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- 18 -Passivität mit Abstand der Verweis auf die fehlende Zeit, wobei indesoffenb l eibt, ob dies nur als die in der Eile der Fragebogenbeantwortungnahel iegendste bzw. bequemste Ausrede oder als Bestätigung der konservativenStrategie vieler Lehrender zu bewerten ist, qua Leistungsdruckdie pol itlschen Aktivitäten der Studenten zu bremsen.Auffäll ig ist in die sem Zusammenhang der relativ große Fächerunterschied:Während die Physikstudenten, die sich schon in den vorhergehendenFragen fast durchweg (wenn auch nur ge ringfUgig) als r eform- undkritikfreudiger ausgewiesen hatten, nur zu 70 % auf das ZeitargumentzurUckgrelfen, sind es unter den (nichtaktiven) Mathematikstudenten86 %. Auch die am zweithäufigsten angefUhrte Entschuldigung, das Eingeständnisvon Redeschwierigkeiten "vor vielen Leuten", wird von denMathematikstudenten mit 38 % fast dopp.lt so häufig in Anspruch genommenwie von den Physikstudenten (20 %) und läßt damit unerwartet deut­I ich eine nicht unwesentl ich geringere Ausprägung der hochschul pol itisehenMögl ich- und Fähigkeiten der Mathematikstudenten erkennen . Diezweifellos ehrl ichste BegrUndung fUr die eigene Passivität -Interesse" -"keinzeigt demgegenUber keine fachspezifischen Unterschiede,rangiert aber (noch nach der um so vorgeschobeneren Entschuldigung, daßes keine Gruppe zur Vertretung gerade der eigenen Reformintentionengäbe) am Ende der BegrUndungsskala.Insgesamt läßt sich immerhin ein deutl ich sch l echtes Gewissen beidenen erkennen, die dasmathematisch-naturwissenschaftl iche Studiumzwar wegen seiner Studentenferne - und dies im doppelten Sinne derBedUrfnis- und Anschauungsferne - kritisieren, se lber aber derstudentenfeindl ichen Leistungsideologie ihrer Lehrer aufsitzen oderdiese zumindest als geeigneten Vorwand zur Legitimation ihrer konkretenReformpassivität Ubernehmen. Daß sie sich dem l ernfe indl ichenLeistungsdruck nur entziehen können, wenn sie ihre Aversionen gegendie didaktischen Verkehrungen der akademischen Lehre ganz konkretin hochschulpol itische Aktivitäten etwa in Richtung auf die Entwicklungvon Alternativen umsetzen, ist vielen zwar mehr oder weniger bewußt,doch noch zu wenig handlungsbestimmend: nach wie vor dominiert dieMacht des Fakti schen.

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