Das Verwöhnhaus
Das Verwöhnhaus
Das Verwöhnhaus
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028<br />
HArmonie in<br />
eternit<br />
Die fraktale Architektur<br />
des Gebäudes orientiert<br />
sich an den Bäumen<br />
und öffnet sich zum<br />
See hin<br />
H.o.m.e.<br />
Anmutig<br />
<strong>Das</strong> Gebäude fügt<br />
sich sanft in die<br />
Umgebung ein, die<br />
wahre Größe ist<br />
vom See aus nicht<br />
zu erfassen<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Verwöhnhaus</strong><br />
Mit einer großzügigen Villa am See samt<br />
Bootshaus und Steg hat sich ein Münchener<br />
Unternehmerpaar einen lang gehegten Traum<br />
erfüllt: ein höchst komfortables Wohlfühlhaus<br />
mit weitläufigem Wellnessbereich und vielen<br />
praktischen Finessen, die den Alltag verschönern<br />
TexT Daniela nowak FoTos tobias kreissl<br />
WoHnenmünchen<br />
H.o.m.e.<br />
029
DAs Zentrum<br />
Der große, in alle Himmelsrichtungen<br />
offene Wohnbereich nimmt fast das gesamte<br />
Erdgeschoss ein und strahlt dank der<br />
Naturmaterialien und des Holzbodens von<br />
Fendt viel Behaglichkeit aus. Der Esstisch ist<br />
eine Maßanfertigung vom Schreiner, die Esstisch-Stühle<br />
„Jason“ sind von Walter Knoll<br />
WoHnenmünchen<br />
030 H.o.m.e. H.o.m.e. 031
KocH(t)rAum<br />
Viel Platz bietet die<br />
Schreinerküche mit<br />
Einbaugeräten von Miele<br />
– der „Küchenvorbereitungsraum“<br />
verbirgt sich hinter<br />
einem der Einbauschränke<br />
losgelöst<br />
Die Treppe schwebt im<br />
Raum, die letzte Stufe<br />
schließt nicht mit dem<br />
Boden ab und vermittelt<br />
ein Gefühl der Freiheit. Die<br />
Holzskulptur ist ein<br />
Accessoire von Kokon<br />
WoHnenmünchen<br />
KAminfeuer<br />
Die tragende Wand<br />
beherbergt nicht nur<br />
integrierte Schränke,<br />
sondern auch einen<br />
Kamin. Werden die<br />
Vorhänge geschlossen,<br />
verwandelt sich der<br />
Relax-Bereich in ein<br />
heimeliges Separee<br />
032 H.o.m.e. H.o.m.e. 033
Perfekt fügt es sich in die Landschaft ein, das Seehaus in<br />
Seefeld am Wörthsee. Ton in Ton mit der Umgebung<br />
gehalten ist die Fassade des Hauses. Alles folgt einer<br />
großen Linie, nichts bricht heraus, auch die Garage<br />
bildet eine Einheit mit dem Gebäude, ist vollständig<br />
integriert. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite<br />
befindet sich ein Wäldchen, auf den Seegrundstücken<br />
ragen hohe Bäume hervor, denen die fraktale Architektur<br />
des Hauses folgt. Kein Klotz in der Landschaft, auf<br />
keinen Fall sollte das Haus vom See her dreigeschossig<br />
wirken – erfüllt wurden diese Vorgaben der Gemeinde<br />
durch eine Staffelung der Ebenen. <strong>Das</strong> Obergeschoss ist<br />
straßenseitig zurückgesetzt und durch Balkons zergliedert,<br />
so dass es schier aus dem Hang herauszuwachsen<br />
scheint. Durch die Farbgestaltung leuchtet die Villa auch<br />
nicht vom See aus, sie wird kaum wahrgenommen. Aus<br />
der Hecke entwickelt sich das Gebäude, steigt an zur<br />
Dachbegrünung über der Küche und setzt sich auf der<br />
Dachterrasse zum Schlafzimmer fort. Von außen ist<br />
nicht erkennbar, welche Größe sich hinter den Eternit-<br />
Platten verbirgt. Die Terrassenüberdachung zur Seeseite<br />
kragt ohne Stützen sieben Meter aus dem Gebäude<br />
heraus – eine bauliche Herausforderung.<br />
So durchgängig das Haus, so verschlungen waren die<br />
Wege, die zu seiner Entstehung führten. Es begann im<br />
Jahr 2002, als Gerald Vogl vorschlug, man könne doch<br />
ein neues Haus bauen. Seit Ende der 80er-Jahre bewohnte<br />
das Unternehmer-Ehepaar eine großzügige Doppelhaushälfte<br />
in Greifenberg am Ammersee, ein Haus mit<br />
Geschichte, das Haus, in dem der Sohn auf die Welt<br />
gekommen war – architektonisch nichts Besonderes, ein<br />
Haus eben, wie es sie Dutzende in den umliegenden Gemeinden<br />
gibt. Carola Vogl war anfangs wenig begeistert,<br />
sie hing an dem alten Haus, das all die Erinnerungen an<br />
ein glückliches Leben beinhaltete. „Wir haben 22 sehr<br />
gute Jahre in dem alten Haus verbracht – das muss ein<br />
Neubau erst mal leisten“, sagt Carola Vogl. <strong>Das</strong> Ehepaar<br />
einigte sich auf eine grundlegende Renovierung des<br />
alten Hauses: neue Böden, neue Farben, neue Bäder,<br />
neue Küche, neue Möbel. Der Wunsch nach einem<br />
neuen Haus indes blieb – bei Gerald Vogl. Es war nicht<br />
die Notwendigkeit, die ihn trieb, sondern schlicht die<br />
Lust, noch mal etwas zu bauen. Vier Jahre später willigte<br />
Carola Vogl schließlich ein.<br />
Alles sollte perfekt sein – vom Grundstück über die<br />
Architektur bis hin zur Inneneinrichtung. Wer keine<br />
Eile hat, wie das Ehepaar Vogl, kann in Ruhe suchen<br />
und planen – und das taten sie auch. Ein Grundstück<br />
mit Seeblick sollte es für die passionierten Segler sein,<br />
in der Nähe des alten Hauses gelegen, großzügig und<br />
ruhig. In der Gegend gibt es viele Seen, größere und<br />
kleinere – zur Auswahl standen Wörthsee, Ammersee<br />
und Pilsensee. <strong>Das</strong> erste Grundstück in Inning am Ammersee<br />
war bald gefunden, die erste Planung in Auftrag<br />
gegeben – doch irgendwas passte nicht so ganz, sodass<br />
die Familie letztlich nicht unglücklich war, als sie von<br />
einem anderen Interessenten überboten wurde. Die<br />
Suche begann von Neuem – fündig wurden die Vogls<br />
in Wartaweil am Ammersee, ein sehr idyllisches Gebiet,<br />
bewaldete Strände, wenig Bebauung, alte Villen – das<br />
Architekturbüro Bembé Dellinger wurde mit der Planung<br />
beauftragt. Ganz begeistert war Carola Vogl von der<br />
Umgebung indes nicht, denn die Bundesstraße verläuft<br />
direkt an den Grundstücken. Wieder ließ sich das Paar<br />
überbieten – und fand schließlich den perfekten Ort für<br />
ein neues Zuhause in Seefeld am Wörthsee. Ein ca. 1.500<br />
WoHnenmünchen<br />
Die fArbe lilA<br />
Lila die Wand, lila das B&B-<br />
Sofa „Tufty-Time“ von Patricia<br />
Urquiola, lila die Seidenlampe<br />
von Aqua Creations –<br />
harmonisch Ton in Ton lädt<br />
der Wohnbereich zum<br />
Verweilen ein. Die Couchtische<br />
„Cairo“ sind von Baxter<br />
034 H.o.m.e. H.o.m.e. 035
AbgeDecKt<br />
Bei Nichtgebrauch verschwindet die<br />
Floating-Badewanne aus Corian unter<br />
einer passenden Lederabdeckung,<br />
die zugleich wohnliche<br />
Atmosphäre verströmt<br />
Quadratmeter großes Hanggrundstück, eingebettet in<br />
eine Umgebung geprägt von hohen Bäumen, sehr viel<br />
länger als breit, mit Bootshaus und zehn Meter langem<br />
Steg – „traumhaft“ ist da wirklich treffend.<br />
Die Überlegung, das dort bereits vorhandene, circa 30<br />
Jahre alte Haus zu sanieren, wurde schnell gekippt – zu<br />
weit lagen die Vorstellungen des Ehepaars und die sich<br />
bietenden Möglichkeiten des Gebäudes auseinander.<br />
Auch der Versuch, die bereits vorhandene Planung von<br />
Wartaweil, einen oktogonalen Entwurf, auf das neue<br />
Gelände zu übertragen, scheiterte, da die Gegebenheiten<br />
gänzlich andere waren. Also wurde von Grund auf neu<br />
geplant, wobei das Ehepaar dem Architekten Sebastian<br />
Dellinger freie Hand ließ. <strong>Das</strong> Modell des Hauses überzeugte<br />
auf Anhieb, auch die Gemeinde hatte wenig<br />
Ein wände, nur eine Linie musste etwas gekürzt werden.<br />
„Ohne das Modell, nur aufgrund der Grundrisse, hätte<br />
ich mich nicht von dem Entwurf überzeugen lassen“,<br />
sagt Carola Vogt. „Die Modelle sind für uns ein ganz<br />
wichtiges Instrumentarium, für jedes Projekt werden<br />
Abgestimmt<br />
Die Waschtische und Armaturen<br />
(Serie „MEM“) von Dornbracht<br />
bilden eine Einheit. Die<br />
Würfel hocker sind eine<br />
Auftragsarbeit vom Schreiner<br />
mehrere Modelle in verschiedenen<br />
Größen erstellt, bis hin zum<br />
Maßstab 1:50 mit Möblierung und<br />
abnehmbaren Dächern“, so der Architekt<br />
Dellinger. <strong>Das</strong> Architektur-<br />
Büro Bembé Dellinger ist in der<br />
Gegend gut bekannt und hat schon<br />
viele Projekte im Fünf-Seen-Land<br />
realisiert.<br />
„Die Idee der fraktalen Architektur<br />
orientiert sich an der Umgebung<br />
und an den Wünschen der Bauher-<br />
ren, die einerseits ein geradliniges<br />
Objekt wollten, andererseits auch<br />
großen Wert auf Behaglichkeit legten.<br />
Die freie Bauweise nimmt dem<br />
Objekt die Strenge, die ein rechteckiger<br />
Entwurf oft birgt“, erläutert<br />
der Architekt. Ein Ort zum Wohlfühlen<br />
– das schwebte Frau Vogl vor,<br />
und das ist auch im Inneren des<br />
Hauses feinfühlig umgesetzt.<br />
Offen – und dennoch Rückzugsmöglichkeiten<br />
bietend – erschließt<br />
sich das Gebäude dem Eintretenden<br />
bereits im Eingangsraum, der freien<br />
Blick auf den Wohnbereich und den<br />
See bietet. Die Böden sind durchgängig<br />
aus Holz, die Wände teils<br />
weiß, teils in einem dunklen Braunton<br />
gestrichen, der das Thema der<br />
Fassade wiederholt. Die Garderobe<br />
„Die freie Bauweise nimmt dem Objekt die Strenge“ sebasTian Dellinger, archiTekT<br />
verbirgt sich rechter Hand in einem<br />
Seitengang, der auch zum Gästebad,<br />
zum Home-Office und zur Garage<br />
führt. Schon werden kleine, sehr<br />
nützliche Details erkennbar: Gegenüber<br />
dem – belüfteten – Schuhschrank<br />
ist eine kleine Bank integriert,<br />
die sich bestens zum Anzie-<br />
hen der Schuhe eignet. Hinter der<br />
Spiegelwand ist ein Aufzugsschacht<br />
versteckt. „Noch braucht den keiner,<br />
aber wer weiß, was die Zukunft<br />
bringt“, erklärt die Bauherrin die<br />
vorsorgende Maßnahme.<br />
Die großzügig bemessene, offene<br />
Schreinerküche ist ebenfalls dunkel<br />
gehalten und fügt sich in die<br />
durchgängige Architektur ein. Wieder<br />
eines dieser Details: Ein Schrank<br />
lässt sich komplett aufklappen und<br />
beherbergt alle Utensilien, die zum<br />
Kochen benötigt werden – Töpfe<br />
und Pfannen, Öle und Gewürze,<br />
aber auch Kochlöffel, Pfannenwender<br />
und Co. „<strong>Das</strong> war eine dieser<br />
Ideen von Herrn Dellinger. Ich öffne<br />
beim Kochen die Schränke, mein<br />
Mann schließt sie hinter mir gleich<br />
wieder – und so ist das die perfekte<br />
Lösung – diese Schränke müssen sogar<br />
offen bleiben“, erzählt Frau Vogl.<br />
Die Scharniere des Schranks wurden<br />
in Zusammenarbeit mit einem<br />
bequem<br />
Details schaffen Atmo sphäre:<br />
wie hier der Platz, um sich die<br />
Schuhe anzuziehen – hinter<br />
dem Spiegel verbirgt sich ein<br />
Aufzugsschacht<br />
Tresorbauer entwickelt. Ein weiterer<br />
Schrank ist gar kein Schrank, sondern<br />
der Zugang zu einer Art Speisekammer,<br />
die aufgrund der Größe<br />
eher die Bezeichnung „Kochvorbereitungsraum“<br />
verdient. Der Raum<br />
ist ausgestattet mit Spüle, zweitem<br />
Kühlschrank und Weinschrank. Die<br />
Nische ist gar keine Nische, sondern<br />
eine Art Durchreiche nach draußen<br />
und kann von innen geöffnet werden,<br />
damit Einkäufe und Getränke<br />
nicht durch das Haus getragen werden<br />
müssen. Die Tür verbirgt sich<br />
außen hinter Eternitplatten und ist<br />
nicht als Tür erkennbar.<br />
Küche, Wohn- und Essbereich<br />
sowie Leseecke gehen nahtlos ineinan<br />
der über und lassen sich dennoch<br />
durch Vorhänge separieren.<br />
„Auch ein Vorschlag von Herrn<br />
Dellinger – so kann mein Mann<br />
ohne schlechtes Gewissen das Länderspiel<br />
ansehen, während ich mich<br />
in meine Bücher vertiefe“, sagt<br />
beWeglicH<br />
Die vollendete Entspannung:<br />
Im Sommer werden die mit<br />
Rollen versehenen Liegen („Slim<br />
Line“ von Dedon) einfach auf<br />
die Terrasse geschoben<br />
WoHnenmünchen<br />
Carola Vogl. Die trennende Wand zwischen Wohn- und<br />
Lesebereich ist eine tragende Wand, die zugleich den offenen<br />
Kamin, eine Bibliothek und tiefe Schränke beherbergt.<br />
Die Hausherrin genießt den Blick aus dem Fenster<br />
auf das Nachbargebäude – ein altes, nostalgisches<br />
Ferien häuschen aus Holz, das einen harmonischen<br />
Kontrast zur Villa des Unternehmerpaares eingeht.<br />
Ganz zufrieden ist sie mit dem Lesebereich allerdings<br />
noch nicht – die Sessel stammen aus dem alten Haus<br />
und fügen sich nicht so recht ins Ganze ein. <strong>Das</strong> ist für<br />
Sebastian Dellinger kein Problem. „Architektur ist für<br />
mich ein Prozess, der Stück für Stück den Gegebenheiten<br />
angepasst wird. Manches muss man erst vor Augen<br />
haben, bevor die richtige Idee kommt.“ Entsprechend<br />
viele Stunden hat das Ehepaar im Architekturbüro<br />
verbracht, ganze Abende diskutiert, um die optimale<br />
Lösung zu finden. Die Bauherren sind selbst in der Branche<br />
tätig und beschäftigen sich mit Gebäude technik.<br />
Doch um Berufliches nicht mit Privatem zu verquicken,<br />
hielten sie das eigene Unternehmen komplett aus dem<br />
Bauprozess heraus, auch die Gebäudetechnik wurde<br />
an Fremdfirmen vergeben. „Als Architekt baut man ja<br />
eigentlich lieber für Laien, aber bei den Vogls war das<br />
alles kein Problem, sondern ein sehr konstruktiver<br />
Prozess“, erinnert sich Sebastian Dellinger. „Oft war<br />
036 H.o.m.e. H.o.m.e. 037
WoHnenmünchen<br />
es so, dass wir nach vielen Überlegungen<br />
doch den ersten Vorschlag von<br />
Herrn Dellinger aufgegriffen haben<br />
– dann aber mit der Überzeu gung,<br />
die richtige Entscheidung getroffen<br />
zu haben“, sagt die Bauherrin.<br />
Im Wohnbereich ist sie mit der<br />
Farbgebung von Wand und Sofa<br />
nicht den Ideen des Architekten<br />
gefolgt. Sie wollte ein dunkles Violett,<br />
Sebastian Dellinger hätte ein<br />
dunkles Braun bevorzugt. „Aber<br />
es fügt sich ineinander, passt zur<br />
Sofalandschaft und zum Gemälde<br />
der Künstlerin Sabine Härting, und<br />
vor allem spiegelt es Frau Vogl wider<br />
und damit ist die Einheit gewahrt“,<br />
so der Architekt. <strong>Das</strong> Farbthema<br />
wird mit Sitzkissen im Essbereich<br />
nochmals aufgegriffen.<br />
038 H.o.m.e.<br />
relAx-AreA<br />
Wellness pur mit<br />
Sauna, Dampfbad<br />
und Fitnessraum<br />
mit direktem<br />
Zugang zum See<br />
Auch die Schiebetüren zur Terrasse<br />
hin lassen sich vollständig öffnen,<br />
die sieben Meter lange Terrasse ist<br />
vollständig überdacht, in das Dach<br />
ist nicht nur die Beleuchtung integriert,<br />
sondern auch Heizstrahler,<br />
sodass hier ein geschützter Freibereich<br />
entstanden ist, der auch im<br />
Frühjahr und im Herbst behaglichen<br />
Aufenthalt gestattet.<br />
Die Offenheit des Hauses setzt<br />
sich im Obergeschoss, dem Privatbe<br />
reich der Familie, fort. <strong>Das</strong> Bad<br />
ist offen gestaltet, eine bei Bedarf<br />
schließbare Schiebetür wahrt die<br />
Intimsphäre. Die Floating-Badewanne<br />
ist abgedeckt, da sie im<br />
Sommer selten benützt wird. Die<br />
Abdeckung verschwindet bei Gebrauch<br />
der Wanne in einer eigens<br />
HAus „V3“<br />
Wohnfläche: 442 m 2 bauherr: carola und gerald Vogl<br />
Architekten: bembé Dellinger ort seefeld am Wörthsee<br />
dafür vorgesehenen Nische. Während im Gästebad im<br />
Erdgeschoss hinter dem Waschtisch der Holzboden<br />
fortgesetzt wird, wurden im Obergeschoss und im Wellnessbereich<br />
Mosaiken verwendet. Die Dusche bietet<br />
freien Blick auf den See, so kann der Tag in Ruhe und<br />
in Entspannung beginnen. Dem Bad vorgelagert ist ein<br />
kleiner Balkon.<br />
Die Grenze der Offenheit wurde bei der Hausherrin<br />
beim Schlafzimmer erreicht – hier wollte sie einen eigenen,<br />
abgetrennten Raum haben. Entstanden ist ein funktionaler<br />
Raum, der vergleichsweise klein ausgefallen<br />
ist und ebenfalls Zugang zu einem Balkon gewährt. Im<br />
Obergeschoss befindet sich noch der Ankleidebereich<br />
sowie ein Raum, der als Wäschezimmer genutzt wird, bei<br />
Bedarf aber mit wenig Aufwand zu einem Gäste- oder<br />
Kinderzimmer umgewandelt werden kann.<br />
Im zum Garten hin ebenerdigen Untergeschoss ist ein<br />
großzügiger Wellnessbereich mit Fitnessgeräten, Sauna,<br />
Dampfbad, Wellness-Dusche und Bad mit direktem Zugang<br />
zum See integriert. Der Bereich ist auch zur Unterbringung<br />
von Gästen geeignet – in einem Schrank verbirgt<br />
sich ein Gästebett. Auch die zahlreichen Badegäste<br />
im Sommer nutzen den Wellnessbereich. Ebenfalls im<br />
Untergeschoss befindet sich eine Einliegerwohnung mit<br />
offener Küche, Bad und Schlafzimmer, die derzeit vom<br />
22-jährigen Sohn des Hauses bewohnt wird. Der Zugang<br />
zu den Funktionsräumen wie Heizung, Skikeller und<br />
kleiner Werkstatt, die sich unter der Garage befinden, ist<br />
in die Wandschränke auf dem Treppenabsatz integriert.<br />
Vom Wellnessbereich gelangt man über eine großzügige<br />
Terrasse in den Garten und zum See. Die Bepflanzung<br />
der Außenanlagen hält sich schlicht im Hintergrund,<br />
die Atmosphäre wird von den hohen Bäumen und dem<br />
See bestimmt.<br />
Es ist ein Ort zum Wohlfühlen geworden, mit einer<br />
räumlich komplexen Struktur, die sich aber dennoch<br />
geradlinig und klar darbietet. Ein durchgängiges Gebäude,<br />
das eine sehr hohe Wohnqualität bietet. So ist<br />
Carola Vogl der Abschied vom alten Haus weniger<br />
schwergefallen, als sie ursprünglich dachte – „und<br />
das Kinderzimmer, in das ich meinen Sohn als Baby<br />
hineingetragen habe und das er jetzt als erwachsener<br />
Mann verlassen hat, werde ich für immer in meinen<br />
Erinnerungen behalten.“<br />
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