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Wundheilung - DGfW-Akademie

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254 AUS DER PRAXIS<br />

Weiterbildung der Initiative chronische Wunde (ICW)<br />

Auf Grundlage des Curriculums der ICW lehren ebenfalls mehrere<br />

Anbieter, nachdem ihnen von der ICW, durch Prüfung des<br />

Lehrganges, die Anerkennung zugesprochen wurde. Diese Anerkennung<br />

setzt die praxisnahe Vermittlung der im ICW- Curriculum<br />

benannten Themen voraus. Geprüft werden Stundenplan, Dozentenqualifikation<br />

bzw. deren beruflicher Werdegang. Auch können<br />

nach Rücksprache einzelne Skripte, bzw. Präsentationen zu<br />

den Kernthemen gefordert werden (3). Die Prüfungsfragen werden<br />

von Anbietern erstellt und bei der gemeinsamen Anerkennungsund<br />

Zertifizierstelle von PersCert TÜV und ICW eingereicht. Der<br />

Prüfungsfragensatz wird dann aus diesem Pool generiert und dem<br />

Prüfungsgremium des Schulungsträgers zur Verfügung gestellt.<br />

Die gemeinsame Anerkennungs- und Zertifizierstelle von ICW und<br />

PersCert TÜV hat seit 2008 die Zertifikate auf 5 Jahre befristet.<br />

Damit soll die Aktualität des Wissens und die fachliche Qualifizierung<br />

der Wundexperten bzw. Pflegetherapeuten gesichert werden.<br />

Dazu müssen jährlich acht Fortbildungspunkte eingereicht werden.<br />

Gegen eine Gebühr, deren Höhe noch nicht festgelegt ist, erhält<br />

man ein aktualisiertes Zertifikat, das erneut für fünf Jahre gilt.<br />

Bislang ist in den veröffentlichten Unterlagen der ICW respektive<br />

der gemeinsamen Anerkennungs- und Zertifizierstelle von ICW<br />

und PersCert TÜV keine erneute schriftliche Prüfung vorgesehen<br />

(3). Eine Akkreditierung der ‚Zertifizierstelle von ICW und PersCert<br />

TÜV’ für den Bereich „Fachpersonal <strong>Wundheilung</strong> und Wundbehandlung“<br />

liegt nicht vor (vgl. Homepage TGA).<br />

Andere Weiterbildungen<br />

Der TÜV Rheinland, die <strong>Akademie</strong> für Wundmanagement ® , die<br />

Deutsche Diabetes Gesellschaft sowie die <strong>Akademie</strong> ZWM ®<br />

Kammerlander bieten ebenfalls Weiterbildungen im Bereich<br />

der Wundbehandlung an. Es lassen sich wenige Aussagen<br />

über die Curriculumsinhalte und deren Entstehung, in Bezug<br />

auf Evidenz- oder Konsensbasierung, treffen. Teilweise wird die<br />

damals im Internet veröffentlichte Version 0 des Curriculums<br />

der <strong>DGfW</strong> als Grundlage der Schulungen angegeben. Dieses<br />

ist seither aber kontinuierlich an den neuesten Stand der Wissenschaft<br />

angepasst worden und wird inzwischen nur den von<br />

der <strong>DGfW</strong> anerkannten Anbietern in Vollversion zur Verfügung<br />

gestellt. Die Zertifizierung ist im nicht-akkreditierten Bereich<br />

angesiedelt. Dies bedeutet, dass die Zertifizierungsstelle keiner<br />

weiteren Kompetenzüberprüfung durch eine Akkreditierungsstelle<br />

für die Personenzertifizierung im Bereich „Fachpersonal<br />

<strong>Wundheilung</strong> und Wundbehandlung“ unterliegt.<br />

Kosten der Qualifikation und Weiterbildungen<br />

Die Kosten der Qualifikationen und Weiterbildungen im Bereich<br />

der Wundbehandlung / des Wundmanagements sind sehr<br />

unterschiedlich. Auch die Kosten für die Rezertifizierung bzw.<br />

Aufrechterhaltung der Zertifikate unterscheiden sich in Art und<br />

Höhe (Tabelle 2).<br />

Diskussion und Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend lässt sich konstatieren, dass jeder, der an<br />

einer Weiterentwicklung seiner Fachkenntnisse im Bereich der<br />

Wundbehandlung interessiert ist, sich sehr genau über entstehende<br />

Kosten, den Aufwand für die Erlangung und die zukünftige Aufrechterhaltung<br />

des Zertifikats informieren sollte. Transparenz über<br />

angebotene Qualität, Kosten und Folgekosten sind wesentliche<br />

Merkmale eines objektiven Vergleichs und sollten ins Verhältnis<br />

mit der Aussagekraft des Abschlusses gesetzt werden. Die unterschiedliche<br />

Wertigkeit zwischen einem einfachen Anbieterzertifikat,<br />

einem Zertifikat einer Zertifizierungsstelle ohne Akkreditierung<br />

und einem gültigen Zertifikat von einer für den Bereich „Fachpersonal<br />

<strong>Wundheilung</strong> und Wundbehandlung“ akkreditierten Personenzertifizierungsstelle,<br />

sollten dabei ebenfalls Beachtung finden.<br />

Auch die Reproduzierbarkeit eines Systems kann ein Hinweis auf<br />

die Qualität sein. Wichtige Faktoren sind in diesem Zusammenhang,<br />

ob die Anbieter bzw. Träger von Bildungsmaßnahmen die<br />

Möglichkeit der freien Wahl der Zertifizierungsstelle haben oder<br />

an eine bestimmte Zertifizierungsgesellschaft gebunden sind. Akkreditierte<br />

Personenzertifizierungen führen in der Regel zu mehr<br />

Transparenz und Wettbewerb für den zu zertifizierenden Bereich.<br />

Die Akzeptanz der erworbenen Kompetenz in der interprofessionellen<br />

Zusammenarbeit, ebenso, wie die eigenen persönlichen Interessen<br />

sind weitere Indikatoren für die Wahl der Qualifizierung.<br />

Interessenkonflikt<br />

Die Autoren erklären, dass ein ideeller Interessenkonflikt im Sinne der<br />

Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editiors<br />

aufgrund Ihrer Mitgliedschaft und Position in der <strong>DGfW</strong> besteht.<br />

Korrespondenz<br />

Steve Strupeit<br />

Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg<br />

Alexanderstraße 1, 20099 Hamburg<br />

Telefon +49 40 28759842<br />

Fax +49 40 28759869<br />

E-Mail steve.strupeit@haw-hamburg.de<br />

Literatur<br />

1. Burckhardt M, Nink-1. Grebe B (2009) Die Bedeutung der akkreditierten Zertifizierung von Personen, die in der Wundbehandlung<br />

tätig sind. Zeitschrift für <strong>Wundheilung</strong>. 14 (3): 182-189.<br />

2. Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg.) (2009) Expertenstandard Pflege von Menschen mit<br />

chronischen Wunden. Entwicklung – Konsentierung – Implementierung. Osnabrück.<br />

3. Initiative Chronische Wunde (Hg) (2009): Downloads – Anbieter. Internet: http://www.ic-wunden.de/index.php?id=404<br />

(Stand 19.7.2009).<br />

4. Richtlinie für das Zertifizierungsverfahren für Personen, die auf dem Gebiet der <strong>Wundheilung</strong> und Wundbehandlung tätig<br />

sind (Fachpersonal <strong>Wundheilung</strong> und Wundbehandlung) Normatives Dokument. Version 5 Internet: http://www.tga-gmbh.<br />

de/indexphp?id=0030&idsub=4&kat=99909 (Stand 1.8.09)<br />

5. Strupeit S, Bauernfeind G, Goedecke F, Nink-Grebe B (2009) Spezialisierung aber wie!? Evidencebasierte Weiterbildung<br />

zur Verbesserung der Pflege und Lebensqualität von Menschen mit chronischen Wunden. Abstractband der Posterpräsentationen<br />

der 7. Internationalen Konferenz Pflege und Pflegewissenschaft – „Pflege – Wozu und wohin?“.<br />

Hinweis: Die Liste der Anbieter, welche für die Kostenaufstellung herangezogen wurden, können bei den Autoren abgefragt werden.<br />

Auf Grund der neutralen Darstellung wurde auf eine Nennung einzelner Anbieter verzichtet.<br />

ZfW 2009 · No. 4 · © <strong>DGfW</strong>

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