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Forschung mit Synchrotronstrahlung in Deutschland 2009 - SNI-Portal

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<strong>Synchrotronstrahlung</strong> –<strong>mit</strong> fast unerschöpflichem Potential<strong>Synchrotronstrahlung</strong> ermöglicht E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die belebteund unbelebte Welt von nicht gekannter Präzision. Insbesondereder extrem große Spektralbereich vom Infraroten bish<strong>in</strong> zu energiereicher Röntgenstrahlung und die untersuchbarenZeitskalen machen <strong>Synchrotronstrahlung</strong> zu e<strong>in</strong>em unerlässlichenWerkzeug für die moderne Wissenschaftslandschaft.Die <strong>Forschung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Synchrotronstrahlung</strong> ergänzt dabeiandere Techniken an Großlaboren (wie z. B. die Neutronenstreuung)und konventionelle Labormethoden (wie z. B. die Laserspektroskopie).Die Strahlung moderner Quellen ermöglicht vielfältige,<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är angesiedelte Anwendungen, die von e<strong>in</strong>erbreiten Nutzerschaft durchgeführt werden. Die <strong>Forschung</strong>sbereiche,die heutzutage von der <strong>Synchrotronstrahlung</strong> profitieren,erstrecken sich von der Physik über die Chemie,Materialforschung, Geo- und Umweltwissenschaften bis zuden Lebenswissenschaften Biologie und Mediz<strong>in</strong>. Weltweitwird heute beispielsweise die weit überwiegende Anzahlvon Prote<strong>in</strong>strukturen <strong>mit</strong> Hilfe von <strong>Synchrotronstrahlung</strong>entschlüsselt. Der <strong>in</strong> diesem Bereich gestiegene Bedarf nachExperimenten spiegelt sich <strong>in</strong> den weltweit neu aufgebauten<strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellen wider. Darüber h<strong>in</strong>aus istder Wunsch nach hochwertiger Strahlung vor allem h<strong>in</strong>sichtlichEnergie- und Ortsauflösung, Intensität, Brillanz,Polarisationsvariation und Zeitauflösung beständig gewachsen.Die stetig ansteigenden Nutzerzahlen unterstreichen dieNotwendigkeit und die Vorteile hochbrillanter <strong>Synchrotronstrahlung</strong>.Auf den Seiten 12 bis 37 dieser Broschüre wird anhand vonE<strong>in</strong>blicken <strong>in</strong> verschiedene Wissenschaftsdiszipl<strong>in</strong>en die Bedeutungder <strong>Forschung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Synchrotronstrahlung</strong> unterstrichenund deren <strong>mit</strong>telfristige Entwicklungen <strong>in</strong> den jeweiligen<strong>Forschung</strong>sfeldern diskutiert. Beispiele aus <strong>Forschung</strong>sarbeiten,die <strong>in</strong> führenden Wissenschaftsjournalen veröffentlicht wurden,beschreiben Ergebnisse zu aktuellen <strong>Forschung</strong>sthemen.Allerd<strong>in</strong>gs kann hier nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Ausschnitt aus der spannenden<strong>Forschung</strong> wiedergegeben werden.Moderne beschleunigerbasierte StrahlungsquellenWird die Bahn von Elektronen durch e<strong>in</strong> Magnetfeld gekrümmt,so senden die Teilchen elektromagnetische Strahlungaus. Je nach Energie der Elektronen und der Stärke des Magnetfeldeswird auf diese Weise <strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>mit</strong> verschiedenenWellenlängen und Intensitäten erzeugt.In Teilchenbeschleunigern für die Teilchenphysik ist diese<strong>Synchrotronstrahlung</strong> e<strong>in</strong> Ärgernis, denn die Elektronen verlierenbei dem Prozess Energie. Im Laufe der Zeit zeigte sichaber, dass <strong>Synchrotronstrahlung</strong> als Werkzeug genutzt werdenkann, das für die heutige <strong>Forschung</strong> unersetzlich ist.Dazu wurden R<strong>in</strong>gbeschleuniger gebaut, die <strong>mit</strong> speziellenMagnetstrukturen ausgestattet für die Erzeugung von hochbrillanter<strong>Synchrotronstrahlung</strong> optimiert wurden. Durchgeeignete Monochromatoren und Strahlführungssystemekann Licht e<strong>in</strong>er gewünschten Wellenlänge extrahiert und fürzahlreiche Experimente genutzt werden. An e<strong>in</strong>em R<strong>in</strong>gbeschleunigerkönnen auf diese Weise mehr als 50 Experimentegleichzeitig ablaufen.Mit dediziert für die Erzeugung von Röntgenlicht aufgebauten<strong>Synchrotronstrahlung</strong>squellen der sogenannten zweitenGeneration (z. B. DORIS III <strong>in</strong> Hamburg, BESSY I <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>)konnten ab Mitte der 1970er Jahre zahlreiche Experimente zurUntersuchung der kondensierten Materie <strong>mit</strong> <strong>in</strong>tensiverStrahlung unterschiedlicher Wellenlänge und variabler Polarisationdurchgeführt werden.Mit dem Aufbau von Strahlungsquellen der dritten Generation(z. B. ESRF, BESSY II, PETRA III), die sich durch stärkergebündelte Teilchenstrahlen und den E<strong>in</strong>bau von Undulatorenauszeichnen, ergab sich e<strong>in</strong>e drastische Steigerung der Leuchtstärke(Brillanz). Diese Steigerung resultiert daraus, dass die geladenenTeilchen e<strong>in</strong>e periodische Magnetstruktur durchlaufenund die dabei e<strong>mit</strong>tierte Strahlung sich kohärent überlagernkann. Die höhere Brillanz hat neue <strong>Forschung</strong>sfelder stimuliertund neue Experimente ermöglicht. So basieren unter anderemder Erfolg der mikroskopisch abbildenden Experimente oderauch die höchstauflösende Spektroskopie auf der hohen Brillanzdieser Quellen.10 <strong>Synchrotronstrahlung</strong> <strong>2009</strong>

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