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Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

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Röntgenstrahldiagnostik für e<strong>in</strong>zelne Pulse, Probenumgebungund -wechsel, Flächendetektoren sowie die Verarbeitung gewaltigerDatenmengen. Zusätzliche Anforderungen ergebensich aus der Erzeugung von FEL-Pulsen <strong>mit</strong> Wiederholraten biszu 5 MHz.Die wissenschaftliche Nutzung des European XFEL orientiertsich am Vorbild der ESRF (siehe Seite 48) <strong>mit</strong> den entsprechendenPeer-Review-Verfahren für die Auswahl der Experimente<strong>in</strong> den zur Verfügung stehenden etwa 4.000 Strahlzeitstundensowie <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er vergleichbaren Unterstützung derNutzergruppen.Der European XFEL wird als eigenständiges <strong>in</strong>ternationalesProjekt <strong>mit</strong> starker Anb<strong>in</strong>dung an das Helmholtz-Zentrum DESYrealisiert. Für den Bau und Betrieb der Anlage wird <strong>2009</strong> dieEuropean XFEL GmbH gegründet. An der GmbH s<strong>in</strong>d neben<strong>Deutschland</strong> (Bundesforschungsm<strong>in</strong>isterium sowie die LänderHamburg und Schleswig-Holse<strong>in</strong>) 13 weitere Staaten beteiligt.Neben <strong>Deutschland</strong>, dem als Sitzland e<strong>in</strong>e besondere Rolle zukommtund das e<strong>in</strong>e Beteiligung von etwa 50 % an denInvestitionskosten von 938 Millionen Euro hat, s<strong>in</strong>d Ch<strong>in</strong>a,Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien,Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanienund Ungarn die Partner dieses <strong>in</strong>ternationalen Großprojekts. DieEuropean XFEL GmbH wird etwa 300 Mitarbeiter haben und denAufbau und den Betrieb der Undulatoren, Röntgenstrahlsystemesowie der Experimentiere<strong>in</strong>richtungen und deren Infrastrukturbetreiben. Bau und Betrieb des supraleitendenBeschleunigers erfolgt durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationales Konsortiumvon Instituten <strong>in</strong> den beteiligten Ländern unter der Federführungvon DESY.Anfang Januar <strong>2009</strong> begann der Bau der unterirdischenBauwerke. Die Inbetriebnahme des European XFEL ist für dasJahr 2014 und die Aufnahme des Nutzerbetriebs an den erstensechs Experimentierstationen für Ende 2015 geplant.Die <strong>in</strong>ternationalen Partner s<strong>in</strong>d übere<strong>in</strong>gekommen, denEuropean XFEL <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ersten Phase <strong>mit</strong> reduzierten Merkmalenzu realisieren. Insbesondere sollen nur drei der fünf Undulatorenund Strahlführungen gebaut werden und lediglich sechsExperimentiere<strong>in</strong>richtungen ausgestattet werden. Zudem siehtdiese Phase weitere E<strong>in</strong>schneidungen vor, etwa <strong>in</strong> den Bereichenoptische Laser, Experimente<strong>in</strong>frastruktur und Detektoren.Die ersten sechs Experimentierstationen wurden 2008 vorgestellt:Die SPB-Station (S<strong>in</strong>gle Particles, clusters and Biomolecules)dient der Strukturbestimmung e<strong>in</strong>zelner Atome, Cluster,Biomoleküle, Viren und Zellen <strong>in</strong> der Gasphase <strong>mit</strong>tels ultraschnellerkohärenter Diffraktionsabbildung. MID (Materials Imag<strong>in</strong>gand Dynamics) zielt auf die Strukturbestimmung vonNanosystemen <strong>mit</strong>tels abbildender Verfahren und die Untersuchungvon Vorgängen auf der Nanoskala <strong>mit</strong>tels Photonenkorrelationsspektroskopie.An der Station FDE (FemtosecondDiffraction Experiments) werden zeitaufgelöste Untersuchungenultraschneller struktureller und elektronischer Dynamiken<strong>in</strong> Festkörpern, Flüssigkeiten und Gasen möglich se<strong>in</strong>. Die HED-Station (High-Energy Density matter) dient der Untersuchungvon Materie <strong>in</strong> extremen Zuständen. An der SQS-Station (SmallQuantum Systems) werden Wissenschaftler Atome, Ionen undCluster <strong>in</strong> starken Lichtfeldern <strong>in</strong>klusive nicht-l<strong>in</strong>earer Phänomeneerforschen können und SCS (Soft X-ray Coherent Scatter<strong>in</strong>g)ermöglicht die Untersuchung der Struktur und Dynamikvon Nanosystemen und biologischen Systemen <strong>mit</strong> Hilfe vonAbbildungs- und Spektroskopiemethoden.Auf <strong>in</strong>ternationalen Workshops diskutieren künftige Nutzer<strong>in</strong>nenund Nutzer des European XFEL zurzeit die Anforderungenan die Messstationen und die Experimentiermöglichkeiten.Seit 2007 f<strong>in</strong>det zudem e<strong>in</strong>mal im Jahr e<strong>in</strong> Nutzertreffenstatt, <strong>in</strong> dessen Fokus der Status und die Entwicklung des European-XFEL-Projektsstehen und an dem 250 Wissenschaftleraus 20 Ländern teilnehmen.Abbildungen:Visualisierung derErzeugung e<strong>in</strong>es Röntgenblitzes<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em der über100 Meter langen Undulatorendes European XFEL(DESY/European XFEL,hergestellt von Tricklabor/MarcHermann)<strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong> 47

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