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aber richtig - Studentenwerk Berlin

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Monatszeitschrift des <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong>20 GratismagazinNovember/Dezember 20053. JahrgangIn diesem Heft:- Interview mit DJ Tomekk- Studieren und Jobben- Praktikum, <strong>aber</strong> <strong>richtig</strong>- Kulturtipps- Berichte vom Campus


EditorialInhaltWas lange währt...Petra Mai-Hartung,Geschäftsführerin <strong>Studentenwerk</strong><strong>Berlin</strong>Ende Oktober hat sich der neue Verwaltungsrat des <strong>Studentenwerk</strong>s<strong>Berlin</strong> konstituiert, fast zehn Monate nach Inkrafttreten des neuen<strong>Studentenwerk</strong>sgesetzes. Die Leitungsstruktur des <strong>Studentenwerk</strong>swurde deutlich gestrafft und der studentische Einfluss gestärkt.Im neuen Verwaltungsrat sind sieben der insgesamt 14 stimmberechtigtenMitglieder Studierende.Der <strong>Berlin</strong>er Senat ist mit nur noch einem Mitglied aus der Senatsverwaltungfür Wissenschaft, Forschung und Kultur vertreten,wodurch der Einfluss des Landes erheblich reduziert wurde. Die<strong>Berlin</strong>er Hochschulen stellen drei Mitglieder, die Beschäftigten des<strong>Studentenwerk</strong>s einen Vertreter für den Verwaltungsrat. Neu ist dieBerufung von zwei Experten mit wirtschaftlichen, rechtlichen odersozialen Fachkenntnissen, diese werden sicher die Arbeit desVerwaltungsrats bereichern.Der Weg zur Konstituierung des neuen Verwaltungsrats war lang, nunsind alle wichtigen Positionen besetzt und das Gremium nahm seineArbeit auf. Es gibt viel zu tun: Das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> soll – trotzgesunkener und weiter sinkender Zuschüsse des Landes <strong>Berlin</strong> – zumDienstleister auf dem Campus ausgebaut werden. Die sinnvollePlanung und Verwendung der Mittel im Rahmen der Wirtschaftsplänewird den Verwaltungsrat genau so beschäftigen wie die strategischeOrientierung des Unternehmens in der <strong>Berlin</strong>er Hochschullandschaft.An dieser Stelle gilt mein Dank allen scheidenden Gremienmitgliedernfür ihre bisherige Arbeit und allen gewählten Verwaltungsratsmitgliedernfür ihre Bereitschaft, sich den neuen Aufgaben zu stellen.Das werkblatt wird Sie auch künftig über die Arbeit des Verwaltungsratsinformieren.Mit dem vorliegenden Heft wünsche ich Ihnen eine schöne Weihnachtszeitund für das neue Jahr 2006 viel Erfolg im Studium und imprivaten Leben.Bleiben Sie uns gewogen. Das nächste Heft erscheint im Januar 2006.Seite 4 -Seite 5 -Seite 6 -Seite 7 -Seite 8 -Seite 9 -Seite 10 -Seite 11 -Seite 12 -Seite 13 -Seite 14 -Meldungen und BerichteAktuelle Informationen aus dem<strong>Studentenwerk</strong>Meldungen und BerichteAktuelle Informationen aus dem<strong>Studentenwerk</strong>Besuch bei den HeinzelmännchenAuf der Suche nach einem Jobkönnen sie fast immer helfen.Wanted: WeihnachtsmännerDie Heinzelmännchen suchen auchdieses Jahr wieder444 MinutenWir begleiten die Umweltbeauftragtedurch einen Arbeitstag444 MinutenWir begleiten die Umweltbeauftragtedurch einen ArbeitstagHilfe für alle und Post der LeserNeben dem psychologischen Tippbietet diese Seite LeserpostDer gute RatDamit der Praktkumsplatz mehrwird als Kaffee kochen.DJ Tomekk im InterviewÜber sein Leben, seine Musik, seineEinflüsse und die MusikszeneKultur-TippsAlles fürs Ausgehfieber immatschigen NovemberAlles über Musik zum RenovierenBohren, dübeln, nageln? Wir wissen,welche Musik ihr dazu braucht!IhrePetra Mai-HartungImpressumHerausgeber: <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> und CAMPUSdirekt Direktwerbung GmbH Redaktion: Jürgen Morgenstern (verantwortlicher Redakteur,V.i.S.d.P.) Metronauten, Dorit Beyersdorf, ArGe Öffentlichkeitsarbeit Lektorat: Susanne ZweinigerGestaltung: genauso.und.anders° graphical wellness Satz und Layout: Stephan König, genauso.und.anders° graphical wellnessFotos: Stephan König, <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> Titelbild: photocase.comDruck: pRINTERwahnsinn, Gutenbergstraße 1-3, 95512 NeudrossenfeldKontakt: werkblatt, Hardenbergstr. 34, 10623 <strong>Berlin</strong>, Tel.: (030) 31 12 415, Mail: redaktion@werkblatt.deAnzeigen: CAMPUSdirekt Direktwerbung GmbH, Markgrafenallee 3c, 95448 Bayreuth, Stefanie König, Tel.: (0921) 78 778 59 86Das werkblatt erscheint in <strong>Berlin</strong>. Das werkblatt liegt an den <strong>Berlin</strong>er Hochschulen aus. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht dieMeinung der Redaktion wieder. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.studentenwerk-berlin.de.Editorial 3


Meldungen undBerichteGruppenbild der Azubis des <strong>Studentenwerk</strong>s beim KennlerntagAzubi-KennlerntagAnfang September 2005 fand im <strong>Studentenwerk</strong><strong>Berlin</strong> zum ersten Mal ein von derJugend- und Auszubildendenvertretung organisierterAzubi-Kennlerntag statt.Mit großer Zustimmung aller Azubis wurdezu Beginn des neuen Ausbildungsjahres zumgemeinsamen Frühstück eingeladen. Zielwar es, dass die kaufmännischen Azubis unddie Koch-Azubis sich besser kennen lernenkonnten.Die Betriebssozialarbeiterin Doris Henze, dieSchwerbehindertenvertreterin Marina Henke,die Frauenvertreterin Beate Dreyer und derPersonalrat, vertreten durch Volker Schatte,stellten sich und ihre Aufgaben kurz vor.Als neue kaufmännische Auszubildendewurden Doreen Bontke, Jana Buchholz undSascha Hanke und als Koch-Azubis AdisBajrovic, Oliver Bohm, Martin Förster, MarcelJanietz und Alexander Winter begrüßt. Wirwünschen viel Erfolg bei die Ausbildung![stw/Jugend- und AuszubildendenvertretungNicole Bensch]Auch Ihre Meinung ist gefragt!Das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> legt großen Wertauf die Meinung der Studierenden und fragtbei diesen nach:Ende Oktober/Anfang November 2005 fandeine Gästeumfrage in den <strong>Berlin</strong>er Mensenund Cafeterien statt. Die Zufriedenheit mitdem Angebot, die Bewertung von Qualität undService und die Beurteilung von Ausstattungund Ambiente standen dabei im Mittelpunkt.Aber auch die Mieterinnen und Mieter der<strong>Berlin</strong>er Studentenwohnheime bekommenPost vom <strong>Studentenwerk</strong>. Die Wohnsituation,der Service der Wohnheimverwaltungenund der Hausmeister, Hinweise und Kritikenwerden hierbei hinterfragt.Erstmalig findet ab Mitte November 2005 eineBefragung auf dem Campus der jeweiligenHochschulen statt. Die <strong>Berlin</strong>er Studierendensollen darüber Auskunft geben, warum sienicht die Mensa oder Cafeteria besuchenbzw. das Studentenwohnheim nicht als diegewünschte Wohnform ansehen.Dazu Petra Mai-Hartung, Geschäftsführerindes <strong>Studentenwerk</strong>s: „Das Feedback istwichtig, um das Angebot des <strong>Studentenwerk</strong>s<strong>Berlin</strong> noch besser den Anforderungen undWünschen der Studierenden anzupassen“.Also – mitmachen, denn Ihre Meinung zählt!Das werkblatt wird in der nächsten Ausgabeüber die Ergebnisse berichten.[stw]Bäume für <strong>Berlin</strong>Studierende engagierten sichfür eine lebenswerte Umwelt!Die Umweltorganisation Gaia organisierte am3. November 2005 zum Schiller-Jahr die Neupflanzungvon 30 Bäumen im Schiller-Park imWedding.Unter der Schirmherrschaft des RegierendenBürgermeisters, Klaus Wowereit, fand eingroßer Umwelt-Event statt, mit dem einZeichen für einen aktiven und bürgernahenUmweltschutz gesetzt wurde. In Zeiten vonUmweltkatastrophen bedeutet Umweltschutzauch Zukunftssicherung.Mit dem Erwerb von Baum-Gutscheinen imWert von fünf bis 100 Euro kann jeder zu derBegrünung der Straßen in seinem Kiezbeitragen.Die Umweltorganisation Gaia (altgriechischfür „Erde“) existiert seit über vier Jahren undsteht für eine Vision: Mehr Bäume für <strong>Berlin</strong>.Für Naturerlebnisse inmitten von Asphalt, Glasund Beton. Dafür unterstützt Gaia die <strong>Berlin</strong>erBezirksämter bei der Begrünung von Straßenund Parks. Überregional wurde Gaia seit demJahr 2003 bekannt für seine deutschlandweiterstmaligen Aktionen gegen die Miniermotte.Im Jahr 2004 hat Gaia dafür den Umwelt-Förderpreis der DBU (Deutsche BundesstiftungUmwelt) erhalten.Die Baum-Gutscheine können bei Gaia– „Bäume sind cool“ unter (030) 313 83 86 oderunter info@gaia-styles.de bestellt werden.[stw]Eröffnung des InfoPoints imBAföG-Amt verzögerte sichDie Eröffnung des angekündigten InfoPointsdes <strong>Studentenwerk</strong>s im BAföG-Amt Behrenstraßehat sich leider verzögert. Nunmehrsollen die Arbeiten im Laufe des November2005 abgeschlossen sein und der InfoPointeröffnet werden. Wie der stellvertretendeBereichsleiter Technik, Rolf Götze, mitteilte,bedurfte die Anfertigung spezieller Möbelund Einbauten, wie z.B. der mobilenGlastrennwand, längerer Lieferzeiten alsursprünglich angegeben. „Darüber hinausergaben sich Unwägbarkeiten bei derVergrößerung des Türdurchbruchs und beider Überarbeitung der Elektroanlage imErdgeschoss, die vor Baubeginn in dieser Formnicht vorhersehbar waren,“ so Herr Götze.Mit dem neuen InfoPoint sollen besonders fürStudierende an der Humboldt-Universität dieInformations- und Beratungsmöglichkeitenüber die Angebote des <strong>Studentenwerk</strong>s ausgebautwerden. Der InfoPoint in der TU-MensaHardenbergstraße 34 in <strong>Berlin</strong>-Charlottenburgregistriert seit seiner Eröffnung im April 2005bereits mehr als 30 000 Besucher, Tendenzsteigend.[stw]Internationale Gäste im<strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>Am 16. September 2005 besuchten norwegischeGäste vom Studentsamskipnaden in Åsdas <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>. Anlass war das 50-jährige Bestehen der norwegischen Schwesterorganisationdes <strong>Studentenwerk</strong>s. Fast diegesamte Belegschaft hatte sich auf einemBetriebsausflug nach <strong>Berlin</strong> begeben. Die Gästeinformierten sich über Aufgaben und Zieledes <strong>Studentenwerk</strong>s und besichtigten die TU-Mensa Hardenbergstraße.Im Oktober 2005 reisten Vertreterinnen undVertreter der NASPA, einer Hochschulorganisationim Süden der USA, nach Deutschlandund statteten am 18. Oktober 2005 auch dem<strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> einen Besuch ab.Gaia-Baumpflanzung zusammen mit Herrn Ströbele


Besonders interessierten sich die Teilnehmerfür die Möglichkeiten der Hochschulverpflegungin Mensen und Cafeterien und dasstudentische Wohnen. Zum Abschluss desAufenthalts in <strong>Berlin</strong> wurde eine Kindertagesstättedes <strong>Studentenwerk</strong>s besucht. [stw]Mitarbeiterbefragung im<strong>Studentenwerk</strong>Das <strong>Studentenwerk</strong> hat kürzlich eine Mitarbeiterbefragungzum Thema „Gesundheitund Arbeitszufriedenheit“ durchgeführt.Die Befragung wurde im Rahmen desbetrieblichen Gesundheitsförderungsprojektsdurchgeführt. Ziel der Aktion war es,Informationen über gesundheitsförderndeund gesundheitsbeeinträchtigende Aspekteder Arbeitssituation zu erhalten undentsprechende Verbesserungsmaßnahmenzu entwickeln.Die wichtigsten ErgebnisseDie meisten Beschäftigten sind mit ihrerArbeit überwiegend zufrieden. Dabeischätzen sie insbesondere ganzheitlicheArbeitsaufgaben sowie die fachliche Unterstützungihrer Vorgesetzten. Von denAngeboten und Produkten des <strong>Studentenwerk</strong>ssind sie überzeugt.Wie der Großteil der Bevölkerung leiden auchviele Mitarbeiter(innen) des <strong>Studentenwerk</strong>sunter Rückenschmerzen. Kopfschmerzenund Blutdruckprobleme sind ebenfalls nichtselten.Kritisch beurteilt werden die Themen „Einarbeitungin neue Aufgaben“, „Bürokratie“sowie „Zeitdruck“. Darüber hinaus bemängelndie meisten Beschäftigten „fehlendeAnerkennung“ und „geringe Entwicklungschancen“.Die Bezahlung gilt ebenfalls alsverbesserungswürdig.Im Vergleich mit anderen Unternehmenschneidet das <strong>Studentenwerk</strong> in punkto„Gesundheitszustand“, „Arbeitsfreude“ und„Selbstvertrauen“ positiv ab.[Doris Henze]Kurz & KnappWeihnachtsessen nicht verpassen:Ein wichtiger Termin im vorweihnachtlichemStress sollte keinesfalls verpasst werden: Am16. Dezember 2005 gibt es in allen Mensendes <strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong> das traditionelleWeihnachtsessen. In diesem Jahr stehenEntenkeulen auf dem Speiseplan.Umbau abgeschlossen:Pünktlich zum Start des Wintersemesters2005/2006 wurden Umbau undModernisierung der Cafeteria Garystraßeund der Speisenausgabe 1. Etage der MensaFU I in der Van’t-Hoff-Straße abgeschlossen.Beide Einrichtungen des <strong>Studentenwerk</strong>spräsentieren sich für ihre Gäste in einemneuen Gewand.Oktoberfest:Zum zweiten Mal fand in der CafeteriaCharlottenstraße 55 ein zünftigesOktoberfest statt. Dirk Dudanski und seinTeam hatten die Lederhosen und Dirndlangezogen und boten den Studierendenund Gästen der Cafeteria Schwammerl mitSemmelknödeln, Schweinshax’n, Wammerlmit Kartoffelknödeln und Radigemüse sowieAllgäuer Pilzpfnaderl mit Schupfnudeln an.Die Nachfrage war angesichts des Angebotssehr groß. Im kommenden Jahr soll es eineFortsetzung geben.[stw]Von Studenten für Studenten:Für Studierende der <strong>Berlin</strong>er Universitätenwurde das Internetportal www.nurberlin.deeingerichtet. Es bietet die Möglichkeit, andereStudenten kennen zu lernen, Partys zu feiernoder Meinungen und Informationen auszutauschen.[zwkbl]Fußballturnier der <strong>Studentenwerk</strong>e:Das diesjährige bundesweite Hallen-Fußballturnierder <strong>Studentenwerk</strong>e wurde AnfangOktober 2005 in Dortmund ausgerichtet.Zwar kam das <strong>Berlin</strong>er Team nicht über denletzten Platz hinaus, viel Spaß und Freudehat es dennoch gemacht. Joachim Schulzevom Fußball-Team: „Wir waren die Sieger derHerzen!“ Was will man mehr?![stw]Gedenktafel enthülltMit einer feierlichen Zeremonie wurde am 21.Oktober 2005 eine „<strong>Berlin</strong>er Gedenktafel“ fürden früheren gewählten <strong>Berlin</strong>er Oberbürgermeisterund Regierenden <strong>Berlin</strong>er BürgermeisterErnst Reuter am Studentenhaus amSteinplatz in <strong>Berlin</strong>-Charlottenburg enthüllt.Das Land <strong>Berlin</strong> und das <strong>Studentenwerk</strong><strong>Berlin</strong> erinnern mit dieser Tafel an den erstenWohnort Ernst Reuters im Studentenhausam Steinplatz, der damaligen „T<strong>aber</strong>naAcademica“, nach seiner Rückkehr aus demExil.[stw]Die „Radio-Fritzen“ im<strong>Studentenwerk</strong>„Bollmann“, die tägliche Mittagstalksendungauf Radio Fritz, der Jugendwelle des Rundfunk<strong>Berlin</strong> Brandenburg, war am 28. Oktoberin der TU-Mensa und am 31. Oktober in derFU-Mensa II zu Gast. Verschiedene Rate- undGewinnspiele rund um die Uni, Interviewsund ein Talk mit Studierenden waren live imMensafoyer zu erleben. Mit den Mensagästensuchten die „Radio-Fritzen“ die Campus-Charts und spielten diese Songs dannauch gleich. Mit den Sendungen sollte denZuhörern von Radio Fritz „ein aktuelles Bildder Universität vermittelt werden“.[stw]Drei vom Fussballteam <strong>Studentenwerk</strong>Edzard Reuter und Barbara Kisseler enthüllen die Gedenktafel


Auf der Suche nach ArbeitZu Besuch in der <strong>Berlin</strong>er Jobvermittlung HeinzelmännchenStudieren und arbeiten, für viele gehört daszum Alltag. Doch angesichts der angespanntenWirtschaftslage ist es auch für Studierendenicht immer leicht, einen geeignetenJob zu ergattern. In <strong>Berlin</strong> können sich Jobsuchendean die Arbeitsvermittlung des <strong>Studentenwerk</strong>s<strong>Berlin</strong>, die Heinzelmännchen,wenden.Morgens 8.30 Uhr bei den Heinzelmännchen,die Eingangshalle ist voll mit Studierenden,die für ein, zwei Tage auf einen Job hoffen.Die Arbeitsvermittlung ist eine Institution,die schon Ende der 1940-er Jahre entstandenund bis heute eher ein einmaliges Modell inDeutschland ist. Die Studierenden hinterlegenhier ihre Steuerkarten und können soauch zwei oder mehr Jobs nebeneinanderannehmen und abrechnen.Es geht los, das erste Angebot ist da, zwölfJobs werden ausgerufen: PädagogischeHilfen werden gesucht. Für 8 Euro die Stundesollen Kinder betreut und pädagogische Hilfegeleistet werden, Vorkenntnisse sind nichterforderlich. Ein sofortiger Rückruf beimArbeitgeber ist nötig, sonst ist der Job weg.Das nächste Angebot: Reinigungsarbeitennach dem Hertha-Heimspiel am Sonnabend.Das Olympiastadion fegen, von 23.00 Uhrabends bis 5 Uhr morgens, für 7,50 Euro dieStunde, feste Schuhe und Handschuhe mussman selber mitbringen, eventuell kann es einbis zwei Stunden länger dauern.Weitere Jobs mit sofortigem, Arbeitsbeginnsind im Angebot: Küche abräumen bis heuteAbend, es gibt 10 Euro die Stunde.Sie tragen für ein paar Stunden Kisten, stehenals Gespenst in der Geisterbahn, laufen alsEiswaffel, Katze oder Hund verkleidet Werbungfür entsprechende Firmen. Oft haben siewährend der Arbeit keine Pausen und keineGewähr auf eine längere Beschäftigung. 30von rund 100 Studierenden haben an diesemMorgen Glück. Sie gehen sofort los von denHeinzelmännchen zu ihren Auftraggebern.Doch was wird aus den Vorlesungen? Nichtjeder kann täglich nach einem neuen Jobanstehen. So hoffen viele Studierende aufeinen längerfristigen Job.Ich treffe Jana und Veronika, Studentinnen fürFranzösisch und Italienisch, an der Humboldt-Universität.Jana lief auf der Suche nach einem Job vonGeschäft zu Geschäft, von Firma zu Firma,überall hinterlegte sie Bewerbungsmappen.Die letzte Anlaufstelle an einem Tag war einCafé, wo sie endlich Glück hatte. Sie sollte amnächsten Tag zum Probearbeiten kommen.Das Café war ein Coffee-Shop, ziemlich kleinund eng. Am ersten Tag wurde Jana vomChef persönlich geprüft. „Er hat bei mir einenCappuccino bestellt, auf dem obligatorischMilchschaum zu finden ist. Er sah sich denKaffee an, ging einmal mit dem Teelöffel rum,schob mir die Tasse zurück. Okay, dachte ich. Erwill doch keinen Cappuccino. Noch mal, sagteer nur. Kein anderes Wort, nur noch mal. Ichhabe dann zwei Stunden nichts anderes getanals Milchschaum geschäumt.“Sie bekam den Job unter Arbeitsbedingungen,die viel Durchhaltevermögen verlangten. „Ichwar im Café auf mich allein gestellt, hattekeine Vertretung, keine Ablösung, nichts.“Bereits nach nur fünf Arbeitstagen warSchluss. Jana erhielt keine Arbeitsterminemehr. Eine magere Ausbeute für eine WocheProbe-Schaumschlagen.Veronika hatte sich auch fleißig beworben, inder Hoffnung, einen guten Job zu finden, derzu ihren Studienverpflichtungen passt. Siehatte Glück, ein Callcenter suchte studentischeAushilfskräfte. Veronika wurde zu einemVorstellungsgespräch eingeladen. „Außer mirsaßen noch viele andere Studenten in einemkleinen Raum, ich war furchtbar aufgeregt.“Das Vorstellungsgespräch war kein kurzesKennenlernen, es dauerte fast drei Stunden.Rollenspiele wurden vorbereitet, mündlicheStatements zum Lebenslauf wurden erwartet.„Eine unangenehme Spannung beherrschteden Raum. Wenigstens bekamen wir gleichAntwort, wer genommen wurde und wernicht.“Diese Aufnahmeprozedur ließ auf einenlängerfristigen Job hoffen. Zwei vonzwanzig Studierenden wurden an demTag genommen, Veronika gehörte zu denGlücklichen. In kürzester Zeit versuchte siealles, um den Job behalten zu können. An denWochenenden besuchte sie Fortbildungen,sie verzichtete auf Pausen und machte – wieandere – Überstunden, sogar Doppel- undNachtschichten waren keine Seltenheit. Füreinen Monat. „Dann bin ich eines morgenszur Arbeit gekommen, es war merkwürdigruhig. Ein Blick auf den Arbeitsplan zeigtemir, dass 20 Leute weniger eingeplant wordenwaren. Ich gehörte nicht dazu, welches Glück.Ich bin auf das Geld angewiesen, das wissendie Arbeitgeber ganz genau. Sie sind in derPosition, na ja, wenn du nicht möchtest, wirfinden jemand anderes.“Zwei Tage nach unserem Gespräch wurdesie ebenfalls entlassen. Zehn Minutendauerte die Entlassungsprozedur.Studierende müssen sofort gehen. Für denArbeitgeber ein großer Vorteil. Nun hieß es,erneut Zeit für die Jobsuche zu investieren.Daneben Seminare, Vorlesungen undPrüfungen.Viele Studierende, die ich an dem Morgenbei der Jobvermittlung des <strong>Studentenwerk</strong>s<strong>Berlin</strong> antreffe, befinden sich am Ende ihresStudiums. Den Umgang mit Arbeitsterminenkönnen sie demnach freier gestalten. Viele, diemitten im Studium stehen, können das nicht.Die 17. Sozialerhebung des Deutschen <strong>Studentenwerk</strong>esergab, dass die durchschnittlichenEinnahmen der Studierenden mit BAföGund Elternzuschüssen bei 767 Euro liegenund die Ausgaben mit Miete, Ernährung,Versicherung und Studiumsunterlagen bei 763Euro. Da ist Arbeitssuche ein unerlässlichesThema.Auf die Situation auf dem <strong>Berlin</strong>er Arbeitsmarktangesprochen, erklärt mir René Heydeckvon den Heinzelmännchen, dass die generellschlechte Situation die studentischen Arbeitssuchendenin besonderem Maße betrifft. „Fürviele ist die studentische Arbeitsvermittlungdie einzige Möglichkeit, einen Job zu erlangen.“Die Arbeitsvermittlung TUSMA musste Anfangdes Jahres Insolvenz anmelden. Nunmehr sinddie Heinzelmännchen des <strong>Studentenwerk</strong>s<strong>Berlin</strong> die wichtigste und größte studentischeArbeitsvermittlung in <strong>Berlin</strong>. Deshalb habendie Heinzelmännchen ihre Filiale von derReinhardtstraße in die Hardenbergstraßeverlegt, um den von der Insolvenz der TUSMAbetroffenen Studierenden eine Anlaufstelleam gewohnten Ort bieten zu können. DieVermittlungsstelle und Auftragsannahme inder Thielallee wurden personell verstärkt, umder vermehrten Anzahl von Studierenden undAufträgen gerecht zu werden. „Auf diese Weisekönnen wir einer Vielzahl von neuen Kundenden gewohnten Service anbieten“, so Heydeck.Neue Anforderungen kommen auf dieStudierenden durch die Umstellung aufBachelor und Master zu. Dazu erklärteHeydeck, dass die „direkten Auswirkungen derUmstellung noch gar nicht abzusehen sind. DerDruck der Universitäten auf die Studierenden,ihr Studium möglichst schnell abzuschließen,ist jedoch jetzt schon spürbar. Das Studiumerfordert nun einen höheren Aufwand, sodass für den Gelderwerb weniger Zeit zurVerfügung steht. Somit ist die Finanzierungdes Lebensunterhalts und des Studiums für dieStudierenden generell schwieriger geworden.“[Hagen Box]www.heinzelmaennchen-berlin.deheinzelmaennchen@studentenwerk-berlin.deTel. (030) 83 40 99 - 30 oder (030) 83 24 0176 Besuch bei den Heinzelmännchen


Der glamouröse Auftritt:Jobben als WeihnnachtsmannGlänzende Kinderaugen, ein frisch geschmückter Weihnachtsbaum und schräger Gesang:Die studentische Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen sucht wieder Weihnachtsmännerund Engel.Ein überzeugender Auftritt ist wichtig, wenn man in den Kreis derstudentischen Weihnachtsmänner und Engel aufgenommen werdenmöchte. Schließlich sollen die lieben Kleinen den Mann mit demRauschebart in positiver Erinnerung behalten. Eine Probebescherunggehört deshalb zur Bewerbung dazu, erklärt René Heydeck von denHeinzelmännchen. Natürlich muss Talent für den Umgang mit Kindernvorhanden sein, auch eine gute Portion Improvisationstalent schadetnicht. Denn Fragen wie „Wo steht denn der Schlitten?“ sollten souverängekontert werden. Mitfilmende Großeltern oder ein Vater, der nochvorm Fernseher sitzt, gehören ebenso zum Weihnachtsalltag. Da darfder alte Herr dann auch mal seine Autorität spielen lassen und dieFamilie zum gemeinsamen Singen auffordern, schließlich ist er am24. Dezember der Chef unterm Christbaum. Mit dem Auspacken derGeschenke und noch bevor die natürliche Autorität schaden nimmt,verschwindet der himmlische Bote, etwa 20 Minuten verbringt er beieiner Familie. Danach geht’s zur nächsten, der Job kann stressig sein.Schließlich darf man sich weder beim Umziehen erwischen lassen, nochsollten Namen und Ereignisse verwechselt werden: Wo hat FamilieMeyer die Geschenke deponiert? Wie unterscheide ich die beidenTöchter? Was soll gelobt oder getadelt werden? Gut, dass ein „GoldenesBuch“ dem greisen Mann auf die Sprünge hilft. Denn natürlichtelefoniert der clevere Bursche vorher mit seinen Schäfchen, schließlichist individuelle Kundenbetreuung in der Branche selbstverständlich.Organisation ist allesRund zehn Auftritte absolviert jeder studentische Weihnachtsmannam (h)eiligen Abend, da heißt es den Überblick behalten. Insgesamtorganisieren die Heinzelmännchen <strong>Berlin</strong> weit 5 000 Bescherungen.Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, richtetdie Arbeitsvermittlung alljährlich ab Mitte November extra ein Weihnachtsmannbüroein. Hier können Eltern eine Bescherung buchen undinteressierte Bewerber ihr Talent als Weihnachtsmann testen, auchcharmante Begleitung von Weihnachtsengeln ist gefragt.Allerdings sind die Herren eindeutig im Vorteil, auf etwa 450 Bartträgerkommen nur 30 Weihnachtsengel. Der Spaß an der Sache steht füralle im Vordergrund, obwohl natürlich auch die Vorstellung lockt, aneinem Abend ca. 300 Euro zu verdienen. Zuvor müssen Neulinge sichallerdings noch ein Kostüm zulegen und Zeit für eine kleine Einführungins Weihnachtsmannleben mitbringen. Kurz vor den großen Auftrittentreffen sich dann alle <strong>Berlin</strong>er Weihnachtsmänner und Engel zur großenVollversammlung, eine gute Gelegenheit, die bereits erfahrenen Kollegenmit letzten Fragen zu löchern. Natürlich gehen auch diehimmlischen Helfer mit der Zeit, auf der Website: www.berlinerweihnachtsmann.definden sich alle Informationen, sowohl für Elternals auch für interessierte Bewerber/innen.Eine (schrecklich) nette BescherungTrotz aller Planung gibt es natürlich immer Unwägbarkeiten, schließlichneigen kleine Kinder zu ungeplanten Nachfragen oder reißen ohne Vorwarnungam weißen Bart. In solchen Situationen sind dann Spontaneitätund Witz gefragt. Auch die Erwartungshaltung der Familien ist großund so muss der pädagogisch bewanderte Weihnachtsmann durchausauch mal einen sich anbahnenden Verwandtschaftsknatsch glätten.Dafür belohnen ihn dann glückliche Kinder und zufriedene Eltern.Auch vor fiesen Fallen wie „Freund“ Alkohol sollte man auf der Hut sein,denn ein paar „winzige Schlööckchen“ reichen und bei den letzten dreiBescherungen klingt der Gesang leicht schräg. Ab und zu sieht sichdas himmlische Personal dann auch mit sehr menschlichen Wünschenkonfrontiert. So würde manch ein Zeitgenosse den Weihnachtsengelgern im Haus behalten, doch dieser Wunsch bleibt ebenso unerfülltwie das Ansinnen einer allein erziehenden Mutter, der „alte“ Herr mögeruhig etwas länger unterm Christbaum verweilen. Später am Abendheißt es dann auch fürs fleißige Personal: Fröhliche Weihnachten![Dirk M. Oberländer]Wanted: Weihnachtsmänner 7


444 Minuten*Heute mit Dr. Viola Bethkenhagen, Umweltingenieurin im <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong>Ich treffe mich mit Viola Bethkenhagen,einer zierlichen Frau in den besten Jahren,kurz vor 9.00 Uhr in ihrem kleinen Büro imVerwaltungsgebäude in der Hardenbergstraße.Es ist bescheiden eingerichtet, derComputerarbeitsplatz beherrscht denSchreibtisch, die großen Palmen am Fenstersorgen für eine naturnahe Atmosphäre.Neue SoftwareGleich wird es eng im Büro, denn FrauBethkenhagen erwartet Karl-Heinz Hengstund Rolf Götze, beide für den Bereich Technikdes <strong>Studentenwerk</strong>s zuständig, sowie JoachimPäßler, EDV-Koordinator im <strong>Studentenwerk</strong>, zueiner Besprechung. Hintergrund ist die EDV-Umstellung im <strong>Studentenwerk</strong> auf eine hochintegrierte Software, die bereits erfolgreichin über 40 deutschen <strong>Studentenwerk</strong>eneingesetzt wird; ein ehrgeizigesMammutprojekt, das in mehreren Etappen biszum Jahr 2007 umgesetzt sein soll. Die Arbeitwird sich damit noch effektiver gestalten,denn alle Bereiche des <strong>Studentenwerk</strong>s– angefangen bei den Mensen und Cafeterien,gefolgt von Buchhaltung und Wohnwesen– werden mit der neuen Anwendersoftwareverknüpft.Ein wichtiges Problem steht heute an.Mit den neuen Programmen soll es auchendlich möglich werden, die Energiedatendes <strong>Studentenwerk</strong>s genauer zu erfassenund konkreter auszuwerten. Es ist eine sehrfachlich fundierte und intensive Diskussion,zeitweise verstehe ich nur „Bahnhof“. Es wirddabei auch geprüft, die Zahl der Zähler undMesseinrichtungen für Wasser und Energie zuoptimieren.„Gegenwärtig haben wir im <strong>Studentenwerk</strong>mehr als 100 Wasseruhren und 1 000Elektrozähler“, sagt Frau Bethkenhagen.„Die Menge ist jedoch nicht entscheidend,die Anordnung und Aufteilung istwichtig. Wir untersuchen gerade, wie dieEinzelabrechnung des Stromverbrauchs inden Studentenwohnheimen tatsächlich zueinem geringeren Verbrauch führte als diePauschalabrechnung.“ Frau Bethkenhagenerzählt mir, dass dazu eine Umfrage unterBewohnern des Studentenwohnheims „VictorJara“ in <strong>Berlin</strong>-Biesdorf durchgeführt wurde.Die Beteiligung war leider nicht so großwie erwartet, jetzt steht die Auswertungder Ergebnisse an. Mir wird deutlich, dassdie Arbeit der Umweltingenieurin direkteAuswirkungen nicht nur auf die Umwelt,sondern auch auf die Entwicklung der Kostenhat.. .Oko mit ProfitSpäter, im Büro, berichtet mir FrauBethkenhagen von ihrer Arbeit. Wir werdenmehrmals vom Telefon unterbrochen.Dr. Aynacioglu vom iris e.V. an der FHWbetreut Projektarbeiten, die im Rahmendes Ökoprofit®-Projekts an Studierendean der FHW vergeben wurden. DerEnergie- und Wasserverbrauch einigerStudentenwohnheime soll detailliert unterdie Lupe genommen und natürlich gesenktwerden. Viola Bethkenhagen bespricht mit ihmorganisatorische Details.„Das Ökoprofit®-Projekt muss ich Ihnenunbedingt vorstellen,“ ruft mir FrauBethkenhagen zu, als das Telefon erneutklingelt.Ein Mitarbeiter der ALBA Consulting GmbH.Mit diesem Kooperationspartner wird im<strong>Studentenwerk</strong> ein Abfallmanagementdurchgeführt. Es geht heute um dieKomplettierung der Abfallbilanz für 2004,die die ALBA erstellt. Es fehlen Daten zurEntsorgung von Altfetten und die Wiegedatender Restmüllpressen. Frau Bethkenhagenbeendet das Gespräch: „Ich kümmere michdarum!“Zum Mittag gibt es in der Cafeteria einenMilchkaffee und ein Stück Kuchen. Auchhier sind Ergebnisse der Arbeit von FrauBethkenhagen zu sehen: Eine Informationstafelzeigt den Gästen der Cafeteria, wie der Müll<strong>richtig</strong> getrennt werden muss.Gegen 14.00 Uhr fahren wir gemeinsammit der S-Bahn zum Ostbahnhof. Auf derFahrt erfahre ich, dass Frau Bethkenhagenschon über zehn Jahre im <strong>Studentenwerk</strong>arbeitet. In den ersten Jahren standenProjekte zur Einführung umweltfreundlicherReinigungsmittel, Büroartikel undRecyclingpapiere oder die Asbestuntersuchungaller <strong>Studentenwerk</strong>sgebäude im Mittelpunkt.Die Regelung des internen Umgangs mit derAsbestproblematik im <strong>Studentenwerk</strong> wurdevon ihr gestaltet.Ein breit angelegtes Wassersparprogrammin einigen Mensen des <strong>Studentenwerk</strong>s, dieBeteiligung am Ökoprofit®-Projekt und die8 444 Minuten


Erarbeitung von Umweltleitlinien für alleBereiche des <strong>Studentenwerk</strong>s sind dabei nureinige Beispiele.Beim Wort Ökoprofit® (steht für ÖkologischesProjekt Für Integrierte Umwelttechnik) leuchtenViola Bethkenhagens Augen auf. Sie erzähltmir, dass das <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> im Sommer2002 für sechs Einzelstandorte (drei Mensenund drei Wohnheime) die Auszeichnung alsÖkoprofit®-Betrieb erhielt. Ein Schwerpunktwar dabei die schrittweise Entwicklung einesControlling-Systems, um den Verbrauch anStrom, Fernwärme, Wasser, Gas und Heizöl,den anfallenden Abfall sowie den Verbrauchan Reinigungsmitteln in den Mensen undCafeterien aussagekräftig zu erfassen undauf dieser Basis weitere Einsparpotentiale zuerschließen.Seit Oktober 2004 sollen auch die Mieterinnenund Mieter der Studentenwohnheime des<strong>Studentenwerk</strong>s <strong>Berlin</strong> unmittelbar vonden Ergebnissen des Projekts profitieren.Ökoprofit® wird dabei als Werkzeuggenutzt, die Umweltschutzaktivitätenzur Energieeinsparung, zur Senkung desWasserverbrauchs und zur Optimierung derAbfallentsorgung in das Managementsystemder Wohnheimverwaltung zu integrieren. „DieBetriebskosten in den Studentenwohnheimen,die ja von den Mieterinnen und Mietern mitder Miete zu tragen sind, sollen damit denstudentischen Geldbeuteln entsprechendgünstig bleiben“, so Frau Bethkenhagen.Mülltrennung liveFür den Nachmittag hat Viola BethkenhagenStudierende und Beschäftigteder Wohnheimverwaltungen insStudentenwohnheim Franz-Mehring-Platzeingeladen. ALBA will heute eine neueMülltonne, die Gelbe Tonne plus vorstellen (daswerkblatt berichtete bereits darüber).Unter Anleitung der Umweltingenieurin wirdeine Restmülltonne geleert, Beschäftigtevon ALBA trennen den Inhalt nach denverschiedenen Fraktionen wie Glas, Papier,Wertstoff und Restmüll.Die Stimmung ist locker, schließlich erlebt manso etwas nicht jeden Tag. Frau Bethkenhagenist ziemlich genervt: „Es ist nicht zu fassen,dass der Müll so schlecht getrennt wird.Ich dachte, wir wären da schon weiter.“Sie erzählt mir, dass die Müllkosten in denStudentenwohnheimen (und damit dieBetriebskosten für die Wohnheimbewohner)allein durch eine sorgfältige Mülltrennungum 70 Prozent gesenkt werden könnten.„Hier ist noch viel Aufklärung notwendig.“Wie die Veranstaltung zeigt, hat sie dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter derWohnheimverwaltungen und die Hausmeisterder Studentenwohnheime dabei auf ihrerSeite.„Ich werde in den nächsten Tagen mitden Verantwortlichen sprechen, wie wirnoch besser über die ökonomischen undökologischen Vorteile der Mülltrennunginformieren können“, sagt Frau Bethkenhagenmir beim Abschied. Sie hofft, auch mit dieserVeröffentlichung im werkblatt etwas mehrUmweltbewusstsein entwickeln zu können.Ja, liebe Leserin, lieber Leser, jetzt liegt esauch bei Ihnen. Mülltrennung ist sinnvoll undentlastet nicht nur die Umwelt, sondern auchden eigenen Geldbeutel. Ob Sie im Wohnheimwohnen oder nicht ...[Ch. Gablenz]* 444 Minuten sind die Sollarbeitszeit im<strong>Studentenwerk</strong>Entwicklung der Abfallmengen und -kosten im <strong>Studentenwerk</strong> 444 Minuten 9


PBS, damit Studieren gelingtThema: Semesterplanung und Zeit-ManagementDas Wintersemester hat begonnen undwieder stellt sich die Frage:Werde ich es dieses Mal schaffen, mir allenotwendigen Scheine zu erarbeiten?Gefragt ist hier die Fähigkeit, die zurVerfügung stehende Zeit, das Arbeitspensumin Form von Pflichtveranstaltungen undfakultativen Seminaren und die eigeneArbeitsfähigkeit in ein realistisches Verhältniszueinander zu setzen.Sven* ist nicht zufrieden, wenn er an denbisherigen Verlauf seines Studiums denkt.Jeweils zu Beginn eines neuen Semesters hatteer voller Optimismus und Elan begonnen, sichdie verschiedenen Veranstaltungsangebotezusammenzustellen, hatte die Arbeit mit vielInteresse in Angriff genommen und war docham Ende des Semesters regelmäßig enttäuschtüber das eher magere Ergebnis.Hatte er sich zu viel vorgenommen und seineArbeitsfähigkeit überschätzt?Hatte er zu wenig Durchhaltevermögen?Hatte der Job, den er zur Finanzierung desStudiums ausüben musste, doch zu sehr vomLernen abgelenkt?Tatsächlich <strong>aber</strong> fehlte die Zeit, um sich inRuhe darüber Gedanken zu machen, denndas nächste Semester stand schon wieder vorder Tür. Und dieses Mal sollte es klappen, erwollte Vieles von dem, was er bisher versäumthatte, aufholen. Allerdings konnte er sichnicht überwinden, nur Pflichtveranstaltungenzu belegen, er suchte sich zusätzlich einigeinteressante Seminare aus, so dass erschließlich bei 26 SWS landete.Am Anfang war er begeistert, besuchteregelmäßig alle Veranstaltungen. Schwierigwurde es, als die ersten Referate anstandenund er sich auf einzelne Fächer intensivervorbereiten musste. Weil er es dieses Malschaffen wollte, arbeitete er die Nächte durch,saß übermüdet in der Uni, machte keinePausen, gönnte sich keine Freizeit mehr …, biser so gestresst war, dass gar nichts mehr ging.Um den Lernstoff aufzunehmen, fehltees an Konzentration. Heftig auftretendeAngstattacken konnte er nicht mehrkontrollieren. Zu Hause hielt es ihn nicht amSchreibtisch, er lief unruhig in der Wohnungumher.In dieser Notsituation suchte er diePsychologisch-PsychotherapeutischeBeratungsstelle (PBS) des <strong>Studentenwerk</strong>s auf.In der Einzelberatung wurde geklärt, wie eszu dieser Zuspitzung gekommen war; in einerArt „Feuerwehr-Aktion“ wurde besprochen,was bis zum Semesterende noch zu schaffenwäre, um das Semester nicht mit einemMisserfolg abschließen zu müssen; es wurdenerste Hinweise gegeben, wie Semesterplanungund Zeitmanagement realistisch gestaltetwerden können und es wurde die Teilnahme aneiner Gruppe zum Thema „Zeit-Management– Probleme mit den regelmäßigen Arbeiten fürdas Studium“ empfohlen.Sven fühlte sich durch die Einzelgesprächeentlastet und die Aussicht, seine Problemegezielt in einer Gruppe angehen zu können,stimmte ihn zuversichtlich. Er sah wieder Lichtam Ende des Tunnels.Falls Sie diese oder ähnliche Probleme kennen,sollten Sie sich nicht scheuen, in der PBS einenersten Termin für ein Beratungsgesprächauszumachen: beratung@studentenwerkberlin.de,Tel. (030) 31 12 490*Name geändert[Sigi Oesterreich]Post an das werkblattDa ich erst dieses Semester anfange zustudieren, habe ich das werkblatt vor einigenTagen zum ersten Mal in den Händen gehalten.Der Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt, dasseuer Blatt viele interessante und wichtigeHintergrundinfos enthält. Sehr wichtig fürNeueinsteiger!Wichtig sind Seiten wie die „Violetten Seiten“und „Wohnheim - Feeling pur!“, die mancheinen Studenten weiter bringen können.Was ich sehr gut finde, sind die (historischen)Hintergründe, die ihr zu Persönlichkeiten wieErnst Reuter oder über das Wohnheim (s.o.)bringt. Das lässt jemandem wie mich die Dingeschon viel vertrauter erscheinen. Und das istwichtig, da ich mich ja in meiner Umgebungwohl fühlen möchte. Ein wenig überraschthat mich der Artikel über die Wahlplakate.Ich hätte mehr Objektivität und Sachlichkeiterwartet.Als letzten Punkt möchte ich gern ein wenigKritik über die Struktur der Zeitung üben:Insgesamt gefällt ... (sie) ganz gut. Dochsind einige Seiten aufgrund ihrer Hektik(„Rhythmus“ zwischen Bild und Text passtnicht ...) weniger ansprechend als z.B. die„Violetten Seiten“, die sehr strukturiert undruhig wirken.Simone WeidnerAls Studentin der <strong>Berlin</strong>er Humboldt-Universität interessiere ich mich für jedeAusgabe des werkblatt, lese diese zumeistmit großer Aufmerksamkeit. Besondersgut gefallen mir die lebensnahen Berichteübers und rund ums „Studentendasein“.Auch die Vorstellung der studentischenWohnformen bspw. in den verschiedenenWohnheimen der Stadt gefallen mir sehr; ichhalte diese Art der Information für besonderswichtig, da man Vieles erfährt, was im sonstüblichen „Budenzauber“ oder Internet garnicht berichtet wird. Insofern eine wichtigeInformationsquelle für (angehende/aktuelle)Studenten! Weiter so!!Besser gefallen würde mir das werkblattnoch, wenn es mehr und jedenfallsintensivere/ ausführlichere Berichte zuaktuellen Neuerungen in der <strong>Berlin</strong>erStudentenlandschaft gäbe; hierzu zählen fürmich nicht nur die Mensa-Informationen,sondern auch Modernisierungspläne wiez. B die Studentenkarte/ Semesterticket,Gesamt-Universitätsbibliothek, Campus-News aus allen Bereichen; mithin ein etwasdetaillierterer Gesamtüberblick mit Fakten undinformationsgeladenen Artikeln. Manches Malhabe ich mich schon darüber geärgert, dassein Artikel zu oberflächlich war und für nähereInformationen auf www -Seiten verweisenmusste.Insgesamt – und das insbesondereangesichts der kostenlosen Ausgabe und derwirklich lobenswerten Verfügbarkeit diesesStudentenblattes, ein großes Danke und Lob andie Macher der Redaktion!Verena Schepers10 Hilfe für alle und Post der Leser


Der gute RatNeue Serie des werkblatts: Tipps und Hilfen für (fast) alle LebenslagenHeute: Alles, damit das Praktikum mehr wird als Kaffee kochen.Welches Fach ein angehender Akademikerauch studiert oder welchen Abschluss eransteuert: Praktika – darin sind sich dieExperten einig – sind oft der Schlüssel zueinem späteren erfolgreichen Berufseinstieg.Deswegen unterstützen viele Universitätentatkräftig Studis, die in die Praxis schnuppernwollen. Career Center an den Hochschulen,<strong>aber</strong> auch die Hochschulteams der Arbeitsagentur,können hier Hilfestellung geben.Vor dem Praktikum steht den Studis meist einmühsamer Bewerbungsmarathon ins Haus.Silvija Kauric vom CareerService der FreienUniversität <strong>Berlin</strong> berät Studierende, die einPraktikum machen wollen. „Wer einen Praktikumsplatzsucht, sollte sich nicht auf Anzeigenim Internet und in der Presse beschränken,sondern auch persönlichen Kontakt nutzenund sich zum Beispiel eine Liste von Bekanntenmachen, die er oder sie auf das Thema ansprechenkönnte.“Sinnvoll sei es auch, Vorträge über Berufsfelderoder Firmenpräsentationen zu besuchen unddort Kontakte zu Unternehmensvertretern zuknüpfen, betont Roswitha Helmecke, Beraterinim Hochschulteam der Arbeitsagentur Mitte.Um solche Kontakte herzustellen, ist das Veranstaltungsprogrammder <strong>Berlin</strong>er Hochschulteamsbesonders gut geeignet. Denn dortfinden sich neben Info-Veranstaltungen zuArbeitsfeldern auch Unternehmensportraitsund Firmenbesichtigungen.Daneben bieten studentische Initiativen ebenfallsKontaktmöglichkeiten an, etwa das„Career Service Network – Das Netzwerk fürGeistes- und Sozialwissenschaftler“. „Wirunterstützen Studenten und Absolventen derGeistes- und Sozialwissenschaften beim Übergangvon der Hochschule in den ersten Job.Wir versorgen sie mit Informationen undKontakten und laden zu Veranstaltungen undWorkshops ein“, berichtet Raimar-Erik Seefluthvom Vorstand des Career Service Network.„So bieten wir mehrere Info-Veranstaltungenzu verschiedenen Berufsfeldern an undorganisieren dafür Referenten aus der Wirtschaft.“Eine weitere Möglichkeit der Kontaktaufnahmemit zukünftigen Praktikumsgebern sindInitiativbewerbungen. Allerdings ratenExperten von Blindbewerbungen ab.„Studierende sollten sich vorher gut über dieUnternehmen informieren, in denen siearbeiten wollen“, betont Silvija Kauric. Dennselbst bei einem kurzen Erstkontakt könntees sein, dass ein Unternehmensmitarbeiterbereits detaillierte Fragen stellt. „Spätestensbeim Vorstellungsgespräch – das häufig auchbei Bewerbungen um einen Praktikumsplatzgeführt wird – ist es wichtig, gut informiert zusein“, ergänzt Silvija Kauric.Auch Bettina Satory, die Leiterin des CareerService an der TU <strong>Berlin</strong>, weiß, wie entscheidendfür ein Praktikum die <strong>richtig</strong>e Bewerbungsstrategieist: „Es wäre völlig verkehrt,alle potenziellen Arbeitgeber mit dem gleichenAnschreiben abzuspeisen.“ Deshalb rätsie, individuelle Anschreiben zu verfassen.Überhaupt empfiehlt sie, mit großer Sorgfaltan das Verfassen der Bewerbung heranzugehen,egal, ob es sich um die klassischePapierform oder um eine Online-Bewerbunghandelt. „In den letzten Jahren hat sich dieQualität der Bewerbungen für Praktika immermehr gesteigert. So ist auch der Aufwand, dendie Studierenden dafür betreiben müssen,immer größer geworden.“ Deshalb empfiehltBettina Satory, das Bewerbungstraining unddie Unterlagenchecks, die die Career Centerund Hochschulteams anbieten, zu nutzen. DerGang zu einer Beratungseinrichtung lohntsich im jeden Fall. Denn hier bekommt derStudent wichtige Infos rund um dasBewerbungsprozedere.„Den Berufseinstieg und damit auch diePraktikasuche sollten Studierende spätestensab der Mitte des Studiums vorbereiten undplanen“, betont Bettina Satory. Bei einemDiplomstudiengang sei das nach dem Grundstudium,bei einem Bachelor-Studiengang imdritten oder vierten Semester. „Studierendehaben gerade bei der Bewerbung um ihrenersten Praktikumsplatz in der Regel außer demAbitur und dem begonnenen Studium nochnicht viel vorzuweisen.Deshalb ist es besonders wichtig, auch aufaußeruniversitäre Erfahrungen, wie ehrenamtlichesEngagement, etwa in Vereinen,hinzuweisen“, betont Roswitha Helmecke.Doch nicht nur Praktika bieten Studierendendie Möglichkeit, einen ersten Kontakt zumspäteren Arbeitsfeld zu knüpfen: „Genausowie ein Studentenjob ist auch die Teilnahmean Praxisprojekten eine Möglichkeit, sichder gewünschten beruflichen Tätigkeitanzunähern“, so Bettina Satory. Auch Jobs alsWerkstudent oder freier Mitarbeiter machenSinn. Allerdings würden sich solche Jobs häufigerst durch Praktika ergeben. PraxisorientierteDiplom- oder Studienarbeiten sind eineweitere Möglichkeit, Wissenschaft und Praxiszu verbinden, indem ein praxisrelevantesThema intensiv bearbeitet wird.Egal, ob Studierende als Werkstudent oder alsfreie Mitarbeiter Geld verdienen: ihre Tätigkeitkann Auswirkungen auf ihre BAföG-Förderungoder den Kindergeld-Anspruch haben. Diewichtigsten Fakten rund um das ThemaJobben hat das Deutsche <strong>Studentenwerk</strong> indem Faltblatt „Jobben – Kurzinformation fürStudierende“ zusammengestellt. Das Faltblattinformiert über die Versicherungspflichtund die Versicherungsbeiträge jobbenderStudierender im Allgemeinen und von Praktikantenim Besonderen. Das Faltblatt kannaus dem Internet heruntergeladen werden:www.studentenwerke.de/pdf/DSW_Flyer_Jobben.pdf[Anja Schreiber]Nützliche Adressen:- Eine Broschüre mit Veranstaltungshinweisenund Adressen der Hochschulteams istim Internet herunterzuladen unter:www.arbeitsagentur.de/content/de_DE/berlin_brandenburg/926/importierter_inhalt/pdf/pdf/HT<strong>Berlin</strong>_Wintersemester_05_06.pdf- CareerService an der FU <strong>Berlin</strong>:www.fu-berlin.de/career- Career Center an der Humboldt-Universität:www.careercenter.hu-berlin.de/- Career Service an der TU <strong>Berlin</strong>:www.career.tu-berlin.de- Weitere Links:http://karriere.unicum.de/praktikum/index.htmlwww.jobpilot.de/content/journal/studium/praktika/index.htmlwww.students-at-work.dewww.career-service-network.deDer gute Rat 11


DJ Tomekk im werkblatt-InterviewFoto: 2005 by David CuencaIm schnelllebigen Musikbusiness ist es selten,dass DJ’s sich über Jahre konstant an der Spitzebehaupten können. Vielleicht liegt es an derBiographie von Tomasz Kuklicz, alias DJTomekk, der sich immer konsequent durchkämpfenmusste. In Polen geboren und aufgewachsen,zieht Tomekk mit 10 Jahren nach<strong>Berlin</strong> zu seinem Vater in den Wedding. DieVerhältnisse sind schwierig, der Vater istalkoholkrank und ohne Arbeitserlaubnis aufein Leben in der Illegalität abboniert. FünfJahre später stirbt er an Krebs und Tomekkist auf sich allein gestellt. Er kommt in einKinderheim und taucht in die Welt des HipHopein: Sprayen und DJ-ing. Sein musikalischesTalent rettet ihn, bereits mit 17 legt er daserste Mal in einem Club auf, dem ACUD. Einesteile Karriere folgt: Eigene Radiosendung beiKiss FM, unzählige Auftritte und zwei sehrerfolgreiche Alben. Sein neues Werk „NummaEyns“ ist soeben erschienen. Im werkblattspricht DJ Tomekk über Statussymbole undsehr persönliche Schicksalsschläge.Wie wichtig ist Geld & Einfluss für dich?Das ist mir überhaupt nicht wichtig. Es kommtdarauf an, dass man mit seiner Kunst, dieman macht, glücklich wird. Dann kommt dasAndere von ganz alleine. Damit muss mandann allerdings verantwortungsbewusstumgehen. Wer Einfluss hat, hat automatischVerantwortung und das lernt man mit der Zeit.Aber eigentlich geht es gar nicht um Machtund Einfluss, sondern darum, frei zu sein undsich durch seine Musik aus dem Schmerz, denman erlebt hat, zu befreien.Inwiefern beeinflusst dieser Schmerz deineMusik?Meine Musik war für mich immer ein Ventil.Ich habe durch die Musik die Krisen in meinemLeben überlebt. Ich habe eine sehr schwereKindheit gehabt und die Musik hat mir dasLeben gerettet. Das ist der Ursprung meinerKunst. Ich glaube, oft wird Kunst von Leutengeschaffen, die sie als Ventil brauchen – wo derUrsprung im Schmerz liegt, den man im Lebengesehen hat und wo man sich einen Wegschafft, das auszudrücken. Kunst ist letztlichimmer ein Ausdrucksmittel dessen, was ineinem vorgeht.Was waren die besten und härtesten Erfahrungenin deinem Leben, sowohl musikalischals auch im Privaten?Mit 18 war ich in Amerika auf Tournee, als DJvon Kurtis Blow, und hab mit ihm in Las Vegasvor 7 000 Leuten in einem Flugzeughangarmeine erste große Show gegeben. Das warfür mich ein wichtiges Erlebnis. Dort habeich das Musikgeschäft und viele Musiker,Rapper und DJ’s kennen gelernt. Privat hatmich die Zeit geprägt, als ich von Polen nachDeutschland kam und jahrelang am absolutenExistenzminimum gelebt habe. Als mein Vatergestorben ist und ich mit 15 ganz allein aufder Straße gelebt habe, dass war die härtesteZeit, die ich erlebt habe. Ich musste michdurchboxen und dachte ein paar Mal, jetztgeht es nicht mehr weiter.Hat es dich dann verändert, selbst Vater zuwerden?Ja, es hat mich sehr verändert, denn ich habemeinem Vater gegenüber sehr viel Schmerzempfunden und in dem Augenblick, als ichselbst Vater wurde, habe ich ihm verziehen.Noch einmal zu deiner Arbeit in den USA,wie beurteilst du dann den Umgang mitStatussymbolen auf der anderen Seite desAtlantiks?Ich glaube, in Amerika funktioniert die Weltnoch ein bisschen anders als in Deutschland.Dort sind Statussymbole wichtiger, weil dieGesellschaft anders aufgebaut ist. DerKapitalismus ist dort einfach viel fortgeschrittener.In Amerika kauft sich jeder Rappersofort ein großes Haus, drei Bentleys und weißvielleicht trotzdem nicht, wie er sich jetzt nochwas zu Essen kaufen soll. Ich finde da unsereKultur in Deutschland deutlich interessanter.Ich glaube allerdings, die Gesellschaft inDeutschland nähert sich der in den USA geradean. Wir haben hier immer mehr Armut, <strong>aber</strong>man zeigt auch den Reichtum vermehrt. Dasist eine fatale Entwicklung.Am Anfang deiner Karriere waren fast nurUS-Stars auf deinen Alben vertreten, jetzt sindauch viele Rapper aus Deutschland dabei, wiekam es dazu?Ich arbeite mit allen Künstlern, mit denen ichgut zurechtkomme. Mit den Amerikanern habeich schon sehr früh angefangen zu arbeiten.Mittlerweile ist die Musikszene in Deutschlandallerdings auch um einiges besser und professionellergeworden. In <strong>Berlin</strong> gibt es superguteRapper, Profis, und das gab es früher hiernicht. Das hat allerdings weniger mit derMusikindustrie zu tun, die gibt den Ton nicht12 DJ Tomekk im Interview


Was wir schon immer über Musik zumRenovieren wissen wolltenSo langsam mummelt man sich wieder in den eigenen vier Wänden ein, statt im Park zu chillenund so mancher merkt erst jetzt, was für eine alte Kabache er bewohnt. Dabei hatte dieWohnungsverwaltung doch etwas von „normal abgenutztem Zustand“ und „nur Schönheitsreparaturennötig“ erzählt. Doch der prüfende Blick vom Sofa offenbart, Totalsanierung istangesagt. Damit es nicht zum Baustellenkoller kommt, nehmen wir die besten Songs zumRenovieren unter die Lupe.Dielen abschleifen:Wollte man sich eigentlich ersparen, zumal dasOchsenblutrot gar nicht so schlimm ist. Abernachdem die Freundin bei allen Bekanntendie soooo schön abgezogenen Dielen gesehenhat, wird das nun „schnell“ noch mit gemacht.Für alle, die keine Erfahrung damit haben: Esmacht Krach, ist staubig, dauert ewig unddanach muss das Naturholz ja auch noch perWachsen oder Lacken gegen neuen Dreck geschütztwerden. Da hilft nur etwas <strong>richtig</strong>Lautes aus den bösen 80ern: Slayer.Kreischende Gitarren, ein Schlagzeuger, derloslegt wie das Tier in der Muppet-Show undunendlich dämonische Texte, bei denen es garnicht schlimm ist, nicht alles zu verstehen.Album-Tipp: „Haunting the Chapel“.Bohren und Dubeln:„An jede Wand kann man Schränke hängen,du braust nur die <strong>richtig</strong>en Dübel“, pflegtmein in Bautechniken sämtlicher Art beschlagenerVater immer zu behaupten. In gutsortierten Baumärkten findet man sie alle:Aus Kunststoff oder Metall, als Spreiz- oderGipskartondübel und natürlich in unendlichvielen Längen, Breiten und Gewindeformen.Nicht vergessen: Den <strong>richtig</strong>en Bohrer, dernatürlich ebenfalls zum Wandmaterial passenmuss. Nach so viel Entscheidungsfreude kannsofort losgelegt werden. Doch Vorsicht Falle:In vielen alten Gebäuden laufen Strom- undWasserleitungen nicht wie eigentlich üblichimmer im Neunziggradwinkel zum Boden.Die spannende Tätigkeit schreit nach Punk:Die Ärzte (aus <strong>Berlin</strong>) geben sich die Ehre. Wirbevorzugen ein Album, das erschien, alsSahnie noch den Bass bediente und die dreiHerren jung & dynamisch daherkamen.„Debil“ wurde 1984 in wahnwitzigen achtTagen eingespielt und ist erst seit kurzemwieder zu haben. Natürlich inzwischen angereichertmit diversem Bonusmaterial undunter dem kreativ neuen Titel „Devil“, ob dader Rod seine Finger im Spiel gehabt hat?Tapezieren:Grenzt in Altbauten oft an ein Geschicklichkeitsspiel,denn keine Wand ist wirklich grade,die Deckenhöhe von geschätzten 3,50 Metererfordert superlange Tapetenbahnen undirgendwie ist der Untergrund auch nichtbesonders haftfreudig. Natürlich hat man denFehler begangen, fürs WG-Wohnzimmer docheine Mustertapete zu wählen, also ist lustiges„Auf-Maß-Schneiden“ angesagt. Hier brauchtes Mucke mit gutem Beat, die Geschichtenerzählt. Wer ist dafür prädestinierter als derherzallerliebste Liedermacher Bernd Begemann?Unser Lieblingslongplayer: „Endlich“.Teppich oder Laminat legen:Fummelige Angelegenheit, überall lauernHeizungsrohre, Kabel, krumme Ecken undselbstredend entspricht kein Raum denStandardbreiten der Teppichindustrie.Um flott voran zu kommen, muss dieGrundsatzentscheidung – penibel oder lässigzuschneiden – getroffen werden. Dann schlägtdie Stunde aller, die schon im KindergartenTonpapierausschneidearbeiten liebten.Langsam, bedächtig und exakt an der vorherperfekt eingezeichneten Schnittkante entlang.Damit der Flow stimmt, müssen gemäßigteMelodien her, so eine Art anspruchsvollereFahrstuhlmusik. Perfekt dazu passen natürlichdie superb gemischten Tracks von Kruder &Dorfmeister und eigentlich taugen alle Albender beiden Wiener DJ-Größen, besondersschön „The K&D Session“.Putzen:Hässliche Tätigkeit, die keiner mag und nieSpaß macht. Egal ob Staubsaugen, Bodenwischen oder gar Möbel entstauben, immerfragt man sich, wieso alles so ranzig ausschautund warum aus geschätzten 20 Minuten fürsPutzen immer zwei Stunden werden?Immerhin strahlt hinterher die BaustelleWohnung förmlich aus allen Ecken. Meistbeeindruckt das, außer bei Elternbesuch,allerdings wirklich niemanden. Sollte trotzdemkein Weg am Großreinemachen vorbeiführen,kann man die Gelegenheit auchgleich fürs Entrümpeln nutzen. Einfach zweiStapel „brauchbar – Müll“ bilden und wegmit dem Plunder; <strong>aber</strong> Vorsicht: Zu langesNachdenken, was man denn vielleicht dochnoch irgendwann brauchen könnte, vereiteltein aufgeräumtes Weiterleben. Ein bisschen istAusmisten auch wie wehleidiges Nachdenkenüber eine verflossene Liebe. Melancholischmutet daher auch der Musiktipp an: „Sleepingwith Ghots“ von Placebo.[Dirk M. Oberländer]14 Alles über Musik zum Renovieren


Wir hoffen Ihnen und Ihren Kindernsowie der ganzen Familie auch inden nächsten 25 Jahren viel Freudeund Spass bereiten zu können!Vor allem möchten wir auch einenBeitrag zu Ihrer Gesundheit leisten.Ihr MY-HAPPYLAND Teamwww.my-happyland.de

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