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Ahlen im Trialog - Landesgartenschau 2017 in Ahlen

Ahlen im Trialog - Landesgartenschau 2017 in Ahlen

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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Machbarkeitsstudie<br />

Stadt <strong>Ahlen</strong> - Davids | Terfrüchte + Partner


Impressum<br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Machbarkeitsstudie<br />

Herausgeber:<br />

Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

Der Bürgermeister<br />

Auftraggeber:<br />

Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen<br />

www.ahlen.de<br />

Koord<strong>in</strong>ation:<br />

Mattias Bartmann<br />

Christian Kruthoff<br />

Verfasser:<br />

Davids | Terfrüchte + Partner<br />

www.dtp-essen.de<br />

Olaf Kasper<br />

Mart<strong>in</strong> Richardt<br />

Friedhelm Terfrüchte<br />

Essen, 31.01.2011<br />

Titelbild:<br />

<strong>Ahlen</strong>er Bürger machen sich geme<strong>in</strong>sam auf<br />

den Weg. Bei e<strong>in</strong>er w<strong>in</strong>terlichen Wanderung<br />

führt Horst Schulte am 19.12.2010 zahlreiche<br />

<strong>in</strong>teressierte Bürger auf die Osthalde.<br />

Auf dem Haldengipfel erläutert Friedhelm<br />

Terfrüchte die Idee ‚<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>‘.<br />

Titelbild:<br />

Davids | Terfrüchte + Partner<br />

Weitere Bilder:<br />

<strong>Ahlen</strong>er Zeitung / <strong>Ahlen</strong>er Tageblatt<br />

Davids | Terfrüchte + Partner<br />

Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

Wirtschaftsförderung <strong>Ahlen</strong>


Inhalt<br />

Vorwort Bürgermeister Benedikt Ruhmöller 8<br />

Grußwort Landrat Dr. Olaf Gericke 10<br />

E<strong>in</strong>leitung: <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> – Rückgew<strong>in</strong>nung von Stadt und Landschaft 14<br />

A - Ausgangssituation 19<br />

A1 Stadt und Region 20<br />

A2 Stärken – Schwächen – Chancen – Risiken 26<br />

A3 Ziele 31<br />

B - Idee 35<br />

B1 <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> 36<br />

B2 Initiativen für Innovation 39<br />

Wasser macht Stadt 40<br />

<strong>Ahlen</strong> sattelt um 42<br />

<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft 44<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept 49<br />

C1 Wegedreieck 50<br />

C2 Lupenräume 56<br />

Bahnhofsumfeld 56<br />

Innenstadt 60<br />

Sportpark 64<br />

Gesundheitspark 68<br />

Auenpark Tramswiese 72<br />

Olfecampus 76<br />

Langst 80<br />

Arbeiten <strong>im</strong> Park 82<br />

Westfalen 84<br />

Osthalde 92<br />

C3 Weitere Entwicklungspotenziale 96


D - Gartenschaukonzept 99<br />

D1 Überblick 100<br />

D2 Kernbereich 102<br />

Bestandssituation 102<br />

Ausstellungskonzept 104<br />

Dauerkonzept 118<br />

D3 Erlebnisbereich Osthalde 120<br />

D4 Stadtformate 122<br />

Stadtprojekte 122<br />

Spielorte 123<br />

Inszenierungen 123<br />

Informationsorte 123<br />

D5 Mobilitätskonzept 124<br />

Erreichbarkeit und E<strong>in</strong>zugsgebiet der Stadt <strong>Ahlen</strong> 124<br />

PKW- und Reisebusverkehr 124<br />

Stellplatzkonzept 124<br />

ÖPNV 126<br />

Radverkehr 126<br />

E-Mobilität (Sonderverkehr) 128<br />

D6 Eckpunkte für e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gkonzept 128<br />

Ziele 128<br />

Zielgruppen 129<br />

Markenbildung 131<br />

Kommunikation – Ticket<strong>in</strong>g – Sponsor<strong>in</strong>g 131<br />

D7 Veranstaltungskonzept 132<br />

D8 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Bevölkerung 133<br />

D9 E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenbetrachtung 136<br />

D10 Ausblick 150<br />

E - Anhang 153<br />

Wir unterstützen die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>! 154<br />

Ideenbox 156


Vorwort


Vorwort<br />

Vorwort<br />

Als „Industriestadt <strong>im</strong> Grünen“<br />

bezeichnet sich <strong>Ahlen</strong> gerne. Der<br />

Masch<strong>in</strong>enbau und die Metallverarbeitung,<br />

die e<strong>in</strong>st marktbeherrschende<br />

Emaille<strong>in</strong>dustrie und vor allem der<br />

<strong>in</strong>zwischen aufgegebene Ste<strong>in</strong>kohlen-Bergbau<br />

haben diese Stadt zur<br />

größten Kommune <strong>im</strong> Kreis Warendorf<br />

und zugleich zu e<strong>in</strong>em starken<br />

Wirtschaftsstandort <strong>in</strong> der Region<br />

werden lassen. Bis heute prägen die<br />

<strong>in</strong>dustriellen Strukturen, aber auch<br />

Relikte vergangener wirtschaftlicher<br />

Aktivitäten das Stadtbild. Die dynamische<br />

Entwicklung ist maßgeblich der<br />

mitten durch <strong>Ahlen</strong> führenden Bahnstrecke<br />

zu verdanken, von der die<br />

Stadt leider auch zerschnitten und<br />

geteilt wird.<br />

Gleichermaßen wird <strong>Ahlen</strong> von se<strong>in</strong>er<br />

ursprünglichen münsterländischländlichen<br />

Herkunft und Umgebung<br />

geprägt. Wasserläufe wie die Wer-<br />

se und die Olfe, e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Seen und Biotopen best<strong>im</strong>men die<br />

Lebensqualität und den Freizeitwert<br />

ebenso wie das dichte Netz an<br />

Spazier- und Radwegen, Parks und<br />

Gärten. Die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

von <strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d stolz auf ihre „Industriestadt<br />

<strong>im</strong> Grünen“, e<strong>in</strong>em Synonym<br />

für wirtschaftliches Streben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

naturverbundenen Geme<strong>in</strong>wesen.<br />

Die Schließung des Bergwerks<br />

„Westfalen“ <strong>im</strong> Jahre 2000 hat den<br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

seit langem bestehenden Strukturwandel<br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> erheblich verschärft.<br />

Mit e<strong>in</strong>er wahren Kraftanstrengung<br />

wurde die Folgenutzung des früheren<br />

Zechenareals erfolgreich <strong>in</strong><br />

die Wege geleitet. Die vorhandene<br />

starke mittelständische Unternehmenslandschaft<br />

– beispielhaft sei die<br />

Firma „Kaldewei“ erwähnt – prosperiert;<br />

neuen Unternehmen bereitet<br />

die Stadt mit attraktiven Ansiedlungsangeboten<br />

<strong>in</strong>frastrukturell den Weg.<br />

Doch der umfassende und tiefgrei-<br />

8 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

fende wirtschaftliche Strukturwandel<br />

<strong>Ahlen</strong>s bedarf weiterer nachhaltiger<br />

Impulse. Dieser Strukturwandel muss<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en umfassenden Stadtumbau<br />

münden.<br />

Hierfür bietet die Konzeption für die<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

e<strong>in</strong>e hervorragende Perspektive. Diese<br />

Konzeption nutzt die vorhandenen<br />

Potenziale der Stadt und bewältigt<br />

zugleich die vorhandenen städtebaulichen<br />

Restriktionen. Das frühere Ze-<br />

Davids | Terfrüchte + Partner<br />

chenareal bildet den Ausgangspunkt<br />

der geplanten umfassenden Stadterneuerung.<br />

Auf dieser lange bergbaulich<br />

schwer belasteten Fläche entsteht<br />

der eigentliche Schauraum der<br />

grünen Messe. Zugleich bildet die<br />

Bergbaubrache e<strong>in</strong>en Eckpunkt für<br />

jenen „<strong>Trialog</strong>“, durch den die ganze<br />

Stadt neu erfahrbar – und auch<br />

begehbar – wird.<br />

Der „<strong>Trialog</strong>“ erschließt <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ganz neuen Weise, nutzt dabei<br />

vorhandene (Wasser-)Wege sowie<br />

die aufgegebene Zechenbahn. Die<br />

Teilung der Stadt durch die Bahn<br />

wird überwunden. Die vorhandenen<br />

Potenziale des grünen Netzes werden<br />

aktiviert. Die Profile der Bildungs-<br />

und Sportstadt <strong>Ahlen</strong> werden<br />

erheblich geschärft.<br />

Diese anspruchsvolle Konzeption<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> wird von den Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern ebenso e<strong>in</strong>mütig unterstützt<br />

wie von Rat und Verwaltung. Denn<br />

wir wissen: Die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong> wird die Stadt <strong>Ahlen</strong> wesentlich<br />

neu def<strong>in</strong>ieren und <strong>in</strong> ihrer zukünftigen<br />

Entwicklung entscheidend<br />

voran br<strong>in</strong>gen. Deshalb hoffe ich<br />

geme<strong>in</strong>sam mit den Mitbürger<strong>in</strong>nen<br />

und Mitbürgern auf den Zuspruch <strong>im</strong><br />

Wettbewerb um die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>.<br />

Benedikt Ruhmöller<br />

Bürgermeister<br />

Vorwort<br />

9


Grußwort<br />

Grußwort<br />

Als größte Stadt spielt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e<br />

besondere Rolle <strong>im</strong> Kreis Warendorf.<br />

Hier leben die meisten Menschen,<br />

hier gibt es e<strong>in</strong>e große kulturelle Vielfalt<br />

und die Wirtschaft wird getragen<br />

von <strong>in</strong>novativen Unternehmen. Die<br />

frühere Zechenstadt hat es geschafft,<br />

den schwierigen Strukturwandel<br />

nach dem Niedergang des Kohlebergbaus<br />

zu bewältigen. Damit ist<br />

<strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e Brücke zwischen dem<br />

Münsterland und dem westfälischen<br />

Ruhrgebiet.<br />

Das ist e<strong>in</strong> spannender Ausgangspunkt<br />

für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong>.<br />

Viele <strong>Ahlen</strong>er empf<strong>in</strong>den die durch<br />

die Stadt führende Eisenbahnl<strong>in</strong>ie als<br />

trennende Grenze. Unter der Überschrift<br />

„<strong>Trialog</strong>“ soll deshalb zusammenwachsen,<br />

was zusammengehört.<br />

Im Dreieck zwischen den Flüssen<br />

Werse und Olfe sowie der ehemaligen<br />

Zechenbahn können neue Ver-<br />

b<strong>in</strong>dungen zwischen dem West- und<br />

dem Ostteil der Stadt entstehen.<br />

Mit den neuen Radwegen an der<br />

Werse und auf der alten Zechenbahntrasse<br />

ist der Brückenschlag<br />

zwischen der münsterländischen<br />

Parklandschaft und dem Ruhrgebiet<br />

bereits erfolgt. Doch nicht nur für den<br />

Radtourismus, sondern vor allem<br />

für die Stadtentwicklung erwarte ich<br />

kräftigen Rückenw<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Landesgartenschau</strong>.<br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

16 Jahre nach der erfolgreichen<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> Oelde 2001,<br />

deren positive Auswirkungen die<br />

Stadt noch bis heute deutlich spürt,<br />

ist es an der Zeit, dass wieder e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>in</strong> den Kreis Warendorf<br />

kommt. E<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />

bietet große Chancen auch für<br />

den Kreis Warendorf und das Münsterland.<br />

Unsere „sanften“ Tourismusangebote<br />

mit Qualitätsradwegen an<br />

den Flüssen Ems und Werse sowie<br />

die Münsterland-Reit-Route lassen<br />

10 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

sich hervorragend mit e<strong>in</strong>em Besuch<br />

e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong> verb<strong>in</strong>den.<br />

Der Stadt <strong>Ahlen</strong> drücke ich die<br />

Daumen für ihre Bewerbung. Ich<br />

b<strong>in</strong> überzeugt, dass es gel<strong>in</strong>gt, das<br />

e<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mig vom Rat beschlossene<br />

Konzept mit e<strong>in</strong>er breiten bürgerschaftlichen<br />

Beteiligung <strong>in</strong> die Tat<br />

umzusetzen und die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong> <strong>in</strong> den Kreis Warendorf<br />

zu holen.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner<br />

Jetzt heiße ich zunächst die Jury und<br />

später hoffentlich viele Gartenschau-<br />

Besucher bei uns <strong>im</strong> Kreis Warendorf<br />

willkommen.<br />

Dr. Olaf Gericke<br />

Landrat<br />

Grußwort<br />

11


E<strong>in</strong>leitung


E<strong>in</strong>leitung <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> – Rückgew<strong>in</strong>nung<br />

von Stadt und Landschaft<br />

Seit über 100 Jahren bildet die Köln-<br />

M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Trennl<strong>in</strong>ie, welche die Stadt <strong>in</strong> den<br />

münsterländischen Westen und den<br />

durch den Bergbau geprägten Osten<br />

teilt. Neben der baulichen Trennung<br />

spiegelt sich diese Teilung auch <strong>im</strong><br />

Alltag der Stadt und <strong>in</strong> den Köpfen<br />

ihrer Bewohner wieder. Diese „zwei<br />

Persönlichkeiten“ <strong>Ahlen</strong>s – von Au-<br />

Die Teilung der Stadt <strong>in</strong> den münsterländischen<br />

Westen und den durch den<br />

Bergbau geprägten Osten spiegelt sich<br />

auch <strong>in</strong> den Köpfen ihrer Bewohner<br />

wieder.<br />

ßenstehenden vielfach als reizvoller<br />

Kontrast wahrgenommen – und erst<br />

recht das mit der Zechenschließung<br />

<strong>im</strong> Jahr 2000 entstandene Vakuum<br />

haben <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Identitätskrise<br />

gestürzt, <strong>in</strong> welcher der positive Bezug<br />

der Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />

zu ihrer eigenen Stadt verloren<br />

zu gehen droht.<br />

In dieser Situation braucht es e<strong>in</strong>e<br />

verb<strong>in</strong>dende Idee von der Zukunft<br />

<strong>Ahlen</strong>s, e<strong>in</strong>e Idee, welche auch zur<br />

„physischen und mentalen Überw<strong>in</strong>dung<br />

des Bahndammes“ beiträgt.<br />

Bei der Suche nach dieser verb<strong>in</strong>denden<br />

Idee fiel der Blick auf die<br />

Werse, die Olfe und die ehemalige<br />

Zechenbahn, die sich als durchgängige<br />

Bänder durch die von der Bahn<br />

geteilte Stadt ziehen und den <strong>Ahlen</strong>er<br />

Westen und Osten <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />

Dreiecks verb<strong>in</strong>den.<br />

Mit der Entwicklung dieser Korrido-<br />

re zu e<strong>in</strong>em Wegedreieck können<br />

Altstadt und Kolonie, Langst und<br />

Zeche mit Osthalde, Berl<strong>in</strong>er Park<br />

und Stadtpark sowie – nicht zuletzt<br />

– e<strong>in</strong> Großteil der <strong>Ahlen</strong>er Schulen,<br />

K<strong>in</strong>der-, Jugend- und sonstigen<br />

öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen, kurz: das<br />

„öffentliche Leben“ <strong>Ahlen</strong>s erschlossen<br />

werden. Was den Münsteranern<br />

ihre Promenade, könnte so den <strong>Ahlen</strong>ern<br />

ihr neues Wegedreieck werden:<br />

die attraktive, sichere und schnelle<br />

Alltagsverb<strong>in</strong>dung durch die Stadt –<br />

14 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Der „<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>“ ist als Plattform gedacht,<br />

auf der nun die öffentliche Hand<br />

und die Bürgerschaft geme<strong>in</strong>sam „Initiative<br />

ergreifen“.<br />

als Schulweg, als Weg zur Arbeit und<br />

zum E<strong>in</strong>kauf sowie <strong>in</strong> der Freizeit.<br />

Aber nicht alle<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gut elf Kilometer<br />

lange Wege<strong>in</strong>frastruktur steckt<br />

als Chance <strong>in</strong> diesem Dreieck. Der<br />

„<strong>Trialog</strong>“ – so die Bezeichnung für<br />

diese Idee – steht <strong>in</strong> der Sprache<br />

der Planer vor allem auch für neue<br />

Formen des Austausches und des<br />

alltäglichen Zusammenlebens <strong>in</strong> der<br />

Stadt. Tatsächlich ist der <strong>Trialog</strong> als<br />

"Plattform" gedacht, auf der nun die<br />

öffentliche Hand und die Bürgerschaft<br />

geme<strong>in</strong>sam "Initiative ergreifen",<br />

neue Kooperationen e<strong>in</strong>gehen<br />

und Netzwerke bilden, um die Idee<br />

mit Leben zu füllen.<br />

Hierbei können schon erste Erfolge<br />

verbucht werden, hat doch die<br />

Vorstellung und Diskussion der Idee<br />

des <strong>Trialog</strong>s <strong>in</strong> der Kürze der Erarbeitungsphase<br />

dieser Studie offensichtlich<br />

viele Menschen <strong>in</strong>spiriert.<br />

Drei Initiativen wurden dabei bereits<br />

konzeptionell „vorgedacht“, da<br />

sich hier <strong>in</strong> besonderer Weise die<br />

Schlüsselkompetenzen <strong>Ahlen</strong>s und<br />

die Potenziale des Wegedreiecks mit<br />

laufenden bzw. geplanten Vorhaben<br />

verb<strong>in</strong>den: die Initiative „Wasser<br />

macht Stadt“ (Wasserkompetenz),<br />

die Initiative „<strong>Ahlen</strong> sattelt um“ (Mobilitätskompetenz)<br />

sowie die Initiative<br />

„<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft“ (Bildungskompetenz).<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Auch die an das Wegedreieck<br />

angrenzenden Areale, wie die <strong>im</strong><br />

Dornröschenschlaf liegenden Parkanlagen,<br />

sollen von dieser neuen<br />

Aufmerksamkeit <strong>im</strong> Stadtbild profitieren.<br />

Schließlich die „größte Baustelle“ der<br />

Stadt: Westfalen 1/2. Mit dem jüngst<br />

„aufgefrischten“ Zechenpark, der<br />

„Industriefuge“ genannten Parkanlage<br />

entlang der historischen Zechengebäude<br />

und den Starterprojekten<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 15


E<strong>in</strong>leitung <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>in</strong> der Lohnhalle s<strong>in</strong>d bereits wesentliche<br />

Fortschritte auf dem Weg zur<br />

Nachnutzung dieses über 40 Hektar<br />

großen Geländes gelungen. Der<br />

durch e<strong>in</strong>e bessere Anb<strong>in</strong>dung zu<br />

erwartende zunehmende Publikumsverkehr<br />

würde auch die Ausgangssituation<br />

für die Ansiedlung weiterer<br />

Unternehmen und sonstiger E<strong>in</strong>richtungen<br />

verbessern, die hier Freiräume<br />

für ihre Ideen und Innovationen<br />

– etwa auf dem Feld neuer Energien<br />

oder der Bildung – vorf<strong>in</strong>den.<br />

Aufgrund se<strong>in</strong>er Größe rückte das<br />

Zechengelände mit der angrenzenden<br />

Osthalde auch als Veranstaltungsort<br />

für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>in</strong> den Fokus. Die Blumen- und<br />

Veranstaltungshallen fänden <strong>in</strong> den<br />

leerstehenden Zechengebäuden e<strong>in</strong><br />

außergewöhnliches Ambiente. Die<br />

Schau- und Themengärten, die zum<br />

üblichen Programm e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />

zählen, könnten bestens auf<br />

den derzeit noch brachliegenden<br />

Flächen angelegt werden. Über das<br />

„Rückgew<strong>in</strong>nung von Stadt und Landschaft“:<br />

Perspektivwechsel und Aufbruch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Zukunft.<br />

neue Wegedreieck kann die gesamte<br />

Stadt <strong>in</strong> das Veranstaltungsprogramm<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Von der Aufmerksamkeit e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />

können so entscheidende<br />

Impulse zur Nachnutzung des Zechengeländes<br />

und für e<strong>in</strong>e Entwicklung<br />

<strong>Ahlen</strong>s ausgehen, die weit über<br />

das Jahr <strong>2017</strong> h<strong>in</strong>aus ausstrahlen.<br />

Die „Rückgew<strong>in</strong>nung von Landschaft“<br />

– so e<strong>in</strong> Motto der Internatio-<br />

nalen Bauausstellung Emscher Park<br />

– kann auch auf Westfalen gel<strong>in</strong>gen.<br />

Die „Rückgew<strong>in</strong>nung von Stadt“ –<br />

ihrer Stadt – für die dort lebenden<br />

Menschen ist das vornehmste Ziel<br />

des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s. Der „Blick über<br />

den Bahndamm“ wird <strong>in</strong> jedem Fall<br />

e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für die <strong>Ahlen</strong>er se<strong>in</strong>, als<br />

Perspektivwechsel und als Aufbruch<br />

zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Weg <strong>in</strong> die<br />

Zukunft ihrer Stadt.<br />

16 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 17


A - Ausgangssituation


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

A1 Stadt und Region<br />

Im Jahre 1909 erreichte die Nordwanderung<br />

des Ste<strong>in</strong>kohlebergbaus<br />

<strong>im</strong> Ruhrgebiet die landschaftlich,<br />

kulturell und adm<strong>in</strong>istrativ dem<br />

Münsterland zugehörige Stadt <strong>Ahlen</strong>.<br />

Die nur etwa 90 Jahre andauernde<br />

Periode des Ste<strong>in</strong>kohlenbergbaus <strong>in</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> bis zur Schließung der Zeche<br />

Westfalen <strong>im</strong> Jahr 2000 haben Stadt<br />

und Landschaft, Bevölkerungs- und<br />

Wirtschaftsstruktur und nicht zuletzt<br />

<strong>Ahlen</strong> erlebte vor 100 Jahren mit der Abteufung<br />

der Schächte 1 und 2 der Zeche<br />

Westfalen gleichermaßen e<strong>in</strong>e zweite<br />

Stadtgründung.<br />

das Image und die Identität der Stadt<br />

und ihrer Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />

entscheidend geprägt.<br />

So erlebte <strong>Ahlen</strong> vor 100 Jahren, mit<br />

der Abteufung der Schächte 1 und 2<br />

der Zeche Westfalen zwischen 1909<br />

und 1911, gleichermaßen e<strong>in</strong>e zweite<br />

Stadtgründung: Mit dem Bau der<br />

Bergarbeiterkolonie verdoppelte sich<br />

fast 700 Jahre nach der erstmaligen<br />

urkundlichen Erwähnung des münsterländischenAckerbürgerstädt-<br />

chens <strong>Ahlen</strong> dessen Bevölkerung<br />

b<strong>in</strong>nen weniger Jahre.<br />

Die stark wachsende Montan<strong>in</strong>dustrie<br />

stellte auch höhere Anforderungen<br />

an die Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur.<br />

Nach dem Bau der Zechenbahntrasse<br />

wurde <strong>im</strong> Jahr 1916 der Bahnkörper<br />

der Köln-M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn,<br />

an welche <strong>Ahlen</strong> seit 1847 angeschlossen<br />

ist, höhergelegt, um den<br />

Güterverkehr <strong>in</strong> Dammlage kreuzungsfrei<br />

über die querenden Straßenzüge<br />

führen zu können.<br />

So bildet der Damm der Köln-M<strong>in</strong>dener-Eisenbahn<br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> seit über<br />

100 Jahren e<strong>in</strong>e Trennl<strong>in</strong>ie, welche<br />

die Stadt <strong>in</strong> den münsterländischen<br />

Westen und den durch den Bergbau<br />

geprägten Osten teilt. Dieser „Doppelcharakter“<br />

f<strong>in</strong>det sich hier <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Ausprägung und Klarheit, wie sie <strong>in</strong><br />

den weiteren „Nahtzonen“ zwischen<br />

Ruhrgebiet und Münsterland – etwa<br />

<strong>im</strong> Kreis Reckl<strong>in</strong>ghausen – nicht annähernd<br />

erreicht werden.<br />

20 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Aufgrund des prägenden E<strong>in</strong>flusses<br />

der (montan-)<strong>in</strong>dustriellen Entwicklung<br />

auf das Stadt- und Landschaftsbild<br />

wird das „Ruhrgebiet“<br />

als eigenständige Kulturlandschaft<br />

angesehen:<br />

„Die räumlich-wirtschaftliche Entwicklung,<br />

die besonders starke Impulse<br />

durch die Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

e<strong>in</strong>setzende Groß<strong>in</strong>dustrie erhielt, hat<br />

e<strong>in</strong>e eigenständige Kulturlandschaft<br />

geformt, die Kennzeichen älterer<br />

Entwicklungsstufen bzw. vormals<br />

unterschiedlicher Landschaften des<br />

Niederrhe<strong>in</strong>s, des Münsterlands<br />

und der Hellwegzone zwar nicht<br />

verschw<strong>in</strong>den, aber doch <strong>in</strong> den<br />

H<strong>in</strong>tergrund treten lassen. (...) Der<br />

Übergang <strong>in</strong> das Münsterland (...) ist<br />

unschärfer: Die Zuordnung erfolgt<br />

h<strong>in</strong>sichtlich der Bergbautätigkeit und<br />

der eisenschaffenden Pr<strong>im</strong>är<strong>in</strong>dustrie<br />

sowohl durch Schachtanlagen und<br />

Hüttenwerke als auch durch zugeordnete<br />

Arbeitersiedlungen und Arbeiterwohnquartiere.<br />

Weitere Gründe für e<strong>in</strong>zelne Zu-<br />

ordnungsentscheidungen s<strong>in</strong>d die<br />

landschaftsbildwirksamen Folgen<br />

der montan<strong>in</strong>dustriellen Entwicklung.<br />

Ganze Gewässerabschnitte gelangen<br />

<strong>in</strong> Folge von Bergsenkungen und<br />

durch anschließende wasserbauliche<br />

Maßnahmen von der Tieflage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

durch Dämme gesicherte exponierte<br />

Position.“<br />

[Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landschaftsverband<br />

Rhe<strong>in</strong>land (Hg.): Kulturlandschaftlicher<br />

Fachbeitrag zur Landesplanung<br />

<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Münster, Köln September<br />

2009 (Korrekturfassung), S. 207]<br />

Die Kulturlandschaft Münsterland –<br />

hier das so genannte „Kernmünsterland“<br />

–, deren Merkmale durch diese<br />

Entwicklung <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund<br />

treten, wird dagegen wie folgt charakterisiert:<br />

„Seit Mitte des letzten Jahrhunderts<br />

ist zur Beschreibung des Kernmünsterlandes<br />

der Begriff der ‚Münsterländer<br />

Parklandschaft’ stark verbreitet.<br />

(...) Die Komb<strong>in</strong>ation der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Elemente und ihre Anordnung <strong>in</strong> der<br />

Landschaft lassen diesen parkartigen<br />

A - Ausgangssituation<br />

Dieser „Doppelcharakter“ f<strong>in</strong>det sich hier<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausprägung und Klarheit, wie sie<br />

<strong>in</strong> den weiteren „Nahtzonen“ zwischen<br />

Ruhrgebiet und Münsterland nicht annähernd<br />

erreicht werden.<br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> der Nahtzone zwischen Ruhrgebiet und Münsterland<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 21


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E<strong>in</strong>druck entstehen, der besonders<br />

typisch für diesen Landschaftsraum<br />

ist. Heute wird das Landschaftsbild<br />

geprägt durch die landwirtschaftliche<br />

Nutzung, e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Waldanteil<br />

und e<strong>in</strong>e, <strong>im</strong> Vergleich zu den beiden<br />

benachbarten Kulturlandschaften des<br />

Münsterlandes, deutlich reduzierte<br />

Heckendichte. Die relativ kle<strong>in</strong>en<br />

Waldflächen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Landschaft<br />

e<strong>in</strong>gestreut. Zusammen mit den Hecken<br />

bilden sie die Kulisse für <strong>im</strong>mer<br />

wieder neue, relativ weite Blickbezie-<br />

Vielfältige Bildungslandschaft: Unter<br />

E<strong>in</strong>rechnung der Berufskollegs besuchen<br />

fast 10.000 Schüler die verschiedenen<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>.<br />

hungen auf große, e<strong>in</strong>zeln stehende<br />

Hofstellen mit Hofbäumen, hofnahem<br />

Grünland oder Obstweiden,<br />

auf Fluss- und Bachniederungen mit<br />

Ufergehölzen, Wiesen und Weiden.“<br />

[Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Landschaftsverband<br />

Rhe<strong>in</strong>land (Hg.): Kulturlandschaftlicher<br />

Fachbeitrag zur Landesplanung<br />

<strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. Münster, Köln September<br />

2009 (Korrekturfassung), S. 159]<br />

Innerhalb des 123 Quadratkilometer<br />

großen Stadtgebietes konzentriert<br />

sich die Bevölkerung auf den Sied-<br />

lungsschwerpunkt <strong>Ahlen</strong>, lediglich<br />

die beiden Ortsteile Dolberg und<br />

Vorhelm bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> peripherer<br />

Lage. Die Stadt verfügt <strong>in</strong>sgesamt<br />

über mehr als 80 % land- und forstwirtschaftliche<br />

Flächen, wobei <strong>Ahlen</strong><br />

– charakteristisch für das Münsterland<br />

– mit e<strong>in</strong>em Anteil an Waldfläche<br />

von unter 10 % als ausgesprochen<br />

waldarm bezeichnet werden muss.<br />

Mit etwa 54.000 E<strong>in</strong>wohnern ist <strong>Ahlen</strong><br />

das größte Mittelzentrum <strong>im</strong> Kreis<br />

Warendorf (ca. 280.000 E<strong>in</strong>wohner).<br />

Bemerkenswert ist, dass <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

die Altersgruppen bis unter 25 Jahre<br />

gegenüber dem Land Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen und vergleichbaren Mittelstädten<br />

leicht überdurchschnittlich<br />

vertreten s<strong>in</strong>d, was vielleicht auch<br />

auf die vielfältige Bildungslandschaft<br />

der Stadt zurückzurühren ist. Unter<br />

E<strong>in</strong>rechnung der Berufskollegs besuchen<br />

fast 10.000 Schüler die verschiedenen<br />

E<strong>in</strong>richtungen der Stadt.<br />

22 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Aber auch <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d die Zeichen<br />

des demografischen Wandels –<br />

„weniger – älter – bunter“ – deutlich<br />

abzulesen.<br />

Die Stadt <strong>Ahlen</strong> verfügt sowohl<br />

<strong>im</strong> Straßen- wie auch <strong>im</strong> Bahnverkehr<br />

über günstige Anschlüsse an<br />

das überörtliche Verkehrsnetz. Die<br />

Bundesstraße B 58 führt <strong>in</strong> Ost-West-<br />

Richtung durch das Stadtgebiet. Im<br />

Osten ist die Autobahn A2 (Richtung<br />

Hannover) <strong>in</strong> 10 km erreichbar, <strong>im</strong><br />

Westen nach 20 km die Autobahn A<br />

1 (Richtung Bremen). Im südlichen<br />

Stadtgebiet bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> weiterer<br />

Anschluss an die Autobahn A<br />

2 (Richtung Ruhrgebiet) <strong>in</strong> 10 km<br />

Entfernung. Daneben besteht mit<br />

umstiegsfreien Regionalverb<strong>in</strong>dungen<br />

nach Düsseldorf, Münster und<br />

Bielefeld/M<strong>in</strong>den sowie ca. 10 M<strong>in</strong>uten<br />

Fahrtzeit bis zum Fernbahnhof<br />

Hamm Hbf auch e<strong>in</strong>e sehr gute Anb<strong>in</strong>dung<br />

<strong>Ahlen</strong>s an das Schienennetz<br />

der Deutschen Bahn.<br />

Innerhalb e<strong>in</strong>er Fahrtzeit von 45 – 60<br />

M<strong>in</strong>uten s<strong>in</strong>d die Regionalflughäfen<br />

Dortmund-Wickede, Münster/Osnabrück<br />

und Paderborn/Lippstadt zu<br />

erreichen.<br />

Das Stadtgebiet wird von sechs<br />

Stadtbusl<strong>in</strong>ien erschlossen. Daneben<br />

stehen zahlreiche regionale Busverb<strong>in</strong>dungen<br />

zu den unmittelbaren<br />

Nachbarstädten zur Verfügung. Ferner<br />

wurde e<strong>in</strong>e Nachtbusl<strong>in</strong>ie zwischen<br />

der Stadt <strong>Ahlen</strong> und Münster<br />

e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Die <strong>Ahlen</strong>er Wirtschaftsstruktur war<br />

ke<strong>in</strong>eswegs e<strong>in</strong>seitig auf den Bergbau<br />

ausgerichtet. Das verarbeitende<br />

Gewerbe übersteigt mit fast 5.000<br />

Beschäftigten erheblich die frühere<br />

Belegschaft der Schachtanlage. E<strong>in</strong>deutiger<br />

Schwerpunkt ist die eisen-,<br />

blech-, und metallverarbeitende<br />

Industrie. Die Emailverarbeitung, als<br />

erster Industriezweig <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>, ist mit<br />

der Firma Kaldewei auch heute noch<br />

an führender Stelle vertreten. So<br />

stellt sich <strong>Ahlen</strong> auch nach der montan<strong>in</strong>dustriellen<br />

Ära als <strong>in</strong>dustrieller<br />

Schwerpunkt <strong>im</strong> südöstlichen Müns-<br />

A - Ausgangssituation<br />

Mit e<strong>in</strong>em hohen Beschäftigtenanteil <strong>im</strong><br />

metallverarbeitenden Gewerbe stellt sich<br />

<strong>Ahlen</strong> auch nach der montan<strong>in</strong>dustriellen<br />

Ära als <strong>in</strong>dustrieller Schwerpunkt <strong>im</strong><br />

südöstlichen Münsterland dar.<br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> Fernstraßen- und Schienennetz NRW<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 23


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Der E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Innenstadt weist<br />

e<strong>in</strong>e erhebliche Anziehungskraft auf benachbarte<br />

Orte auf.<br />

terland mit e<strong>in</strong>em hohen Beschäftigtenanteil<br />

<strong>im</strong> metallverarbeitenden<br />

Gewerbe dar.<br />

Die wirtschaftliche Struktur der Stadt<br />

<strong>Ahlen</strong> hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

dennoch weitgehend verändert. Im<br />

Verlaufe des Strukturwandels <strong>in</strong> den<br />

Jahren 2000 bis 2008 s<strong>in</strong>d zwar etwa<br />

600 Arbeitsplätze <strong>im</strong> verarbeitenden<br />

Gewerbe abgebaut worden, aber<br />

zahlreiche neue Dienstleistungsarbeitsplätze<br />

entstanden. Unter Berücksichtigung<br />

der Zechenschließung ist<br />

die Stadt <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> den<br />

wichtigen Förderprogrammen von<br />

Bund, Land und Europäischer Union<br />

vertreten.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er aktiven Wirtschaftsförderung<br />

untern<strong>im</strong>mt die Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

seit Jahren erhebliche Anstrengungen,<br />

um ansiedlungswilligen und<br />

expandierenden Betrieben geeignete<br />

Flächen anbieten zu können. Das<br />

über 90 ha große Industriegebiet Ost<br />

ist zu e<strong>in</strong>em attraktiven Standort ausgebaut<br />

worden. Mit e<strong>in</strong>er umfangrei-<br />

chen Förderung durch die „Zukunfts<strong>in</strong>itiative<br />

Montanregionen“ wurde der<br />

neue Natur- und Gewerbepark Olfetal<br />

mit e<strong>in</strong>er Gesamtfläche von über<br />

73 ha erschlossen. Die Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

erhielt damit e<strong>in</strong>en nach der Landeszielsetzung<br />

„Arbeiten <strong>im</strong> Park“ konzipierten<br />

Gewerbepark und stellt sich<br />

überregional als <strong>in</strong>teressanter und<br />

bevorzugter Standort für Betriebsansiedlungen<br />

dar. Inzwischen s<strong>in</strong>d hier<br />

fast alle städtischen Reserveflächen<br />

an derzeit 15 Betriebe veräußert worden,<br />

die mehr als 100 Mio. € <strong>in</strong> neue<br />

Betriebsanlagen <strong>in</strong>vestiert haben.<br />

Basierend auf e<strong>in</strong>em kommunalen<br />

Gewerbeflächenkonzept wurden mit<br />

Hilfe des Landes und der Europäischen<br />

Union weitere Gewerbegebiete<br />

entwickelt. Der Ausbau der Gewerbegebiete<br />

Vatheuershof und Kleiwellenfeld<br />

eröffnet Ansiedlungsmöglichkeiten<br />

vor allem für kle<strong>in</strong>e und mittlere<br />

Betriebe.<br />

Mit dem 1995 eröffneten Gründer-<br />

und Dienstleistungszentrum <strong>Ahlen</strong><br />

(GDZ) konnte <strong>in</strong>nenstadtnah e<strong>in</strong>e<br />

besondere Adresse für Gründer<br />

und junge Unternehmen geschaffen<br />

werden. Die Anfang 2001 gegründete<br />

WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Ahlen</strong> mbH mit Sitz <strong>im</strong> GDZ<br />

entwickelt neue dynamische Impulse<br />

<strong>in</strong> den Aufgabenbereichen Wirtschaftsförderung<br />

und Stadtmarket<strong>in</strong>g.<br />

Neben der Stadt <strong>Ahlen</strong> ist auch<br />

die Stadtmarket<strong>in</strong>gvere<strong>in</strong>igung Pro<br />

<strong>Ahlen</strong> Gesellschafter der WFG.<br />

Der E<strong>in</strong>zelhandel <strong>in</strong> der Innenstadt<br />

weist e<strong>in</strong>e erhebliche Anziehungskraft<br />

auf benachbarte Orte auf (Zentralitätskennziffer<br />

nach GfK 2008: 102,8).<br />

Nach e<strong>in</strong>er umfassenden Stadtsanierung<br />

wurde die neue Fußgängerzone<br />

<strong>im</strong> April 1989 fertiggestellt. Im<br />

Zusammenhang mit umfangreichen<br />

Investitionen der ansässigen E<strong>in</strong>zelhandels-<br />

und Dienstleistungsbetriebe<br />

konnte seither e<strong>in</strong>e weitere Attraktivitätssteigerung<br />

der Innenstadt festgestellt<br />

werden. Das <strong>im</strong> Frühjahr 2000<br />

fertiggestellte Marktkauf-Kaufhaus am<br />

Ostrand der Innenstadt erweist sich<br />

24 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

als besonderer Kundenmagnet.<br />

Zusätzliche städtebauliche Investitionen<br />

wurden <strong>im</strong> Kultur- und Freizeitbereich<br />

vorgenommen. So wurde<br />

e<strong>in</strong> ehemaliges Fabrikgebäude<br />

<strong>im</strong> Stadtkern zum soziokulturellen<br />

Bürgerzentrum „Schuhfabrik“ umgebaut.<br />

Der Umbau e<strong>in</strong>er ehemaligen<br />

Fabrikantenvilla zum Kunstmuseum<br />

ermöglicht die Durchführung von viel<br />

beachteten Ausstellungen mit überregionaler<br />

Ausstrahlung. Das <strong>im</strong> Jahr<br />

2010 bereits zum 25. Mal durchgeführte<br />

Stadtfest auf dem historischen<br />

Marktplatz führt alljährlich <strong>im</strong> Sommer<br />

die <strong>Ahlen</strong>er Bürger und zahlreiche<br />

Gäste aus benachbarten Städten <strong>in</strong><br />

die Innenstadt.<br />

E<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die Vermarktungsstrukturen<br />

des Münsterland e.V., der<br />

Touristischen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

„Parklandschaft Kreis Warendorf“<br />

und über die Mitgliedschaft <strong>im</strong> Westfälischen<br />

Hansebund e.V. und den<br />

Vere<strong>in</strong> Westfalen-Initiative ist <strong>in</strong> den<br />

letzten Jahren auch e<strong>in</strong>e verstärkte<br />

touristische Entwicklung, <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> der Sparte Radtourismus,<br />

zu verbuchen. Wichtige Funktionen<br />

erfüllen hier der 2007 fertiggestellte<br />

Werseradweg (zugleich Bestandteil<br />

der LandesGartenschau-Route)<br />

sowie der 2008 fertiggestellte Radweg<br />

auf der alten Zechenbahntrasse<br />

südlich der Zeche Westfalen <strong>in</strong><br />

Richtung Hamm. Hier besteht Anschluss<br />

an den Rundkurs Ruhrgebiet,<br />

den Emscher Park Radweg und die<br />

Römer-Lippe-Route. In <strong>Ahlen</strong> besteht<br />

Anschluss an die 100-Schlösser-Route<br />

durch das Münsterland. In Gesprächen<br />

mit dem Regionalverband Ruhr<br />

wird derzeit die Möglichkeit e<strong>in</strong>er<br />

Aufnahme der ehemaligen Zeche<br />

Westfalen <strong>in</strong> die Route der Industriekultur<br />

erörtert.<br />

A - Ausgangssituation<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 25


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Verkehrsmittelwahl (Modal Split) <strong>im</strong> Vergleich<br />

Die Kompaktheit der Stadt bietet e<strong>in</strong>e<br />

ideale Voraussetzung für die Nahmobilität,<br />

was sich auch <strong>in</strong> dem mit ca. 40 %<br />

bereits jetzt überdurchschnittlich hohen<br />

Anteil des Rad- und Fußverkehrs an allen<br />

Wegen (Modal Split) niederschlägt.<br />

A2 Stärken – Schwächen – Chancen<br />

– Risiken<br />

In Anlehnung an das der Betriebswirtschaft<br />

entlehnte Instrument der<br />

SWOT-Analyse können Stärken und<br />

Schwächen (als <strong>in</strong>terne Faktoren)<br />

sowie Chancen und Risiken (als<br />

externe Faktoren) analysiert werden,<br />

um hieraus strategische Ziele und<br />

Handlungsfelder abzuleiten.<br />

Potenziale – als noch nicht realisierte<br />

Möglichkeiten – werden häufig<br />

alle<strong>in</strong>e mit den Chancen und Stärken<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht. Aber auch<br />

<strong>im</strong> Abbau von Schwächen und dem<br />

Wappnen für Risiken liegen Potenziale<br />

für die Zukunft.<br />

Im Folgenden sollen – ohne Anspruch<br />

auf Vollständigkeit – wesentliche<br />

Stärken, Schwächen, Chancen<br />

und Risiken <strong>Ahlen</strong>s, die als Grundlage<br />

für die strategische Konzeptentwicklung<br />

dienen, beschrieben<br />

werden.<br />

Stärken<br />

Als e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> vielfältiger H<strong>in</strong>sicht große<br />

Stärke <strong>Ahlen</strong>s ist se<strong>in</strong>e Lage <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit e<strong>in</strong>er guten Erreichbarkeit<br />

über verschiedene Verkehrsmittel<br />

anzusehen. Diese Lagegunst verschafft<br />

<strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>en bevölkerungsreichen<br />

E<strong>in</strong>zugsbereich und <strong>in</strong> diesem<br />

e<strong>in</strong>e Angebotsvielfalt h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Ausbildungs- und Arbeitsplätzen,<br />

Versorgungsmöglichkeiten und Absatzmärkten,<br />

Freizeit- und Kulture<strong>in</strong>richtungen.<br />

Die Lage am Rand des<br />

Ballungsraums Rhe<strong>in</strong>-Ruhr versetzt<br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> Nachbarschaft von zugleich<br />

hoher Urbanität und landschaftlicher<br />

Attraktivität.<br />

Auch bezogen auf das Stadtgebiet<br />

zeigt sich diese Dualität als Stärke:<br />

Durch die Kompaktheit des Siedlungskörpers<br />

verb<strong>in</strong>det <strong>Ahlen</strong> die<br />

Rolle e<strong>in</strong>es funktionierenden Mittelzentrums<br />

mit e<strong>in</strong>em weitgehend<br />

unzersiedelten und überwiegend<br />

landwirtschaftlich geprägten Landschaftsraum<br />

<strong>im</strong> Stadtumland.<br />

Diese Stadtstruktur br<strong>in</strong>gt weitere<br />

Vorteile mit sich. So bietet die<br />

Kompaktheit der Stadt e<strong>in</strong>e ideale<br />

Voraussetzung für die Nahmobilität,<br />

was sich auch <strong>in</strong> dem mit ca. 40 %<br />

bereits jetzt überdurchschnittlich<br />

hohen Anteil des Rad- und Fußverkehrs<br />

an allen Wegen (Modal Split)<br />

niederschlägt (zum Vergleich: NRW<br />

30 %, Münster 48 %). Kompaktheit<br />

der Siedlungsstruktur bedeutet auch,<br />

dass die Wege <strong>in</strong> die freie Landschaft<br />

relativ kurz s<strong>in</strong>d, bei e<strong>in</strong>em Durchmesser<br />

des Siedlungsschwerpunkts<br />

<strong>Ahlen</strong> von etwa fünf Kilometern <strong>im</strong><br />

ungünstigsten Fall 2,5 Kilometer.<br />

Die Kompaktheit des Siedlungskörpers<br />

geht jedoch nicht zulasten<br />

der <strong>in</strong>nerstädtischen Freiraumversorgung.<br />

Neben der überwiegend<br />

kle<strong>in</strong>teiligen Bebauungsstruktur mit<br />

privaten Grünflächen, e<strong>in</strong>er ausgeprägten<br />

Kle<strong>in</strong>gartenkultur und den<br />

öffentlichen Parkanlagen (<strong>in</strong>sbesondere<br />

Berl<strong>in</strong>er Park und Stadtpark) ist<br />

dies auf die beiden Gewässer Werse<br />

und Olfe zurückzuführen, welche das<br />

26 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Stadtgebiet als Freiraumkorridore<br />

durchmessen. Auch die ehemalige<br />

Zechenbahntrasse ist als l<strong>in</strong>eare<br />

Freiraumstruktur <strong>im</strong> Stadtgebiet zu<br />

erkennen, wenngleich sich deren<br />

„Grünsubstanz“ vielmehr aus den benachbarten<br />

Kle<strong>in</strong>gärten und weiteren<br />

Grünflächen rekrutiert und sie noch<br />

nicht für die Nutzung erschlossen ist.<br />

Mit der Langst besteht <strong>im</strong> Übergang<br />

von Stadt zur Landschaft e<strong>in</strong> etabliertes<br />

Naherholungsgebiet (Erholungswald,<br />

Tiergehege, Rodelhang,<br />

Gastronomie). Alle Überlegungen<br />

zur Osthalde gehen <strong>in</strong> die Richtung,<br />

auch diese nach ihrer Entlassung<br />

aus der Bergaufsicht für die ruhige<br />

Erholung zu erschließen.<br />

Mit dem 2007 fertiggestellten Werseradweg<br />

und dem 2008 fertiggestellten<br />

Radweg auf der alten<br />

Zechenbahntrasse südlich der<br />

Zeche Westfalen <strong>in</strong> Richtung Hamm<br />

bestehen auch gute Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die freizeittouristische<br />

Entwicklung.<br />

Insgesamt kann also von e<strong>in</strong>er<br />

quantitativ guten Freiraumausstattung<br />

<strong>Ahlen</strong>s gesprochen werden, die<br />

potenziell die Bedürfnisse der wohnungsnahen<br />

Freiraumaktivitäten über<br />

die Naherholung bis h<strong>in</strong> zum Freizeittourismus<br />

mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den<br />

vermag.<br />

Die etwa 40 Hektar große Brachfläche<br />

der ehemaligen Zeche Westfalen<br />

1/2 kann als Stärke oder als „Last“<br />

betrachtet werden. Dass sie hier unter<br />

den Stärken geführt wird, begründet<br />

sich neben dem Allgeme<strong>in</strong>platz,<br />

dass e<strong>in</strong>e Brache <strong>im</strong>mer auch e<strong>in</strong> positives<br />

Entwicklungspotenzial <strong>in</strong> sich<br />

birgt, vor allem <strong>in</strong> den bereits erreichten<br />

Erfolgen bei der Transformation<br />

dieses Standortes. So zeigen die Sicherung<br />

ausgewählter, identitätsstiftender<br />

Gebäude, das Starterprojekt<br />

<strong>in</strong> der Lohnhalle und die begonnene<br />

Qualifizierung des Freiraums <strong>in</strong> deren<br />

Umfeld („Industriefuge“, Morsbachplatz,<br />

Zechenpark) den Weg<br />

<strong>in</strong> die Zukunft. Weiterh<strong>in</strong> wurden <strong>im</strong><br />

Zuge dieser Transformationsschritte<br />

<strong>im</strong> Kontext der Förderprogrammatik<br />

„Soziale Stadt NRW“ Investitionen<br />

getätigt, Strukturen und Netzwerke<br />

aufgebaut (Stadtteilforum Süd-Ost<br />

e.V. / Stadtteilbüro), Erfahrungen gesammelt<br />

und Prozesse e<strong>in</strong>geübt, auf<br />

denen bei der weiteren Entwicklung<br />

aufgebaut werden kann.<br />

Im Zuge der Stadtteilarbeit Süd-Ost<br />

wurden ebenso wie be<strong>im</strong> „masterplan<br />

ahlener <strong>in</strong>nenstadt“ (mai) der<br />

Dialog und die Zusammenarbeit mit<br />

der Bewohnerschaft und mit Schlüsselakteuren<br />

gesucht. Hieraus entwickelte<br />

sich e<strong>in</strong>e Prozesskultur, die<br />

sich auch <strong>im</strong> Zuge der kompakten<br />

Bearbeitung der Gartenschaubewerbung<br />

als e<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzende<br />

Stärke zeigte. Auch die jüngst<br />

gegründete Bürgerstiftung <strong>Ahlen</strong> ist<br />

Ausdruck e<strong>in</strong>es großen bürgerschaftlichen<br />

Engagements <strong>in</strong> der Stadt.<br />

Als e<strong>in</strong>e weitere Stärke ist die mittelständisch<br />

geprägte Wirtschaftsstruktur<br />

<strong>Ahlen</strong>s anzusehen, von welcher<br />

wesentliche Impulse für die Stadtent-<br />

A - Ausgangssituation<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 27


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Nicht zuletzt stellt die reichhaltige Bildungslandschaft<br />

<strong>Ahlen</strong>s e<strong>in</strong>e der zentralen<br />

Stärken der Stadt dar und lässt den<br />

Bildungssektor zu e<strong>in</strong>em entscheidenden<br />

Stadtortfaktor für Familien und Unternehmen<br />

werden.<br />

wicklung ausgehen. Über Organisationen<br />

wie den <strong>Ahlen</strong>er Industrie- und<br />

Wirtschaftsclub e.V. und die MIT<br />

Mittelstands- und Wirtschaftsvere<strong>in</strong>igung<br />

<strong>Ahlen</strong> liegt hier e<strong>in</strong>e weitere<br />

Quelle bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Nicht zuletzt stellt die reichhaltige<br />

Bildungslandschaft <strong>Ahlen</strong>s e<strong>in</strong>e der<br />

zentralen Stärken der Stadt dar.<br />

Das Angebot aller Schulformen,<br />

die Berufskollegs, Bildungsträger<br />

<strong>im</strong> Bereich der beruflichen Bildung,<br />

die betriebliche Ausbildung <strong>in</strong> den<br />

ansässigen Unternehmen bis h<strong>in</strong><br />

zum Kaldewei-Kompetenzzentrum<br />

und E<strong>in</strong>richtungen der Erwachsenenbildung<br />

lassen den Bildungssektor<br />

zu e<strong>in</strong>em entscheidenden Standortfaktor<br />

für Familien und Unternehmen<br />

werden.<br />

Schwächen<br />

Wie so oft liegen Stärken und<br />

Schwächen nahe beie<strong>in</strong>ander und<br />

s<strong>in</strong>d vielfach lediglich e<strong>in</strong>e Frage<br />

der Bewertung e<strong>in</strong>es und desselben<br />

Umstandes.<br />

Auf e<strong>in</strong>e ebensolche Frage der Bewertung<br />

ist sicherlich die als Schwäche<br />

anzusehende ger<strong>in</strong>ge Identifikation<br />

der Bewohner <strong>Ahlen</strong>s mit ihrer<br />

Stadt bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em „mangelnden<br />

städtischen Selbstbewusstse<strong>in</strong>“ zurückzuführen,<br />

die <strong>in</strong> der Kommunikation<br />

mit Außenstehenden <strong>im</strong>mer wieder<br />

festzustellen ist und die sich bis<br />

zum Image <strong>Ahlen</strong>s durchschlägt. Erst<br />

recht nach Schließung der Zeche<br />

Westfalen f<strong>in</strong>det sich <strong>Ahlen</strong>, als Stadt<br />

mit den zwei Persönlichkeiten – die<br />

münsterländische Ackerbürgerstadt<br />

und das montan<strong>in</strong>dustrielle Zentrum<br />

–, offensichtlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gleichsam<br />

doppelten Identitätskrise wieder, die<br />

e<strong>in</strong>en nicht unwesentlichen Teil der<br />

Herausforderungen des Strukturwandels<br />

auszumachen sche<strong>in</strong>t. Was sich<br />

den e<strong>in</strong>en – <strong>in</strong>sbesondere Außenstehenden<br />

und den nach e<strong>in</strong>iger<br />

Abwesenheit nach <strong>Ahlen</strong> Zurückkehrenden<br />

– als <strong>in</strong>teressanter Kontrast<br />

darstellt, wird gerade aus der B<strong>in</strong>-<br />

nensicht oftmals als problematisch<br />

und Hemmnis angesehen.<br />

Natürlich gibt es über diese „mentalen<br />

Hemmnisse“ h<strong>in</strong>aus auch<br />

greifbare strukturelle Probleme. So<br />

steht die Stadt zehn Jahre nach der<br />

Zechenschließung selbstverständlich<br />

noch vor großen Herausforderungen<br />

bei der Bewältigung der Folgen des<br />

Strukturwandels – der als solcher ja<br />

zu den externen Faktoren zu zählen<br />

ist – und der Transformation der<br />

ehemaligen Bergbauflächen. Auf die<br />

erfolgreichen Schritte, die auf diesem<br />

Weg schon gemacht wurden, wurde<br />

bereits e<strong>in</strong>gegangen. Insofern lässt<br />

sich die „Schwäche“ <strong>in</strong> diesem Kontext<br />

vielleicht am ehesten an e<strong>in</strong>em<br />

mangelnden neuen Entwicklungs<strong>im</strong>puls<br />

festmachen.<br />

Auch bezüglich der „starken“ Freiraumsituation<br />

<strong>Ahlen</strong>s lassen sich<br />

strukturelle, funktionale und gestalterische<br />

Schwächen feststellen. So<br />

liegen die öffentlichen Grünanlagen<br />

und Freiflächen oftmals isoliert <strong>im</strong><br />

28 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Stadtgefüge, was durch deren häufige<br />

Introvertiertheit durch gezielte<br />

Abpflanzungen oder schlicht Pflegestau<br />

noch verstärkt wird. Durch<br />

die demzufolge mangelnde Präsenz<br />

vieler dieser Anlagen <strong>im</strong> Stadtbild<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit fehlenden oder<br />

nicht mehr zeitgemäßen Freiraumangeboten<br />

<strong>im</strong> Inneren dieser Flächen<br />

s<strong>in</strong>d viele der substanziell wertvollen<br />

Parks <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en „Dornröschenschlaf“<br />

verfallen.<br />

Schließlich lässt sich auch auf konzeptioneller<br />

Ebene eher e<strong>in</strong> additives<br />

Nebene<strong>in</strong>ander von Entwicklungsoptionen<br />

<strong>in</strong> der Freiraum- und Stadtentwicklung<br />

denn e<strong>in</strong> übergeordnetes<br />

Leitbild für die Zukunft <strong>Ahlen</strong>s<br />

erkennen, das dem planerischen<br />

Handeln als Orientierung dienen und<br />

bestenfalls städtische Identität stiften<br />

könnte.<br />

Chancen<br />

Als Chancen s<strong>in</strong>d – <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne der<br />

SWOT-Analyse – externe E<strong>in</strong>fluss-<br />

faktoren zu verstehen, die sich vor<br />

Ort als positive Entwicklungs<strong>im</strong>pulse<br />

zunutze gemacht werden können.<br />

Hierzu zählen etwa die allgeme<strong>in</strong>e<br />

Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung,<br />

Nachfragetrends, Innovationen<br />

ebenso wie gesetzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

oder Planungen<br />

auf e<strong>in</strong>er übergeordneten adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Ebene. Aufgrund der denkbaren<br />

Vielfalt und Komplexität dieser<br />

Variablen soll <strong>im</strong> Folgenden lediglich<br />

auf e<strong>in</strong>ige ausgewählte Entwicklungen<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden, die <strong>im</strong><br />

Kontext der Stadtentwicklung von<br />

besonderer Relevanz sche<strong>in</strong>en.<br />

Als e<strong>in</strong>e große Chance für <strong>Ahlen</strong> ist<br />

etwa der geplante – und <strong>in</strong> Teilen<br />

bereits <strong>in</strong> Realisierung bef<strong>in</strong>dliche<br />

– ökologische Umbau von Fließgewässern<br />

<strong>im</strong> Zuge der Umsetzung<br />

der Europäischen Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

anzusehen. So besteht<br />

hierüber die Möglichkeit, entlang der<br />

Fließgewässerkorridore begleitende<br />

Maßnahmen der Freiraumvernetzung<br />

und –qualifizierung e<strong>in</strong>schließlich des<br />

Wegebaus umzusetzen.<br />

Auch weitere Maßnahmen- und Förderprogramme,<br />

wie etwa zum kommunalen<br />

Radwegebau, s<strong>in</strong>d als e<strong>in</strong>e<br />

Chance zu begreifen.<br />

E<strong>in</strong>e Entwicklungschance anderer Art<br />

besteht auf dem freizeittouristischen<br />

Sektor. Insgesamt ist e<strong>in</strong> Trend zum<br />

Deutschland- und Kurzzeittourismus,<br />

und hier wiederum zu kultur- und<br />

aktivitätsbezogenen Urlaubsformen<br />

festzustellen, von denen schon viele<br />

deutsche Tourismusregionen profitieren<br />

konnten. Während das Münsterland<br />

schon fast zu den traditionellen<br />

freizeittouristischen Dest<strong>in</strong>ationen<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens zu zählen ist,<br />

hat sich <strong>in</strong> der vergangenen Dekade<br />

auch das Ruhrgebiet als Tourismusregion<br />

etablieren können. <strong>Ahlen</strong>s<br />

Lage <strong>im</strong> Übergang beider Regionen<br />

bietet daher die Chance, auch aus<br />

den vorgenannten Trends stärkeren<br />

Nutzen zu ziehen. Mit Blick auf die<br />

gute radtouristische Vernetzung <strong>Ahlen</strong>s<br />

ist gerade auf dem Gebiet des<br />

A - Ausgangssituation<br />

Als e<strong>in</strong>e große Chance für <strong>Ahlen</strong> ist der<br />

ökologische Umbau von Fließgewässern<br />

anzusehen.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 29


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Auch über die Entwicklung, Erprobung<br />

und Anwendung <strong>in</strong>novativer Techniken<br />

zur Energiegew<strong>in</strong>nung kann sich <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong><br />

Tradition e<strong>in</strong>es vormals „fossilen Energiestandortes“<br />

e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte<br />

Option erschließen.<br />

Radwanderns, e<strong>in</strong>e von beiden genannten<br />

Tourismusregionen bediente<br />

Angebotsform, Potenzial zu sehen.<br />

Weitere Chancen ergeben sich aus<br />

den sich auf vielen Ebenen formenden<br />

Strategien zur Bewältigung des<br />

Kl<strong>im</strong>awandels, die <strong>in</strong> rechtlichen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen über neue Förderprogrammatiken<br />

bis h<strong>in</strong> zu technischen<br />

Innovationen mannigfaltigen<br />

Niederschlag f<strong>in</strong>den. Hier bestehen<br />

für <strong>Ahlen</strong> etwa auf dem Gebiet der<br />

Nahmobilität (Förderung von Fuß-<br />

und Radverkehr) und Elektromobilität,<br />

die Bestandteil der Nationalen<br />

Stadtentwicklungspolitik ist, chancenreiche<br />

Handlungsfelder, zumal<br />

<strong>Ahlen</strong> auf diesem Gebiet von e<strong>in</strong>er<br />

starken Ausgangssituation startet.<br />

Auch über die Entwicklung, Erprobung<br />

und Anwendung <strong>in</strong>novativer<br />

Techniken zur Energiegew<strong>in</strong>nung<br />

kann sich <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> Tradition e<strong>in</strong>es<br />

vormals „fossilen Energiestandorts“<br />

e<strong>in</strong>e zukunftsorientierte Option erschließen.<br />

Hierzu passen <strong>Ahlen</strong>s Bewerbungen<br />

um den european energy award und<br />

um Aufnahme <strong>in</strong> die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Fahrradfreundlicher Städte<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen.<br />

Auch die bildungspolitischen Diskussionen<br />

und Entwicklungen bieten<br />

neue Chancen für die „Bildungsstadt<br />

<strong>Ahlen</strong>“, wenngleich die Richtung hier<br />

wesentlich weniger e<strong>in</strong>deutig zu beschreiben<br />

ist. In den gesellschaftlich<br />

wie parteipolitisch unterschiedlich<br />

bewerteten Strategien und Ansätzen<br />

gilt es für <strong>Ahlen</strong>, se<strong>in</strong>en Weg zu<br />

f<strong>in</strong>den. Die Ausweitung von Ganztagsangeboten<br />

und die damit oftmals<br />

verbundene zunehmende Bedeutung<br />

der Schulen <strong>im</strong> Alltagsleben<br />

der Quartiere und Städte bieten hier<br />

sicherlich e<strong>in</strong>en Ansatzpunkt.<br />

Risiken<br />

Ab wann negative externe Faktoren<br />

als Risiken zu bewerten s<strong>in</strong>d, ist e<strong>in</strong>e<br />

der strittigsten Fragen e<strong>in</strong>er SWOT-<br />

Analyse.<br />

So wird „der Strukturwandel“ aufgrund<br />

se<strong>in</strong>er negativen Folgeersche<strong>in</strong>ungen<br />

häufig als Risiko bewertet,<br />

obwohl der Wandel <strong>in</strong> aller Regel ja<br />

auf e<strong>in</strong>e den neuen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

angemessene Struktur h<strong>in</strong>ausläuft.<br />

Hieran wird deutlich, dass<br />

neben der schon <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit Stärken und Schwächen<br />

angesprochenen Bewertungsfrage<br />

auch die zeitliche Perspektive e<strong>in</strong>en<br />

E<strong>in</strong>fluss auf die Frage n<strong>im</strong>mt, ob e<strong>in</strong>e<br />

Entwicklung positiv oder negativ zu<br />

bewerten ist.<br />

Ebenso verhält es sich mit dem demografischen<br />

Wandel, der geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />

als e<strong>in</strong>e Bedrohung angesehen<br />

wird. Dass <strong>in</strong> der Entwicklung h<strong>in</strong><br />

zu „weniger – älter – bunter“ auch<br />

Chancen stecken, braucht an dieser<br />

Stelle nicht weiter ausgeführt zu werden.<br />

Der Bevölkerungsrückgang, der<br />

auch <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> zu verzeichnen ist, ist<br />

wohl dann als e<strong>in</strong> Risiko e<strong>in</strong>zustufen,<br />

wenn etwa die zum Erhalt best<strong>im</strong>mter<br />

öffentlicher Infrastrukturangebote<br />

erforderliche „kritische Bevölke-<br />

rungsmasse“ unterschritten wird.<br />

Für <strong>Ahlen</strong> kann vielleicht die aus dem<br />

Zusammenspiel beider vorgenannten<br />

Entwicklungen mit bee<strong>in</strong>flussten<br />

prekäre kommunale Haushaltslage<br />

(ger<strong>in</strong>gere Steuere<strong>in</strong>nahmen, höhere<br />

Ausgabenlasten) als e<strong>in</strong>e greifbare,<br />

risikobehaftete Auswirkung benannt<br />

werden. Hierdurch s<strong>in</strong>d die kommunalen<br />

Handlungsmöglichkeiten<br />

bezüglich Investitionen und Unterhaltung<br />

deutlich e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

Auch werden sich zukünftig durch<br />

den mit der demografischen Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>hergehenden Rückgang der<br />

Schülerzahlen Fragen der Schließung<br />

und Zusammenlegung von<br />

Bildungse<strong>in</strong>richtungen stellen. Dies<br />

dürfte <strong>im</strong> Falle <strong>Ahlen</strong>s aber voraussichtlich<br />

bei e<strong>in</strong>em quantitativen<br />

Problem bleiben und nicht die Bandbreite<br />

und Qualität des schulischen<br />

Angebotes berühren.<br />

30 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

A3 Ziele<br />

Die Potenziale e<strong>in</strong>er Stadt s<strong>in</strong>d also<br />

nicht nur <strong>in</strong> ihren Chancen und<br />

Stärken zu f<strong>in</strong>den. Wenn diese ungenutzt<br />

bleiben, geht ke<strong>in</strong>e positive<br />

Wirkung von ihnen aus. Arbeitet man<br />

h<strong>in</strong>gegen an se<strong>in</strong>en Schwächen und<br />

wappnet sich für Risiken, können<br />

sich auch hieraus günstige Entwicklungen<br />

ergeben.<br />

Zweierlei ist offensichtlich: Es reicht<br />

oftmals nicht, sich alle<strong>in</strong> entweder<br />

se<strong>in</strong>en Stärken oder se<strong>in</strong>en Schwächen<br />

zu widmen, wie es sich auch<br />

<strong>in</strong> der gern zitierten Formel „Stärken<br />

stärken, Schwächen schwächen!“<br />

niederschlägt. Und aus der bloßen<br />

Existenz von Stärken, Schwächen,<br />

Chancen oder Risiken geht noch<br />

ke<strong>in</strong>e Entwicklung hervor, vielmehr<br />

geht es um die strategische Realisierung<br />

der dar<strong>in</strong> wohnenden Potenziale,<br />

kurz: um die Formulierung und<br />

Verfolgung von Zielen.<br />

Gartenschau als Impuls für die<br />

Stadtentwicklung<br />

Am Anfang ist an dieser Stelle e<strong>in</strong><br />

übergeordnetes Prozessziel festzuhalten,<br />

mit dem die Gutachter dieser<br />

Studie angetreten s<strong>in</strong>d und das <strong>in</strong><br />

den politischen und bürgerschaftlichen<br />

Diskussionen <strong>im</strong> Zuge des<br />

Erarbeitungsprozesses durchweg<br />

Bestätigung gefunden hat: <strong>Ahlen</strong><br />

gibt sich zuallererst e<strong>in</strong> langfristig<br />

angelegtes, gesamtstädtisches Entwicklungsleitbild.<br />

In e<strong>in</strong>em zweiten<br />

Schritt werden Möglichkeiten und die<br />

Machbarkeit untersucht, über e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />

Schritt auf dem Weg h<strong>in</strong> zu<br />

diesem Leitbild zu gehen.<br />

Freiräume vernetzen und qualifizieren<br />

E<strong>in</strong> Schwerpunkt strategischen<br />

Handelns wird <strong>im</strong> Bereich der Freiraumvernetzung<br />

und –qualifizierung<br />

gesehen: Die sich aus der Siedlungsstruktur<br />

und der quantitativen Frei-<br />

A - Ausgangssituation<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 31


A - Ausgangssituation <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

raumversorgung ableitenden Stärken<br />

<strong>Ahlen</strong>s sollen mit den Chancen, die<br />

sich u.a. aus den Gewässerumbauprojekten<br />

und Förderprogrammen<br />

zum Radwegebau ergeben, verbunden<br />

werden, um diesbezügliche<br />

strukturelle, funktionale und gestalterische<br />

Schwächen abzubauen.<br />

Durch diese Maßnahmen verkürzt<br />

sich der Zugang zu entweder zusammenhängenden<br />

<strong>in</strong>nerstädtischen<br />

Freiraumstrukturen oder aber zur freien<br />

Landschaft aus dem Stadtgebiet<br />

auf max<strong>im</strong>al etwa 850 Meter (zu Fuß<br />

also etwa auf 10 – 15 M<strong>in</strong>uten, mit<br />

dem Fahrrad auf ca. 5 M<strong>in</strong>uten).<br />

Der Beitrag e<strong>in</strong>er Gartenschau hierbei<br />

wäre <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Revitalisierung<br />

der Zechenbrache und der<br />

Qualifizierung weiterer städtischer<br />

Grünanlagen zu sehen.<br />

Nahmobilität fördern<br />

Auf e<strong>in</strong>em zweiten Handlungsfeld<br />

soll die nachhaltige Mobilität <strong>in</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> durch entsprechende Maßnahmen<br />

für den Fußgänger- und Radverkehr<br />

gefördert werden. Hier startet<br />

<strong>Ahlen</strong> auf hohem Niveau, unter Ausnutzung<br />

der Stärken und Chancen<br />

erschließen sich hier allerd<strong>in</strong>gs weitere<br />

Potenziale. So lassen sich auch<br />

die radtouristischen Potenziale über<br />

Infrastruktur- und Market<strong>in</strong>gmaßnahmen<br />

stärker entwickeln. Die hierzu<br />

erforderlichen Maßnahmen können<br />

<strong>in</strong> das Mobilitätskonzept e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />

e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />

Schulen Freiräume geben<br />

E<strong>in</strong> drittes Handlungsfeld stellt die<br />

<strong>Ahlen</strong>er Bildungslandschaft dar. Hier<br />

s<strong>in</strong>d die strukturellen und lokalen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen derzeit noch<br />

unscharf. Maßnahmen der Freiraumentwicklung<br />

e<strong>in</strong>schließlich der<br />

Schaffung von Spiel- und Sportmöglichkeiten<br />

sollen den Schulen neue<br />

Angebote für Unterricht und Pause<br />

eröffnen und zugleich den Ausbau<br />

von attraktiven Ganztags- und Betreuungsangeboten<br />

unterstützen.<br />

Weitergehende Zielaussagen können<br />

voraussichtlich erst mit Vorliegen<br />

e<strong>in</strong>es Gutachtens zur „Integrierten<br />

Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung“,<br />

welches für die zweite<br />

Jahreshälfte 2011 erwartet wird,<br />

formuliert werden.<br />

Wie sich <strong>in</strong> früheren Gartenschaustädten<br />

gezeigt hat, zählten die<br />

Schulen durchweg zu den großen<br />

Nutznießern e<strong>in</strong>er solchen Veranstaltung,<br />

da sich über das Programm<br />

und konkrete Projekte vielfältige<br />

Ansatzpunkte zur E<strong>in</strong>beziehung <strong>in</strong><br />

den Unterricht ergaben. Dieses Ziel<br />

sollte bei e<strong>in</strong>er Gartenschau <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

verstärkt verfolgt werden.<br />

Synergieeffekte nutzen<br />

Es ist davon auszugehen, dass auf<br />

diesen drei Handlungsfeldern Synergieeffekte<br />

erzielt werden können, die<br />

sich auch bezüglich weiterer Potenziale<br />

positiv auswirken. So sollte durch<br />

die Inangriffnahme der beschriebenen<br />

Ziele und die <strong>in</strong>tegrierte Maßnahmenentwicklung<br />

der Wohn- und<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Gesamtheit gestärkt werden, um<br />

damit für die Herausforderungen<br />

der nahen und weiteren Zukunft gut<br />

gerüstet zu se<strong>in</strong>.<br />

Identität stiften<br />

Am Ende dieses Abschnitts – aber<br />

am Anfang des zu beschreitenden<br />

Weges – steht noch e<strong>in</strong> übergeordnetes<br />

Ziel: Durch die zu entwickelnden<br />

Maßnahmen und Projekte<br />

soll die Identifikation der Bewohner<br />

<strong>Ahlen</strong>s mit ihrer Stadt bestärkt und<br />

damit bestenfalls auch das Image<br />

<strong>Ahlen</strong>s positiv entwickelt werden. Die<br />

„mentale Überw<strong>in</strong>dung des Bahndamms“,<br />

der sich hierbei derzeit als<br />

Entwicklungshemmnis darstellt, ist<br />

sicherlich als e<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe<br />

anzusehen. Der Zuschlag für e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> könnte für diesen<br />

Weg e<strong>in</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Wirkung nicht<br />

zu unterschätzendes Erfolgserlebnis<br />

bieten sowie e<strong>in</strong>e Plattform zur Präsentation<br />

der Stärken und Potenziale<br />

der Stadt nach außen.<br />

32 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

A - Ausgangssituation<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 33


B - Idee


B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Durch die Entwicklung des Dreiecks als<br />

attraktive Wege- und Freiraumsverb<strong>in</strong>dung<br />

entsteht e<strong>in</strong>e Lagegunst, welche<br />

den entscheidenden Impuls zu geben<br />

vermag.<br />

B1 <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />

<strong>Trialog</strong> als Plattform für Initiativen<br />

Die „mentale Überw<strong>in</strong>dung des Bahndamms“<br />

wurde als e<strong>in</strong>e Kernaufgabe<br />

bei der Bewältigung des Strukturwandels<br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> beschrieben. Diese wird<br />

<strong>in</strong> den Köpfen der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner stattf<strong>in</strong>den. Die Voraussetzung<br />

hierzu muss aber <strong>im</strong> Alltagserleben<br />

der Stadt geschaffen werden.<br />

Hierbei spielt der öffentliche Raum<br />

– als verb<strong>in</strong>dender Weg oder als<br />

geme<strong>in</strong>samer Aufenthalts- und Kommunikationsort<br />

– e<strong>in</strong>e tragende Rolle.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus prägt der öffentliche<br />

Raum das Bild der Bürger von ihrer<br />

eigenen Stadt und ist die Visitenkarte<br />

für jeden Besucher <strong>Ahlen</strong>s.<br />

Bei der Suche nach e<strong>in</strong>er verb<strong>in</strong>denden<br />

<strong>in</strong>haltlichen wie räumlichen<br />

Idee von der Zukunft <strong>Ahlen</strong>s fiel der<br />

Blick auf die Werse, die Olfe und die<br />

ehemalige Zechenbahn: Sie ziehen<br />

sich als durchgängige Bänder durch<br />

die von der Bahn geteilte Stadt und<br />

verb<strong>in</strong>den den <strong>Ahlen</strong>er Westen und<br />

Osten <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Dreiecks. Während<br />

man entlang der Werse bereits<br />

heute Fahrrad fahren oder spazieren<br />

kann, ist dies an der Olfe bislang nur<br />

auf kurzen Abschnitten möglich. Und<br />

die ehemalige Bahntrasse zwischen<br />

der Zeche Westfalen und dem Naherholungsgebiet<br />

Langst wartet noch<br />

gänzlich auf die Herrichtung als Fuß-<br />

und Radweg.<br />

Der „<strong>Trialog</strong>“ – so die Bezeichnung für<br />

diese Idee – steht daher nicht alle<strong>in</strong><br />

für e<strong>in</strong>e dreieckige Wege<strong>in</strong>frastruktur,<br />

sondern vor allem auch für neue<br />

Formen des Austausches und des<br />

alltäglichen Zusammenlebens <strong>in</strong> der<br />

Stadt. Tatsächlich ist der <strong>Trialog</strong> als<br />

„Plattform“ gedacht, auf der nun die<br />

öffentliche Hand gleichermaßen wie<br />

die Bürgerschaft „Initiative ergreifen“,<br />

neue Kooperationen e<strong>in</strong>gehen und<br />

Netzwerke bilden, um die Idee mit<br />

Leben zu füllen.<br />

Wegedreieck: Lage und Orientierung<br />

Dabei schafft dieses Wegedreieck –<br />

abgesehen vom Weg selbst – materiell<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal gar nichts Neues.<br />

Durch die Entwicklung des Dreiecks<br />

als attraktive Wege- und Freiraumverb<strong>in</strong>dung<br />

entsteht allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e Lagegunst,<br />

welche den entscheidenden<br />

Impuls zu geben vermag, der oftmals<br />

zur Realisierung von Chancen und<br />

Potenzialen erforderlich ist.<br />

So gesehen ist der <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong><br />

auch ke<strong>in</strong> Konzept, welches den<br />

Flächennutzungsplan, das städtische<br />

Freiflächenkonzept, den „masterplan<br />

ahlener <strong>in</strong>nenstadt“ oder e<strong>in</strong>zelne Vorhaben<br />

ablöst oder <strong>in</strong> Konkurrenz zu<br />

diesen tritt. Vielmehr bieten das Wegedreick<br />

und die übergeordnete Idee<br />

des <strong>Trialog</strong>s <strong>in</strong> der Vielzahl der Pläne,<br />

Konzepte und E<strong>in</strong>zelvorhaben e<strong>in</strong>e<br />

hilfreiche Orientierung, die deren po<strong>in</strong>tierte<br />

Umsetzung befördern sollen. So<br />

werden diese – wie etwa die Ausweisung<br />

e<strong>in</strong>es Gewerbegebietes auf<br />

36 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Davids | Terfrüchte + Partner 37<br />

B - Idee


B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Durch das Fokussieren auf Schlüsselräume<br />

und Kernkompetenzen erreicht<br />

der <strong>Trialog</strong> e<strong>in</strong>e Plakativität, über welche<br />

dieser se<strong>in</strong>e Orientierungswirkung und<br />

Stärke entfaltet.<br />

dem ehemaligen Güterbahnhof oder<br />

be<strong>im</strong> Neubau des Hallenbades <strong>im</strong><br />

Berl<strong>in</strong>er Park – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en neuen räumlichen<br />

Kontext gestellt, von welchem<br />

deren weitere Entwicklung profitiert,<br />

durch den zugleich aber auch Anforderungen<br />

an diese abgeleitet werden<br />

können.<br />

Im Gegenzug wird der <strong>Trialog</strong> dadurch<br />

befördert, dass über die vorliegenden<br />

Handlungskonzepte Bezüge<br />

zur Förderprogrammatik (Soziale<br />

Stadt, Lebendige Innenstädte, Radverkehrsförderung,<br />

Lebendige Gewässer<br />

etc.) und damit F<strong>in</strong>anzierungszugänge<br />

hergestellt werden.<br />

Stärke durch Fokussierung<br />

Diese Orientierungswirkung entfalten<br />

der <strong>Trialog</strong> und se<strong>in</strong> räumlicher Niederschlag<br />

<strong>im</strong> Wegedreieck vor allem<br />

durch ihre Plakativität, welche durch<br />

das Fokussieren auf Schlüsselräume<br />

und Kernkompetenzen erreicht wird.<br />

E<strong>in</strong>er Akupunktur gleich löst der <strong>Trialog</strong><br />

Energien aus, die sich über das<br />

Wegedreieck h<strong>in</strong>aus gesamtstädtisch<br />

und bezüglich weiterer Kompetenzfelder<br />

positiv auswirken.<br />

So bestehen selbstverständlich auch<br />

räumliche und <strong>in</strong>haltliche Entwicklungsbereiche<br />

abseits des Wegedreiecks<br />

und <strong>in</strong> den Stadtteilen Dolberg<br />

und Vorhelm, die <strong>im</strong> Zuge der weiteren<br />

Stadtentwicklung nicht vernachlässigt<br />

werden dürfen, ohne dass sie<br />

<strong>im</strong> Rahmen dieses Gutachtens vertieft<br />

werden könnten. Auf e<strong>in</strong>ige dieser<br />

baulichen und freiräumlichen Entwicklungsflächen<br />

wird <strong>im</strong> langfristigen<br />

Entwicklungskonzept (Abschnitt C3)<br />

kurz e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Dennoch kann festgehalten werden,<br />

dass mit Altstadt und Kolonie, Langst<br />

und Zeche mit Osthalde, Berl<strong>in</strong>er Park<br />

und Stadtpark sowie – nicht zuletzt –<br />

e<strong>in</strong>em Großteil der <strong>Ahlen</strong>er Schulen,<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugend- und sonstigen<br />

öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen das Wegedreieck<br />

das „öffentliche Leben“<br />

<strong>Ahlen</strong>s erschließt und damit den Pulsschlag<br />

der Stadt fühlt.<br />

Das Wegedreieck erschließt das „öffentliche<br />

Leben“ <strong>Ahlen</strong>s und fühlt damit den<br />

Pulsschlag der Stadt.<br />

Die räumliche wie <strong>in</strong>haltliche Fokussierung<br />

ist demnach gerechtfertigt.<br />

Die <strong>in</strong>haltliche Fokussierung (Kernkompetenzen)<br />

drückt sich <strong>in</strong> den<br />

nachfolgend vorgestellten drei „Initiativen<br />

für Innovation“ aus. Die räumliche<br />

Fokussierung (Schlüsselräume)<br />

erfolgt <strong>im</strong> langfristigen Entwicklungskonzept<br />

neben dem Wegedreieck<br />

<strong>in</strong> so genannten „Lupenräumen“<br />

über e<strong>in</strong>e beispielhafte Formulierung<br />

funktionaler und räumlich-struktureller<br />

Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

38 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

B2 Initiativen für Innovation<br />

Die Idee des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s wurde<br />

als „Plattform“ beschrieben, auf der<br />

nun öffentliche wie private, organisierte<br />

wie nicht organisierte Akteure<br />

„Initiative ergreifen“.<br />

Drei dieser Initiativen wurden dabei<br />

bereits konzeptionell „vorgedacht“,<br />

da sich hier <strong>in</strong> besonderer Weise die<br />

Potenziale des <strong>Trialog</strong>s mit laufenden<br />

bzw. geplanten Vorhaben verb<strong>in</strong>den:<br />

die Initiative „Wasser macht Stadt“<br />

(Wasserkompetenz), die Initiative<br />

„<strong>Ahlen</strong> sattelt um“ (Mobilitätskompetenz)<br />

und die Initiative „<strong>Ahlen</strong> bildet<br />

Zukunft“ (Bildungskompetenz).<br />

In allen drei Initiativen kommt die Innovationskraft<br />

zum Ausdruck, welche <strong>in</strong><br />

den Kernkompetenzen <strong>Ahlen</strong>s steckt.<br />

Die Initiativen s<strong>in</strong>d thematisch querschnittsorientiert<br />

angelegt (z.B. f<strong>in</strong>det<br />

sich das Thema Energie <strong>in</strong> allen drei<br />

Initiativen wieder), verb<strong>in</strong>den Inhalte<br />

und Ziele mit dem Aufruf zum Engagement<br />

auch der Bevölkerung und<br />

vermitteln so e<strong>in</strong>e Aufbruchst<strong>im</strong>mung.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 39<br />

B - Idee<br />

Die drei „Initiativen für Innovation“ verb<strong>in</strong>den<br />

Inhalte und Ziele mit dem Aufruf<br />

zum Engagement und vermitteln so e<strong>in</strong>e<br />

Aufbruchst<strong>im</strong>mung.


B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Wasser macht Stadt<br />

Die Initiative „Wasser macht Stadt“<br />

greift die besonderen städtebaulichen<br />

und ökologischen Qualitäten<br />

und Chancen <strong>in</strong>sbesondere der<br />

beiden Gewässerkorridore Werse<br />

und Olfe auf. Maßnahmen zur ökologischen<br />

Entwicklung der Gewässer<br />

<strong>im</strong> Zuge der Umsetzung der Europäischen<br />

Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

ermöglichen <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne „Lebendiger<br />

Gewässer“ auch die Qualifizierung<br />

von begleitenden Wegekorridoren<br />

und Stadträumen. Auch die Nutzung<br />

der Wasserkraft als Energiequelle<br />

kann <strong>in</strong> diesem Kontext thematisiert<br />

werden.<br />

Entlang der gesamten Werse genießen<br />

der ökologische Umbau des Gewässers<br />

und der Hochwasserschutz<br />

e<strong>in</strong>e hohe Priorität. Die Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an das verheerende Wersehochwasser<br />

<strong>im</strong> Jahr 2001, <strong>in</strong> denen weite<br />

Teile des Stadtgebietes überflutet waren,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> noch sehr präsent.<br />

Maßnahmen zur ökologischen Entwicklung<br />

der Gewässer ermöglichen auch die<br />

Qualifizierung von begleitenden Wegekorridoren<br />

und Stadträumen.<br />

Der naturnahe Umbau der Werse <strong>im</strong><br />

Oberlauf hat den Bereich der Osthalde<br />

erreicht, wo derzeit die Anlage<br />

e<strong>in</strong>es größeren Retentionsbereiches<br />

erfolgt. Aber auch <strong>im</strong> weiteren Werseverlauf<br />

durch das Stadtgebiet<br />

f<strong>in</strong>den sich mehrere Retentionsteiche<br />

und Regenrückhaltebecken bzw.<br />

s<strong>in</strong>d diese projektiert. Wie unterschiedlich<br />

die Gestaltung und stadträumliche<br />

Integration solcher Anlagen<br />

ausfallen kann, lässt sich hier<br />

ebenfalls ablesen.<br />

Dass die naturnahe Umgestaltung<br />

e<strong>in</strong>es Gewässers auch e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n<br />

für den Lebensraum Stadt se<strong>in</strong> kann,<br />

zeigt sich etwa <strong>in</strong> der Nachbarstadt<br />

Beckum, wo der Werseumbau geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong><br />

als beispielhaft gelungen<br />

angesehen wird. Wesentlich sche<strong>in</strong>t<br />

hierbei, den Gewässerumbau <strong>in</strong> den<br />

räumlichen Kontext se<strong>in</strong>er Umgebung<br />

zu stellen. Der Werseumbau<br />

<strong>im</strong> landwirtschaftlichen Umfeld wird<br />

daher anders ausfallen als bei der<br />

Gewässerentwicklung <strong>im</strong> Stadtpark<br />

oder <strong>im</strong> Berl<strong>in</strong>er Park, wo sich mit<br />

dem Werseteich und e<strong>in</strong>em Altarm<br />

noch Reste der vor<strong>in</strong>dustriellen<br />

Werse f<strong>in</strong>den, oder <strong>in</strong> der „urbanen“<br />

Passage von Altstadt und Rathaus.<br />

Am Stadtausgang <strong>im</strong> Bereich der<br />

„Tramswiese“ zeigen sich neben<br />

den ökologischen auch die Erlebnispotenziale<br />

des Wassers bezüglich<br />

Natur und Umwelt. Die hier am östlichen<br />

Werseufer gelegene Kläranlage<br />

ist mit der Verwertung der aus dem<br />

Klärgas gewonnenen Energie über<br />

e<strong>in</strong>e Brennstoffzelle, welche ab 2011<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pilotprojekt mit Fördermitteln<br />

des Bundes errichtet wird, e<strong>in</strong><br />

Anschauungsobjekt für <strong>in</strong>novative<br />

Umwelttechnologie. Ergänzt werden<br />

kann diese Kompetenz ggf. mit e<strong>in</strong>em<br />

Projekt zur <strong>in</strong>novativen Nutzung<br />

von Wasserkraft <strong>in</strong> Fließgewässern<br />

(Oberflächen-Wasserkraftanlage oder<br />

Unterwasser-Turb<strong>in</strong>e).<br />

Auch die Olfe zeigt sich als kle<strong>in</strong>eres<br />

und stärker vom Übergang zwischen<br />

Stadt und Landschaft geprägtes Gewässer<br />

noch e<strong>in</strong>mal mit ganz ande-<br />

ren Facetten, die bei dem geplanten<br />

Gewässerumbau zu berücksichtigen<br />

s<strong>in</strong>d. Hier lässt sich etwa die Frage<br />

nach der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es Baches<br />

<strong>in</strong> das Wohnumfeld beispielhaft thematisieren.<br />

Während sich grundsätzlich die<br />

Gesamtheit der an Werse und Olfe<br />

gelegenen Schulen für e<strong>in</strong>e räumliche<br />

wie pädagogische Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit den Gewässern<br />

anbietet (vgl. auch Initiative „<strong>Ahlen</strong><br />

bildet Zukunft“), ist das Angrenzen<br />

von Schulgeländen auf beiden Ufern<br />

der Olfe <strong>im</strong> Bereich des St.-Michael-<br />

Gymnasiums e<strong>in</strong>e besondere Konstellation,<br />

die e<strong>in</strong>e diesbezügliche<br />

Initiative geradezu herausfordert.<br />

40 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Davids | Terfrüchte + Partner 41<br />

B - Idee


B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Was den Münsteranern ihre Promenade,<br />

könnte den <strong>Ahlen</strong>ern ihr neues<br />

Wegedreieck werden: die attraktive,<br />

sichere und schnelle Alltagsverb<strong>in</strong>dung<br />

durch die Stadt.<br />

<strong>Ahlen</strong> sattelt um<br />

„<strong>Ahlen</strong> sattelt um“ startet die Initiative<br />

für e<strong>in</strong>e zukunftsfähige Mobilität <strong>in</strong><br />

<strong>Ahlen</strong>. Die mit dem Wegedreieck und<br />

se<strong>in</strong>en Anb<strong>in</strong>dungen zu schaffende<br />

neue Infrastruktur für Fußgänger und<br />

Radfahrer bildet dabei lediglich e<strong>in</strong>en<br />

Bauste<strong>in</strong>. Was den Münsteranern<br />

ihre Promenade, könnte so den <strong>Ahlen</strong>ern<br />

ihr neues Wegedreieck werden:<br />

die attraktive, sichere und schnelle<br />

Alltagsverb<strong>in</strong>dung durch die Stadt –<br />

Verb<strong>in</strong>dung touristischer Radrouten<br />

als Schulweg, als Weg zur Arbeit und<br />

zum E<strong>in</strong>kauf sowie <strong>in</strong> der Freizeit.<br />

Die Entwicklung des Bahnhofs und<br />

se<strong>in</strong>es Umfelds zum Knotenpunkt<br />

für umweltfreundliche Mobilität stellt<br />

e<strong>in</strong>en weiteren Beitrag dar. Pendler<br />

und Besucher sollen am Bahnhof<br />

empfangen und zielsicher zu diesem<br />

Wegesystem geleitet werden. Auf der<br />

Südseite des Bahnhofs und auf dem<br />

Nahrath-Gelände besteht zudem die<br />

Möglichkeit, mit e<strong>in</strong>er Radstation und<br />

e<strong>in</strong>em Fahrradparkhaus den Umstieg<br />

zu vere<strong>in</strong>fachen. Hierzu gilt es <strong>in</strong>nerhalb<br />

des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s auch, e<strong>in</strong>e<br />

geeignete Trägerstruktur zu entwickeln.<br />

Auch die Initiative der dem Bahnhof<br />

benachbarten Stadtwerke auf dem<br />

Gebiet der Elektromobilität (Verleih<br />

von E-Bikes und Elektrorollern, Elektrotankstelle)<br />

ergänzt opt<strong>im</strong>al diese<br />

Vorhaben.<br />

Fahrradtouristisch leistet der Ausbau<br />

der ehemaligen Zechenbahntrasse<br />

zu e<strong>in</strong>em Radweg e<strong>in</strong>en Brückenschlag<br />

zwischen den Routensystemen<br />

des Ruhrgebiets (Rundkurs<br />

Ruhrgebiet, Emscher Park Radweg)<br />

und Münsterland (100-Schlösser-<br />

Route) und bietet damit e<strong>in</strong> Grundgerüst<br />

für die Anlagerung freizeittouristischer<br />

Angebote und deren<br />

geme<strong>in</strong>same Vermarktung.<br />

42 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Davids | Terfrüchte + Partner 43<br />

B - Idee


B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Sich an solch prom<strong>in</strong>enter Stelle wie<br />

entlang des Wegedreiecks vor allem als<br />

Bildungsstadt zu präsentieren, zeugt von<br />

der Wertschätzung gegenüber diesem<br />

Handlungsfeld.<br />

<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft<br />

Nicht zuletzt baut die Initiative „<strong>Ahlen</strong><br />

bildet Zukunft“ auf die quantitativ und<br />

qualitativ bemerkenswerte Bildungslandschaft<br />

<strong>Ahlen</strong>s auf. Der Großteil<br />

der <strong>Ahlen</strong>er Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

f<strong>in</strong>det sich entlang des Wegedreiecks.<br />

Sich an solch prom<strong>in</strong>enter<br />

Stelle vor allem als Bildungsstadt zu<br />

präsentieren, zeugt von der Wertschätzung<br />

gegenüber diesem Handlungsfeld<br />

und wird e<strong>in</strong>en wesentlichen<br />

Beitrag zur Imagebildung und<br />

Identitätsstiftung <strong>Ahlen</strong>s leisten.<br />

Die Stadt <strong>Ahlen</strong> hat zu Beg<strong>in</strong>n des<br />

Schuljahres 2010/2011 den Auftrag<br />

zur Erstellung e<strong>in</strong>er „Integrierten<br />

Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung“<br />

an e<strong>in</strong> Fachbüro erteilt. Die<br />

Ergebnisse dieses Planungsprozesses<br />

werden voraussichtlich <strong>in</strong> der<br />

zweiten Jahreshälfte 2011 vorliegen.<br />

Schon jetzt lässt sich absehen, dass<br />

generell rückläufige Schülerzahlen<br />

und das bildungspolitische Ziel zum<br />

Ausbau von Ganztagsangeboten<br />

strukturelle Maßnahmen erforderlich<br />

machen, die auch für e<strong>in</strong>e Initiative<br />

„<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft“ mannigfaltige<br />

Ansatzpunkte zur Integration begleitender<br />

Maßnahmen bieten.<br />

Hierfür s<strong>in</strong>d mehrere „Intensitätsstufen“<br />

vorstellbar, die sich e<strong>in</strong>erseits<br />

aus dem Handlungsrahmen, andererseits<br />

aber auch von der Initiative<br />

der Schlüsselakteure <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieses Rahmens ergeben. Die Basis<br />

bildet hierbei wieder e<strong>in</strong>mal das<br />

Wegedreieck. Die Vielzahl der an<br />

diesem gelegenen Schulen rückt<br />

dieses unmittelbar als attraktiven und<br />

straßenunabhängigen Schulweg <strong>in</strong><br />

den Fokus.<br />

Die Öffnung (z.B. Abbau der Zäune)<br />

und Orientierung (z.B. Zugänge) der<br />

Schulgelände zu den Wegekorridoren<br />

h<strong>in</strong> – <strong>in</strong>sbesondere entlang der<br />

Werse und Olfe – bieten darüber h<strong>in</strong>aus<br />

Freiräume und Erfahrungsfelder<br />

für Pausen und Unterricht. Auch die<br />

Öffnung und Integration von Parks <strong>in</strong><br />

das Alltagsleben der Stadt über die<br />

Aufnahme von Sport- und Freizeitanlagen,<br />

die <strong>in</strong> den Sportunterricht<br />

oder die Ganztagsbetreuung und<br />

Jugendarbeit e<strong>in</strong>bezogen werden<br />

können, stellen e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>tegrierenden<br />

Beitrag <strong>in</strong>nerhalb der Initiative „<strong>Ahlen</strong><br />

bildet Zukunft“ dar.<br />

Über diese eher räumlich orientierten<br />

Ansätze h<strong>in</strong>aus gehen die<br />

verstärkt pädagogischen Ansätze,<br />

den <strong>Trialog</strong> auch als e<strong>in</strong>e Lernlandschaft<br />

zu begreifen: Über „grüne“<br />

oder „blaue“ Klassenz<strong>im</strong>mer, die als<br />

außerschulische Lernorte Natur- und<br />

Umwelterziehung <strong>in</strong> der Stadt- und<br />

Wasserlandschaft <strong>Ahlen</strong>s ermöglichen,<br />

und Projektpatenschaften bis<br />

h<strong>in</strong> zu ambitionierten Konzepten von<br />

Stadtteilschulen oder e<strong>in</strong>em „Haus<br />

des Lernens“, welche den Schulen<br />

und der Bildung e<strong>in</strong>e neue Rolle<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Alltags der Stadtquartiere<br />

e<strong>in</strong>räumen.<br />

Bereits jetzt schon kann das <strong>Ahlen</strong>er<br />

„Phänomexx“ <strong>in</strong> der Lohnhalle<br />

der ehemaligen Zeche Westfalen<br />

44 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Davids | Terfrüchte + Partner 45<br />

B - Idee


B - Idee <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

als Vorzeigeprojekt auf diesem Feld<br />

angesehen werden. H<strong>in</strong>ter diesem<br />

verbirgt sich e<strong>in</strong>e Initiative von<br />

<strong>Ahlen</strong>er Hauptschulen, die e<strong>in</strong>en<br />

betriebsnahen, außerschulischen<br />

Lernort <strong>in</strong> den naturwissenschaftlichen<br />

Fächern entwickeln und hier<br />

K<strong>in</strong>der und Jugendliche fit für die<br />

technischen Herausforderungen der<br />

Zukunft machen.<br />

Der Hochschulbereich gehört bekanntlich<br />

nicht zum kommunalen<br />

Aufgabenkreis. Für die Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

ist das Angebot von wohnortnahen<br />

Studienplätzen und differenzierten<br />

Studienangeboten aus bildungs- und<br />

auch wirtschaftspolitischen Gründen<br />

allerd<strong>in</strong>gs von hoher Bedeutung.<br />

Mit den Hochschulen <strong>in</strong> Münster,<br />

Dortmund und Bielefeld sowie dem<br />

Standort Soest der Fachhochschule<br />

Südwestfalen besteht <strong>im</strong> Umkreis<br />

<strong>Ahlen</strong>s <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Entfernung und<br />

gut erreichbar bereits jetzt e<strong>in</strong> vielfältiges<br />

Angebot.<br />

Aus dem Ausbauwettbewerb des<br />

Perspektivisch hat <strong>Ahlen</strong> aufgrund se<strong>in</strong>er<br />

wichtigen Funktion als regionaler Schulstandort<br />

sowie aufgrund der Nachfrage<br />

der mittelständischen Wirtschaft durchaus<br />

die Möglichkeit, sich auch als Studienort<br />

zu positionieren.<br />

Landes Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen <strong>im</strong><br />

Bereich der so genannten „MINT-<br />

Fächer“ (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaft und Technik) g<strong>in</strong>g<br />

2008 auch die E<strong>in</strong>beziehung des<br />

Berufskollegs <strong>in</strong> Beckum für den<br />

Studienort „<strong>Ahlen</strong> / Beckum / Oelde“<br />

<strong>in</strong> den neuen dualen Studiengang<br />

Masch<strong>in</strong>enbau der Fachhochschule<br />

Münster hervor. In diesem Rahmen<br />

wurde auch der Aufbau der „Hochschule<br />

Hamm-Lippstadt“ beschlossen.<br />

Parallel zu den bereits vorhandenen<br />

Studiengängen der privaten<br />

SRH Hochschule für Logistik und<br />

Wirtschaft eröffnen sich damit <strong>in</strong> der<br />

Nachbarstadt auch für den Wirtschafts-<br />

und Bildungsstandort <strong>Ahlen</strong><br />

weitere Chancen.<br />

Perspektivisch hat <strong>Ahlen</strong> aufgrund<br />

se<strong>in</strong>er wichtigen Funktion als regionaler<br />

Schulstandort, dem Potenzial<br />

der wirtschaftsorientierten weiterführenden<br />

Schulen und den Berufskollegs<br />

sowie aufgrund der Nachfrage<br />

der mittelständischen Wirtschaft<br />

durchaus die Möglichkeit, sich bei<br />

e<strong>in</strong>em ökonomisch ausgerichteten<br />

neuen Studienangebot auch als Studienort<br />

zu positionieren. So besteht<br />

schon jetzt am Berufskolleg <strong>Ahlen</strong><br />

die Möglichkeit der Teilnahme am<br />

„Juniorstudium“ des Fachbereichs<br />

Wirtschaft der Fachhochschule<br />

Münster. Mit weiteren Angeboten<br />

zur beruflichen Weiterbildung s<strong>in</strong>d<br />

hier sehr gute Grundlagen und auch<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für zukünftige<br />

Entwicklungen vorhanden.<br />

Im <strong>Ahlen</strong>er Gründer- und Dienstleistungszentrum<br />

s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus<br />

mit dem Institut für Abfall, Abwasser<br />

und Infrastruktur-Management<br />

und dem Institut für Site und Facility<br />

Management zwei <strong>in</strong>ternational<br />

renommierte An-Institute der Fachhochschule<br />

Münster angesiedelt.<br />

Über „INFA-ISFM e.V.“ werden<br />

grundlagen- und anwendungsorientierte<br />

Forschung und Entwicklung,<br />

Erprobung neuer Technologien,<br />

Beteiligung an <strong>in</strong>ternationaler, <strong>in</strong>sbesondere<br />

europäischer Zusammenarbeit,<br />

Fort- und Weiterbildungsveran-<br />

staltungen, Veröffentlichungen und<br />

Vorträge realisiert. Außerhalb der<br />

Strukturen der Hochschule und ihrer<br />

spezifischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

können so best<strong>im</strong>mte Forschungs-<br />

und Entwicklungsthemen stärker vorangebracht<br />

werden. Die An-Institute<br />

s<strong>in</strong>d über Kooperationsverträge und<br />

<strong>in</strong>tensive Kommunikation fest <strong>in</strong> die<br />

Forschungsstrategie der Hochschule<br />

e<strong>in</strong>gebunden.<br />

46 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Davids | Terfrüchte + Partner 47<br />

B - Idee


C - Langfristiges Entwicklungskonzept


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C1 Wegedreieck<br />

Kern und Basis des langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />

bildet das gut elf<br />

Kilometer lange Wegedreieck entlang<br />

von Werse, Olfe und auf der ehemaligen<br />

Zechenbahntrasse und damit<br />

zunächst e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eare Wege-<br />

und Freiraumstruktur. Der funktionale<br />

und qualitative Ausbau dieser Infrastruktur,<br />

welche quasi das „öffentliche<br />

Leben“ <strong>Ahlen</strong>s erschließt und damit<br />

die autounabhängige „Hauptschlag-<br />

Kern und Basis des langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />

bildet das gut elf<br />

Kilometer lange Wegedreieck entlang<br />

von Werse, Olfe und auf der ehemaligen<br />

Zechenbahntrasse.<br />

ader“ der Stadt bildet, schafft darüber<br />

h<strong>in</strong>aus allerd<strong>in</strong>gs vor allem e<strong>in</strong>es:<br />

neue Lagequalitäten, von denen die<br />

wesentlichen Entwicklungs<strong>im</strong>pulse<br />

ausgehen.<br />

Die Qualifizierung des Wegedreiecks<br />

orientiert sich an den Grundsätzen<br />

von Durchgängigkeit, Erschließungsqualität<br />

(Anb<strong>in</strong>dungen), Sicherheit,<br />

Komfort, Service und Freiraumqualität.<br />

Die Durchgängigkeit des Weges<br />

entlang der gut vier Kilometer langen<br />

Werse-Sequenz besteht bereits. Im<br />

Abschnitt zwischen der Uhlandstraße<br />

und der Friedrich-Ebert-Straße, wo<br />

der Radverkehr aufgrund des begrenzten<br />

Querschnitts bislang über<br />

die parallel verlaufende Hans-Sachs-<br />

Straße geführt wird, ist perspektivisch<br />

e<strong>in</strong>e Trassenverlegung <strong>in</strong> den Gewässerkorridor<br />

und damit e<strong>in</strong>e Kont<strong>in</strong>uität<br />

des wasserbegleitenden Weges auch<br />

für die Radfahrer vorgesehen.<br />

Die Olfe-Sequenz (3,3 Kilometer)<br />

weist derzeit noch größere Wegelücken<br />

<strong>in</strong> Bereichen landwirtschaftlicher<br />

Nutzung und e<strong>in</strong>er Kle<strong>in</strong>gartenanlage<br />

auf. E<strong>in</strong>e Planung zur<br />

ökologischen Verbesserung der<br />

Olfe aus dem Jahr 1996 sah bereits<br />

e<strong>in</strong>en weitgehend durchgängigen<br />

Wege <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit der Extensivierung<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung entlang des Gewässerkorridors<br />

vor. Über das 2010 vom Land<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen beschlossene<br />

50 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Maßnahmenprogramm „Lebendige<br />

Gewässer“ zur Umsetzung der Europäischen<br />

Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

besteht nun e<strong>in</strong> Handlungsrahmen<br />

zur <strong>in</strong>tegrierten Umsetzung auch e<strong>in</strong>es<br />

gewässerbegleitenden Fuß- und<br />

Radweges.<br />

Die ehemalige Zechenbahntrasse<br />

wurde südlich der Werse bereits als<br />

durchgängige Wegeverb<strong>in</strong>dung bis<br />

nach Hamm ausgebaut und stellt<br />

dort u.a. e<strong>in</strong>en Anschluss an wich-<br />

tige Radroutensysteme (Rundkurs<br />

Ruhrgebiet, Emscher Park Radweg,<br />

Römer-Lippe-Route) her. Im Süden<br />

des Zechengeländes soll e<strong>in</strong>e<br />

neue Wersebrücke für Fußgänger<br />

und Radfahrer – die während e<strong>in</strong>er<br />

Gartenschau den Hauptzugang zum<br />

Kerngelände darstellen würde – den<br />

direkten Anschluss an den die „Industriefuge“<br />

begleitenden, teilweise<br />

schon realisierten Weg herstellen. Im<br />

Abschnitt nördlich des Zechenparks<br />

bis zum straßenbegleitenden Fuß-/<br />

Gesamtlänge: 11,1 km<br />

Werse-Sequenz: 4,2 km<br />

Olfe-Sequenz: 3,3 km<br />

Zechenbahn-Sequenz: 3,6 km<br />

ca. 60 % aller Schulen und ca. 90 %<br />

aller weiterführenden Schulen <strong>Ahlen</strong>s<br />

liegen am Wegedreieck<br />

Altstadt und Kolonie, Langst und<br />

Osthalde, Berl<strong>in</strong>er Park und Stadtpark<br />

sowie e<strong>in</strong> Großteil der öffentlichen<br />

E<strong>in</strong>richtungen liegen am Wegedreieck<br />

Radweg entlang der Da<strong>im</strong>lerstraße<br />

zeigt sich die Zechenbahntrasse<br />

noch als brachliegende Schotterspur.<br />

Für den Ausbau des Abschnitts zwischen<br />

der Schachtstraße <strong>im</strong> Süden<br />

und der Bergstraße <strong>im</strong> Norden zu<br />

e<strong>in</strong>em Fuß-/Radweg wurde <strong>im</strong> Herbst<br />

2010 bei der Bezirksregierung Münster<br />

e<strong>in</strong> Antrag auf Gewährung e<strong>in</strong>er<br />

Zuwendung aus Mitteln der Infrastrukturförderung<br />

des kommunalen<br />

Radwegebaus e<strong>in</strong>gereicht. Die Umsetzung<br />

ist bereits für 2011 vorgese-<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Aufgrund zahlreicher zuführender und<br />

kreuzender Wege besteht entlang von<br />

Werse und Olfe bereits heute e<strong>in</strong>e hohe<br />

Erschließungsqualität.<br />

hen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Bereich<br />

der Bergstraße und der Bahnunterführung<br />

der Neubau und die Qualifizierung<br />

kürzerer Wegeabschnitte<br />

erforderlich, um den Anschluss der<br />

Zechenbahn-Sequenz (<strong>in</strong>sgesamt<br />

3,6 Kilometer) an die Olfe-Sequenz<br />

zu verbessern.<br />

Aufgrund zahlreicher zuführender<br />

und kreuzender Wege und Straßen<br />

besteht entlang von Werse und Olfe<br />

bereits heute e<strong>in</strong>e hohe Erschlie-<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 51


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Entlang der ehemaligen Zechenbahntrasse<br />

bieten vor allem die „<strong>in</strong> zweiter<br />

Reihe“ liegenden Schulen und K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>e Orientierung, wo<br />

qualitätsvolle Anb<strong>in</strong>dungen ausgebildet<br />

werden sollen.<br />

ßungsqualität. In der Natur der<br />

Sache begründet verfügt die ehemalige<br />

Zechenbahn bislang über ke<strong>in</strong>e<br />

Wegeanschlüsse. Da die Trasse aber<br />

mit Ausnahme e<strong>in</strong>er Straßenunterführung<br />

unter der Beckumer Straße (B<br />

58) <strong>in</strong> vergleichsweise dichter Folge<br />

plangleich gekreuzt wird, bestehen<br />

auch hier gute Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

für e<strong>in</strong>e Integration des neuen<br />

Weges <strong>in</strong> das vorhandene Netz.<br />

Hier bieten vor allem die „<strong>in</strong> zweiter<br />

Reihe“ liegenden Schulen und K<strong>in</strong>-<br />

Schaffung e<strong>in</strong>er gut elf Kilometer langen,<br />

durchgängigen und qualitätsvollen Freiraum-<br />

und Wegeverb<strong>in</strong>dung; Qualifizierung von<br />

Anb<strong>in</strong>dungen <strong>in</strong> angrenzende Stadtquartiere<br />

Investitionskosten: 3.335.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Durchgängiger Weg<br />

• Funktions- und Sicherheitslicht<br />

• Neue Wersebrücke<br />

• Querungen<br />

• Gestaltung Knotenpunkte<br />

• Info- und Leitsystem<br />

dertagese<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>e Orientierung,<br />

wo qualitätsvolle Anb<strong>in</strong>dungen<br />

ausgebildet werden sollen.<br />

Mit den Straßenkreuzungen ist zugleich<br />

e<strong>in</strong> zentraler Sicherheitsaspekt<br />

auf dem Wegedreieck angesprochen,<br />

das ansonsten als straßenunabhängige<br />

Infrastruktur über e<strong>in</strong>e<br />

hohe Verkehrssicherheit für Fußgänger<br />

und Radfahrer verfügt. Aufgrund<br />

der steigenden Bedeutung des<br />

Wegedreiecks als Alltagsverb<strong>in</strong>dung,<br />

nicht zuletzt <strong>im</strong> Schülerverkehr, wird<br />

die Qualifizierung der Querungsstellen<br />

als e<strong>in</strong>e wichtige Maßnahme <strong>in</strong><br />

das Programm aufgenommen. E<strong>in</strong>en<br />

weiteren Beitrag leistet e<strong>in</strong>e Funktionsbeleuchtung,<br />

die durchgängig für<br />

das Wegedreieck vorgesehen wird<br />

und <strong>in</strong> den frühen Morgenstunden<br />

(Schüler- und Berufsverkehr) sowie<br />

<strong>in</strong> den Abendstunden (Freizeitverkehr)<br />

die objektive und subjektive<br />

Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer<br />

erhöht. Als Beleuchtung ist<br />

e<strong>in</strong>e moderne LED-Technik vorgesehen,<br />

um die Unterhaltungskosten zu<br />

senken.<br />

An der Schnittstelle von Verkehrssicherheit<br />

und Komfort bewegt sich<br />

der für das Wegedreieck vorgesehene<br />

Ausbaustandard, der sich an<br />

e<strong>in</strong>er grundsätzlichen Breite von drei<br />

Metern und e<strong>in</strong>er Asphaltdecke als<br />

Belag festmachen lässt. Hierdurch<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> zügiges Fortkommen sowie<br />

e<strong>in</strong> konfliktfreies Nebene<strong>in</strong>ander<br />

52 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 53


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

In der Freiraumgestaltung kommen auch<br />

die charakteristischen Unterschiede<br />

der Sequenzen des Wegedreiecks zur<br />

Geltung.<br />

von Rad- und Fußgängerverkehr <strong>in</strong><br />

beiden Richtungen möglich. Da die<br />

bereits vorhandenen Wegeabschnitte<br />

ganz überwiegend mit e<strong>in</strong>er wassergebundenen<br />

Decke oder Pflaster<br />

versehen s<strong>in</strong>d oder es sich eher um<br />

„Landschaftswege“ handelt, ist nahezu<br />

für das gesamte Wegedreieck<br />

e<strong>in</strong>e neue Asphaltdecke erforderlich.<br />

Im Bereich der Parkanlagen, dort wo<br />

es der Platz hergibt, ist auch die Ausführung<br />

als „Doppelweg“ denkbar,<br />

bei dem die schnellen und langsa-<br />

men Verkehre über unterschiedliche<br />

Wegebeläge vone<strong>in</strong>ander separiert<br />

werden.<br />

Unter dem Stichwort „Service“ ist<br />

vor allem auf den Ankunftsraum am<br />

Bahnhof <strong>Ahlen</strong> zu verweisen, wo e<strong>in</strong>e<br />

Radstation mit Verleih-, Reparatur-<br />

und weiteren Angeboten vorgesehen<br />

wird. Weiteres privatwirtschaftliches<br />

Engagement wird sicherlich folgen,<br />

wie e<strong>in</strong>e erste Anfrage für e<strong>in</strong>e<br />

E-Bike-Station <strong>im</strong> ehemaligen Lok-<br />

schuppen auf dem Westfalen-Gelände<br />

erwarten lässt. Aber auch kle<strong>in</strong>ere<br />

Serviceangebote entlang der Strecke,<br />

wie stationäre Fahrradpumpen<br />

oder Fahrradschlauch- und Flickzeugautomaten,<br />

s<strong>in</strong>d an zentralen<br />

Orten vorstellbar. Zudem ist e<strong>in</strong> Info-<br />

und Leitsystem für das Wegedreieck<br />

und se<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dungen vorgesehen.<br />

Die Freiraumqualitäten des Wegedreiecks,<br />

die sich u.a. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

durchgängigen Grüngestaltung und<br />

–pflege (Frei- und Pflegeschnitte, Anpflanzungen)<br />

ausdrücken, entstehen<br />

nicht zuletzt auch aus den Qualitäten<br />

der den Wegesequenzen angrenzenden<br />

Flächen (Randgestaltung,<br />

Blickbeziehungen). Hierauf wird<br />

daher noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Lupenräumen näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />

In der Freiraumgestaltung kommen<br />

auch die charakteristischen Unterschiede<br />

der Sequenzen des Wegedreiecks<br />

zur Geltung: Während sich<br />

54 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

das Flüsschen Werse überwiegend<br />

als Stadtpassage mit angrenzenden<br />

Sport- und Parkanlagen sowie<br />

öffentlichen Gebäudekomplexen präsentiert,<br />

zeigt sich die Olfe als Bach<br />

am Stadtrand mit lockeren Abfolgen<br />

landwirtschaftlicher Flächen und<br />

überwiegend aufgelockerter Siedlungsbereiche<br />

und Kle<strong>in</strong>gärten. Die<br />

Zechenbahntrasse h<strong>in</strong>gegen ist aus<br />

ihrer Vornutzung heraus begründet<br />

e<strong>in</strong> überwiegend schmaler Korridor<br />

durch den Siedlungsbereich, der<br />

überwiegend von Grundstücksrückseiten<br />

tangiert wird.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird für das Wegedreieck<br />

e<strong>in</strong>e ihm eigene Gestaltung<br />

und Ausstattung entwickelt. Hierzu<br />

zählen begleitende Spiel- und Aufenthaltsorte,<br />

das bereits benannte<br />

Info- und Leitsystem sowie die<br />

besondere Ausgestaltung von vier<br />

Knotenpunkten, nämlich die drei<br />

Eckknoten des Wegedreiecks sowie<br />

der Anschluss der Fußgängerachse<br />

aus der Innenstadt <strong>im</strong> Bereich der<br />

Wersebrücke am Kunstmuseum. An<br />

den Knotenpunkten des Wegedreiecks<br />

werden u.a. Licht<strong>in</strong>stallationen<br />

vorgesehen, welche die dort liegenden<br />

bedeutsamen Stadte<strong>in</strong>gänge<br />

markieren.<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird für das Wegedreieck<br />

e<strong>in</strong>e ihm eigene Gestaltung und Ausstattung<br />

entwickelt.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 55


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C2 Lupenräume<br />

Bahnhofsumfeld<br />

Hauptsächliches Entwicklungsziel<br />

für den Lupenraum um den Bahnhof<br />

<strong>Ahlen</strong> ist der Ausbau und die Anb<strong>in</strong>dung<br />

dieser „Mobilitätszentrale“<br />

<strong>Ahlen</strong>s an das Wegedreieck und die<br />

Fußgängerzone (auf die Anb<strong>in</strong>dung<br />

an letztere wird <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit dem Lupenraum Innenstadt noch<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gegangen).<br />

Verbesserung der funktionalen und gestalterischen<br />

Qualitäten <strong>im</strong> Bahnhofsumfeld; Anb<strong>in</strong>dung<br />

an Wegedreieck und Fußgängerzone<br />

Investitionskosten: 640.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Umgestaltung Bahnhofsplatz<br />

• Aufwertung Zentraler Omnibusbahnhof<br />

• „Stadtläufer“ <strong>in</strong> die Innenstadt<br />

• Qualifizierung Stadt- und Touristen<strong>in</strong>fo<br />

• Auffrischung Sydney-H<strong>in</strong>ds-Park<br />

Am Bahnhof zeigt <strong>Ahlen</strong> se<strong>in</strong>e Visitenkarte.<br />

Der erste E<strong>in</strong>druck von der<br />

Stadt für Gäste sollte von stadtgestalterischer<br />

Qualität, Gepflegtheit und<br />

Funktionalität geprägt se<strong>in</strong>, Pendler<br />

und die übrigen Bewohner werden<br />

dies ebenfalls zu schätzen wissen.<br />

Während <strong>im</strong> Rahmen der Internationalen<br />

Bauausstellung Emscher<br />

Park und anlässlich des 150-jährigen<br />

Jubiläums der Köln-M<strong>in</strong>dener-<br />

Eisenbahn mehrere Bahnhöfe <strong>im</strong><br />

Ruhrgebiet von e<strong>in</strong>er teilweise sehr<br />

umfassenden und hochwertigen<br />

Sanierung und Neugestaltung<br />

profitieren konnten (<strong>in</strong>sbesondere<br />

Hamm, Herne und Oberhausen),<br />

zeigen sich die <strong>im</strong> Kern qualitätsvolle<br />

Bahnhofsarchitektur, die Tunnel- und<br />

Bahnsteiganlagen sowie Teile des<br />

Bahnhofsumfelds <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> weiterh<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wenig ansprechenden und<br />

nicht mehr zeitgemäßen Zustand.<br />

Auch aktuell bef<strong>in</strong>det sich <strong>Ahlen</strong><br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bahnhofsprogramm<br />

Am Bahnhof zeigt <strong>Ahlen</strong> se<strong>in</strong>e Visitenkarte.<br />

Der erste E<strong>in</strong>druck von der Stadt<br />

sollte von stadtgestalterischer Qualität,<br />

Gepflegtheit und Funktionalität geprägt<br />

se<strong>in</strong>. Pendler und die übrigen Bewohner<br />

werden dies ebenfalls zu schätzen<br />

wissen.<br />

des Bundes oder des Landes wieder.<br />

Hier wird großer Handlungsbedarf<br />

gesehen, mit den zuständigen Stellen<br />

über e<strong>in</strong>e barrierefreie, zeitgemäße<br />

und gestalterisch ansprechende<br />

Umgestaltung <strong>in</strong>s Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Der Bahnhofsvorplatz mit dem Zentralen<br />

Omnibusbahnhof (ZOB) auf der<br />

Nordwestseite der Bahn ist gestalterisch<br />

„<strong>in</strong> die Jahre gekommen“ und<br />

bedarf e<strong>in</strong>er Aufwertung durch die<br />

56 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 57


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

58 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Schaffung von Orientierungs- und<br />

Aufenthaltsqualitäten.<br />

Über den Bau e<strong>in</strong>er Fahrradstation<br />

bzw. e<strong>in</strong>es Fahrradparkhauses auf<br />

der Südostseite <strong>im</strong> Bereich des Parkand-ride-Parkplatzes<br />

können die<br />

Fahrradabstellanlage am ZOB entlastet<br />

und weitere Serviceangebote<br />

ergänzt werden (Verleih, Reparatur,<br />

Gepäckaufbewahrung, Information).<br />

Hier bietet sich auch Raum für den<br />

Ausbau des Verleihangebotes an E-<br />

Bikes durch die auf der gegenüberliegenden<br />

Straßenseite ansässigen<br />

Stadtwerke <strong>Ahlen</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e durch Leitsysteme und überwiegend<br />

kle<strong>in</strong>ere Maßnahmen zu qualifizierende<br />

Anb<strong>in</strong>dung des Bahnhofs<br />

an das Wegedreieck erfolgt auf der<br />

Südostseite der Bahn über die Straße<br />

„Am Schürhof“ und entlang der<br />

Zeppel<strong>in</strong>straße bis zur Wersebrücke<br />

<strong>im</strong> Bereich des Berl<strong>in</strong>er Parks sowie<br />

auf der Nordostseite über die Südbrede,<br />

die Südstraße und die Uhlandstraße<br />

bis zur Wersebrücke an<br />

der Overbergschule.<br />

E<strong>in</strong>e dritte Anb<strong>in</strong>dung ist mit umfangreicheren<br />

Maßnahmen verbunden:<br />

E<strong>in</strong>e großzügiger gestaltete<br />

Straßenquerung der Südbrede am<br />

Bahnhofsvorplatz („Stadtläufer“) ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e Anb<strong>in</strong>dung durch den<br />

Sydney-H<strong>in</strong>ds-Park (vgl. auch Lupenraum<br />

Innenstadt) zum autofreien<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Es wird großer Handlungsbedarf gesehen,<br />

mit den zuständigen Stellen über<br />

e<strong>in</strong>e barrierefreie, zeitgemäße und gestalterisch<br />

ansprechende Umgestaltung<br />

des Bahnhofs <strong>in</strong> Gespräch zu kommen.<br />

Weg über den Ost- und Südwall vorbei<br />

an der Albert-Schweitzer-Schule<br />

bis zur Werse, die über die Brücke<br />

der Friedrich-Ebert-Straße gequert<br />

werden kann.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 59


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Innenstadt<br />

Der „masterplan ahlener <strong>in</strong>nenstadt“<br />

(mai) bildet als <strong>in</strong>tegriertes Handlungskonzept<br />

e<strong>in</strong>en Rahmen, <strong>in</strong> dem<br />

e<strong>in</strong>erseits Ziele, Handlungsfelder<br />

und konkrete Projektplanungen für<br />

die Innenstadt <strong>Ahlen</strong>s formuliert<br />

s<strong>in</strong>d und der andererseits Bezug zu<br />

e<strong>in</strong>em der Investitionsschwerpunkte<br />

der Städtebauförderung des Landes<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen herstellt. Mit<br />

dem Entwicklungskonzept „<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Trialog</strong>“ werden diese Aussagen <strong>in</strong><br />

den Kontext e<strong>in</strong>es übergeordneten<br />

Entwicklungsziels gestellt, von dem<br />

zusätzliche Impulse zu deren Umsetzung<br />

ausgehen. Insofern ist der<br />

Lupenraum Innenstadt prototypisch<br />

für die bereits erläuterte Entwicklungsstrategie<br />

des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s,<br />

die sich nicht <strong>in</strong> Konkurrenz zu vorliegenden<br />

Planungen und Konzepten<br />

setzt, sondern für diese Orientierung,<br />

Bündelung von Ressourcen und Promotion<br />

der Initiativen bietet.<br />

Der „masterplan ahlener <strong>in</strong>nenstadt“ stellt<br />

auch Bezug zu e<strong>in</strong>em der Investitionsschwerpunkte<br />

der Städtebauförderung<br />

des Landes her.<br />

„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ stellt dieses Konzept<br />

<strong>in</strong> den Kontext e<strong>in</strong>es übergeordneten Entwicklungsziels.<br />

Das mai hat e<strong>in</strong>e Attraktivierung und<br />

Belebung der Innenstadt auf verschiedenen<br />

Handlungsfeldern zum<br />

Ziel, die auch zu e<strong>in</strong>er Stärkung des<br />

Handels und Dienstleistungsstandortes<br />

<strong>Ahlen</strong>er Innenstadt beitragen<br />

sollen. Hierzu sollen <strong>im</strong> Kontext des<br />

<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s ergänzende und<br />

verstärkende Akzente gesetzt werden.<br />

Kern dieser Entwicklungsperspektive<br />

ist e<strong>in</strong>e Achse, welche den zentra-<br />

len E<strong>in</strong>kaufsbereich über die Fußgängerzone<br />

h<strong>in</strong>aus nach Osten bis<br />

zum Gebrüder-Kerkmann-Platz und<br />

nach Westen bis zum Knotenpunkt<br />

an der Werse qualifiziert. Dies geschieht<br />

e<strong>in</strong>erseits über gestalterische<br />

Maßnahmen und die Verbesserung<br />

von Orientierungs- und Führungsqualitäten.<br />

Andererseits bieten die<br />

beiden Brachflächen Hundhausen<br />

und Mühle Münstermann Potenziale<br />

zur Ergänzung des Marktkaufs als<br />

Magnetnutzungen <strong>im</strong> Bereich E<strong>in</strong>zel-<br />

60 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 61


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Attraktivierung und Belebung der Innenstadt;<br />

Verbesserung der Aufenthalts- und Orientierungsqualitäten<br />

Investitionskosten: 645.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Umgestaltung Gebrüder-Kerkmann-Platz<br />

• Licht<strong>in</strong>szenierung Marktplatz<br />

• Leitsystem Innenstadt<br />

• Spielpunkte Innenstadt<br />

• K.<strong>Ahlen</strong> (skulpturale Markierung von Kulturorten)<br />

handel und Dienstleistung am östlichen<br />

Ankerpunkt der Entwicklungsachse.<br />

Für die Erschließung dieser<br />

Potenziale stellt die E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> die<br />

übergeordnete Entwicklungsstrategie<br />

wiederum e<strong>in</strong>en Lagevorteil her, der<br />

auf e<strong>in</strong>er höheren Besucherfrequenz<br />

basiert.<br />

Zu e<strong>in</strong>er höheren Frequentierung<br />

trägt auch e<strong>in</strong>e weitere zentrale Maßnahme<br />

bei, nämlich die funktional<br />

und gestalterisch verbesserte Ver-<br />

Für die Erschließung der Potenziale <strong>im</strong><br />

Bereich E<strong>in</strong>zelhandel stellt die E<strong>in</strong>bettung<br />

<strong>in</strong> die übergeordnete Entwicklungsstrategie<br />

e<strong>in</strong>en Lagevorteil her, der auf e<strong>in</strong>er<br />

höheren Besucherfrequenz basiert.<br />

knüpfung des Ankunftsortes Bahnhof<br />

mit der Fußgängerzone. Auf dem<br />

Bahnhofsvorplatz bietet sich bislang<br />

wenig Orientierung, wie man zum<br />

Stadtkern gelangt. Die Umgestaltung<br />

des Vorplatzes mit e<strong>in</strong>er großzügigen<br />

Querung der Südbrede („Stadtläufer“)<br />

und der gestalterischen H<strong>in</strong>führung<br />

zur „Stadt<strong>in</strong>fo“ (Ausbau der<br />

vorhandenen Stadtwacht zu e<strong>in</strong>er<br />

Stadt- und Touristen<strong>in</strong>formation) und<br />

Fußgängerzone sollen diese Hemmnisse<br />

abbauen und die „Visitenkarte“<br />

62 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

<strong>Ahlen</strong>s qualifizieren.<br />

E<strong>in</strong> Leitsystem für die Innenstadt<br />

(Fußgänger, Radfahrer, Parkleitsystem),<br />

Spielpunkte, die Lichtgestaltung<br />

sowie das Konzept K.<strong>Ahlen</strong> zur<br />

skulpturalen Markierung und räumlichen<br />

Vernetzung von Kulture<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>im</strong> Stadtraum runden das<br />

Maßnahmenpaket ab.<br />

Mit den beiden Spangen Werse<br />

– Gebrüder-Kerkmann-Platz und<br />

Bahnhof – Fußgängerzone wird ganz<br />

<strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne des <strong>Trialog</strong>s und räumlich<br />

konkret an zwei Schlüsselstellen e<strong>in</strong>e<br />

Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem West- und<br />

Ostteil der Stadt hergestellt. So wie<br />

die schon benannte Entwicklungsfläche<br />

Hundhausen bietet auch das<br />

brachliegende Nahrath-Gelände<br />

Potenzial, diese Verb<strong>in</strong>dung auf der<br />

Ostseite der Bahnl<strong>in</strong>ie zu stärken.<br />

Hier stellt sich die Frage, ob entgegen<br />

der Darstellung als Gewerbefläche<br />

<strong>im</strong> Flächennutzungsplan e<strong>in</strong>e<br />

Mischnutzung – wie schon auf der<br />

gegenüberliegenden Straßenseite –<br />

nicht das geeignetere Entwicklungsziel<br />

formuliert. Neben Dienstleistungen<br />

und Büronutzungen s<strong>in</strong>d hier an<br />

diesem zentralen Standort vielleicht<br />

sogar Wohn- und Arbeitsformen<br />

vorstellbar, die geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> der Kreativwirtschaft<br />

zugeschrieben werden.<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Neben Dienstleistungen und Büronutzungen<br />

s<strong>in</strong>d auf dem brachliegenden<br />

Nahrath-Gelände vielleicht sogar<br />

Wohn- und Arbeitsformen vorstellbar, die<br />

geme<strong>in</strong>h<strong>in</strong> der Kreativwirtschaft zugeschrieben<br />

werden.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 63


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Sportpark<br />

Zentrale Ziele <strong>in</strong>nerhalb des Lupenraums<br />

Sportpark s<strong>in</strong>d es, die flächenmäßig<br />

umfassenden, aber stark<br />

fragmentierten Freiräume beiderseits<br />

der Dolberger Straße mite<strong>in</strong>ander zu<br />

verb<strong>in</strong>den sowie <strong>in</strong>sbesondere dem<br />

Berl<strong>in</strong>er Park durch visuelle Öffnung<br />

sowie zusätzliche Angebote mit verbesserter<br />

Nutzungs- und Aufenthaltsqualität<br />

e<strong>in</strong>e größere Aufmerksamkeit<br />

<strong>im</strong> Stadtbild zu verschaffen.<br />

E<strong>in</strong> zentrales Ziel <strong>in</strong>nerhalb des Lupenraums<br />

Sportpark ist es, die stark fragmentierten<br />

Freiräume beiderseits der<br />

Dolberger Straße mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den.<br />

Entwicklungspotenziale für diesen<br />

Lupenraum ergeben sich aus der<br />

Lage an der Werse mit Altgewässern<br />

und Werseteich, den angrenzenden<br />

Schulen (Kaufmännische Schulen,<br />

Fritz-W<strong>in</strong>ter-Gesamtschule) mit ihren<br />

Außenbereichen und Sportanlagen<br />

sowie aktuellen Bauvorhaben wie<br />

dem Ersatz des Freizeitbades durch<br />

e<strong>in</strong> Hallenbad und die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>es Sportleistungszentrums. Diese<br />

Potenziale werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entwicklungsperspektive<br />

„Sportpark“<br />

zusammengeführt, um Synergien<br />

zu nutzen und die Maßnahmen auf<br />

die vorgenannten Entwicklungsziele<br />

auszurichten.<br />

Wichtige Maßnahmen für die<br />

räumlich-funktionale und visuelle<br />

Integration der Flächen s<strong>in</strong>d die<br />

Verzahnung der Schulgelände und<br />

des zukünftigen Hallenbades mit den<br />

umliegenden Freiräumen des Berl<strong>in</strong>er<br />

Parks und des Werseufers durch<br />

den Abbau von Barrieren (Zäune,<br />

Abpflanzungen) und ergänzende<br />

Wegeverb<strong>in</strong>dungen. Weiterh<strong>in</strong> zählen<br />

hierzu die visuelle Öffnung an den<br />

Rändern zu den wichtigen Stadtpassagen<br />

„Dolberger Straße“, „Im Plattenmeicheln“<br />

und „August-Kirchner-<br />

Straße“ und die Gestaltung zentraler<br />

Parke<strong>in</strong>gänge. Schon hierdurch<br />

entstehen Anreize, den Berl<strong>in</strong>er Park<br />

und die weiteren Freiräume aus<br />

den angrenzenden Wohnquartieren<br />

heraus <strong>im</strong> Alltag stärker zu frequentieren,<br />

wodurch sich auch die soziale<br />

64 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 65


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Die Anlage ergänzender Sportangebote<br />

bietet sich auch zur Erprobung neuer<br />

Kooperations- und Trägerschaftsmodelle<br />

zwischen Stadt, den Vere<strong>in</strong>en und der<br />

Freizeitwirtschaft an.<br />

Kontrolle dieser Räume erhöht und<br />

u.a. e<strong>in</strong>e Vorbeugung gegen Vandalismus<br />

erfolgt.<br />

E<strong>in</strong> weiterer wesentlicher Bauste<strong>in</strong><br />

zur Qualifizierung und Belebung der<br />

Freiräume ist die Anlage ergänzender<br />

Sportangebote, die von den angrenzenden<br />

Schulen ebenso genutzt<br />

werden können wie von Freizeitsportlern.<br />

Hierzu zählen e<strong>in</strong>e nahezu zwei<br />

Kilometer lange, beleuchtete Laufstrecke<br />

(„F<strong>in</strong>nbahn“), welche zudem<br />

e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen den Freiräumen<br />

beiderseits der Dolberger<br />

Straße herstellt, e<strong>in</strong>e Trendsportanlage<br />

(z.B. Skaten, Streetball, Parkour)<br />

sowie e<strong>in</strong> beleuchteter Allwetterplatz<br />

(Kle<strong>in</strong>ballspielfeld). Diese Maßnahmen<br />

bieten sich auch zur Erprobung<br />

neuer Kooperations- und Trägerschaftsmodelle<br />

zwischen Stadt, den<br />

Vere<strong>in</strong>en und der Freizeitwirtschaft<br />

an.<br />

Südlich der August-Kirchner-Straße<br />

bestehen mit dem Wersestadion,<br />

dem Hundedressurplatz und dem<br />

<strong>Ahlen</strong>er Tennisclub 75 e.V. weitere<br />

Sporte<strong>in</strong>richtungen. Als vere<strong>in</strong>sgebundene<br />

bzw. e<strong>in</strong>trittspflichtige<br />

Anlagen geht mit diesen zwangsläufig<br />

e<strong>in</strong>e stärkere Abgrenzung e<strong>in</strong>her.<br />

Rud<strong>im</strong>entäre Grünflächen entlang<br />

e<strong>in</strong>es Grabensystems ermöglichen<br />

perspektivisch vielleicht e<strong>in</strong>en Wegekorridor<br />

zur Sachenstraße, an deren<br />

Ende e<strong>in</strong>e neue Wersebrücke zum<br />

Westfalengelände vorgesehen ist.<br />

Verbesserung der Nutzungs- und<br />

Gestaltqualitäten; Integration von<br />

Sportangeboten; Verknüpfung mit<br />

angrenzenden Potenzialflächen;<br />

geme<strong>in</strong>same Qualifizierungsoffensive<br />

Schulen, Sport und Stadt<br />

Investitionskosten: 730.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Signifikante Parke<strong>in</strong>gänge<br />

• beleuchtete Laufstrecke<br />

• Trendsportangebote<br />

• Allwettersportplatz<br />

66 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 67


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Gesundheitspark<br />

Unter dem Leitbild „Gesundheitspark“<br />

wird e<strong>in</strong>e Entwicklungsperspektive<br />

für die neben dem Berl<strong>in</strong>er<br />

Park zweite große Parkanlage <strong>Ahlen</strong>s<br />

an der Werse aufgezeigt. Wie schon<br />

be<strong>im</strong> Sportpark besteht die Zielsetzung<br />

dar<strong>in</strong>, fragmentierte Freiräume<br />

mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den und besser<br />

<strong>in</strong> den Stadtraum zu <strong>in</strong>tegrieren, um<br />

damit zu e<strong>in</strong>er Belebung dieser Freiräume<br />

beizutragen.<br />

Wie schon be<strong>im</strong> Sportpark besteht auch<br />

hier die Zielsetzung dar<strong>in</strong>, fragmentierte<br />

Freiräume mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den und<br />

besser <strong>in</strong> den Stadtraum zu <strong>in</strong>tegrieren,<br />

um damit zu e<strong>in</strong>er Belebung dieser Freiräume<br />

beizutragen.<br />

Anders als der Sportpark bezieht<br />

dieser Lupenraum se<strong>in</strong>e Potenziale<br />

neben der unmittelbaren Lage am<br />

Stadtzentrum aus e<strong>in</strong>er Häufung von<br />

E<strong>in</strong>richtungen mit Gesundheits- und<br />

Pflegekompetenz: dem St. Franziskus-Hospital<br />

mit der angegliederten<br />

K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik, der E<strong>in</strong>richtung St.<br />

V<strong>in</strong>zenz (betreutes Wohnen von Beh<strong>in</strong>derten<br />

und chronisch psychisch<br />

Kranken), dem Schulzentrum für<br />

Gesundheitsberufe und dem Hugo-<br />

Stoffers-Seniorenzentrum. Für diese<br />

E<strong>in</strong>richtungen kann e<strong>in</strong>e bessere<br />

funktionale und gestalterische Verzahnung<br />

mit den angrenzenden<br />

Freiräumen erreicht und damit e<strong>in</strong><br />

verb<strong>in</strong>dendes Element hergestellt<br />

werden.<br />

Vergleichbar zum Sportpark s<strong>in</strong>d die<br />

hierzu erforderlichen Maßnahmen für<br />

die räumlich-funktionale und visuelle<br />

Integration der Flächen, die <strong>im</strong><br />

Abbau von Barrieren (Zäune, Abpflanzungen),<br />

ergänzenden Wegen,<br />

68 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 69


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

der visuellen Öffnung (Rodungs- und<br />

Pflegemaßnahmen) sowie der Gestaltung<br />

zentraler Parke<strong>in</strong>gänge zu<br />

sehen s<strong>in</strong>d.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Heilkräutergarten <strong>im</strong><br />

Stadtpark und e<strong>in</strong>em Bewegungsgarten<br />

am westlichen Werseufer <strong>in</strong><br />

Nachbarschaft zum Seniorenzentrum<br />

können gesundheitsaff<strong>in</strong>e neue<br />

Angebote geschaffen werden, die<br />

<strong>in</strong> ihrer Größe und Gestaltung auch<br />

e<strong>in</strong>e Strahlkraft ausüben sollten.<br />

(Der <strong>im</strong> Flächennutzungsplan dargestellte<br />

Retentionsbereich sche<strong>in</strong>t mit<br />

der Idee e<strong>in</strong>es Bewegungsgartens<br />

grundsätzlich vere<strong>in</strong>bar.) Durch e<strong>in</strong>e<br />

neue Wersebrücke <strong>im</strong> Bereich der<br />

K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik kann der Bewegungsgarten<br />

an den Stadtpark angebunden<br />

und das Rundwegesystem <strong>im</strong><br />

Gesundheitspark ausgebaut werden.<br />

Geme<strong>in</strong>same Qualifizierungsoffensive<br />

Krankenhausträger und Stadt; Verknüpfung<br />

mit benachbarten Potenzialflächen<br />

Investitionskosten: 698.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Signifikante Parke<strong>in</strong>gänge<br />

• Bewegungsgarten<br />

• Heilkräutergarten<br />

• Brückenschlag über die Werse<br />

70 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 71


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Neben der Langst und (zukünftig) der<br />

Osthalde soll auch am dritten Knotenpunkt<br />

des Wegedreiecks e<strong>in</strong> Naherholungsgebiet<br />

<strong>im</strong> Übergang vom Stadt- zum<br />

Landschaftsraum entstehen.<br />

Auenpark Tramswiese<br />

Die Entwicklungsperspektive für<br />

e<strong>in</strong>en neuen „Auenpark Tramswiese“<br />

entstand aus der übergeordneten<br />

Idee des Wegedreiecks: An zwei<br />

der Knotenpunkte des Wegedreiecks<br />

f<strong>in</strong>den sich <strong>im</strong> Übergang vom<br />

Stadt- zum Landschaftsraum größere<br />

Naherholungsgebiete, mit der Langst<br />

e<strong>in</strong> etablierter Erholungswald, mit der<br />

Osthalde e<strong>in</strong> zukünftiges „Bergerlebnis“.<br />

Hieraus entwickelte sich die Überlegung,<br />

ob an diesem dritten Knotenpunkt,<br />

der Mündung der Olfe<br />

<strong>in</strong> die Werse, die sich ebenfalls <strong>im</strong><br />

Übergangsbereich zwischen Stadt<br />

und Landschaft bef<strong>in</strong>det, nicht e<strong>in</strong><br />

weiterer Naherholungsraum eigener<br />

Prägung realisiert werden kann.<br />

Die Olfemündung, die Mündung des<br />

Kälberbachs, e<strong>in</strong> auch ökologisch<br />

wertvoller Retentionsbereich an der<br />

Tramswiese, für den bereits Erweite-<br />

rungsüberlegungen bestehen, und<br />

die benachbarte Kläranlage legen<br />

dabei nahe, hier <strong>im</strong> Überschwemmungsgebiet<br />

der Werse e<strong>in</strong>en „Kompetenzraum<br />

Wasser“ zu entwickeln.<br />

Bauste<strong>in</strong>e dieser Entwicklungsüberlegungen<br />

s<strong>in</strong>d neben der Erweiterung<br />

der naturnahen Retentionsbereiche<br />

das Ermöglichen des Naturerlebnisses<br />

durch Anlage von Stegen und<br />

e<strong>in</strong>er Naturbeobachtungsplattform.<br />

Unter dem Stichwort „Blaues Klas-<br />

72 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 73


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Naturnahe Retention und Auenentwicklung;<br />

Naherholung und Lernerlebnisse<br />

Investitionskosten: 220.000 ,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Modellierung Retentionsbereiche<br />

• Initialpflanzung Retentionsbereiche<br />

• gewässernahe Gehölzpflanzungen<br />

• Steg und Naturbeobachtungsplattform<br />

• „Blaues Klassenz<strong>im</strong>mer“<br />

• Lichtmarke Kläranlage|Faulturm<br />

Im Auenpark Tramswiese kann e<strong>in</strong> außerschulischer<br />

Lernort („Blaues Klassenz<strong>im</strong>mer“)<br />

entstehen, der K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen das Naturerleben gleichermaßen<br />

wie ökologische und technische<br />

Zusammenhänge erschließt.<br />

senz<strong>im</strong>mer“ wird weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> natur-<br />

und umweltpädagogischer Bauste<strong>in</strong><br />

verstanden, der das Naturerleben<br />

gleichermaßen wie ökologische und<br />

technische Zusammenhänge aufbereitet<br />

und für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

als außerschulischen Lernort<br />

erschließt.<br />

Inwieweit die Kläranlage auch über<br />

Räumlichkeiten <strong>in</strong> diesen Bauste<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>bezogen werden kann, ist noch zu<br />

prüfen.<br />

Die Torfunktion zur Stadt am regional<br />

durchaus bedeutsamen Werseradweg<br />

und unweit der Stadte<strong>in</strong>fahrt<br />

der B 58 soll <strong>im</strong> Dunkeln auch durch<br />

e<strong>in</strong>e Licht<strong>in</strong>szenierung des Faulturms<br />

markiert werden.<br />

74 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 75


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Gerade auch mit Blick auf die Ausweitung<br />

von schulischen Ganztagsangeboten<br />

bietet sich an der Olfe Entwicklungspotenzial<br />

für e<strong>in</strong>en von allen Schulen<br />

genutzten Freiraum, der zugleich auch<br />

als Verkehrsfläche zwischen den verschiedenen<br />

E<strong>in</strong>richtungen dient.<br />

Olfecampus<br />

Die Idee zu e<strong>in</strong>em „Olfecampus“<br />

entstand aus der hohen Konzentration<br />

schulischer E<strong>in</strong>richtungen<br />

(Don-Bosco-Schule, Bodelschw<strong>in</strong>ghschule,<br />

Städtische Realschule,<br />

St.-Michael-Gymnasium und Berufskolleg)<br />

und für den Schulsport<br />

genutzter Sportanlagen (Sportplätze,<br />

Turnhallen, Schw<strong>im</strong>mbad).<br />

Anders als bei e<strong>in</strong>em „klassischen“<br />

Hochschulcampus s<strong>in</strong>d die schulische<br />

Infrastruktur und die Freiräume<br />

den jeweiligen Schulen zugeordnet.<br />

Zwar erfolgt durchaus e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Nutzung von Sporte<strong>in</strong>richtungen<br />

durch mehrere Schulen. E<strong>in</strong><br />

geme<strong>in</strong>samer, von allen Schulen genutzter<br />

Freiraum, der zugleich auch<br />

als Verkehrsfläche zwischen den<br />

verschiedenen E<strong>in</strong>richtungen dient,<br />

existiert bislang aber nicht. Gerade<br />

mit Blick auf die Ausweitung von<br />

schulischen Ganztagsangeboten und<br />

betreuter Nachmittagsfreizeit (auf<br />

dem Gelände der Bodelschw<strong>in</strong>ghschule<br />

f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Jugendzentrum<br />

der evangelischen Kirche) ist dies als<br />

e<strong>in</strong> Defizit anzusehen.<br />

Hier bietet die Olfe mit e<strong>in</strong>igen angrenzenden<br />

Flächen durchaus Entwicklungspotenzial,<br />

e<strong>in</strong>en zentralen<br />

Freiraum- und Wegekorridor auszubilden.<br />

Hierzu sollte zunächst der die<br />

Olfe begleitende Weg <strong>im</strong> Bereich von<br />

St. Michael auf das Nordufer verlegt<br />

76 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

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C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

werden, um <strong>im</strong> Bereich der Warendorfer<br />

Straße e<strong>in</strong>e geradl<strong>in</strong>ige Fortsetzung<br />

zu f<strong>in</strong>den. Hierdurch wird<br />

e<strong>in</strong>e Neuorganisation der hier bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Sportanlagen (Laufbahn,<br />

Sportfeld) erforderlich, die auch<br />

Anlass für deren Öffnung außerhalb<br />

des Schulbetriebes se<strong>in</strong> könnte.<br />

Weiterh<strong>in</strong> bietet das Gelände der<br />

Bodelschw<strong>in</strong>ghschule <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er nordwestlichen<br />

Ecke und am Kreuz von<br />

Olfeweg und dem Verb<strong>in</strong>dungsweg<br />

zur Realschule Flächenpotenzial zur<br />

Anlage e<strong>in</strong>er allen Jugendlichen der<br />

benachbarten Schulen offenstehenden<br />

Funsportanlage (z.B. Skaten,<br />

Parkour, Bouldern).<br />

Während die Obstwiese „Im Nonnengarten“<br />

dem Hospiz <strong>im</strong> ehemaligen<br />

Kloster St. Michael Schutz bietet und<br />

daher nicht weiter erschlossen werden<br />

sollte, kann die kle<strong>in</strong>e Parkanlage<br />

südlich der Turnhalle durchaus<br />

auch für die angrenzenden Quartiere<br />

Funktionale und gestalterische<br />

Opt<strong>im</strong>ierung und Verknüpfung der<br />

Freiflächen; neue alltagstaugliche<br />

Freizeitangebote<br />

Investitionskosten: 210.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Aufwertung Verb<strong>in</strong>dungskorridor<br />

• Trendsportangebote<br />

• Neuorganisation Sportanlage St.<br />

Michael<br />

• Qualifizierung Schulpark<br />

• Aufwertung Unterführung B 58<br />

und Passanten e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Grünoase<br />

an der Olfe darstellen. Hierzu bedarf<br />

es aber e<strong>in</strong>er grundlegenden „Auffrischung“<br />

der Freiraumgestaltung.<br />

Zur Stärkung der Wegekorridore<br />

entlang von Olfe sowie zwischen<br />

Realschule und Don-Bosco-Schule<br />

/ Schw<strong>im</strong>mbad s<strong>in</strong>d weitere qualifizierende<br />

Maßnahmen wie die Gestaltung<br />

der Randbereiche <strong>im</strong> Übergang<br />

zur Olfe und die gestalterische<br />

Aufwertung der Unterführung unter<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

der B 58 – beispielsweise entwickelt<br />

über e<strong>in</strong> Jugendkunstprojekt – erforderlich.<br />

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Langst<br />

Bei der Langst handelt es sich um<br />

den traditionellen Erholungswald<br />

<strong>Ahlen</strong>s mit Ausflugsgastronomie,<br />

Teich mit Wasserspiel, Tiergehege,<br />

Rodelhügel, Spielplätzen und e<strong>in</strong>em<br />

ausgedehnten Wegenetz. Im Gesamtkonzept<br />

stellt sie damit e<strong>in</strong>en<br />

der drei Naherholungsschwerpunkte<br />

an den Knotenpunkten des Wegedreiecks<br />

und <strong>im</strong> Übergang von der<br />

Stadt <strong>in</strong> die Landschaft dar, neben<br />

der Osthalde und dem neuen „Auenpark<br />

Tramswiese“.<br />

Als planmäßig angelegter und etablierter<br />

Naherholungswald s<strong>in</strong>d mit<br />

der punktuellen Herstellung von<br />

Sichtbezügen durch Rodungs- und<br />

Pflegemaßnahmen und kle<strong>in</strong>eren<br />

Gestaltungsmaßnahmen an den<br />

Parke<strong>in</strong>gängen nur e<strong>in</strong>fache Qualifizierungsmaßnahmen<br />

erforderlich.<br />

Es wird allerd<strong>in</strong>gs Potenzial zur<br />

Stabilisierung und Qualifizierung des<br />

Naherholungsgebietes<br />

Investitionskosten: 61.000, - Euro<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Signifikante Parke<strong>in</strong>gänge<br />

• Teilaufforstungen<br />

• Angebotsattraktivierung z.B. Hochseilklettergarten<br />

und Gastronomie<br />

(privates Investment)<br />

Schaffung e<strong>in</strong>es zeitgemäßen neuen<br />

Angebotes z.B. durch Anlage e<strong>in</strong>es<br />

Hochseilklettergartens mit Gastronomie<br />

gesehen (privates Invest), mit<br />

dem am nordöstlichen Endpunkt der<br />

zentralen Wegeachse e<strong>in</strong> weiterer<br />

Erlebnisakzent mit regionaler Strahlkraft<br />

gesetzt werden kann. Diesbezüglich<br />

sche<strong>in</strong>t die Langst derzeit<br />

noch „unvollendet“. Kle<strong>in</strong>ere Aufforstungsmaßnahmen<br />

und die Anlage<br />

e<strong>in</strong>es baumüberstandenen Besucherparkplatzes<br />

runden die Gestal-<br />

tung dieses östlichen Abschlusses<br />

der Langst ab.<br />

Auch an diesem Knotenpunkt wird<br />

e<strong>in</strong>e Markierung des Stadte<strong>in</strong>gangs<br />

durch e<strong>in</strong>e Licht<strong>in</strong>stallation vorgesehen,<br />

die zugleich zur Attraktivierung<br />

der Bahnunterführung beiträgt.<br />

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C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

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Arbeiten <strong>im</strong> Park<br />

Die Brachfläche des ehemaligen<br />

Güterbahnhofs n<strong>im</strong>mt <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>e<br />

Sonderrolle e<strong>in</strong>, als es sich hierbei<br />

um e<strong>in</strong>e Entwicklungsperspektive<br />

handelt, die alle<strong>in</strong> aus privatem<br />

Invest zu realisieren wäre. Im S<strong>in</strong>ne<br />

der Beispielhaftigkeit der Lupenräume<br />

soll anhand dieser, nach dem<br />

ehemaligen Zechengelände größten<br />

Brachfläche am Wegedreieck aufgezeigt<br />

werden, wie durch das Konzept<br />

Dadurch dass die Bahnbrache nunmehr<br />

an die zentrale Freiraum- und Wege<strong>in</strong>frastruktur<br />

<strong>Ahlen</strong>s rückt, wird dieser<br />

Standort für andere Zielgruppen und e<strong>in</strong><br />

höherwertiges Nutzungs- und Branchenspektrum<br />

als bislang <strong>in</strong>teressant.<br />

„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ Lagen geschaffen<br />

und damit zusätzliche Entwicklungs<strong>im</strong>pulse<br />

gewonnen werden.<br />

Während die Bahnbrache zuvor als<br />

marg<strong>in</strong>al gelegene Fläche mit eher<br />

konventionellen gewerblichen Entwicklungschancen<br />

anzusehen war,<br />

rückt sie nunmehr an die zentrale<br />

Freiraum- und Wege<strong>in</strong>frastruktur<br />

<strong>Ahlen</strong>s. Sie wird hierüber mit dem<br />

benachbarten Erholungswald Langst<br />

und dem Innovationsstandort West-<br />

falen <strong>in</strong> Beziehung gesetzt, was<br />

offensiv <strong>in</strong> das Standortmarket<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden kann. Damit<br />

wird dieser Standort für andere<br />

Zielgruppen und e<strong>in</strong> höherwertiges<br />

Nutzungs- / Branchenspektrum als<br />

bislang <strong>in</strong>teressant.<br />

Statt e<strong>in</strong>er konventionellen gewerblichen<br />

Nutzung wird die Entwicklungsperspektive<br />

dieses Standortes daher<br />

vielmehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em höherwertigen<br />

Büro- und Dienstleistungspark ge-<br />

sehen, der sich entlang e<strong>in</strong>es qualifizierten<br />

Freiraumkorridors erstreckt<br />

und zu diesem h<strong>in</strong> ausrichtet.<br />

Auf weitere bauliche und freiraumbezogene<br />

Entwicklungspotenziale, die<br />

ebenfalls von der Lagegunst am Wegedreiecks<br />

profitieren, wird <strong>in</strong> aller<br />

Kürze <strong>im</strong> Abschnitt C3 noch e<strong>in</strong>mal<br />

e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Verbesserung der Lagequalitäten<br />

zur Akquisition privater Investitionen<br />

(Büro- und Dienstleistungspark)<br />

Investitionskosten: (privates Investment)<br />

Maßnahmen (Auswahl):<br />

• Qualifizierung des vorbeiführenden<br />

Freiraum- und Wegekorridors<br />

(siehe Abschnitt C1)<br />

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Westfalen<br />

Die größte – und sicherlich anspruchsvollste<br />

– Entwicklungsfläche<br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> ist das etwa 58 Hektar (ohne<br />

Osthalde) große Gelände der ehemaligen<br />

Zeche Westfalen 1/2. Hier<br />

wurden <strong>in</strong> der vergangenen Dekade<br />

entscheidende Fortschritte <strong>in</strong> Richtung<br />

e<strong>in</strong>er Nachnutzung des Areals<br />

gemacht: E<strong>in</strong> Ensemble denkmalwürdiger<br />

und identitätsstiftender Gebäude<br />

und Anlagen konnte erhalten<br />

und mit dem Starterprojekt Lohnhalle<br />

e<strong>in</strong>e erste erfolgreiche Nachnutzung<br />

e<strong>in</strong>es Gebäudes etabliert werden.<br />

Mit dem ersten Bauabschnitt der<br />

„Industriefuge“ entstand für das<br />

Gebäudeensemble e<strong>in</strong> repräsentativer,<br />

parkartiger Freiraum. Die „Auffrischung“<br />

des der Lohnhalle nördlich<br />

vorgelagerten Morsbachplatzes<br />

und des Zechenparkes haben der<br />

Gesamtanlage e<strong>in</strong> ansprechendes<br />

Entree verschafft und wesentlich zur<br />

Integration der ehemals „verbotenen<br />

Mit dem Starterprojekt <strong>in</strong> der Lohnhalle<br />

und ersten umgesetzten Maßnahmen der<br />

Freiraumqualifizierung <strong>in</strong> deren Umfeld<br />

bestehen mehrere Ansätze, die auf die<br />

weitere Entwicklungsperspektive für<br />

Westfalen verweisen.<br />

Stadt“ <strong>in</strong> die angrenzenden Quartiere<br />

beigetragen.<br />

Hiermit bestehen mehrere Ansätze,<br />

die bereits auf die weitere Entwicklungsperspektive<br />

für Westfalen verweisen:<br />

So ist e<strong>in</strong>e Fortführung der<br />

„Industriefuge“ nach Süden mit e<strong>in</strong>er<br />

Anb<strong>in</strong>dung der Osthalde und e<strong>in</strong>em<br />

neuen Brückenschlag über die Werse<br />

vorgesehen. Ergänzend zu dem<br />

bereits <strong>in</strong> Realisierung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

E<strong>in</strong>gangsplatz Nord an der Schacht-<br />

straße entstehen hier die repräsentativen<br />

E<strong>in</strong>gangsplätze Ost und Süd.<br />

Neben dem damit verbundenen<br />

Lückenschluss auf dem Wegedreieck<br />

und dem Anschluss an regional und<br />

überregional bedeutsame Wegesysteme,<br />

die dem Standort e<strong>in</strong>e höhere<br />

Besucherfrequenz bescheren, erfolgt<br />

damit e<strong>in</strong>e freiräumliche und gestalterische<br />

Qualifizierung des Standortes.<br />

In diesem Zusammenhang s<strong>in</strong>d auch<br />

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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

In der Summe der Maßnahmen entstehen<br />

damit <strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />

entscheidende „harte“ und „weiche“<br />

Standortfaktoren und Lagevorteile für die<br />

Nachnutzung des bestehenden Gebäudeensembles<br />

und die Entwicklung neuer<br />

Baufelder.<br />

die Gespräche mit dem Regionalverband<br />

Ruhr zu sehen, <strong>in</strong> denen aktuell<br />

die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Aufnahme der<br />

ehemaligen Zeche Westfalen <strong>in</strong> die<br />

Route der Industriekultur erörtert<br />

wird.<br />

Auch e<strong>in</strong> weiteres Entwicklungsvorhaben,<br />

der Bau der so genannten<br />

„Osttangente“ als qualifizierte Anb<strong>in</strong>dung<br />

an die Bundesautobahn 2,<br />

ist <strong>in</strong> diesen Kontext zu stellen. Mit<br />

dem Planfeststellungsbeschluss für<br />

die Osttangente durch die Bezirksregierung<br />

Münster ist Anfang 2011 zu<br />

rechnen, parallel wird e<strong>in</strong> Zuschussantrag<br />

für den ersten Bauabschnitt<br />

erarbeitet. Mit den Gründungsarbeiten<br />

für die Wersequerung soll<br />

noch <strong>in</strong> 2011 begonnen werden, der<br />

Baubeg<strong>in</strong>n für den Straßenbau ist für<br />

2013 vorgesehen.<br />

In der Summe der beschriebenen<br />

Maßnahmen entstehen damit <strong>in</strong> den<br />

kommenden Jahren entscheidende<br />

„harte“ und „weiche“ Standortfaktoren<br />

und Lagevorteile für die Nachnutzung<br />

des bestehenden Gebäudeensembles<br />

und die Entwicklung dreier<br />

Baufelder zwischen Industriefuge<br />

und Osttangente / Osthalde für höherwertige<br />

Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen.<br />

Anders zu beurteilen s<strong>in</strong>d die Ausgangslage<br />

und Entwicklungsperspektive<br />

für den westlichen, zwischen<br />

Industriefuge, Zechensiedlung<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

(„Kolonie“) und Werse gelegenen<br />

Geländeteil, welcher etwa zwei<br />

Drittel der Gesamtfläche ausmacht.<br />

Mit 35 bis 40 Hektar ist dieser e<strong>in</strong>erseits<br />

von e<strong>in</strong>er D<strong>im</strong>ension, welche<br />

etwa der gesamten <strong>Ahlen</strong>er Altstadt<br />

entspricht. Andererseits zoniert er<br />

sich durch die noch <strong>in</strong> Verwertung<br />

bef<strong>in</strong>dliche Westhalde, die ehemalige<br />

Kläranlage mit teilweise ökologisch<br />

hochwertigen Strukturen und das <strong>im</strong><br />

Zuge der Standortsanierung angelegte<br />

Landschaftsbauwerk <strong>in</strong> diffus<br />

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abgrenzbare Teilflächen. Diese s<strong>in</strong>d<br />

von ihren Sicherungserfordernissen<br />

über den Zuschnitt bis h<strong>in</strong> zur<br />

Oberflächenbeschaffenheit völlig<br />

unterschiedlich h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Folgenutzungsoption<br />

zu bewerten. Mit<br />

Blick auf das Landschaftsbauwerk ist<br />

davon auszugehen, dass mit e<strong>in</strong>er<br />

Bodenabdeckung der übrigen Flächen<br />

den Sicherungserfordernissen<br />

für e<strong>in</strong>e Entlassung aus der Bergaufsicht<br />

genüge getan wird.<br />

Die nur diffus abgrenzbaren Teilflächen<br />

zwischen Industriefuge und Werse s<strong>in</strong>d<br />

h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Folgenutzungsoptionen<br />

völlig unterschiedlich zu bewerten.<br />

Bedarf für e<strong>in</strong>e bauliche Nachnutzung<br />

oder e<strong>in</strong>en Park besteht derzeit nicht.<br />

Begibt man sich von der „Angebots-“<br />

auf die „Nachfrageseite“, so<br />

ist zu konstatieren, dass derzeit ke<strong>in</strong><br />

Bedarf für e<strong>in</strong>e bauliche Nachnutzung<br />

des Geländes besteht. Auch<br />

e<strong>in</strong>e Parknutzung, wie sie vielerorts<br />

verfolgt wird, stellt mit Blick auf vorhandene<br />

und auszubauende Parkanlagen<br />

(Berl<strong>in</strong>er Park, Stadtpark,<br />

Zechenpark / Industriefuge) und<br />

dem damit verbundenen Pflegeaufwand<br />

ke<strong>in</strong>e Nachnutzungsoption<br />

dar. Insofern ist es konsequent, dass<br />

die Stadt <strong>Ahlen</strong> dieses Gelände <strong>in</strong><br />

ihrer Flächennutzungsplanung als<br />

landschaftsorientierte Grünfläche<br />

darstellt. (Für die noch als Gewerbefläche<br />

dargestellte Bestandsnutzung<br />

der Westhalde ist e<strong>in</strong>e Nutzungsaufgabe<br />

vorstellbar.)<br />

Damit reiht sich der westliche Teilbereich<br />

des Westfalengeländes <strong>in</strong> die<br />

Vielzahl vergleichbarer Bergbaufolgestandorte<br />

e<strong>in</strong>, deren Entwicklungsperspektive<br />

bereits <strong>im</strong> Masterplan<br />

Emscher Landschaftspark 2010<br />

unter dem Schlagwort nachhaltige<br />

bzw. urbane Land- und Forstwirtschaft<br />

diskutiert wurde (Team lohrberg<br />

stadtlandschaftsarchitektur).<br />

Grundgedanke der hier angestellten<br />

Überlegungen ist die Tatsache, dass<br />

e<strong>in</strong> bloßes „Liegenlassen“ dieser<br />

Flächen nicht nur zu e<strong>in</strong>er sukzessiven<br />

„Verwilderung“ (<strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

„Verwaldung“) großer Teile des Ruhrgebiets<br />

führen würde, sondern dass<br />

dies darüber h<strong>in</strong>aus seitens der Be-<br />

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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

völkerung und von Außenstehenden<br />

als „Verwahrlosung“ wahrgenommen<br />

würde und damit e<strong>in</strong>en negativen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf Identität und Image der<br />

Standorte, angrenzender Quartiere<br />

oder gar ganzer Städte hätte.<br />

Bereits <strong>im</strong> Kontext des Emscher<br />

Landschaftsparks wurden mehrere<br />

Modelle e<strong>in</strong>er land- und forstwirtschaftlichen<br />

Nutzung dieser Flächen<br />

entwickelt, denen vor allem zwei Zielsetzungen<br />

geme<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d, die auch für<br />

Über e<strong>in</strong>e planmäßig angelegte Vegetationsnutzung<br />

soll erstens e<strong>in</strong>e gestalterisch<br />

ansprechende Grundstruktur<br />

erreicht und zweitens zugleich e<strong>in</strong><br />

ökonomischer Beitrag zum Erhalt und zur<br />

Pflege dieser Struktur geleistet werden<br />

(„Produktiver Park“).<br />

den Standort Westfalen als zentrale<br />

Entwicklungsgrundsätze zugrunde<br />

gelegt werden: Über e<strong>in</strong>e planmäßig<br />

angelegte Vegetationsnutzung soll<br />

erstens e<strong>in</strong>e gestalterisch ansprechende<br />

Grundstruktur des Geländes<br />

erreicht und zweitens zugleich e<strong>in</strong><br />

ökonomischer Beitrag zum Erhalt<br />

und zur Pflege dieser Struktur geleistet<br />

werden („Produktiver Park“). Der<br />

Begriff der „Rekultivierung“ zeigt sich<br />

hier <strong>in</strong> der vollen Bandbreite se<strong>in</strong>es<br />

Bedeutungsspektrums, die „Rückge-<br />

w<strong>in</strong>nung von Landschaft“ wird zum<br />

Motto der Entwicklungsperspektive.<br />

Das Ergebnis ist e<strong>in</strong>e post<strong>in</strong>dustrielle<br />

Kulturlandschaft mit ihr eigenen<br />

Landschaftsbildern.<br />

Die herzustellende Grundstruktur –<br />

die Landschaftstextur – auf Westfalen<br />

bestünde demnach zum e<strong>in</strong>en aus<br />

e<strong>in</strong>em Wegenetz, welches die Anschlüsse<br />

an die nördlich angrenzenden<br />

Wohnquartiere sowie die östlich<br />

angrenzende Industriefuge herstellt<br />

Durchstreckung der Industriefuge<br />

über die Werse h<strong>in</strong>aus; Erschließung<br />

der Westhalde für e<strong>in</strong>e freizeitwirtschaftliche<br />

Nachnutzung; Erschließung<br />

und Gliederung des „Produktiven<br />

Parks“<br />

Investitionskosten: 4.446.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auszug):<br />

• qualifizierende Baureifmachung<br />

• 2. BA Industriefuge<br />

• Wersebrücke West<br />

• Landschaftstextur<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Die „Rückgew<strong>in</strong>nung von Landschaft“<br />

wird zum Motto der Entwicklungsperspektive.<br />

und vor allem e<strong>in</strong>e zentrale West-<br />

Ost-Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em neuen<br />

Brückenschlag über die Werse <strong>im</strong><br />

Bereich des Stadions schafft. Weiterh<strong>in</strong><br />

erschließt es die verschiedenen<br />

Teilbereiche des Areals (u.a. die<br />

Westhalde, das Landschaftsbauwerk<br />

und die als Wasserpark zu entwickelnde<br />

ehemalige Kläranlage). Über<br />

dieser Wegestruktur liegt zum anderen<br />

e<strong>in</strong>e signifikante Struktur aus<br />

Baumreihen, welche die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Teilflächen mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den<br />

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Das so entstehende Landschaftsbild<br />

setzt sich aus Elementen der Industrielandschaft<br />

und der Münsterländer Parklandschaft<br />

zusammen und wird damit<br />

auch zu e<strong>in</strong>em S<strong>in</strong>nbild für die beiden<br />

„Kulturen“, aus denen sich <strong>Ahlen</strong>s Identität<br />

nährt.<br />

vermag und e<strong>in</strong>en entscheidenden<br />

Beitrag zur Raumbildung und zur<br />

gestalterischen Qualifizierung des<br />

Areals herstellt. Formal wird bei<br />

Wege- und Vegetationsstruktur e<strong>in</strong>e<br />

freiere Gestalt gesehen, e<strong>in</strong>erseits<br />

um sich von der strengen L<strong>in</strong>earität<br />

der Industriefuge abzusetzen, andererseits<br />

weil hierüber e<strong>in</strong>e leichtere<br />

Integration der so unterschiedlichen<br />

Teilflächen möglich sche<strong>in</strong>t. Auch<br />

müssen die Wege- und die Vegetationsstruktur<br />

nicht kongruent se<strong>in</strong>,<br />

sodass sich <strong>im</strong> Zusammenspiel<br />

spannungsvolle Raume<strong>in</strong>drücke und<br />

besondere Orte ergeben. Das so entstehende<br />

Landschaftsbild setzt sich<br />

aus Elementen der Industrielandschaft<br />

(Halde, Landschaftsbauwerk,<br />

Kläranlage, fraktale Räume) und<br />

der Münsterländer Parklandschaft<br />

(Baumreihen, Kammerung) zusammen<br />

und wird damit auch zu e<strong>in</strong>em<br />

S<strong>in</strong>nbild für die beiden „Kulturen“,<br />

aus denen sich <strong>Ahlen</strong>s Identität nährt<br />

und aus deren Integration die Stadt<br />

<strong>im</strong> <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong> ihre Energie für<br />

die zukünftige Entwicklung zieht.<br />

Innerhalb dieser robusten und<br />

qualitätsvollen Grundstruktur s<strong>in</strong>d<br />

nun – gleich e<strong>in</strong>em „Loft“ – mehrere<br />

Optionen vorstellbar, die sich bestenfalls<br />

aus e<strong>in</strong>em trägerschaftlichen<br />

bzw. ökonomischen H<strong>in</strong>tergrund<br />

heraus entwickeln. Diese reichen<br />

beispielsweise von e<strong>in</strong>er Wohnbauarrondierung<br />

(zwischen Kolonie und<br />

Zechenpark <strong>im</strong> nördlichen Bereich<br />

der ehemaligen Gleisharfe) über e<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugende<strong>in</strong>richtung (<strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>er „Jugendfarm“ bzw. e<strong>in</strong>es<br />

„K<strong>in</strong>derbauernhofes“, ggf. auch mit<br />

therapeutischem Ansatz) und diversen<br />

Freizeitangeboten (Sw<strong>in</strong>golf, auf<br />

der Westhalde auch Mounta<strong>in</strong>bike /<br />

Action-Sport) bis h<strong>in</strong> zu land- bzw.<br />

forstwirtschaftlichen Nutzungsformen<br />

(Grünland, Beweidung mit Schafen<br />

oder Straußen).<br />

Die Weiterentwicklung der oben<br />

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<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

aufgeführten Idee e<strong>in</strong>er „urbanen<br />

Land- und Forstwirtschaft“ vor dem<br />

zusätzlichen H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er<br />

erforderlichen „Energiewende“ hat<br />

zum Modell e<strong>in</strong>es Biomasseparks<br />

geführt, der aus e<strong>in</strong>er mit Pappeln<br />

und Weiden bestückten Kurzumtriebsplantage<br />

für die (hauptsächlich)<br />

energetische Verwertung besteht. In<br />

e<strong>in</strong>em Pilotprojekt der RAG Montan<br />

Immobilien wird aktuell e<strong>in</strong> solcher<br />

Biomassepark auf e<strong>in</strong>em Gelände<br />

vergleichbarer Größe der ehemaligen<br />

Zeche Hugo <strong>in</strong> Gelsenkirchen aufgebaut<br />

und erprobt. E<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Gedanke bei der Nutzung <strong>in</strong>dustriell<br />

überformter Standorte für die Biomassenproduktion<br />

ist auch, etwaige<br />

Konkurrenzen auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen, die der Nahrungsmittelproduktion<br />

vorbehalten bleiben<br />

sollten, auszuschalten.<br />

Auf Westfalen bestünde damit e<strong>in</strong>e<br />

nachhaltige Versorgungsmöglichkeit<br />

für die baulichen Entwicklungsfelder.<br />

Die Lohnhalle verfügt bereits heute<br />

über e<strong>in</strong>e Hackschnitzelheizung.<br />

Gerade die Option, das ehemalige<br />

Kohlebergwerk Westfalen damit als<br />

„Energielandschaft“ zukunftsfähig<br />

weiterzuführen, macht den besonderen<br />

Reiz dieser Entwicklungsperspektive<br />

aus.<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Gerade die Option, das ehemalige Kohlebergwerk<br />

Westfalen damit als „Energielandschaft“<br />

zukunftsfähig weiterzuführen,<br />

macht den besonderen Reiz dieser<br />

Entwicklungsperspektive aus.<br />

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C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Osthalde<br />

Die Osthalde ist die östlichste und<br />

e<strong>in</strong>e der höchsten Halden des<br />

Ruhrgebietes. Durch ihre Lage „<strong>im</strong><br />

Münsterland“ ist das hier erfahrbare<br />

Haldenerlebnis auch e<strong>in</strong> anderes als<br />

<strong>im</strong> Zentrum der Emscherzone mit<br />

der umgebenden Stadtlandschaft<br />

und e<strong>in</strong>er hohen Haldendichte. So<br />

stellt die Osthalde für sich ohne<br />

künstlerische Überhöhung bereits<br />

e<strong>in</strong>e weith<strong>in</strong> sichtbare Landmarke<br />

dar. Hieraus ergeben sich gewisse<br />

Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmale, welche positiv<br />

für die Entwicklung der Osthalde<br />

genutzt werden können.<br />

Neben dem Fernblick stellen Sport-<br />

und Freizeitmöglichkeiten die häufigsten<br />

Motive für e<strong>in</strong>en Haldenbesuch<br />

dar. Auch die Osthalde wird<br />

<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht bereits genutzt,<br />

obwohl sie noch nicht aus der Bergaufsicht<br />

entlassen ist.<br />

Aus diesen Bauste<strong>in</strong>en setzt sich<br />

auch die Entwicklungsperspektive<br />

für die Osthalde zusammen, die sich<br />

allerd<strong>in</strong>gs „arbeitsteilig“ mit der nur<br />

etwa 500 Meter Luftl<strong>in</strong>ie entfernt liegenden<br />

Westhalde zeigen sollte. So<br />

bietet die Ausrichtung der Westhalde<br />

auf „Action-Sport“-Angebote (Mounta<strong>in</strong>bike,<br />

BMX etc.), für welche diese<br />

aufgrund ihrer zerklüfteten Struktur<br />

prädest<strong>in</strong>iert ist („schnelle Halde“),<br />

die Möglichkeit, diesbezüglichen<br />

Nutzungsdruck von der Osthalde zu<br />

Anb<strong>in</strong>dung und Erschließung für<br />

e<strong>in</strong>e landschaftsbezogenere Freizeitnutzung;<br />

besondere Gestaltung der<br />

Gipfelkette<br />

Investitionskosten: 1.414.000,- Euro<br />

Maßnahmen (Auszug):<br />

• E<strong>in</strong>gangsplätze<br />

• Wersebrücke Ost<br />

• Jugendcamp<br />

• Passstraße<br />

• Gipfelkette mit Gipfelpfad<br />

In Arbeitsteilung mit der Westhalde<br />

(„schnelle Halde“ für „Action-Sport“-Angebote)<br />

soll die Osthalde als „langsame<br />

Halde“ auf ruhigere und landschaftsbezogenere<br />

Freizeitnutzungen h<strong>in</strong> entwickelt<br />

werden.<br />

nehmen und diese auf ruhigere und<br />

landschaftsbezogenere Freizeitnutzungen<br />

(„langsame Halde“) h<strong>in</strong> zu<br />

entwickeln und die Nordflanke der<br />

Waldentwicklung zu überlassen.<br />

Kern der Entwicklungsmaßnahmen<br />

ist e<strong>in</strong> Wegesystem, über das die<br />

Osthalde nach ihrer Entlassung aus<br />

der Bergaufsicht erschlossen und<br />

<strong>in</strong> die Umgebung <strong>in</strong>tegriert wird.<br />

Bauste<strong>in</strong>e dieses Systems s<strong>in</strong>d<br />

ergänzende Wege am Haldenfuß,<br />

92 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 93


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

94 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

welche unter E<strong>in</strong>beziehung vorhandener<br />

Wirtschaftswege und des<br />

Wersewegs e<strong>in</strong>e Umrundung der<br />

Osthalde ermöglichen. Hierzu zählen<br />

auch die Anb<strong>in</strong>dung nach Westen<br />

zur Industriefuge (mit Unterquerung<br />

der Osttangente), <strong>im</strong> Osten e<strong>in</strong>e neu<br />

zur errichtende Brücke zur Anb<strong>in</strong>dung<br />

des Wersewegs sowie die<br />

Gestaltung entsprechender E<strong>in</strong>gangsplätze.<br />

Weiterh<strong>in</strong> ist die <strong>in</strong>nere<br />

Erschließung der Halde über die<br />

Qualifizierung vorhandener Bermen-<br />

wege zu nennen, von denen e<strong>in</strong>er<br />

– die so genannte Passstraße – auch<br />

für die motorisierte Andienung e<strong>in</strong>es<br />

Hochplateaus als potenziellem Veranstaltungsort<br />

ausgelegt wird.<br />

Die fünf Hochpunkte der Halde, die<br />

zu „Gipfelorten“ mit jeweils eigenem<br />

Charakter entwickelt werden sollen,<br />

werden zudem über e<strong>in</strong>en Gipfelpfad<br />

mite<strong>in</strong>ander verbunden. E<strong>in</strong> weiterer<br />

Angebotsbauste<strong>in</strong> ist auf dem Plateau<br />

der ehemaligen Schlammbe-<br />

cken <strong>im</strong> Südwesten vorgesehen, wo<br />

sich auf der sonnenexponierten Seite<br />

und oberhalb der Werse gelegen e<strong>in</strong><br />

geeigneter Standort zur Anlage e<strong>in</strong>es<br />

Jugendcamps (Zeltplatz) bef<strong>in</strong>det.<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Die fünf Hochpunkte der Halde, die zu<br />

Gipfelorten mit jeweils eigenem Charakter<br />

entwickelt werden sollen, werden<br />

über e<strong>in</strong>en Gipfelpfad mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 95


C - Langfristiges Entwicklungskonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

C3 Weitere Entwicklungspotenziale<br />

Die vorgestellten „Lupenräume“ benennen<br />

zwar Schlüsselstellen für die<br />

Stadtentwicklung und beschreiben<br />

funktionale wie räumlich-strukturelle<br />

Qualifizierungsmaßnahmen für diese.<br />

Damit erfolgt allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e abschließende<br />

Aufstellung räumlicher<br />

Entwicklungspotenziale <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>.<br />

So haben selbstverständlich die Aussagen<br />

des Flächennutzungsplans zu<br />

weiteren gewerblichen und wohnbaulichen<br />

Arrondierungs- und Erweiterungsflächen<br />

weiterh<strong>in</strong> Bestand.<br />

Auch über die Zukunft von (Teil-)<br />

Flächen der Westfalenkaserne wird<br />

man sich ggf. beizeiten noch e<strong>in</strong>mal<br />

Gedanken machen müssen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus benennt das Freiraumentwicklungskonzept<br />

e<strong>in</strong>ige weitere<br />

Entwicklungsräume abseits des<br />

Wegedreiecks, hierunter <strong>in</strong>sbesondere<br />

l<strong>in</strong>eare Verknüpfungskorridore.<br />

Auch sollen die beiden Stadtteile<br />

Dolberg und Vorhelm nicht unerwähnt<br />

bleiben. Über die vorhandenen<br />

Wegekorridore <strong>in</strong> Verlängerung der<br />

Zechenbahntrasse s<strong>in</strong>d diese an das<br />

Wegedreieck angeschlossen. Die<br />

weitere Qualifizierung dieser Wegekorridore,<br />

die zugleich den freizeittouristischen<br />

Brückenschlag zwischen<br />

dem Ruhrgebiet und dem Münsterland<br />

herstellen, ist somit ebenfalls als<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe der zukünftigen<br />

Stadtentwicklung zu begreifen.<br />

Ebenfalls wurde nicht näher auf<br />

e<strong>in</strong>zelne Bebauungspläne <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Lupenräume e<strong>in</strong>gegangen (z.B.<br />

die ausgewiesene Wohnbebauung<br />

<strong>in</strong> den B-Plänen 052 Innenstadt Süd<br />

und 008 Huntumerskamp). Die formulierten<br />

Zielsetzungen und Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d hier mit der Bauleitplanung<br />

vere<strong>in</strong>bar und die Entwicklung<br />

kann <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Lagevorteils<br />

davon profitieren. Gleiches gilt auch<br />

für die aktuellen Überlegungen zur<br />

Sanierung oder zum Neubau des<br />

Rathauses der Stadt.<br />

Mit den vorgestellten „Lupenräumen“<br />

erfolgt ke<strong>in</strong>e abschließende Aufstellung<br />

räumlicher Entwicklungspotenziale <strong>in</strong><br />

<strong>Ahlen</strong>.<br />

Auf e<strong>in</strong>en Teilraum soll an dieser<br />

Stelle allerd<strong>in</strong>gs noch e<strong>in</strong>mal der<br />

Blick gerichtet werden, auch wenn<br />

die Formulierung e<strong>in</strong>er konkreten<br />

Entwicklungsperspektive, wie für die<br />

anderen Lupenräume, den Rahmen<br />

dieser Studie sprengen würde: den<br />

Stadtbereich l<strong>in</strong>ks und rechts der<br />

ehemaligen Zechenbahntrasse.<br />

Wie schon mehrfach angesprochen,<br />

stellt sich die ehemalige Zechenbahntrasse<br />

– begründbar aus ihrer<br />

Vornutzung – anders als die Werse-<br />

und Olfe-Sequenz als schmale<br />

L<strong>in</strong>ienstruktur dar, entlang der sich<br />

zwischen dem ehemaligen Güterbahnhof<br />

<strong>im</strong> Norden und dem ehemaligen<br />

Zechengelände <strong>im</strong> Süden<br />

die angrenzenden Nutzungen eher<br />

abgewendet als angelagert haben.<br />

So f<strong>in</strong>den sich hier gegenwärtig<br />

mit überwiegend geschlossenen<br />

Grundstücksrückseiten, Parkplätzen,<br />

Kle<strong>in</strong>gewerbe, Kle<strong>in</strong>gärten sowie<br />

vere<strong>in</strong>zelten Brach- und Grünflächen<br />

typische Marg<strong>in</strong>alnutzungen.<br />

96 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Die sich hieraus unmittelbar ergebenden<br />

Flächenpotenziale s<strong>in</strong>d<br />

demnach ger<strong>in</strong>g, da sich die „Ausparzellierung“<br />

der Bahntrasse auch<br />

strukturell und funktional verfestigt<br />

hat. Aus diesem Grund beschränkten<br />

sich die Entwicklungsaussagen<br />

bislang auf die Herstellung der<br />

Freiraum- und Wegesequenz sowie<br />

deren qualifizierten Anb<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die<br />

angrenzenden Quartiere.<br />

In e<strong>in</strong>er räumlich wie zeitlich geweiteten<br />

Perspektive ergeben sich<br />

aber auch hier neue Entwicklungschancen.<br />

So erfolgte <strong>im</strong> Zuge des<br />

Erarbeitungsprozesses dieser Studie<br />

aus der Bürgerschaft der H<strong>in</strong>weis<br />

auf Wohnbereiche <strong>im</strong> Umfeld der<br />

Zechenbahntrasse, welche <strong>in</strong> ihrer<br />

Substanz und Ausstattung als nicht<br />

mehr zeitgemäß e<strong>in</strong>zustufen und<br />

auf Dauer voraussichtlich nicht zu<br />

erhalten s<strong>in</strong>d. Auch wurde von dieser<br />

Seite e<strong>in</strong>e Wohnnutzung an dieser<br />

Stelle mit Blick auf die umgebenden<br />

Gewerbegebiete grundsätzlich <strong>in</strong><br />

Frage gestellt. Auf der anderen Seite<br />

Entlang der Zechenbahntrasse bestehen<br />

bedeutsame Entwicklungspotenziale<br />

durch perspektivischen Stadtumbau, der<br />

von der Lage am neuen Wegedreieck <strong>Ahlen</strong>s<br />

profitieren kann und hierdurch e<strong>in</strong>e<br />

räumliche wie <strong>in</strong>haltliche Orientierung<br />

erfährt.<br />

wurde mit e<strong>in</strong>em zwischen Beckumer<br />

Straße, Feldstraße und Emanuel-von-<br />

Ketteler-Straße gelegenen Areal e<strong>in</strong><br />

ebenfalls unmittelbar an der Zechenbahntrasse<br />

bef<strong>in</strong>dlicher Standort für<br />

e<strong>in</strong>e zeitgemäße (bezüglich Größe,<br />

Zuschnitt, Ausstattung und Energiestandard)<br />

Wohnbebauung aufgezeigt.<br />

Mit der Neustrukturierung<br />

und Nutzungsaufgabe von Flächen<br />

würden zudem Möglichkeiten gewonnen,<br />

dem Freiraumkorridor der<br />

Zechenbahntrasse und se<strong>in</strong>er Zuführungen<br />

Flächen „zuzustiften“.<br />

Es wird deutlich, dass diese Überlegungen<br />

<strong>im</strong> Zuge dieser Studie<br />

nicht abschließend geprüft und<br />

konkretisiert werden konnten. Dennoch<br />

bleibt es sicherlich richtig<br />

festzuhalten, dass auch entlang der<br />

Zechenbahntrasse bedeutsame<br />

Entwicklungspotenziale durch perspektivischen<br />

Stadtumbau bestehen,<br />

der von der Lage am neuen Wegedreieck<br />

<strong>Ahlen</strong>s profitieren kann und<br />

hierdurch e<strong>in</strong>e räumliche wie <strong>in</strong>haltliche<br />

Orientierung erfährt.<br />

C - Langfristiges Entwicklungskonzept<br />

Anb<strong>in</strong>dungs- und Flächenpotenziale abseits des Wegedreiecks<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 97


D - Gartenschaukonzept


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Das Konzept der <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong> versteht sich e<strong>in</strong>erseits als<br />

Zwischenschritt e<strong>in</strong>er längerfristigen<br />

Stadtentwicklungsstrategie und versucht<br />

andererseits gleichzeitig, die mit e<strong>in</strong>er<br />

Gartenschaubewerbung e<strong>in</strong>hergehende<br />

Bündelung von Kräften und Aufmerksamkeit<br />

als bedeutenden Impuls für eben<br />

diese Entwicklung zu nutzen.<br />

D1 Überblick<br />

Das Konzept der <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong> versteht sich e<strong>in</strong>erseits<br />

als Zwischenschritt e<strong>in</strong>er längerfristigen<br />

Stadtentwicklungsstrategie und<br />

versucht andererseits gleichzeitig,<br />

die mit e<strong>in</strong>er Gartenschau e<strong>in</strong>hergehende<br />

Bündelung von Kräften und<br />

Aufmerksamkeit als bedeutenden<br />

Impuls für eben diese Entwicklung<br />

zu nutzen.<br />

Dem Gelände der ehemaligen Zeche<br />

Westfalen kommt <strong>in</strong>nerhalb des<br />

gesamtstädtischen Entwicklungskonzeptes<br />

„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ e<strong>in</strong>e<br />

Schlüsselrolle zu.<br />

Bei der Bewältigung der bereits<br />

beschriebenen großen Herausforderungen,<br />

die sich bei der Entwicklung<br />

dieses Standortes stellen, würde sich<br />

der Start<strong>im</strong>puls durch e<strong>in</strong>e Gartenschau<br />

als äußerst förderlich erweisen.<br />

Dies sowie das dort vorhandene<br />

Flächenpotenzial begründen daher<br />

gleichermaßen die Standortentschei-<br />

dung für den Präsentationsbereich<br />

der <strong>Landesgartenschau</strong>.<br />

Das Entwicklungsvorhaben rund um<br />

die Gartenschaubewerbung sieht<br />

sich damit gleichermaßen <strong>in</strong> Tradition<br />

des Programms „Soziale Stadt<br />

NRW“, <strong>in</strong> dessen „Verstetigungsphase“<br />

sich der Stadtteil Süd-Ost<br />

nunmehr bef<strong>in</strong>det. Hierbei steht die<br />

Nachnutzung des Zechengeländes<br />

<strong>im</strong> Mittelpunkt der künftigen Aktivitäten.<br />

Auch die Stadtteilarbeit soll über<br />

e<strong>in</strong> Netz der sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />

verstetigt werden, wobei dem Stadtteilbüro,<br />

zukünftig voraussichtlich<br />

anteilig f<strong>in</strong>anziert von der Stadt <strong>Ahlen</strong>,<br />

der Wohnungsgesellschaft und<br />

weiteren Akteuren, auch weiterh<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e tragende Rolle zukommen wird.<br />

Thematisch orientiert sich das Gartenschaukonzept<br />

daher mit e<strong>in</strong>er<br />

langfristigen Perspektive an den<br />

Initiativen für Innovation (Wasser<br />

– Mobilität – Bildung) und an e<strong>in</strong>er<br />

zukunftsorientierten Neu<strong>in</strong>terpretation<br />

Westfalens als Energiestandort.<br />

Mit dem Veranstaltungskonzept wird<br />

e<strong>in</strong> bewusst generationenübergreifender<br />

Ansatz verfolgt, wobei der<br />

E<strong>in</strong>beziehung der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner <strong>Ahlen</strong>s – nicht zuletzt<br />

jener mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund – besondere<br />

Aufmerksamkeit geschenkt<br />

werden soll.<br />

Der Präsentationsbereich der Gartenschau<br />

besteht aus drei Teilbereichen:<br />

dem Kernbereich auf den Flächen<br />

der ehemaligen Zeche Westfalen, der<br />

<strong>im</strong> Präsentationszeitraum e<strong>in</strong>trittspflichtig<br />

besucht werden kann, dem<br />

angrenzenden, frei zugänglichen<br />

Erlebnisbereich Osthalde sowie dem<br />

Wegedreieck, entlang dessen sich<br />

<strong>im</strong> Präsentationsjahr mehrere Stadtprojekte,<br />

Spiel- und Informationsorte<br />

f<strong>in</strong>den sollen, welche die Gartenschau<br />

<strong>in</strong> die Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>tragen und<br />

zu e<strong>in</strong>em gesamtstädtischen Erlebnis<br />

machen. Für Großveranstaltungen<br />

(Open-Air-Konzerte etc.) kann darüber<br />

h<strong>in</strong>aus das ebenfalls dem Kernbereich<br />

benachbarte Wersestadion<br />

e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

100 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 101


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Es besteht die Möglichkeit, dass die<br />

Flächen nach vollständiger Entlassung<br />

aus der Bergaufsicht <strong>in</strong> das Eigentum der<br />

Stadt <strong>Ahlen</strong> übergehen und damit <strong>in</strong> ihrer<br />

Gesamtheit für die Realisierung e<strong>in</strong>er<br />

Gartenschau <strong>im</strong> Jahr <strong>2017</strong> zur Verfügung<br />

stehen.<br />

D2 Kernbereich<br />

Bestandssituation<br />

Das Gelände der ehemaligen Zeche<br />

Westfalen 1/2 wird nördlich von den<br />

Wohnquartieren der ehemaligen Zechensiedlung<br />

(„Kolonie“) begrenzt,<br />

östlich von der Osthalde sowie südlich<br />

und westlich von der Werse <strong>im</strong><br />

Übergang zu Gewerbegebieten („Am<br />

Vatheuershof“) und landwirtschaftlichen<br />

Flächen am Siedlungsrand.<br />

Das ca. 58 Hektar große Areal ist<br />

– mit Ausnahme der für denkmalwürdig<br />

befundenen Gebäude und der<br />

beiden Fördergerüste – geräumt und<br />

– mit Ausnahme der Westhalde und<br />

der ehemaligen Kläranlage – aus der<br />

Bergaufsicht entlassen.<br />

Die Sicherung des identitätsstiftenden<br />

Gebäudeensembles, die Nachnutzung<br />

der ehemaligen Lohnhalle<br />

über das so genannte Starterprojekt<br />

und die Neuanlage von Freiräumen<br />

(erster Bauabschnitt der „Industriefuge“)<br />

stellen erste erfolgreiche Schrit-<br />

te e<strong>in</strong>er Reaktivierung des Areals dar,<br />

welche <strong>im</strong> Rahmen des Programms<br />

„Soziale Stadt NRW“ und unterstützt<br />

durch bürgerschaftliches Engagement<br />

gemacht werden konnten.<br />

Eigentümer des Geländes s<strong>in</strong>d die<br />

RAG Montan Immobilien GmbH bzw.<br />

der Grundstücksfonds Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen unter Verwaltung von<br />

NRW.URBAN.<br />

Das Belastungs- und Gefährdungspotenzial<br />

der Flächen und Gebäude<br />

durch vornutzungsbed<strong>in</strong>gte Schadstoffe<br />

stellte sich <strong>in</strong>sgesamt als<br />

ger<strong>in</strong>g dar. Lokal begrenzt höhere<br />

Belastungen konnten zwischenzeitlich<br />

beseitigt und über e<strong>in</strong> Umlagerungsbauwerk<br />

südlich der Kolonie<br />

gesichert werden. Die Abdeckung<br />

des Gesamtgeländes mit e<strong>in</strong>er<br />

Bodenschicht ist – sofern noch nicht<br />

erfolgt – <strong>in</strong> Vorbereitung.<br />

Der Abbruch der ehemaligen Kläranlage<br />

<strong>im</strong> Rahmen des Abschlussbetriebsplans<br />

ist nicht vorgesehen.<br />

Zwei als gefasste Erdbecken ausge-<br />

legte Klärteiche werden <strong>im</strong> Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Artenschutzbetrachtung als<br />

ökologisch wertvoll e<strong>in</strong>gestuft.<br />

Das Bergematerial der ca. 12 Hektar<br />

großen Westhalde wird derzeit noch<br />

von e<strong>in</strong>em Nutzungsberechtigten<br />

abgebaut, aufbereitet und das so gewonnene<br />

Recycl<strong>in</strong>gmaterial der Bauwirtschaft<br />

zur Verfügung gestellt. E<strong>in</strong><br />

Abschluss dieser „Abhaldung“ und<br />

die Entlassung aus der Bergaufsicht<br />

ist unter zeitlichen Gesichtspunkten<br />

wie auch <strong>im</strong> E<strong>in</strong>vernehmen mit dem<br />

Nutzungsberechtigten so rechtzeitig<br />

möglich, dass die Westhalde <strong>in</strong> die<br />

Überlegungen e<strong>in</strong>er Gartenschaukonzeption<br />

für <strong>2017</strong> e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden kann.<br />

Es besteht die Möglichkeit, dass die<br />

Flächen nach vollständiger Entlassung<br />

aus der Bergaufsicht <strong>in</strong> das<br />

Eigentum der Stadt <strong>Ahlen</strong> übergehen<br />

und damit <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit für die<br />

Realisierung e<strong>in</strong>er Gartenschau <strong>im</strong><br />

Jahr <strong>2017</strong> zur Verfügung stehen.<br />

Die Westhalde ist zur Sicherung<br />

102 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Das Ausstellungskonzept dient e<strong>in</strong>erseits<br />

dem Nachweis, dass die Kernbestandteile<br />

und -<strong>in</strong>halte e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong><br />

auf dem gewählten Ausstellungsgelände<br />

realisiert werden können.<br />

der Bestandsnutzung <strong>im</strong> Flächennutzungsplan<br />

ebenso wie die für<br />

e<strong>in</strong>e bauliche Nachnutzung vorgesehenen<br />

Flächen <strong>im</strong> Umfeld des<br />

historischen Gebäudeensembles<br />

als Gewerbegebiet dargestellt. Die<br />

Industriefuge verfügt über e<strong>in</strong>e Darstellung<br />

als Parkanlage, die übrigen<br />

Flächen über die e<strong>in</strong>er nicht näher<br />

spezifizierten Grünfläche. Weite Teile<br />

des Westfalengeländes zählen zum<br />

ehemaligen Überschwemmungsbereich<br />

der Werse, der durch die<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen <strong>im</strong><br />

Oberlauf der Werse entfällt. E<strong>in</strong>e<br />

Anpassung der Plandarstellungen für<br />

die Durchführung e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />

oder die hier skizzierten dauerhaften<br />

Nachnutzungen ist daher voraussichtlich<br />

nicht erforderlich.<br />

Die konkrete Ausgestaltung des<br />

Gartenschaugeländes wird <strong>im</strong> Rahmen<br />

e<strong>in</strong>es Ideenwettbewerbs und<br />

den nachfolgenden Planungsprozessen<br />

best<strong>im</strong>mt. Das nachfolgend<br />

beschriebene Ausstellungsschaukonzept<br />

dient e<strong>in</strong>erseits dem Nachweis,<br />

dass die Kernbestandteile und<br />

-<strong>in</strong>halte e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong> auf<br />

dem gewählten Ausstellungsgelände<br />

realisiert werden können. Andererseits<br />

werden damit funktionale,<br />

strukturelle und <strong>in</strong>haltliche Vorgaben<br />

für e<strong>in</strong>en Wettbewerb formuliert, um<br />

die Integration <strong>in</strong> das übergeordnete<br />

Stadtentwicklungskonzept ebenso<br />

sicherzustellen wie die beabsichtigte<br />

Nachnutzung des Geländes.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Andererseits werden damit Vorgaben für<br />

e<strong>in</strong>en Wettbewerb formuliert, um die Integration<br />

<strong>in</strong> das übergeordnete Stadtentwicklungskonzept<br />

ebenso sicherzustellen<br />

wie die beabsichtigte Nachnutzung des<br />

Geländes.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 103


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Das Innere des Geländes zoniert sich <strong>in</strong><br />

verschiedene Erlebnise<strong>in</strong>heiten, die auf<br />

das Nachnutzungskonzept abgest<strong>im</strong>mt<br />

s<strong>in</strong>d und welche auch die zentralen Bauste<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>er Gartenschau aufnehmen.<br />

Ausstellungskonzept<br />

Der Kernbereich des e<strong>in</strong>trittspflichtigen<br />

<strong>Landesgartenschau</strong>geländes<br />

wird <strong>im</strong> Norden von der Kolonie und<br />

dem Zechenpark begrenzt, <strong>im</strong> Westen<br />

und Süden von der Werse und<br />

<strong>im</strong> Osten von der Bergamtsstraße,<br />

wobei die Lohnhalle und der nördlich<br />

vorgelagerte Morsbachplatz aus dem<br />

Zahlbereich ausgenommen s<strong>in</strong>d. Die<br />

vorgenannte Abgrenzung entspricht<br />

etwa dem Verlauf e<strong>in</strong>er erforderlichen<br />

E<strong>in</strong>friedung, wobei diese Funktion<br />

<strong>im</strong> Westen und Süden weitgehend<br />

von der Werse übernommen werden<br />

kann.<br />

Dem Knotenpunkt des Wegedreiecks<br />

an der Werse kommt die Rolle e<strong>in</strong>es<br />

Haupte<strong>in</strong>gangs (d.h. mit Kassensystem)<br />

zu, dem über den Bau e<strong>in</strong>er<br />

neuen, markenbildenden Wersebrücke<br />

Rechnung getragen wird. Südlich<br />

der Werse liegen wichtige Wegeanb<strong>in</strong>dungen,<br />

der Anschluss zum ersten<br />

Bauabschnitt der Osttangente und<br />

die zentrale Stellplatzanlage für die<br />

Gartenschau (siehe D5 Mobilitätskonzept),<br />

sodass sich diese Lage des<br />

Haupte<strong>in</strong>gangs <strong>in</strong> jeder Beziehung<br />

anbietet.<br />

Da die Zechenbahn-Sequenz des<br />

Wegedreiecks über das Gartenschaugelände<br />

führt (Industriefuge), ist<br />

während des Veranstaltungszeitraums<br />

e<strong>in</strong>e Umleitung über den begleitenden<br />

Radweg der Osttangente bzw.<br />

die Bergamtsstraße vorzusehen.<br />

E<strong>in</strong> weiterer kassenbestückter Haupte<strong>in</strong>gang<br />

f<strong>in</strong>det sich an der Bergamtsstraße,<br />

wo die Reisebusstellplätze<br />

sowie Stellplätze für Elektrofahrzeuge<br />

vorgesehen s<strong>in</strong>d (Andienung über<br />

die Osttangente). Auch die Gartenschau-Haltestelle<br />

mit Aufstell- und<br />

Wendemöglichkeit für den Busshuttle<br />

der Verkehrsbetriebe f<strong>in</strong>det hier am<br />

E<strong>in</strong>gang Ost ihren Platz.<br />

Drehkreuze<strong>in</strong>gänge für Dauerkartenbesitzer<br />

bef<strong>in</strong>den sich an den der<br />

Stadt zugewandten Seiten des Gartenschaugeländes<br />

<strong>im</strong> Bereich des<br />

Zechenparks, der Kolonie sowie an<br />

e<strong>in</strong>er – ebenfalls neuen – Wersebrücke<br />

<strong>in</strong> der Nähe des Wersestadions,<br />

welches bei Großveranstaltungen mit<br />

<strong>in</strong> das Gartenschauangebot e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden kann.<br />

Das Innere des Geländes zoniert sich<br />

<strong>in</strong> verschiedene Erlebnise<strong>in</strong>heiten,<br />

die auf das Nachnutzungskonzept<br />

abgest<strong>im</strong>mt s<strong>in</strong>d und welche auch<br />

die zentralen Bauste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>er Gartenschau<br />

aufnehmen.<br />

Kernbereich Gartenschau: 40 ha<br />

(e<strong>in</strong>trittspflichtig)<br />

• Nutzung des Zechenensembles für<br />

Gastronomie, Events und Hallenschauen<br />

• Verlängerung der Industriefuge<br />

über die Werse mit Haupte<strong>in</strong>gang<br />

• Parklandschaft mit Themengärten<br />

und Sport- und Spielflächen<br />

• Westhalde mit Energiegärten<br />

Erlebnisbereich Osthalde: 75 ha<br />

(e<strong>in</strong>trittsfrei)<br />

104 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 105


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Zechengebäude und Industriefuge<br />

Die Bestandsgebäude <strong>im</strong> östlichen<br />

Teilbereich s<strong>in</strong>d für (temporäre)<br />

Gastronomie- und Eventnutzungen<br />

ebenso prädest<strong>in</strong>iert wie für die<br />

Hallenschauen. Auf den östlich und<br />

südlich angrenzenden Flächen der<br />

zukünftigen Baufelder stehen bei<br />

Bedarf weitere Flächenpotenziale<br />

temporär zur Verfügung.<br />

Die Industriefuge wird für die Gar-<br />

tenschau als zentrale Parkachse und<br />

<strong>im</strong> Duktus des ersten Bauabschnitts<br />

nach Süden bis über die Werse<br />

fortgeführt. Geprägt von Rasen- und<br />

Wiesenflächen mit Geophytenfeldern<br />

werden hier über die von Platanen<br />

begleitende Promenade kle<strong>in</strong>ere Aufenthaltsbereiche<br />

mit Außengastronomie<br />

ebenso erschlossen wie e<strong>in</strong> Bereich<br />

für Freiluftveranstaltungen mit<br />

e<strong>in</strong>er Showbühne. E<strong>in</strong> Schachtgerüst<br />

könnte als Aussichtsturm dauerhaft<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

106 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Die Bestandsgebäude s<strong>in</strong>d für Gastronomie-<br />

und Eventnutzungen ebenso prädest<strong>in</strong>iert<br />

wie für die Hallenschauen.<br />

Die Industriefuge wird die zentrale Parkachse<br />

der Gartenschau.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 107


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Westlich der Industriefuge f<strong>in</strong>den sich die<br />

Themengärten und Wechselpflanzungen.<br />

Blütenbänder und Themengärten<br />

Westlich der Industriefuge f<strong>in</strong>den<br />

sich e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> mehrere parallele,<br />

von langen Baumreihen vone<strong>in</strong>ander<br />

abgesetzten Blüten-, Gräser- und<br />

Wiesenbänder die Themengärten,<br />

Wechselpflanzungen und die Leistungsschau<br />

der Gartenbauverbände.<br />

108 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 109


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Drachenhügel<br />

Wiederum westlich anschließend<br />

werden von Nord nach Süd unter<br />

Rückgriff auf die Vornutzung drei<br />

Erlebnise<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong>szeniert:<br />

Das Landschaftsbauwerk <strong>im</strong> Norden,<br />

für das Restriktionen bezüglich Bepflanzung<br />

und Gründung bestehen,<br />

wird als vegetationsoffener „Drachenhügel“<br />

(zum Steigenlassen von<br />

Drachen) über Wege erschlossen.<br />

Auf dem Plateau des Landschaftsbauwerks<br />

kann – etwa über e<strong>in</strong>e<br />

Riesenschaukel – e<strong>in</strong> besonderes<br />

(Landschafts-)Erlebnis für Alt und<br />

Jung geschaffen werden.<br />

Westlich der Themengärten werden von<br />

Nord nach Süd drei Erlebnise<strong>in</strong>heiten<br />

<strong>in</strong>szeniert.<br />

Im Norden wird das Landschaftsbauwerk<br />

als vegetationsoffener „Drachenhügel“<br />

erschlossen.<br />

110 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 111


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Wasserpark<br />

Es folgt nach Süden der „Wasserpark“,<br />

<strong>in</strong> dem unter Nutzung der ehemaligen<br />

Klärbecken mit Wasserpflanzen<br />

e<strong>in</strong> besonderer Schau aspekt<br />

angeboten werden kann.<br />

Hier können über die Demonstration<br />

verschiedener E<strong>in</strong>satzbereiche (Nahrungsmittel-,<br />

Biomassenproduktion,<br />

Pflanzenklärung) auch pädagogische<br />

Aspekte vermittelt werden.<br />

Die Erschließung des Wasserparks<br />

trägt dabei der Schutzwürdigkeit von<br />

Teilbereichen der Anlage Rechnung.<br />

Die ehemalige Kläranlage bietet als<br />

„Wasserpark“ e<strong>in</strong>en besonderen<br />

Schauaspekt.<br />

112 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 113


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Energiegärten<br />

Die dritte Erlebnise<strong>in</strong>heit bildet die<br />

Westhalde unter dem Motto „Energiegärten“.<br />

Unter Bezug auf die Vornutzung als<br />

Kohlebergwerk sollen hier zukunftsorientiert<br />

Energiethemen <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Pflanzen und Landschaft demonstriert<br />

und diskutiert werden (z.B. Vegetation<br />

und Kl<strong>im</strong>awandel, Biomassenproduktion,<br />

W<strong>in</strong>d- / Solarparks und<br />

Landschaftsbild).<br />

Neben e<strong>in</strong>em alternativen Mobilitätskonzept<br />

für die Gartenschau kommen<br />

<strong>im</strong> Wassergarten und <strong>in</strong> den Energiegärten<br />

die thematischen Bezüge des<br />

Schaukonzeptes zu den Initiativen für<br />

Innovation besonders zum Ausdruck.<br />

114 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

In den „Energiegärten“ der Westhalde<br />

werden zukunftsorientiert Energiethemen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Pflanzen und Landschaft<br />

demonstriert.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 115


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Sport- und Spiel<br />

Im nordwestlichen Bereich des Ausstellungsgeländes,<br />

<strong>in</strong> Nachbarschaft<br />

zur ehemaligen Zechensiedlung und<br />

dem Wersestadion, liegt der Schwerpunkt<br />

der Sport- und Spielbereiche.<br />

Neben der zentralen Promenade,<br />

welcher der Industriefuge <strong>in</strong> nordsüdlichem<br />

Verlauf geradl<strong>in</strong>ig folgt,<br />

und e<strong>in</strong>em weiteren, eher frei geführten<br />

Hauptweg nach Westen wird e<strong>in</strong><br />

Netz an Nebenwegen vorgesehen,<br />

welches alle Teilbereiche der Gartenschau<br />

erschließt und verschiedene<br />

Rundgänge über das Gelände<br />

ermöglicht. E<strong>in</strong> Informations- und<br />

Leitsystem ergänzt dieses <strong>in</strong>terne<br />

Erschließungssystem.<br />

Sport- und Spielflächen sowie e<strong>in</strong><br />

Wegenetz, welches Rundwege durch alle<br />

Teilbereiche der Gartenschau ermöglicht,<br />

vervollständigen das Konzept.<br />

116 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 117


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Als Parkfläche bleibt die Industriefuge zurück,<br />

der Großteil des Geländes westlich<br />

davon als von Baumreihen und Wegen<br />

strukturierter Landschaftsraum.<br />

Dauerkonzept<br />

In der Folgezeit der Gartenschau<br />

werden neben den Zaunanlagen,<br />

Kassen- und Gastronomiebereichen<br />

auch die temporären Bauten (Hallen,<br />

Bühnen etc.) sowie die <strong>in</strong>tensiv zu<br />

pflegenden Schau- und Themengärten<br />

rückgebaut.<br />

Als „Parkfläche“ bleibt die Industriefuge<br />

zurück, die – wie schon der<br />

erste Bauabschnitt – e<strong>in</strong>en repräsen-<br />

tativen Freiraum mit von den östlich<br />

angrenzenden Gebäuden und Baufeldern<br />

nutzbaren Außenbereichen<br />

bietet. Auch der Förderturm kann <strong>in</strong><br />

Trägerschaft des „Fördervere<strong>in</strong>s Fördertürme“<br />

weiterh<strong>in</strong> der Allgeme<strong>in</strong>heit<br />

zugänglich gehalten werden.<br />

Der Großteil des Geländes westlich<br />

der Industriefuge bleibt als von den<br />

Baumreihen und Wegen strukturierter<br />

Landschaftsraum zurück. In den<br />

Bändern der Themengärten erfolgt<br />

e<strong>in</strong>e Initialansaat als Wiesen, welche<br />

sich – <strong>in</strong> Abhängigkeit von Pflegekapazitäten<br />

und e<strong>in</strong>tretenden Nachnutzungsoptionen<br />

(siehe Abschnitt<br />

C Langfristkonzept) – <strong>in</strong>nerhalb der<br />

qualitätsvollen Rahmenstruktur zu<br />

verschiedenen Sukzessionsstadien<br />

h<strong>in</strong> entwickeln kann.<br />

Die Westhalde, welche für (kommerzielle)<br />

„Action-Sport“-Angebote<br />

(Mounta<strong>in</strong>bike, BMX, Adventure-Golf<br />

etc.) zur Verfügung steht, bedarf<br />

118 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

nach dem Rückbau der Intensivpflanzungen<br />

und e<strong>in</strong>iger E<strong>in</strong>bauten<br />

ke<strong>in</strong>er weiteren Vorkehrungen für die<br />

Nachnutzung.<br />

Der dauerhafte Erhalt von Teilen der<br />

Sport- und Spielbereiche ist grundsätzlich<br />

möglich, weshalb hierfür<br />

e<strong>in</strong>e Lage <strong>in</strong> Nachbarschaft zu den<br />

Wohnquartieren und weiteren Sportbereichen<br />

vorgesehen wurde. Dies<br />

sollte jedoch von e<strong>in</strong>em – derzeit<br />

nicht erkennbaren – Bedarf und<br />

e<strong>in</strong>er gesicherten Unterhaltung bzw.<br />

Trägerschaft abhängig gemacht<br />

werden.<br />

Insbesondere das Hauptwegesystem<br />

mit den beiden neuen Brückenschlägen<br />

<strong>im</strong> Westen und Süden s<strong>in</strong>d als<br />

dauerhafter Zugew<strong>in</strong>n anzusehen.<br />

Nebenwege können zurückgebaut<br />

werden oder „erhalten sich durch<br />

Nutzung“ als Landschaftswege.<br />

Die an der Ostflanke gelegenen, dau-<br />

Insbesondere das Hauptwegesystem mit<br />

den beiden neuen Brückenschlägen <strong>im</strong><br />

Westen und Süden s<strong>in</strong>d als dauerhafter<br />

Zugew<strong>in</strong>n anzusehen.<br />

erhaft ausgebauten und unmittelbar<br />

von der Osttangente erschlossenen<br />

Parkplätze für Reisebusse und Elektrofahrzeuge<br />

dienen zukünftig den<br />

sich auf den Baufeldern entwickelnden<br />

Nutzungen als Stellplatzanlagen.<br />

Der zentrale Besucherstellplatz<br />

südlich der Werse kann weitgehend<br />

rückgebaut bzw. <strong>in</strong> die dort vorgesehene<br />

Gewerbeflächenentwicklung<br />

<strong>in</strong>tegriert werden oder aber <strong>in</strong> Teilen<br />

als Überlaufstellplatz für das Wersestadion<br />

erhalten bleiben.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 119


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Der Flächennutzungsplan stellt die Osthalde<br />

<strong>in</strong> ihrer Gesamtheit als Naherholungsgebiet<br />

dar.<br />

D3 Erlebnisbereich Osthalde<br />

Bestandssituation<br />

Für die ca. 75 Hektar große und<br />

am höchsten Punkt über 90 Meter<br />

über Gelände hohe Osthalde liegt<br />

e<strong>in</strong> Abschlussbetriebsplan aus dem<br />

Jahr 2008 vor, welcher die Grundlage<br />

für die Entlassung aus der Bergaufsicht<br />

darstellt. Es f<strong>in</strong>den noch letzte<br />

Schüttungen von der Westhalde und<br />

Sicherungsmaßnahmen statt.<br />

Die Nord- und etwa zwei Drittel der<br />

Westflanke s<strong>in</strong>d dicht bewaldet, während<br />

sich die übrigen Teile mit e<strong>in</strong>er<br />

Krautschicht und vere<strong>in</strong>zelt ger<strong>in</strong>gem<br />

Aufwuchs überwiegend offen zeigen.<br />

Der Flächennutzungsplan hat diese<br />

Zonierung <strong>in</strong> etwa übernommen und<br />

stellt die Osthalde e<strong>in</strong>erseits als Wald<br />

und andererseits als Grünfläche dar<br />

und kennzeichnet sie <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit<br />

als Naherholungsgebiet.<br />

Die Osthalde bef<strong>in</strong>det sich <strong>im</strong> Eigentum<br />

der Ruhrkohle AG (RAG). Für<br />

die Zukunft s<strong>in</strong>d mehrere Eigentums-<br />

und Trägerschaftsmodelle vorstellbar<br />

(RAG, Stadt <strong>Ahlen</strong>, Trägervere<strong>in</strong>).<br />

Ausstellungskonzept<br />

Grundidee des Erlebnisbereiches<br />

Osthalde wie auch der nachfolgend<br />

beschriebenen Stadtformate ist<br />

es, dem Besucher über die engere<br />

Gartenschau h<strong>in</strong>aus landschafts- und<br />

120 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

aktivitätsbezogene Erlebnisangebote<br />

zu unterbreiten.<br />

Im Erlebnisbereich Osthalde steht<br />

dabei das „passive“ Landschaftserleben<br />

<strong>im</strong> Vordergrund, welches <strong>im</strong><br />

Wesentlichen aus e<strong>in</strong>em Gipfelerlebnis<br />

mit Blick über das Gartenschaugelände,<br />

die Stadt <strong>Ahlen</strong> und dem<br />

Fernblick <strong>in</strong> die Münsterländer Parklandschaft<br />

besteht.<br />

Um den Gartenschaubesuchern<br />

dieses Erlebnis qualifiziert zu ermöglichen,<br />

ist die Umsetzung von Teilen<br />

der Erschließungs- und Gestaltungsmaßnahmen<br />

erforderlich, die sich<br />

aus dem langfristigen Entwicklungskonzept<br />

ableiten (Wegeerschließung,<br />

Gipfelpfad mit fünf Gipfelorten).<br />

Zusätzlich zum Landschaftserleben<br />

bieten die Gipfelorte der Osthalde<br />

als besondere – oder gar „spirituelle“<br />

– Orte das Potenzial, <strong>in</strong> das Veranstaltungskonzept<br />

des Gartenschau-<br />

Im Erlebnisbereich Osthalde steht das<br />

„passive“ Landschaftserleben <strong>im</strong> Vordergrund,<br />

welches den Gartenschaubesuchern<br />

<strong>in</strong>sbesondere über die Wegeerschließung<br />

und den Gipfelpfad mit<br />

se<strong>in</strong>en fünf Gipfelortern ermöglicht wird.<br />

jahres e<strong>in</strong>bezogen zu werden (siehe<br />

Abschnitt D7).<br />

Zur logistischen Abwicklung von Veranstaltungen<br />

auf dem Hochplateau<br />

dient die auch motorisiert befahrbare<br />

Passstraße.<br />

Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Wegesystem<br />

der Osthalde beg<strong>in</strong>nt gut 150 Meter<br />

östlich des Oste<strong>in</strong>gangs zum Kernbereich<br />

der Gartenschau und ist<br />

e<strong>in</strong>trittsfrei.<br />

Dauerkonzept<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Die skizzierten Maßnahmen <strong>im</strong><br />

Erlebnisbereich Osthalde s<strong>in</strong>d <strong>im</strong><br />

Wesentlichen erste Bauste<strong>in</strong>e des<br />

langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />

und bleiben daher auch nach e<strong>in</strong>er<br />

Gartenschau erhalten.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 121


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D4 Stadtformate<br />

Im S<strong>in</strong>ne der übergeordneten Entwicklungsstrategie<br />

„<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“<br />

soll von e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong><br />

über die mit ihr e<strong>in</strong>her gehende Bündelung<br />

von Kräften und Aufmerksamkeit<br />

e<strong>in</strong> starker Impuls zur Umsetzung<br />

der langfristigen Konzeption für<br />

die Stadt <strong>Ahlen</strong> ausgehen. Deshalb,<br />

aber auch <strong>in</strong> Würdigung der <strong>in</strong>tensiven<br />

öffentlichen Diskussionen um<br />

e<strong>in</strong> adäquates Gartenschaukonzept,<br />

Die Stadtformate entstanden aus der<br />

Überlegung heraus, die Gartenschau<br />

<strong>in</strong>haltlich wie räumlich „<strong>in</strong> die Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zutragen“.<br />

wurde von Beg<strong>in</strong>n an der Ansatz<br />

verfolgt, die Gartenschau <strong>in</strong>haltlich<br />

wie räumlich „<strong>in</strong> die Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zutragen“.<br />

Aus diesen Überlegungen heraus<br />

entstanden mehrere „Stadtformate“,<br />

die <strong>im</strong> Rahmen dieser Studie<br />

nicht ausformuliert werden sollen,<br />

die sich <strong>im</strong> Wesentlichen aber aus<br />

freiraumbezogenen Projekten der<br />

Langfristkonzeption e<strong>in</strong>erseits und<br />

temporären Veranstaltungen und<br />

Inszenierungen andererseits zusammensetzen.<br />

Grundidee hierbei<br />

ist – wie auch be<strong>im</strong> Erlebnisbereich<br />

Osthalde –, dem Besucher über die<br />

engere Gartenschau h<strong>in</strong>aus Erlebnisangebote<br />

zu unterbreiten.<br />

Das verb<strong>in</strong>dende Element zwischen<br />

diesen Erlebnisangeboten bildet das<br />

Wegedreieck.<br />

Stadtprojekte<br />

Zu den Stadtprojekten können die<br />

Gestaltung des Bahnhofsumfelds<br />

als Ankunftsort, die Qualifizierung<br />

des Berl<strong>in</strong>er Parks und Stadtparks<br />

oder dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dlicher „gärtnerischer<br />

Elemente“ (z.B. Heilkräutergarten)<br />

ebenso zählen wie e<strong>in</strong> umgestalteter<br />

Schulpark auf dem Olfecampus.<br />

Diese Stadtprojekte s<strong>in</strong>d auf Dauerhaftigkeit<br />

ausgerichtet und nutzen<br />

122 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

das Gartenschaujahr zur Präsentation.<br />

Wie viele solcher Stadtprojekte<br />

aus dem Paket des langfristigen Entwicklungskonzeptes<br />

sich <strong>Ahlen</strong> bis<br />

<strong>2017</strong> zutraut, wird sich noch zeigen<br />

müssen.<br />

Spielorte<br />

Als eher temporäre E<strong>in</strong>richtung verstehen<br />

sich die Spielorte, die neben<br />

den neu hergerichteten Stadtprojekten<br />

auch „traditionelle“ Schauplätze<br />

<strong>im</strong> Stadtgebiet (z.B. Marktplatz) als<br />

Kulisse für Veranstaltungen <strong>im</strong> Gartenschaujahr<br />

nutzen.<br />

Diese Spielorte können als „Korrespondenzorte“<br />

auch e<strong>in</strong>en direkten<br />

Bezug zu e<strong>in</strong>em Angebot <strong>im</strong> Kernbereich<br />

der Gartenschau aufnehmen.<br />

So kann der zukünftige Auenpark an<br />

der Tramswiese als Außenstelle des<br />

Wasserparks auf dem Gartenschaugelände<br />

zusätzliche Attraktionen und<br />

Informationen rund um das Thema<br />

Wasser und Wasserpflanzen bieten<br />

(z.B. naturnahe Retention, Kläranla-<br />

ge). Auch die „Gartenstadtsiedlung“<br />

der Kolonie kann zu e<strong>in</strong>em solchen<br />

Spielort werden, wenn die Bewohnerschaft<br />

dazu an<strong>im</strong>iert wird, ihre Gärten<br />

zu ausgewählten Zeiten e<strong>in</strong>em breiten<br />

Publikum zu öffnen, um ihre ganz<br />

eigene Vorstellung von Gartenkunst<br />

oder Landnutzung zu präsentieren<br />

(„Bürgergärten“).<br />

Inszenierungen<br />

Unter den Inszenierungen s<strong>in</strong>d temporäre<br />

künstlerische Interventionen<br />

entlang des Wegedreiecks zu verstehen,<br />

die sich demnach nicht aus dem<br />

langfristigen Entwicklungskonzept<br />

ableiten und auch über ke<strong>in</strong>en konkreten<br />

Veranstaltungsbezug verfügen.<br />

Ob diese Inszenierungen dem<br />

Bereich der Gartenkunst (z.B. wegebegleitende<br />

pflanzliche Inszenierungen)<br />

entspr<strong>in</strong>gen oder ob es sich um<br />

Objektkunst (z.B. Open-Air-Duschen)<br />

handelt, sei dah<strong>in</strong>gestellt und kann<br />

vielleicht unter dem Kuratorium des<br />

Kunstmuseums <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Ideenwettbewerb<br />

entschieden werden.<br />

Informationsorte<br />

Schließlich br<strong>in</strong>gen Informationsorte<br />

auch unter Market<strong>in</strong>ggesichtspunkten<br />

„die Gartenschau <strong>in</strong> die Stadt“:<br />

Neben e<strong>in</strong>er zentralen Vertriebsstelle<br />

und Auskunft am Bahnhof sollten an<br />

zentralen Standorten (u.a. an den<br />

Knotenpunkten des Wegedreiecks)<br />

orientierende Informationen über<br />

die Gartenschau und die realisierten<br />

Stadtprojekte verfügbar se<strong>in</strong>.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Die Stadtprojekte s<strong>in</strong>d auf Dauerhaftigkeit<br />

ausgerichtet und nutzen das Gartenschaujahr<br />

zur Präsentation.<br />

Bei den Spielorten, Inszenierungen und<br />

Informationsorten handelt es sich um<br />

temporäre Formate <strong>im</strong> Präsentationsjahr.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 123


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet PKW <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Fahrstunde<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet Bahn <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Fahrstunde<br />

D5 Mobilitätskonzept<br />

Erreichbarkeit und E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

der Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

Die verkehrsgünstige Lage <strong>Ahlen</strong>s<br />

an den Bundesautobahnen (BAB) 1<br />

und 2 sowie an der Hauptstrecke der<br />

Deutschen Bahn verhilft der Stadt zu<br />

e<strong>in</strong>er wichtigen Voraussetzung für<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong>. Von den Bundesautobahnen<br />

s<strong>in</strong>d vier direkte Autobahnanschlussstellen<br />

für <strong>Ahlen</strong> vorhanden, von<br />

denen aus die Veranstaltungsflächen<br />

<strong>in</strong>nerhalb von 10 bis 15 M<strong>in</strong>uten<br />

erreichbar s<strong>in</strong>d. Leistungsfähige<br />

Zubr<strong>in</strong>gerstraßen bieten die Gewähr<br />

für die Abwicklung des Individualverkehrs.<br />

Die Stadt <strong>Ahlen</strong> kann <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Autostunde von Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürgern des Ruhrgebiets, des Münsterlandes,<br />

von Ostwestfalen und des<br />

Sauerlandes erreicht werden, womit<br />

ca. 8 Mio. Menschen <strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

leben. Innerhalb e<strong>in</strong>er<br />

Die Stadt <strong>Ahlen</strong> kann <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Autostunde<br />

von Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />

des Ruhrgebietes, des Münsterlandes,<br />

von Ostwestfalen und des Sauerlandes<br />

erreicht werden, womit ca. 8 Mio. Menschen<br />

<strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet leben.<br />

Stunde kann man mit der Deutschen<br />

Bahn aus Essen und Duisburg<br />

anreisen. Die Großstädte Hannover,<br />

Osnabrück und Düsseldorf liegen mit<br />

90 M<strong>in</strong>uten und Köln sowie Bremen<br />

mit etwa zwei Stunden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />

akzeptablen Anreisezeit. Über e<strong>in</strong><br />

auf dem Wegedreieck basierenden<br />

alternativen Radverkehrskonzept und<br />

e<strong>in</strong>en Bus-Shuttle-Dienst vom Bahnhof<br />

<strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d die weitere Anreise<br />

zum Gartenschaugelände gesichert.<br />

Im E<strong>in</strong>zugsgebiet der Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

liegen zudem die Regionalflughäfen<br />

Dortmund-Wickede, Münster/Osnabrück<br />

und Paderborn/Lippstadt. Die<br />

Erreichbarkeit liegt jeweils <strong>in</strong>nerhalb<br />

von 45 – 60 M<strong>in</strong>uten Fahrzeit.<br />

PKW- und Reisebusverkehr<br />

Die Präsentations- und Erlebnisbereiche<br />

des <strong>Landesgartenschau</strong>geländes<br />

<strong>im</strong> Süden der Stadt <strong>Ahlen</strong> s<strong>in</strong>d<br />

für PKW und Reisebusse über die<br />

B 58 <strong>im</strong> Norden und Osten sowie die<br />

B 61 <strong>im</strong> Süden ideal an die BAB 1<br />

und BAB 2 angebunden. Die direkte<br />

Anb<strong>in</strong>dung erfolgt über die Osttangente<br />

(aktuelle Umsetzungsplanung)<br />

und die Hammer Straße L 811.<br />

Der südliche E<strong>in</strong>gang zum Kernbereich<br />

wird für den <strong>in</strong>dividuell<br />

anreisenden Gast der zentrale<br />

Anlaufpunkt werden. Für den Reisebusverkehr<br />

wird dies der E<strong>in</strong>gang<br />

Ost se<strong>in</strong>.<br />

Stellplatzkonzept<br />

Zentrale Stellplatzanlagen können<br />

<strong>im</strong> direkten Umfeld des <strong>Landesgartenschau</strong>geländes<br />

geschaffen werden.<br />

Die Verfügbarkeit der Flächen<br />

hierfür ist gewährleistet.<br />

Für die Ermittlung des Stellplatzbedarfes<br />

wird e<strong>in</strong>e Besucherzahl von<br />

800.000 während ca. 180 Veranstaltungstagen<br />

angenommen. Zur<br />

Sicherstellung e<strong>in</strong>es ausreichenden<br />

Parkraumangebotes basiert die<br />

Ermittlung des Verkehrsaufkommens<br />

auf Erfahrungswerten vergangener<br />

124 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 125


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Dem Radverkehr wird auch <strong>im</strong> Rahmen<br />

des Mobilitätskonzeptes für die Gartenschau<br />

e<strong>in</strong> besonderer Stellenwert<br />

beigemessen – e<strong>in</strong> weiterer Beitrag zur<br />

nachhaltigen Ausgestaltung des Veranstaltungskonzeptes.<br />

Gartenschauen mit e<strong>in</strong>em PKW-Anteil<br />

von 60 % und e<strong>in</strong>er Besetzung von<br />

2,5 Personen pro Fahrzeug. Diese<br />

Berechnung ergibt 1.066 PKW als<br />

Wochentagmittel. An Sonn- und Feiertagen<br />

kann mehr als das Doppelte<br />

des Wertes, also max<strong>im</strong>al 2.500 PKW<br />

erreicht werden. Für jedes Fahrzeug<br />

ist e<strong>in</strong> Stellplatz vorzuhalten, da erfahrungsgemäß<br />

e<strong>in</strong> Gartenschaubesuch<br />

e<strong>in</strong>en ganzen Tag umfasst.<br />

Zur Unterbr<strong>in</strong>gung des ruhenden<br />

PKW-Verkehrs an der Präsentations-<br />

und Erlebnisfläche s<strong>in</strong>d Stellplatzanlagen<br />

an der Guissener Straße (K 27)<br />

vorgesehen. Es wird e<strong>in</strong>e Größe<br />

von ca. 5 Hektar kalkuliert, die <strong>in</strong><br />

unterschiedlichen Ausbauqualitäten<br />

angeboten werden kann: dauerhaft<br />

ausgebaute Stellplätze, die für die<br />

benachbarten Gewerbeentwicklungen,<br />

für zukünftige Veranstaltungen<br />

auf dem Gelände der Zeche Westfalen<br />

sowie als Überlaufparkplatz für<br />

Sportveranstaltungen <strong>im</strong> Wersestadion<br />

dienen, sowie temporäre Stellplätze,<br />

die nach der Gartenschau<br />

zurückgebaut werden.<br />

Das Reisebusaufkommen hat bei<br />

den bisherigen Gartenschauen<br />

starken Schwankungen unterlegen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em angenommenen Wert von<br />

15 % des Gesamtverkehrsaufkommens<br />

würden bei e<strong>in</strong>er Besetzung<br />

mit 50 Personen je Bus 13 Busse pro<br />

Durchschnittstag und etwa 26 – 27<br />

Busse an Sonn- und Feiertagen zu<br />

erwarten se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e Fläche von ausreichender<br />

Größe steht hierfür zwischen<br />

dem Gartenschaugelände und<br />

dem Erlebnisbereich Osthalde unmittelbar<br />

an der Osttangente bereit.<br />

ÖPNV<br />

Neben der sehr guten Anb<strong>in</strong>dung<br />

<strong>Ahlen</strong>s an das Schienennetz der<br />

Deutschen Bahn (umstiegsfreie Regionalverb<strong>in</strong>dungen<br />

nach Düsseldorf,<br />

Münster und Bielefeld/M<strong>in</strong>den; ca. 10<br />

m<strong>in</strong> Fahrtzeit bis zum Fernbahnhof<br />

Hamm Hbf) trägt auch der kommunale<br />

ÖPNV zur guten Erreichbarkeit<br />

des Standortes bei. Für die Zeit der<br />

Gartenschau soll e<strong>in</strong>e direkte Busverb<strong>in</strong>dung<br />

vom Hauptbahnhof zum<br />

Veranstaltungsgelände mit e<strong>in</strong>er<br />

Fahrtzeit von ca. 10 M<strong>in</strong>uten e<strong>in</strong>gerichtet<br />

werden. Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />

Kombi-Tickets aus ÖPNV-Fahrkarte<br />

und E<strong>in</strong>trittskarte zur <strong>Landesgartenschau</strong><br />

wird verfolgt.<br />

Radverkehr<br />

Dem Radverkehr, der über das<br />

Wegedreieck e<strong>in</strong>e neue und qualitativ<br />

hochwertige Infrastruktur zur<br />

Verfügung erhält, wird auch <strong>im</strong><br />

Rahmen des Mobilitätskonzeptes<br />

für die Gartenschau e<strong>in</strong> besonderer<br />

Stellenwert beigemessen. So soll<br />

über entsprechendes Market<strong>in</strong>g die<br />

Anreise mit dem Fahrrad bzw. vor Ort<br />

der Umstieg auf das Fahrrad <strong>in</strong>tensiv<br />

beworben werden – e<strong>in</strong> weiterer Beitrag<br />

zur nachhaltigen Ausgestaltung<br />

des Veranstaltungskonzeptes.<br />

Es ist beabsichtigt, bis spätestens<br />

<strong>2017</strong> die Service- und Verleihmöglichkeiten<br />

am Bahnhof <strong>Ahlen</strong> durch<br />

126 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

den Bau e<strong>in</strong>er Radstation mit Fahrradparkhaus<br />

umfassend auszuweiten,<br />

um die Anreise mit der Bahn<br />

und den Umstieg auf das Fahrrad<br />

komfortabel zu gestalten. Von hier<br />

aus s<strong>in</strong>d es etwa 500 Meter bis zum<br />

Wegedreieck (Werse) und weitere<br />

2.000 Meter bis zum Haupte<strong>in</strong>gang<br />

des Gartenschaugeländes, wodurch<br />

dieses <strong>in</strong> etwa 10 M<strong>in</strong>uten vom Bahnhof<br />

aus erreicht werden kann.<br />

Auch radtouristisch ist das Gartenschaugelände<br />

opt<strong>im</strong>al angebunden:<br />

Über die ausgebaute Zechenbahntrasse<br />

und deren Verlängerung<br />

nach Norden besteht Anschluss an<br />

die wichtigen Radrouten Route der<br />

Industriekultur <strong>in</strong>klusive der Themenrouten<br />

Rundkurs Ruhrgebiet<br />

und Emscher Park Radweg, 100-<br />

Schlösser-Route und Römerroute<br />

(bis Ende 2011). Die neu konzipierte<br />

Römer-Lippe-Route führt ab 2012<br />

durch den <strong>Ahlen</strong>er Ortsteil Dolberg<br />

und verläuft teilweise auch auf der<br />

ehemaligen Zechenbahntrasse. Entlang<br />

der Werse f<strong>in</strong>det sich darüber<br />

h<strong>in</strong>aus der Werseradweg. Auch die<br />

LandesGartenSchau-Route, welche<br />

die Standorte vieler <strong>Landesgartenschau</strong>en<br />

zwischen Paderborn und<br />

Lünen untere<strong>in</strong>ander verb<strong>in</strong>det, führt<br />

bereits am Haupte<strong>in</strong>gang des Veranstaltungsgeländes<br />

vorbei, wo sie<br />

vom Werseradweg nach Süden <strong>in</strong><br />

die Zechenbahntrasse abbiegt.<br />

Schließlich ist der Standort Zeche<br />

über die Zechenbahntrasse seit<br />

Anfang 2011 End- bzw. Startpunkt<br />

der Themenroute „Westfälische<br />

Bergbauroute“. Durch den <strong>Ahlen</strong>er<br />

Norden und den Orteil Vorhelm bis<br />

h<strong>in</strong> zur Werse an der Stadtgrenze mit<br />

Beckum verläuft die weit über das<br />

Münsterland bekannte 100-Schlösser-Route.<br />

Das Veranstaltungsgelände<br />

und auch andere Punkte entlang<br />

der vorgesehenen Verlängerung der<br />

Zechebahntrasse s<strong>in</strong>d opt<strong>im</strong>al an<br />

diese Themenroute angebunden.<br />

Für Radwanderer bietet sich daher<br />

die besondere Attraktion, auf der<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>Ahlen</strong> Station zu<br />

machen und dies gegebenenfalls mit<br />

e<strong>in</strong>er Übernachtung zu verb<strong>in</strong>den.<br />

Entsprechende Angebote – vom<br />

Camp<strong>in</strong>g bis zum Hotel – s<strong>in</strong>d über<br />

das Wegedreieck gut erreichbar.<br />

Ob bereits die Anreise mit dem<br />

Fahrrad erfolgt oder dieses erst<br />

vor Ort ausgeliehen wird: Für den<br />

Gartenschaubesucher stellt dies<br />

das Verkehrsmittel dar, mit dem die<br />

verschiedenen Angebote auch <strong>im</strong><br />

Stadtzentrum und entlang des Wegedreiecks<br />

<strong>in</strong>dividuell oder unter Führung<br />

flexibel und komfortabel erreicht<br />

werden können. Hierzu werden für<br />

die Zeit der Gartenschau Verleih- und<br />

Serviceangebote (Abstellmöglichkeiten,<br />

Gepäckaufbewahrung und<br />

–transfer, Reparatur etc.) auch an<br />

zentralen Stellen des Wegedreiecks<br />

ausgebaut.<br />

Auf den Ausbau des Verleihangebotes<br />

an Elektrofahrrädern wird <strong>im</strong><br />

folgenden Abschnitt E-Mobilität noch<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>gegangen.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Für den Gartenschaubesucher stellt das<br />

Fahrrad das Verkehrsmittel dar, mit dem<br />

die verschiedenen Angebote auch <strong>im</strong><br />

Stadtzentrum und entlang des Wegedreiecks<br />

komfortabel erreicht werden<br />

können.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 127


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>novativen<br />

und nachhaltigen Mobilitätskonzept<br />

stellt die E-Mobilität dar, bei welcher <strong>Ahlen</strong><br />

<strong>im</strong> Kreis Warendorf e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle<br />

e<strong>in</strong>genommen hat.<br />

E-Mobilität (Sonderverkehr)<br />

E<strong>in</strong> weiterer Bauste<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>novativen und nachhaltigen Mobilitätskonzept,<br />

welcher zudem als<br />

Sonderverkehr zur Andienung der<br />

Gartenschau herangezogen werden<br />

soll, stellt die E-Mobilität dar.<br />

Mit der Eröffnung e<strong>in</strong>er Stromtankstelle<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Verleihangeboten<br />

für Elektrofahrräder (E-Bikes)<br />

und so genannte Segway-Elektro-<br />

Stehroller <strong>im</strong> Herbst 2010 haben die<br />

Stadtwerke <strong>Ahlen</strong> den Grundste<strong>in</strong> für<br />

den Ausbau der E-Mobilität <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

gelegt und damit e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle<br />

<strong>im</strong> Kreis Warendorf e<strong>in</strong>genommen.<br />

Ggf. kann das Verleihangebot auf<br />

weitere Elektrofahrzeuge ausgebaut<br />

und für den Shuttleverkehr zwischen<br />

dem Zentralen Busbahnhof und dem<br />

Gartenschaugelände auf Hybridbusse<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Bereits während der Erstellungsphase<br />

dieser Studie hat e<strong>in</strong> Unternehmen<br />

der Privatwirtschaft Interesse<br />

am Aufbau e<strong>in</strong>er E-Bike-Verleihstation<br />

<strong>im</strong> ehemaligen Lokschuppen<br />

der Zeche Westfalen angemeldet –<br />

zugleich e<strong>in</strong> Beispiel dafür, wie über<br />

den <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong> Initiative für Innovation<br />

ausgelöst und ergriffen wird.<br />

D6 Eckpunkte für e<strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gkonzept<br />

Ziele<br />

Wie bei allen Bauste<strong>in</strong>en des Gartenschaukonzeptes<br />

so wird auch<br />

für den Bereich des Market<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />

enge Verzahnung mit den langfristigen<br />

Zielen der Stadtentwicklung<br />

gesucht. Schon während der Erstellung<br />

der Bewerbungsunterlagen und<br />

der öffentlichen Diskussionen des<br />

Konzeptes zeigte sich e<strong>in</strong>drucksvoll,<br />

wie <strong>in</strong> kurzer Zeit e<strong>in</strong>e Vielzahl an<br />

Menschen von der Idee des <strong>Trialog</strong>s<br />

„<strong>in</strong>fiziert“ wurde und sich dazu<br />

<strong>in</strong>spiriert fühlte, eigene Ideen beizusteuern<br />

sowie die Begeisterung weiterzutragen.<br />

Hier zeigte sich bereits,<br />

dass das mit dem <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong><br />

verbundene Projekt weit mehr als e<strong>in</strong><br />

„temporäres Aufblühen“ bedeutet.<br />

Die Bewohner<strong>in</strong>nen und Bewohner<br />

<strong>Ahlen</strong>s f<strong>in</strong>den <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> e<strong>in</strong>e positiv<br />

besetzte Identität, die auch für das<br />

Image und die Außendarstellung der<br />

Stadt e<strong>in</strong>e authentische und damit<br />

128 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Über die Themen Wasser – Mobilität –<br />

Bildung und den damit verbundenen<br />

Innovationspotenzialen „stellt sich <strong>Ahlen</strong><br />

neu auf“.<br />

tragfähige wie nachhaltige Basis<br />

darstellt.<br />

E<strong>in</strong>e Schlüsselrolle bei der Verzahnung<br />

der <strong>in</strong>haltlichen Projektkomponenten<br />

mit dem Market<strong>in</strong>g – bezogen<br />

auf die Gartenschau wie auch auf<br />

das Stadtmarket<strong>in</strong>g <strong>im</strong> Allgeme<strong>in</strong>en –<br />

kommt auch hier wieder den „Initiativen<br />

für Innovation“ zu. Über die<br />

Themen Wasser – Mobilität – Bildung<br />

und den damit verbundenen Innovationspotenzialen<br />

„stellt sich <strong>Ahlen</strong><br />

neu auf“, nicht ohne dabei zugleich<br />

auf e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er spezifischen Stärken,<br />

die Schlüsselkompetenzen,<br />

zurückzugreifen.<br />

Ebenso wie sich die Impulse des<br />

<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s positiv auf die<br />

Inhalte und die Außendarstellung<br />

des Gartenschaukonzeptes auswirken,<br />

wirken die Steigerung des<br />

Bekanntheitsgrades, die Profilierung<br />

und Imageverbesserung, die durch<br />

e<strong>in</strong>e Gartenschau und zufriedene<br />

Besucher erreicht werden können,<br />

auch auf die Stadt zurück und kön-<br />

nen über den Ausstellungszeitraum<br />

h<strong>in</strong>aus vom Tourismussektor über<br />

das allgeme<strong>in</strong>e Stadtmarket<strong>in</strong>g bis<br />

h<strong>in</strong> zur Wirtschaftsförderung genutzt<br />

werden.<br />

Damit s<strong>in</strong>d zugleich die wesentlichen<br />

Ziele und Aufgaben e<strong>in</strong>es Market<strong>in</strong>gkonzeptes<br />

beschrieben, welches<br />

parallel zu den weiteren Planungen<br />

detailliert auszuarbeiten ist. Hierbei<br />

kann auf die Kompetenzen und Ressourcen<br />

der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Ahlen</strong> mbH sowie<br />

deren externe Partner zurückgegriffen<br />

werden. An dieser Stelle können<br />

aber bereits e<strong>in</strong>ige Eckpunkte benannt<br />

werden.<br />

Neben e<strong>in</strong>er am „Markt“ ausgerichteten<br />

begleitenden Analyse und<br />

Erfolgskontrolle (Markt- und Me<strong>in</strong>ungsforschung)<br />

s<strong>in</strong>d als zentrale<br />

Bauste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>es Market<strong>in</strong>gkonzeptes<br />

die Gestaltung des Produkt-/Leistungsangebotes,<br />

die Preisgestaltung<br />

und die Kommunikation (Werbung,<br />

Sponsor<strong>in</strong>g) anzusehen.<br />

Zielgruppen<br />

Durch die verkehrsgünstige Lage<br />

<strong>Ahlen</strong>s an den beiden Bundesautobahnen<br />

1 und 2 sowie an der<br />

Hauptstrecke Ruhrgebiet – Berl<strong>in</strong> der<br />

Deutschen Bahn können <strong>in</strong>nerhalb<br />

e<strong>in</strong>er Stunde Fahrtzeit etwa 8 Mio.<br />

Menschen erreicht werden. Bei<br />

e<strong>in</strong>er für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />

realistisch anzusehende Anreisezeit<br />

von zwei Stunden können weite<br />

Teile Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalens sowie<br />

die Grenzräume Hessens, Niedersachsens<br />

und der Niederlande als<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet erschlossen werden<br />

(vgl. D5 Mobilitätskonzept). Aufgabe<br />

e<strong>in</strong>es Market<strong>in</strong>gkonzeptes wird es<br />

u.a. se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> diesem E<strong>in</strong>zugsgebiet<br />

Aufmerksamkeit für die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

zu wecken und potenzielle<br />

Besucher zu mobilisieren.<br />

Von den Zielgruppen der nordrhe<strong>in</strong>westfälischen<br />

Tourismusstrategie<br />

(Geschäftsreisende – Junge S<strong>in</strong>gles<br />

und Paare – Familien – Erwachsene<br />

Paare – Aktive Best Ager – Boden-<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 129


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Gerade über den Aktivitätsaspekt und<br />

die E<strong>in</strong>beziehung der Gesamtstadt <strong>in</strong><br />

das Gartenschau-Event können die<br />

Besucherpotenziale der „klassischen<br />

Gartenschaubesucher“ noch tiefer ausgeschöpft<br />

und darüber h<strong>in</strong>aus weitere<br />

Zielgruppen erschlossen werden.<br />

ständige Best Ager) können die<br />

Familien und die Best Ager wohl als<br />

die „klassischen Gartenschaubesucher“<br />

angesehen werden. Insbesondere<br />

über die gesundheits- und<br />

bewegungsorientierten Angebote<br />

(Gesundheitspark, Radtouren zu<br />

den Stadtprojekten) sowie die Kunst-<br />

Kompetenz <strong>Ahlen</strong>s können diese<br />

Besucherpotenziale noch tiefer ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus sche<strong>in</strong>t es realistisch,<br />

über e<strong>in</strong>e gezielte Ansprache auch<br />

weitere Zielgruppen zu erschließen.<br />

Gerade über den Aktivitätsaspekt<br />

und die E<strong>in</strong>beziehung der Gesamtstadt<br />

<strong>in</strong> das Gartenschau-Event<br />

können auch Paare und S<strong>in</strong>gles als<br />

Zielgruppe erschlossen werden.<br />

Die Verknüpfung von Kernbereich,<br />

Erlebnisbereich Osthalde und Stadtformaten<br />

bietet aufgrund der Angebotsvielfalt<br />

auch die große Chance,<br />

Mehrfachbesuche anzuregen.<br />

Insbesondere bezüglich jüngerer<br />

Zielgruppen kommt <strong>Ahlen</strong> durchaus<br />

auch se<strong>in</strong>e Randlage am Ballungsraum<br />

zugute, da von diesen gerade<br />

aus den angebotsärmeren ländlichen<br />

Regionen gerne jede Gelegenheit<br />

wahrgenommen wird, an e<strong>in</strong>em größeren<br />

Event teilzuhaben. Diese Zielgruppe<br />

ist demnach vor allem über<br />

entsprechende Angebote <strong>im</strong> Veranstaltungsprogramm<br />

zu erreichen.<br />

Über die pädagogischen Angebote<br />

und Möglichkeiten, welche die Initiative<br />

„<strong>Ahlen</strong> bildet Zukunft“ bietet,<br />

werden Schulklassen aus <strong>Ahlen</strong> und<br />

der Region als Aktive und Besucher<br />

e<strong>in</strong>er Gartenschau gleichermaßen<br />

angesprochen.<br />

Der Innovationsaspekt der drei Initiativen<br />

kann neben den Fachbesuchern<br />

aus dem Bereich Garten- und<br />

Landschaftsbau weitere Fachbesucher<br />

/ Geschäftsreisende zu e<strong>in</strong>em<br />

Besuch der Gartenschau bewegen<br />

und damit auch auf den Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Ahlen</strong> und die damit verbundenen<br />

Flächen- und Raumpotenziale<br />

aufmerksam machen.<br />

Nicht zuletzt – und die vorgenannten<br />

Zielgruppengrenzen überschreitend<br />

– richtet sich das Gartenschaukonzept<br />

an die <strong>Ahlen</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen<br />

und Bürger, die über den <strong>Trialog</strong> ihre<br />

Stadt für sich gew<strong>in</strong>nen und dies <strong>in</strong><br />

<strong>2017</strong> auch nach außen präsentieren<br />

möchten. Gerade die E<strong>in</strong>beziehung<br />

von Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

stellt hier e<strong>in</strong>e besondere<br />

Aufgabe dar, für die auch auf die<br />

Erfahrungen und Netzwerke des<br />

Stadtteilforums Süd-Ost e.V. sowie<br />

des Integrationsteams der Stadt<br />

<strong>Ahlen</strong> zurückgegriffen werden kann.<br />

Die dem Gartenschaugelände benachbarte<br />

Kolonie, welche nach dem<br />

Leitbild der Gartenstadt errichtet<br />

wurde und heutzutage e<strong>in</strong>en hohen<br />

Anteil an Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

behe<strong>im</strong>atet, vermag über<br />

das Thema „Migration und Gärten“<br />

zugleich e<strong>in</strong>en Beitrag zur Gartenschau<br />

wie auch zur Integration der<br />

Bewohner <strong>in</strong> das Gartenschaukonzept<br />

zu leisten.<br />

130 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Markenbildung<br />

Die vorgenannten Ziele und Zielgruppen<br />

müssen bei der Markenbildung<br />

für die <strong>Landesgartenschau</strong> berücksichtigt<br />

werden. Die Marke „<strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong>“ soll dabei<br />

dem potenziellen Besucher e<strong>in</strong>e klare<br />

Vorstellung davon vermitteln, was<br />

ihn bei e<strong>in</strong>em Besuch erwartet. Diese<br />

Vorstellung, die also <strong>im</strong> Kopf des<br />

Besuchers entsteht, umfasst Sach<strong>in</strong>formationen<br />

ebenso wie Emotionen.<br />

„Klarheit“ bedeutet dabei e<strong>in</strong>erseits,<br />

dass die Erwartungen vor Ort nicht<br />

enttäuscht werden (Authentizität), andererseits,<br />

dass e<strong>in</strong>e Hauptbotschaft<br />

und e<strong>in</strong> Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmal herausgearbeitet<br />

werden (Markenkern).<br />

Wird hierüber e<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit<br />

erreicht, können die e<strong>in</strong>zelnen thematischen<br />

und räumlichen Facetten<br />

leichter kommuniziert werden.<br />

Für die Market<strong>in</strong>gstrategie ist es<br />

daher u.a. ratsam, das Kerngelände<br />

der Gartenschau <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

der Kommunikation zu stellen. Die<br />

Unverwechselbarkeit des Standortes<br />

Westfalen 1/2 ergibt sich dabei weniger<br />

aus der Konversion e<strong>in</strong>es ehemaligen<br />

Bergwerks <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gartenschaugelände<br />

(dies geschah auch bei den<br />

Gartenschauen <strong>in</strong> Hamm, Oberhausen<br />

und Gelsenkirchen) als aus dem<br />

Spannungsbogen, der sich aus dem<br />

reizvollen Kontrast zwischen der von<br />

der Montan<strong>in</strong>dustrie überformten<br />

Landschaft und der unmittelbar angrenzenden<br />

Münsterländer Parklandschaft<br />

ergibt.<br />

Auf emotionaler Ebene wird die<br />

Aufbruchst<strong>im</strong>mung als Kernbotschaft<br />

angesehen. Diese drückt sich bezogen<br />

auf <strong>Ahlen</strong> <strong>in</strong> der Rückgew<strong>in</strong>nung<br />

von Stadt und Landschaft aus und<br />

über <strong>Ahlen</strong> h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> den Initiativen<br />

für Innovation, welche die Stadt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion versetzen.<br />

Kommunikation – Ticket<strong>in</strong>g –<br />

Sponsor<strong>in</strong>g<br />

Die zuvor skizzierte Marke „<strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>Ahlen</strong> <strong>2017</strong>“ steht <strong>im</strong><br />

Die Unverwechselbarkeit des Standortes<br />

Westfalen 1/2 ergibt sich aus dem<br />

reizvollen Kontrast zwischen der von der<br />

Montan<strong>in</strong>dustrie überformten Landschaft<br />

und der unmittelbar angrenzenden Münsterländer<br />

Parklandschaft.<br />

Mittelpunkt e<strong>in</strong>er langfristig angelegten<br />

Kommunikationsstrategie. Hierzu<br />

zählen neben der Ausarbeitung<br />

vermarktbarer Leistungsangebote<br />

auch e<strong>in</strong>e Positionierungsstrategie,<br />

die Entwicklung e<strong>in</strong>es Corporate<br />

Designs (Logo, Maskottchen etc.),<br />

PR-Maßnahmen und klassischer<br />

Market<strong>in</strong>g-Mix. Die Kommunikation<br />

profitiert dabei vom Bekanntheitsgrad<br />

und der positiven Besetztheit<br />

der Gartenschauen. Über die langfristig<br />

angelegte und kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Kommunikation h<strong>in</strong>aus verlangt e<strong>in</strong><br />

erfolgreiches Market<strong>in</strong>g allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch <strong>im</strong>mer e<strong>in</strong>e gewisse Portion<br />

„Zeitgeist“. Es ist daher durchaus zu<br />

empfehlen, das Veranstaltungsmotto<br />

und Werbekampagnen ggf. zeitlich<br />

näher am Veranstaltungsjahr zu<br />

entwickeln.<br />

Die Preisgestaltung und der Vertrieb<br />

s<strong>in</strong>d auf den beschriebenen E<strong>in</strong>zugsbereich<br />

und die verschiedenen<br />

Zielgruppen auszurichten. Mit Blick<br />

auf das verfolgte Mobilitätskonzept<br />

s<strong>in</strong>d entsprechende Kombitickets mit<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

den Verkehrsbetrieben und der Deutschen<br />

Bahn zu entwickeln und Vergünstigungen<br />

für die Inanspruchnahme<br />

von Leihfahrzeugen vorzusehen.<br />

Auch s<strong>in</strong>d Vergünstigungen für die<br />

Nutzung von Angeboten außerhalb<br />

des Veranstaltungsgeländes (z.B.<br />

Kunstmuseum) zu verfolgen, die ggf.<br />

auch zu e<strong>in</strong>em Wiederholungsbesuch<br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> anregen. Die Preisgestaltung<br />

mit den bewährten Staffelungen<br />

und Komb<strong>in</strong>ationen sowie e<strong>in</strong><br />

Konzept für Angebots-Packages s<strong>in</strong>d<br />

noch weiter auszuarbeiten.<br />

E<strong>in</strong> Sponsor<strong>in</strong>g-Konzept, das nicht<br />

alle<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>werbung von Geld- oder<br />

Sachmittelspenden dient, sondern<br />

auch ideelle Träger des Projektes<br />

und Multiplikatoren gew<strong>in</strong>nt, sollte<br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> ansässige bzw. auf dem<br />

Feld der thematisierten Innovationen<br />

tätige Unternehmen und sonstige<br />

Organisation e<strong>in</strong>beziehen. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus werden sich über die weitere<br />

Themenentwicklung Zugänge zu<br />

potenziellen Partnern und Sponsoren<br />

eröffnen.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 131


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Etablierte, ohneh<strong>in</strong> jährlich <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> stattf<strong>in</strong>dende<br />

Feste und Großveranstaltungen<br />

sollten <strong>in</strong> das Veranstaltungsprogramm<br />

e<strong>in</strong>gebunden werden.<br />

D7 Veranstaltungskonzept<br />

Ähnlich dem Market<strong>in</strong>gkonzept ist<br />

auch das Rahmenprogramm <strong>im</strong> S<strong>in</strong>ne<br />

e<strong>in</strong>es Veranstaltungskalenders <strong>im</strong><br />

Vorfeld der Gartenschau detaillierter<br />

auszuarbeiten. Auf e<strong>in</strong>ige räumliche<br />

und organisatorische Eckpunkte<br />

e<strong>in</strong>es Veranstaltungskonzeptes, welche<br />

<strong>in</strong> der Gartenschaukonzeption<br />

bereits veranlagt s<strong>in</strong>d, kann jedoch<br />

schon h<strong>in</strong>gewiesen werden.<br />

Als Träger des Rahmenprogramms<br />

kommen neben der zu gründenden<br />

Gartenschaugesellschaft auch die<br />

örtlichen Vere<strong>in</strong>e, Verbände und<br />

Institutionen sowie weitere Partner<br />

und Sponsoren <strong>in</strong> Frage. Etablierte,<br />

ohneh<strong>in</strong> jährlich <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> stattf<strong>in</strong>dende<br />

Feste und Großveranstaltungen<br />

sollten <strong>in</strong> das Veranstaltungsprogramm<br />

e<strong>in</strong>gebunden werden. Zu<br />

solchen „festen Größen“ <strong>im</strong> Veranstaltungsjahr<br />

<strong>Ahlen</strong>s zählen neben<br />

dem (zeitlich vor der Gartenschau<br />

liegenden) Karneval <strong>in</strong>sbesondere<br />

„Rock am Schacht“ (Amateurband-<br />

Auftritte), die „Neue <strong>Ahlen</strong>er Messe“<br />

(Verbraucherausstellung), der<br />

„Kneipenmarathon“ (Band-Festival <strong>in</strong><br />

der <strong>Ahlen</strong>er Innenstadt), der „Stadtteil-<br />

und Haldenlauf“, der „Gourmetmarkt“,<br />

das „<strong>Ahlen</strong>er Stadtfest“, das<br />

We<strong>in</strong>fest sowie der „<strong>Ahlen</strong>er Pöttkes-<br />

und Töttkenmarkt“ (Handwerks- und<br />

Krammarkt), die <strong>im</strong> Jahr <strong>2017</strong> ganz<br />

<strong>im</strong> Zeichen der Gartenschau stehen<br />

könnten.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus sollten neue und<br />

spezifische Veranstaltungsformate<br />

entwickelt werden, welche die Gartenschau<br />

<strong>im</strong> Präsentationsjahr „<strong>in</strong> die<br />

Stadt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> tragen“ und vorhandene<br />

Angebote <strong>in</strong> das Rahmenprogramm<br />

oder <strong>in</strong> Packages e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Hierfür bietet sich das Wegedreieck<br />

als „grüner Faden“ an, welches<br />

spielerisch <strong>in</strong> Veranstaltungsformate<br />

e<strong>in</strong>gebunden werden kann (z.B.<br />

Geocach<strong>in</strong>g-Festival „Schatzsuche<br />

<strong>im</strong> Bermuda-Dreieck“, K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendchor-Festival „Drei-Klang“,<br />

Skate- und Parkour-Festival „<strong>Ahlen</strong><br />

spr<strong>in</strong>gt <strong>im</strong> Dreieck“).<br />

Für die traditionell zum Gartenschauprogramm<br />

zählenden konfessionellen<br />

Angebote bietet ergänzend<br />

auch die Osthalde e<strong>in</strong>en geeigneten<br />

„spirituellen Ort“. So kann die Fronleichnamsprozession<br />

<strong>2017</strong> zum<br />

Haldenkreuz führen, aber auch das<br />

Erlebnis des Sonnenuntergangs und<br />

das geme<strong>in</strong>same Fastenbrechen <strong>im</strong><br />

Ramadan fände auf dem Hochplateau<br />

e<strong>in</strong>en besonderen Ort.<br />

Die fünf unterschiedlich großen und<br />

<strong>in</strong>dividuell gestalteten Gipfelorte der<br />

Halde bieten ebenso wie das Plateau<br />

auf der Südflanke Raum für unterschiedliche<br />

Veranstaltungsformate.<br />

Für Großveranstaltungen (z.B. Open-<br />

Air-Konzerte) kann das ebenfalls dem<br />

Gartenschaugelände benachbarte<br />

Wersestadion dienen. Dieser ergänzende<br />

„externe“ Veranstaltungsort<br />

trägt auch der Erfahrung vergangener<br />

Gartenschauen Rechnung, dass<br />

die Besucher der Großveranstaltungen<br />

neben den eigentlichen Gartenschaubesuchern<br />

als eigenständige<br />

Gruppe anzusehen s<strong>in</strong>d.<br />

132 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D8 E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Bevölkerung<br />

In der Kürze ihrer Entstehungszeit<br />

von etwa vier Monaten haben das<br />

Konzept „<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“ und die<br />

Machbarkeitsstudie für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>e beachtliche<br />

öffentliche Aufmerksamkeit<br />

und Mitwirkung erfahren.<br />

Der große Zuspruch, den die Bewerbung<br />

am Ende dieser Bearbeitungsphase<br />

<strong>in</strong> der Bevölkerung und über<br />

alle Parteigrenzen h<strong>in</strong>weg erfährt, ist<br />

vor allem deshalb bemerkenswert,<br />

weil aufgrund früherer Anläufe zu<br />

e<strong>in</strong>er Gartenschaubewerbung und<br />

zwischenzeitlicher Diskussionen zu<br />

Beg<strong>in</strong>n des Arbeitsprozesses e<strong>in</strong>e<br />

weit verbreitete Skepsis gegenüber<br />

e<strong>in</strong>er neuerlichen Bewerbung festzustellen<br />

war.<br />

Die Beauftragung und Erstellung e<strong>in</strong>er<br />

Gartenschaubewerbung war e<strong>in</strong>e<br />

Zeit des „R<strong>in</strong>gens <strong>Ahlen</strong>s mit sich<br />

selbst“, welche – unabhängig vom<br />

Ausgang e<strong>in</strong>er Bewerbung – bereits<br />

als e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für die öffentliche<br />

Diskussionskultur <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> verbucht<br />

werden kann.<br />

Der St<strong>im</strong>mungswandel und die breite<br />

Unterstützung s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Rückblick vor<br />

allem auf zwei Umstände zurückzuführen:<br />

Zum e<strong>in</strong>en überzeugte die<br />

konsequente Fokussierung auf das<br />

langfristig angelegte Konzept „<strong>Ahlen</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>“, zu dessen Realisierung<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong> wichtige<br />

und konzentrierte Impulse geben<br />

soll, das aber auch ohne <strong>Landesgartenschau</strong><br />

e<strong>in</strong>e Entwicklungsperspektive<br />

für <strong>Ahlen</strong> aufzeigt und damit<br />

ke<strong>in</strong>esfalls vergeblich wäre. Zum anderen<br />

wurde der <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong> von<br />

Beg<strong>in</strong>n an als Kommunikations- und<br />

Aktivierungsprojekt angelegt, ohne<br />

Scheu vor dem Unfertigen aus dem<br />

laufenden Arbeitsprozess öffentlich<br />

berichtet und damit viele Menschen<br />

– organisiert oder nicht – <strong>in</strong>spiriert,<br />

sich <strong>in</strong> den Entstehungsprozess<br />

mit eigenen Me<strong>in</strong>ungen und Ideen<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen und selbst Initiative zu<br />

ergreifen.<br />

Am 2. Dezember 2010 wurden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er ersten öffentlichen Präsentation<br />

<strong>im</strong> Rathaus die Idee des <strong>Ahlen</strong>er<br />

<strong>Trialog</strong>s und die Initiativen für Innovation<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Am gleichen Tag wurde auf den<br />

Internetseiten der Stadt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong><br />

eigener Bereich freigeschaltet, der<br />

den Planungen um den <strong>Trialog</strong> und<br />

die Gartenschau gewidmet ist und<br />

<strong>in</strong> den die Zwischenergebnisse des<br />

Arbeitsprozesses laufend für jedermann<br />

zugänglich e<strong>in</strong>gestellt werden.<br />

Diese Offenheit <strong>in</strong> der Informationspolitik<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em regen<br />

Interesse der Lokalpresse führte <strong>in</strong><br />

Kürze zu e<strong>in</strong>em hohen Bekanntheitsgrad<br />

des „<strong>Trialog</strong>s“ <strong>in</strong> der Bevölkerung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong>spirierte<br />

sie <strong>in</strong> Folge viele Bürger<strong>in</strong>nen und<br />

Bürger, eigene Ideen für das Konzept<br />

e<strong>in</strong>zureichen. Diese Ideen bewegen<br />

sich zwar vielfach <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Detaillierungsgrad,<br />

welcher den Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Konzept- und Machbarkeitsstudie<br />

übersteigt, und konnten deshalb<br />

nicht alle unmittelbar übernommen<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Der Prozess der Erarbeitung der Gartenschaubewerbung<br />

kann als solcher<br />

bereits als e<strong>in</strong> Gew<strong>in</strong>n für die öffentliche<br />

Diskussionskultur <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> verbucht<br />

werden.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 133


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Über die größeren Veranstaltungen<br />

h<strong>in</strong>aus fanden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Runde noch<br />

viele Gespräche mit weiteren Schlüsselakteuren<br />

statt, die sowohl als Sprachrohr<br />

vielfältiger bürgerschaftlicher Interessen<br />

als auch als Multiplikatoren der Idee<br />

des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />

e<strong>in</strong>nahmen.<br />

werden. Da allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit mit dem<br />

Konzept gegeben ist, werden diese<br />

Ideen als Input für die nachfolgenden<br />

Prozessschritte <strong>im</strong> Anhang der Studie<br />

nachrichtlich dokumentiert.<br />

Bei e<strong>in</strong>em gut besuchten „Sonntagsspaziergang“<br />

auf die w<strong>in</strong>terliche<br />

Osthalde am 19. Dezember<br />

2010 konnten der Kernbereich e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> von oben <strong>in</strong> den<br />

Blick genommen, unbekannte Orte<br />

der eigenen Stadt entdeckt und über<br />

die besondere St<strong>im</strong>mung die Potenziale<br />

der sonst so „abstrakten Ideen“<br />

sehr unmittelbar und persönlich<br />

erfahren werden.<br />

Mittlerweile hatten sich bereits zahlreiche<br />

Unternehmen, Organisationen<br />

und Privatpersonen auf der Internetseite<br />

des Projektes öffentlich als<br />

Unterstützer der <strong>Landesgartenschau</strong>bewerbung<br />

registrieren lassen.<br />

Auch <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er zweiten<br />

öffentlichen Vorstellung des Kon-<br />

zeptes am 11. Januar 2011, die e<strong>in</strong>e<br />

große Resonanz erfuhr, erhielten der<br />

„<strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>“ und die Gartenschaubewerbung<br />

une<strong>in</strong>geschränkten<br />

Zuspruch. Die <strong>in</strong> dem Konzept liegenden<br />

Chancen für die Stadt waren<br />

für alle Teilnehmer nachvollziehbar<br />

und ließen bereits e<strong>in</strong>e deutliche<br />

Aufbruchst<strong>im</strong>mung verspüren.<br />

Über diese größeren Veranstaltungen<br />

h<strong>in</strong>aus fanden <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>erer Runde<br />

noch viele Gespräche mit Vere<strong>in</strong>svertretern,<br />

der Bürgerstiftung, Kulturvertretern<br />

und weiteren Schlüsselakteuren<br />

statt, die sowohl als Sprachrohr<br />

vielfältiger bürgerschaftlicher Interessen<br />

als auch als Multiplikatoren<br />

der Idee des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle e<strong>in</strong>nahmen.<br />

Die bereits mehrfach zitierte „Kürze<br />

der Zeit“ hat auch die Möglichkeiten<br />

begrenzt, weitere Beteiligungsformate<br />

über die bereits beschriebenen<br />

h<strong>in</strong>aus auf- und auszubauen. Die<br />

Erfahrungen aus der Erarbeitungsphase<br />

der Studie und entsprechende<br />

H<strong>in</strong>weise aus der Bevölkerung lassen<br />

die Stadt <strong>Ahlen</strong> folgende Bauste<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>es Beteiligungskonzeptes<br />

verfolgen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Aufbau e<strong>in</strong>er eigenen Webseite<br />

für die <strong>Landesgartenschau</strong> mit<br />

<strong>in</strong>tegriertem Forum und Ideenbox<br />

(Social-Media-Kampagne)<br />

Erstellung e<strong>in</strong>er Informationsbroschüre<br />

(zweisprachig deutsch –<br />

türkisch) als Hauswurfsendung<br />

E<strong>in</strong>beziehung der Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

Schlüsselakteursgespräche<br />

Angebot regelmäßiger Stadtspaziergänge<br />

und Fahrradexkursionen<br />

zu Schlüsselräumen des<br />

Projektes mit der Möglichkeit<br />

des Austausches über aktuelle<br />

Projektstände<br />

Öffentliche Bürgerveranstaltungen,<br />

ggf. auch als Werkstätten,<br />

134 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

•<br />

•<br />

zu den Meilenste<strong>in</strong>en des weiteren<br />

Projektverlaufs<br />

Baustellenführungen<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> das<br />

Veranstaltungsprogramm e<strong>in</strong>er<br />

<strong>Landesgartenschau</strong><br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird <strong>im</strong> Falle e<strong>in</strong>es<br />

Zuschlags für die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

verfolgt, m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> „Bürgerprojekt“<br />

für das Präsentationsjahr<br />

zu entwickeln. Erste Überlegungen<br />

hierzu fokussieren sich auf e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>beziehung der dem Gartenschaugelände<br />

benachbarten ehemaligen<br />

Zechensiedlung („Gartenstadt“).<br />

Daneben bedarf es e<strong>in</strong>er Struktur,<br />

die den Beteiligungsprozess organisatorisch<br />

und <strong>in</strong>haltlich koord<strong>in</strong>iert.<br />

Als e<strong>in</strong>e besondere Aufgabe hierbei<br />

ist die E<strong>in</strong>beziehung der Bewohner<strong>in</strong>nen<br />

und Bewohner mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

anzusehen. Prädest<strong>in</strong>iert<br />

für diese Aufgabe ist das <strong>im</strong><br />

Rahmen des Handlungsprogramms<br />

Soziale Stadt NRW e<strong>in</strong>gerichtete<br />

Stadtteilforum Süd-Ost e.V. mit dem<br />

Stadtteilbüro <strong>in</strong> der Kolonie (bzw. mit<br />

Auslaufen des Programms etwaiger<br />

Nachfolgestrukturen). Das Stadtteilbüro<br />

ist Treffpunkt und Anlaufstelle<br />

für zahlreiche Menschen aller Altersgruppen<br />

und Nationalitäten und kann<br />

auch als Ideensammelstelle für die<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> dienen.<br />

Erfahrungen andernorts zeigen<br />

weiterh<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> bürgerschaftlich<br />

getragenes Gremium (z.B. e<strong>in</strong> Beirat<br />

e<strong>in</strong>er zu gründenden Gartenschau<br />

GmbH) e<strong>in</strong> hilfreiches Forum zur<br />

Sammlung von und Beratschlagung<br />

über Ideen aus der Bevölkerung darstellt,<br />

e<strong>in</strong>e Mittler- und Multiplikatorrolle<br />

zwischen Verwaltung / Planung<br />

und Bürgerschaft e<strong>in</strong>nehmen und<br />

damit zugleich zur Entlastung formaler<br />

Strukturen wie auch zur Identifikation<br />

der Bevölkerung mit dem Projekt<br />

beitragen kann. Es ist daher vorgesehen,<br />

die Bürgerschaft <strong>in</strong> die weiteren<br />

Planungen auch <strong>in</strong>stitutionalisiert<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Es ist vorgesehen, die Bürgerschaft<br />

auch <strong>in</strong>stitutionalisiert (z.B. über e<strong>in</strong>en<br />

Beirat e<strong>in</strong>er zu gründenden Gartenschau<br />

GmbH) <strong>in</strong> die weiteren Planungen e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den.<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 135


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Für den Kernbereich der Gartenschau<br />

ergibt sich e<strong>in</strong> Gesamt<strong>in</strong>vestitionsvolumen<br />

<strong>in</strong> Höhe von rd. 6,3 Mio. Euro. Mit<br />

weiteren rd. 19,6 Mio. Euro werden die<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> der Gesamtstadt <strong>in</strong> den<br />

Entwicklungsbereichen entlang des<br />

Wegedreiecks und die Maßnahmen des<br />

Wegedreiecks selbst kalkuliert.<br />

D9 E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenbetrachtung<br />

Die <strong>in</strong> den Teilbereichen des vorgestellten<br />

Konzeptes erwarteten Investitionen<br />

und die mit der Durchführung<br />

der Gartenschau verknüpften Kosten<br />

wurden <strong>im</strong> Rahmen e<strong>in</strong>er Kostenschätzung<br />

ermittelt. Die Kostenaufstellung<br />

greift auf Erfahrungswerte<br />

vergleichbarer Maßnahmen zurück,<br />

basiert auf dem heutigen Wissensstand<br />

und erfolgt vorbehaltlich der<br />

weiteren planerischen Vertiefung.<br />

Enthalten s<strong>in</strong>d anteilige Kosten für<br />

folgende bereits vor der Gartenschaubewerbung<br />

projektierte Maßnahmen,<br />

jeweils zuzüglich der anteiligen<br />

Planungskosten (gerundet):<br />

Osttangente 1. BA 3.800.000,00 €<br />

Werse und Olfe 1.495.000,00 €<br />

<strong>Ahlen</strong>er Innenstadt 645.000,00 €<br />

Grundstückserwerb 336.000,00 €<br />

gesamt 6.276.000,00 €<br />

Die Kosten für die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

gliedern sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Investitionshaushalt<br />

für dauerhafte<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Kernbereich des<br />

Veranstaltungsgeländes Westfalen<br />

und des ergänzenden Erlebnisbereiches<br />

Osthalde, begleitende <strong>in</strong>vestive<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> Bereich Städtebau,<br />

Verkehr und der ökologischen<br />

Verbesserung von Fließgewässern<br />

sowie den Durchführungshaushalt<br />

für temporäre Maßnahmen. H<strong>in</strong>zu<br />

kommen noch die Investitionskosten<br />

für dauerhafte Maßnahmen <strong>in</strong><br />

den Entwicklungsbereichen, den so<br />

genannten Lupenräumen.<br />

Für den Kernbereich der <strong>Landesgartenschau</strong><br />

entstehen demnach Investitionskosten<br />

<strong>in</strong> Höhe von rd. 6,3<br />

Mio. Euro, für den Erlebnisbereich<br />

Osthalde weitere Investitionskosten<br />

<strong>in</strong> Höhe von rd. 1,7 Mio. Euro. Nicht<br />

enthalten hier<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d die Kosten für<br />

notwendige Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

zur Entlassung<br />

aus der Bergaufsicht. Dazu werden<br />

Investitionen <strong>im</strong> Sektor Städtebau /<br />

Verkehr (rd. 12,3 Mio. Euro) sowie für<br />

den ökologischen Umbau von Werse<br />

und Olfe (rd. 1,8 Mio. Euro) erwartet.<br />

Daraus ergibt sich e<strong>in</strong> Gesamt<strong>in</strong>vestitionsvolumen<br />

für die Gartenschau<br />

<strong>in</strong> Höhe von rd. 22,2 Mio. Euro. Mit<br />

weiteren rd. 3,7 Mio. Euro werden die<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> den Entwicklungsbereichen<br />

längs des Wegedreiecks<br />

kalkuliert.<br />

Die mit der Gartenschau verknüpften<br />

grundlegenden strukturellen Veränderungen<br />

<strong>in</strong> der Stadt <strong>Ahlen</strong> und<br />

bezüglich des Standortes Westfalen<br />

eröffnen über die auf e<strong>in</strong>e Gartenschau<br />

zugeschnittenen Fördermöglichkeiten<br />

h<strong>in</strong>aus die Möglichkeit, die<br />

Zuwendungen <strong>in</strong> den Bereichen der<br />

Strukturförderung sowie der Bewältigung<br />

der Lasten an den Bergbaustandorten<br />

zu akquirieren. Unter<br />

Annahme e<strong>in</strong>er Förderquote von<br />

60 % werden daher auf der E<strong>in</strong>nahmenseite<br />

neben der Pauschalförderung<br />

für <strong>Landesgartenschau</strong>en <strong>in</strong><br />

Höhe von 5,0 Mio. Euro ergänzende<br />

Fördermittel <strong>in</strong> Höhe von rd. 10,3<br />

136 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Mio. Euro <strong>in</strong> Ansatz gebracht. Damit<br />

ergibt sich e<strong>in</strong> Eigenanteil der Stadt<br />

<strong>Ahlen</strong> bei den Investitionen für e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>in</strong> Höhe von rd.<br />

6,9 Mio. Euro.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen – unter den gleichen<br />

Annahmen – kommunale Eigenmittel<br />

von ca. 1,5 Mio. Euro für die Maßnahmen<br />

<strong>in</strong> den Entwicklungsbereichen<br />

.<br />

Für die Durchführung der Gartenschau<br />

werden Kosten <strong>in</strong> Höhe von<br />

rd. 6,8 Mio. Euro erwartet, denen unter<br />

Zugrundelegung e<strong>in</strong>er konservativen<br />

Schätzung von 600.000 Besuchern<br />

erwartete E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong> Höhe<br />

von 6,0 Mio. Euro entgegenstehen.<br />

Der Eigenanteil der Stadt <strong>Ahlen</strong> für<br />

das Durchführungsbudget beläuft<br />

sich demnach auf rd. 830.000,00<br />

Euro.<br />

Somit ist für die Durchführung der<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> sowie die Realisierung<br />

der umfangreichen Struktur<strong>in</strong>vestitionen<br />

e<strong>in</strong> kommunaler Eigen-<br />

Die Ruhrkohle AG hat bereits ihr grundsätzliches<br />

Interesse an e<strong>in</strong>er Nachnutzung<br />

der anderweitig nicht vermarktbaren<br />

Freiflächen auf Westfalen bekundet und<br />

hierzu den Ansatz e<strong>in</strong>es „Produktiven<br />

Parks“ vorgeschlagen.<br />

anteil <strong>in</strong> Höhe von <strong>in</strong>sgesamt rd. 9,2<br />

Mio. Euro zu erwarten.<br />

Für den Pflege- und Unterhaltungsaufwand<br />

für jene Flächen und Wege<br />

<strong>in</strong>nerhalb und außerhalb des Gartenschaugeländes,<br />

die <strong>in</strong> die Pflege<br />

und Unterhaltung des Gesamtbestandes<br />

kommunaler Grünflächen<br />

der Stadt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>gehen, werden<br />

jährliche Kosten <strong>in</strong> Höhe von rd.<br />

150.000,00 Euro erwartet.<br />

Die Kosten für die Bewirtschaftung<br />

des „Produktiven Parks“ auf Westfalen<br />

wurden hierbei nicht <strong>in</strong> Ansatz<br />

gebracht, da derzeit von e<strong>in</strong>em<br />

eigenwirtschaftlichen Management<br />

dieser Flächen durch e<strong>in</strong>en Dritten<br />

ausgegangen wird.<br />

Die Ruhrkohle AG hat bereits ihr<br />

grundsätzliches Interesse an e<strong>in</strong>er<br />

solchen so genannten „m<strong>in</strong>derwertigen<br />

Nachnutzung“ der nicht anderweitig<br />

vermarktbaren Freiflächen auf<br />

Westfalen bekundet und hierzu den<br />

Nachnutzungsansatz e<strong>in</strong>es „Produk-<br />

tiven Parks“ vorgeschlagen.<br />

Für die Pflege und Unterhaltung der<br />

Osthalde werden jährliche Kosten <strong>in</strong><br />

Höhe von gut 26.000,00 Euro e<strong>in</strong>gestellt,<br />

wobei hier noch Kooperationsmöglichkeiten<br />

(unter anderem mit<br />

dem Regionalverband Ruhr RVR) zu<br />

prüfen s<strong>in</strong>d.<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 137


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E<strong>in</strong>nahmen- und Ausgabenbetrachtung –<br />

Zusammenstellung<br />

alle Angaben <strong>in</strong> €<br />

brutto gerundet<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> (LAGA)<br />

Ausgaben 6.291.000,00<br />

Investitionshaushalt (€) Durchführungshaushalt (€)<br />

Kernbereich LAGA<br />

<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />

Ausgaben 1.728.000,00<br />

Erlebnisbereich Osthalde<br />

<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />

Ausgaben 12.319.000,00<br />

Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />

Städtebau, Verkehr, Mobilitätsoffensive<br />

<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />

Ausgaben 1.824.000,00<br />

Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />

ökolog. Verbesserung Fließgewässer<br />

<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />

6.780.000,00<br />

Kernbereich LAGA<br />

<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />

Gesamtausgaben LAGA 22.162.000,00 6.780.000,00<br />

E<strong>in</strong>nahmen 5.000.000,00<br />

Förderung LAGA<br />

E<strong>in</strong>nahmen 10.297.000,00<br />

Sonstige Fördermittel<br />

Annahme: Pauschalförderung<br />

60 % von 17.162.000,00<br />

5.950.000,00<br />

E<strong>in</strong>trittsgelder/Pacht/Merchandis<strong>in</strong>g<br />

Annahme: 600.000 Besucher<br />

Gesamte<strong>in</strong>nahmen LAGA 15.297.000,00 5.950.000,00<br />

Kommunale Unterdeckung<br />

konservatives Szenario<br />

- 6.865.00,00 - 830.000,00<br />

138 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

alle Angaben <strong>in</strong> €<br />

brutto gerundet<br />

Entwicklungsbereiche entlang<br />

Wegedreieck<br />

Ausgaben 3.749.000,00<br />

Investitionshaushalt (€) Durchführungshaushalt (€)<br />

Entwicklungsbereiche<br />

<strong>in</strong>kl. Planungskosten<br />

Gesamtausgaben<br />

Entwicklungsbereiche 3.749.000,00<br />

E<strong>in</strong>nahmen 2.249.000,00<br />

Sonstige Fördermittel<br />

Annahme: Pauschalförderung<br />

60 % von 3.749.000,00<br />

Gesamte<strong>in</strong>nahmen<br />

Entwicklungsbereiche 2.249.000,00<br />

Kommunale Unterdeckung<br />

konservatives Szenario<br />

- 1.500.000,00<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 139


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Investitionshaushalt Kernbereich <strong>Landesgartenschau</strong> –<br />

Dauerhafte Maßnahmen<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

E<strong>in</strong>gangsplatz Nord (Schachtstraße) 4.300 m²<br />

Fertigstellung 06/2011 0,00<br />

Beleuchtung<br />

Gestaltlicht<br />

1 psch 10.000,00<br />

Zwischensumme 10.000,00<br />

E<strong>in</strong>gangsplatz Ost 1.000 m²<br />

Repräsentative Platzflächen Parke<strong>in</strong>gang 600 m² 90.000,00<br />

Repräsentative Landschaftsgestaltung 400 m² 12.000,00<br />

Beleuchtung<br />

Funktion- und Gestaltlicht<br />

1 psch 15.000,00<br />

Zwischensumme 117.000,00<br />

E<strong>in</strong>gangsplatz Süd 3.900 m²<br />

Grunderwerb 3.900 m² 19.500,00<br />

Baureifmachung<br />

Rodung<br />

1 psch 20.000,00<br />

Repräsentative Platzflächen Parke<strong>in</strong>gang 2.000 m² 300.000,00<br />

Böschungsgestaltung Werse 1600 m² 40.000,00<br />

Wersezugang 300 m² 75.000,00<br />

Beleuchtung<br />

Gestaltlicht<br />

1 psch 10.000,00<br />

Zwischensumme 464.500,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Industriefuge BA 1 53.300 m²<br />

Fertigstellung 12/2008 0,00<br />

Sanierung | Sicherung Schachthalle<br />

und Mannschaftsgang<br />

Licht<strong>in</strong>szenierung denkmalgeschützte<br />

Zechengebäude<br />

Aufstieg /Aussichtspunkt Förderturm<br />

Schacht 2<br />

1 psch 350.000,00<br />

1 psch 50.000,00<br />

1 psch 250.000,00<br />

Zwischensumme 650.000,00<br />

Industriefuge BA 2<br />

Abschnitt: Lokschuppen – Werse<br />

26.100 m²<br />

Promenade 4.050 m² 324.000,00<br />

Campusflächen 2.000 m² 120.000,00<br />

Wiesenflächen 13.250 m² 66.250,00<br />

Anb<strong>in</strong>dung Osthalde 3.300 m² 72.600,00<br />

Ausstattung 1 psch 20.000,00<br />

Zwischensumme 602.850,00<br />

Landschaftsbauwerk 22.750 m²<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />

Treppen und Rampen 420 m 105.000,00<br />

Aufenthaltsflächen Plateau 750 m² 37.500,00<br />

Ausstattung 1 psch 20.000,00<br />

Pflanzung<br />

restriktionsangemesssen<br />

6.825 m² 54.600,00<br />

Zwischensumme 217.100,00<br />

140 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

„Produktiver Park“ 226.300 m²<br />

Grunderwerb 226.300 m² 56.575,00<br />

Baureifmachung durch Vornutzer<br />

Entlassung Bergaufsicht<br />

Qualifizierende Baureifmachung<br />

Nachnutzungsziel: nachhaltige<br />

Vegetationsentwicklung<br />

226.300 m² 0,00<br />

226.300 m² 678.900,00<br />

Ost-West-Weg 750m m 86.250,00<br />

Wersebrücke West<br />

Fußgänger + Radfahrer<br />

90 m² 225.000,00<br />

Anschlusswege Siedlung + Westhalde 1.000m m 85.000,00<br />

Landschaftstexturen aus Baumreihen 4.800m m 288.000,00<br />

Wiesenflächen/ Initialbegrünung 44.500 m² 13.350,00<br />

Optionsfelder ‚Holzumtriebsplantage’ 177.550 m² 35.510,00<br />

Zwischensumme 1.468.585,00<br />

Wasserpark<br />

ehemalige Kläranlage<br />

20.000 m²<br />

Grunderwerb 20.000 m² 5.000,00<br />

Baureifmachung durch Vornutzer<br />

Entlassung Bergaufsicht<br />

Qualifizierende Baureifmachung<br />

Nachnutzungsziel: nachhaltige<br />

Vegetationsentwicklung<br />

20.000 m² 0,00<br />

20.000 m² 60.000,00<br />

Wege 250 m 21.250,00<br />

Stege + Plattformen 1 psch 80.000,00<br />

Sicherungsmaßnahmen 1 psch 30.000,00<br />

Pflanzung 1 psch 15.000,00<br />

Zwischensumme 211.250,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Westhalde 97.000 m²<br />

Grunderwerb 97.000 m² 24.250,00<br />

Baureifmachung durch Vornutzer<br />

Entlassung Bergaufsicht<br />

Qualifizierende Baureifmachung<br />

Nachnutzungsziel: nachhaltige<br />

Vegetationsentwicklung<br />

97.000 m² 0,00<br />

97.000 m² 291.000,00<br />

Wege 1 psch 20.000,00<br />

Treppen und Rampen 500 m 125.000,00<br />

Sicherungsmaßnahmen 1 psch 50.000,00<br />

Bodenmodellierung 10.000 m³ 100.000,00<br />

Aussichtspunkt Werse 1 psch 75.000,00<br />

Pflanzung/Initiale<strong>in</strong>saaten 1 psch 20.000,00<br />

Zwischensumme 705.250,00<br />

Gesamtsumme Investitionskosten /<br />

Dauerhafte Maßnahmen 476.275 m² 4.446.535,00<br />

Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />

Wettbewerbsverfahren LAGA 300.000,00<br />

Projektsteuerung Planen und Bauen 500.000,00<br />

Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 822.600,00<br />

Sonstiges 222.300,00<br />

Gesamtsumme Planungskosten /<br />

Dauerhafte Maßnahmen 1.844.900,00<br />

Investitionshaushalt gesamt 6.291.435,00<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 141


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Investitionshaushalt Erlebnisbereich Osthalde –<br />

Dauerhafte Maßnahmen ohne vornutzungsbed<strong>in</strong>gte Geländeaufbereitung<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Osthalde 750.000 m²<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 1 psch 0,00<br />

Baureifmachung durch Vornutzer<br />

Abbruch, Rodung, sonstige<br />

vorbereitende Maßnahmen<br />

1 psch 0,00<br />

E<strong>in</strong>gangsplätze 4 Stk 200.000,00<br />

Wersebrücke Ost<br />

Fußgänger-/Radfahrer-Anb<strong>in</strong>dung<br />

Haldenrundweg an den Werseradweg<br />

Jugendcamp<br />

Modellierung, Strukturpflanzung,<br />

Wiesenansaaten<br />

80 m² 160.000,00<br />

1 psch 50.000,00<br />

Haldenwege 4.500 m 292.500,00<br />

Passstraße<br />

Andienung Haldengipfel<br />

800 m 84.000,00<br />

Gipfelpfad 850 m 127.500,00<br />

Gipfelorte 5 Stk 500.000,00<br />

Gesamtsumme Investitionskosten<br />

Erlebnisbereich Osthalde 1.414.000,00<br />

Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />

Projektsteuerung 75.000,00<br />

Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 168.680,00<br />

Sonstiges 70.700,00<br />

Gesamtsumme Planungskosten<br />

Erlebnisbereich Osthalde 314.380,00<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />

Erlebnisbereich Osthalde 1.728.380,00<br />

Durchführungshaushalt – Temporäre Maßnahmen<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Infrastruktur und Präsentationsphase<br />

E<strong>in</strong>friedung 3.500 m 175.000,00<br />

Haupte<strong>in</strong>gang mit Kassensystem 2 Stk 40.000,00<br />

Nebene<strong>in</strong>gang für Dauerkarten<strong>in</strong>haber/<br />

Drehkreuze Ausgang<br />

3 Stk 30.000,00<br />

LAGA-Leitsystem <strong>in</strong>tern 1 psch 100.000,00<br />

Veranstaltungsbühnen / Pavillons /<br />

Kle<strong>in</strong>architekturen<br />

1 psch 200.000,00<br />

Herrichtung historische Zechengebäude 1 psch 400.000,00<br />

Hallenschau <strong>in</strong> historischen<br />

Zechengebäuden<br />

2.000 m² 100.000,00<br />

Hallenschau Baufelder 1.000 m² 150.000,00<br />

Energiegärten mit baulichen Elementen 3.000 m² 150.000,00<br />

Wechselbepflanzung bzw. –saat<br />

Optionsfelder<br />

Themengärten und Leistungsschau<br />

GaLa-Bau<br />

20.000 m² 400.000,00<br />

2.500 m² 250.000,00<br />

Zwischensumme 1.995.000,00<br />

Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />

Stellplatzanlage Busse<br />

an der Bergamtsstraße<br />

Stellplatzanlage Elektrofahrzeuge<br />

an der Bergamtsstraße<br />

Stellplatzanlage PKW<br />

an der Straße Zum Schl<strong>in</strong>genfeld<br />

3.000 m² 60.000,00<br />

5.000 m² 100.000,00<br />

45.000 m² 900.000,00<br />

Leitsystem + Parkplatzdienste 1 psch 100.000,00<br />

Verleihstation: E-Bikes, Segways 1 psch 100.000,00<br />

Zwischensumme m² 1.260.000,00<br />

142 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Betrieb und Unterhaltung<br />

Veranstaltungsetat psch 500.000,00<br />

Sanitäre Anlagen/Abfallentsorgung psch 100.000,00<br />

Intensivpflegemaßnahmen LAGA psch 150.000,00<br />

Energie-/Wasser-/Ver- und -entsorgung psch 100.000,00<br />

Versicherungen psch 75.000,00<br />

Service-/ Bewachungsdienste psch 200.000,00<br />

Rückbaukosten psch 100.000,00<br />

Zwischensumme 1.225.000,00<br />

Gesamtsumme<br />

Investitionskosten Durchführungsetat 4.480.000,00<br />

Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />

LAGA-Projektgesellschaft<br />

Personal-/ Sach- und Betriebskosten<br />

psch 1.250.000,00<br />

Werbung / Market<strong>in</strong>g psch 750.000,00<br />

Fachgutachten / Honorare psch 100.000,00<br />

Planungshonorare Präsentation 200.000,00<br />

Gesamtsumme<br />

Planungskosten Durchführungsetat 2.300.000,00<br />

Durchführungsetat gesamt 6.780.000,00<br />

Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />

Städtebau / Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur / Mobilitätsoffensive<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Wegedreieck<br />

Grunderwerb 1 psch 100.000,00<br />

Baureifmachung<br />

Abbruch, Rodung, sonstige Maßnahmen<br />

Wegebau Werse-Sequenz<br />

überwiegend Wegeausbau <strong>im</strong> Bestand<br />

Wegebau Olfe-Sequenz<br />

überwiegend Neubau<br />

Wegebau Zechenbahn-Sequenz<br />

überwiegend Wegeausbau auf<br />

vorhandenem Gleisschotter<br />

1 psch 200.000,00<br />

4.100 m 451.000,00<br />

3.200 m 464.000,00<br />

2.400 m 180.000,00<br />

Funktionslicht | Sicherheitslicht 555 Stk 555.000,00<br />

Wersebrücke, Knotenpunkt Wegedreieck<br />

Fußgänger + Radfahrer<br />

150 m² 375.000,00<br />

Knotenpunkte 4 Stk 300.000,00<br />

Leit- und Infosystem 1 psch 250.000,00<br />

Ausstattung: begleitende Spiel- und<br />

Aufenthaltsanlässe<br />

1 psch 150.000,00<br />

Querungen Wegedreieck 1 psch 150.000,00<br />

Licht<strong>in</strong>szenierung Bahnunterführung 2 Stk 160.000,00<br />

Zwischensumme m² 3.335.000,00<br />

Osttangente 1. BA<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 1 psch 0,00<br />

Straßenbau <strong>in</strong>kl. Brückenbauwerk 1. BA<br />

Guissener Straße bis Zeche Westfalen<br />

Unterführung Osttangente<br />

Anb<strong>in</strong>dung Osthalde<br />

1 psch 3.800.000,00<br />

1 psch 500.000,00<br />

Zwischensumme 4.300.000,00<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 143


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Anschluss Langst / Zechenbahntrasse<br />

Grunderwerb 1 psch 20.000,00<br />

Baureifmachung<br />

Abriss, Rodung, sonstige vorbereitende<br />

Maßnahmen<br />

Wegeanschluss Langst<br />

(Neubau Radweg Westseite<br />

Da<strong>im</strong>lerstraße)<br />

Wegeanschluss Zechenbahntrasse<br />

(Neubau + Ausbau auf vorhandenem<br />

Gleisschotter, südlich Richtung Hamm)<br />

1 psch 15.000,00<br />

200 m 35.000,00<br />

500 m² 47.500,00<br />

Landschaftsgestaltung Anschlussflächen psch 100.000,00<br />

Zwischensumme 217.500,00<br />

Mobilitätsoffensive<br />

Fuß- und Radverkehr<br />

Fahrradparkhaus /-station 1 psch 1.500.000,00<br />

Dezentrale Fahrradstellplatzanlagen 1 psch 150.000,00<br />

ÖPNV-Haltepunkte 2 Stk 80.000,00<br />

Verkehrssicherung 1 psch 150.000,00<br />

Ertüchtigung/Sanierung Wege- und<br />

Parkanschlüsse<br />

1 psch 200.000,00<br />

Zwischensumme 2.080.000,00<br />

Gesamtsumme Investitionskosten<br />

Städtebau/Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur /<br />

Mobilitätsoffensive 9.932.500,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />

Projektsteuerung 400.000,00<br />

Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 1.489.875,00<br />

Sonstiges 496.625,00<br />

Gesamtsumme Planungskosten<br />

Städtebau/Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur 2.386.500,00<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestition Städtebau /<br />

Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur /<br />

Mobilitätsoffensive<br />

12.319.000,00<br />

144 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />

Ökologische Verbesserung Werse / Olfe<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Werse<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />

Baureifmachung<br />

Rodung, sonstige vorbereitende<br />

Maßnahmen<br />

Revitalisierung Alte Werse<br />

Entschlammung, Ufersicherung,<br />

Uferbepflanzung<br />

Öffnung Werseteich<br />

Schaffung e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung<br />

Werse – Werseteich<br />

Herstellung Fließgewässerkont<strong>in</strong>uum<br />

Abschnitt Rathaus – Ruppertsmühle<br />

1 psch 50.000,00<br />

1 psch 400.000,00<br />

1 psch 100.000,00<br />

1 psch 200.000,00<br />

Zwischensumme 750.000,00<br />

Olfe<br />

Grunderwerb 1 psch 30.000,00<br />

Baureifmachung<br />

Rodung, sonstige vorbereitende<br />

Maßnahmen<br />

Naturnaher Gewässerumbau +<br />

Ufergestaltung<br />

Bau sowie ökologische und<br />

gestalterische Integration der RRB<br />

1 psch 15.000,00<br />

1 psch 200.000,00<br />

1 psch 500.000,00<br />

Zwischensumme 745.000,00<br />

Gesamtsumme Investitionskosten<br />

Ökologische Verbesserung<br />

Fließgewässer 1.495.000,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € / brutto<br />

Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />

Projektsteuerung 75.000,00<br />

Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 179.400,00<br />

Sonstiges 74.750,00<br />

Gesamtsumme Planungskosten<br />

Ökologische Verbesserung<br />

Fließgewässer 329.150,00<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />

Ökologische Verbesserung<br />

Fließgewässer<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

1.824.150,00<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 145


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Begleitende <strong>in</strong>vestive Maßnahmen<br />

Entwicklungsbereiche entlang Wegedreieck<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Bahnhofsumfeld<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />

Baureifmachung<br />

Abriss, Rodung, sonstige vorbereitende<br />

Maßnahmen<br />

Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />

Raum- und Sichtbezüge<br />

Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />

Umgestaltung Bahnhofsvorplatz<br />

Verbesserung der Orientierungs- und<br />

Aufenthaltsqualitäten<br />

‚Stadtläufer’<br />

komfortable Straßenquerung am Hbf<br />

mit Orientierung zur Stadt<strong>in</strong>fo und<br />

Anb<strong>in</strong>dung an die Fugängerzone<br />

‚Stadt<strong>in</strong>fo’<br />

Ausbau der Stadtwacht zu e<strong>in</strong>em Stadt-<br />

und Touristen<strong>in</strong>fo-Punkt<br />

Auffrischung Sydney-H<strong>in</strong>ds-Park<br />

Wegesanierung, Ausstattung, Pflanzung<br />

Zentraler Omnibus-Bahnhof – ZOB<br />

Funktionale und gestalterische<br />

Verbesserung<br />

1 psch 20.000,00<br />

1 psch 5.000,00<br />

1 psch 120.000,00<br />

1 psch 35.000,00<br />

1 psch 50.000,00<br />

1 psch 60.000,00<br />

1 psch 350.000,00<br />

Zwischensumme 640.000,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Innenstadt<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />

Gestaltung Gebr.-Kerkmann-Platz 1 psch 80.000,00<br />

Verknüpfung Knotenpunkt Innenstadt –<br />

Fußgängerzone<br />

Verbesserung Orientierung- und<br />

Führungsqualität<br />

Verknüpfung Gebr.-Kerkmann-Platz –<br />

Fußgängerzone<br />

Verbesserung Orientierung- und<br />

Führungsqualität<br />

1 psch 50.000,00<br />

1 psch 50.000,00<br />

Lichtgestaltung Marktplatz 100.000,00<br />

Leitsystem Innenstadt<br />

Fußgänger, Radfahrer, Parkleitsystem<br />

120.000,00<br />

Spielpunkte Innenstadt 45.000,00<br />

K.Punkt 1 psch 200.000,00<br />

Zwischensumme 645.000,00<br />

146 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Sportpark – Berl<strong>in</strong>er Park<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />

Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />

Raum- und Sichtbezüge<br />

Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />

1 psch 30.000,00<br />

Parke<strong>in</strong>gänge 7 Stk 70.000,00<br />

Verzahnung Berufsschule -Park 1 psch 10.000,00<br />

Verzahnung Fritz-W<strong>in</strong>ter-Gesamtschule<br />

-Werse<br />

Gestalterische Aufwertung Passage Fritz-<br />

W<strong>in</strong>ter-Gesamtschule | Werseufer<br />

Laufstrecke<br />

F<strong>in</strong>nbahn<br />

1 psch 20.000,00<br />

1 psch 50.000,00<br />

1.750 m 175.000,00<br />

Beleuchtung Laufstrecke 50 stk 50.000,00<br />

Funsportanlage 1 psch 120.000,00<br />

Allwetterplatz 1 psch 200.000,00<br />

Zwischensumme 730.000,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Gesundheitspark – Stadtpark<br />

Grunderwerb 1 psch 50.000,00<br />

Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />

Raum- und Sichtbezüge<br />

Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />

Auffrischung Stadtpark<br />

Funktionale Ertüchtigung<br />

Wegesanierung, Ausstattung, Pflanzung<br />

1 psch 20.000,00<br />

1 psch 150.000,00<br />

Parke<strong>in</strong>gänge 6 Stk 90.000,00<br />

Heilkräutergarten 1 psch 75.000,00<br />

Spielen am Wasser 1 psch 50.000,00<br />

Werseterrasse 1 psch 20.000,00<br />

Bewegungsgarten 1 psch 100.000,00<br />

Westlicher Wegeabschnitt<br />

zwischen AWO und Robert-Koch-Straße<br />

Wersebrücke<br />

Fußgänger + Radfahrer zur Anb<strong>in</strong>dung<br />

Franziskushospital und K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik an<br />

Bewegungsgarten<br />

200 m 23.000,00<br />

60 120.000,00<br />

Zwischensumme 698.000,00<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 147


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Auenpark Tramswiese<br />

Grunderwerb 1 psch 20.000,00<br />

Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />

Raum- und Sichtbezüge<br />

Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />

1 psch 5.000,00<br />

Modellierung Retentionsbereiche 1 psch 60.000,00<br />

Initialpflanzung Retentionsbereiche 1 psch 40.000,00<br />

Gehölzpflanzung 1 psch 20.000,00<br />

Steg + Naturbeobachtungsplattform 1 psch 40.000,00<br />

Blaues Klassenz<strong>im</strong>mer 1 psch 20.000,00<br />

Licht<strong>in</strong>szenierung Kläranlage | Faulturm 1 psch 15.000,00<br />

Zwischensumme 220.000,00<br />

Olfecampus<br />

Ke<strong>in</strong> Grunderwerb 0,00<br />

Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />

Raum- und Sichtbezüge<br />

Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />

Gestalterische Aufwertung Passage<br />

Bodelschw<strong>in</strong>gschule<br />

1 psch 5.000,00<br />

1 psch 15.000,00<br />

Trendsportangebote 1 psch 100.000,00<br />

Öffnung und Neuorganisation<br />

Sportanlage St. Michael<br />

1 psch 50.000,00<br />

Verzahnung St. Michael – Olfe 1 psch 10.000,00<br />

Auffrischung Schulpark<br />

Wegesanierung, Ausstattung, Pflanzung<br />

Aufwertung Unterführung B 58<br />

Jugendkunstprojekt<br />

1 psch 20.000,00<br />

1 psch 10.000,00<br />

Zwischensumme 210.000,00<br />

Teilbereich Menge EH Kosten € /brutto<br />

Langst<br />

Grunderwerb 1 psch 10.000,00<br />

Visuelle Öffnung, Wiederherstellung der<br />

Raum- und Sichtbezüge<br />

Rodungs- und Pflegemaßnahmen<br />

pauschal 5.000,00<br />

Parke<strong>in</strong>gänge 6 Stk 18.000,00<br />

Aufforstung <strong>in</strong> Teilflächen 1 psch 3.000,00<br />

Parken unter Bäumen 1 psch 25.000,00<br />

Hochseilgarten<br />

Privates Investment<br />

0,00<br />

Zwischensumme 61.000,00<br />

Arbeiten <strong>im</strong> Park<br />

Grunderwerb (Privates Invest) 0,00<br />

Abriss, Rodung, sonstige vorbereitende<br />

Maßnahmen (Privates Investment)<br />

0,00<br />

Zwischensumme 0,00<br />

Gesamtsumme Investitionskosten<br />

Entwicklungsbereiche 3.204.000,00<br />

Planung / Vorbereitung / Nebenkosten<br />

Honorare, Gutachten, Sonderfachleute 384.480,00<br />

Sonstiges 160.200,00<br />

Gesamtsumme Planungskosten<br />

Entwicklungsbereiche 544.680,00<br />

Gesamt<strong>in</strong>vestition<br />

Entwicklungsbereiche 3.748.680,00<br />

148 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E<strong>in</strong>nahmen <strong>Landesgartenschau</strong><br />

Position Kosten € /brutto<br />

E<strong>in</strong>trittsgelder<br />

(Annahme: 600.000 Besucher)<br />

5.100.000,00<br />

Pacht und Gastronomie 250.000,00<br />

Merchandis<strong>in</strong>g 100.000,00<br />

Sponsoren + Spenden 500.000,00<br />

Gesamte<strong>in</strong>nahmen 5.950.000,00<br />

D - Gartenschaukonzept<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 149


D - Gartenschaukonzept <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Die Bewertung der e<strong>in</strong>gegangenen<br />

Bewerbungen und die anschließende Entscheidung<br />

für die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>im</strong><br />

Jahr <strong>2017</strong> werden bis Mitte 2011 erwartet.<br />

D10 Ausblick<br />

Am 25. Januar 2011 hat der Rat der<br />

Stadt <strong>Ahlen</strong> e<strong>in</strong>st<strong>im</strong>mig den Grundsatzbeschluss<br />

gefasst, sich auf<br />

Grundlage dieser Machbarkeitsstudie<br />

um die Ausrichtung e<strong>in</strong>er <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>im</strong> Jahr <strong>2017</strong> zu bewerben.<br />

Die vorliegende Machbarkeitstudie<br />

des Büros Davids | Terfrüchte + Partner<br />

wird zusammen mit den weiteren<br />

Bewerbungsunterlagen bis zum 31.<br />

Januar 2011 be<strong>im</strong> Land Nordrhe<strong>in</strong>-<br />

Westfalen e<strong>in</strong>gereicht. Die Bewertung<br />

der e<strong>in</strong>gegangenen Bewerbungen<br />

und die anschließende Entscheidung<br />

für die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>im</strong> Jahr<br />

<strong>2017</strong> werden bis Mitte 2011 erwartet.<br />

Sollte die Stadt <strong>Ahlen</strong> den Zuschlag<br />

zur Durchführung der <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong> erhalten, wird unmittelbar<br />

danach e<strong>in</strong>e Betreibergesellschaft<br />

gegründet. Bis zur Eröffnung der<br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> verbleiben<br />

damit etwa sechs Jahre. In dieser Zeit<br />

müssen die notwendigen Rechtsgeschäfte<br />

getätigt (Pacht-, Miet-, Kauf-,<br />

Dienstleistungsverträge etc.) und die<br />

planerischen, rechtlichen sowie baulichen<br />

Voraussetzungen für die Gartenschau<br />

geschaffen werden.<br />

Im Zuge der weiteren Planungen<br />

erfolgt weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e umgehende<br />

und ausführliche Beteiligung der<br />

Bürgerschaft. Dies umfasst nicht nur<br />

die Information über die jeweiligen<br />

Planungsstände, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />

aktive E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und <strong>in</strong>stitutionalisierte<br />

Mitwirkung an den weiteren<br />

Entwicklungen, etwa über e<strong>in</strong>en Beirat<br />

der Betreibergesellschaft. Weiterh<strong>in</strong><br />

sollten alle <strong>Ahlen</strong>er Bürger Gelegenheit<br />

haben, sich <strong>in</strong> Ideenwerkstätten<br />

(vor allem für Jugendliche und Mitbürger<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund) an den<br />

qualifizierenden Überlegungen zur<br />

Gartenschau zu beteiligen und damit<br />

ihre Anregungen <strong>in</strong> die Auslobung des<br />

Gestaltungswettbewerbes für die Gartenschau<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Der Wettbewerb<br />

müsste von Mitte bis Ende 2012<br />

durchgeführt werden, um nach ggf.<br />

erforderlicher offizieller Bürgerbeteiligung<br />

(Anfang 2013) und den entsprechenden<br />

Ausführungsplanungen<br />

(Mitte 2013 bis Mitte 2014) genügend<br />

Zeit für die Umsetzung der baulichen<br />

und vegetationstechnischen Maßnahmen<br />

zu sichern (Anfang 2014 bis zur<br />

Eröffnung <strong>im</strong> April <strong>2017</strong>). Parallel wird<br />

die bereits begonnene Sanierung der<br />

ehemaligen Bergbaustandorte fortgesetzt<br />

und auf die aus dem Wettbewerb<br />

hervorgegangenen Planungen ausgerichtet.<br />

Der Ausbau der Zechenbahntrasse<br />

könnte nach Bewilligung der beantragten<br />

Fördermittel bereits 2011 <strong>in</strong><br />

wesentlichen Abschnitten fertiggestellt<br />

se<strong>in</strong>. Anschluss- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Norden können <strong>in</strong><br />

2012 umgesetzt werden, die Anschlüsse<br />

<strong>im</strong> Süden <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit dem Bau der Osttangente<br />

(erster Bauabschnitt) und der Gewässerbaumaßnahme<br />

an der Werse.<br />

Die Qualifizierungsmaßnahmen des<br />

Werseweges erfolgen <strong>in</strong> Abschnitten<br />

parallel bis 2013. Die Lückenschlüsse<br />

und Qualifizierungen des Weges entlang<br />

der Olfe stehen <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit dem ökologischen Gewässerumbau<br />

etwa ab 2013 an, sodass mit<br />

der vollständigen Fertigstellung des<br />

qualifizierten Wegedreiecks bis zum<br />

Jahr 2015 gerechnet werden kann.<br />

Mit dem noch für das Frühjahr 2011<br />

erwarteten Planfeststellungsbeschluss<br />

für die Osttangente ist der Baubeg<strong>in</strong>n<br />

für 2013 vorgesehen. Die Fertigstellung<br />

des ersten Bauabschnittes bis<br />

zum Kreisel <strong>im</strong> Bereich der Bergamtsstraße<br />

– und damit die leistungsfähige<br />

Kfz-Anb<strong>in</strong>dung des Gartenschaugeländes<br />

– ist somit rechtzeitig für das<br />

Präsentationsjahr zu gewährleisten.<br />

Die bis zum Gartenschaujahr umzusetzenden<br />

Stadtprojekte s<strong>in</strong>d noch<br />

nicht näher best<strong>im</strong>mt, der Umfang der<br />

beschriebenen Maßnahmen lässt aber<br />

die Fertigstellung weiterer – <strong>in</strong>sbesondere<br />

freiraumplanerischer – Projekte<br />

(Sportpark, Gesundheitspark etc.) bis<br />

<strong>2017</strong> realistisch sche<strong>in</strong>en.<br />

Parallel zu allen vorgenannten Maßnahmen<br />

s<strong>in</strong>d das F<strong>in</strong>anzierungskonzept<br />

<strong>im</strong> Detail auszuarbeiten und die<br />

notwendigen Förderanträge zu stellen.<br />

Auch die Market<strong>in</strong>g- und Veranstaltungskonzepte<br />

s<strong>in</strong>d aufzustellen,<br />

erste Market<strong>in</strong>gmaßnahmen möglichst<br />

frühzeitig zu realisieren und Sponsoren<br />

zu akquirieren.<br />

150 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

D - Gartenschaukonzept<br />

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E - Anhang


E - Anhang <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Wir unterstützen die <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>2017</strong> <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>!<br />

Die Idee des <strong>Ahlen</strong>er <strong>Trialog</strong>s hat bereits<br />

<strong>in</strong> der Kürze der Erarbeitungsphase<br />

dieser Studie viele Menschen<br />

<strong>in</strong>spiriert. Nach der ersten öffentlichen<br />

Präsentation der Überlegungen<br />

erfolgte e<strong>in</strong> Aufruf, sich auf der<br />

Projektseite <strong>im</strong> Internet als Unterstützer<br />

dieser Idee registrieren zu lassen<br />

und auch hierüber zu demonstrieren,<br />

dass die Bürgerschaft <strong>Ahlen</strong>s „Initiative<br />

ergreift“.<br />

Bis zur Abgabe der Bewerbung um<br />

die <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong> Ende<br />

Januar 2011 folgten zahlreiche Organisationen,<br />

Vere<strong>in</strong>e, Unternehmen<br />

und Verbände diesem Aufruf:<br />

<strong>Ahlen</strong>er Hanse<br />

<strong>Ahlen</strong>er Industrie- und Wirtschaftsclub<br />

e.V.<br />

Angelsportvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />

Architekt<strong>in</strong> Mart<strong>in</strong>a Maury<br />

Architekturbüro Weber<br />

Autohaus Teufel<br />

AWO Kreisverband Warendorf<br />

AWO Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong><br />

Bergbautraditionsvere<strong>in</strong><br />

Behrens „Die Dachdeckermeister“<br />

Betonste<strong>in</strong>werk Hartmann<br />

Beumer, B. H. GmbH & Co.<br />

Bezirksverband Kreis Warendorf der<br />

Kle<strong>in</strong>gärtner e.V.<br />

BigWall Kletterzentrum Münsterland<br />

<strong>Ahlen</strong><br />

Buchhandel Matthias Thon<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Bussmann Apotheken<br />

CDU-Fraktion <strong>Ahlen</strong><br />

CDU Stadtverband <strong>Ahlen</strong><br />

cmh Werbeagentur GmbH<br />

Deutsche Pfadf<strong>in</strong>derschaft Sankt<br />

Georg – Stamm <strong>Ahlen</strong><br />

Die Westfälischen Nachtigallen<br />

Europäische Akademie der Juweliere<br />

FAA Bildungsgesellschaft mbH West<br />

Fahrschule Pahl<br />

FDP-<strong>Ahlen</strong> Ortsverband<br />

Förderer <strong>Ahlen</strong>er Haldenkreuz e. V.<br />

Fördervere<strong>in</strong> Fördertürme<br />

Fördervere<strong>in</strong> Paul-Gerhard-Kirche<br />

Fritz-W<strong>in</strong>ter-Haus<br />

Galerie Helga e. K.<br />

Gärtnerei Osthues<br />

Gausl<strong>in</strong>g, Helga<br />

Gold Fischer<br />

Hilfe zur Selbsthilfe e. V<br />

H<strong>im</strong>melsstuermer e. V.<br />

ID Wege Gmbh & Co. KG<br />

IG Bergbau und Energie<br />

Integrationsrat der Stadt <strong>Ahlen</strong><br />

Jugendzentrum Ost<br />

JuK-Haus<br />

Juso Kreisverband Warendorf<br />

Jusos <strong>Ahlen</strong><br />

Karnevalsgesellschaft Freudenthal<br />

<strong>Ahlen</strong> e. V.<br />

Kle<strong>in</strong>gärtner-Vere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>-Ost<br />

Kunstmuseum <strong>Ahlen</strong><br />

KunstVere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> e.V.<br />

Lembken Architekten<br />

Ludgerischule <strong>Ahlen</strong><br />

Metallwerke Renner GmbH<br />

MIT Mittelstands- und Wirtschaftsvere<strong>in</strong>igung<br />

<strong>Ahlen</strong><br />

Münsterland IT<br />

Museum <strong>im</strong> Goldschmiedehaus<br />

Ortsverband Bündnis90/Die Grünen<br />

Phänomexx,<br />

Pro <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />

Projektgesellschaft Westfalen<br />

Radsportfreunde 67 <strong>Ahlen</strong><br />

Satori <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />

Skatclub E<strong>in</strong>fach Pik <strong>Ahlen</strong> e. V.<br />

SPD-Fraktion <strong>Ahlen</strong><br />

SPD Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> Nord<br />

SPD Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>-Süd<br />

SPD Ortsvere<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>-Ost<br />

SPD Ortsvere<strong>in</strong> Vorhelm<br />

Stadtteilforum Süd-Ost e.V.<br />

Stapel GmbH<br />

Tango Geme<strong>in</strong>de <strong>Ahlen</strong><br />

Vere<strong>in</strong> Alter und Soziales e. V.<br />

We<strong>in</strong>haus Schulz<br />

sowie e<strong>in</strong>e Vielzahl an Privatpersonen<br />

154 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

E - Anhang<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 155


E - Anhang <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

Ideenbox<br />

Im Zuge des Erarbeitungsprozesses<br />

der Machbarkeitsstudie für e<strong>in</strong>e <strong>Landesgartenschau</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong> fanden – <strong>im</strong><br />

Großen wie <strong>im</strong> Kle<strong>in</strong>en, öffentlich wie<br />

privat – zahlreiche Gespräche und<br />

Diskussionen statt: <strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong>!<br />

Ob <strong>in</strong> den Bürgerversammlungen,<br />

Gesprächen mit Schlüsselakteuren,<br />

dem projektbegleitenden Arbeitskreis<br />

mit Vertretern der Politik, als Reaktion<br />

auf die Presseberichterstattung<br />

oder bei zufälligen Begegnungen am<br />

Rande: Zahlreiche Ideen und Anregungen<br />

erreichten die Stadtverwaltung<br />

und das Gutachterteam <strong>in</strong> den<br />

vergangenen Wochen als mündlicher<br />

Beitrag oder <strong>in</strong> Schriftform.<br />

Bei der Konzeptentwicklung und der<br />

Erstellung der Machbarkeitsstudie<br />

wurde bereits geprüft, <strong>in</strong>wieweit diese<br />

Anregungen e<strong>in</strong>gebunden werden<br />

können, was vielfach auch möglich<br />

war.<br />

Der h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>zelner Maßnahmen<br />

noch "grobe Maßstab" e<strong>in</strong>er<br />

Machbarkeitsstudie sowie der kurze<br />

Zeitraum zu ihrer Fertigstellung ermöglichten<br />

leider nicht <strong>im</strong>mer, jede<br />

e<strong>in</strong>zelne Idee <strong>in</strong> angemessener Weise<br />

zu würdigen.<br />

Um sicherzustellen, dass ke<strong>in</strong>e Anregung<br />

für den weiteren Prozess verloren<br />

gehen wird, seien diese nachfolgend<br />

nachrichtlich dokumentiert,<br />

verbunden mit dem ausdrücklichen<br />

Dank des Bearbeiterteams der Stadt<br />

<strong>Ahlen</strong> und der Gutachter für die engagierte<br />

Mitwirkung!<br />

Auf der Internetseite www.landesgartenschau<strong>2017</strong>-ahlen.de<br />

wird diese<br />

Ideenbox zukünftig auch onl<strong>in</strong>e für<br />

weitere Beiträge zur Verfügung stehen.<br />

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Multifunktionaler Begegnungsplatz, vielleicht <strong>im</strong> umzugestaltenden Berl<strong>in</strong>er<br />

Park? Translozieren e<strong>in</strong>es altes Haus und Umgestaltung zu e<strong>in</strong>em „M<strong>in</strong>i-<br />

Museumsdorf zum Mitanpacken“ und Jugendbegegnungsstätte<br />

Aufweitung des Werseteichs Im Berl<strong>in</strong>er Park, Befahrbarkeit für Tret-/Paddelboote<br />

über zwei Durchstiche herstellen<br />

neu zugeschnittene Teichanlagen und Sport-/Begegnungsflächen <strong>im</strong> Dreieck<br />

Bahndamm – Werse – Regenbogenschule<br />

Element Licht: LED-Straßenpflasterste<strong>in</strong>e aus Glas, die Gassen nachzeichnen;<br />

richtende W<strong>in</strong>kel als "Abbiegehilfe" auf den Weg malen; Lichtbänder unter der<br />

Krone des Bahntunnels Berl<strong>in</strong>er Park; Stelen an wichtigen Wendepunkten des<br />

Wegedreiecks; vielleicht Neon-Installationen der "Lupen" – alles mit Photovoltaik<br />

gespeist<br />

Osthalde: Jährlich wiederholte Highlights unter der Marke "Highlight <strong>Ahlen</strong>":<br />

Ballonglühen auf der Halde (Start von bis zur 20 Ballons)<br />

Anbr<strong>in</strong>gen von Solar LED-Leuchten auf der gesamten Triangelstrecke. (<strong>Ahlen</strong>er<br />

Firma), um die Sicherheit zu erhöhen<br />

Verlegung von Induktionsschleifen <strong>im</strong> Asphalt zur Aufladung der<br />

Elektrofahrzeuge während der Fahrt<br />

Führerlose Elektrokab<strong>in</strong>en fahren auf gesamter Strecke statt Busshuttle von<br />

Eckpunkt zu Eckpunkt durch die Stadt<br />

Überdachung des Weges auf der Triangel und zum Haldengipfel mit<br />

Solarpanelen zur Stromerzeugung (wo möglich und vor Vandalismus geschützt)<br />

und Bestückung mit Kle<strong>in</strong>w<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

Deckung sämtlicher Gebäude auf der Zechenbrache mit Solarpanelen.<br />

(Nicht nur nach Süden ausgerichteter Dachflächen, sondern auch nach allen<br />

H<strong>im</strong>melsrichtungen ausgerichteter Gebäudeflächen. Bis <strong>2017</strong> sicher auch<br />

Kaschierung mit Solarfolien möglich. Energie wird <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zur Versorgung<br />

der Gebäude benutzt, da bis dah<strong>in</strong> Strom der Stadtwerke wahrsche<strong>in</strong>lich zu<br />

teuer.)<br />

Nutzung der Abwärme des Kanalsystems für Gebäude<br />

Grundsätzlich Passivhausstandard<br />

Bohrung zur Erschließung des ca. 60 Grad warmen Wassers <strong>im</strong> Zechenschacht<br />

für Zechengebäude und das bestehende Nahwärmenetz. Dazu Erzählstation<br />

Besucherparkplatz mit Solarpanelen überdacht, zur Aufladung von<br />

Elektrofahrzeugen der Besucher. Damit werben!<br />

Sonnenlehrpfad auf Haldenweg mit Informationen, Fakten, aber auch Gedichten,<br />

Re<strong>im</strong>en, etc.<br />

Felder mit Energiepflanzen<br />

Felder mit Getreidesorten<br />

156 Davids | Terfrüchte + Partner


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong> - <strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

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Zeigen von Bodenproben (auch zum Anfassen) mit entsprechender Flora und<br />

Fauna<br />

Solarpavillon auf dem Gipfel der Halde mit <strong>in</strong>nen liegendem Aussichtsturm.<br />

Rundum Panoramafenster. Als Treffpunkt, für Ausstellungen, zum Relaxen.<br />

Energetisch autark (Solar, Kle<strong>in</strong>w<strong>in</strong>danlage). Eventuell Anb<strong>in</strong>dung zur<br />

Beleuchtung des Haldenkreuzes möglich<br />

Zahnradaufzug an der Nordseite der Halde für „Fußkranke“ und Beh<strong>in</strong>derte<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Strandbades an der Werse. (Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es<br />

e<strong>in</strong>e Stelle an der Zeche, an der die K<strong>in</strong>der schw<strong>im</strong>men gelernt haben.) Vielleicht<br />

auch nur Wasserlandschaft für kle<strong>in</strong>ere K<strong>in</strong>der.<br />

Nutzung der Flüsse für Laufwasserwerke (z.B. Strom-Boje, Wasserkraftschnecke,<br />

DIVE-Turb<strong>in</strong>e)<br />

Parkhaus am Krankenhaus, da auch nach LaGa <strong>2017</strong> noch nutzbar für Besucher,<br />

Patienten und Angestellte des Krankenhauses sowie des Ärztehauses, der<br />

K<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik, der Psychologischen Ganztagsbetreuung, der Hebammenschule<br />

und der umliegenden Arztpraxen, zur Entlastung des Viertels Schlüt<strong>in</strong>gstraße bis<br />

Richard-Wagner-Straße. Von dort direkte Anb<strong>in</strong>dung an Werseradweg<br />

Wiederherstellung sämtlicher abgängiger Brücken!<br />

Alle Schulen, K<strong>in</strong>dergärten und Museen von der Triangel aus zu begehen. Dort<br />

Ausstellungen etablieren<br />

Erzählstationen zur Geschichte der Gebäude und <strong>Ahlen</strong>s.<br />

Ausbau des Radfahr- und Fußwegenetzes unter Berücksichtigung der<br />

Bedürfnisse und der Sicherheit e<strong>in</strong>er älter werdenden Bevölkerung und von<br />

K<strong>in</strong>dern, mit Augenmerk auf Abmessungen von Rollatoren, E-Mobilen und<br />

K<strong>in</strong>derwagen<br />

Erhöhung der Taktzahlen und Verbesserung der Anb<strong>in</strong>dung an andere<br />

öffentliche Verkehrsträger<br />

Teilnahme an City-Ticket der Bahn wie Hamm, Münster und Osnabrück<br />

Ferienpark auf Schacht 3 mit Anb<strong>in</strong>dung an Schacht 1 / 2 oder wenigstens<br />

Voraussetzungen für Ferienpark schaffen.<br />

Bioreaktor (Mikroalgen für CO2-Aufnahme) auf Zeche oder an Kläranlage<br />

Bionic- und Nano-Exper<strong>im</strong>ente <strong>im</strong> Phänomexx<br />

Erzählstationen zur Fischpopulation, zu Pflanzen-, Baum- und Tierbeständen<br />

entlang der Triangel.<br />

Öffnung aller Kle<strong>in</strong>gärten<br />

Anschreiben sämtlicher Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong>Ahlen</strong>. Die Menschen wollen angesprochen<br />

werden!<br />

„Stadthallen-See": Aufweitung der Werse als <strong>in</strong>nerstädtisches Retentionsbecken<br />

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E - Anhang<br />

und Rastplatz am Werseradweg; Fontäne zur Sauerstoffanreicherung; Stellplätze<br />

für Fahrräder; Außengastronomie (bewirtschaftet durch Stadthallengastronomie).<br />

E<strong>in</strong> weiterer Hochseilgarten / Outdoorklatteranlage wäre sicherlich für die<br />

bestehende Kletteranlage / Kletterzentrum „BigWall“ nicht förderlich.<br />

Aufarbeitung der Fläche Schacht III zu e<strong>in</strong>em Freizeitpark mit Unterkünften und<br />

eventuellem Veranstaltungszentrum<br />

E<strong>in</strong> weiterer Anziehungspunkt könnte ebenfalls die Herrichtung der alten<br />

Masch<strong>in</strong>enhalle von Schacht I / II zu e<strong>in</strong>er Event Discothek werden.<br />

Veranstaltungen mit bis zu 1500 Gästen wären – erst recht vor dem H<strong>in</strong>tergrund<br />

e<strong>in</strong>es Freizeitparks – realistisch. Die gegebenen räumlichen Verhältnisse<br />

schreien geradezu nach e<strong>in</strong>er phantasievollen Umgestaltung. Entsprechende<br />

Beispiele gibt es <strong>im</strong> Ruhrgebiet zu Hauf!!<br />

E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Innenstadt <strong>in</strong> die Gartenschau<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Bürgerforums<br />

gezielte E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung verschiedener gesellschaftlicher Gruppen (Migranten,<br />

Senioren, Jugend)<br />

Berücksichtigung vorliegender Planungen und Konzepte<br />

K<strong>in</strong>ospot, um Jugendliche zu erreichen<br />

vorhandene Grünanlagen e<strong>in</strong>beziehen (Pflegenotstand!)<br />

Seilbahn zwischen Kolonie und Osthalde<br />

Wersestadion als Eventort e<strong>in</strong>beziehen<br />

Bergbauhistorie thematisieren<br />

Energie thematisieren<br />

Glasaufzug auf Schacht 2<br />

Über Beteiligung Bürger <strong>in</strong> die Verantwortung e<strong>in</strong>beziehen<br />

Sportliche Angebote ausbauen<br />

LandesStadtSchau<br />

<strong>in</strong>novative Energieerzeugung: Oberflächenwasserkraftwerke, Unterwasser-<br />

Turb<strong>in</strong>en<br />

Demonstration verschiedener Pflanzen, z.B. seltene Pflanzen, Heilpflanzen,<br />

Pflanzen als Rohstoff, Nahrungspflanzen, Pflanzen mit wenig Wasserverbrauch;<br />

Fragen thematisieren: Wie funktioniert / was bedeutet ökologische<br />

Landwirtschaft? Was ist nachhaltige Forstwirtschaft?<br />

elektrisch unterstützte Lastenräder für e<strong>in</strong>e „Gartenschau auf Rädern“, ggf. mit<br />

e<strong>in</strong>er Brennstoffzellen betriebenen Schube<strong>in</strong>heit<br />

Eigene Internetseite mit Onl<strong>in</strong>e-Forum / -Ideenkasten e<strong>in</strong>richten<br />

Informationen durch Postwurfsendung, nicht alles <strong>im</strong> Internet<br />

Davids | Terfrüchte + Partner 157


<strong>Ahlen</strong> <strong>im</strong> <strong>Trialog</strong><br />

<strong>Landesgartenschau</strong> <strong>2017</strong><br />

www.landesgartenschau<strong>2017</strong>-ahlen.de

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