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12.07.2015 Aufrufe

.- 83 -engen Zusammenhang mit Umweltproblemen stellen. Die "Mathematiker"hingegen scheinen vor allem die Vermittlung kognitiver Fähigkeitenals ihre Hauptaufgabe zu betrachten, wobei sie anscheinend glauben,damit sowohl für andere Wissenschaftsdisziplinen wie auch für dieBewältigung des Alltags entscheidende Grundlagen zu legen. Die"Fremdsprachler" wiederum sehen neben der Vermittlung 'sprachlicherFertigkeiten in ihren Fächern offenbar die Möglichkeit gegeben, Einblickein die ges"llschaftYichen Verhältnisse ihrer Bezugsländer zUgeben. Dabei artikulieren sie diese Zielvorstellungen vergleichsweisedetailierter als die "Historiker" und die "Politologen", denen eseher um die Entwicklung ganz allgemeiner (geistiger) Einstellungenin Hinblick auf die Gesellschaft geht. Die "Sportler" schließlichbetrachte"! es als Kern ihrer zukünftigen Lehreraufgabe, die körperlicheEntwicklung ihrer Schüler voranzutreiben, wobei sie die Bedeutungdieser Aufgabe im Gegensatz zu den Vertretern der Gesellschaftswissenschaftenrelativ konkret auf den beruflichen und privatenSozialbereich der Schülerindividuen beziehen.Keinerlei nennenswert tiber die mittlere Abweichung vom Durchschnittsprofilhinausgehende Zielgewichtungenlassen indes die zukünftigenDeutschlehrer erkennen. Die Verteilung ihrer Bildungsintentionenauf die 17 Zielkategorien entspricht weitgehend der desDurchschnitts aller Fächer, und so ist es denn auch kein Wunder,daß eine Ähnlichkeitsanalyse-der Fächerprofile auf der Basis desquadratgemittelten Profilabstandes 9) (Tabelle 4) Deutsch als dasjenigeFach ausweist, dessen didaktisches Profil zu allen anderenProfilen die relativ größten Ähnlichkeiten aufweist.9) Al itsmaß der Profile kann der mittlere ProfilabstandA ~.9 2D = ;n: t... .. l."-Vj} verwendet werden, wobei JS. und Yi die relativenBesetzungszahlen der 17 Inhaltsbereiche der jeweils verglichenenFächer sind.

- 84 - -Tabelle 4FachQuantitativer FächervergleichAbstand der didaktischen ProfileBiologie Mathem. Deutsch Fremdspr. Pol./Gesch. SportPhys./Chem. 1Ö 8 8 11 11 11Biologie - 9 6 8 12 11_Mathem. - - 8 11 12 12Deutsch - - - 7 8 9Fremdspr. - - - - 13 11Pol./Gesch. - - - - - 9Besonders eng scheint der Zielzusammenhang des Deutschunterrichts mitden auch untereinander relativ profilähnlichen Fächern Biologie undFremdsprachen ~u sein, eine FächerverwandSchaft, die im herkömmlichendidaktischen Verständnis einigermaßen ungewohnt erscheinen muß.Ähnliches gilt auch für die anderen Profilabstände, die jedenfallskeine der gängigen Fächergruppierungen erkennen lassen.Damit sind die herkömmlichen Vorstellungen einer engen Zielverwandtschaftetwa der natur- oder kulturwissenschaftlichen Fächer untereinanderin Frage gestellt 10). Die in der Schulpädagogik unterstelltedidaktische Harmonie des Fächerkanons spiegelt sich jedenfallsnicht in den Gewichten wieder, mit denen die Lehrerstudentender verschiedenen Schuldisziplinen die möglichen Zielkategorienbelegen. Das braucht allerdings nicht zu bedeuten, daß sich die ge- ­mäß Tabelle 3 ausgemachten Zielschwerpunkte - die Wissenschaftsorientierungder exakten und die Umweltorientierung der lebendigenNaturwissenschaften, das Kopfprimat der Mathematik und das Körperprimatdes Sports, die gesellschaftliche Wissensvermittlung in denFremdsprachen und die gesellschaftliche Einstellungsbildung in Politik10) Die sich aUfdrängende Vermutung, daß sich in- den Abständen derdidaktischen Profile möglicherweise die schulische Fächerhierarchiereproduziert - mit dem Hauptfach Deutsch in der Mitte und den NebenfächernPolitik/Geschichte und Sport ganz außen, läßt sich leidernicht durchgängig belegen.

- 84 - -Tabelle 4FachQuantitativer FächervergleichAbstand der didaktischen ProfileBiologie Mathem. Deutsch Fremdspr. Pol./Gesch. SportPhys./Chem. 1Ö 8 8 11 11 11Biologie - 9 6 8 12 11_Mathem. - - 8 11 12 12Deutsch - - - 7 8 9Fremdspr. - - - - 13 11Pol./Gesch. - - - - - 9Besonders eng scheint der Zielzusammenhang des Deutschunterrichts mitden auch untereinander relativ profilähnlichen Fächern Biologie undFremdsprachen ~u sein, eine FächerverwandSchaft, die im herkömmlichendidaktischen Verständnis einigermaßen ungewohnt erscheinen muß.Ähnliches gilt auch für die anderen Profilabstände, die jedenfallskeine der gängigen Fächergruppierungen erkennen lassen.Damit sind die herkömmlichen Vorstellungen einer engen Zielverwandtschaftetwa der natur- oder kulturwissenschaftlichen Fächer untereinanderin Frage gestellt 10). Die in der Schulpädagogik unterstelltedidaktische Harmonie des Fächerkanons spiegelt sich jedenfallsnicht in den Gewichten wieder, mit denen die Lehrerstudentender verschiedenen Schuldisziplinen die möglichen Zielkategorienbelegen. Das braucht allerdings nicht zu bedeuten, daß sich die ge- ­mäß Tabelle 3 ausgemachten Zielschwerpunkte - die Wissenschaftsorientierungder exakten und die Umweltorientierung der lebendigenNaturwissenschaften, das Kopfprimat der Mathematik und das Körperprimatdes Sports, die gesellschaftliche Wissensvermittlung in denFremdsprachen und die gesellschaftliche Einstellungsbildung in Politik10) Die sich aUfdrängende Vermutung, daß sich in- den Abständen derdidaktischen Profile möglicherweise die schulische Fächerhierarchiereproduziert - mit dem Hauptfach Deutsch in der Mitte und den NebenfächernPolitik/Geschichte und Sport ganz außen, läßt sich leidernicht durchgängig belegen.

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