12.07.2015 Aufrufe

Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

UMWELTWISSENSCHAFTENSpürnasen für die Umwelt<strong>Synchrotronstrahlung</strong> liefert wichtige Analysemethodenzur Untersuchung der Umwelt.E<strong>in</strong>e der großen Herausforderungen unserer Zeit besteht <strong>in</strong>der Erhaltung der Lebensbed<strong>in</strong>gungen auf unserem Planeten.Das Vordr<strong>in</strong>gen der Menschheit <strong>in</strong> nahezu jeden Bereich derBiosphäre sowie die tiefgreifenden Veränderungen unserer Umweltdurch technologische Prozesse erfordern e<strong>in</strong> umfassendesVerständnis komplexer Wechselwirkungen – <strong>in</strong> allen und zwischenallen Teilen unserer Umwelt. So verändert sich etwadurch die Produktion und anschließende Verteilung von natürlichnicht vorkommenden Materialien die Bioverfügbarkeit vielerStoffe. Neue Technologien wie die Nanotechnologieermöglichen die Kontrolle, aber auch die Verbreitung stetigkle<strong>in</strong>er werdender Objekte. Dem Nachweis dieser Materialienund Stoffe <strong>in</strong> der Biosphäre sowie der durch sie ausgelöstenProzesse kommt daher überragende Bedeutung zu.Analysemethoden <strong>mit</strong>tels <strong>Synchrotronstrahlung</strong> bietendurch ihre e<strong>in</strong>malige Komb<strong>in</strong>ation von Eigenschaften wie Multielementsensitivitätund hohe räumliche Auflösung e<strong>in</strong> universellesWerkzeug zur zerstörungsfreien Untersuchung von<strong>in</strong>dustriell oder natürlich erzeugten Materialen. Die zu untersuchendenMaterialien reichen dabei von nanoskaligen Objektenwie Partikeln aus extraterrestrischen Quellen und derBiosphäre (Aerosole, Bodenpartikel) bis zu tief vergrabenenMaterialien (E<strong>in</strong>schlüsse). Neben den klassischen anthropogenenQuellen (Bergbau, Nukleartechnologie) treten zunehmendneue Quellen etwa durch die rasch fortschreitende Entwicklungder Nanotechnologie <strong>in</strong> den Vordergrund.E<strong>in</strong> Bestandteil vieler Fragestellungen ist der elementspezifischeNachweis von Spurenelementen – wie beispielsweise <strong>in</strong>der Klima- und Paläoklimaforschung, der Geomikrobiologie,oder der Mediz<strong>in</strong> (Biom<strong>in</strong>eralisation). Wesentliche Aspekte s<strong>in</strong>ddabei die Bioverfügbarkeit und Langzeitstabilität, <strong>in</strong>sbesonderevon toxischen oder radioaktiven Materialen aus natürlichen und<strong>in</strong>dustriellen Quellen (siehe nebenstehendes <strong>Forschung</strong>sbeispiel).Dies erfordert den E<strong>in</strong>satz hochentwickelter analytischerVerfahren, die es erlauben, unterschiedliche Materialeigenschaftenvon der atomaren Ebene bis h<strong>in</strong> zu Teilchenagglomeratenzu erfassen.Im Bereich der Umweltwissenschaften kommt daher dieganze Bandbreite von <strong>Synchrotronstrahlung</strong>stechniken wieetwa den klassischen Methoden der Absorptions- und Fluoreszenzspektroskopie,der Spektromikroskopie, der Röntgenbeugungzur Phasenanalyse und Strukturbestimmung sowieabbildenden und tomographischen Verfahren zum E<strong>in</strong>satz.Spezialisierte Messplätze für die Anwendung von <strong>Synchrotronstrahlung</strong><strong>in</strong> den Umweltwissenschaften s<strong>in</strong>d an allen Quellenverfügbar (ANKA, BESSY II, DORIS III, ESRF, PETRA III) wieetwa die Messplätze zur Untersuchung radioaktiver Proben, INEbei ANKA und ROBL an der ESRF.Fragestellungen aus dem Bereich der Umweltwissenschaftenprofitieren un<strong>mit</strong>telbar von Verbesserungen verfügbarersynchrotronbasierter Charakterisierungstechniken. So lassenWeiterentwicklungen <strong>in</strong> der Strahlführung (Mikro- und Nanostrahlen,Energieauflösung) und Detektion (Multielementdetektoren,schnelle Flächendetektoren) e<strong>in</strong>e deutliche Verschiebungder Nachweisgrenzen bei höherer räumlicher Auflösungerwarten. Häufig ist der E<strong>in</strong>satz weiterer Methoden erforderlichund legt daher den gezielten Ausbau von<strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellen <strong>mit</strong> <strong>in</strong>tegrierten Laboratoriennahe, die e<strong>in</strong>e kontam<strong>in</strong>ationsfreie, umfassende Untersuchungkle<strong>in</strong>ster Probenmengen erlauben.Die Umweltwissenschaften stellen e<strong>in</strong>en rasch wachsendenBereich der Nutzung von <strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellendar, der zum Teil von Nutzern ohne spezifische Kenntnisse <strong>in</strong>Instrumentierung und Betrieb von Messplätzen getragen wird.Der adäquaten Betreuung der Nutzer <strong>in</strong> diesem Bereich kommtdaher große Bedeutung zu.20 <strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!