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Vollständiger Band - Hansischer Geschichtsverein

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— 158 —wieder entrichte \ Hamburg sah sich in diesen Jahren oft veranlaßt,seine Stadtsoldaten nach Pinneberg, Bramstedt, Wedel zuentsenden, um dort Bekanntmachungen anzuschlagen u. a.^. Biszum Einbruch des Dreißigjährigen Krieges nahm der Markt einengroßen Aufschwung, besonders von 1590 an. Vorher hatte dieZahl der Ochsen nur 16 — 20000 betragen, jetzt belief sie sichin guten Jahren (1603) bis auf 30000 und hob sich nach einerallerdings nicht ganz zuverlässigen Nachricht im Jahre 1613 aufgegen 40000. Erst seit 1625 nahm die Ausfuhr aus Dänemarkwieder ab. Die Gründe für den großen Aufschwung waren dieBeruhigung in den Niederlanden und das Abkommen des Seetransportes.In Wedel trafen die Händler aus Dänemark und Holsteinzusammen mit den westerschen und deutschen Händlern. WeilWedel die Stapelgerechtigkeit beanspruchte, fand auch dieAblieferung der vorher verkauften Ochsen hier statt. Von denFährkosten bezahlten die Dänen und Holsten die eine Hälfte,die Käufer die andere. Der Markt begann am 25. März unddauerte in früherer Zeit 3— 4 Wochen; später aber fand derUmschlag in wenigen Tagen statt. So sollen 1613 in 12 Tagenfast 40000 Ochsen übergesetzt sein. Doch wurden hier alleTieredrei Tage zum Verkauf gestellt und dann erst übergeschifft.Die Händler bevorzugten Wedel, vornehmlich weil sie hierbedeutende Freiheiten hatten.Sie bildeten eine zusammengehörigeGenossenschaft. Alle Streitigkeiten wurden in erster Instanz vonden Händlern selbst durch besonders gewählte Schiedsrichterentschieden. Der Graf mischte sich nicht ein und verwies, auchwenn er angerufen wurde, die Sachen zunächst an dies Gericht,daß sie sich gütlich einigten. Das Gericht und alle gemeinsamenAngelegenheiten der Händler wurden unter freiem Himmel vordem Roland entschieden, „auf der Gassen unter dem blauen Himmel".Die Häupter und Prinzipalochsenhändler führten die Verhandlungenmit den Beamten des Grafen, doch mußten die andern1 Mitt. f. hbg. Gesch. IX 1886, S. 109 A.2 S. Koppmann jährlich.

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