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12.07.2015 Aufrufe

- 59 -5. RealisierungsproblemeUm diese zumindest rein zeitlich sehr zurückhaltende Konzeptionbei den Veranstaltern des Integrierten Kurses durchsetzen zukönnen, begannen wir sehr früh, auf den wöchentlich stattfindenden"Koordinationssitzungen der Gruppenleiter" unsere Vorstellungenzur Diskussion zu stellen. Dabei halfen uns die Erfahrungen,die schon bei derEinführung des Integrierten Kurses gemacht wurden:Zur Frage der Organisation und Umordnung der Fachinhalte gab esseinerzeit wenig Dissens; dagegen pOlarisierte sich die Diskussionan der "Politisierung" der -Studenten, an Sinn, Zweckund Möglichkeiten, den Studenten eine "gesellschaftliche Anschauungbeizubringen". Die Gegner bezweifelten, ob dies Aufgabe desGrundstudiums sei, meinten, das "individuelle Wachsen der Persönlichkeit"könne man nicht "aus der privaten Sphäre lösen" und"sei jedes Menschen eigene Sache"; was man dem Studenten beibringenmüsse, sei jedoch, "nicht nur zu lernen, sondern lernen, sichfür sein Studium zu interessieren".Von daher stieß die "Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Aspek.tein den Integrierten Kurs auf Ablehnung vor allem von Seiten derProfessoren, die unter Berufung auf ihre Verantwortung als Hochschullehrervorschlugen, statt dessen die gesellschaftspolitischenProbleme "neben dem Lernprogramm in kleineren Gruppen ... zu behandeln",wobei lediglich "interessierte Hochschullehrer und Mitarbeiterals persönliche Tutoren fungieren" sollten.Die Aufspaltung der Entscheidung in zwei Problembereiche, einen,der "jedes Menschen eigene Sache" ist und damit ungeklärt und un­~ntschiedenbleibt, und einen anderen, in dessen Mittelpunkt organisatorische-Fragen stehen, die ohne persönlichen Bezugbearbeitet und zu erfolgreichen und harmonischen Lösungen geführtwerden können, deutet auf das Vorhandensein starker, durch erfolgreicheAbwehr persönlicher und "riskanter" Probleme befriedigter

-60 -H3rmonisierungsbestrebuncen hin : Indem man die Lösung der mitden organisatorischen Prob l em'en verbundenen poli tischen Problemezur Sache " interessierter Hochschullehrer und Mitarbeiter"macht und sie "neben dem Lernprogramm ... behandeln" läßt ,bleibt doch das GefUhl gewahrt , an einer Lösung "konstruktiv"mitgewirkt und sie " zur Zufriedenheit aller" ("harmonisch" )gelöst zu haben.Um derartige Harmonisierungsbestrebungen in ihren negativen Wirkungenabzufangen und möglicherweise sogar positiv ,zu nutzen. versuchtenwir von "vornherein. die Veranstalter Uber Organisationsfragenin die Diskussion mit einzubeziehen. Die Gruppenleiterwurden durch ein Rundschreiben liber Begrlindung und Ziele des Projektsinformiert sowie liber den Stand der Vorbereitung und dieAbsicht der Arbeitsgruppe, mit den Veranstaltern gemeinsam diedamit verbundenen Probleme zu erörtern. Gleichzeitig wurde versucht,die Veranstalter persönlich fUr da ~rojekt zu motivieren,und zwar durch Hinweise auf das unharmonisierte Verhältnis vonpraxisferner Lehre und eigener Berufssituation, aber auch auf dievon den Studenten artikulierten Lernprobleme und ihren ,Wunsch,mehr von der Berufspraxis zu erfahren. Danach wurde' das Projektals konkreter 'AusfUhrungsplan vorgeschlagen .Wie erwartet wandte man sich in den verschiedenen Sitzungen vornehmlichden organisatorischen Fragen zu . Der vorgeschlagene Terminplanwurde eingehend untersucht und rasch flir "undurchfUhrba r"erklärt . Unser e AUffangstrategie war jedoch insoweit erfolgreich,als hieraus nicht eine ' generelle Ablehn~ng des Projekts resultierte,sondern in Identifikation mit der scheinbar nur organisatorischenProblematik ein eifriges He r umbasteln an den Projektdetailsanhob. Ihr~ grundlegende Abwehrha l tung~gen die ungewohnten An ­sprUche artikulierten die Veranstalter dabei in zahlreichen "Bedenken",ohne indes das Projekt als solches offen in Frage zustellen .

-60 -H3rmonisierungsbestrebuncen hin : Indem man die Lösung der mitden organisatorischen Prob l em'en verbundenen poli tischen Problemezur Sache " interessierter Hochschullehrer und Mitarbeiter"macht und sie "neben dem Lernprogramm ... behandeln" läßt ,bleibt doch das GefUhl gewahrt , an einer Lösung "konstruktiv"mitgewirkt und sie " zur Zufriedenheit aller" ("harmonisch" )gelöst zu haben.Um derartige Harmonisierungsbestrebungen in ihren negativen Wirkungenabzufangen und möglicherweise sogar positiv ,zu nutzen. versuchtenwir von "vornherein. die Veranstalter Uber Organisationsfragenin die Diskussion mit einzubeziehen. Die Gruppenleiterwurden durch ein Rundschreiben liber Begrlindung und Ziele des Projektsinformiert sowie liber den Stand der Vorbereitung und dieAbsicht der Arbeitsgruppe, mit den Veranstaltern gemeinsam diedamit verbundenen Probleme zu erörtern. Gleichzeitig wurde versucht,die Veranstalter persönlich fUr da ~rojekt zu motivieren,und zwar durch Hinweise auf das unharmonisierte Verhältnis vonpraxisferner Lehre und eigener Berufssituation, aber auch auf dievon den Studenten artikulierten Lernprobleme und ihren ,Wunsch,mehr von der Berufspraxis zu erfahren. Danach wurde' das Projektals konkreter 'AusfUhrungsplan vorgeschlagen .Wie erwartet wandte man sich in den verschiedenen Sitzungen vornehmlichden organisatorischen Fragen zu . Der vorgeschlagene Terminplanwurde eingehend untersucht und rasch flir "undurchfUhrba r"erklärt . Unser e AUffangstrategie war jedoch insoweit erfolgreich,als hieraus nicht eine ' generelle Ablehn~ng des Projekts resultierte,sondern in Identifikation mit der scheinbar nur organisatorischenProblematik ein eifriges He r umbasteln an den Projektdetailsanhob. Ihr~ grundlegende Abwehrha l tung~gen die ungewohnten An ­sprUche artikulierten die Veranstalter dabei in zahlreichen "Bedenken",ohne indes das Projekt als solches offen in Frage zustellen .

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