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2006 - Institut für Parallele und Verteilte Systeme - Universität Stuttgart

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Strömungen in komplizierten <strong>und</strong> veränderlichen Geometrien 53<br />

SULKA 54<br />

Self-Study Online: Automatisierte Korrektur von Aufgaben zur numerischen Programmierung 55<br />

Simulation Technology Goes Mobile 55<br />

Abteilung <strong>Verteilte</strong> <strong>Systeme</strong> (VS) 56<br />

NET – Network Emulation Testbed 56<br />

TinyCubus 56<br />

Peer to Peer Pervasive Computing 57<br />

Konsistente Datenhaltung in mobilen ad hoc <strong>und</strong> Sensornetzen 59<br />

Adaptive Informationsausbreitung in mobilen ad hoc <strong>und</strong> Sensornetzen 59<br />

Partitionierung in mobilen Ad-hoc-Netzen 59<br />

Sonderforschungsbereich 627: NEXUS - Umgebungsmodelle <strong>für</strong> mobile kontextbezogene <strong>Systeme</strong> 60<br />

Teilprojekt A2: Modellbasierte Kommunikation 60<br />

Teilprojekt B3: Lokationsmanagement <strong>und</strong> Informationsdiffusion 62<br />

Simulation von Netzwerkprotokollen 63<br />

UniTEC: Ein verteiltes Peer-to-Peer Reputationssystem 64<br />

Abteilungsübergreifende Projekte 66<br />

Sonderforschungsbereich 627: NEXUS - Umgebungsmodelle <strong>für</strong> mobile kontextbezogene <strong>Systeme</strong> 66<br />

Die Vision des Sonderforschungsbereichs 66<br />

Wissenschaftliche Fragestellungen 68<br />

Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung des Sonderforschungsbereichs 71<br />

Organisation <strong>und</strong> Kontakt 71<br />

Sonderforschungsbereich 627 - Teilprojekt N1: Entwicklung kontextbezogener <strong>Systeme</strong> 71<br />

Transferbereich 059 -TF2: Wirtschaftliche Wandlungsfähigkeit im produzierenden Mittelstand 72<br />

3 Besondere Ereignisse 73<br />

Ferienakademie im Sarntal 73<br />

4 Lehre 74<br />

Lehrveranstaltungen 74<br />

Sommersemester 2005 74<br />

Wintersemester 2005/06 75<br />

Studienarbeiten 77<br />

Fachstudien 79<br />

Diplomarbeiten 79<br />

Promotionen 83<br />

Habilitationen 83<br />

5 Publikationen 84<br />

Veröffentlichungen 84<br />

Berichte 91<br />

Vorträge 91<br />

Projektdemonstrationen 93<br />

6 Gremien <strong>und</strong> gutachterliche Tätigkeiten 94<br />

Gremien 94<br />

Gutachterliche Tätigkeiten 95<br />

7


Die Abteilung Infrastruktur bündelt die drei Aufgabenfelder Projektkoordination,<br />

Geschäftsstelle <strong>und</strong> Rechnerlabor. Die Abteilungsleitung wird vom Projektkoordinator<br />

wahrgenommen. Insgesamt kann die Abteilung Infrastruktur als Dienstleister<br />

des IPVS <strong>für</strong> die genannten Aufgabenbereiche angesehen werden, ein organisatorischer<br />

Ansatz, welcher sich im Laufe der Zeit sehr bewährt hat.<br />

Die hauptsächlichen Aufgaben der Abteilungsleitung <strong>und</strong> Projektkkordination<br />

beinhalten die Unterstützung der Akquisition <strong>und</strong> Durchführung von nationalen<br />

<strong>und</strong> europaweiten Verb<strong>und</strong>vorhaben im Bereich der Gr<strong>und</strong>lagen als auch<br />

angewandten Forschung. Dazu gehört seit 2003 auch die Wahrnehmung der Geschäftsführung<br />

des SFB 627 „Umgebungsmodelle <strong>für</strong> mobile kontextbezogene <strong>Systeme</strong>“.<br />

Der Bereich der Geschäftsführung des <strong>Institut</strong>s umfasst neben den üblichen<br />

Aufgaben der Personalführung <strong>und</strong> Budgetverwaltung die Organisation <strong>und</strong><br />

Ausrichtung von Veranstaltungen <strong>und</strong> Tagungen aller Art, Umsetzung von Schulungsmaßnahmen<br />

<strong>für</strong> die Mitarbeiter des <strong>Institut</strong>s, Erstellung <strong>und</strong> Publikation diverser<br />

Drucksachen (u. a. Jahresbericht, <strong>Institut</strong>sfaltblätter <strong>und</strong> Broschüren),<br />

Aufsetzen von Toolsunterstützung, Pflege der Außendarstellung des <strong>Institut</strong>s, Betreuung<br />

von Veträgen <strong>und</strong> Vereinbarungen <strong>und</strong> Unterstützung bei institutsübergreifenden<br />

Aufgaben (Fakultät, <strong>Universität</strong>). Dem Projektkoordinator stehen hierzu<br />

ein Abteilungssekretariat <strong>und</strong> zusätzlich eine Verwaltungsstelle <strong>für</strong> die Geschäftsführung<br />

des SFB 627 zur Verfügung.<br />

Die Geschäftsstelle unterscheidet zwischen der Personal- <strong>und</strong> Budgetverwaltung<br />

im Bereich der Haushaltsführung <strong>und</strong> der erwirtschafteten Drittmittel aus<br />

Verb<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Kooperatinsvorhaben. Die Abwicklung des Tagesgeschäftes wie die<br />

Bewirtschaftung der Personal-, Sach- <strong>und</strong> Investitionsmittel, die Personalverwaltung,<br />

die Durchführung der Beschaffungen vom Büromaterial bis zum Hochleistungsrechner<br />

als auch die Organisation von Gastaufenthalten von Wissenschaftlern<br />

am IPVS bilden die Kernpunkte der Aktivitäten.<br />

Das Rechnerlabor stellt primär die Betreuung des am <strong>Institut</strong> eingesetzten<br />

Maschinenparks <strong>und</strong> Datennetzes sowie die Beschaffung der benötigten Hard- <strong>und</strong><br />

Software sicher, soweit diese Aufgaben nicht von den einzelnen Fachabteilungen<br />

selbst wahrgenommen werden. Die Betreuung der zentralen Forschungs-, Server<strong>und</strong><br />

Arbeitsplatzsysteme des IPVS gehört ebenso dazu wie die Beratung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

der Fachabteilungen des IPVS bei der Rechnernutzung. Weiterhin fallen<br />

die Koordination der Fachabteilungen des IPVS untereinander, die Abstimmung<br />

mit den Zentralen Diensten Informatik sowie mit dem <strong>Institut</strong>sverb<strong>und</strong> Informatik<br />

(IVI) als Aufgabeinhalte an. Auch formt die Mitarbeit in fakultätsweiten<br />

Arbeitsgruppen bzgl. Rechnerausstattung einen wichtigen Bereich.<br />

Im Berichtszeitraum gab es folgende größere Veränderungen:<br />

• Beschaffung einer SUN Fire V440 als neuer <strong>Institut</strong>sserver.<br />

• Beschaffung eines Doppelprozessorservers als Einstieg in Windows.<br />

• Beschaffung von 3 Servern <strong>für</strong> die Abteilung AS.<br />

• Ein Teil der Drucker wurde durch neuere Geräte ersetzt.<br />

25


Das Simulationspaket ist freie Software, benützt frei verfügbare Bibliotheken <strong>und</strong><br />

erscheint unter der GNU public license. Damit die Software einem möglichst breiten<br />

Benutzerkreis zur Verfügung steht, werden sowohl die gängigen UNIX-basierten<br />

Betriebssysteme unterstützt, als auch die Windows Plattformen. Die Software<br />

sowie eine ausführlichere Dokumentation ist verfügbar unter der URL:<br />

www.AnT4669.de<br />

2.2.6 I-SWARM - Intelligent Small World Autonomous Robots for Micromanipulation<br />

Dr. V. Avrutin, O. Kornienko, S. Kornienko<br />

Das Hauptziel des europäischen Projektes 'I-SWARM' stellt ein Schwarm aus H<strong>und</strong>erten<br />

bis Tausenden von Mikroroboter dar, der in der Lage ist, Aufgaben zu erledigen,<br />

welche weder von einem einzelnen Roboter noch von einer kleinen Gruppe<br />

dieser Roboter erfüllt werden können. Zu beachten ist dabei die geplante Größe<br />

einzelner Roboter (ca. 3x3 mm 2 ), die eine völlig neue Dimension in der modernen<br />

Robotik darstellt. Die Roboter müssen dann in der Mikro-Welt agieren, d.h. in einer<br />

Welt, in der beispielsweise die Gravitation keine große Rolle mehr spielt, sondern<br />

eher die elektrostatischen <strong>und</strong> magnetischen Kräfte.<br />

Der Ausgangspunkt <strong>für</strong> die Arbeit in diesem Projekt stellt die Annahme dar,<br />

dass in den Schwärmen von Mikrorobotern Selbstorganisationseffekte auftreten<br />

können, ähnlich wie in der Insekten-Welt bei Ameisen-Staaten <strong>und</strong> Bienen-Kolonien.<br />

Diese Annahme hat sich inzwischen erfolgreich bestätigt. Im Gegensatz zu<br />

den Selbstorganisationsphänomenen in der Natur, bei denen die Wechselwirkungen<br />

zwischen einzelnen Teilen des Gesamtsystems typischerweise durch die physikalischen<br />

Kräfte gegeben sind, müssen die zur Selbstorganisation in technischen<br />

<strong>Systeme</strong>n führenden Wechselwirkungen entwickelt werden. Entsprechend diesem<br />

Ziel sind im Rahmen des Projektes bestimmte Verhaltensregeln <strong>und</strong> die Kommunikationsmechanismen<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Roboter erarbeitet worden, die zum kollektiven<br />

Verhalten führen. Es ist zu beachten, dass die entwickelten Regeln nur<br />

sensorielle Information verwenden, so dass das Verhalten der Roboter ausschließlich<br />

auf lokalen Interaktionen basiert <strong>und</strong> keine globale Information voraussetzt.<br />

Darauf aufbauend wurde das Prinzip der hierarchischen Selbstorganisation verfolgt,<br />

nach dem die Selbstorganisation in mehreren aufeinander folgenden Stufen<br />

abläuft. Als erster Schritt dieses Prozesses wird in unserer Arbeit die einfache Kettenbildung<br />

verwendet, die somit die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> komplexere Szenarien, wie z.B.<br />

kollektive Exploration, kollektive Objektmessung, etc., darstellt. Die mathematische<br />

Gr<strong>und</strong>lage der entwickelten Simulationsmodelle stellen, abhängig von der<br />

Komplexitätsstufe des betrachteten Anwendungsszenario, entweder standarde<br />

oder hierarchische hybride Automaten dar. Somit besteht die Möglichkeit, stabile<br />

<strong>und</strong> validierbare Modelle effizient zu erstellen. Dies ist insofern wichtig, weil die<br />

darauf aufbauende Simulation die Untersuchung der gewünschten Selbstorganisationseffekte<br />

ermöglichen <strong>und</strong> auch die Spezifikation der Anforderungen an die<br />

Hardware unterstützen muss. Um die beschriebenen Mechanismen zu testen <strong>und</strong><br />

44


Bild 18 (a)-(c) Erfassung der Oberflächengeometrien, (d)-(f) die entsprechenden<br />

2D-Tiefbilder<br />

Bild 19 Kollektive Wahrnehmung in einem kleinen Roboter-Schwarm<br />

Das Projekt „Kollektive Mikrorobotik“ läuft in der Kooperation mit dem Projekt I-<br />

Swarm (siehe Abschnitt 2.2.4) Die Ergebnisse des Projektes wurden bei vielen internationalen<br />

Veranstaltungen dargestellt. Weitere Informationen befinden sich<br />

unter der URL:<br />

www.swarmrobot.org<br />

47


2.3 Abteilung Integrierter <strong>Systeme</strong>ntwurf (ISE)<br />

2.3.1 EU-Verb<strong>und</strong>projekt SEEMseed – Study, Evaluate and Explore in<br />

the Domain of the Single Electronic European Market<br />

M. Ryba, M. Matthiesen (IFS)<br />

Das Konzept des Single European Electronic Market (SEEM) zielt auf die Bereitstellung<br />

eines offenen, elektronischen Marktplatzes auf dem sowohl Unternehmen<br />

beliebiger Größe als auch Einzelpersonen Geschäftsprozesse abwickeln können.<br />

Vor allem soll eine elektronische Arbeitsumgebung geschaffen werden, welche die<br />

Wertschöpfung in dynamischen Netzwerken durch qualitativ hochwertige Werkzeuge<br />

<strong>und</strong> Dienste unterstützt. Neben technologischen Aspekten spielen dabei juristische<br />

Rahmenbedingungen <strong>und</strong> zu erwartende sozio-ökonomische Auswirkungen<br />

eine zentrale Rolle.<br />

SEEMseed ist ein europäisches Verb<strong>und</strong>projekt der Priorität 8 „Policy-oriented<br />

Research“ <strong>und</strong> soll zur Formulierung <strong>und</strong> Realisierung der EU-Strategie in Hinblick<br />

auf den SEEM beitragen. Daher liegt ein Schwerpunkt des Projekts in der<br />

Sammlung, Analyse <strong>und</strong> Aufbereitung von industriellen <strong>und</strong> gesellschaftichen Anforderungen<br />

an den SEEM. Weiterhin werden notwendige Basistechnologien entwickelt<br />

<strong>und</strong> an einem Beispielszenario prototypisch getestet. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt ist die Verbreitung der Projektergebisse, sowie deren Diskussion mit<br />

relevanten Interessengruppen.<br />

2.3.2 EU-Verb<strong>und</strong>projekt SEAMLESS – Small Enterprises Accessing<br />

the Electronic Market of the Enlarged Europe by a Smart Service<br />

Infrastructure<br />

M. Ryba, M. Matthiesen (IFS)<br />

SEAMLESS greift die Ergebnisse des Projekts SEEMseed auf <strong>und</strong> hat am 1. Januar<br />

<strong>2006</strong> begonnen. Im Rahmen des Projekts wird eine experimentelle Infrastruktur<br />

<strong>für</strong> einen europaweiten elektronischen Markt geschaffen, wobei die speziellen Anforderungen<br />

kleiner <strong>und</strong> mittlerer Unternehmen im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Wesentliche<br />

Themen sind dabei die Entwicklung eines organisatorischen Rahmens <strong>und</strong><br />

angepasster Geschäftsmodelle, die Erstellung branchenspezifischer Ontologien<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung einer technischen Infrastruktur sowie darauf aufbauender<br />

Dienste.<br />

48


Technischen <strong>Universität</strong> München. Als zentrale Fragestellung soll untersucht<br />

werden, wie Planungsprozesse im Bauwesen gestaltet werden können <strong>und</strong> wie die<br />

Kooperation zwischen den Planungsbeteiligten verbessert werden kann, wenn <strong>für</strong><br />

die geometrische Beschreibung eines Bauwerks durchgängig ein volumenorientiertes<br />

Modell zur Verwendung kommt.<br />

Nach erfolgreicher Integration unterschiedlicher Simulationsaufgaben (z.B.<br />

Strömungssimulation, Gebäudenavigation <strong>und</strong> Gebäudeevakuierung) in ein Oktalbaum-basiertes<br />

Framework <strong>für</strong> kooperatives Arbeiten wurde zuletzt die Statiksimulation<br />

als zusätzlicher Dienst in dieses Framework eingebettet. Durch die hierarchische<br />

Organisation der Elemente einer Finite-Elemente-Diskretisierung (p-<br />

Version) lässt sich die Statiksimulation zudem effizient steuern, was im Fall (lokaler)<br />

Änderungen des zu Gr<strong>und</strong>e liegenden geometrischen Modells zu einer erheblichen<br />

Reduzierung des Berechnungsaufwands führt. Basierend auf dem Prinzip der<br />

Nested Dissection (bekannt aus dem Bereich der Gebietszerlegung) lassen sich bereits<br />

aus einem vorangegangen Schritt bekannte Ergebnisse zur Lösung verwenden<br />

<strong>und</strong> somit red<strong>und</strong>ante Berechnungen vermeiden.<br />

Außerdem ist aufgr<strong>und</strong> der hierarchischen Organisation eine inhärente Verteilung<br />

gegeben, die mit Hinblick auf das verwendete Verfahren neben einer verteilten<br />

Datenhaltung auch eine verteilte Berechnung erlaubt. Hier<strong>für</strong> lassen sich<br />

Grid-Dienste (etwa im Rahmen des Globus Toolkit 4) Gewinn bringend einsetzen.<br />

Ein einzelner Bearbeiter kann somit Modifikationen an lokal gehaltenen Teilmodellen<br />

vornehmen <strong>und</strong> deren Einflüsse auf die gesamte Statik studieren, ohne da<strong>für</strong><br />

das Gesamtmodell vorrätig halten zu müssen (was oftmals bedingt durch sehr<br />

hohen Speicheraufwand auch nicht möglich ist).<br />

http://www.iib.bauing.tu-darmstadt.de/dfg-spp1103/<br />

Bild 21 Detailstudie im Rahmen der Statiksimulation – durch effiziente Organisation<br />

<strong>und</strong> Steuerung des Simulationsprozesses lassen sich red<strong>und</strong>ante<br />

Berechnungen im Fall lokaler Änderungen weitestgehend vermeiden<br />

50


Experimenten zu erlauben. Ein weiteres Ziel ist die Einbindung von Studenten<br />

<strong>und</strong> die Verwendung des Simulators als Demonstrator in der Lehre.<br />

2.5.9 UniTEC: Ein verteiltes Peer-to-Peer Reputationssystem<br />

M. Kinateder<br />

Trust <strong>und</strong> Trust Management sind Forschungsgebiete, die insbesondere in den<br />

letzten 5 Jahren stetig an Bedeutung gewonnen haben. Im UniTEC Projekt beschäftigten<br />

wir uns mit der Fragestellung, wie Vertrauensaufbau in einer digitalen<br />

Welt vonstatten geht, wie Vertrauen in eine Entität modelliert <strong>und</strong> weitergegeben<br />

werden kann. Die entwickelten Konzepte <strong>und</strong> Algorithmen wurden in einem verteilten<br />

Reputationssystem prototypisch umgesetzt.<br />

In UniTEC speichert jeder Teilnehmer Erfahrungen über Aktionen mit anderen<br />

Entitäten. Durch eine Bewertung der Qualität der Aktion erfolgt eine entsprechende<br />

Aktualisierung des Vertrauenswertes jeder Entität in der zur Erfahrung<br />

bzw. Aktion passenden Kategorie. Somit wird letztendlich eine Gruppe von „Experten“<br />

pro Kategorie aufgebaut. Soll nun beispielsweise eine Anfrage an das System<br />

nach einer Empfehlung aus einem bestimmten Bereich gestellt werden, so wird<br />

diese Anfrage primär an die zu diesem Bereich passende Expertengruppe gestellt.<br />

Im allgemeinen sind Experten in einem Bereich sehr gut vernetzt mit anderen<br />

Experten in demselben Gebiet. Erhält also ein Experte eine solche Anfrage, kann<br />

sie an andere Experten weitergeleitet werden. Nach der Theorie der Small Worlds<br />

ist zu erwarten, dass in sehr wenigen Weiterleitungsschritten bereits sehr gute Experten<br />

zu finden sind. Nachdem der Anfragende eine Anzahl von Empfehlungen<br />

auf die Anfrage erhalten hat, wird das transitive Vertrauen in die jeweiligen Empfehlenden<br />

bestimmt <strong>und</strong> dem Anfragenden präsentiert. Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

im Bereich des transitiven Vertrauens wurden auf FAST 2003<br />

erstmalig veröffentlicht. Eine umfassendere überarbeitete Version wird <strong>2006</strong> beim<br />

Journal Web Intelligence and Agent Systems erscheinen.<br />

Zu einem späteren Zeitpunkt kann i.a. eingeschätzt werden, welche Empfehlung<br />

passend <strong>und</strong> welche unpassend war. Diese Erfahrung wird dem System in einem<br />

Feedbackschritt mitgeteilt. In Abhängigkeit hiervon wird der Vertrauenswert<br />

der Empfehlenden in der entsprechenden Kategorie angepasst. In UniTEC wurde<br />

ein generisches Vertrauens-Modell entwickelt, welches es erlaubt, zahlreiche existierende<br />

Vertrauensaktualisierungsalgorithmen aus den verwandten Arbeiten zu<br />

integrieren <strong>und</strong> - erstmalig - auch zu vergleichen. Des weiteren erlaubt das Modell<br />

auch die Berücksichtigung verschiedener Vertrauenskategorien <strong>und</strong> deren Abhängigkeiten.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse wurden publiziert auf iTrust 2003 sowie<br />

iTrust 2005.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass dieses Erstellen von detaillierten Benutzerprofilen<br />

eine Verletzung der Privatsphäre darstellt, werden Pseudonyme, also virtuelle<br />

Identitäten, anstatt echter Identitäten verwendet. Ein Algorithmus zur Unterstützung<br />

anonymer Kommunikation zwischen Pseudonymen wurde entwickelt <strong>und</strong> im<br />

Rahmen des UniTEC Prototyps realisiert. Die Ergebnisse der Evaluation wurden<br />

64


auf der ACM SAC 2005 publiziert. Eine erweiterte Version wurde beim International<br />

Journal for Infonomics im Rahmen eines Beitrags zu Selected papers of the<br />

ACM SAC 2005 TRECK Track veröffentlicht. Prinzipiell ermöglicht die Verwendung<br />

virtueller Identitäten sogenannte Sybil Angriffe, welche es einem Angreifer<br />

in einem Empfehlungssystem durch die Erstellung unzähliger Pseudonyme <strong>und</strong><br />

gegenseitiges Bewerten erlauben, einen künstlichen Vertrauenswert zu generieren.<br />

Durch die Kombination von Zahlungssystemen <strong>und</strong> Reputationsmechanismen,<br />

genauer gesagt durch die Integration eines Originalitätsmerkmals in<br />

Empfehlungen, haben wir auf der IEEE CCNC 2004 einen Mechanismus vorgestellt,<br />

welcher diese Angriffe vereitelt.<br />

65


2.6 Abteilungsübergreifende Projekte<br />

2.6.1 Sonderforschungsbereich 627: NEXUS - Umgebungsmodelle <strong>für</strong><br />

mobile kontextbezogene <strong>Systeme</strong><br />

M. Bauer (VS), C. Becker (VS), S. Bürklen (VS), T. Drosdol (VS),<br />

D. Dudkowski (VS), F. Dürr (VS), J. Geiger (VS), M. Großmann (AS),<br />

J. Hähner (VS), N. Hönle (AS), M. Knoll (EKS), U.-P. Käppeler (BV),<br />

R. Lange (VS), D. Nicklas (AS), T. Schwarz (AS), T. Weis (EKS),<br />

O. Zweigle (BV)<br />

Seit Januar 2003 beschäftigt sich der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) finanzierte Sonderforschungsbereich „Umgebungsmodelle <strong>für</strong> mobile kontextbezogene<br />

<strong>Systeme</strong>“ (Nexus) mit der Unterstützung orts- <strong>und</strong> kontextbezogener<br />

<strong>Systeme</strong>. Der Sonderforschungsbereich, der bei einer Gesamtlaufzeit von zwölf<br />

Jahren zunächst <strong>für</strong> vier Jahre bewilligt wurde, integriert neben einem starken Informatikschwerpunkt<br />

auch Forscher aus anderen Disziplinen, wie der Photogrammetrie,<br />

Technikphilosophie, Elektrotechnik <strong>und</strong> Fertigungstechnik. Mit einer Größe<br />

von 22 von der DFG finanzierten wissenschaftlichen Mitarbeitern <strong>und</strong> einem<br />

Fördervolumen von ca. sechs Millionen Euro in der ersten vierjährigen Förderperiode<br />

stellt dieser Sonderforschungsbereich einen europaweit einzigartigen<br />

Schwerpunkt in den Zukunftstechnologien „Pervasive“ <strong>und</strong> „Ubiquitous Computing“<br />

dar, der vergleichbar mit den fünf großen Leitprojekten in diesem Bereich aus<br />

den USA ist. Sprecher des Sonderforschungsbereichs ist Prof. Dr. Kurt Rothermel<br />

vom <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Parallele</strong> <strong>und</strong> <strong>Verteilte</strong> <strong>Systeme</strong>. Eine Beschreibung der Teilprojekte<br />

findet sich bei den Projektdarstellungen der beteiligten Abteilungen VS, AS,<br />

BV (siehe Seiten 60, 32 <strong>und</strong> 35).<br />

2.6.1.1 Die Vision des Sonderforschungsbereichs<br />

Die rasch fortschreitende Entwicklung <strong>und</strong> Verbreitung von Mobilkommunikation<br />

birgt ein hohes Potenzial <strong>für</strong> ein breites Spektrum innovativer Anwendungen. Weiter<br />

unterstützt wird dies durch die Verfügbarkeit mobiler multifunktionaler Endgeräte,<br />

die neben Kommunikations- <strong>und</strong> Rechnerfunktionen auch unterschiedliche<br />

Sensoren, beispielsweise zur Positionsbestimmung integrieren. Eine weitere interessante<br />

Entwicklung wird unter dem Schlagwort „Ubiquitous Computing“ zusammengefasst:<br />

<strong>Systeme</strong> werden (in großer Anzahl) in Alltagsgegenstände integriert<br />

<strong>und</strong> machen diese kommunikationsfähig <strong>und</strong> „intelligent“. Alltagsgegenstände<br />

können nun Informationen über ihren Zustand <strong>und</strong> den der Umgebung erfassen.<br />

Durch die Einbettung der Informationen in Modelle der realen Welt, die durch<br />

dreidimensionale Darstellung heute schon realitätsnah repräsentiert werden können,<br />

entstehen digitale Weltmodelle. Innerhalb dieser Weltmodelle können nicht<br />

nur real existierende Objekte <strong>und</strong> ihr Zustand abgebildet werden, sondern zusätzliche<br />

Informationen mit diesen Objekten verknüpft werden. Es entsteht eine Symbiose<br />

aus realer Welt <strong>und</strong> digitalen Informationsräumen.<br />

66


Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser technischen Entwicklungen ergeben sich eine Reihe neuer<br />

interessanter Anwendungsfelder. Eines davon sind die so genannten kontextbezogenen<br />

(context-aware) <strong>Systeme</strong>, die Parameter ihrer Umgebung berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> sich dadurch der jeweiligen Situation anpassen können. Ein signifikanter Umgebungsparameter,<br />

welcher in ortsbezogenen (location-aware) <strong>Systeme</strong>n eine zentrale<br />

Rolle einnimmt, ist die aktuelle Position des Benutzers.<br />

Die Interpretation der meisten Kontextparameter setzt ein mehr oder weniger<br />

detailliertes Umgebungsmodell voraus. Durch den Zusammenschluss solcher Umgebungsmodelle<br />

entstehen digitale Weltmodelle. Langfristiges Ziel des Sonderforschungsbereichs<br />

ist die Entwicklung von Methoden <strong>und</strong> Verfahren zur Realisierung<br />

von umfassenden <strong>und</strong> detaillierten Weltmodellen <strong>für</strong> mobile kontextbezogene<br />

Anwendungen. Weltmodelle sollen stationäre Objekte wie auch mobile Objekte der<br />

realen Welt enthalten. Außerdem sollen sie durch virtuelle Objekte <strong>und</strong> Dienste<br />

angereichert werden können. Die Modellierung der physischen Welt, welche durch<br />

dreidimensionale Darstellung heute schon realitätsnah repräsentiert werden<br />

kann, führt bereits zu einem Umgebungsmodell. Darüber hinaus können Alltagsgegenstände<br />

Informationen über ihren Zustand <strong>und</strong> den der Umgebung erfassen,<br />

<strong>und</strong> in das Umgebungsmodell einbetten. Schließlich können real existierende Objekte<br />

mit zusätzlichen Informationen verknüpft werden <strong>und</strong> virtuelle Objekte hinzugefügt<br />

werden.<br />

Die Ausgestaltung solcher Umgebungsmodelle kann von einfachen geometrischen<br />

Modellen über Straßenkarten bis hin zu hochkomplexen dreidimensionalen<br />

Modellen von Gebäuden reichen. Bild 28 zeigt ein automatisch generiertes dreidimensionales<br />

Modell, das um die Texturen einiger Häuserfronten ergänzt wurde.<br />

Neben der Visualisierung solcher Modelle <strong>für</strong> Navigations- oder Informationszwecke<br />

lassen sich durch Bilderkennungsverfahren auch Rückschlüsse auf die Umgebung<br />

eines mobilen Anwenders, wie dessen Blickrichtung, ableiten.<br />

Bild 28 Ein dreidimensionales Modell des <strong>Stuttgart</strong>er Neuen Schlosses<br />

67


Auf Basis solcher digitalen Weltmodelle werden neue, innovative Anwendungen<br />

möglich, die auf Informationen der realen, durch Sensoren erfassten Welt <strong>und</strong> die<br />

zusätzlich aggregierten Informationen zurückgreifen können. Informationssysteme<br />

auf Basis digitaler Weltmodelle können den Benutzerort, seine Tätigkeit <strong>und</strong><br />

Umgebung ausnutzen, um Informationen anzubieten. Dabei können existierende<br />

Technologien wie Navigationssysteme in Fahrzeugen oder Handys benutzt werden,<br />

aber auch neue Entwicklungen wie Brillen mit eingeblendetem Bildschirm<br />

oder in die Kleidung integrierte Anzeigen zum Einsatz kommen. Aufgr<strong>und</strong> der Informationsfülle<br />

werden nur solche Informationen angezeigt, die <strong>für</strong> den Benutzer<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner Person (Präferenz, Zugangsberechtigung oder Identität, etc.) oder<br />

Tätigkeit (Einkaufen, Touristentour, Wartungsarbeiten in einem Gebäude, etc.)<br />

relevant sind.<br />

Nicht nur menschliche Nutzer können von solchen digitalen Weltmodellen profitieren.<br />

Durch die Miniaturisierung von Computern können Werkstücke <strong>und</strong> Verbrauchsmaterialen<br />

sich in einer „Smart Factory“ selbst organisieren <strong>und</strong> zu einem<br />

verbesserten Produktionsablauf führen. Weitere innovative Anwendungsfelder ergeben<br />

sich beispielsweise in der Unterstützung behinderter Menschen. Navigationssysteme<br />

<strong>für</strong> sehbehinderte Menschen können aufgr<strong>und</strong> der Informationen des<br />

digitalen Weltmodells Hindernisse, den Zustand von Ampeln oder Gruppen anderer<br />

Menschen erkennen <strong>und</strong> Hinweise <strong>für</strong> die Wegewahl geben.<br />

Das Ziel des Sonderforschungsbereichs besteht in der Erforschung von Konzepten<br />

<strong>und</strong> Methoden <strong>für</strong> die Erstellung, Nutzung, Aktualisierung <strong>und</strong> Ausgestaltung<br />

solcher digitaler Weltmodelle. Neben den technischen Fragestellungen, die sich<br />

aus der Zusammenführung diverser Themenbereiche der Informatik, Geo-Informationssysteme,<br />

Datenbanken <strong>und</strong> anderer technischer Disziplinen ergeben, folgen<br />

aus solchen digitalen Weltmodellen Fragestellungen im Bereich der Informationssicherheit<br />

<strong>und</strong> der gesellschaftlichen Akzeptanz. Die interdisziplinäre Zusammensetzung<br />

des Sonderforschungsbereichs gewährleistet insbesondere Forschung<br />

bezüglich der Fragestellungen nach sicherer Nutzung personenbezogener<br />

Daten sowie der gesellschaftlichen Relevanz <strong>und</strong> Akzeptanz solcher Informationssysteme.<br />

2.6.1.2 Wissenschaftliche Fragestellungen<br />

Es wäre unrealistisch anzunehmen, dass ein homogenes, allumfassendes digitales<br />

Weltmodell sämtlichen Anforderungen technischer <strong>und</strong> organisatorischer Art gerecht<br />

werden könnte. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass eine Vielzahl heterogener<br />

Umgebungsmodelle entstehen wird, die über geeignete Föderations- <strong>und</strong><br />

Integrationskonzepte zu einem umfassenden digitalen Weltmodell zusammengeführt<br />

werden, so dass den Anwendungen trotzdem eine globale Sicht auf die Umgebungsinformation<br />

geboten werden kann.<br />

Der Sonderforschungsbereich befasst sich mit dem Problem der Realisierung<br />

föderierter Umgebungsmodelle, was nicht nur Aspekte der Modellierung <strong>und</strong> Verwaltung<br />

von Umgebungsinformation, sondern auch Fragen der Kommunikation,<br />

68


2.6.1.3 Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung des Sonderforschungsbereichs<br />

Der Sonderforschungsbereich geht auf eine Forschergruppe zurück, die vom <strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> Photogrammetrie (Prof. Fritsch), dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Kommunikationsnetze<br />

<strong>und</strong> Rechnersysteme (Prof. Kühn) <strong>und</strong> dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Parallele</strong> <strong>und</strong> <strong>Verteilte</strong><br />

<strong>Systeme</strong> (Prof. Rothermel, Prof. Mitschang) gebildet wurde. In drei Jahren erfolgreicher<br />

Forschung stellte sich heraus, dass eine Ausweitung des Projekts auf weitere<br />

Bereiche notwendig ist, um dieses zukunftsträchtige Forschungsgebiet im internationalen<br />

Vergleich adäquat zu besetzen. Die hier<strong>für</strong> notwendige Größe hat<br />

zur Bildung eines interdisziplinären Sonderforschungsbereichs im Jahre 2003 geführt.<br />

2.6.1.4 Organisation <strong>und</strong> Kontakt<br />

Der Sonderforschungsbereich gliedert sich in 14 wissenschaftliche Teilprojekte<br />

<strong>und</strong> eine Nachwuchsgruppe aus insgesamt sechs Disziplinen (Informatik, Elektrotechnik,<br />

Photogrammetrie, Verkehrswesen, Fertigungstechnik <strong>und</strong> Technikphilosophie)<br />

mit einem Informatik-Schwerpunkt. Sprecher des Sonderforschungsbereichs<br />

ist Prof. Dr. Kurt Rothermel vom <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Parallele</strong> <strong>und</strong> <strong>Verteilte</strong> <strong>Systeme</strong>.<br />

22 wissenschaftliche Mitarbeiter forschen unter der Leitung von 11 Teilprojektleitern<br />

<strong>und</strong> einem Leiter der Nachwuchsgruppe. Das Finanzvolumen des Sonderforschungsbereichs<br />

beträgt ca. 6 Millionen Euro in der ersten Förderperiode<br />

von vier Jahren.<br />

Weitere Informationen sind im WWW zu finden unter<br />

http://www.nexus.uni-stuttgart.de<br />

2.6.2 Sonderforschungsbereich 627 - Teilprojekt N1: Entwicklung kontextbezogener<br />

<strong>Systeme</strong><br />

T. Weis (EKS), M. Knoll (EKS)<br />

Seit August 2005 wird der Sonderforschungsbereich durch die Nachwuchsgruppe<br />

Entwicklung kontextbezogener <strong>Systeme</strong> (EKS) verstärkt. Ihr Forschungsschwerpunkt<br />

liegt auf der Konzeption <strong>und</strong> Entwicklung modellgetriebener Entwicklungswerkzeuge<br />

<strong>für</strong> kontextbezogene Anwendungen. Um das Erstellen von kontext-bezogenen<br />

Anwendungen zu vereinfachen, müssen zwei primäre Probleme gelöst<br />

werden. Erstens, muss dem Programmierer eine Modellierungs- bzw. Programmiersprache<br />

zur Verfügung gestellt werden um kontextbezogene Anwendungen<br />

geeignet spezifieren zu können. Zum Zweiten muss diese Spezifikation automatisch<br />

in eine effiziente verteilte Implementierung transformiert werden.<br />

In kontextbasierten <strong>Systeme</strong>n liegt der Fokus auf dem Gesamtsystem, weniger<br />

auf dem einzelnen Computer. Dieser Abstraktionsgrad soll auch an den Programmierer<br />

weitergegeben werden. Neue Entwicklungswerkzeuge werden es dem Programmierer<br />

ermöglichen gegen dieses Gesamtsystem zu programmieren. Welche<br />

einzelnen Geräte des Systems welchen Teil der geforderten Leistung erbringen<br />

<strong>und</strong> wie sich diese koordinieren muss ihn nicht mehr interessieren, da dieses Problem<br />

von generativen Entwicklungswerkzeugen gelöst wird. Der generative An-<br />

71


3 Besondere Ereignisse<br />

3.1 Ferienakademie im Sarntal<br />

Seit dem Jahr 2002 beteiligt sich die <strong>Universität</strong> <strong>Stuttgart</strong> an der Ferienakademie<br />

im Sarntal in Südtirol. Die Ferienakademie wird seit 1984 mit großem Erfolg<br />

durchgeführt, vor 2002 von der <strong>Universität</strong> Erlangen-Nürnberg <strong>und</strong> der TU München.<br />

Sie wird durch Spenden finanziert, unter anderem vom Informatik-Forum<br />

<strong>Stuttgart</strong> (infos), <strong>und</strong> hat mit ihrem Angebot von Kursen mit meist technisch-naturwissenschaftlichen<br />

Themen das Ziel, begabte, motivierte <strong>und</strong> interessierte Studierende<br />

abseits vom universitären Alltag in engem Kontakt zwischen Lehrenden<br />

<strong>und</strong> Lernenden gezielt zu fördern.<br />

Auch im Jahr 2005 fand die Ferienakademie mit Kursthemen wie „Inside Google<br />

– Algorithmics of Search Engines“, „Data Warehousing <strong>und</strong> Business Intelligence“<br />

oder „Numerische Simulation – vom Modell zur Visualisierung“ großen Zuspruch<br />

bei den Studierenden der Studiengänge Informatik <strong>und</strong> Softwaretechnik.<br />

Bild 29 Ferienakademie = Seminar + Freizeit<br />

73


Image Understanding (Bildverstehen I) 2V Prof. Levi<br />

Image Understanding (MSc InfoTech) 4P H. Rajaie<br />

Introduction to Distributed Systems 3V Prof. Rothermel<br />

1Ü M. Gauger<br />

Mobile Computing 2V Prof. Rothermel<br />

Net-based Applications 2V J. Hähner<br />

D. Nicklas<br />

1Ü J. Hähner<br />

D. Nicklas<br />

Numerische <strong>und</strong> stochastische Gr<strong>und</strong>lagen 3V Dr. M. Schanz<br />

der Informatik 2Ü Dr. M. Schanz<br />

Periphere Geräte 2V Dr. R. Böhm<br />

Rechnerkommunikation <strong>und</strong> Betriebssysteme 3V Prof. Rothermel<br />

1Ü J. Geiger<br />

Rechnernetze II 2V J. Hähner<br />

G. Schiele<br />

A. Wacker<br />

Robotik I 2V R. Lafrenz<br />

RoboCup 2HS Prof. Levi<br />

R. Lafrenz<br />

Sensornetze 2V Dr. Marrón<br />

1Ü O. Saukh<br />

D. Minder<br />

A. Lachenmann<br />

Sicherheit in <strong>Verteilte</strong>n <strong>Systeme</strong>n: 2S A. Wacker<br />

Sicherheitsmechanismen M. Knoll<br />

Smart Room 2S Prof. Mitschang<br />

D. Nicklas<br />

M. Großmann<br />

N. Hönle<br />

Software Development / Numerical Programming I 2V Dr. Bernreuther<br />

Software Entwicklung <strong>für</strong> den Hardware-Entwurf 3V Dr. M. Ryba<br />

Computer Supported System Design 1Ü Dr. M. Ryba<br />

Studienprojekt A <strong>für</strong> Softwaretechniker 5P U. Käppeler /<br />

O. Zweigle<br />

Studienprojekt A <strong>für</strong> Softwaretechniker 5P M. Ryba<br />

M. Schanz<br />

<strong>Verteilte</strong> Anwendungssysteme 2V Dr. Becker<br />

76


5 Publikationen<br />

5.1 Veröffentlichungen<br />

V. Avrutin, A. Koch, R. Lafrenz, P. Levi, M. Schanz:<br />

A Unified Architecture for the Control Software of a Robot Swarm: Design<br />

and Investigation Results, in: Autonome Mobile <strong>Systeme</strong> 2005 (AMS),<br />

Informatik Aktuell, Seite 41–48, Dezember 2005, ISBN 978-3-540-30291-9<br />

V. Avrutin, M. Schanz:<br />

On special types of two- and three-parametric bifurcations in piecewise-smooth<br />

dynamical systems, WSEAS Transactions on Mathematics, Seite<br />

224–230, Juli 2005<br />

Period-doubling Scenario without Flip Bifurcations in a one-dimensional<br />

Map, International Journal of Bifurcation and Chaos, Seite 1267–1284,<br />

April 2005<br />

On multi-parametric bifurcations in a scalar piecewise-linear map,<br />

Nonlinearity, Seite 531–552, März <strong>2006</strong><br />

V. Avrutin, M. Schanz, P. Levi:<br />

AnT 4.669 - a tool for simulating and investigating dynamical systems,<br />

Seite 1–2, Book of Abstracts, Juli 2005<br />

On multi-parametric bifurcations in piecewise-smooth dynamical systems,<br />

Seite 25–28, Book of Abstracts, Juli 2005<br />

C. Becker, F. Dürr, M. Knoll, D. Nicklas, T. Weis:<br />

Entwicklung ortsbezogener Anwendungen, in: PIK - Praxis der Informationsverarbeitung<br />

<strong>und</strong> Kommunikation, Januar <strong>2006</strong><br />

M. Bernreuther, M. Brenk, H.-J. Bungartz, R.-P. M<strong>und</strong>ani, I. L. Muntean:<br />

Teaching High-Performance Computing on a High-Performance Cluster,<br />

in: Proceedings of the 5th International Conference on Computational Science<br />

ICCS 2005; Emory University, Atlanta, USA, 22.-25.5.2005<br />

M. Bernreuther, H.-J. Bungartz:<br />

Wissenschaftliches Rechnen in der Lehre am Beispiel des Studienprojekts<br />

„Computational Steering - der virtuelle Windkanal“, in: F. Hülsemann,<br />

M. Kowarschik, U. Rüde, (Hrsg.): 18th Symposium<br />

Simulationstechnique ASIM 2005 Proceedings<br />

Molecular Simulation of Fluid Flow on a Cluster of Workstations, in: F.<br />

Hülsemann, M. Kowarschik, U. Rüde, (Hrsg.): 18th Symposium Simulationstechnique<br />

ASIM 2005 Proceedings<br />

84


M. Wieland, F. Leymann, L. Jendoubi, D. Nicklas, F. Dürr:<br />

Task-orientierte Anwendungen in einer Smart Factory, in: Mobile Informationssysteme<br />

- Potentiale, Hindernisse, Einsatz, Proceedings MMS´06, Lecture<br />

Notes in Informatics (LNI); P-76, Seite 139–143, Februar <strong>2006</strong>, ISBN 3-<br />

88579-170-6<br />

5.2 Berichte<br />

R. Rantzau, C. Mangold:<br />

Laws for Rewriting Queries Containing Division Operators, Fakultätsbericht<br />

Nr. 2005/08<br />

5.3 Vorträge<br />

V. Avrutin:<br />

Discontinuity - induced phenomena - lost in parameter space? Kolloquium<br />

Technische Kybernetik, 7.3.<strong>2006</strong><br />

M. Bauer:<br />

An Architecture for Observing Physical World Events, 11th International<br />

Conference on Parallel and Distributed Systems: ICPADS 2005, Fukuoka,<br />

Japan, 20.7.2005<br />

M. Bernreuther:<br />

Wissenschaftliches Rechnen in der Lehre am Beispiel des Studienprojekts<br />

„Computational Steering - der virtuelle Windkanal“, 18th Symposium<br />

on Simulation Technique, ASIM 2005, Erlangen, 12.-15.9.2005<br />

Molecular Simulation of Fluid Flow on a Cluster of Workstations, 18th<br />

Symposium on Simulation Technique, ASIM 2005, Erlangen, 12.-15.9.2005<br />

M. Brenk:<br />

Interface Treatment for Fluid-Structure Interaction on Cartesian<br />

Grids, ECCOMAS Thematic Conf. on Comp. Methods for Coupled Problems in<br />

Science and Engineering, Santorini/Griechenland, 25.-28.5.2005<br />

S. Bürklen:<br />

User Centric Walk: An Integrated Approach for Modeling the Browsing<br />

Behavior of Users on the Web, 38th Annual Simulation Symposium<br />

(ANSS'05), San Diego, USA, 5.5.2005<br />

D. Dudkowski:<br />

Efficient Algorithms for Probabilistic Spatial Queries in Mobile Ad<br />

Hoc Networks, First International Conference on Communication System<br />

Software and Middleware (COMSWARE <strong>2006</strong>), New Delhi, India, 9.1.<strong>2006</strong><br />

91


7.4 Netzzugang von außen<br />

Mitarbeiter: Uwe Berger<br />

Ein ISDN- <strong>und</strong> Modemzugang bietet allen Angestellten <strong>und</strong> Studierenden der Informatik<br />

die Möglichkeit, sich von zu Hause aus in das Rechnernetz der Informatik<br />

einzuwählen. Der Zugang erfolgt über einen ISDN-Access-Server, der 30 ISDN-<br />

Kanäle bedient, von denen 24 auch über analoge Modems genutzt werden können.<br />

Die Einwahlzugänge wurden von über 100 Personen genutzt. Die monatliche Anzahl<br />

der Verbindungen lag bei ca. 1.800, die monatliche Nutzung bei ca. 850 St<strong>und</strong>en.<br />

Durch einen Defekt konnte der Zugang zeitweise nur über ISDN genutzt werden,<br />

nicht mit analogen Modems.<br />

Für alle Angestellten <strong>und</strong> Studierenden der Informatik ist der Zugang zum<br />

Rechnernetz der Informatik über VPN (Virtual Private Network) möglich. Damit<br />

können sichere (verschlüsselte <strong>und</strong> authentifizierte) Verbindungen in das Informatiknetz<br />

von außen hergestellt werden, z. B. bei Einwahl über beliebige Internetprovider.<br />

Der VPN-Zugang ist mit zwei Cisco VPN 3030 Konzentratoren realisiert.<br />

7.5 Netzzugang mit Laptops<br />

Mitarbeiter: Christian Corti<br />

Für die Nutzung von Laptops am Rechnernetz der Informatik ist ein eigenes Subnetz<br />

vorhanden, das durch einen Linux-Rechner vom restlichen Netz abgetrennt<br />

ist, wobei der Zugang zum Informatiknetz aus dem Laptopnetz erst nach erfolgreicher<br />

Authentifizierung des Benutzers freigeschaltet wird. Es gibt u. a. in allen Hörsälen,<br />

Seminarräumen, Besprechungsräumen <strong>und</strong> studentischen Arbeitsräumen<br />

Anschlüsse <strong>für</strong> dieses Laptopnetz. Für die Nutzung dieser Anschlüsse sind lediglich<br />

eine Rechenberechtigung an der Informatik <strong>und</strong> auf dem Laptop ein Browser<br />

mit SSL-Unterstützung erforderlich, es wird keine spezielle Software auf dem Laptop<br />

benötigt.<br />

7.6 Wireless LAN<br />

Mitarbeiter: Uwe Berger<br />

In allen Räumen der Informatik steht ein Wireless LAN auf der Basis von Cisco<br />

Aironet zur Verfügung, das von allen Angestellten <strong>und</strong> Studierenden der Informatik<br />

genutzt werden kann.<br />

7.7 CIP-Pools <strong>für</strong> das Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptstudium<br />

Mitarbeiter: Christian Corti, Dietmar Pfeffer<br />

Stud. Hilfskräfte: Andreas Buchholz, Alexander Dowertill, Florian Geyer,<br />

Andrea Glaser, Markus Götz, Yuri Grosman, Philipp<br />

Neumaier, Oliver Rendgen, Johann Roholl, Minh Cuong<br />

Tran, Ralph Werner, Christina Zeeh, Lesmana Zimmer<br />

In den beiden CIP-Pools haben ca. 1.500 Benutzer gearbeitet. Neben den Studierenden<br />

im Gr<strong>und</strong>studium bzw. Hauptstudium der Fachrichtungen Informatik <strong>und</strong><br />

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