Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein
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— 174 —Getreide in der Stadt nicht frei verkaufen durften, sondern eszu dem Preise abgeben mußten, wie er von Bürgermeistern unddreiMännern bestimmt war.Nachdem man die Hinderung der Komabfuhr lange geduldethatte, fanden 1550 zu Segeberg im Beisein KönigChristians III. Verhandlungen statt, ohne doch zu einem Ergebniszu führend 1552 hatte Hamburg wieder von einem Kremper,der Bier westwärts ausführen wollte, Zoll gefordert und ihnschließlich gepfändet. Krempe forderte Rückgabe des gepfändetenGutes und freie Passage wie von alters her ^.Aber Hamburg ließdie Abfuhr weiter hindern. Neue Verhandlungen im folgendenJahre zu Utersen mit dem Könige waren wieder erfolglos ^.1555 nahmen die Hamburger wieder einige Schiffe, die nachHolland sollten, brachten sie nach Hamburg, konfiszierten dasGut und hielten die Schiffe über ein halbes Jahr fest. ChristianIII. schickte sofort Gesandte nach Hamburg imd verlangtedie Privilegien zu sehen, sonst werde er den Zwang nicht dulden.Hamburg berief sich dagegen auf das Alter des Besitzes, wasChristian aber nicht anerkannte. Er forderte für die Marsch dieFreiheit und drohte mit Gewalt, doch war er noch zu Verhandlungenbereit. Ein Vorschlag , daß Itzehoe, die Kremper- undWilstermarsch und die an der Elbe wohnenden Adligen dasRecht haben sollten, jährlich 7— 8 Schiffsladungen Korn auszuführen,wurde von Hamburg abgelehnt. Kornausfuhr sei nurgestattet, wenn der Kauf in Hamburg angeboten und dort abgelehntsei*. Nachdem noch einige Schreiben gewechselt waren,hatte die Langmut des Königs ihr Ende erreicht; er hob diemeisten Privilegien Hamburgs in Bergen auf. Hamburg führtebeim Kaiser Beschwerde, übte aber das Recht weiter, besondersauf Drängen der Bürgerschaft^. Sogar Herzog Adolf, der mit1 Beispiele: Hbg. St. Gl. 15a vol. 2: 1550 April 4; ebenda 16bvol 5: 1545 Febr. 13. J. F. Noodt, Samml. 87.2 Hbg. St. Cl. II Nr. 15b vol. I 1552 Juli 18.3 Noodt S. 88; Koppmann VI 513, 564.4 Laursen U 12 ff.5 Krag og Stephanius I 379—80; Chytraeus 492 ; Koppmann VII65, 92; Lünig, P. spec. IV. Cont. VIII Abt. 1000 f. Beispiele: Hbg.
- 175 —seinen Räten nach Antwerpen fahren wollte, wurde angehalten.Nur durch große Geschenke konnte man seine Versöhnung erlangen\ Da Christian III. die Sache sehr milde behandelte,blieb es unter seiner Regierung unentschieden. Der neue unternehmungslustigeRegent, Friedrich II., nahm den Streit wiederauf. Als 1561 ein ostfriesisches Schiff mit Dithmarscher Getreideauf Dithmarscher Grund gekapert war, ließ er auf HeinrichRantzaus Rat, Repressalien zu üben, 40 Hamburger Schiffe inseinen Reichen festnehmen. Herzog Adolf und Herzog Johann d. Ä.schlössen sich ihm an. Adolf ließ zu Kiel zwei HamburgerSchiffe festsetzen. Vielfache Verhandlungen waren ohne Erfolg.Der König, im Bewußtsein desstolzen Sieges über Dithmarschen,dachte daran, „denn langen spieß an die handt zu nehmen",Hamburg mit Gewalt zu unterwerfen und es dann gleich zu behalten.Er wollte auch bei Brunsbüttel an der Elbe ein Bollwerkerbauen ^. Johann Rantzau, der die alte Holstenpolitik derFreundschaft mit Hamburg vertrat, war der ganze Handel zuwider;er riet zum Frieden. Auch die Königinwitwe Dorothea,dieHerzöge Hans und Adolf wie Kurfürst August von Sachseninterzedierten, und selbst Heinrich Rantzau war dagegen, Gewaltanzuwenden"^. Der König ließ sich dadurch schließlich zumNachgeben bewegen. Durch einen Vertrag vom 4. Mai 1562 zuKopenhagen versöhnte er sich mit der Stadt gegen Zahlung von10 000 Reichstalern. Der Streit um Hamburgs Recht auf dieElbe sollte später durch Schiedsrichter beigelegt oder auch vordem Reichskammergericht ausgetragen werden. Den Geschädigtensollte Hamburg Ersatz gewähren*. Der nordische siebenjährigeSt. Cl. 11 Nr. 16 a vol. 2: 1557 Jan. 28; 1558 März 16; 1559 Nov. 18;ebenda Nr. 16 b vol. 4: 1560 März 17. Koppmann VII 242.1 Koppmann VH 92 f.2 Arch. f. Sachs. Gesch. v. Wachsmuth und Weber II 383;St. P. of El. 1561—62 S. 420 und 514; Lind, Soemagtshistorie 16;Koppmann VII 358.3 Acta A X 321: 1561 Nov. 18.4 Resen 72; Koppmann VII 369 f., 386 f.; ebenda 308 f., 311,322, 356 f., 385: Vermittlungsversuche und Gesandtschaften wegendes Streites.
- Seite 146 und 147: — 124 —Landesherrn erbeten werd
- Seite 148 und 149: — 126 —und ein schiffen und das
- Seite 150 und 151: — 128 —wieder Husum als Hafen f
- Seite 152 und 153: — 130 —und daß dann der sich b
- Seite 154 und 155: — 132 —Husum genoß auch ferner
- Seite 156 und 157: — 134 —um Schutz seiner Privile
- Seite 158 und 159: — 136 —einige Adlige^ Schiffe a
- Seite 160 und 161: — 138 —Livland, Polen, Preußen
- Seite 162 und 163: Kapitel VI.Der nord-südliche Trans
- Seite 164 und 165: — 142 —von Gottorf über Eckern
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- Seite 168 und 169: — 146 —gewesen sein. 1546 kam e
- Seite 170 und 171: — 148 —verlehnt: „My höret d
- Seite 172 und 173: — 150 —Itaten es meist, da sie
- Seite 174 und 175: — 152 —Streben in Dänemark gin
- Seite 176 und 177: — 154 —Adolf erhielt fast allj
- Seite 178 und 179: — 156 —Markt zunächst noch um
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- Seite 202 und 203: — 180 —Kalmarkriege bis zum deu
- Seite 204 und 205: — 182 —sich das Recht des Tonne
- Seite 206 und 207: — 184 —mit innerdeutschen Städ
- Seite 208 und 209: — 186 —der Niederlande durch Sc
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- Seite 212 und 213: — 190 —klagte man aber noch 158
- Seite 214 und 215: — 192 —war, mußte man sich auf
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- Seite 218 und 219: — 196 —bindung mit Venedig ^ Ü
- Seite 220 und 221: — 198 —angenommen noch geduldet
- Seite 222 und 223: — 200 —schädlich schien ^. Die
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- Seite 226 und 227: — 204 —der Ladung), daß die Sc
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- Seite 230 und 231: — 208 —die Fahrt nach Spanien z
- Seite 232 und 233: — 210 —und trotz der Konkurrenz
- Seite 234 und 235: — 212 —an Hamburger verkauft un
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- Seite 242 und 243: — 220 —daU die Sorten unpassend
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— 174 —Getreide in der Stadt nicht frei verkaufen durften, sondern eszu dem Preise abgeben mußten, wie er von Bürgermeistern unddreiMännern bestimmt war.Nachdem man die Hinderung der Komabfuhr lange geduldethatte, fanden 1550 zu Segeberg im Beisein KönigChristians III. Verhandlungen statt, ohne doch zu einem Ergebniszu führend 1552 hatte Hamburg wieder von einem Kremper,der Bier westwärts ausführen wollte, Zoll gefordert und ihnschließlich gepfändet. Krempe forderte Rückgabe des gepfändetenGutes und freie Passage wie von alters her ^.Aber Hamburg ließdie Abfuhr weiter hindern. Neue Verhandlungen im folgendenJahre zu Utersen mit dem Könige waren wieder erfolglos ^.1555 nahmen die Hamburger wieder einige Schiffe, die nachHolland sollten, brachten sie nach Hamburg, konfiszierten dasGut und hielten die Schiffe über ein halbes Jahr fest. ChristianIII. schickte sofort Gesandte nach Hamburg imd verlangtedie Privilegien zu sehen, sonst werde er den Zwang nicht dulden.Hamburg berief sich dagegen auf das Alter des Besitzes, wasChristian aber nicht anerkannte. Er forderte für die Marsch dieFreiheit und drohte mit Gewalt, doch war er noch zu Verhandlungenbereit. Ein Vorschlag , daß Itzehoe, die Kremper- undWilstermarsch und die an der Elbe wohnenden Adligen dasRecht haben sollten, jährlich 7— 8 Schiffsladungen Korn auszuführen,wurde von Hamburg abgelehnt. Kornausfuhr sei nurgestattet, wenn der Kauf in Hamburg angeboten und dort abgelehntsei*. Nachdem noch einige Schreiben gewechselt waren,hatte die Langmut des Königs ihr Ende erreicht; er hob diemeisten Privilegien Hamburgs in Bergen auf. Hamburg führtebeim Kaiser Beschwerde, übte aber das Recht weiter, besondersauf Drängen der Bürgerschaft^. Sogar Herzog Adolf, der mit1 Beispiele: Hbg. St. Gl. 15a vol. 2: 1550 April 4; ebenda 16bvol 5: 1545 Febr. 13. J. F. Noodt, Samml. 87.2 Hbg. St. Cl. II Nr. 15b vol. I 1552 Juli 18.3 Noodt S. 88; Koppmann VI 513, 564.4 Laursen U 12 ff.5 Krag og Stephanius I 379—80; Chytraeus 492 ; Koppmann VII65, 92; Lünig, P. spec. IV. Cont. VIII Abt. 1000 f. Beispiele: Hbg.