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InterVIew: luca IanDolI<br />
▼<br />
16<br />
Professor luca Iandoli konzentriert sich in seiner arbeit auf die verbesserung der Bedingungen für Unternehmer in europa.<br />
„wir sollten<br />
Die positiven<br />
Aspekte einer<br />
reicheren, besser<br />
im GleichGewicht<br />
beFinDlichen welt<br />
erkennen.“<br />
Die Investition in IT-lösungen ist dabei seiner<br />
Meinung nach unabdingbar, um kleine Unternehmen<br />
innovativer und konkurrenzfähiger<br />
zu machen. „Der Vorteil der Entwicklung<br />
einer IT-Plattform ist, dass<br />
man dabei normalerweise die eigene<br />
Geschäftsstrategie neu überdenken<br />
und die eigenen Probleme usw. aus<br />
einem neuen Blickwinkel betrachten<br />
muss.“ Dabei führt er das Beispiel einer<br />
kleinen Schuhfirma in Italien an, die<br />
irgendwann anfing, eigene Software zu entwickeln,<br />
um Zeit und Geld zu sparen und Fehler<br />
zu vermeiden, nachdem die Produktion nach<br />
China ausgelagert worden war. Heute verkauft<br />
dieses Unternehmen nicht nur Schuhe, sondern<br />
bietet auch einen software-basierten Service zur<br />
Beschleunigung und Vereinfachung des Informationsaustauschs<br />
zwischen den Designern und<br />
den Herstellern an.<br />
Iandoli ist davon überzeugt, dass Technologie<br />
und unternehmerische Initiative Hand in Hand<br />
<strong>Intrum</strong> magazIne nr. 1 / 2012<br />
gehen. „Ein Sektor kann ohne den anderen nicht<br />
überleben,“ meint er und stützt sich dabei auf<br />
sein Elektronikstudium sowie seinen PhD im<br />
Management. „Ein Unternehmer ohne Technologie<br />
ist nicht sehr innovationsfähig; wohingegen<br />
ein Unternehmer ohne Geschäftssinn seine<br />
Innovationen nicht auf den Markt bringen kann.“<br />
Was die Probleme in Europa betrifft, sieht<br />
Iandoli eine deutliche Lösung vor sich. „Das<br />
Hauptproblem ist der interne Massenkonsum;<br />
die Mittelschicht gibt nichts aus. Wir müssen die<br />
Steuern für die große Mittelklasse und die KMU<br />
verringern, um ihr verfügbares Einkommen für<br />
den Konsum und auch für Investitionen zu erhöhen.“<br />
Parallel dazu, so meint er, muss<br />
der öffentliche Sektor umstrukturiert<br />
werden, um die Sozialhilfe produktiver<br />
und intelligenter zu gestalten.<br />
Außerdem meint er, dass es Unsinn<br />
ist, dass sich die Leute über die<br />
Verschiebung der Wirtschaftskraft<br />
in Zukunftsmärkte wie beispielsweise<br />
China Sorgen machen. „Es war ein Fehler<br />
von uns, unsere arbeitsaufwändige Industrie in<br />
diesem Umfang ins Ausland zu verlagern,“ gibt<br />
er zu. „Andererseits möchten die Mittel- und<br />
Oberschichten in den Schwellenmärkten jedoch<br />
Produkte und Dienstleistungen aus Europa haben<br />
und auch unseren Lebensstil übernehmen,<br />
was uns den Export in diese Länder ermöglicht.<br />
Da gibt es also jede Menge Wachstumschancen<br />
und wir sollten uns auf die positiven Aspekte<br />
einer reicheren und besser im Gleichgewicht<br />
befindlichen Welt konzentrieren.“ ◗<br />
fÜnf TippS ZUM<br />
ÜBErlEBEn DES<br />
wirTScHafTlicHEn<br />
Ein-<br />
BrUcHS fÜr<br />
UnTErnEHMEr<br />
1<br />
2<br />
Halten sie ihre Bilanzen in<br />
ordnung und versuchen<br />
sie, finanziellen stress zu<br />
vermeiden.<br />
streichen sie unnötige<br />
ausgaben, pflegen sie<br />
einen bescheideneren<br />
Lebensstil und seien sie fair zu<br />
ihren Mitarbeitern.<br />
3<br />
4<br />
achten sie darauf, dass sie<br />
ihre besten Leute halten<br />
und belohnen.<br />
Öffnen sie sich: erweitern<br />
sie ihr netzwerk, um die<br />
Beziehungen zu den innovatoren<br />
- universitäten, erfindern,<br />
online-Communities und innovativen<br />
Kunden - zu stärken.<br />
intensivieren sie die itnutzung<br />
und betrachten 5 sie it als Chance, um ihre<br />
geschäftsstrategie zu überdenken<br />
und Möglichkeiten zur<br />
verbesserung sowie innovationschancen<br />
zu entdecken.