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2.1 Energetik und Kinetik

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endotherm <strong>und</strong> trotzdem freiwillig verlaufen, ganz besonders<br />

bei höherer Temperatur. Der Gr<strong>und</strong> dafür ist, dass neben dem<br />

Streben nach minimaler Gesamtenergie eine weitere Tendenz,<br />

die Zunahme der „Unordnung“, für den Ablauf einer Reaktion<br />

bestimmend ist.<br />

Die Entropie S (Einheit: J/K) ist ein Maß für die Unordnung eines<br />

Systems.<br />

Die Vergrößerung der Entropie (∆S ist positiv) bei chemischen<br />

Vorgängen, z. B. durch Vermehrung der Teilchenanzahl oder<br />

durch Übergang vom festen (hohe Ordnung – Kristall) in den<br />

flüssigen oder gasförmigen Zustand, begünstigt den freiwilligen<br />

Ablauf dieses Vorganges.<br />

Von allen möglichen Zuständen eines Systems strebt die Natur<br />

den Zustand mit der höchsten Entropie an.<br />

Ob eine Reaktion freiwillig abläuft, wird deshalb sowohl durch<br />

die Reaktionswärme (∆H) als auch durch die entstehende<br />

Unordnung (∆S) bestimmt. Die Reaktionspartner versuchen ein<br />

Energieminimum zu erreichen, gleichzeitig streben sie aber<br />

auch ein Entropiemaximum an.<br />

<strong>2.1</strong>.2 Aktivierungsenergie <strong>und</strong> Katalyse<br />

Nun gibt es aber zahlreiche Fälle, in denen Stoffe, die energiereich<br />

sind <strong>und</strong> miteinander exotherm reagieren könnten, dies<br />

nicht tun. Solche Reaktionen werden als „gehemmt“ bezeichnet,<br />

man spricht von metastabilen Systemen. Ein Beispiel dafür bildet<br />

eine Mischung aus Wasserstoff <strong>und</strong> Sauerstoff (Knallgasgemisch),<br />

die ohne äußeren Anlass nicht explodiert, sondern eine<br />

Zündung (durch elektrischen Funken, Flamme oder einfach<br />

Wärme) benötigt. Solche Systeme brauchen zur Reaktion eine<br />

Zufuhr von Aktivierungsenergie. Dieses Verhalten lässt sich<br />

durch die Stoßtheorie anschaulich beschreiben.<br />

Stoßtheorie<br />

Es wird eine in der Gasphase verlaufende Reaktion zwischen<br />

den Molekülen H 2 <strong>und</strong> I 2 betrachtet:<br />

H 2 +I 2 ˝ 2HI<br />

Damit die beiden Moleküle reagieren können, müssen sie<br />

zusammenstoßen.<br />

Im Augenblick des Zusammenstoßes sind die vier Atome für<br />

kurze Zeit miteinander verb<strong>und</strong>en. Diesen Zustand bezeichnet<br />

man als den Übergangszustand. Hier kommt es zu einer<br />

<strong>Energetik</strong> <strong>und</strong> <strong>Kinetik</strong><br />

Ein freiwilliger<br />

Vorgang<br />

Vor der<br />

Vermischung von<br />

zwei Gasen<br />

Nach der<br />

Vermischung<br />

ΔS ist positiv<br />

H 2<br />

I 2<br />

Zusammenstoß<br />

der<br />

Ausgangsstoffe<br />

Übergangszustand<br />

2HI<br />

Endprodukte<br />

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