strong> werden bis Mitte 2011 erwartet.<br />
D10 Ausblick<br />
Am 25. Januar 2011 hat der Rat der<br />
Stadt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mig den Grundsatzbeschluss<br />
gefasst, sich auf<br />
Grundlage dieser Machbarkeitsstudie<br />
um die Ausrichtung e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>im</strong> Jahr <strong>2017</strong> zu bewerben.<br />
Die vorliegende Machbarkeitstudie<br />
des Büros Davids | Terfrüchte + Partner<br />
wird zusammen mit den weiteren<br />
Bewerbungsunterlagen bis zum 31.<br />
Januar 2011 be<strong>im</strong> Land Nordrhe<strong>in</strong>-<br />
Westfalen e<strong>in</strong>gereicht. Die Bewertung<br />
der e<strong>in</strong>gegangenen Bewerbungen<br />
und die anschließende Entscheidung<br />
für die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>im</strong> Jahr<br />
<strong>2017</strong> werden bis Mitte 2011 erwartet.<br />
Sollte die Stadt <strong>Ahlen</strong> den Zuschlag<br />
zur Durchführung der <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong> erhalten, wird unmittelbar<br />
danach e<strong>in</strong>e Betreibergesellschaft<br />
gegründet. Bis zur Eröffnung der<br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> verbleiben<br />
damit etwa sechs Jahre. In dieser Zeit<br />
müssen die notwendigen Rechtsgeschäfte<br />
getätigt (Pacht-, Miet-, Kauf-,<br />
Dienstleistungsverträge etc.) und die<br />
planerischen, rechtlichen sowie baulichen<br />
Voraussetzungen für die Gartenschau<br />
geschaffen werden.<br />
Im Zuge der weiteren Planungen<br />
erfolgt weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e umgehende<br />
und ausführliche Beteiligung der<br />
Bürgerschaft. Dies umfasst nicht nur<br />
die Information über die jeweiligen<br />
Planungsstände, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />
aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />
Mitwirkung an den weiteren<br />
Entwicklungen, etwa über e<strong>in</strong>en Beirat<br />
der Betreibergesellschaft. Weiterh<strong>in</strong><br />
sollten alle <strong>Ahlen</strong>er Bürger Gelegenheit<br />
haben, sich <strong>in</strong> Ideenwerkstätten<br />
(vor allem für Jugendliche und Mitbürger<br />
mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund) an den<br />
qualifizierenden Überlegungen zur<br />
Gartenschau zu beteiligen und damit<br />
ihre Anregungen <strong>in</strong> die Auslobung des<br />
Gestaltungswettbewerbes für die Gartenschau<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Der Wettbewerb<br />
müsste von Mitte bis Ende 2012<br />
durchgeführt werden, um nach ggf.<br />
erforderlicher offizieller Bürgerbeteiligung<br />
(Anfang 2013) und den entsprechenden<br />
Ausführungsplanungen<br />
(Mitte 2013 bis Mitte 2014) genügend<br />
Zeit für die Umsetzung der baulichen<br />
und vegetationstechnischen Maßnahmen<br />
zu sichern (Anfang 2014 bis zur<br />
Eröffnung <strong>im</strong> April <strong>2017</strong>). Parallel wird<br />
die bereits begonnene Sanierung der<br />
ehemaligen Bergbaustandorte fortgesetzt<br />
und auf die aus dem Wettbewerb<br />
hervorgegangenen Planungen ausgerichtet.<br />
Der Ausbau der Zechenbahntrasse<br />
könnte nach Bewilligung der beantragten<br />
Fördermittel bereits 2011 <strong>in</strong><br />
wesentlichen Abschnitten fertiggestellt<br />
se<strong>in</strong>. Anschluss- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
<strong>im</strong> Norden können <strong>in</strong><br />
2012 umgesetzt werden, die Anschlüsse<br />
<strong>im</strong> Süden <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit dem Bau der Osttangente<br />
(erster Bauabschnitt) und der Gewässerbaumaßnahme<br />
an der Werse.<br />
Die Qualifizierungsmaßnahmen des<br />
Werseweges erfolgen <strong>in</strong> Abschnitten<br />
parallel bis 2013. Die Lückenschlüsse<br />
und Qualifizierungen des Weges entlang<br />
der Olfe stehen <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit dem ökologischen Gewässerumbau<br />
etwa ab 2013 an, sodass mit<br />
der vollständigen Fertigstellung des<br />
qualifizierten Wegedreiecks bis zum<br />
Jahr 2015 gerechnet werden kann.<br />
Mit dem noch für das Frühjahr 2011<br />
erwarteten Planfeststellungsbeschluss<br />
für die Osttangente ist der Baubeg<strong>in</strong>n<br />
für 2013 vorgesehen. Die Fertigstellung<br />
des ersten Bauabschnittes bis<br />
zum Kreisel <strong>im</strong> Bereich der Bergamtsstraße<br />
– und damit die leistungsfähige<br />
Kfz-Anb<strong>in</strong>dung des Gartenschaugeländes<br />
– ist somit rechtzeitig für das<br />
Präsentationsjahr zu gewährleisten.<br />
Die bis zum Gartenschaujahr umzusetzenden<br />
Stadtprojekte s<strong>in</strong>d noch<br />
nicht näher best<strong>im</strong>mt, der Umfang der<br />
beschriebenen Maßnahmen lässt aber<br />
die Fertigstellung weiterer – <strong>in</strong>sbesondere<br />
freiraumplanerischer – Projekte<br />
(Sportpark, Gesundheitspark etc.) bis<br />
<strong>2017</strong> realistisch sche<strong>in</strong>en.<br />
Parallel zu allen vorgenannten Maßnahmen<br />
s<strong>in</strong>d das F<strong>in</strong>anzierungskonzept<br />
<strong>im</strong> Detail auszuarbeiten und die<br />
notwendigen Förderanträge zu stellen.<br />
Auch die Market<strong>in</strong>g- und Veranstaltungskonzepte<br />
s<strong>in</strong>d aufzustellen,<br />
erste Market<strong>in</strong>gmaßnahmen möglichst<br />
frühzeitig zu realisieren und Sponsoren<br />
zu akquirieren.<br />
150 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
D - Gartenschaukonzept<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 151
E - Anhang
E - Anhang <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Wir unterstützen die <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>!<br />
Die Idee des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s hat bereits<br />
<strong>in</strong> der Kürze der Erarbeitungsphase<br />
dieser Studie viele Menschen<br />
<strong>in</strong>spiriert. Nach der ersten öffentlichen<br />
Präsentation der Überlegungen<br />
erfolgte e<strong>in</strong> Aufruf, sich auf der<br />
Projektseite <strong>im</strong> Internet als Unterstützer<br />
dieser Idee registrieren zu lassen<br />
und auch hierüber zu demonstrieren,<br />
dass die Bürgerschaft <strong>Ahlen</strong>s „Initiative<br />
ergreift“.<br />
Bis zur Abgabe der Bewerbung um<br />
die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> Ende<br />
Januar 2011 folgten zahlreiche Organisationen,<br />
Vere<strong>in</strong>e, Unternehmen<br />
und Verbände diesem Aufruf:<br />
<strong>Ahlen</strong>er Hanse<br />
<strong>Ahlen</strong>er Industrie- und Wirtschaftsclub<br />
e.V.<br />
Angelsportvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />
Architekt<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Maury<br />
Architekturbüro Weber<br />
Autohaus Teufel<br />
AWO Kreisverband Warendorf<br />
AWO Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />
Bergbautraditionsvere<strong>in</strong><br />
Behrens „Die Dachdeckermeister“<br />
Betonste<strong>in</strong>werk Hartmann<br />
Beumer, B. H. GmbH & Co.<br />
Bezirksverband Kreis Warendorf der<br />
Kle<strong>in</strong>gärtner e.V.<br />
BigWall Kletterzentrum Münsterland<br />
<strong>Ahlen</strong><br />
Buchhandel Matthias Thon<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Bussmann Apotheken<br />
CDU-Fraktion <strong>Ahlen</strong><br />
CDU Stadtverband <strong>Ahlen</strong><br />
cmh Werbeagentur GmbH<br />
Deutsche Pfadf<strong>in</strong>derschaft Sankt<br />
Georg – Stamm <strong>Ahlen</strong><br />
Die Westfälischen Nachtigallen<br />
Europäische Akademie der Juweliere<br />
FAA Bildungsgesellschaft mbH West<br />
Fahrschule Pahl<br />
FDP-<strong>Ahlen</strong> Ortsverband<br />
Förderer <strong>Ahlen</strong>er Haldenkreuz e. V.<br />
Fördervere<strong>in</strong> Fördertürme<br />
Fördervere<strong>in</strong> Paul-Gerhard-Kirche<br />
Fritz-W<strong>in</strong>ter-Haus<br />
Galerie Helga e. K.<br />
Gärtnerei Osthues<br />
Gausl<strong>in</strong>g, Helga<br />
Gold Fischer<br />
Hilfe zur Selbsthilfe e. V<br />
H<strong>im</strong>melsstuermer e. V.<br />
ID Wege Gmbh & Co. KG<br />
IG Bergbau und Energie<br />
Integrationsrat der Stadt <strong>Ahlen</strong><br />
Jugendzentrum Ost<br />
JuK-Haus<br />
Juso Kreisverband Warendorf<br />
Jusos <strong>Ahlen</strong><br />
Karnevalsgesellschaft Freudenthal<br />
<strong>Ahlen</strong> e. V.<br />
Kle<strong>in</strong>gärtner-Vere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>-Ost<br />
Kunstmuseum <strong>Ahlen</strong><br />
KunstVere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e.V.<br />
Lembken Architekten<br />
Ludgerischule <strong>Ahlen</strong><br />
Metallwerke Renner GmbH<br />
MIT Mittelstands- und Wirtschaftsvere<strong>in</strong>igung<br />
<strong>Ahlen</strong><br />
Münsterland IT<br />
Museum <strong>im</strong> Goldschmiedehaus<br />
Ortsverband Bündnis90/Die Grünen<br />
Phänomexx,<br />
Pro <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />
Projektgesellschaft Westfalen<br />
Radsportfreunde 67 <strong>Ahlen</strong><br />
Satori <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />
Skatclub E<strong>in</strong>fach Pik <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />
SPD-Fraktion <strong>Ahlen</strong><br />
SPD Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> Nord<br />
SPD Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>-Süd<br />
SPD Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>-Ost<br />
SPD Ortsvere<strong>in</strong> Vorhelm<br />
Stadtteilforum Süd-Ost e.V.<br />
Stapel GmbH<br />
Tango Geme<strong>in</strong>de <strong>Ahlen</strong><br />
Vere<strong>in</strong> Alter und Soziales e. V.<br />
We<strong>in</strong>haus Schulz<br />
sowie e<strong>in</strong>e Vielzahl an Privatpersonen<br />
154 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
E - Anhang<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 155
E - Anhang <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
Ideenbox<br />
Im Zuge des Erarbeitungsprozesses<br />
der Machbarkeitsstudie für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> fanden – <strong>im</strong><br />
Großen wie <strong>im</strong> Kle<strong>in</strong>en, öffentlich wie<br />
privat – zahlreiche Gespräche und<br />
Diskussionen statt: <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>!<br />
Ob <strong>in</strong> den Bürgerversammlungen,<br />
Gesprächen mit Schlüsselakteuren,<br />
dem projektbegleitenden Arbeitskreis<br />
mit Vertretern der Politik, als Reaktion<br />
auf die Presseberichterstattung<br />
oder bei zufälligen Begegnungen am<br />
Rande: Zahlreiche Ideen und Anregungen<br />
erreichten die Stadtverwaltung<br />
und das Gutachterteam <strong>in</strong> den<br />
vergangenen Wochen als mündlicher<br />
Beitrag oder <strong>in</strong> Schriftform.<br />
Bei der Konzeptentwicklung und der<br />
Erstellung der Machbarkeitsstudie<br />
wurde bereits geprüft, <strong>in</strong>wieweit diese<br />
Anregungen e<strong>in</strong>gebunden werden<br />
können, was vielfach auch möglich<br />
war.<br />
Der h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>zelner Maßnahmen<br />
noch "grobe Maßstab" e<strong>in</strong>er<br />
Machbarkeitsstudie sowie der kurze<br />
Zeitraum zu ihrer Fertigstellung ermöglichten<br />
leider nicht <strong>im</strong>mer, jede<br />
e<strong>in</strong>zelne Idee <strong>in</strong> angemessener Weise<br />
zu würdigen.<br />
Um sicherzustellen, dass ke<strong>in</strong>e Anregung<br />
für den weiteren Prozess verloren<br />
gehen wird, seien diese nachfolgend<br />
nachrichtlich dokumentiert,<br />
verbunden mit dem ausdrücklichen<br />
Dank des Bearbeiterteams der Stadt<br />
<strong>Ahlen</strong> und der Gutachter für die engagierte<br />
Mitwirkung!<br />
Auf der Internetseite www.landesgartenschau<strong>2017</strong>-ahlen.de<br />
wird diese<br />
Ideenbox zukünftig auch onl<strong>in</strong>e für<br />
weitere Beiträge zur Verfügung stehen.<br />
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Multifunktionaler Begegnungsplatz, vielleicht <strong>im</strong> umzugestaltenden Berl<strong>in</strong>er<br />
Park? Translozieren e<strong>in</strong>es altes Haus und Umgestaltung zu e<strong>in</strong>em „M<strong>in</strong>i-<br />
Museumsdorf zum Mitanpacken“ und Jugendbegegnungsstätte<br />
Aufweitung des Werseteichs Im Berl<strong>in</strong>er Park, Befahrbarkeit für Tret-/Paddelboote<br />
über zwei Durchstiche herstellen<br />
neu zugeschnittene Teichanlagen und Sport-/Begegnungsflächen <strong>im</strong> Dreieck<br />
Bahndamm – Werse – Regenbogenschule<br />
Element Licht: LED-Straßenpflasterste<strong>in</strong>e aus Glas, die Gassen nachzeichnen;<br />
richtende W<strong>in</strong>kel als "Abbiegehilfe" auf den Weg malen; Lichtbänder unter der<br />
Krone des Bahntunnels Berl<strong>in</strong>er Park; Stelen an wichtigen Wendepunkten des<br />
Wegedreiecks; vielleicht Neon-Installationen der "Lupen" – alles mit Photovoltaik<br />
gespeist<br />
Osthalde: Jährlich wiederholte Highlights unter der Marke "Highlight <strong>Ahlen</strong>":<br />
Ballonglühen auf der Halde (Start von bis zur 20 Ballons)<br />
Anbr<strong>in</strong>gen von Solar LED-Leuchten auf der gesamten Triangelstrecke. (<strong>Ahlen</strong>er<br />
Firma), um die Sicherheit zu erhöhen<br />
Verlegung von Induktionsschleifen <strong>im</strong> Asphalt zur Aufladung der<br />
Elektrofahrzeuge während der Fahrt<br />
Führerlose Elektrokab<strong>in</strong>en fahren auf gesamter Strecke statt Busshuttle von<br />
Eckpunkt zu Eckpunkt durch die Stadt<br />
Überdachung des Weges auf der Triangel und zum Haldengipfel mit<br />
Solarpanelen zur Stromerzeugung (wo möglich und vor Vandalismus geschützt)<br />
und Bestückung mit Kle<strong>in</strong>w<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />
Deckung sämtlicher Gebäude auf der Zechenbrache mit Solarpanelen.<br />
(Nicht nur nach Süden ausgerichteter Dachflächen, sondern auch nach allen<br />
H<strong>im</strong>melsrichtungen ausgerichteter Gebäudeflächen. Bis <strong>2017</strong> sicher auch<br />
Kaschierung mit Solarfolien möglich. Energie wird <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zur Versorgung<br />
der Gebäude benutzt, da bis dah<strong>in</strong> Strom der Stadtwerke wahrsche<strong>in</strong>lich zu<br />
teuer.)<br />
Nutzung der Abwärme des Kanalsystems für Gebäude<br />
Grundsätzlich Passivhausstandard<br />
Bohrung zur Erschließung des ca. 60 Grad warmen Wassers <strong>im</strong> Zechenschacht<br />
für Zechengebäude und das bestehende Nahwärmenetz. Dazu Erzählstation<br />
Besucherparkplatz mit Solarpanelen überdacht, zur Aufladung von<br />
Elektrofahrzeugen der Besucher. Damit werben!<br />
Sonnenlehrpfad auf Haldenweg mit Informationen, Fakten, aber auch Gedichten,<br />
Re<strong>im</strong>en, etc.<br />
Felder mit Energiepflanzen<br />
Felder mit Getreidesorten<br />
156 Davids | Terfrüchte + Partner
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
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Zeigen von Bodenproben (auch zum Anfassen) mit entsprechender Flora und<br />
Fauna<br />
Solarpavillon auf dem Gipfel der Halde mit <strong>in</strong>nen liegendem Aussichtsturm.<br />
Rundum Panoramafenster. Als Treffpunkt, für Ausstellungen, zum Relaxen.<br />
Energetisch autark (Solar, Kle<strong>in</strong>w<strong>in</strong>danlage). Eventuell Anb<strong>in</strong>dung zur<br />
Beleuchtung des Haldenkreuzes möglich<br />
Zahnradaufzug an der Nordseite der Halde für „Fußkranke“ und Beh<strong>in</strong>derte<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Strandbades an der Werse. (Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es<br />
e<strong>in</strong>e Stelle an der Zeche, an der die K<strong>in</strong>der schw<strong>im</strong>men gelernt haben.) Vielleicht<br />
auch nur Wasserlandschaft für kle<strong>in</strong>ere K<strong>in</strong>der.<br />
Nutzung der Flüsse für Laufwasserwerke (z.B. Strom-Boje, Wasserkraftschnecke,<br />
DIVE-Turb<strong>in</strong>e)<br />
Parkhaus am Krankenhaus, da auch nach LaGa <strong>2017</strong> noch nutzbar für Besucher,<br />
Patienten und Angestellte des Krankenhauses sowie des Ärztehauses, der<br />
K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik, der Psychologischen Ganztagsbetreuung, der Hebammenschule<br />
und der umliegenden Arztpraxen, zur Entlastung des Viertels Schlüt<strong>in</strong>gstraße bis<br />
Richard-Wagner-Straße. Von dort direkte Anb<strong>in</strong>dung an Werseradweg<br />
Wiederherstellung sämtlicher abgängiger Brücken!<br />
Alle Schulen, K<strong>in</strong>dergärten und Museen von der Triangel aus zu begehen. Dort<br />
Ausstellungen etablieren<br />
Erzählstationen zur Geschichte der Gebäude und <strong>Ahlen</strong>s.<br />
Ausbau des Radfahr- und Fußwegenetzes unter Berücksichtigung der<br />
Bedürfnisse und der Sicherheit e<strong>in</strong>er älter werdenden Bevölkerung und von<br />
K<strong>in</strong>dern, mit Augenmerk auf Abmessungen von Rollatoren, E-Mobilen und<br />
K<strong>in</strong>derwagen<br />
Erhöhung der Taktzahlen und Verbesserung der Anb<strong>in</strong>dung an andere<br />
öffentliche Verkehrsträger<br />
Teilnahme an City-Ticket der Bahn wie Hamm, Münster und Osnabrück<br />
Ferienpark auf Schacht 3 mit Anb<strong>in</strong>dung an Schacht 1 / 2 oder wenigstens<br />
Voraussetzungen für Ferienpark schaffen.<br />
Bioreaktor (Mikroalgen für CO2-Aufnahme) auf Zeche oder an Kläranlage<br />
Bionic- und Nano-Exper<strong>im</strong>ente <strong>im</strong> Phänomexx<br />
Erzählstationen zur Fischpopulation, zu Pflanzen-, Baum- und Tierbeständen<br />
entlang der Triangel.<br />
Öffnung aller Kle<strong>in</strong>gärten<br />
Anschreiben sämtlicher Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>. Die Menschen wollen angesprochen<br />
werden!<br />
„Stadthallen-See": Aufweitung der Werse als <strong>in</strong>nerstädtisches Retentionsbecken<br />
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E - Anhang<br />
und Rastplatz am Werseradweg; Fontäne zur Sauerstoffanreicherung; Stellplätze<br />
für Fahrräder; Außengastronomie (bewirtschaftet durch Stadthallengastronomie).<br />
E<strong>in</strong> weiterer Hochseilgarten / Outdoorklatteranlage wäre sicherlich für die<br />
bestehende Kletteranlage / Kletterzentrum „BigWall“ nicht förderlich.<br />
Aufarbeitung der Fläche Schacht III zu e<strong>in</strong>em Freizeitpark mit Unterkünften und<br />
eventuellem Veranstaltungszentrum<br />
E<strong>in</strong> weiterer Anziehungspunkt könnte ebenfalls die Herrichtung der alten<br />
Masch<strong>in</strong>enhalle von Schacht I / II zu e<strong>in</strong>er Event Discothek werden.<br />
Veranstaltungen mit bis zu 1500 Gästen wären – erst recht vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />
e<strong>in</strong>es Freizeitparks – realistisch. Die gegebenen räumlichen Verhältnisse<br />
schreien geradezu nach e<strong>in</strong>er phantasievollen Umgestaltung. Entsprechende<br />
Beispiele gibt es <strong>im</strong> Ruhrgebiet zu Hauf!!<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Innenstadt <strong>in</strong> die Gartenschau<br />
E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Bürgerforums<br />
gezielte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen (Migranten,<br />
Senioren, Jugend)<br />
Berücksichtigung vorliegender Planungen und Konzepte<br />
K<strong>in</strong>ospot, um Jugendliche zu erreichen<br />
vorhandene Grünanlagen e<strong>in</strong>beziehen (Pflegenotstand!)<br />
Seilbahn zwischen Kolonie und Osthalde<br />
Wersestadion als Eventort e<strong>in</strong>beziehen<br />
Bergbauhistorie thematisieren<br />
Energie thematisieren<br />
Glasaufzug auf Schacht 2<br />
Über Beteiligung Bürger <strong>in</strong> die Verantwortung e<strong>in</strong>beziehen<br />
Sportliche Angebote ausbauen<br />
LandesStadtSchau<br />
<strong>in</strong>novative Energieerzeugung: Oberflächenwasserkraftwerke, Unterwasser-<br />
Turb<strong>in</strong>en<br />
Demonstration verschiedener Pflanzen, z.B. seltene Pflanzen, Heilpflanzen,<br />
Pflanzen als Rohstoff, Nahrungspflanzen, Pflanzen mit wenig Wasserverbrauch;<br />
Fragen thematisieren: Wie funktioniert / was bedeutet ökologische<br />
Landwirtschaft? Was ist nachhaltige Forstwirtschaft?<br />
elektrisch unterstützte Lastenräder für e<strong>in</strong>e „Gartenschau auf Rädern“, ggf. mit<br />
e<strong>in</strong>er Brennstoffzellen betriebenen Schube<strong>in</strong>heit<br />
Eigene Internetseite mit Onl<strong>in</strong>e-Forum / -Ideenkasten e<strong>in</strong>richten<br />
Informationen durch Postwurfsendung, nicht alles <strong>im</strong> Internet<br />
Davids | Terfrüchte + Partner 157
<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />
<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />
www.landesgartenschau<strong>2017</strong>-ahlen.de