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- 24 -mit ihrer speziellen naturwissenschaftlichen "Begabung,,2S).Die Deutung des offenbar den Kern der mathematisch-naturwis senschaft -1 ichen Berufs identität au s machenden und zuglei c h einen gewi ssen Besonderheitsanspruch konstituierenden Fachinteresses al s Ausdruck einestendenziell p~ieste~haften Selbstverständnisses findet weitere Nahrungin der Frage nach den besonderen Anziehungsmomenten der Naturwissenschaft,nach den inhaltlichen Gründen des Fachinteres s es also.Die vorgegebenen Antworten auf diese Frage lassen s ich grob den z weiDimensionen Fortschritt und Objektivismus zuordnen. Wenn dab e i "dieErarbeitung gesellschaftl ichen Fortschritts" mit einer An kr e uzquot evon 38 %"knapp an erste r Stelle der Nennungen steht , so g ibt doch zudenken, daß das Item "Beherrschung der Natur (Macht)" v o n nur 1 0 %der Befragten bejaht wurde und damit das Schlußl icht in der Rangfolgeder positiv bewerteten As pekt e der Naturwi ssenschaft bildet, obwohlsich doch zumindest in unserer Gesellschaft der naturwissenschaftl icheBei"trag zum gesellschaft 1 ichen Fortschritt nahezu ausschl ießl ich a ufder zunehmenden Be herrschung de r Natur g ründet. Diese Diskrepanz magz um Tei 1 auf den ,unglückl ichen Antwortzusatz "(Macht)" zur ückzuführen25) Die angesichts des seinerzeitigen Diskussionsstandes der Studentenbewegunginsgesamt schon unerwartet hohe Inanspruchnahme des Begab ungskonstrukts istbei den Mathematikstuden~en nochmals besonders ausg e p~ägt. Mit einer Ankreuzquotevon 41 % (Physikstudenten 24 %) rangiert das Begabungsite~ unterden Studienwahlgründen bei ihnen .noch vor dem "frühzeitigen Interess~ anTechnik" (35 % gegenüber 48 % bei den Physikstudenten) . Setzt man diesen Befundin Beziehung mit der oben konstatierten Entsagungsrnentalität und dembei Mathematikstudenten ebenfalls überdurchschnittlich ausgeprägten Kopfarbeiter~nspruch(Anm.9 und 11) , so verdichtet sich der Eindruck, daß sich dleMath~matiker gleichsam als die Speerspitze der mathematisch-naturwissenschaftlichenGeistesaristokratie empfinden .Die frühzeitige Ubernahme des von der professionellen Mathematikerzunft nurallzu bekannten elitären Selbstverständnisses (siehe Anm . 10) schon durch diestudentischen Anf~ngssemester ist insofern bemerkenswert, als dies für dLeStudenten in Hinblick auf ihre psychisc he Standfestigkeit eher negative Auswirkungenzeitigt . So ist es gewiß kein Zufall , daß Zweifel an der _persönlichenEignung zum Studium gerade bei den Mathematikern (mit einer Ankreuzquotevon 52 %) an der Spitze der Gründe für einen potentiellen Studenfachwechselrangieren (und dies , obwohl das Gefühl der physischen Uberforderungnicht überdurchschnittlich ausgeprägt ist). Indem die Mathematikstudentenden Widerspruch zwischen den e litär - überzogenen Verständnisanforderungen ihrerLehrmeister und ihren eigenen Fähigkeiten durch die destruktive Infragestellungihrer je individuellen Facheignung zu lösen versuchen, sitzen sieletztlich nur i hrem eigenen Begabungsparadigma auf.
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