Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 224 —heit vorgehen konnte. Aber auch jetzt bat er den Kaiser wiederum Aufhebung des Mandats ^. — Christian IV. hatte sich zeitweiligfür Hamburg bei den Engländern verwandt. Als aber1610 ein neues kaiserliches Mandat gegen die Merchant Adventurerserschienen war, nahm er seinen alten Plan wieder auf,die Kaufleute nach Krempe zu ziehen, und schickte eine Gesandtschaftnach England^. Hamburg, das sich selbst gerne alsSitz der Kaufleute gesehen hätte, machte die Hanse darauf aufmerksam,daß der König Erfolg haben könnte^. Wirklichschienen die Verhandlungen schon dem Abschluß nahe zu sein,als Hamburg sich einmischte, den König überbot und die Kaufleutefür sich gewann*. Auch diesmal ist die Absicht der Kaufleutewohl nur hierauf gerichtet gewesen und Hamburg konntesein gegen die Bundessatzungen verstoßendes Verhalten damitrechtfertigen, daß die Konkurrenz doch nicht auszuschließen sei,und daß nur andere den Gewinn davon hätten, wenn Hamburg,ein Glied der Hanse, sie nicht selbst aufnähme. 1610 nahmChristian IV. den Plan noch einmal wieder auf und wurde vonKrempe darin unterstützt^. Der englische „Kurdtmester" kamvon Hamburg zum Könige nach Krempe, doch war es wiedervergeblich^. Schließlich gründete Christian IV. eine dänischeTuchkompanie.Außer den Tuchen bekam Schleswig -Holstein kaum etwasaus England. In Helgoland und Husum trank man englischesBier''; gegen Ende des 16. Jahrhunderts bezogen die Marschen1 Rymer, Toedera VII P. n 42 ff., 48 f.2 Höhlbaum 11 293; Ehrenberg, a. a. 0. 190, 218 f.; Macray,45 S. 30 Nr. 73; Bricka og Fridericia I 44 und Amn.; St. P. Dom.Ser. 1603-10 S. 639.3 Burmeister 77.* Quellens. II 2 S. 118 mit falschem Datum ; Bricka og FridericiaI Nr. 41 ; ebenda I 72 hängt nach Ehrenberg S. 226 a damit zusammen;St. P. Dom Ser. 1611—18 S. 208.5 F. H. Jalm, Grundträk til Chr. IV. Krieghistorie. 11 Kop.1822 S. 479; St. P. Dom. Ser. 1623—25 S.521; Acta A XVn 1376:1620 Mai 13.6 Nyerup 91.^Lindemann 124.

— 225 —englische Steinkohle, die in kleinen Mengen auch weiter ausgeführtwurde^. England bezog über Hamburg Söldner undPulver (wohl z. T. aus Holstein stammend)^. Vielfach wurdeKorn nach England ausgeführt ^. Wir hören Klagen von Seitender Hansestädte über Schmuggelhandel der Engländer in Dithmarschen*.Es scheint ein regelmäßiger Verkehr bestanden zuhaben ^. Auch an der Frachtfahrt nach England beteiligten sichSchleswig-Holsteiner ^. Trotz der Neutralität des Landes verübtendie Engländer zahlreiche Kapereien gegen seine Einwohner^.Auch mit Schottland stand man in Verbindung^. Petreuserwähnt die „schiplüde uth Schottland", die Nachrichten überMaria Stuart mitbrachten^. Man führte schottisches Salz inEiderstedt ein und verkaufte es fälschlich als Lüneburger, sodaß der Staller Hermann Hoyer und auch der Herzog scharfeMandate dagegen erließen ^^. Schotten werden auch öfter hierim Lande erwähnt ^^.1 S. Anhang.2 ßekker, Beiträge zur engl.Gesch. 33 ; Lappenberg, Urk. Gesch.d. hans. Stahlhofes zu London. 1851 S. 102.3 A. f. St. u. K. G. II 397 ff.; Neoc. II 341; Burmeister 113;Acta A XX 2238; St. P. Dom. Ser. 1595—97 S. 425, 450.4 Simson Nr. 8294.^ Dasent XIX 45 f.; Hansen, Petreus 59: de seefahrenden uthEngeland; Dasent XIX 42: 28 Lasten Heringe nach England; ActaA XX 2238: 1623 Bitte eines Engländers um Weizen- und Gersteausfuhrabgeschlagen; doch das Mandatum der Niederlage halben,gnädiglich gewilligt (3. März). Sonst darüber nichts bekannt.6 Ehrenberg, a. a. 0. 62.7 Dasent XIX 45 f.; N. D. M. IV, HI S. 176 und 183; Kanc.Brevb. IX 816; Macray, 47 App. S. 24. St. P. 1580—1625 S. 196;Sejdelin 996 f.8 Siehe Sundzollreg. ; Th. A. Fischer, The Scots in Germany.Edinb. 1902 S. 28.9 Hansen, Petreus 59 f.10Prov. Berr. 1792 H. VI 230.11Acta A X 98 a; Stern S. 89; Beccau 356.Jürgens, Zur Greschichte des schlesw.-holst. Handels. 15

— 224 —heit vorgehen konnte. Aber auch jetzt bat er den Kaiser wiederum Aufhebung des Mandats ^. — Christian IV. hatte sich zeitweiligfür Hamburg bei den Engländern verwandt. Als aber1610 ein neues kaiserliches Mandat gegen die Merchant Adventurerserschienen war, nahm er seinen alten Plan wieder auf,die Kaufleute nach Krempe zu ziehen, und schickte eine Gesandtschaftnach England^. Hamburg, das sich selbst gerne alsSitz der Kaufleute gesehen hätte, machte die Hanse darauf aufmerksam,daß der König Erfolg haben könnte^. Wirklichschienen die Verhandlungen schon dem Abschluß nahe zu sein,als Hamburg sich einmischte, den König überbot und die Kaufleutefür sich gewann*. Auch diesmal ist die Absicht der Kaufleutewohl nur hierauf gerichtet gewesen und Hamburg konntesein gegen die Bundessatzungen verstoßendes Verhalten damitrechtfertigen, daß die Konkurrenz doch nicht auszuschließen sei,und daß nur andere den Gewinn davon hätten, wenn Hamburg,ein Glied der Hanse, sie nicht selbst aufnähme. 1610 nahmChristian IV. den Plan noch einmal wieder auf und wurde vonKrempe darin unterstützt^. Der englische „Kurdtmester" kamvon Hamburg zum Könige nach Krempe, doch war es wiedervergeblich^. Schließlich gründete Christian IV. eine dänischeTuchkompanie.Außer den Tuchen bekam Schleswig -Holstein kaum etwasaus England. In Helgoland und Husum trank man englischesBier''; gegen Ende des 16. Jahrhunderts bezogen die Marschen1 Rymer, Toedera VII P. n 42 ff., 48 f.2 Höhlbaum 11 293; Ehrenberg, a. a. 0. 190, 218 f.; Macray,45 S. 30 Nr. 73; Bricka og Fridericia I 44 und Amn.; St. P. Dom.Ser. 1603-10 S. 639.3 Burmeister 77.* Quellens. II 2 S. 118 mit falschem Datum ; Bricka og FridericiaI Nr. 41 ; ebenda I 72 hängt nach Ehrenberg S. 226 a damit zusammen;St. P. Dom Ser. 1611—18 S. 208.5 F. H. Jalm, Grundträk til Chr. IV. Krieghistorie. 11 Kop.1822 S. 479; St. P. Dom. Ser. 1623—25 S.521; Acta A XVn 1376:1620 Mai 13.6 Nyerup 91.^Lindemann 124.

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