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Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

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ESRF<strong>in</strong> Grenoble – das Flaggschiff der europäischen <strong>Forschung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Synchrotronstrahlung</strong>1Belgien, Dänemark,<strong>Deutschland</strong>, F<strong>in</strong>nland,Frankreich, Großbritannien,Israel,Italien, Niederlande,Norwegen, Österreich,Polen, Portugal,Schweden, Schweiz,Slowakei, Spanien,Tschechische Republikund UngarnDie ESRF (European Synchrotron Radiation Facility) ist e<strong>in</strong>Vorbild europäischer Zusammenarbeit, an der sich 20 Jahrenach der Gründung 19 Staaten 1 beteiligen. Deren Forschernsteht e<strong>in</strong>e Röntgenstrahlungsquelle der Weltspitze zur Verfügung.Die Zahl der Publikationen <strong>in</strong> renommierten Zeitschriften,die auf <strong>Forschung</strong>en an der ESRF beruhen, steigt seit derGründung beständig und überschreitet heute 1.500 pro Jahr.56 % aller Veröffentlichungen europäischer <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellen<strong>in</strong> Nature und Science hatten <strong>in</strong> den Jahren 2006und 2007 ihren Ursprung <strong>in</strong> der ESRF. Auch bei neu deponiertenMolekülstrukturen liegt der Anteil der ESRF über 50 % <strong>in</strong>Europa und mehr als 20 % weltweit.Zu diesem Erfolg tragen hochqualifizierte Mitarbeiter undhochspezialisierte Experimentierstationen, e<strong>in</strong>e fortdauerndeWeiterentwicklung der Stationen, höchste Zuverlässigkeit imBereich der <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squelle sowie Innovationen<strong>in</strong> der Instrumentierung und Datenanalyse bei. Zudem steht denNutzern e<strong>in</strong>e weltweit e<strong>in</strong>zigartige Infrastruktur komplementärerLabors und erweiterter Instrumentierung zur Verfügung.Auch die vorbildliche Unterstützung durch ansässige Wissenschaftler,die jedes Experiment ausnahmslos betreuen, sowieGästehaus und Restaurant vor Ort spielen für die Attraktivitätder ESRF e<strong>in</strong>e wichtige Rolle.In 15 Jahren Nutzerbetrieb hat die ESRF so <strong>in</strong> vielen BereichenNutzergeme<strong>in</strong>den erweitert oder sogar erst neu erschlossen:Die Strukturbiologie, <strong>in</strong> der frühen Planung kaum erwähnt,ist e<strong>in</strong> Beispiel höchst effektiver Nutzung durch e<strong>in</strong>e weltweite,sehr umfangreiche Nutzergeme<strong>in</strong>de. Dies wurde auch durchweitreichende Automatisierung ermöglicht, die <strong>mit</strong> dem BESSY-Innovationspreis 2008 ausgezeichnet wurde. Sieben Experimentierstationenflankiert vom Zentrum für strukturelleBiologie (PSB – Partnership for Structural Biology) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Paradebeispielfür erfolgreiche <strong>in</strong>dustrienahe <strong>Forschung</strong> geworden– <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Nachfrage, die kaum befriedigt werden kann.Die Methoden der resonanten Kernstreuung und unelastischenRöntgentreuung waren bei der Gründung der ESRF geradeim Entstehen. Sie haben sich <strong>in</strong> der Folgezeit von e<strong>in</strong>erVision zu höchst erfolgreichen und produktiven höchstauflösendenSpektroskopien im Bereich der Dynamik und der magnetischenund elektronischen Eigenschaften <strong>mit</strong> Anwendungenauf nanoskalierte und neue Materialien (z. B. elektronischeBauelemente, Speicher, Supraleiter) und <strong>in</strong> der Geophysik, <strong>mit</strong>speziellem Augenmerk auf extreme Bed<strong>in</strong>gungen (Hochdruck,hohe und tiefe Temperaturen, hohes Magnetfeld), entwickelt.Heute gibt es an allen großen <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellensolche dedizierten Instrumente.Die hohe Qualität des Synchrotronstrahles und <strong>in</strong>novativeEntwicklungen spezieller Röntgenoptiken zur Mikro- bzw. Nanofokussierungsowie neuer (kohärenter) Bildverfahren befruchtenalte und neue Wissenschaftsgebiete und erschließenderen Nutzergeme<strong>in</strong>de. Als Beispiele s<strong>in</strong>d zu nennen die Mediz<strong>in</strong>,Paläontologie, Archäologie, Umweltwissenschaften undsogar die Weltraumforschung.Dank ihrer Stellung nimmt die ESRF heute e<strong>in</strong>e wichtigeRolle <strong>in</strong> der Strukturierung e<strong>in</strong>er Nutzergeme<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>, die sowohlgeographisch als auch im H<strong>in</strong>blick auf die Fachgebieteweit verstreut ist. Parallel dazu koord<strong>in</strong>iert die ESRF zunehmendländerübergreifende Projekte und den Transfer von Know-howzwischen <strong>Forschung</strong>se<strong>in</strong>richtungen und Universitäten.Als Großgerät steht die ESRF jedem Wissenschaftler e<strong>in</strong>esMitgliedslandes kostenfrei offen. 2.000 Vorschläge, die im Jahr2008 für Experimente e<strong>in</strong>gereicht wurden, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> erneuter Rekord.Parallel konnte die Zahl der Strahlzeiten und Experimente<strong>in</strong> fünf Jahren um rund 20 % gesteigert werden, so dass heutemehr als 4.000 Wissenschaftler jährlich die ESRF nutzen. Dabeiwird die Speicherr<strong>in</strong>ganlage über 5.000 Stunden jährlich genutzt,<strong>mit</strong> Raten für die Zuverlässigkeit von 97 % bis 99 %.48 <strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong>

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