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2.1 Energetik und Kinetik

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Reaktionstypen<br />

74<br />

Iodwasserstoff entstehen. Die Reaktion ist jedoch nicht vollständig.<br />

Es bleibt stets eine gewisse Menge Wasserstoff <strong>und</strong> Iod<br />

übrig, die von der jeweiligen Reaktionstemperatur abhängt. Es<br />

stellt sich also bei jeder Temperatur ein Endzustand ein, in dem<br />

alle drei Stoffe in bestimmten Mengen vorhanden sind. Diesen<br />

Endzustand bezeichnet man als „chemisches Gleichgewicht“.<br />

Erwärmt man umgekehrt in einem Kolben Iodwasserstoff, so<br />

zerfällt auch dieser unvollständig. Es bildet sich wieder ein<br />

Gleichgewicht, in dem alle drei Stoffe in bestimmten Konzentrationen<br />

vorhanden sind. In der Reaktionsgleichung stellt man<br />

diesen Sachverhalt durch einen Doppelpfeil dar:<br />

H 2 +I 2 ∏ 2HI<br />

Die Entstehung eines chemischen Gleichgewichtszustandes (bei<br />

Gasreaktionen) lässt sich für den Reaktionstyp<br />

A+B∏ C+D<br />

leicht erklären.<br />

Mischt man die Stoffe A <strong>und</strong> B, so reagieren sie unter Bildung<br />

der Stoffe C <strong>und</strong> D. Die Geschwindigkeit dieser Reaktion (Hinreaktion)<br />

v 1 nimmt mit fortschreitender Reaktion ab, da A <strong>und</strong> B<br />

verbraucht werden <strong>und</strong> somit ihre Konzentration abnimmt. Die<br />

Rückreaktion beginnt langsam, da die Konzentrationen von C<br />

<strong>und</strong> D klein sind. Die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt aber im<br />

gleichen Maße, wie die Konzentration von C <strong>und</strong> D steigt, zu.<br />

v 1 =k 1 ·[A]·[B] v 2 =k 2 ·[C]·[D]<br />

Schließlich ist ein Zustand erreicht, bei dem beide Geschwindigkeiten<br />

gleich sind.<br />

v 1 =v 2<br />

Die Konzentrationen aller Reaktionsteilnehmer verändern sich<br />

nicht mehr. In den meisten Fällen sind aber die Konzentrationen<br />

der Ausgangsstoffe <strong>und</strong> der Endstoffe verschieden, da die<br />

Geschwindigkeitskonstanten k 1 <strong>und</strong> k 2 für die Hin- <strong>und</strong> Rückreaktion<br />

unterschiedlich groß sind.<br />

Setzt man für v 1 <strong>und</strong> v 2 die Geschwindigkeitsgleichungen ein,<br />

so erhält man:<br />

k 1 [A] [B] = k 2 [C] [D]<br />

k1 [C] [D] k1 [C] · [D]<br />

= =K K=[A]<br />

k2 [A] [B] k2 · [B]Ausgangsstoffe<br />

Endstoffe<br />

Der Quotient aus den Geschwindigkeitskonstanten der Hinreaktion<br />

k 1 <strong>und</strong> der Rückreaktion k 2 ist wieder konstant <strong>und</strong> heißt<br />

Gleichgewichtskonstante K.

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