2.1 Energetik und Kinetik
2.1 Energetik und Kinetik
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Die Gleichgewichtskonstante K ist von der Temperatur abhängig.<br />
Sie wird durch Versuche ermittelt <strong>und</strong> kann für viele Reaktionen<br />
aus Tabellen entnommen werden.<br />
K> 1 bedeutet, dass die Endstoffe überwiegen. K~ 1 bedeutet,<br />
dass Ausgangs- <strong>und</strong> Endstoffe in vergleichbaren Mengen vorliegen.<br />
K< 1 bedeutet, dass die Ausgangsstoffe überwiegen.<br />
Diese gef<strong>und</strong>ene Gesetzmäßigkeit wird als das Massenwirkungsgesetz<br />
MWG bezeichnet. Durch Übereinkunft schreibt<br />
man die Konzentration der Endstoffe in den Zähler <strong>und</strong> die Konzentration<br />
der Ausgangsstoffe in den Nenner des Ausdrucks für<br />
die Gleichgewichtskonstante.<br />
Es muss hervorgehoben werden, dass es sich beim chemischen<br />
Gleichgewicht um einen dynamischen Zustand<br />
handelt: Die Gleichgewichtskonzentrationen sind konstant,<br />
weil die Geschwindigkeiten entgegengesetzt verlaufender Reaktionen<br />
gleich sind, <strong>und</strong> nicht, weil keine Vorgänge mehr ablaufen.<br />
Verschiebung der Gleichgewichtslage<br />
Die Lage des chemischen Gleichgewichtes kann durch Änderung<br />
der Reaktionsbedingungen (z. B. Konzentration eines<br />
Reaktionspartners, Druck bei Gasreaktionen, Reaktionstemperatur)<br />
verschoben werden. Die An- oder Abwesenheit eines<br />
Katalysators hat auf die Gleichgewichtslage keinen Einfluss,<br />
da ein Katalysator die Hinreaktion <strong>und</strong> die Rückreaktion<br />
in gleicher Weise beeinflusst. Die Zugabe eines Katalysators veranlasst<br />
jedoch ein nicht im Gleichgewicht befindliches System,<br />
dass es die Gleichgewichtseinstellung schneller vornimmt.<br />
Konzentrationsänderung: Durch Erhöhung der Konzentration<br />
eines der Ausgangsstoffe oder Erniedrigung der Konzentration<br />
eines der Endstoffe wird das Gleichgewicht auf die Seite der<br />
Endstoffe verschoben (v 1 > v 2). Die Gleichgewichtskonstante K<br />
bleibt unverändert.<br />
Druckänderung: Durch Erhöhung des Gesamtdrucks wird bei<br />
Gasreaktionen das Gleichgewicht auf die Seite mit dem geringeren<br />
Raumbedarf verschoben. Das kann die Seite der Ausgangsstoffe<br />
oder Endstoffe sein, je nachdem, auf welcher Seite der<br />
Reaktionsgleichung die Summe der Stoffmengen der Reaktionspartner<br />
geringer ist. Die Gleichgewichtskonstante K bleibt<br />
unverändert. Beispiel: Ammoniaksynthese (Haber – Bosch).<br />
Temperaturänderung: Durch Temperaturerhöhung wird bei<br />
exothermen Reaktionen das Gleichgewicht auf die Seite der Ausgangsstoffe,<br />
bei endothermen Reaktionen auf die Seite der Endstoffe<br />
verschoben. Die Gleichgewichtskonstante K wird verändert.<br />
<strong>Energetik</strong> <strong>und</strong> <strong>Kinetik</strong><br />
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