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- 106 -Versuch erkennen, Verständnis fUr die fremde Kultur zu wecken("kulturelles, landeskundliches Ver~tändnis", "Vermittlung einesfremden kulturellen Hinergrundes", "Kultur und Geschichte nahebringen"usw.). Weitere 16% der Unterrichtsziele thematisieren diegesellschaftlichen und politischen Probleme und Strukturen derfremden Gesellschaft ("Politisches System Englands", "SozialeProbleme", "Staatsaufbau", "Wissen Uber Politik und Wirtschaft"),zum Teil sogar mit dem Anspruch auf einen interkulturellen Vergleich("Unterschiede im geistigen-politischen und sozialen DenkenEngland-BRD~, "Vergleich mit deutschen Verhältnissen"). Hierbeispielt die in fast jedem vierte~ Unterrichts'ziel angesprochene Absichteine Rolle, "Verständnis und Toleranz einer fremden KulturgegenUber" zu entwickeln und "Vorurteile abzubauen".DemgegenUber wird sprach- und literaturwissenschaftlichen Themenso gut wie keine Bedeutung zugemessen: Ganze 4% aller Ziele entfallenauf diesen wissenschaftlichen Zielbereich. Dabei wird Uberdiesweder die Vermittlung allgemeiner wissenschaftlicher oderkognitiver Fähigkeiten noch gar die Problematik der gesellschaftlichenBedeutung der entsprechenden Hochschulwissenschaften,Anglistikoder Romanistik,angesprochen.Insgesamt iäßt dies alles das Ideal einer SchUlerpersönlichkeitdeutlich werden, die ihr Vorbild in dem libera~toleranten WeltbUrgerund Kosmopoliten findet, der nicht nur der gesellschaftlichen,politischen und kulturellen Entwicklung fremder Nationen und Kulturenkundig, sondern damit zug~ch auch zu einer distanzierten Betrachtungseiner eigenen Gesellschaft fähig ist. Nicht so sehr geseIlschaftswissenschaftlichesWissen Uber die eigene Gesellschaft,sondernvor allem die Kenntnis der Entwicklung fremder Gesellschaften befähigenden WeltbUrger zur Einsicht in die Probleme seines Landes undlassen ihn zum Vorreiter internationaler Verständigung werden.Auffällig ist, daß die Fremdsprachler in besonders rigider Weiseihre Bildungsziele nicht von irgendwelchen vermeintlichen Bildungserfordernissendes Individuums her begründen, sondern ihren Fachbildungsanspruchden Lernsubjekten unvermittelt entgegenstellen ..Nur 15% aller Unterrichtsziele thematisieren den Lebens- und Sozialbezugder Schüler bzw. deren individuelle Fähigkeitsentwicklung ,während im Schnitt der Fächer darauf 34% entfallen. Hierin wird einegewisse Uberlebtheit sprachlicher Bildung deutlich, die für eie

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