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12.07.2015 Aufrufe

- 32 -nung beider Fragen - die geschlos sene Frage geht der offeneh unmittelbarvoraus und prägt daher die freien Antworten entscheidend vor -z urückzuführen sein dürfte.Das zuvor nur i m Wege der immanent verg l eic henden Ana l yse der entsprechendenDirektfragen herausarbeitbare SoziaZkontakt defizit wird in derProjektionsfrage unerwartet ma s siv aTtikuliert. Fast ein Dritte l derBefragten stellen als s pezifisches Physikermerkmal deren Kontaktarmutheraus, aufschlußreich ergänzt durch Hinweise auf eine gewisse innereUnausgegl ichenheit bzw. Unsicherheit ("frustriert,i 31 %, "unsicher"20 %, dagegen "zufrieden" nur 12 %) sowie auf emotiona l e Defizite (Be ­setzung der Mer kma le "begeisterungsfähig"J ·"humorVOll,,33)J "spontan"mit nur 13 bis 4 %, jedoch "beherrscht" mit 21 %). Dem entsprechendie freien Antwortgruppen "frustriert, verklemmt, kontaktarm" und"entseelt, Maschine, gefühlskalt, unpersönl ich, Asketen" mit 10 %bzw. 4 % der Ansprachehäufigkeit 34 ). "Alles in a ll em also eher einUnglücksrabe als ein sozia les Vorbild", so könnte man die geballte Bestätigungder Def izithypot hese mit Bürmann 35 ) kommentieren. Hinzukommt, daß das kompensatorische Korre lat der genannten Persönl ichkeitsdefizite, die bislang durchweg positive Fach- bzw. Leistungsidentifikationder Naturwissenschaftler, in de~ Projektion durchaus nicht mehr50 gut wegkommt wie im Se lbstbild.Zwar kann man die Eigenschaft der "Arbeit samke it", mit e iner Ankreuzquotevon 52 % einsame r Spitzenreite r der gesamten (vorgegebenen) Merkmalsreihe,noch so oder so bewerten, und ähnl iches gi lt auch für denAntwortkomplex "arbeitsamer, eingeplanter., arbeiten unter LeistungsundZeitdruck",der mit 25 % Nennungen ebenfalls e inen ersten Rang(unter den frei formul ierten Merkmalen) einnimmt. Doch überwiegen unterden weiteren zu diese r Merkmalsgruppe gehörigen Antwortvorgaben33) Bezeichnenderwe i se rangie rt das Merkmal "ironis ch" mit 14 % vor "humorvoll"mit 11 %.34) Die freien Antworten weisen naheliege nde rweise durchweg e rheblich geringereAnsprachequoten als die geschlossenen Antworte n a uf .35) Jörg Bürmann (Anm.20) , S. 4 5 .

- 33 -("streberisch" 34. %~ Ilanpas5ungsbereitil 24 %, IIp'roduktiv'l 17 %)gewichtsmlßig eindsutig die Negativa. Noch drastischer sind in dieserHinsicht die freien Antworten, unter denen der Komplex "Fachidiotie,Facharroganz, Einseitigkeit" den zweiten Rang einn immt C17 %). Diecharakteristische Fixierung der Na~urwissenschaftler und Naturwissenschaftsstudentenauf ihre Arqeit wird also durchaus nicht nur positivgesehen: Di e mit ihr verbundene Fähigkeit zu karriereorientierter A~passungund entfremdeter Leistung wird v i elmehr als ein integraler Bestandteildes NaturwissenschaftlerCselbst)bildes betrachtet und dekuvriertdamit das vorgebl iche Sachinteresse zumindest partiell alssozialen Aufstiegswi lIen.Erscheint die aufstiegsorientierte Sachidentifikation in den bisherigenAntworten eher negatiV-angstVOll besetzt, so hat sie doch auchihre positiven Seiten. Indem die Auseinandersetzung mit der Sache nämlichzu besonderer geistiger Diszipliniertheit herausfordert - was inder geschlossenen Frage 28 % der Be.fragten zu der Kennzeichnung "reinrational" veranlaßt 36 ) und im freien Antwortkomplex "rationaler, vernünftiger,intelligenter, skeptischer, objektiver, logischer, realistischer,genauer" immerhin 16 % derselben vereint - vermittelt sieoffenbar eine gehörige Po~tion Selbst- und Statusbewußtsein. Zumindestschreiben jeweils ein rundes Viertel der Studenten ihren zukünftigenBerufskollegen diese Eigenschaften zu und weisen damit die Fluchtstrategieals zumindest in diesem Punkte durChaus erfolgreich aus.Damit finden sich alle Elemente der vorhergehenden Ana lyse .in dem Bild,das die Studenten von den professionellen Fachvertretern haben ~ wieder:Soziale und emotionale Defizite, aufstiegsbewußte Sachorientierung,verbissen-entsagungsreicher Leistungswille, kopfbetontes EI it~bewußtsein.Beide, Flucht- und Priesterhypothese, halten diesen Befundenstand, allerdings mit dem Unterschied, daß d i e Fluchthypothese eherdie defizitäre, die Priesterhypothese eher die e l itäre Cund damit tendenziellherrschaftl iche) Seite des naturwissenschaftl ichen Sozial isa-36) Auch hier fehlt allerdings nicht ein negativer Beigeschmack: 17 % der $tudentenhalten professionelle Physiker für besonders "dogmatisch".

- 33 -("streberisch" 34. %~ Ilanpas5ungsbereitil 24 %, IIp'roduktiv'l 17 %)gewichtsmlßig eindsutig die Negativa. Noch drastischer sind in dieserHinsicht die freien Antworten, unter denen der Komplex "Fachidiotie,Facharroganz, Einseitigkeit" den zweiten Rang einn immt C17 %). Diecharakteristische Fixierung der Na~urwissenschaftler und Naturwissenschaftsstudentenauf ihre Arqeit wird also durchaus nicht nur positivgesehen: Di e mit ihr verbundene Fähigkeit zu karriereorientierter A~passungund entfremdeter Leistung wird v i elmehr als ein integraler Bestandteildes NaturwissenschaftlerCselbst)bildes betrachtet und dekuvriertdamit das vorgebl iche Sachinteresse zumindest partiell alssozialen Aufstiegswi lIen.Erscheint die aufstiegsorientierte Sachidentifikation in den bisherigenAntworten eher negatiV-angstVOll besetzt, so hat sie doch auchihre positiven Seiten. Indem die Auseinandersetzung mit der Sache nämlichzu besonderer geistiger Diszipliniertheit herausfordert - was inder geschlossenen Frage 28 % der Be.fragten zu der Kennzeichnung "reinrational" veranlaßt 36 ) und im freien Antwortkomplex "rationaler, vernünftiger,intelligenter, skeptischer, objektiver, logischer, realistischer,genauer" immerhin 16 % derselben vereint - vermittelt sieoffenbar eine gehörige Po~tion Selbst- und Statusbewußtsein. Zumindestschreiben jeweils ein rundes Viertel der Studenten ihren zukünftigenBerufskollegen diese Eigenschaften zu und weisen damit die Fluchtstrategieals zumindest in diesem Punkte durChaus erfolgreich aus.Damit finden sich alle Elemente der vorhergehenden Ana lyse .in dem Bild,das die Studenten von den professionellen Fachvertretern haben ~ wieder:Soziale und emotionale Defizite, aufstiegsbewußte Sachorientierung,verbissen-entsagungsreicher Leistungswille, kopfbetontes EI it~bewußtsein.Beide, Flucht- und Priesterhypothese, halten diesen Befundenstand, allerdings mit dem Unterschied, daß d i e Fluchthypothese eherdie defizitäre, die Priesterhypothese eher die e l itäre Cund damit tendenziellherrschaftl iche) Seite des naturwissenschaftl ichen Sozial isa-36) Auch hier fehlt allerdings nicht ein negativer Beigeschmack: 17 % der $tudentenhalten professionelle Physiker für besonders "dogmatisch".

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