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Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

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European XFEL<strong>in</strong> Hamburg und SchenefeldAn der Grenze zwischen Hamburg und der schleswig-holste<strong>in</strong>ischenStadt Schenefeld entsteht die <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>zigartigeRöntgenlaseranlage European XFEL, e<strong>in</strong> Freie-Elektronen-Laser für harte Röntgenstrahlung. Mit e<strong>in</strong>er Spitzenbrillanz, diemilliardenfach höher ist als die der heutigen Speicherr<strong>in</strong>gquellen,wird er Forscher<strong>in</strong>nen und Forschern verschiedener Wissenschaftsbereichesowie <strong>in</strong>dustriellen Nutzern aus der ganzenWelt e<strong>in</strong>zigartige Bed<strong>in</strong>gungen für ihre Untersuchungen bieten.Im Mittelpunkt steht die Erforschung von Nano- und Subnanostrukturenund deren Dynamik: Die kurzen Wellenlängen <strong>in</strong>der Größenordnung von Atomen (bis zu 0,085 Nanometer) unddie Kohärenz der Röntgenblitze gestatten die Untersuchung deratomaren Architektur von Biomolekülen, Werkstoffen und anderenMaterialien. Da jeder e<strong>in</strong>zelne Blitz nur weniger als 100Femtosekunden (billiardstel Sekunden) lang und ausreichendlichtstark ist, werden Momentaufnahmen von ultraschnellenVorgängen möglich – etwa von der Bildung oder Lösung chemischerVerb<strong>in</strong>dungen.Der European XFEL ist 3,4 Kilometer lang und hat weltweite<strong>in</strong>zigartige Eigenschaften. Supraleitende Beschleunigertechnologieermöglicht e<strong>in</strong>en Elektronenstrahl aus vielen Paketenund von besonders hoher Qualität. Der European XFEL bietetda<strong>mit</strong> als erster Röntgen-Freie-Elektronen-Laser die Möglichkeit,e<strong>in</strong>e extrem hohe Spitzenbrillanz pro Blitz <strong>mit</strong> hohen Wiederholratenvon 30.000 Blitzen pro Sekunde zu komb<strong>in</strong>ieren.Diese Komb<strong>in</strong>ation ist von großer Bedeutung für die Untersuchungbeispielsweise extrem schwacher Effekte oder extremverdünnter Systeme sowie für den gleichzeitigen Betrieb derExperimentierstationen an mehreren Strahlführungen.Der Beschleuniger liefert Elektronen <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Energie von17,5 GeV, die auf <strong>in</strong>sgesamt fünf Undulatoren verteilt werden.Drei davon s<strong>in</strong>d für die Erzeugung von FEL-Strahlung im Wellenlängenbereichvon 0,1 bis etwa 4 Nanometer ausgelegt, zweiweitere s<strong>in</strong>d für spontane, sehr harte Röntgenstrahlung bestimmt.Die fünf, bis zu 1.000 Meter langen Röntgen-Strahlführungen,be<strong>in</strong>halten Spiegel- und Monochromatorsystemeund münden <strong>in</strong> fünf große Experimentiergebiete, die jeweilsmehrere spezifisch ausgestattete Experimentierstationenaufnehmen können.Der Aufbau der Anlage ermöglicht e<strong>in</strong>e große Flexibilität.Dies ist von besonderem Vorteil, da der European XFEL e<strong>in</strong>igeJahre nach entsprechenden Anlagen <strong>in</strong> den USA und Japan(<strong>2009</strong> bzw. 2011) se<strong>in</strong>en Betrieb aufnehmen wird. Die Berücksichtigungder Erfahrungen dieser ersten Generation von Röntgen-Freie-Elektronen-Laser-Quellenkann zu verbessertenBed<strong>in</strong>gungen für Strahlparameter und den Nutzerbetrieb führen.Insbesondere sollen neue technische Lösungen (z. B. Impf-Konzepte für weiche Röntgenstrahlung oder Konzepte fürPulsdauern von wenigen Femtosekunden) <strong>in</strong>tegriert werdenkönnen.Die spezifischen Anforderungen von Experimenten <strong>mit</strong> FEL-Strahlung im Röntgenbereich erfordern zusätzliche <strong>Forschung</strong>und Entwicklung <strong>in</strong> den Bereichen Röntgenoptiken <strong>mit</strong> extremerFertigungsgenauigkeit sowie unter extremer Belastung,46 <strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong>

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