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Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

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DORIS III und PETRA IIIam Helmholtz-Zentrum DESY <strong>in</strong> HamburgBei DESY steht für Experimente <strong>mit</strong> harter Röntgenstrahlungder Speicherr<strong>in</strong>g DORIS III <strong>mit</strong> 33 Strahlführungen und 40Experimentierplätzen zur Verfügung. Der Speicherr<strong>in</strong>g DORIS IIIhat e<strong>in</strong>en Umfang von etwa 300 Metern und wird bei e<strong>in</strong>er Teilchenenergievon 4,45 GeV betrieben. Auf etwa 5.000 StundenMesszeit können hier Nutzer im Jahr zurückgreifen – größtenteilsfür Experimente <strong>mit</strong> harter Röntgen-, aber auch <strong>mit</strong> ultravioletterStrahlung. Diese <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squelle bietetsehr gute Möglichkeiten für Experimente, die e<strong>in</strong>en hohen Photonenflussim harten Spektralbereich benötigen wie zumBeispiel die Katalysatorenforschung oder die Materialwissenschaften.DORIS III wird jährlich von etwa 2.200 Wissenschaftlernund Ingenieuren für Experimente genutzt. Je e<strong>in</strong> Drittel derMessgäste arbeitet im Bereich der Strukturbiologie bzw. demder Materialwissenschaften, das restliche Drittel verteilt sichauf andere Wissenschaftsgebiete wie die Physik, Chemie, Umwelt-und Geowissenschaften sowie Mediz<strong>in</strong>.Die Experimente für Strukturbiologie werden hauptsächlichvon der Außenstation des europäischen Labors für MolekularbiologieEMBL (Heidelberg) betrieben, <strong>mit</strong> Beiträgen derUniversitäten Hamburg und Lübeck. E<strong>in</strong>en weiteren strukturbiologischerMessplatz unterhalten die Max-Planck-Arbeitsgruppenfür Strukturbiologie. Die Helmholtz-Zentren GKSS(Geesthacht) und GFZ (Potsdam) betreiben an DORIS III jeweilsspezialisierte Messplätze für die Material- und Geoforschung.Darüber h<strong>in</strong>aus experimentieren verschiedene Universitätsgruppen(vor allem aus Hamburg) an DORIS III – für die Nutzergeme<strong>in</strong>deund für ihre eigene <strong>Forschung</strong>.Ab dem Jahr 2010 wird bei DESY die neue <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellePETRA III für Experimente <strong>mit</strong> harter und sehrbrillanter Röntgenstrahlung an 14 Strahlführungen und etwa30 Experimentierplätzen bereitstehen.Der umgerüstete 2,3 Kilometer lange Speicherr<strong>in</strong>g PETRAIII, der bislang als Vorbeschleuniger für die Teilchenphysikdiente, wird die brillanteste Speicherr<strong>in</strong>g-Röntgenstrahlungsquelleder Welt se<strong>in</strong>. Nach vollständiger Inbetriebnahme sollPETRA III rund 5.000 Stunden Messzeit für Nutzerexperimenteanbieten. Für die Umrüstung wurden knapp 300 Meter desSpeicherr<strong>in</strong>gs komplett umgebaut und e<strong>in</strong>e neue 280 Meterlange Experimentierhalle errichtet. PETRA III wird <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Teilchenenergievon 6 GeV betrieben und energiereiche Röntgenstrahlungbis über 100 keV Photonenenergie <strong>mit</strong> besondershoher Leuchtstärke liefern. So wird diese Strahlung auf e<strong>in</strong>erFläche von e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Quadratmillimeter e<strong>in</strong>en ebensohohen Photonenfluss liefern wie DORIS III heute auf e<strong>in</strong>igenQuadratzentimetern.PETRA III wird exzellente <strong>Forschung</strong>smöglichkeiten für dieNanowissenschaften und die Nanotechnologie bieten, die extremkle<strong>in</strong>e Proben untersuchen und Informationen <strong>mit</strong> bishernicht erreichter Auflösung über die Anordnung der Atome gew<strong>in</strong>nenmöchten. Molekularbiologen werden an PETRA III auch<strong>mit</strong> Hilfe sehr kle<strong>in</strong>er Kristalle die dreidimensionale Struktur vonProte<strong>in</strong>en bestimmen können und da<strong>mit</strong> dabei helfen, derenFunktion im Organismus aufzuklären. Die sehr kle<strong>in</strong> fokussiertenRöntgenstrahlen an PETRA III werden es <strong>in</strong> Chemie, Umweltforschungund Materialwissenschaften unter anderemerlauben, Informationen über das Innere von Proben und Werkstücken<strong>mit</strong> sehr hoher räumlicher Auflösung zu messen, ohnediese dabei zu zerstören.Zum Bau und Betrieb der Strahlführungen an PETRA III tragendas EMBL (Strukturbiologie), das GKSS-<strong>Forschung</strong>szentrum(Materialwissenschaften), die Max-Planck-Gesellschaft, der <strong>Forschung</strong>sbereichGesundheit der Helmholtz-Gesellschaft sowiedie Universitäten Hamburg und Lübeck bei.Die externen Nutzer der DESY-Photonenquellen kommenzum größten Teil aus Universitäten, aber auch von außeruni-40 <strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong>

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