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.- 99 -der 'Physiker' und "Chemiker" die Schüler in die moderne Welt des20. Jahrhunderts;dem rigorosen Rationalisten, dessen unerbittlicherMaßstab die zur Logik reduzierte Vernunft 1st,steht der weitaus wendigere,sich seines Erfolgs auf der Grundlage demgegenüber durchauspragmatischerer Erkenntnisweisen sichere Naturwissenschaftlerder Jetztzeit gegenüber. Denn im Zentrum der Bildungsvorstellungender schulischen Vertreter der exakten Naturwissenschaften stehtdie selbstgewählte Aufgabe, solche Fertigkeiten und FähigkeitenzU ' vermitteln, die einen modernen Naturwissenschaftler im vorherrschenden,die reale Arbeitstätigkeit allerdings weitgehendidealisierenden Fremd- und Selbstbild auszeichnen.So dominieren bei den fachlichen Bildungszielen jene, in denen esum die "Einführung der Schüler in die Denk- und Arbeitsweisen" bzw.die "Methoden der Physik" oder gar um die Einübung "naturwissenschaftlichenDenkens" ganz allgemein geht. Die hierin' zum Ausdruckkommende theoretische Orientierung des Wissenschaftsverständnissesprägt mindestens ein Viertel aller Zielnennungen, während nur jedezehnte Nennung auf die Vermittlung fachlicher Kenntnisse abzielt,die zudem meist auf eine eher theoretisch-systematische Betrachtungdes fachwissenschaftlichen Wissens ausgerichtet sind ("Vorstellungender Grundprinzipien und Theorien der Physik", "Vermittlung deswichtigen Grundwissens", "Grundbegrif~ verstehen"). Au: h die Betonungfast schon wissenschaftstheoretischer und -methodologischerProbleme des Fachs - etwa wenn "der elementare Zusammenhang zwischenGrundbegriff und Axiom", die "Vorausberechenbarkeit" der Natur und"die Unterscheidung Modell/Wirklichkeit" bewußt gemacht werden soll- verweist auf ausgeprEigt strukturell-theoretische Wissenschaftsambitionender Physik- und Chemielehrer. Neben der Vertrautheit mitsolchen theoretischen und metatheoretischen Problemen der Wissenschaft,deren Beherrschung von einem Hochschulabsolventen wahrscheinlichweitaus eher als schon von einem spezialisierten Industrie-,physiker verlangt wird, werden dem Schüler zusEitzlich noch fachlichrezeptiveFähigkeiten abverlangt, die ihm als kundigem Laien einnachvollziehendes Verständnis naturwissenschaftlicher Erkenntnisseermöglichen sollen ("Einblick in die physikalischen Vorgänge",Erklären von Naturphänomen" , "exemplarische physikal'ische Zusammenhängeerkennen").

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