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12.07.2015 Aufrufe

.- 61 -Kla s sif iziert man diese Bedenken nach den ihnen zu Grunde liegenden Abwehrmechanismen, so dominiert eindeutig der der Projekti on d e r eigenen Ängste auf die Studenten, etwa wenn das Arbeitsmat e r i al als zu theoretisch und angesichts seines auß~rfachlichenCharakt ers als zu arbeitsaufwendig charakterisiert ~ird."DieMe hrzahl der Studenten werden das Projekt überhaupt ablehnen"."Eine Diskussion über auch noch außerfachliche Dinge wird erstgar nicht in Gang kommen". "Man sollte keinen Zwang auf die Studentenausüben"(!).Eine andere Art der Abwehr äußert sich in dem Vorschlag, statteines Industriebetriebes ein Physikgroßlabor - gleich bekräftigtdurch ein konkretes Beispiel - zu besichtigen, oder in derSkepsis gegenüber der Ausweitung der Berufsperspektive auf andereals den Physikerberuf, oder auch in der Befürchtung, daß hierbeimoralische (und damit nicht "objektive") Wertungen ins Spiel kämen.Hier wird der Wunsch nach Rückzug in die anheimelnde "wertfreie"Welt eines .Physiklabors deutlich, der möglicherweise (im Sinned e r Bürmann'schen Fluchthypothese) durch eine grundlegende Angstvor allen "außerfachlichen Dingen" bestimmt wird.Abwehr liegt auch dem (schließlich erfolgreicheruVersuch zugrunde,das problematische P~ojekt in einen "Zw~henblock" auszulagernund an "interessierte Hochschullehrer" zu delegieren.Auf diese Weise gelingt es, die außerfachliche Störung und mitihr zugleich die daran interessierten Kollegen zu isolieren.Solche Abwehrtechniken haben lange Zeit die Bemühungen verhindert,soziale Dimensionen ins Fachstudium einzuführen. Gleichzeitigwirken sie sozialisierend im Sinne einer Festlegung der fachspezifischenAnpassungsnormen für die Studenten; denn durch die Einschränkungauf fachimmanente "objektive Fakten" verliert in derLernerfahrung der Studenten die soziale Dimension ihrer Tätigkeitzunehmend an Bedeutung.

- 62 -Das Ergebnis der Gespräche war insgesamt eine zwar erfolgreicheAbwehr d e r Veranstalter, das Projekt selber durchführen zu müs~sen, dies allerdings um den Preis des Zugeständnisses eines ein ~geschränkten ErprobungsprogramTIE . Hierin sollten solcheTutoriumsgruppen einbezogen werden, die sich mehrheitlichfür die Erprobung, b ereit fanden, für die sie dann aber in ihrerGesamthei t verbindlioh war. Dam'i t war zwar eine wichtige Voraus ­setzung unserers Projektes, nämlich dessert vollständige Integrationin den obligatorischen Studiengang,nur partiell erfüllt;doch erschien uns die zumindest interne Verbindlichkeitdes Projekt innerhalb der beiden Tutorengruppen, deren insgesamt25 Mitglieder sich mehrheitlich für eine Teilnahme ent ­schieden hatten, als a~sreichende Basis für eine erste Bewährungsprobeunserer Konzeption.6. Erste Erprobungserfahrungen6.1. Q~~_~~~E~~~~~E~~g~~~~Unter Berücksichtigung aller Bedingungen, die sich durch dieEinwände ßer Veranstalter des Integrierten Kurses ergaben, wurdefür die Erprobung die ursprüngliche Projektkonzeption infolgender Weise verkürzt: Zunächst sollten in einer halbstündigenGruppensitzung die Studenten von den Projektgruppen~itgliedernüber Aufbau und Zweck des Projektes informi~rt undfür zur Vorbereitung der Betriebsbesichtigung für Ku~zreferatezu folgenden Themen gewonnen werden: 1. Akkordarbeit, 2. Facharoeit,3. Ingenieurarbelt, 4. ~etriebshierarchie, 5. Interessenvertretung,6. ' Betriebsmaterialien.Nach viertägiger Vorbereitungs zeit 'auf der Basis der von uns zusammengestelltenMaterial~akete sollten innerhalb einer Doppe l ­stunde die Kurzreferate gehalten und in Hinblick auf die Erstellungein~s Fragen- und eines Beobachtung ~ katalogs für die Betrieb&besichtigung ausgewertet werden: Der Fragenkatalog sollte offi z i ender Betriebsleitung ~orgelegt werden, der Beobachtungskatalog demgegenüberlediglich den Studenten als Hilfe bei der Besichtigungdienen.

.- 61 -Kla s sif iziert man diese Bedenken nach den ihnen zu Grunde liegenden Abwehrmechanismen, so dominiert eindeutig der der Projekti on d e r eigenen Ängste auf die Studenten, etwa wenn das Arbeitsmat e r i al als zu theoretisch und angesichts seines auß~rfachlichenCharakt ers als zu arbeitsaufwendig charakterisiert ~ird."DieMe hrzahl der Studenten werden das Projekt überhaupt ablehnen"."Eine Diskussion über auch noch außerfachliche Dinge wird erstgar nicht in Gang kommen". "Man sollte keinen Zwang auf die Studentenausüben"(!).Eine andere Art der Abwehr äußert sich in dem Vorschlag, statteines Industriebetriebes ein Physikgroßlabor - gleich bekräftigtdurch ein konkretes Beispiel - zu besichtigen, oder in derSkepsis gegenüber der Ausweitung der Berufsperspektive auf andereals den Physikerberuf, oder auch in der Befürchtung, daß hierbeimoralische (und damit nicht "objektive") Wertungen ins Spiel kämen.Hier wird der Wunsch nach Rückzug in die anheimelnde "wertfreie"Welt eines .Physiklabors deutlich, der möglicherweise (im Sinned e r Bürmann'schen Fluchthypothese) durch eine grundlegende Angstvor allen "außerfachlichen Dingen" bestimmt wird.Abwehr liegt auch dem (schließlich erfolgreicheruVersuch zugrunde,das problematische P~ojekt in einen "Zw~henblock" auszulagernund an "interessierte Hochschullehrer" zu delegieren.Auf diese Weise gelingt es, die außerfachliche Störung und mitihr zugleich die daran interessierten Kollegen zu isolieren.Solche Abwehrtechniken haben lange Zeit die Bemühungen verhindert,soziale Dimensionen ins Fachstudium einzuführen. Gleichzeitigwirken sie sozialisierend im Sinne einer Festlegung der fachspezifischenAnpassungsnormen für die Studenten; denn durch die Einschränkungauf fachimmanente "objektive Fakten" verliert in derLernerfahrung der Studenten die soziale Dimension ihrer Tätigkeitzunehmend an Bedeutung.

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