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Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

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Abbildung 1:Lichtmikroskopische Aufnahmee<strong>in</strong>es Bohrkernausschnittesaus e<strong>in</strong>ernatürlichen uranhaltigenAbbildung 1Lagerstätte (Mitte, Ausschnitt710 µm x 120 µm).Analyse radioaktiver SedimenteVerfahren zum Nachweis radioaktiver Elemente <strong>in</strong> der natürlichenUmwelt spielen e<strong>in</strong>e zentrale Rolle <strong>in</strong> den Umweltwissenschaften.Dies ist <strong>in</strong>sbesondere bei gesundheitlich kritischen Elementen,die aus natürlichen Uranlagerstätten oder nuklearen Endlagernentweichen können, der Fall.Um etwa die genaue Zusammensetzung natürlicher uranreicherSedimente zu untersuchen, nutzte e<strong>in</strong> Team um MelissaA. Dennecke die <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squelle DORIS III <strong>in</strong> Hamburg.In e<strong>in</strong>er Studie wurden <strong>mit</strong> Hilfe von mikrofokussierterRöntgenstrahlung hochauflösende Fluoreszenz-, Absorptionsspektroskopie-und Beugungsmessungen an Bohrkernen <strong>mit</strong>aktivem Material durchgeführt, welches aus der Nähe e<strong>in</strong>erUranlagerstätte <strong>in</strong> der tschechischen Republik stammt.Da<strong>mit</strong> ließ sich die Verteilung verschiedener Elemente(Eisen, Arsen, Uran), die Bestimmung der Valenzzustände derElemente bzw. e<strong>in</strong>e ortsaufgelöste, röntgenographische Bestimmungm<strong>in</strong>eralischer Phasen (Pyrit, Siderit, Arsenopyrit) <strong>in</strong>den Proben vornehmen. Studien von solchen sogenannten natürlichenAnaloga zu möglichen nuklearen Endlagern haben dasZiel, die Mechanismen für die Immobilisierung von Uran <strong>in</strong> Sedimentenzu identifizieren und zu charakterisieren. Langfristigsollen da<strong>mit</strong> zuverlässige Langzeitsicherheitsanalysen und dieEntwicklung <strong>in</strong>telligenter, mehrstufiger E<strong>in</strong>schlussverfahren zurEntsorgung nuklearen Abfalls ermöglicht werden.Aus den Ergebnissen dieses spezifischen Beispiels ist es gelungen,e<strong>in</strong>en der vorherrschenden Immobilisierungsprozessedes Urans zu identifizieren, das chemische Milieu bei der Entstehungdes Sediments abzuschätzen, und e<strong>in</strong>e thermodynamischeBeschreibung des Prozesses zu erstellen.Das Uran, das durch Witterungsprozesse aus nahe liegendenGranitformationen aufgelöst wurde, wird als sogenanntemobile hexavalente U(VI)-Spezies im Grundwasser transportiert.Das mobile U(VI) wurde am M<strong>in</strong>eral Arsenopyrit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em tieferliegenden anoxischen Horizont reduziert, wobei schwerlöslichestetravalentes U(IV) ausfiel und As(V) entstand.Abbildung 2+3:Aus den ortsaufgelöstenµ-Fluoreszenz- undµ-Diffraktionsmessungenlassen sich die Verteilungvon Elementen(Abbildung 2) undm<strong>in</strong>eralischen Phasen(Abbildung 3)rekonstruieren.WissenschaftlicheVeröffentlichungen:M. A. Denecke et al.,Environmental Science &Technology. 39, 2049(2005);M. A. Denecke et al.,Abbildung 2 Abbildung 3Spectrochimica Acta PartB 63, 484 (2008).<strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong> 21

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