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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 161 —damals fürchtete der Erzbischof von Bremen von diesem Wegeeine ernstliche Gefährdung seiner Zolleinnahmen in Stade, Buxtehude,Vörde. Dann aber war der Weg außer von den Kaufleutenaus den genannten vier Städten wieder verlassen worden. 1602aber gingen wegen der Streitigkeiten wieder etliche TausendOchsen der Dänen und Holsten durch die Harxheide. Imfolgenden Jahre fanden darum in Wedel Verhandlungen statt.Die Händler brachten ihre Beschwerden vor, wollten sich dieFreiheit, den Weg zu gehen, wie es ihre Vorfahren seit 70oder 80 Jahren getan hätten, zwar nicht nehmen lassen, erklärtenaber, doch lieber in der Grafschaft überschiffen zu wollen.Christian IV. unterstützte sie in ihren Forderungen und verlangtebesonders das alte Eecht der früheren Überfahrt vor den Walenund Holländern. Auch Buxtehude, das sich durch den neuenWeg beeinträchtigt fühlte, brachte die Gravamina vor, bat umbessere Ordnung, die man vor allem den Dänen und Holstenmitteilen solle (1603 Nov. 12). Der Graf erließ schließlich eineneue Fährordnung (1604?), in der er ihnen in einigen Punktennachgab. Doch ging der Streit noch einige Jahre weiter, bisder Graf nach Einmischung Dänemarks nachgab (1605). Auchdie Niederländer kamen 1606 mit Beschwerden, besonders wegenzu langsamer Überfahrt. Da der Zollenspieker Tag und Nachtbereit lag, gingen hier öfter Ochsen über. Der Erzbischof undBuxtehude klagten; aber gräflicherseits wies man darauf hin,daß die 3000 Ochsen, die hier 1608 übergesetzt waren, inWedel Zoll und Fährgeld bezahlt hätten, so daß man nichts tunkönnte.Als 1610 der Graf den Zoll erhöhen wollte, kam es deshalbund wegen anderer Benachteiligungen der Händler wieder zumStreit. Es ging damals das Gerücht, Christian IV. wolle denMarkt auf sein Gebiet verlegen und habe den Händlern einenPlatz zwischen Bramstedt und Hamburg anweisen lassen. Hamburgsorgte schon vor und ließ im Zollenspieker neue Prahmebauen; es hoffte auf großen Zuspruch, da dort nur ein äußerstgeringes [„liederliches"] Fährgeld erhoben werde und da keinZoll auf dem ganzen Wege sei. Es machten auch viele HändlerUmwege. 1611 fanden aber Verhandlungen vor dem RolandJürgens, Zur Geschichte des schlesw.-holst. Handels. 11

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