Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein
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— 10 —natürlich das ßrotkorn ein,d. h. in Schleswig-Holstein der Eoggen.Mit Eoggen wurden die meisten Heuern und Eenten bezahlt,Eoggen istauch vielfach unter dem allgemeinen Ausdruck „Korn"zu verstehen. Jochim Thiessen aus Lübeck nennt in seinerSchadenersatzforderung wegen gehinderten Handels in Dithmarschenunter den von ihm dort gekauften und weiter verhandeltenWaren Eoggen vor Weizen, Gerste und Hafer. Er war dergrößte Händler in Dithmarschen^. 1572/76 wurde noch Eoggenaus Schleswig wie aus Holstein und Dithmarschen nach Emdenausgeführt^. Auch sonst lassen sich für diese Zeit noch mancheBeispiele für Eoggenausfuhr anführen^. Im allgemeinen wirdEoggen aber schon damals hauptsächlich für die Versorgung deseigenen Landes gebaut sein, der Überschuß einiger Gegendenwurde in andre gebracht*.Vereinzelt, in Notjahren, mußte Eoggenschon damals eingeführt werdend Denn schon zeigte sich eineTrennung im Anbau, folgend der verschiedenen geologischen Beschaffenheitdes Landes. Im eigentlichen Holstein trat der Kornanbauüberhaupt etwas zurück. Von dem, was man aber baute,überwog hier, wie auf der Geest von Dithmarschen und wiesonst auf dem sandigen Mittelrücken des Landes damals undauch fernerhin Eoggen, daneben Hafer. So bestanden die BordesholmerHebungen überwiegend aus Eoggen^, die Abgaben desMitteldrittenteils von Dithmarschen aus Eoggen und in zweiterLinie aus Hafer'. Die Marschen und der fruchtbare Osten desLandes bauten Gerste, Hafer, Weizen und Bohnen. In der Ausfuhraus ganz Schleswig überwog die Gerste. Fortdauernd führte1 L. St. Landschaft Dithmarschen.2 S. Anhang.3 Hbg. St. Cl. n Nr. 15b vol. 1 : 1571 Okt. 14; Poorter 575 bis576, 1 : Das Schiff kann 12 Last Eoggen tragen als Größenbestimmung.4 Hbg. St. Cl. n Nr. 16 a vol. 2: 1559 Nov. 18.5 Simson Nr. 1947, 2236, 2315.6 Hansen, Über die landesherrlichen Einkünfte im 16. Jh.,Zeitschr. XLI 257f.7 Ebenda 263 ff.
— 11 —man Gerste und Malz von Schleswig nach Holstein ein ^ und vomAmt Steinhorst wird ausdrücklich berichtet, daß hier sehr wenigGerste wachse^. Auch Hafer wurde vielfach nach Holstein ausDänemark usw. eingeführt ^.Schon aus den siebziger und achtzigerJahren des 16. Jahrhunderts liegen manche Beispiele für denBezug von Eoggen aus Danzig vor*. Ulrich Schriever, ein KielerKaufmann, führte regelmäßig „Sundisch moldt" ein, auch Gerstevon Danzig, und schloß 1609 mit einem Schiffer einen Vertragab, daß dieser ihm allen Roggen, Gerste und Hafer, den erin Kiel anbringe, überliefern solle, und zwar 1 ß billiger alsanderen.Gegen Ende des 16. Jahrhunderts genügte die Roggenproduktiondes Landes nicht mehr für seinen Verbrauch. DerRoggenanbau ging zum Teil direkt zurück, die Roggenhebungenin den Ämtern Hadersleben und Tönning sanken von 50 Lastim Jahre 1544 auf 38 im Jahre 1576, die Gerstenhebung stiegin derselben Zeit von 24 ^/2 Last auf 33 ^. Dabei stehen Hebungensonst nach Art und Zahl ziemlich fest. Nach Dithmarschen undEiderstedt wurde in den neunziger Jahren schon regelmäßigRoggen aus Hamburg eingeführt^. Im 17. Jahrhundert wurdenNorderdithmarschen und Eiderstedt auch von Rendsburg mitRoggen versorgt^. Rendsburg bezog den Roggen zum Teil ausdem umliegenden Geestgebiet, zum größern Teil aber wohl ausDänemark und den Ostseegebieten ^. In den Jahren 1623/24^ Lüb. St. Holsat. VII 1 sind viele Beispiele für 1544—5 erhalten;ebd. Holst. Adel III Nr. 21: 1585 Dez. 20; ebd. Von der Holst. Zollfreiheitin Lübeck I 8: 1603 Sept. 4; ebd. Holz 1605 Juni 23;Poorter 545.2 Ebenda V. d. Holst. ZoUfr. in L. I 3: 1603 Sept. 4.3 Kanc. Brevb. III 395, VI, 336, VIII 583, IX 466, 468.4 Simson Nr. 7234, 7235, 9878.5 Zeitschr. XLI 231.6 Hbg. St. Gl. II Nr. 15b vol.: 1591.April 6.7 Rendsb. St. IV 18. 1: 1616 Apr. 10; Acta A XX 2238: 16238 Rendsb. St. IV 18. 1: 1616 Apr. 10; ebd. IV 7. la: 1621.
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— 10 —natürlich das ßrotkorn ein,d. h. in Schleswig-Holstein der Eoggen.Mit Eoggen wurden die meisten Heuern und Eenten bezahlt,Eoggen istauch vielfach unter dem allgemeinen Ausdruck „Korn"zu verstehen. Jochim Thiessen aus Lübeck nennt in seinerSchadenersatzforderung wegen gehinderten Handels in Dithmarschenunter den von ihm dort gekauften und weiter verhandeltenWaren Eoggen vor Weizen, Gerste und Hafer. Er war dergrößte Händler in Dithmarschen^. 1572/76 wurde noch Eoggenaus Schleswig wie aus Holstein und Dithmarschen nach Emdenausgeführt^. Auch sonst lassen sich für diese Zeit noch mancheBeispiele für Eoggenausfuhr anführen^. Im allgemeinen wirdEoggen aber schon damals hauptsächlich für die Versorgung deseigenen Landes gebaut sein, der Überschuß einiger Gegendenwurde in andre gebracht*.Vereinzelt, in Notjahren, mußte Eoggenschon damals eingeführt werdend Denn schon zeigte sich eineTrennung im Anbau, folgend der verschiedenen geologischen Beschaffenheitdes Landes. Im eigentlichen Holstein trat der Kornanbauüberhaupt etwas zurück. Von dem, was man aber baute,überwog hier, wie auf der Geest von Dithmarschen und wiesonst auf dem sandigen Mittelrücken des Landes damals undauch fernerhin Eoggen, daneben Hafer. So bestanden die BordesholmerHebungen überwiegend aus Eoggen^, die Abgaben desMitteldrittenteils von Dithmarschen aus Eoggen und in zweiterLinie aus Hafer'. Die Marschen und der fruchtbare Osten desLandes bauten Gerste, Hafer, Weizen und Bohnen. In der Ausfuhraus ganz Schleswig überwog die Gerste. Fortdauernd führte1 L. St. Landschaft Dithmarschen.2 S. Anhang.3 Hbg. St. Cl. n Nr. 15b vol. 1 : 1571 Okt. 14; Poorter 575 bis576, 1 : Das Schiff kann 12 Last Eoggen tragen als Größenbestimmung.4 Hbg. St. Cl. n Nr. 16 a vol. 2: 1559 Nov. 18.5 Simson Nr. 1947, 2236, 2315.6 Hansen, Über die landesherrlichen Einkünfte im 16. Jh.,Zeitschr. XLI 257f.7 Ebenda 263 ff.