12.07.2015 Aufrufe

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 58 —Greld, und es galt als schlimmes Zeichen, wenn sie hier keinenKredit mehr fanden. Dem lifländischen Ordensmeister wie denKönigen von Spanien und England streckten sie Geld vor. Sienutzten diese Verpflichtungen der Fürsten auch wieder für ihrenHandel aus, indem sie mannigfache Lizenzen erlangten. Bekanntsind eigentlich nur ihre Beziehungen zu Fürsten und Städten,aber vielfach liehen sie auch Kaufleuten ihr Geld und beteiligtensich an deren Unternehmen, so in Hamburg, Lübeck, Stettin, wosie von dem Konkurse des großen Handelshauses der Loitzschwer betroffen wurden. Es war dies in damaliger Zeit eineganz einzigartige Stellung des Adels, der es auch zuzuschreibenist, daß hier im Lande bis zu Anfang des 17. JahrhundertsJuden gar keine Rolle spielten^.Die Mitglieder des herzoglichen Hauses nahmen durchausdie gleiche Stellung ein wie der Adel, nur war der Herzogprimus inter pares. Die herzoglichen Güter wurden ebensobewirtschaftet wie die des Adels, allerdings nicht vom Herzogeselbst. Einen besonderen Vorzug besaß der Herzog im BesitzFrieslands. Bis 1572 war Eiderstedt verpflichtet, jährlich demHerzoge für seine Hofhaltung Hafer zu liefern, „um einen gewissenKauff ", d. h. zu bestimmtem Preise, bis dies 1572 durcheine jährliche Geldzahlung von 1000 M. lüb. abgelöst wurde ^.In Nordstrand erhielt der Herzog noch später große Abgabenan Hafer, auch erließ er hier, wie es scheint, um sich selbst zuversorgen, ein Ausfuhrverbot ;wenigstens hat der Herzog, nachdemer sich selbst hinreichend mit Gerste und Hafer versorgt hat,nichts dagegen, daß jetzt das Verbot aufgehoben werde und dieHusumer und andere Fremde Getreide ausführen^. Die reichenAbgaben von mehreren Tausend Tonnen sind wahrscheinlich auch1 Ich kann nur auf einige Quellen hinweisen : Kanc. Brevb. u. a.J. Panwels, Antwerpener „Stadsprotocollen", Antw. 1869; St. P. ofEngland: Poorter; Balt. Stud. XI 1. S. 91; Mon. Hist. Dan. II 1. u. a.2 Das Eyderstedtische Land-Recht. Tendern 1737 S. 202—03.3 Heimreich I 358, 360, 361, 424; Hansen, Petreus 187-88, 192,196—97, 231—32 z. T. Lieferung an, z. T. Kauf durch den Herzog; ActaA XX 2326.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!